Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-05
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.06.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Fünfte Mage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 157. Dienstag den 5. Juni 1888. 82. Jahrgang. VolkswirtlMastliches. Telegramme^ rV-v. Pr«>, 1- Jnni. (Prlvat-Telegramm.) Lke Prag-Dnflrr Eisend aha erzielte im Moaat Mai eine M e h r - Einnahme voa 12370 st. — Die Minder - Einnahme der Dux-Bodenbacher Ctse, bahn betrug im Mai 42 369 fl. ' Wien» 1 Juni. Der verwaltaugsrath der Nordvrstbah» beschloß in der General-Versammluug die Einlösung de« Iulicoupoa« der Stammaciieu mit 8 p. «ud de» Iulicoupoa« der Elbethal-Bahu mit 7 fl. za beantrage^' vir Gewinnbelheiligung »r« Perssunl« »er Sächsisch - vt»»ischr» DampFchlfffaHrt»« Gesellschas«. N volkswitthschastlich« Fortschritte vollziehe» fich ebenso gut i« -leine, durch locale Veranstaltungen, wie im Große, durch Maß. regeln, die sich aus ganz« Länder erstrecke». Jeder Privatauter- nedmrr und jede Actteugcsellschast kauu bahnbrechend uud aarrgeud aus weite -reise wirken, uud jede Zeitung ist berufe», zunächst auf die Unternehmungen ihre» Orte« im Sinue de« socialen Fortschritte« zu wirken. — Dir -Social^lorr.' veröffentlichte im Juni 1885, als dir Sächiis-h-BSHmische Damvffchifffahrt«^Gesellschast au ihre Actto- »aire 18 Proc. Dividende vertheilte, einen Artikel unter der lieber» schuft: .Achtzehn Proceut Gewinn für die Acttonaire und kciu Procent für die Arbeiter I" E« wurde darin der hohe Unternehmer» gewinn al« die Achillesferse der heutigen ErwerbSorduung bezeichnet und am Schloß bemerkt: „Wer dem Umstur» und der Berstimmuag der Arbeiter entgcgenwirkeu will, -elfe auf friedlichem und gesetz lichem Wege die Gewinnbethetliguag mit verwirkliche» I" Darauf erfolgte eine sehr lebhafte Erwiderung de« RechtSauwalte« der Damvs- schifffahns-Gesellschaft, welcher in dem Vorschläge .einen guten Schritt zur Verwirklichung de« focialdemokratischcn MusterstaateS* erblickte. Dte Redactioa der »Social»Torr." sah sich iusolgedesse» vewnlaßt, näher darzulege», daß die Gewiuabethetltgung de« Per» svaal« einer Dampfschiffsahrt« - Gesellschaft nicht nur theoretisch ge- rechisertigt, sondern auch bereit« praktisch uud statutarisch von der Züricher Dampfschifffahrts-Gesellschaft durchgesührt sei. Ohne viel Geräusch bat hierauf der BerwaltungSrath der Sächsisch» Böhmischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft im Fahre 1886 rin« ver- Lnderung seiner Statuten vorgenommen, dahiu gehend, daß u. a. vor Bertheilung einer Dividende an die Actiouaire von dem Rein» gewinn tu Abzug kommen sollten nicht nur, wie schon früher: ,3 Proc. für die Penstonscaffe de« Personal«*, sondern auch .bi« zu 3 Proc. für di« Beamten und Angestellten der Gesellschaft je »ach Beschluß de« BerwaltungSrath««*. Die Erträgnisse de« Jahre« 1886 fielen so günstig an«, daß nicht nur dte Acttonaire 18 Proc. Dividende und die PensionScaffe 3 Proc. de« Reingewinne«, sondern auch die Angestellten einen Gewinn» antheil von über MM erhalten konnten. 1887 hat »ach dem soeben erschienenen Geschäftsbericht de« ver» waltung-rathc« der Sächsttch-Böhmischeu DampfschifffahrtS-Gesellschaft für dte 52. Generalversammlung zwar aar eine Dividende von 15 Proc. au die Actiouaire ergeben, allein für da« Personal ist wiederum ein Gewtunantheil voa 3 Proc. in der Hüde von -LA,8 ^l und ein gleicher Betrag für die PensionScaffe tu Rechnung gestellt. Wenn dieser Gewinnantheil de« Personal« im Vergleich mit der lantiöme an den BerwaltungSrath (5 Proc. — 8703,47 ^») und au den vollziehenden Director (4 Proc. — 6962,77 Gt) auch nur gering ist, so sind die 3 Proc. doch ein erfreulicher Fortschritt. Wir zweifeln nicht, daß Unternehmer uud Lapitalisten sich »ach and »ach in immer größerer Anzahl moralisch verpflichtet fühlen werde», von unverdient hohen Erträgen auch einen Theil den Mit» arbeitern an ihrem Wohlstand« zufließen zu lasten. Aus diese Weise wird sich die Gewinnbelheiligung der Arbeiter allmählich in die Ge wohah eiten der Geschäftswelt einbürgern und vielleicht bald ein vertragsmäßige« und statutarische« Recht zahlreicher Gewerb-gehilfe» werden. Der