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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188804304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-30
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.04.1888
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«70 3n-ullrlel1es -leson« in Klappstühlen. Bei herannahender Brrbranchszeit wollen wir nicht versäumen, aus einige hervorragende Neuheiten in Klappstühlen ans. merksam zu machen, die von der aus diesem Gebiete unermüdlich thitigen und tonangebenden Holzwaacen-Fabrik von E. A. NSIher i» Aeih socb-n in den Handel gebracht werden und voraussichtlich ein« völlige Umwälzung ln diesem Artikel herbeiiüliren. speciekl den Von obiger I rma im Jahre 188i mit außerordentlichem Erfolge «iugesü^rten und seitdem über den ganzen Erdball verbreiteten »»Triumpbstndl" binnen Kurzem ganz verdrängen dürsten, obgleich letzterer bi» jetzt als da» Vorzüglichste dieser Art galt, so daß wohl Niemand etwa- noch Praktischeres sür möglich dielt. Und dennoch ist eS der Firma E. A. Näther gelungen, die schwierige Ausgabe zu lösen und in ihrem Resorm-, Ideal- und KoSmoS-Klappstuhl 3 Artikel zu schassen, die alle- bisherige dieser Art übertrosf n. Zunächst sind die allgemein oneikannten Nachtheile d?s ..TriumvbstudleS" völlig beseitigt, in erster Linie der Hauptiibelstind, daß man zu jeder Verstellung der Rück- lehne vom Stuhle auistehc» mußte; sooann die stets ge- sährlichc Verstellung mittelst Zahnstange und Stütze, vo» welch lxtzt-rrr die ganze Sicherheit dea Siubles obhing; serner das »nangenebiiie Ziitammeuklavven deS Stuhl S beim Wcgsepen in der GebrauchSstrllung. d.S 'o b.ichwrrliche Ausitehen von einer liegenden Stellung und die ungesunde v-rtiesle Lage mit eingeklemmtem Magen. Bei Näther'S Resormstiihl kann man die Rücklebne znm Sitzen »nd Liegen beliebig verstellen, ohne vom Stuhl auszustehen, und »war bei absoluter Sicherheit in jeder Lage Mau liegt in dem Stuhle mit unlir'tützttc g'hobrner Brust, woS ein sreie» Athmen ermügl cht; der S u»l kan» in der Gebrauchsstellung beliebig wrgqeietzt weiden obne zu! mmenz> klavven und beim Aus ichte» von einer liegenden Stillung hebt die Nücklenne den Ruhenden selbst hoch bis zur Sitzstellung; außerdem kann derselbe auch als Schaukelsluhl benutzt werden. Trotzdem legt sich dieser Stuhl ebeuio veipacft zu sammen wie der Triunivlisluul und wird wie der letztere mit ober ohne Arnilehnen, Verdick und Be niütze grlirsrrt. Drr Idral-Klavpstuhl brsitzl alle Vorthrile deS Resorm. puhleS und unterscheidet sich augerdei» noch vortkeilvasl dadurch, daß die Verstellung der Rücklehne eine rrin Irlbülhätige ist uud »war ausschließlich durch das rigene Körpcrgrwichl. Durch riurn Druck deS Rückens gegen die Lehne nimmt letzt re jede gewünschte Schräglage an. verbleibt in je. er zusagendr» Stellung, bi» man die Lage verändert, und folgt dem Körper Krim Ausrichten wiederum bis zur Sitzstellung, wo sie sich von selbst ftftstrllt. Ein separater Eitzradme» dieirt einen geraden bequemen Sitz, wodurch daS Ein sacken de» Sitz - und folglich da« D>ück:a der vorderen Sitzieiste in dea Kniekehlen vollständig beteilig» ist. D'r Ioealstuhl wird sowohl mit Stossbezng, wie mit Latten Rohrgeslecht geliesert; im klebrigen ebeuiallS mit ober ohne -hnen. Verdeck und Beinstütze, wie er sich auch vollständig zu- klavpeu läßt. Kosmos-Klappstuhl rndllch biete« trotz seiner genial praktischen Lonslruclioa eine solche Fülle von gediegenem »Hort, daß sich nur Derjenige ein richtiges Bild davon machen , , der den Stuhl prodirt hat. Die Beinstütz« nebst dem der Beinlinge entsprechend einstellbaren Fußbrrtt ist mit dem Stuhl der- »rt verbunden, daß sie in brr Sitzstellung verticol herobhäng», beim Znrücklehnea und Liegen im Stuhle aber sich von selbst dochhebt «d somit ohne wkilere Manipulation den Stuhl lo'oN in «t» periecte» Ruh, beit vermanoclt. Die beliebige Veist.llnnq »» Rückenlehne und Bciuftutzc erfolgt also gleichzeitig und Selldstlhätig und zwar «nr durch das Körpergewicht, ohne irgend Welch» mechanische HilsSinitiel, weshalb der Stuhl auch alSSchaukil- ftuhl benutzt werdra kann. Auch dieser Stuhl läßt sich vollständig Dusammenklappen. Erwähnt sei noch, daß diese neuen Stühle, von denen, sicherem Vernehmen nach in den ersten 3 Wochen qrgra 2000 Stück verlaust Worden, trotz ihrer enormen Vorzüge zu außerordentlich billigrn Preise» geliefert werden »nd »war durchweg mit einem neuen eigen» hierfür gesritigirn starken Bezug in rehbraunrr Forde mit ent- «rrchrndea Bo düren. wodurch auch da» an den bisherigen Stühlen tzo häßlich« Schmutzen der hellgroura Tiezüge beseitigt ist. Die bekannte Firma Hermann Lange, hier. ReichSstroße 14, ist, «ie wir böte», in diesen neuen Stühlen bereits vollständig «ssrrtirt und gern bereit, jedem Interessenten Gelegenheit zu geben, »on der Richtigkeit dr» Vorstchrudea durch praktischen Bcrluch sich Selbst zu übcrzrugra. „ L. k. . Was wir- aus den Lacken? U< lft gar nicht uninteressant, einmal etwa» über obige Frage «zuführrn. natürlich d>rs man nicht denken, daß abgenutzte Säcke i» der Regel eingestomvlt werden und später ihre Aiiswartung als Vrtes-, Druck- oder Puckvapier machen. — gn New-Pork, in drr Perlstroße. nahe der Productenböese, befindet sich scit 40 Jahren «tue Sackvrrlkih-Austali, deren ausschließliche Beschäftigung darin be steht, Getrridriäcke an solche Schisser leihweise abzulassen, die eS vor- rheilhaster finden, die kleine Leihgebühr zu bezahlen, olS sich e gene Sicke auzuschafsen. Mährend der langen Rk'ien über den Ocean, schreibt die N,w-Porker ..Eveninq Sun", zersrrssen die unauSrott- bareu Ralteu die Säcke ganz gehörig und 'st eS iür dea Schiffer zu Heuer, die unzählbaren Löcher durch Flicker ouSdeffrrn zu lassen; dt« Iür eine Ladung ersorderlichen Säcke werden deshalb niemals etgrulhümlich angeschafft, sondern nur geliehen. Der Schiffer ist auch »ührend und nach der Fahrt der Lästigkeit übrrhobeu, sich um die Säcke zu bekümmern. Die Verleit er belorgea die nölbigea Säcke sür eine MiethSrot», welch« nahezu der Häme ihres Werth-- gleichkommt. Bei regel- rechiem Nachsehen uiid AnSbesjern hält rin Sack von durchlchniih ltcher Güle die Reise über den Ocean lO, ja l2 Mal au« und bezahlt sich also selb» mehrmals. Biele Tausende sind erforderlich, »m die Ladung eine» einzelnen Sck> sseS zu bergen und Millionen sind ost Über die ganze Eide verstreitet. Jeder rinz.lnr Sack trügt irinrm Eigrnthümer vro Rest mindesten« 10 Piennige eia. Agentrn erhalten die Säcke aus der anderen Seite des OceanS und lende» sic in Bollen, durch Consuln als amerikanische Säcke beglaubig«, nach N-wPork zurück Hier paisirr» sie unbeanstandet das Zoll Haus n»o werde» dann sür eine andere Reise wieder seetüchtig gemacht. Zwilchen Sack und Sack ist jedoch ela llntrrscbftd; unter ihnen ist lozuwgen mancher ein Aristolrat reinsten WasseeS, denn die Leidgeiühr wird nicht per Reue, sondern nach dee Zeit und d,M Wende de» Sacke» festgesetzt. Diese Aristokraten stammen nicht von Jute, sondern schreibe» sich stolz: Sock von Baumwolle. Nachdem >>e Gclreide nach Portugal, den Lanariich-n Inseln oder Westindieu getragen habe», w.rden die Sücke zu ttleibuiig-stückeu für jene Bewohner verarbeitet. denen sie erst die leibliche Nahrung über- brachte». Die MaiSläcke, welche nach Euba gehen, kommen mit Zucker angeiüllt wiedcr zurück und sind deshalb für Weiler »Brr leihuug unpassend. Am Lite der Verladung ist da- Füllen und Zubindea bez. Zu nähen der Gelre deläcke ein Geschält für sich und beschäftigt die Hackoerle«h-A»stalt e>ne kleine Armee von SackuLhern, die auch von ihr bezahlt werden. Zwei Manu halten die Säcke aus, die im Augen blick von de» Elevatoren geiüllt werden, während zwei andere Arbeiter die Sacknadeln NM ei slcu niicher Geschwiudigfe, schwingen. 200 Lack vro Sillnde ist da» Pnium euics N w Porter Riiirrs von drr Eocknadrl; rr schlügt in vieler Zeit seine Genosse» in Baltimore oder Boston um 20—30 Sack, 5 Dollar» (rund 2l .H) ist da» tägliche Eilikoninie» einr» Sackzuiiüüeis in der grschäsilichei, Iatne-zeit. Die Knffeeücke. au» rinrm h ißen Klima kommend, ersordern auch ihrer Ankunft i» New Paik eine Iiupiägnaiion, ehr st- weiter landeinwärts oder auch zur See ,vi oer verjch ckt w:rdeu. Die Kaffeeiäcke siud nur zum Be« laut» de» Kaffee» hcrgeftelll und werden zu keinem andern Zwecke benutzt. S e sind sehr stark, dicht und haltbar. Soviel Hundeitioulende, ja Millionen vvn Kafseesäcke» nun auch dir New Pockec Sackverlrih-Anitall jährlich an Schiffer verleiht, ist »och noch »ie ei» solcher nach N w Park zurückgekonime». A«S a»S ihnen wird, ist rin Gehrimniß E ne New Parker Sack- sobrik liefert seit langen Jahren die Kaffeeiäcke sür die Verleih, «lnstnlt uud zwar jährlich 2500000 Stück; rS ist ober seit 40 Jahren nicht ein e nziaer Kaffersack !U dir Berleid-Anstait zurück- grkeyrt, während seihst Aristokraten unter d u Säcken dem Zer- schneide» behus- Anfertigung vou Lleidungsstückra rntgiagru und ach New-Pork zurückgelangien. Sellerhausen. OSw. Prtzold. Lebensversicherung und Lnegsgesnhr. Arußerst selten wird in Druilchlaiid eiue Frage der LebenSver« cheruvg «in Gegenstand de« allgemeinsten öffentliche!