Lohlenverkehr aus den unter sächsischer Staat«verwaltung stehende» Bahnen im I. Vierteljahre 1888 in Wagenladungen zu 5000 kg;. Der Steiukohleaversandt von Zwickau, Logau«Oelsnttz und Dre-de» zusammen nahm gegen da» l. Vierteljahr 1887 um 4539 Ladungen --Lchl Proc. ab. Die Abfuhr betrug bet Zwickau 104 738 Ladungen (»eg«» da« k. Vierteljahr 1887: 6841 Ladungen — 6,13 Proc. weniger), Lugan»Oel«uitz 50789 Ladungen (704 Ladungen — 1,41 Proc. mehr). Dretden 20 713 Ladungen (1598 Ladungen -- 8,36 Proc. mehrt. Im Ganzen wurden 176 239 Ladungen befördert, und zwar: 58155 Ladougen im Januar, 57 396 im Februar und 60 688 im März. Die bedeutendsten Empfangsstationen waren: Chemnitz (Koppel inbegriffen) mit 15 581 Ladungen (davon 2331 voa Zwickau und 13074 von Lugau-Oelsnitz oder 26 Proc. der Besammiabfuhr vou dort) und Leipzig mit 13 350 Ladungen, und zwar 11025 Stadt und 2325 Bahnhöfe; dann solgien hinsichtlich der Bedeutung im Jnlande: Dresden mit 9395 Ladungen (1800 von Zwickau, 268 von Lugau-Oelsnitz), Reichenbach i. B. mit 6283. Crimmitschau 5683, Werdau 5080, Plaue, i. B. 4738, Glauchau 3339 Freiberg 2692. Meerane 2469, Altchemnitz 1945, Plagwitz-Liudenan 1744. Aue 1471, Limbach 1267. Burgstädt 110l, Pema 1100, HainSberg 1095, Wald- Heim 1943, Lengenseld 1025, Netzschkau 1010 »c. Die wichtigsten aitläadischen Absatzstationea wareu: Gera (Gera-Psorten inbegriffen mit 5504 Ladungen, Greiz mit 3889, Nürnberg 2176. Bamberg lSOO. Hof 1622, Fürth 1364, Pößneck 1398, Unterwellenboru 1168, KSstritz 1092. L. Die Braunkohlenabfuhr aus den sachsen-alteuburgischen Werke» bei Meuselwitz, Rositz und Rchmsdors zusammen belief sich auf 38 759 Ladungen, wa» eine Zunahme von 1394 Ladungen oder 3,73 Proc. ergiebt. Al« wichtigste Empsang»- ftaiionea sind zu nennen: Leipzig mit 7260 Ladungen. Plagwitz. Lindenau mit 2562, Nltenburg 2354, Sera (mit Gera-Psorten) 2304. 0. Böhmische Braunkohlen wurden — nach vorläufiger Ermitieiung — Iw 889 Ladungen 30 959 Ladungen — 23,83 Proc. mehr als ine l. Vierteljahr 1887 desördert. v. Der Stetnkohlenvrrkehr a»« Schlesien bat — ebenlall« nach vorläufiger Ermittelung — um 3576 Ladungen — 29,35 Proc. gegen da« I. Vierteljahr 1887 zuaenommen. Im Ganze» find 15760 Ladungen aus den unter sächsischer Staat«- vecwaltnug stehendes Bahne» bewegt worden. (Dr. Jour».) Der „Geldübersiuß" steht feit Monaten und Jahren mit kurzen Unterbrechungen ans der Tagesordnung. Die Wirkung de« Ueberfluße- aus die Cour», beivegiing der Specnlationspapiere würbe oft unterbrochen, weil dir Beeinflußang de« Marktes durch ander« Verhältnisse mächtiger war. als der Geldüberfluß. Weil, wen» der Ueberfluß fortdauernd eine Wirkung hätte, die L»nr-sieig«rung so lange herrschend bleibe» wärve, wie der Gelbäberstuß. und da« wäre gleichbedeutend mit tt-er oorläusig nickt ablebbare, Dauer der Häufle. Ander« ist die vertu- fluffnng de« GeldSberstusse« aus den Lassawark», aus wrlchein die Geld» onlige» oft ein» beoeutend« Wirkung baden, ungeachtet Geld- »,d LapitalSüberfliiß nicht gleichartig find. Lin, stark, Anspannung specnlattvrr Kräfte kann leicht »ine Geldknappheit hervnrrufnr. gegenäder einem Lapitaitäbersiuffe. Die Gen,,« »wisch», Lapital und Geld «st seit längerer Zeit säst unsichtbnr ^worden. E« läßt sich in^r der Rnchwei« führen, daß weniger der kapital», al« der Geldüberfluß den LapitaI«Prei« gedrückt hat. Di, Lmwertirnnge, wären ohne Hilft de« Geldüderslusses nicht dnrchfährbar gewesen Dieter Ueberfluß bn« de«balb eine »ei« «der bi» Grenzen bet Gelb» marlw« und der v«rft hmanSgehende Bedeut,»«. Die Fra^ »ach der Entsteh»»- de« «eldktberstnffes in Deutschland ,fl of, und bi« jetzt »ich« genügend beantwortet worden Daß sich die Maße de« Gelbe« seil vielen Jahren nicht n>«sprechend vernvdrl VK B» ßi»sl» IhsV b«sti»«1» ha», ist »weiftll^. «« »3. «at 1880 waren 726^59, 1885 674,58 und 1888 857,0? Mtll. Mark Rcichsbonknoien im Umlauf. E« desanden sich aber an denselben Lagen al- Deckung l» den Bank» raffen 663,58 bezw. 643.80 »ud 1009,86 Mill Mark, «ährend also in 1880 nnd 1885 «3.01 MM. bezw. 31.78 M,ll. Mark »nge» deck» waren, überstieg im laasendea Jahee dte Notendeckung den Naiennmlaui um 155,79 Mill. Mark. L« ist ein Faetor in das