« JnteresftS. j Volksmühschastliches. All» ft» blese» Dhell bestimmte» Seudougeu siud za richte» au de» verantwortliche» Rcdactrur desselie» L. S- Ls« tu LelpzlU, Ja der jüngsten Zeit ist dieser AuSnahmekall einmal eiugeiretra. M>i der Frage, ob eine LebenSverlicherungSonstalt mit auskommeu könne und dürfe sür die KrirgSaesahr ihrer Versicherte», beichäilige» sich aus da» Lebhafteste Kreise, in denen man souft derartige Ei örterungra niemals pflegen sah. Da» Sfs ai- tich« Intrreffe ist geweckt durch einige bemerkenSwerthe vorgünge. Die älteste deutsch« LebeuSverstcherungSanstalt, die Gothaer, bat gelegentlich einer Neubearbeitung ihrer Versoffung die alten Be- ichränkuagea in Betreff de» Kriegsdienstes ihrer Bersicherlra im Wesentlichen beseitigt. Eine andere hervorragende Anstalt, die Lebensversicherung«, und Srsparnißbank zu Slutlgart, hat in- solgebeffen röllig andere Pläne, in welche sie eben verliest war. bei- seile gelegt »nd solort verkündet, sie solqe der älteren Slbw-fter aus der betretenen Bad», ja. sie gedenke dieselbe noch zu Überholen; der Zustimmung dr« Aussicht-rathS und — drr Generalversamm lung sei sie sicher. Und nun hat diese Generalversammlung, wrnn nicht die Vorlage der Dierrtiou abgrlrhu«. so doch >h en Br- schluß unter bedenklichen Symptomen vertagt. Und dieser Mißeriolg hat »heil« diejenigen anderen teutickreu LebenSversich-rungSoiiiialten. welch« ia der unentgeltlichen Miiübernahme de» KriegsrisicoS ein unschätzbare« Mittel, Geschäfte zu machen, erblicke», aber den Schritt, iri eS au» äußeren, sei e» aus inneren Gründen, nicht mitmachen zu können bcdauer», ermuthigt. die Maßnahme selbst als ein srevel- kalte» Vagniß. al« unzuläisig sür jede LebrnSversicderungS-astalt darzuslrllen, iheil» bat er ängstlichen Naturen im großen Publicum einen mächtige» Schrecke» ring,flößt. ES ist wunderbar, daß in rinrm Lande mit unseren Heere», einrichlungrn vernünstige Menschen, welche nicht sicher waren, niemals KriepSbieiist leiste» zu müssen, üderbaiipt sich entschließen konnte», eine Lebensversicherung zu nedmen, wenn sie wußten, daß im Falle der Mobilisirunq ibre Versicherung eniweder durch Zahlunq uner- schwinqlicher Zuschlagprämien ausrechierhalten werden müsse, oder daß sie hinfällig werde. ES ist wnnderbae, daß Lebenövei sicherer in Deulichland Io lange einen Unterschied machen konnten zwilch-n der Epidemie- und der KriegSgesadr. Der Versicherie kann sich der einen so wenig enizieben, wie, wenn er kriegSdienslpflichtiq ist, der anderen. Wer sein Leben sür daS Vaterland in dir Schanze zu lchlagen h.il — und daS ist bei n»S, wo da» Heer daS Volk in Waffen bebeulet» ein großer Theil der männlichen Bevölkerung zwischen 20 und 4ü Jahren —» dem kann man nicht zumuihen, daß er außer seinem Geichäst und Brrmögen auch noch dea Anspruch aul Versorgung, den er den Seinen vielleicht durch jahrelange Opier er- kaust hat, preiSgebe. Wenn der L>br»Svcrsichrrer die Sache von diesem Standpunkte auS betrochikt, so ist eS nicht etwa ein patriotilcher, eia SesühlS«, sondern eS ist rin rein geschäftlicher Slandpunct. Aber — logt mau — die Versicherungsanstalten könura dle Gefahr det Krieges nicht ohne volle- Entgelt übernehmen. WaS versiebt man unter vollem Entgelt? So viel im Borau» von ollen Veiheiligten, daß die äußerst denkbaren Verluste mit Sicherde» gedeckt werden könn n? Und wenn man die Hüllte, ja den vierten Tdeil diese- Max mumS als Exiroprämie sorbern würde, so würd n i>9 Proc., denen mo» solche Opier im MobilmachungSmomrnie ansinut, ihre Versicherungen eben doch preisgeben müssen. Rechnet man. daß vvn den heute Versicherten einer Anstalt, welche im k.iegsdieniipsti»! gen Aller stehei, zehnmal so viele an ein m nächste» Kr ege bciveiiigl seien, als ihrer an dem deuiich-s anzösiicden Kriege beih iligt waren, und rechnet ma», daß der Verlust icner so überaus hoch veranichlagtrn BetbeisguagScahl in rinei» solchen nächsten Kriege verhälin ßn äßig um da- Drei- b S V> rsach- de- beulender sei, als der Verla» unterer Trirvven im lrtzirn Kriege war, und stell! sich dann h-rou-, daß jene Anstalt — eine Gegen- sr tigkeitSanstali — dreien Ext averiust mit rinrm mäß'gcn Theile crneS Iah esübenchuff S dicke» k>nn, so wird ma» b h upren dürfe», diese Anstalt könne sich der unentgeltlichen Milüoernahme deS KriegSriiico» heutzutage nicht mehr entziehen. Die anderen Geirll chas en aber, weiche. waS die A tersciaffen- beletzu ig und die Exirarcserven onbelangi. v> ll ich« iv nig-r güni'g gestclll sind als jene Anstalt, werd n nicht umlu» können, irg ndivre al weichende Maßnahmen zu »reffen Nur d'S äuß 'i st deukbare Krieg-,tsico düri>n sie sich nicht b-zahlen lassen »voll n, und daS Piincip der Exlra-K>'egsprämi>n üderlanvt weibrn sie auigeoeu »inssen, wrnn sie nicht im Kriegesalle Mafien drr beste» Brr» sicheruagrn verlieren wollen. 