Geldweie, eingrtrrten, defse» vedrutnug nicht hoch genug veran- chlagt werden kan». Dieser Factor ist die Umgestaltung de« Zahlnngswrsea», in welche«, vom -leiaverkehr abgeiehe», da« Geld in großem Umfange durch eine» bloße» vochu,g«proceß ersetz» worden ist. Im Jahre 1887 hat dte Deutsch« Reichtbank aus Giro- bezw. Uebertragung«. conto 39 437,84 Millionen Mark vereinnahmt und 29 405,80 Mtll. Mark vrraaSgadt. voa diesen 58 843,14 Millionen Mark find nur 16 041,02 Millionen Mark durch Baarzahlung und 42 802,03 Mill. Mark darch eine» bloßen Buchungrproceß regulir« worden. Die Grundlage dieser coloffaleu Sammeu bildete ein im Jahre 1887 durchschnittlich beftaadene« Giro-Guthaben von 229,13 Mill. Mark. Um die groß« vedentuag dieser Zahlen darzulegen, müssen wir ans die frühere Schwerfälligkeit der Zahlnngslristungen zwischen den einzelne» Plätze» Hinweise». An der Stelle de« heutige, einfachen Bnch«aa--Procesft« stand ein Verfahren, welche« nicht allein eine dtrecte Inanspruchnahme de« Geldmärkte«, sondern aach bedeutend mehr Arbeit und -osten veranlaßt hatte als jetzt. Da« in Anspruch genommene Geld wurde auf Tage und Wochen den BerkehrSconälen entzogen. Der Dienst, welchen bas Geld leisten mußte, reprälentirt in seiner Geiammtsuinine jährlich Milliarde» Mark, welche jetzt ihre Besitzer wechseln, ohne daß auch nur eia Zehnmarkstück zur Ausgleichung uoihmendig ist. Die Reichtbank hatte Ende 1887 ausschließlich der ReichShaupt- baak Berlin 231 Baukstellen, vou deoea aber bl« jetzt nur 69 mit dem Rechte anSgeftattct waren, den llebertraaungs- bezw. Giro- Verkehr zu psiege». Die andern 162 Anstalten sollen nun ebensall« mit diesem Rechte auSgestattet werden. Diese Ausdedaung wird voraussichtlich eine Erweiterung de- Ueberweisungs-NerkehrS veran lassen »ad den Dienst de- Papier- und Metallgeldes noch mehr de» schränken. Diese Erweiterung kann deshalb als ein Motiv für die Ausreebthalkuag des Geldüberflusses betrachtet werben. Mit dreien, UeberweisungS-Verfthr stchi die Zunahme der „sou- ktgen täglich fälligen Verpflichtungen" (Giro-Gu.haben) der Reichs- bank in engstem Zasammeuhange. Im Iahrc 1684 betrugen diese Guthaben nach dem Durchschnitte der Wochenberichte 223,51, 1885 335,60, 1886 284,57 uud 1887 358,13 Millionen Mark. Die Er- döhnng von 1884 bi« 188? beträgt 134,61 Millionen Mark oder 60 Proc. In diesen Summen find auch die Guthaben der Staat«- i und anderer öffentlichen kaffen enthalten. W-r düi scn ober vorau». setzen, daß der bei Weitem größte Theil ans kaufmännischen Kreisen lammt uud diese dte Ansicht adoptirt haben, daß zeitweise müßig liegende« Geld mittelst der Reich«bank den Berkehrscauälea dienstbar gemacht wird. Wrr schließen hier folgende nach den Wocheu-Uebersichten ge» arbeitete Ansstellaag der Durchschuitttzahle, der ersten vier Monate de- laasendea und der Vorjahre an. t« um E i» La«,,»d» Mark der Metoll-Vorrath 849 186 739 683 682 501 560112 die Notkn-Deckung 880 194 771850 715 270 593 843 der Roten-Umiaus 881724 849 220 744 164 716 925 dle steuerfreie Roteu-Reserv« 274 555 196 505 244 988 150 793 die Wechiei-Vorräthe 450 027 427 176 362 582 377 045 Lombardbeftäade 49 394 53108 44 694 59 060 Effecten 8 801 45 6lg 86300 35 4:48 Sonstige Aktiva 38 352 30 892 26 466 2b 006 Giro-Guthaben 393 929 325 633 290 739 222 673 Die Zunahme de« Metallvocralhs darf mir einem Pius des Boldvoriaths als gleichbedeutend betrachtet werden. Die „Effecten" chatzscheine, verlooste Werthpaviere »c.) haben sich bedeutend vermindert. Das Minus hat zu einer Erweiterung der Noten deckung und einer Steigerung oer ftenersreien Noteureierve bei- getrageu. Ja den ersten drei Wochen de» Mai haben sich die „sonstigen täglich fällige» Verpflichtungen" uud der Metallvorratd in großem Umfange erweitert. Am 23. Mai 1868 betrug da» Pin ke« weiüll- da steuerfreien da Gtro- »orrold« Noten-Reierd» Guthaben e» Lautende Mart 174356 117 851 184 946 1886 265 372 155 339 213 901 1885 »71006 186 783 245 492 Der Giro-Verkehr geht mit der Erleichterung de« ZahlungSwciens Häad in Hand. Die Basis bildet die Größe der Giro-Guthaben, welch« gegenüber dem Jahre 1885 um 845 492 000 ^l oder 96.86 Proc. gestiegen find. Diese Summe ist acttv geworden und hat die Grundlage