6. I-, Die amerikanische Zoittarifrcform. * Die Dorifbill, welche gegenwärtig dem Eongreß der Bereingten Staaten zur Beschlußsassiing vorlieg» und i» Bezug »»> welche dre AriSsichlen ihre- Zustandekommen» sich neuerdings erheblich vermehrt haben, ist auch von großer Bedeuiunq sür den deulschen Haiidel. Danach sollen mit dem neuen FiScaljahre, also vom 1. Jul, d. I., v. A. die folgenden Artikel aus die Freiliste geletzt werden: Bauholz Wolle, Flachs, Hans, Jute und andere Textilmat-rialien. woll-ne Lumpen, Kuiistwolle; Papierpulpe; Indigo. Blaubolz; Benzin, Aniiinöl und andere Kohien>heersabr>kate, Liheriiche Oele. künstliche Mrneralwafier, Weiß- und Ternedlech. Cement.Ehiaaclay (Kaolin) rc. Nicht ganz so schwerwiegender Natur, abrr immerhin v n erheblicher Bedeutung sür die concurrrrenden Industrien anderer Siaateo sind die Zollcrinüßigiinaeii, welche sür Fabrikate einireten sollen; sie betrrffen hauvtiächlich die Eilen-, Wollen- und Glasbranche. Roheisen soll von 6.72 Doll, aus 6 Doll.. Eile», schienen sollen von 15.68 Doll, aus N Doll., Stahllchrenen von 17 Doll, aus II Doll , D-Eisen oder Stablschienen von 20.16Doll. aus 14 Doll, Flache Eisen- oder Flachstahlschienen von 17,92 Doll, ans 15 Doll. Pr. Don, Rundrisen von 1'/,, Eent aus 1 Cent per Psd., ge chiiittene Nägel und Haken von 1'/, E. aus 1 L. per Psd., Blei-Erz und Bleikiätze von I'/. E. aus '/« E. per Psd. reducirt werden. Bei lexiilwaaren sind die folgenden Veränderungen vor» geichlagen. Nach dem jetzigen Daris zahlen wollene Gewebe, ShaivlS und Fabrikate oller Arl aoS Wolle, iaweit sie nrchi anders besteuert sind, bis zu 80 E. per Psd. Werib: 35 L. und 35 Proc. vom Werth, bei über 80 L per Psd. Werth: 35 L. per Pid. und 40 Proc. vom Werth: der neue Daris stxirt einen allgemeinen Satz vo» 40 Proc. vom Werih aus Streichgarn- und Kammgarngewi'de, ShawlS und wollene Fabrikate aller Art, die ganz oder theilweiie auS Streich- oder K'mmgarnrn erzeugt und nicht anderweit genannt sind. Wciier zahlen wallene Flanelle, Deck a, Wrrkwaarea statt jetzt von 10 T per Psd. und 35 Proc. vom Werih bis 35 C. per Psd. und 40 Proc. vom W rih durchweg nur 40 Proc. vom Werl». Wollene Kl.ibersivsse sür Frauen uud Kinder statt von 5 L. per Pard und 35 Proc. bi» 9 L. per Pard und 40 Proc. durchweg nur 40 Proc. vom Wertb, wollene Kleider und Anzüge stall 40 C. per Psd. nur 45 Proc. vom Werth. Baumwollgarne, die jetzt vou 10 L per Psd. dr- zu 50 Pro:, vom Werth bezahlen, sollen durch weg nur mit 35—40 Proc. vom Werih besteurrt werden. Baum- wollgewebe, die jetzt von 2'i, E. per Ouadrot Pard bi- zu 40 Proc. vom Werth« zahlen, sollen künftig nur mit 40 Proc. vom Werth«, Darlatan und Mull nur mit 25 Proc. vom Wcrth« besteuert sei». Leinen, Pack- und Segelleinwanv, Flachs-, Haus« uud Iulegarue, Leineirgara und Zwirn werdra reducirt von 35 Proc. aus 25 Proc. vom Werih, WachSlrinwand, Iutegrwebe (BaqqinqS) von 40 aus 25 Proc.. grtdrerte Stricke und Tauwrrk von 3—S'/, E- Per Psd. aus 25 Proc. vom Werih. Zucker nicht über Nr. 16 de» holländi schen Standards sollen zahlen iür Syrup und andere Absälle nicht über 75 Pro«. Polarisation 1,15 E. per Psd. und sür jeden Grad mehr 0,03 E. mehr, übrr Nr. 16 und nicht über Nr. 20 : 2.20 L. per Pid., übrr Nr. 20: 2.50 per Pso., deute beträgt der Zoll von l 40 E. per Psd. sür Zuckrr unter Nr. 14 biS 3,50 L. per Psd. sür Zucker über Nr. 20. Die geringeren Sorten Me afie bleiben un verändert, nur über 46 Grad haltend wird sie von 8 aus 6 C. Per Gallonr reducirt. Eonsrci zahlt statt 10 L. per Psd 40 Proc. vom Werih, Stärke statt 2—2',, E. IC. rcr Pid Boa Gas- und Porz-llanwaaren sollen zablen: FlintglaS - Flaschen statt 40 Proc. 30 P oc.; Lglindrr- und Ki ongici- polirt statt 20—40L. 15—25 L. per Quadraliuh. dr-gl. «npolirt, lowie gewölmlicheS FensterqlaS sralt 1',,—2'/, T. I—I'/- E Per Pid., Porzellan und lö mi'che- GlaS statt 45 Proc 40 P or. vom Wertb. Von chemischen Pro dukte» sind sür Deutschland besonders demerkknswertd die soigenden Positioiirn: raifiiiirirs Glycerin zadlt statt 5 E. nur 3 L per Pid. Säure» statt 10 E 5 E per Pid.. Schwelet, sublimirt oder in Biumeii statt 20 Doll. 12 Doll, per Tonne. Ultramarin statt 5 E. 3 L. per P d., medicinische P äparote statt 25 Proc. 20 Proc.. ferner soll Druckpapier, geleimte- statt 20 Pcoc. mit >5 Proc, «»- geleimte» statt 15 Proc. mit 12 Proc , Pap teriea Kat» 35 Proc. mir 20 Proc., EouvertS statt 25 Proc. mit 20 Pro«, besteuert werde». E» verdten« »och besonders hervorgehoben zu iverden, daß Eisenerze Rohtabake, Ligueurc und Seidcnwaaren in dem neue» Daris nicht erwähnt sind, also vermuldlich unvrrändert besteuert bleiben sollen. AuS den vorstehenden Angaben geht hervor, daß von deutsche» Industrien »amcuilich d e Eilen- und Stahlwerke, die chemischen, ai bwaaren- und Leinentsabriken, die