erweitert, aus welcher sich die Milliardeu-Zahlungen ohne ei» Zehnmarkstück vollziehen. Der Geldbedars bat sich auch vermindert. Früher, besonders in den Zeiten der großen Eiscn- bahnbauten, kamen hnuderle Millionen Mark in den Berkehrs- Lanälen zur Au-zahluag. E« waren Wochen, Monate nnd mehr noldwendig, bevor diese Millionen wieder ihren Weg aus den großen Geldmarkt zurücksauden und ihm dort dienstbar wurden. Die geschilderte Umgestaltung der Verhältnisse ist die Basis des Geld-Ueberfluffe«. Die au- den oben mitgetheilten Ausstellungen hervorgehende sehr günstige Situation der Reichsbank setzt dieselbe in die Loge einen Discontosatz von 3 Proc. lange Zeit aufrecht zu erhalten und in den Provinze» Wechsel zu Sätzen di- 2 Proc. abwärts anzu- kausen. Dem offenen Geldmärkte wird dadurch Wechsel»Material entzogen und die Geld-Veranlagung t» Wechsln beschränk», unge achtet eine stärkere Benutzung des Accept-Credit« stattfindet, weit mittelst desftlben Geld billiger als im Konto-Lorren« zu hoben ist. Im lausenden Jahre notirt „Berlin" unter ollen großen Geld märkten die niedrigsten Discontosätze. In 1887 ging mit den IahreS-Durchschntlt-iätzen nur Amsierdam voran. Die Größe der Guthaben de« Auslände« in Deutschland und Deutschlands im Aus lände ist nicht bekannt, aber die Voraassetzuug ist berechtigt, daß Deuischlaud tu der Regel mehr Guthaben im Auslände, dejondcrs in England hat, als da- Ausland ln Deutschland. Deutsche Wechsel gelten heute in aliler Herren Länder als Gold reserven, uud weil diese fast vnobdängig von den Di«conlosätzen in Oesterreich, Belgien und anderen Ländern gehalten werden, spielen auch diese in der Frage des Gcldüberslusses eine Rolle. Die Entstehung de« GeldüberfiusseS führt noch zu andere» Fragen, für deren Beantwortung da« nothwendige Material fehlt, u. A. die Frage aach den Ursachen der starken Strömung brach» liegende» Geld«« in die Baakcasse« nnd noch den Gründen de« fort dauernd niedrige» Stande« der Wechselcourse, welcher in den Jahren 1886 und 1887 und im lausende» Jahre eine starke Goldeinfuhr in Deutschland veranlaßt hat. Die stattgehabl« Umgestaltung der Ber hältnlff« wäre ohne Goldwähr»,g «lue Unmöglichkeit ge wesen («off. Ztg.) stckd M richft, an d» v»«t»«t0ch« Red««« d^ftl»« «. >«« t, S'ltztziS' Neue Patente. Bericht de« Patent-Vnreau von Gerso» ck Sachse, Berit» Ein eigenarttger Husbeschlag (Patent 42957) von I. Schurek. I. Krause nnd H Zipfl in Römerstadt besitzt weder Griffe, noch Stollen. Line Stsiral'eder au« Siahldraht wird etwa b>« zur Hälfte ihre« WindungSdurchmelier« in eine entsprechende 'piralsörmigc Nuthe in der unteren Fläch« des Hufeisens eingetrieben Die Spiralfeder braucht nicht die ganzc Windung de« Hufeisen« zu verfolgen, sondern kann auch nnr in einzelnen Stücken vorhanden sein. Die «lasticität de« durch die Feder gebildeten Wulste« äußert fich aus die Bein muSkeln de« Pferde« in günstigster Weise. Geflochtene Körb«, wie sie »um DranSport von Petroleum, Sänrr, x. benntzt werden, versteht F. Götze ln Schönebeck q E mit einer Stchernna gegen da« Adreißen der Henkel und Dllrch» drücken der Böden (Pat 422S3). Im Boden de« Korbe« wird Röhre angebracht, in ivelchc di« winkelförmig »mgebogenen En lang« etsern« Handgriffe cingeschoden sind Letzt«« werden du seitlich angebrachte Doppelkreuze mit dem Flechttverk auf da« ^ verbunden Putzdaumwolle wendet Or Möukeber« Znr Reinigung gebraucht« t«»«« f-livL« «e^a, verflntzre» (Pat. 4L OOS) an. Da« wird t, warme» Rüume, verpack» nnd der Selbst,rlsitznng überlaffen, wodurch dte flüssigen Oel« dte harzigen Theile auslösen, dann wird es schichtenweiie mit Knochenkohle nnd Gerberloh« in einen Lhlinder gepackt und schließlich durch da« Ganze ein Rohpetroleumdestillat und Nasserdamps dnrchdeftilltrt. Da« w bedandelte und daun au«- grwascheuen« und getrocknete Material läßt sich aus« Neue zum Putzen verwenden. Eine Schreibmaschine in comprndiösest« Form stellt d« Tasch-a- Drnckapparat (Pat. 42 408) voa A. Weylaudt in Berlin dar. Die an« Kautschuk gefertigten Typen sitze», im Kreise augrordnet, au einer Glocke uud färben sich bei Sttederbeweguug letzt«« unter leichtem Zusainmendrücken aus einem Farbband«, während gletchzelttg der zum Abdruck vorgeschobene Buchstabe durch eine Oeffnung in dem an« dünnem Blech hngestellten Boden hindurch das Papier be druckt. Entsprechend der Brette jede« Buchstaben« schiebt sich mittelst eine« Schaltwerke« beim Abdruck d« Apparat selbstthättg wett« Dle Veredelung de« aus Mntterpflaazen von Zuckerrüben »ud and««» Rüben, wir anch Knollengewächsen zu gewinnenden Samens soll dnrch folgendes von F. Knau« in Gröber« erfundene« Verfahren (Pat. 43001) erzielt werden In der Mutterpflanze wird «in Hohl- raum angebracht und mit Zuck«, Stärkemehl und stickstoffhaltigen Substanzen, einzeln oder in Mischung, angefüllt. Die Oeffnung de« Hohlraum- verschmiert man mit Lehm od« Thon. Für die Ent- Wickelung de« Samen« soll e« gleichgllttg sein, ob d« Zuck« ln der Rübe selbst gewachsen ist oder in vorbeschrlcden« Weift derselben mechanisch zngeführt wurde. Der Apparat zam Anzeigen d« Richtung akustisch« Signale (Pat. 43 Oidi) voa C. M M. de Goyon ln Pari« soll dazu dienen, bei Nebelwett« aus Seesahrzeugen festzustellen, an« welcher Richtung Töne und Signale kommen. Derselbe besteht au« einem der in der Physik unter der» Namen Resonaioc bekannten Instrumente, einem llekerttagungSmechaatsmns, welch« die Schwingungen de« Resonator sichtbar macht, und einer Vorrichtung zum Anzeigen dn Richtung de« Resonators in der Stellung d« größten Schwingung. Der Apparat ist auch bestimmt, die Lage von Riffen erkennen zu lafleu, indem die an diesen stattfindeude Brandung zur Anzeige gebracht wird. An Schiesertasel-Liniirmaschinen hat I. Danneffel in Bamlach insofern «tu« Neuerung (Pat. 42 667) angebracht, als er zwischen den durch Federn niedergedrückten Linitrmessern und d« Schiefer- tafel eine verschiebbare Platte mit Einschnitten für dte Mess« an- ordnet. In jeder Stellung dieser Platte dringe» uur die zu einem bestimmten Liuiirsystem gehörigen Messer durch die Einschnitte, während die übrigen Messer sich aus die Platte stützen und die Schiefertafel nicht erreichen. Zur Herstellung farbig gestreifter Celluloid-Kragen, Man schetten rc. wendet dte British Lylonite Company in London fol gende« Verfahren (Pat. 43 002) an. Weiße und farbige Celluloid- Blätter werden abwechselnd aus einander geschichtet uud dann durch Druck zu einem soliden Klotz vereinigt. Letzterer wird rechtwinklig zu den Schichten in dünne Blätter zerschnitten, welche im Gegensätze zu dem bisher gebräuchlichen gestreiften Telluloidstosfe mit nur aus- getrageuen Farbeliuien den ganzen Stoff durchdringende Farbe- streifen aufweisen. Dermi sch te S. Leipzig, 4 Juni. —m. Wie bekannt, findet gelegentlich der am 7. Juni abzuhal- tenden KämmlingS-Auction auch eine Auctton von Kammzug statt. Bon den Herren des Leipziger AuctionScomttss führen diese Bersteigeruug Max Roeßiger 71300 kg;, Max Hoftnann L Co. 41800 k«, P. A. Herzersderg 144 800 kir, Wenz L Co. 50100 kz-, I. B. Limburger jun. 139 170 kg zu. Die Kammzüge entstamme» BnenoS-Avre«, australischen re. Wollen. Producentcn sind die Letp- zig« Wollkämmerei, die Woll-Wäscherei und Kämmerei Döhren, die Kämmerei Gebr. Clad - Reichenbach i. V und dte Mylau« Woll kämmerei. An Kämmlingen sind angemeldrt von I. B. Limburger jun. 70 500 ki?, von Max Roeßiger 59 800 kg, von P. A. HerzerSberg 1i>5 200 kg und von Wenz Sc To. 87 500 kg, zusammen 323 000 kg. Für Kämmlinge sind 184 Loose, für Kammzug 85 Loose zum Ber- kauf gestellt. *— Leipziger Di«eonto-Gesellschast. D« „Berl.Börsen- Ztg." wird, wie sie sagt, von bestorieutirter Seite geschrieben: In einem Zeitraum von kaum 3 Wochen sind die Aktien der „Leipziger DiSconio-Gesellschosl" von 5 aus 80 Proc. gestiegen, sind binnen zwei Tagen auf 7'/« Proc. herabgesunkeu und haben sodann einige Proccnte wieder eingeholt. Vorher hatten diese Aktien Monate hindurch einen Coursstand zwischen 4'/, nnd 5',, Proc. eingenommen, lieber die Ursache der ungewöhnlichen Coursbewegung in dem der Gattung der Nonvaleurs angchörenden Papiere sind mancherlei Mulhniaßuugeu ausgestellt worden und sveciell in diesem Blalte wurde der Grund für den Cours-Ausschwung darin gesunden, daß entweder der Aus sichtsralh die Actien auskaufe, um so der für ihn peinlichen An gelegenheit ein Ende zu machen, oder daß in den Capitalistenkreisen d>e