Glashütten, Kunstwollsabrikeo, ucker- und Stärke-, Papier- und Erllulosesabrike» Vorthril vou drr Erulübrung de» neue» DorilS habe» würde», während sür die deutschen Dexiilsobriken die Sachlage inlosern weniger günstig wäre, als der amrrrkauischei, Loncurrenz dt« Dexitlrohstoffe und viele HiliS- materiolien sortan gänzlich zvllsrri zuge üyrr werden sollen. Wir schon Präsident Cleveland in seiner Botschaft sich auSdrückie, bezweckt aber die Resorm vor Allem, die Lebrn-drbürsnifie des Volke- billiger Herzusteven, ,.otme daß darunter die Interessen der in drr Fabrikation engagirten ameriknnischea Aibeit leiden" und „mit gebührender Rücksichtnahmr auf die Erhaltung der Fabrikation. Augrnicheinlich geht mau direct aus da» Ziel loS, nicht nur daS eigene Land, sondern den Weltmarkt alt Absatzgebiet sür die amerika- Ulschea Iodustrie-Fabrikate iuS Auge zu sasftu. Dermi sch te S. * Ltspzig, 29. April. Bei der ZablungSeinstellung der Firma Heiur. Hüsser sn Lrimmitschau ist auch die „All- gemeine Deutsche Lredil-Austali" hier betheiligt, die mit diesem Hause seit langen Jahren und von einer Zeit her arbeite», al- das selbe zweii lloS go» war. Erst lest der Verschlimmerung der Wirth. ichastSverhältoifie Rußland» ist eS. bei seinem umiangreichen russisch- polnischen Fadrckbesitz zurückgegangen und Hai zur Deckung seiner Ver- biiidiichleilrn da» Bianco Accept,der Firma Wm.R.W. Smitt L Eo. in Glasgow in immer mehr auSqedrhntrr Weile in Anspruch qrnommrn, dabei et abrr verstanden, diese Man pulanoiien durch Vertbeilnng der Wechsel unter viele Bankier- zu verbeckrn, und diese io in den Glauben zu »ersitzen, daß die Accepte w e srüher gegen nach England sacturirte Maaren gezogen seien. Die Firma Suntt wurde bis zuletzt al« gut sür ihre Engagement» bezeichnet, und Hai ihre ZahlunqSeinstrllung — Iheilweie durch verunglückte Spekulationen in Minen-Actien und dergleichen veranlaß« — auch in England Vestürzu g erregt. Vo» di sen Smitt'ichea Accepien besitzt die Credit- Anstalt circa 9000 Lstrl. und ist m«t dielem Anspruch a» d«e Hüffer'sch« und Smitt'sche Mafie angew-et'en. Der der Firma Hüsser außerdem gewährte Eredi« ist durch Hypotheken aus da» große Fa^r k-Eioblifi-inent in Wablen bei Criiinu tschau und aus Crim- mitlchauer Wohn- und Fabrikgrundstücke gedeckt; nach den Hypo- tbekc» der Crrdit-?lnstalt sind noch größere Ereditbeträge sür ein andere- Bankinstitut sichercirst, llt. — Ja der morgrndri» Gläubiger versammlung wird voran-sichllich eiu ungesährer SlaluS der sallireu Firma vorgelrgt werden können. *— Leipziger DiSconto-Gesellschaft in LoneurS. Verschiedenen B Litern ist augenscheinlich von der bekannten Halleschen Correipondenzen-Fabeik. deren Mitih- ilun «en sich gerade nicht initiier als zuverlässig erwiesen haben, die Notiz zuqegangen, baß dre Ausiichis- rail Smitglieder eine Enilchädi iung von 8(0000 „angebolen" habe», aber solcbr „al g'lehii," worden sei. Diel« Angabe entspricht nicht den thatsächliche» Brichiltnifiea. Der betreffende Correipondeui hat einmal wieder läuten hören, abrr nicht zusommenichlaaen. LE" Falsche italienische Banknoien. Bon Seiten der Siche, Hritsdehörden ist, wie dem . Frts. Journ." aus Rom mit- aeideili wird, die Entdeckung gemach« worden, daß eine beträchtliche Menge von gesälscbten Banknoten zu 10 Lire in Um- iaus qes tzt word- n ist. Die Falsisicate »ragen die Serie 263 und d e Numiiier 0l04l>7 und sind selvft sür geübte Augen von den echten Banknoten sehr schwer zu unterscheiden. *— B i l I r t v e r k a u s aus dem hlesigea Dresdner Bahnhose im März o.: 1. P e r s o n e n b i l l e t S: DourbilletS 15884 Stück (59 I. El. 9,8 ll. El.. 56(6 III. El. und 9,-61 I V. El.). DageSbillelS >0 667 Stück (1592 ll. El. und 9075 III. El.). EegänzungsbilleiS 2236 Llück. EilzugSdilletS 1476 Stück (56 l. El., 52l II. El. und 899 III. El.). MilitairbillelS 1410 Siück. Im Ganzen wurden demnach 3l 673 Stück PerionenbilletS auSqegeben, 6730 Stück mehr al» im Februar o., in welchem im Ganzen nur 24943 Stück zur Verausgabung aelangt waren. —ll. Aa Huude- billetS wurden 62 Stück verkauft. *— Getreide, und Mchlverkehraus dem hiesigen DreSduer Babnboie im März o.: Im Ssanzen gingen ein 3 870870 kx. Hiervon ballen 2 887 980 Iri; Besörderung mit den königl. sächsischen SiaatSbahnen gesunden, während 942 890 den Getreideipeichern des Dresdner DahndoscS seiten» der Anichlußdadnen zugesüort worden waren, und zwar 384 830 von der Magvedurg-Halbersiädter Bad», 85 000 von der Thüringer Bahn, 424 960 von drr Berlin-Anhalirr Bahn und 48 lOO von drr Halle-Toro».Gudener Bahn. Vom Sc- saminteiiiqange vrrbliebrn am Platze I 8l6 760 kx, dagegen wurden weiter beiördrrt mit der Leipzig-DreSdner Bahn 566 4M, mit der Sächsisch-Bayerischen Bahn 58> 790, mit der Magdeburg.Halberslädter Bah» 531310. mit der Thüringer Bahn 262 530, mrt der Berlin- AnHalter Bah» 63 500 und mit der Halle-Sorau-Gubener Bahn 8580. zusamiiieu 2014110 kx. Im März 1887 belies sich der Geiammterngaiig an Getreide- und M dllenduugen aus 3 212 0(01:8 uud im Februar e. betrug derselbe 2 839 160 Ter Märzve,kehr 1888 übrrtras demnach den vorjährigen um 718 870 kg; und den de- Februar um 99l 7lO kg; *— Der Einlöin»gScourS sür österreichische Silber- coupon» ist von >60,25 aas 160 50 erhöht. Zur Besörderung von FeuerwerkSkörper» aus Eisenbahnen wird uns geichrieben: Die Besörderung von Feuer- weikckörpern oller Art ist bei dem jetzigen theure» Daris eine sehr erschwerte, ja dieselbe ist in Anbetracht der unverbältuibniäßig hohen Kosten vielleicht unmöglich, weil die Feucnvetkskörper mit tieiem kostenauiichlag einen Preis erhalten, der eben einsach nicht gezahlt w:rd. Allein man wird auch zugeben müssen, daß hier nicht nur HandelSinlerrfien, sondern noch Höhere Inter- rssen — nämlich diejenigen an der Erhaltung vo» Menschen leben mit in die Waagschale sollen. Dennoch ist drr Zustand, wie er jetzt durch Spruch de- Reichsgericht- geschaffen ist (daß fälschliche Angaben über den Absender aus Postpackelodrrffe» unter Um- ständen nicht strasbar sind), recht haltlos und er wäre dringend zu wünschen, daß in den bereglen Verhältnissen bald Abhilfe geicbaffen wird. Unseres ErachtruS wäre hier eine Verbilligung der Tarise am meisten am Platze, aber die Declarirung vo» explo siblen Stoffen müßte im Jntereffe de- Leben» der Postbeamten Zwang sein uud »n UnlerlaffungStalle streng st eu» bestraft werten. 1s Plane«, 88. April. Der Modenbericht der „Monatsschrift für Textilindustrie" verheißt unierer Stickerei-Industrie durch die Beichreibung der über» Jahr zu tragenden Ballkleider mit Stickereien von Neuem gute Aufträge, wie auch der Buntüickerei die Mode ihre Gunst zuw-ndet, indem letztere genickle Sirersea zum Ausputz der Ale dcr verlangt. Liese Au sicht i>» für unS sehr tröstl ch; denn bi» jetzt ist le d-r ein rechter Aufschwung nichi zu bemerken grw sen. D°e alten Bestellung n sind jetzt besorgt, und m n erwartet die neue» mit Spannung, da von der durch die Mode Wader berücksichtigten Stickerei doch sür uns ein gut Dheil oblalle» muß Die Handstickerei, die sür WäschrauSstuttungen (Menogrammstickereien), Iür leinere Tascheutücher, Einsätze und dergl. inim.r zu Idnu hat. a beriet ja meist iür auswärt«, nameniltch sür Berlin, Bielefeld. Leipzig. Große Geschälte hier vertreiben lediglich d e mit der Hand gestickten Arnk l, besonder» die mit Kreuz-, Quadrat». Sctilangeunich re. versehenen Servietten, DischlLu'rr» Sopliasckwnrr, Deckchen aller Art, auch PortrScen und LambrrguiuS. sl Drrstze», 28. April. Sächsische Nähsadensadrik (vorm. R. Heydenreich) zu Witzschdors. Ja drr h,me Roch- miltag im Saale drr Kausmanaschaft hier obg-halleneu diesjährige« ord »tlichen Generalversammlung drr vorgenanutrn Aciiengesellschast machte sich drr beqrrisliche Mißmulh der Actronaire über die »n- günstigen Ergebniffe d>S veistoffenen 16. Geschäsi-jahre-, da» mit euer abermalige» Uniribilanz von 235 139 » abicdloß, in länger ol» zweistündig r AuSipcache Luit. ES wurde» sür »nd widec die Ur sache» eiörtert, wclcbe beu abrrmaligen unuünstigen Abschluß zur Folge gehabt haben, nachdem tue Act'vnaire erst im vorigen Iuhce durch Ziila»im>»lrgung der Arlren zwei Drittel ihres ActirncapiialS geovsert u»d nach Lretruuq von Pnoiitä Saciien im Betrage von 5(0000>l anaedmen zu düisrn geglaubt h ttrn, daS Unternehmen nunmehr sür olle Zerlra aus »ciunde Füßr gestellt zu wisse». Man war allgemein orr Ansicht, daß daS rigennichr Beisckiuiden an dem aber» maligen Niedergänge deS UnkeruehiiieiiS de» lrützeren Dirrcloren beitumeffeu sei. keueu man Unsähigkeil und Beruocktlilsiqung de» G icdasts zum Borivurs machle, wälrend ni.n andererseuS dem Au sickilSealhe zur Luft legre, daß er zu vertrauensselig gewesen und »ickit srüher »egen kle rnllaffeurn Dirrcloren vo grgaaqen sei. Die Bilanz vom 1. Januar 1887. welche alS Basi» sür die Ab schreibungen b„ der Reduciron deS AciieiicopiialS gedient Hütte, ward mehrfach bemängelt und inibeioudere getadelt, daß da mals die Abschreibungen lediglich aus da« ohnehin schon weil unter dem Zeitwende zu Buche stehende Immobilie»- and Gebäude«Eonlo vorienomme» wurden, während die mobilen Werthe völlig unberücksichtigt blieben. — Abend» '/,7 Uhr konnte die übrige»» durchaus sachgemäß und ruhig verlause»« Debatte ge- icktlosikn werde uud gelangte rin vom Börsen-Syndicu« Herrn Rechts anwalt Meise! von hier gestellter Antrag zur einstimmigen Annahme, dahiugehead: „die