Meinung für einen günstigen AuSgang de» gegen den Auisicdts- rath angestellien Proceffe« zum Durchbruch gelangt sei. Beides dürfte jedoch nicht richtig sein. Wenn die AussichlSralhSmitglicder die Actien hätten auikaufen wollen, so würden sie dies während voller sech« Monate viel billiger haben thun können. Und daß jetzt der Proceß gegen den Aussichtsrath sollte günstiger beurtheilt werdeu, als vorher, dafür liegt kein plausibler Grund vor. Man wird daher den Grund der CourSsteigerung in anderen Um stände» suchen müssen. Da erscheint es denn doch wohl als ein nicht blos zufälliges Zusammentreffen, daß die enorme CourSsteigerung säst genau mit dem Tage begann, an dem ein Acttonair sich gemüßigt fand, die Antwort zu veröffentlichen, welche ihm der Liquidator der Leipziger Disconto- G icllschast aus eine Anfrage wegen der in die t>ff>nllichkcit gedrungenen Vergleichsgerüchte «theilt hatte. Ob sreilich diese Anttvort dazu angetba» war, in der Aktie der Leipziger Disconto gesellschast eine Hausse in dem Maß« zu veranstalten, wie wir sie erlebt haben, bis bürite bei nur einiger Ueberlegung schwerlich zu bejahen sein. Die Antwort de- Liquidators ging dahin, daß seitens der K flsichlSraihSmilglied« bei der D scontogesellschast in Concors unt in Liquidation ungefragt worden sei, ob man au einen Vergleich mit 800000 einzugehen geneigt sein würde, daß inan aber diese Frage verneint habe, weil die Klage, mittelst deren 14 500 000^1 beanlprucht wmden, rechtlich wie lhatlächlich aussichts reich erscheine und die Auskünfte über die Vermögen-Verhältnisse der AussichtsratdSinitglieder günstig ausgefallen seien. Faßt man dies« Antwort näher ins Auge, so iuchl man vergeblich nach dem, wa« zu der enormen CourSsteigerung hätte Veranlassung geben können. Im Gegenthcil wäre» viel mehr Anhaltepuncte jür eine ungünstige Beurtheilung der Sachlage au« derselben herzuleiteu Hätte der Aussichisraih sich einfach über eine Vergleichsgeneigiheit d« Gegner besrogt, daun würde die Sache ganz ander» liegen; die Phantasie würde dann sür einen beliebige» Procentsutz einen freien Spielraum gehabt haben. Allein dle Frage de« Auisicht-roihes — nicht einmal ein sörmlichcS Angebot — betraf 800000 Was heißt da«? da« bedeutet Folgende«: Die Gläubiger der Leipziger Discontogesellschaft werden ou« der ConcurSmassc etwa 60 Proc. — vielleicht auch weniger — erhalten, werden also in dem Concurse mit mindesten» 3 Millionen Mark leer auögchen. Nu» soll damit ja keineswegs geiagt sein, daß die Concursglüubig« bei einem Ver gleich diese 3 Millionen voll erhalten, ehe eiwa« an die Acttonaire kommt. Vielmehr ist bestimmt zu hoffen, daß, wenn ein Vergleich überdaupl zu Stande kommen sollte, der Loncur« sich n»t einem Brnchideil der 3 Millisuen begnügen und daß eni entsprechender Theil der Bergleichsiumme au die Acttonaire kommen würde. Run vrrgegcu- wärtig« man sich aber, wa« e« heiß», dem Concurse und den Actio- naieen zusammen 800000 zu biete»! Da- wären noch nichi einmal 9 Procent des Actiencapitalsl Allein vorerst mußte doch eia «rheblicher The»! für dle Loucursgläubig«, die unter allen Umstände» den Vorrang hoben, in Abzug kommen; wieviel bliebe also den Actionairen? Da« Gebot ist ein so erbärmliches, daß es gewiß nicht zuviel gesogt ist, wenn behauptet wurde, dasselbe hob« vielmehr zu einer ungünstigen, nl« zu einer günstigen Beurtheilung der Sochlag: Neraulassung geben können. Gerade die Niedrigkeit de« Gebotes zeigt, daß sich d« Auistchtsrath der Vedcutmig de« Proceffe« noch gar nicht bewußt ist. So lange die« aber nicht d« Fall ist, bleibt die r-offnung ans einen vergleich eine reckt ziveiftl- vaste Snchr. Aber gerade diel- Hoffnung, und nur sie, würde eine Lourtsteigerniig gcr-chisertigt haben. Nach dem Unheil aogeseheucr InrOr, ist die Klage de« Ltqnidator« ansstchtsrrich; e« ist auch ohne weit««« zuzngebr», daß — wa« übrigen« bekannt — unt« den Auisichl-rathsmitgliedern sich reiche Männer befinde». In Folge beste» lcheiat auch die Schlußsolgeruug durchaus zutreffend, daß ein Gebot von 800 000 ^l viel zu gering sein würde. Alle ine» ist für de» schließlich«» An«ga»g de« Proceffe« voa hohem Interesse. Aber dies« Au»gaog liegt in ein« nebelgrauen Fern,. Handelt e« sich