veschlußsaffuug über dir Bilanz «ebft Gewinn, and Verlustkonto und über die ErtbeUnng der Dechargr an die VerivaltnngSorgaue bi» zu einer demnächst etnzubernseade» außerordeullichea Geuerakversammlnng der Actiouaire anSzalrtze» und dea neu zu wählende» AusfichtSralh und die Direktion zu beauftragen, Erörterungen darüber aazuüelle,. wo die Gründe iür den Rückgang de» Unternehmen» zu finden seien und die Frage t» Erwägung zu ziehen, wie durch aaderweite Ber- iheilung der Adlchreidungen die Uaterbilan, beseitigt wrrden lüane. — Weiter ward folgender Antrag dr« Herrn Bankier Quell« malz vou hier einstimmig angenommen : „Die Senerolversammluug ist drr Ansicht, daß die Abschreibungen, welch« aus Gruad der S-uirungS-Bilanz vom 1. Januar 1887 vorgeichlogeu wurdrn, aus Immobilien- und GrundstückS-Lonlo v el zu bohr gewesen und daher anderweit sestzulrtzea sind." — Schließlich erfolgte die Neuwahl de« AussichiSrotdk« und zwar wurde» aus Vorlchlag de» Vertretet« der Dresdner Bank dutch Zuruf einstimmig gewählt dir Herren Bank- drrector und Lonsul Arnstidt, Bankier und Generalkonsul Rosen- crantz, Bankier Klemperer, Direktor Earl Holländer in Dresden, Eommerzienrath W. Rößler ta Altchemnitz, RechiSanwolt vr. Oppe und Kaufmann Bruno Schneider ia Chemyitz. Salz»»gr«, 28. April. Die heutige Grneralversammlung der Actiouaire der Gesellschaft Saline und Soolbad Salzungen genehmigte die Bilanz und damit die Auszahlung einer Dividend« von 2 Proc., rrtdrilte die Decharg« and wählte die anSschrid«»d«a Mitglieder de» AussichlSrathe« wieder. *— Die ersten Goldstücke mit de« Bikdaiß seiner Majestät de» Kaiser Friedrich sind geprägt »ad Sr. Majestät vorgelegt worden. Die Prägung ist ganz vorzüglich ousgesührt; der charakteristische Kops de- Monarchen tritt in plastischer Schärft und sprechender Po iraiiähnlichkeit hervor. Dt« Umschrift lautet: Friedrich Deutscher Kaiser König vou Preuße»". Die Wapv-u- sei e zeig« den Reichsadler mit der Umschrift: „DrulscheS Reich 1888. 20 Mark." *— Deutsche Iudustrie-Actlen-Gesellschast lnBerliu. Ja der am Sonnabend adgedalleuru Genrraiveisammluug wurde die vorgrlcute Bilanz sowie Gewinn- uud Berluftcooto genehmigt und dem Vorstande und AulsichtSrathe eia»immiq die Decharge e^iheilt. Der sich ergebende Reingewinn von 25982 ^! gelangt nach Abzug der gesetzlich.» Abschreibungen iu Form einer Dividende von 4'/, Proc. an die Besitzer von Dividenden berechtigten Stamm- P.ioriläirn zur AuSzahiuag. Ferner wurde beschlossen, dea Beginn de- Geschäfts! ih,S aus de» 1. Juli zu verlegen. Aus einen Antrag würbe das Mandat eine- AussichlSraihSmitgliedeS widerruseu. Dir staiutenmißig aus dem AussichtSraih au-scheioendeu Mitglieder wurdeu wievergewählt. Herr Direktor Mayer machte noch über die allgemeine Geschäftslage und über die Aussichten, die sich für die Folge darbietea, Mitlbellung und erwähnte unter Anderem, daß die eigenen neuen Muster der Fabrik bet alle» Export-Häos.rn guir» Auklang arsunden hätten. *— Die AuSichüffe sür Zoll- und Strnerwesea uud sür Rech- niing-weftn habe» die definitiven Feststellungen der ge- meinschostlichen Einnahmen an Zöllen. Tobak-, Rübenzucker-, Salz-, Branntwein- und Bcousteuer, der UebcrgangSabqabea vo» Branntwein und Bier, brr Ernnohmru an kpielkartenstempel und der in Anrechnung zu bringenden BerwaliungSkosten sowie der AuS- gaben sür die Statistik dr« Waarenverkeyr« mit dem Ausland« uud endlich die definit ve Abrechnung mit Luxemburg über die g-meiu- schasilichen UebergaugSabgaben sür da» LlatSjahr 1884/85 an den BunteSrath mit einem Berichte gelangen lasten, in welchem sie dem letzteren anheimgeben, den in de» Jesist>lln»geu vor- gelchlageuen Beschlüssen die Genehmigung zu eithcileu und die Zusammenstellungen al- Grundlage der definitiven Abrechnungen der Zölle rc. sür da» ElatSjahr ?884/85 anzuerkenurn. Nach diese» Feststellungen sind nunmehr drfinilw sür dal genannte EialSjahr an die NeichScaffe abgesührt grweira: an Zöllen 208,6 Millionen; an Tabaksteuer 8.4 Milliouru; an Rübenzuckersteuer 32,7 Millionen; an Salzsteuer 38,7 Millionen; an Bronniweinfteuer 39.7 Millionen; an Bcousteuer 18 Millionen; an Spielkarten-Slempelsteuer 1 Million. Für die durch die Statistik de- Wuarrnverkehr» mit dem BuSIonde im EtolSjahre 1884/85 enistandenrn Kosten waren den Bundesstaaten von der ReichScaffe 13 777 ^l zu erstatten. Den Feststellungen der Einnahmen uns Ausgaben sind eriüuternd« Bemerkungen übrr die denselben zu Grunde liegenden Beschlüsse beigegeben. *— Berliner Kunstdruck- uud Berlag-anstalt vorm. A. und E. Kaufmann. Am Sonnabend fand die erste ordent liche General-Verlommlung statt. Die Bilanz pro 1887 wurde ge- nehmigt und die Dividende aus 8'/, Proc. festgesetzt. Dieselbe