doch nm einen Proceß, in welchem mit »m so größerer Heftigkeit gekämpft werden wird, al« e» sich ans Seiten der AuftichtSralhtmitglied« um dte Existenzfrage handelt. Bei der Umsänglichkeit der Beweisaufnahme und da der Streit ohne allen Zweifel durch olle Instanzen geführt werden wird, ist voraus- zusehen, daß Jahre vergehen werden, ehe man zu einem Ende gelang!. Wird aber, woran ja wohl nicht zu zweifeln ist, der Proceß zu einem glücklichen Abschluß gebracht, dann tritt zunächst der Lva- cur« in leine Rechte. Er erhält nunmehr zunächst den Löwenantheil, den »ollen Ausfall der Gläubiger, also 3—3'/, Mill., sodann kom- men die Proceßkoften an die Reihe, wa« übrig bleibt, bekomme» die Acttonaire. Man wird sich wohl sagen müssen, daß ein hübsches Vermögen dazu gehört, um dte 3—3'/, Mill. uud dte mehr al« '/, Mill. Mark betragenden Proceßkosten auiznbringen. Und wenn unter den Aufsichtscalhsmitglied«» auch wirklich einige reiche Leute ind, — ob man ihnen wirklich viel mehr al« 4 Mill wird abaed- me» können? Diese Frage muß sich jeder selbst beantworten; sie mit Sicherheit zu bejahen, dürste nicht leicht sein. Bon einem Ber- lleiche hört man augenblicklich nicht» mehr, ein Proceß mit alle» einen nie vorauszusehenden Eventualitäten, der vielleicht in Jahren noch nicht zu Ende ist, hat soeben begonnen — man kann sich un schwer iagea, welchen Werth unter diesen Umständen heute d:e Actie der L ipztger Diskonto-Gesellschaft Hot. *— Deutsche Reichsbank. Die Ansprüche, welche am ver« losseuen Ultimo an die Tassen der Deutschen Reichsbank gestellt worden sind, waren entsprechend der Geldfülle sehr geringe. Das Portefeuille hat sich nur »m 10 148 000 ^4 und die Lombardforde- ruugea um 1988 000 X vermehrt (»887 Zunahme 18 400 000 resp. 41 34 000 -ck). Die sonstigen Acttven «höhten sich um 7 014000 geaen 2 088 000 im Vorjahre. Dagegen ver minderte sich der Effecienbestaud nm 5 195 000 ^l (1887: 7 180000 Mark), während die Girorinlagea um 5137 000 gegen IS 009 000 Mark im Vorjahre gestiegen sind. Die in Umlauf befindlichen Noten erhöhten sich zwar um 23 823000 (1887 : 8 581 000 ^»), gleich- zeitig aber hob sich der Metalldestaud um 13 889000 (1887: 3 759 000 -ck). Der Metalldestaud übersteigt nach dem Status vom 31. Mai die Roteacirkniatir-u um den Betrag von 118 548 OM -ch und beziffert sich nunmehr aus 989 439 OM ^ (1887 804 953 OM Mark), ist also von der Milliarde nicht mehr weil entfernt. Die steuersrei« Notenreserve beläuft sich jetzt aus 419 468 OM ^l gegen 307 053 Millionen Mark am 3l. Mai 1887. Die Steigerung dcs MetallbeslandeS und der Depositen beträgt seit dem Jahre 1881 ca. 414 Millionen, resp. 305 Millionen Mark, wodurch die glänzende Situatton de- deuischen Geldmärkte« zur Genüge gekennzeichnet wird *— Clearingverkehr der Deutschen Reichsbank. Bei ' deu Adrichnuugsstellen sind im Mai d. I. 1 191287 300 -ck (1887: 1 108 978 200 ^l) und seit l. Januar o. bis 31. Mai 5 998 052 700 Mark (1887: 5 711 175 4M ^fl) abgerechnet worden. *— Silbercour«. Der Cour«, zu welchem die in Silber zahlbaren Coupon« der österreichischen Eisenbahn - Priorität». Obligationen, sowie die ansgeloosten Stücke an den deutschen Zahl stellen eingelöst werden, ist von 80*/, Proc. ans 80V, Proc. erhöht worden. ES werden demnach bt« an' Weitere« sür IM st. gezahlt 161 .ck *— BetriebSergebniss« der Leipziger Pserde-Etjen- bahn ln der Woche vom 28. Mai bis 3. Juni: 265 769 Personen, 30 565,95 >ll. Minu«: 24 650 Personen. 4201.55 X; Plus seil 1. Juli l887 (Beginn des BetriebsjahreS 1887/88): 1 270 749 Personen. 99 837.95 X m Au« dem Bogtlande, 3. Jnni. Ueber eine neue Industrie in Saal dura berichtet das „Echleizer Wochenblatt", daß ber Bai, Unternehmer Rödel und der Baumeister H-idecke aus Berlin sen mehrere» Wochen in de« Forstbezirkeu „Weinberg", Pößnigsback und „Eselsberg" Kalksteine gegen einen gewissen BruchzioS graben lasten. Die gebrochenen Steine, die sich al« schöne Marmorstein> erweisen, find von guter Beschaffenheit, großer Härte uud schöner Farbe. Dieselben werden behauen und sodann nach Berlin Irans- porttrt, wo sie geschliffen und zu Bauzwecken verwendet werden Neuerdinar haben die Genannten mit dem Mühlenbesitzer Rottle, betreffs Einrichtung einer Schleiferei in der Herrenmühle unte»- handelt. Mit dem Umban wird bald begonnen werden und souacb wird Saalburg in nächster Zeit etue Steinschleiserei besitzen. lD AuS dem Vogtlande. 