wird mit 85 pro Divibeiidenschein sofort bei L. Schlesinger-Irier L Eo. auSgezahlt. Nach Ectheilung der Dechargr e>klärte die Directiou aus eine Anfrage betreffs der GeschäftSrntwickelung im lausenden Jahre: eS sei der Umsatz in den ersten 3 Monaten erheblich gegen die gleiche Zeit im Vorjahre gewachsen, und auch die bereit» voll zogenen LieserungSabsäilüsft haben eine namhafte Sleigeruug aus- zuwetsea, so daß, wenn dos Geschäft in demselben Umsange sich weiter entwickele, et» größere» Erträguiß pro 1888 erwartet werden könne. Berliner Spediteur-Beretu, Acttengesellschaft. Dem Geschäftsbericht pro 1887 zusolae rrreichten die vo» drr Gesell- schuf« in Stückgmsracht besörderten Güter daS Gewicht von 14 Mrll. Kilogr.. während im WageulavungSverkchr 19,4 Mill Kilogr. gegen 17,4 Mrll. Kilogr. in 1886 zum Versandt grlangten. Zur Abfertigung und Reexpeditivii sind einaegangen rot. 5000 Waggouladungen gegen 5200 in 1886. Ter Ausfall ist dadurch entstanden, daß bi» zum Herbst v. I. ein Theil der alten Kundschaft in der Rheinprovinz die Vermlitelung der Gesellschaft umging. ES ist drShalb in Elber- srld eine Zweigniederlassung errichtet worden. Ihr Berliner Hau», grunbstück hat die Gesellschaft mit Nutze» verkauft. Drr Pserde- bestand betrug am Ende de- vorigen Jahre» 1l6 Stück, die mit 449 >l pro Stück zu Buche ftehea. Der Bruttogewinn betrug 729 516 ^1, der Reingrwinn 167 940 ^l, vou welchem zunächst Ab schreibungen in Höhe von 41 373 ^l zu kürzen. Es verbleiben (inrl. Vorirag pro 1887) 127 474 ^l. die m vachstrhender Weise vertheilt werden: zum Re'rrvesond» 5 Proc. — 6328 ^l. Abschreibung aus ErwriieruogS - Lonto 12 656 ^l. Dautiämen 18985 6 Proc. Dividende und 3392 ^i Vorlrog aus neue Rechnung. *— Hessische LudwigSbohn. Bei de» Arbeite» zur Bah», umsührung war die Hessische LudivigSbahngesellschaft genöihig», mit der Iracr sür dir Bahn nach Alzey den Exercirplatz .Fleiner Sand" in Mainz zu durchschneidcn. Die genannte Bahn stell» sür dielen Srercirpiav einen neuen mit bedeutenden Kosten für Groudenverb und Ausschüttung her uud übrrwieS dirseu Platz der Festung zur Be- Nutzung, während die restliche» - - da» freie Eigentdum der Exercirplatz, rin Arral vou „Frks. I." aus Main» milgrtheilt wird, burch Abkomme» mit der Militairverwoliung freie» Eigenthum der Hessische» Ludwigsbahn geworden, da die Garnison deasclbeo nicht mehr brdarf. Die Gesell- schüft gedenkt diese« Gebiet zu parcellireu uud ,a veräußern. Bei der großen Ausdehnung und günftigr» Lage diese» Pflouzseldr«. uu- mitlelbar vor den Thoren der Stadt und iu der Nähr von Momdach, »ird dar»»« eia sehr ansehnlicher Betrag gelöst werdeu. *— Rheinisch.Nassauische Bergwerk»- und Hütten- Actien-Gesellschast. Die Gcurralversammlung genehmigte de» Geschäftsbericht und die Bilanz, eriheilte dea BerwaltungSorgaue, Decharge und setzte die Dividend« aus 5'», Proc., gegen 3'/, Proc. im Vorjahre frst. Seiten- der Directiou wurden die Aussichten sür da« lausende Jahr als gut bezeichne»; in dem ersten Quartale desselben sei bereit» ein Reingewinn von 300 000 ^l erzielt worben. Araizksurt a. 28. April. Wie verlautet, solle» Stuttgarter Bankier- dasur ogitirru, daß iu der demnächst ftatisindenden ordent liche» Beueral Versammlung der Aclionaire drrLabijchen Anilin« und Sovosadrik eine bä Herr Dividende, al» vom Aussick»Seathe voraeschlageu worden ist, durchgeietzt werde. (B. B.-Z.) Fraukfiirt «. M.. 28. Apiil. Nach der „Franks. Ztg." sollen die Aciiouaire der Heideldrrg-Speyerer Bahn aus eiue Divi dende vo» nicht über l Proc. rechnen köaaea. ES sollen aber nr»:» dtugS wieder B rstaollichungSproj rte angeregt worbe» siiu. Ob dieselbe» zu ernstlichen Verhandlungen führen werden, ist roch ad« juwarten. — Der Gcldbedars der Mecklenburgische» Fried rich Franzdahn soll demselben Blatt zufolge durch Ausgabe von 3'/, Proc. Pr oriläte» grdrckt werde».' Actieugeselllchai« für Schristgießerei »nd Ma schinenbau, vorm. I M. Huck u. Eo.. Ossentoch. Dies« Gesellschaft ist uunmehr mit 1 Million Mark Actiencopnal ia da« HanlclSrruifter ringetragen worden. AlS Gründer figurirra die Herren Huck, Löwentzerg-Verlia, Weiß, Beer und H. PhrlippS-Frauk- furl. Tn> AussichiSrath bilden die Herren Nie« uud Beer-Frank furt. 1>r. Pischos uud Löwcnbrrg-Beriin. Kölu, 28. Avril. Die General-Versammlung der Rheinisch« Rasianischen Bergwerk«.Gesellschaft beschloß, 5V, Vroc. (1886 3',, Proc.) Dioidcnd« z» verthrilea. Lonsul Franz Leiden- Köln wurde in de, AnsftchtSrnth »rngewählt. Dft AnSfichte, de« lorrwics oiciea Platz orr iieiluag zur licheu Theile de» alten Exercirvlatzr» ta Stadt Mainz zurückgiugra. Der neue au ca. 80000 qm, ist »au, «ie dem
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