4. Juni. Mit Rücksicht daraus, das: ia den Nachbarstaaten die Abgabe de- Chaussee- und Brücke» gelbe« zum Iheil bereits aufgehoben, zum Theil ia Aushebung begriffen ist, haben nach dem „Greizer Tageblatt" die landwirtb ichastlichen Vereine zu ModlSbors und Wotter-dvrs den Beschluß ge faßt, bei dem land- uud sorstwirthschasilichen Hauptvcreine des Fürstenthums Rcuh älterer Linie dahin zu w ken, das; dieser sich dafür verwende und Wege ergreift, um mögt,/ die Aul Hebung deS Chaussee- und Brückengeldes zn erzielen, fl r strebi mau weiter an, die Ueberweisung eines Theile» des Jagd, «ngeldec an die Gemeinden, eine gleichmäßige Orlsbiersteuer in llen Ge meinden de- Landes, Zuwendung der Tanzgelder und Hundesteuer an die Gemeinden und behusS Erleichterung der Schuilasten den Gemeinden eine entsprechende Zuwendung au« den Uebcrweisungen vom Reiche, wie sie in Sachse«, Oldenburg, Preuß-n ic. «solgt ist. I. Nenstädtel. 3. Juni. Der morgen zur Veröffentlichung ge- langende GeiitiäftSbericht der hiesigen städtischen Sparkasse aus da« Jahr 188? ergiebt wiederum eia recht erireuliches Bild. Trotz der bedeutenden Concurrenz der umliegenden Sparkassen hat sie sia> aus der Höhe früherer Jahre zu erhalte« gewußt, uud auch die Herabsetzung de- Zintsußes für di- Einlagen von 3'/, auf 3 Proc bat aas den SeschäfiSumsang keinen bedeutenden Einfluß geübi, wenn auch die bewirkten Einlagen um nngesähr 40 0M^i gegen das Bor- jahr zurückblieben. Sie betrugen 1027 900 >l. während die Rück zahlungen sich aus 1 095 500 ^ (40 000 weniger) beliefen. Capitalicn wurden zurückqezahlt 596 500 ,si, auSgeliehen dagegen 746 OM ^ Die Summe deS erbaltenen Vorschusses betrug 554 OM.«!, die deS rückbezahlten 556 300 .M Der daar vereinnahmte CourS- gewinn und durch Conversion entstandene Nominaigewinn be- Irug 67 7M .St An Unkosten, Steuer» rc. wurden 9200 ^ verausgabt. Vom Reingewinn au- dem Jahre 1886 wurden 74 40.1 .St dem Reservefonds, der Stadtcasft, der Sterbe- nnd Erbe- casse überwiese». An baarem Casseubestande verblieben am Ende deS vergangenen Jahres 17 500 » Einnahmen und Ausgaben schließe» ab mit je 2 506 700 >l, und Active» und Passiven mit 4 877 500 Der Hypoihekenbestand beträgt 3480000 ^1, der Wcrtdpapierbestand l 3l3 7M ^t Da- Guthaben sämmtlichcr Ein- leger stieg nm 60 600 .ck aus 4 5i8 6M ^t Reiervesond« mit dem l88?er Reingewinne (über 70 000 ^>) betrug Ende de« Jahres 1887 332 4M 4 fch Dresden, 3. Juni. Di« sächsisch-böhmische Dampf- schtffsahrtS-Gesellschaft hielt gestern Nachmittag im Heldra- fchen Etablissement hier, unter Betheiligung von 30 Actionairen mit 1492 Actien und Stimmen, ihre 52. ordentliche Generalversammlung ab Dieselbe genehmigte einstimmig den vorliegenden Rechnung«, ab chluß, sowie die vorgeschlagene Gewinnverthcilung (15 Proceut Dividende) und ertheilte ebenso einhellig di« Decbarge an die Ver- waltungsorgane. Den Schluß bildeieu di« Wableu. Nach Beendi gung d« Versammlung hatte die Direction eine» Danrpfer zur Ver fügung gestellt, mit welchem dir Acttonaire und deren Angehörigen einen Au-slug »ach Loschwrtz-Blasewitz untcrnahmen. ss Dresden. 3. Juni Vereinigte Dre-dner Strohhnt« und Federsabrik (vormal« Flegel L Löwinsohn und Ernst Wagner) zu Dresden Zu denjenigen Unternehmungen, welch« der großen Gründungsperiode ihr Dasein verdanken, trotz aller Sanirungsverluche aber nicht leben nnd sterbe» können, gehört da« vorgenannte Obwohl man da- Actlencapital durch wiederholte Acttenznsammenlegungen und Actienrückkäuse von 1200 OM ,4 auf 600 OM >r hrruntergcbracht und wiederholt bedeiitrnde Unterbilanzen abgeschrieben hat, steht da» Unternehmen abermal« vor einem er heblichen Verluste. Die Actiouaire sollen nunmehr in ein« aus den 30. d. M einberusenen außerordentlichen Generalversammlung dar über entscheidep, od das Geschäft fortgesührl oder ausgelöst werde« soll. Wir können den Acttonalreu nur d>« Liquidation empfehle», denn Artikel, die d«r Mod« so sehr nntenoorse» sind, oste Strnh
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder