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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-19
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1888
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3780 1'tseLv, SlüLLv, LLr»Lv, eovrplvlo OollLVrolr-LLurlolL^unxvrL »»Fabrikpreise«. Svrtlvlll L Vis., Stuhlsabrik, Naundörfchen 12. It« >L»I»I»tlNLK^lLU»ILN. 1Vsx;«o äes Tdleden« 8r. Ilnjektüt «Ie!> Rulkicrn tlieckrieh Itl., ckev äurck- lLuektixsten Rrotectorz cler Rreimrurerei in ventschlituil, fiittint äie autcken 24.3uoi ck.ll. lestßesetrts keier cke» 3<»Iin»»i!ise!>tev nickt statt. VI« I.oxe» ^pvllo. 0»I«I«In mr LIn«I«, Ikltnvrv» ,u «kvi» «Irbt I'alme» In l,«lprlg-. Li» Die gerechtfertigte, tiefe Trauer über den Tod Sr. Majestät des Kaisers Friedrich macht selbstredend die Feier unseres 50jahrigtll Bade-ZubiläumS am 23., 24. und 25. Juni d. I. unmöglich, Wirv-be« daher Sen Versandt von Cinladungükarten vorläufig fistirt und «erden seiner Zeit aus geeignete Weise den Termin der Arier des Festes bekannt machen. Ilmenau, den IO. Juni 1888. I)ü8 ke8t-^vmlts. I. v. vr. kreller. lirilltriiirer- karkfest w Lüden a. M. Am Sonntag »ud Montag, den 15. und 16. Juli d. I.. findet in unseren schönen Parkanlagen das allgemein beliebte Parksest statt. — Freunde geselliger Volks feste werden hierzu mit dem Bemerken sreundlichst eingclaten, daß für Unterhaltungen bestens gesorgt ist. Düben, den 1l. Juni 188?. 1dl»» I^evt-Ovinllt^. k?rots88ors»-Vsrst». vis Nlr Iliicli8teu 8onnadenck In 4u88lcdt genommene K»milleii-Ver- üoäet nlelit ntatt. Lt» »»Ii««lLa88v ckS8 kLtkvIi8vl>en OessUsa-Vereills (L.S.). filitwavk, «len SS. FnN 1888, Abcnds /,9 Uhr i»i 8r»»»Ie «I«« QQsellvu-Vvretnv, Wiescnftraste 23: General-Berfammlnng. Tages-Lrdnnng: 1) Bericht des Borsitzenden. 2) Bericht des CossirerS und Decharge-Erlheilung; Wahl von Nevisoren. 8) Wahl zur Ergänzung des Vorstandes »ach 8. 29. 4) Etwa gestellte Anträge nach Z. 42. Leipzig, den 18. Juni 1888. Ver Vorstanck. Granatarmban- vcrloren Sonntag früh von der Waldschenke bis Llerdnum'n Waldeasö. Gegen gute Belohnung abzugeben Dresdner Str. 1, II. r. Verl. v. Kl. Flscbrg. b. Eutr. Str. Port. m. Inh. u. W.-Pap. G. B. 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Ties zeiget» hiermit lies- betrübt an die trauernden Eltern und Geschwister Leipzig, den 18. Juni 1888. Carl Zwoboda und Frau Agnes Zwobada g. Pansch Die Beerdigung findet Mittwoch früh '/,10 Udr von der Leichenhalle de- Johannis- friedhoss auS statt. Gestern Abend 5 Uhr verschied nach langen, schweren Leiden unser guter Sobn. Bruder, Schwager und Onkel, der Schriftsetzer W! Ml WM WM im Alter von 24 Jahren 2 Monaten. Dies zeigt allen Freunden und Bekannten, um stilles Beileid bittend, an tm Namen der Hinterlassenen die trauernde Mutter. Leipzig und Thonberg, 18. Juni 1888. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 20. Juni, Vormittags 9 Uhr von der Capelle des JohanniSfricdhofkS ans statt. MSAllRSlN Kelckeno SolüLs-, Veit- null vvisoSovko«, lelekt, naim, «lexant, dillix, von Zerrten sehr eiliisrij; bcnrtdeilt, empfiehlt ia pi llektlgeii, Hunt xe- «treitten Austern, 150/200 cm xrnss, 8t««k IS VUKölm KSpvr, I-elpLlx, <ioetl»v!«lrr»s8v I. Trauer-Hüte von 3 .^l an in reichster Auswahl bei Mr>eW»er,«L7L LZsKiäL- ürmeii-villLell bei ktletL, Tauckaer Strapse 13. billigste Brznnsqiiclle. ttvtovUttlvV, u.vnrtd,Kilrprinzft.24 Lmulici - -vH- lülulidl Vvrtkrl 8e!,raepler Lermsun Vaternakm Verlobte. Leipzig, den 17. Juni 1888. Die gestern Abend erfolgte Geburt eines TöchtcrchenS zeigen hochersreut an Leipzig, 17. Juni 1888. Curt Acrnan und Fron gcb. Stcckner. Sonntag Nachmittag '/,? Uhr ist unsere herrenSguie Mutter M kmUllö mv. MM- IllPMl' Vsjskl O. WlÄM nach kurzem Krankiein in Frieden entschlafen. Die Beerdigung findet Mittwoch, 20. Juni, Nachmittags statt. Plauen-Tresden, 18. Juni 1888. Tie Hinterbliebenen. Lodes-Ailjcige. Nach kurzem aber schwerem Kranken- lager verschied unsere gute Tante, pmM.eM.mv.kMs. Hausbesitzerin in Leipzig. Leipzig, den 18. Juni 1888. Im Namen der Verwandten Karl Voigt. Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Ulrichsqnsse 66, ai»S statt. Heule Nachmittag verschied plötzlich und unerwartet i» Folge eines Schlagansalles, mein lieber Mann, unser guter Vater, Groß valer, Schwiegervater, Bruder und Schwager, Herr Lumen; Tritz, Barbier. waS nur hierdurch iiesbeirlibi aineigt zugleich im Namen sämmtlicher Hinterlassenen Leipzig, den 17. Juni 1888. Anna verw. Fritz geb. Äöring. DieBecrdigungfindetMitlwoch.dcn 20. Juni, Nachmittags punct 4 Uhr vom Trauerhause, MoscheleSstraße 12, aus statt. Für die zahlreichen Beweise der Liebe und Theilnahme, welche unS bei dem frühen Hin scheiden meiner unvergeßlichen Frau 1 unserer geliebten Tochter, Schwester und Schwägerin, zu Thcil geworden, besonders für die reichen Blumenspenden, sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Gohlis, den 18. Juni 1888. Die trauernde» Hinterlassenen W. Ltto und Familie ltzrunack ^in 18. 3uni Vormittags vsmckieä oack mekrvöekentlieker Lraukkeit wein kroenriüt unä Casüirer < iien oarL vIülLvr. In 2I.jükrixer Tkütixikeit Kat ckarseiks ckas in ikn ffesetrts xrosso Vertrauen zeckerrsit xerccutt'erkigt. kür »einen rastlosen kieiss veräs ick ikm auch über «las 6ral> hinaus stets ein äaulrbare» ^udeuhcu bewahren, l-eiprix, äeu 18. 3uui 1888. L. I^imbuiAer junior. Oie Leeräixunix fincket vounerstax:, äsn 21. ck. SI., krük 8 llkr von cker Halle äes alten Reust nitrer kriestkoks aas statt. Ibsnli. Zurückgekehrt vom Grabe uns res uuvergeßlichen lirben Bruders, de» ' Herrn StlspLirzr, drängt eS un?, Allen für die liebevolle Theilnahme und reichen Blumenschmuck unseren herzlichsten Tank anszusprechen. Insbesondere aber unseren wärmsten Tank den Herren Inhabern der Firma I. B. Limburger zun., sowie seinen Herren Vorgesetzten und College» ür das ehrende Geleit zu seiner letzten Ruhestätte. Die trauernden Geschwister. Herzlichsten Dank für die Theilnahme bei dem Begräbniß unserer unvergeßlichen Gattin und Mutter, Mruma Ilenritzttv SperlinZ geb. Vürlvz, sowie für d.n zahlreich gespendeten Palnien- und Blumenichmuck und die trost reichen Worte des Herrn DiakonuS Seil. Nochmals Allen meinen innigsten Dank. Leipzig, den 17. Juni 1888. Karl Eduard Tperlina und Tochter. Nur hierdurch danken wir für die vielen Beweise der Theilnahme, welche unS auch beim Hinscheiden unserer Gertrud in so reichem Maße zn Theil geworden sind. Familie Lttomar ttzriftler. verlobt: Herr Karl Schüler in Berlin mil Fri. Margarete Kneift in Dresden. vermählt: Herr Otto Kaupisch, Königs. Sächi. Obersteueransieher. mit Frl. Adrienne Sachse i» Plauen i. V. Herr Julius Boigt in Tharandt mit Frl. Susanna Hauthel das. Geboren: Herrn Joses Pick in Dressen ein Sohn. Herrn Paul Gerhardt in DreSvrn ein Sohn. Herrn ArchidiakonuS Wollenstem in Dohna ein Sohn. Herrn R. G. Füllkcuß in Weißbuch eine Tochter. kicstorbcn: Frau Auguste verw. Jahn geb. Sondershauß in Dresden. Herr vr. mest. Pani Büttncr-Wobst, Assistenzarzt I. Cl. d. R. in Dresden. Herr Emil Bcetschneider in Oberfrohüa. Herr Max Reichardt, Königs. Preuß. Lieutenant im Jns.-Regim. Nr. 60 zu Wcißcnburg. Herr Kausmann Ernst Justus Burckhardt, Ritter d. K. S. Albr.-Ord., Ehren- bürger der Stadt Meißen. Herr Rentier Friedrich Wilhelm Kolbe in Döbeln. Herr Christian Strobclt, Pens. AnstaltSansseher in HubcrluSburg. Barbier- und Frisenr-Jnnnng. Gestern Sonntag Nachmittag verschied unerwartet unser lieber und ältester College Herr 4>. I'HtL. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 20. d. Mts., Nachmittags 4 Uhr vom TraucrhauS, MoscheleSstraße Nr. 12, aus statt, wozu die gecbrten Mitglieder um recht zahlreiche Betheiligung gebeten werden. Heinrich k'stxer, Obermeister. Tie Beerdigung drS Herrn I>r. pkil. t»rl ILInlv findet Mittwoch, den 2V. Juni. Nachmittags 4 Uhr von der Capelle des SüdfriedhosS an» statt. Frciiuditchc Vlumenspendcu bittet man beim Hausmann, Tänbchrnweg Nr. 4, abzugebc». Tie trauernde» Hiuterbliebcnen. Tie Becroiaiing der Frau verw. irori»>t«^8«I findet morgen Dienslaa, den 19. Juni, Nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle des Johannissriedhois aus statt. Leipzig, den 18. Juni 1888.Tic trauernde» Hinterlassencii. Beerdignngs Anstalt und Bazar für Fuhrwesen Ferusprechstclle 7V8. LI, 1414^6^, Fern ip rech stelle 7S8. LS vukilKQliIioL SS. lAnnalimcstelle: Lucrstraftc Nr. 2), Filiale: VolkmaiSdors, Lonisciistratzc Nr. 2t» empfiehlt sich für Lcip;ig und Umgegend zu- Ausjühning von Beerdigungen aller Art, sowie Uebersuhrnng Vcrstoroencr im In- und Ausland. Größtes Lager von Sarkophagen, Holz- und Metallsärgen. Couductführer: kkNZl bSktkolomäuL und ^otiann 8cklegel. 0.0. t11. pünktl. 8 l^s. u. Zt »»„ I, - »»». u Idarivtie-II»«!. FürHerre von 8-'/,1 u.4-9 Ubr. Damenv. 1-4 Uhr täglich. Wannen- u. HanSbäder zu ieder Tageszeit. LSIIH HNO Damen: Dienst.. Donnerst.». Sonnab. v.'/,9- Sv»LMUllN1-r>ol,s8IU^V -!.11 ll.Montaa.Mitlw.. Freit, v.'/,2-5 Ubr li noaeii- una I>«uot,ei»-Iiaavr vorzüglich. Pserdebahnverbindunq alle 7'/, Minuten. Tam-Badez.: Mont., Dienst., Donnerst, und Freit. 9—11 Uhr, Mittw. u. Sonnab. 2—4 Uhr. Herren-Badez.: stets mitAuSn.d.Dam.-Badez. Jederzeit Schwimm-Unterricht. SoMvir-ZLÄ. MarLell-KLä, Schwimm-Bassin 18°, VILUL-SLS, nnü llellenbaü 11. Montag. Mittwoch. Freitag '/,2-5>. Iw «A wl Torotheenstr. 8, Wannen- u. Tonchen- >- l Mittwoch: Petersilie u. Spargel m. SchöpSfl. D.v. Methe. >vphlscUll1lUll II. / . Welschkohl mit Schöpsfleisch. D.v. Unruh. Reue Letpzigcr Speisen»«.. Zeiper Slr. 43,45. Dienstag: Goulasch u. Salzkartoffeln. Zur Krankheitsgeschichte Kaiser Friedrich's Hl. * Die Münchener „Allgemeine Zeitung" bringt auS Berlin die folgende, jedenfalls auS bester Quelle geflossene Darstellung der Krankheit Kaiser Friedrich'-: Kronprinz Friedrich Wilhelm erkrankte im Januar 1887 an einer Halsentzündung, welche sich in leichtem Husten und starker -Heiserkeit äußerte. Letztere hielt trotz aller dagegen, wie schon früher in ähnlichen Fällen, onqewendeten Mittel an. Im klebrigen befand sich der Kronprinz bei etwas gedrückter Stimmung voll ständig wohl und konnte bei den Festlichkeiten zu seines VaterS 90. Geburtstag die ihm obliegenden Reprüseutationspflichten in ge wohnter Weife erfüllen. In dieser Ze,t wurde auf den Rath des Leibarztes I)r. Wegncr Prof. Gerhardt zugczogen, welcher die kleine ivarzcnähnlichc Bildung an dem einen Stimmbande, die sich im Kehtkopijpicgel zeigte, durch elektrische Cauteriiation wegbrachte. Vom 14. April bis zum 14. Mai gebrauchte der Kronprinz eine Enr in Ems. Im Publicum ahnte noch Niemand etwas von dem Ernst des örtlichen Leidens, und die behandelnden Aerzte hegten tue -Hoffnung, daß sich keine neue Wucherung zeigen werde; war dies der Tlall, so war damit der Verdacht der bösartigen Natur gegeben. T.ß dieser Fall eingetreten sei» mußte leider sogleich nach der Nücktelir von Ems festgestellt werden; die weiter hinzugezogcnen P oi> stören von Bergmann und Tobold traten ihrem College» Ger hard: in der Veurtheilung bei und cS wurde nunmehr die Vornahme einer Operation von außen in Erwägung gezogen. Die Bor- b.reituiigcn waren so getroste«, daß die Operation am 19. oder 20. Mai vorgenommen werden konnte. Da somit die Krankheit zu einer Staatsangelegenheit geworden war, wurde auch Fürst Bismarck verständigt. Ehe man zur Operation schritt, von welcher bei gutem Gelingen doch eine Beeinträchtigung des Gebrauches der Sprache bei dem Thronfolger zu gewärtige» war, sollte das Urtheil dreier aus ländischer Specialisten gehört werden; als solche wurden von den deutschen Aerzten Störck in Wie», ein St. Petersburger Arzt und der Londoner Mackenzie genannt. Letzterer erschien losort und allein; die erste Consultation mit ihm fand am 20. Mai statt. In ausländischen Blätter» traten sehr beunruhigende Nachrichten aus, die als tolle Sensationsgerüchte zurückgcwieien wurden; ein Pariser Blatt hatte gemeldet, die Tracheotomie sei vorgenommen worden. Ein von Mackenzie mit der Zange abgezwicktes Stück des linsengroßen Knötchens am Stimmbande wurde dem Pros. Virchow zur mikroskopischen Untersuchung übergeben, welche nichts Vcrdächligrs ergab. Die deutscheil behandelnden Aerzte hielten jedoch den Ber dacht ausrecht. Am 26. Mai schrieb der „StaatSanzeiger": ,,l)r. Mackenzie hat den Zustand Sr. kaiserl. Hoheit nicht jo Be jorgniß erregend gefunden, daß er nicht hoffte, durch eine zweck entsprechende Behandlung das Uebcl in nicht zu langer Zeit beseitigen zn können." Am 8. Juni entfernte der abermals ans London herüber- gekommene Specialist ein Stückchen der Wucherung, das, im Gegensatz zu dem früher entserntc», tieferen, unter der Schleimhaut gelegene» Theilen enlnomme» war. Virchow gab sein Gutachten dahin ob, daß an den losgelösten Stücken nichts Verdächtiges, d. h. Bös- artige« wahrzunehmen sei, sich a»S ihnen aber nicht ersehen laste, „ob ein solches Urtheil in Bezug aus die gcsammte Erkrankung be rechtigt wäre." Von der Operation wurde definitiv Abstand ge nommen; während des Aufenthalts in England sollte Mackenzie, der baldige Heilung in Aussicht stellte, die Behandlung im Ein verständnisse mit vr. Wcgner und dem Stellvertreter Dr. Gerhardts, vr. Landgras, leiten. Am 11. Juni verlieb der Kronprinz mit seiner Familie Berlin, wohin er erst nach genau drei Bierleljahren als Kaüer, der Stimme beraubt, in unheilbarem Siechthum zurückkehre» sollte. Während des Jubiläums der Königin von England »ahm er zu P'crde an dem großen Zuge nach Westminster und an der Parade in Albcrshol Iheil. Au» dem stillen Landaufenthalt in Norwood bei London drangen nur gute Nachrictiten über sein Befinden nach Deutschland. Ende Juni hatte Mackenzie abermals ein Stück im Kehlkops ab- gezwickt und es mit dem früheren Erfolge an Virchow geschickt. Am 12. Juli ersolgle die Uebcrsiedclung nach der Insel Wight, An fang August eine Reise nach Schottland, in deren Verlaus die Theilnahme der deutschen Aerzte an der Behandlung ausgcscyt wurde. Tie Nachrichten über das Befinden erregien die besten Hoffnungen; es hieß, der Kronprinz sei so gut wie geheilt und müsse sich nur »och schonen. Der „Reichs- und SlaatSanzciger" meldete an, 1. September, daß an verschiedenen Stellen dc-Z Kehlkopfes eine Disposition zu Congcstionen bestehe, nach der letzte» Cauteriiation eine neue Wucherung nicht ausgetreten, die Wiederkehr einer solchen jedoch nicht uiiwahrichcinlich. dabei ober nicht bedenklich sei. Wcgner und Landgraf waren »ach Berlin zurückgekehrt. Trüber lautete ein Berliner Bericht des Pariser „Figaro": Die Stimme sei bis Ende Juli fast ganz geschwunden gewesen und die häufigen Cauterisationen hätten nur vorübergehend Besserung gebracht. Am 5. September trat der Kronprinz mit seiner Familie aus der Reise nach Toblacki i» Frankfurt ein. An diesen« Tage meldete Major v. Kessel dem Kaiser, der ei» Wiedersehen gewünscht hatte, daß aus den Rath des Arztes der Umweg über Berlin unter- bliebe» sei. Während des Aufenthalts im Süden trat an die Stclle Wegners der Leibarzt vr. Schräder. Am 8. September wurde Mackenzie in Bc.lnioral in Anerkennung der wcrlhvollen Dienste, die er dem Schwie-iersohn der Königin geleistet habe, zum Ritter geschlagen; am 2l. Seviember tras er beim Kronprinzen i» Toblach ein und äußerte sich abermals sehr besrievigt. Später ver. lautete, der Kronpimz habe in Toblach einen ErstickunaSansall gehabt. Am 25. September reiste der Kronprinz nach Venedig, wohin ihm Tags daraus die Kroiiprmzcssin folgte, am 7. October nach Bavcno am Lago Maggiore, wo am 18. October zum Geburtstage des Kronpiinze» auch die Prinzen Wilheni und Heinrich cintraic». Noch nach ver am 3. November crsolgte» Ucbersicdelung nach San Renio hieß es, die Besserung mach- stetige Fortschritte. Um so größer war die Bestürzung, als am 7. November der „Reichs- anzciger" ein Telegramm Mackenzie';, der am 5. über Paris in San Rcmo cingetroffcn war. veröffentlichte, des Inhalts, daß das örtliche Leide» einen »iigüniiigeii Charakier angenommen habe und von ihni (Mackenzie) die Zuziehung anderer Specialisten einpsohlen worden sei; eine Berufung an Schröter in Wien und Krause >n Berlin sei ergangen. Ter Kaiser entsandte smart den Prinzen Wil helm »ur Berichterstattung und genehmigte, daß vr. Schmidt in Frankfurt an der Derathuug in San Remo theilnehme. Am 10. November traf Prinz Wilhelm mit Schmidt in San Remo ein; bereilS Tags zuvor Halle die erst- Berathnng mit chrüter und Krause stattgehabt. Am 12. November meldete der „Reichsanzeiger", daß die Consultation leider die carcinomalöse Natur des Leidens bestätigt habe. Die schwürige Geschwulst war von dem linken Stimmbande, wo die Krankheit im Frühjahre ihre» Sitz hatte» ous die andere Seite fortgeschritten, und es konnte allen falls eine unbedingt mit Lebensgefahr verbundene gänzliche Kehl- kopssexstirpation in Betracht kommen, welche der Kronprinz aber ablehnte. Im Hausniinisterium zu Berlin traten am 13. November die Aerzte v. Bergmann, Gerhardt, Tobold und vr. Schmidt unter Vorsitz des Grafen Slolberg zu einer Conferenz zusammen, welche sich mit dem Gutachle» von San Remo einverstanden erklärte und das Unterlassen eines Opcrationsversiichs billigle. Obgleich Prinz Wilhelm den Wunsch Kaiser Wilhelm'- überbracht hatte, der Kronprinz möge zurückkehre», verblieb cs doch mit Rück- sicht aus das mildere Klima bei dem Winterausenthalte in Sa» Remo. Um für die zu erwartende Noihwendigkcit der Vornahme des Luströhrcnschnittes gegen Ersticknngsgcsahr eine geübte chirurgische Hand gegenwärtig zu wissen, entsandte der Kaiser den vr. Brainann in die Nähe seines Lohnes. Die weitere Entwicklung der Krankheit ergiebt sich aus folgenden Sticliworten der von Zett zu Zeit unregelmäßig erscheinenden Bulletins: 19. November: „Die öcematöse Anschwellung völlig zurück- gebildet, braunrüthlichc Flocken ausgeworfen, Abflachung der in der linken Kehlkopshälste befindlichen Neubildungen, geschwüriger Zerfall derselben." 15. Deccmber: „Endzündliche Erscheinungen völlig zurück- gebildet, Geschwulst Ibeils benarbt, theils mit zur Ausbreitung neigenden Wucherungen bedeckt." (Am selben Tage Abends tras Mackenzie wieder ein, voni 17. bis zum 26. machte er einen Abstecher nach Algier, am 29. reiste er nach London zurück.) 17. December: „In dem linke» Kehlkops zeigt sich eine kleine Wucherung, welche höher auswärts liegt, als die vom October." 29. Deccmber: Wucherung am linken Taschcnbanbe in Geschwürsflocke umgewandelt, in der Um- gebung daucrnve Verdickung des TalchenbandeS." 13. Januar: In den letzten 14 Tagen stärkere Sctw.llung der linken Kehlkopshälste, von dort entzündliche Reizung der Kehlkovil'chleimhaut." 1. Februar (Mackenzie war am 30. Januar wieder emgetroffen und hat ieitdem den hohen Kranken nicht mehr verlassen): „Beschränkt: Verdickung des vorderen Theilrs der rechten Kehlkopshälste." Nunmehr steigerte sich die Athemnolh so, daß am 9. Februar Bramann »in schleunige Ausführung der Tracheotomie ersucht werden mußte. Behufs Uebcrwachung der Wundbehandlung schickte der Kaiser de» Proseffor v. Bergmann, zur genauen Berichterstattung den Prinzen Wilhelm ab. Ein unter dem 12. Februar erstattetes Gutachten Mackenzie's bestritt nochmals, daß ein Beweis für Krebs vorliegc und gab nur die Möglichkeit von Krebs zu. Gleichzeitig wurde das Gutachten bekannt, welches Virchow über ein am 17. Januar ousgehustetes, am 23. Januar abgeschicktcs und in ver dorbcneni Zustand angelangteS GewebSstück erstattet hatte, und daS w eder »egaiio und unbestimmt ausgefallen war. I» den folgenden Bulletins kehrte die Erwähnung von Husten und Auswurs wieder. Der Verdacht, daß die Lunge angegriffen sei, führte zur Berufung Kußmaul's aus Straßburg, dessen Untersuchung am 26. Februar die Gesundheit der Lunge ergab. Desgleichen wurde der Anatom Waldeycr aus Berlin berufen, um an Ort und Stelle den Auswurs zu untersuchen. Aus die Prävaratc v. Bergmann';, die nach dessen Meinung unzweifelhaft krebs ergaben» hatte sich Mackenzie mit Beziehung ans die für ihn maßgebende Autorität Btrchow's nicht einlaffen wollen. Seit der Dazwischenkunst v. Bcrgmaim's waren überhaupt Zwistigkeiten unter den Aerztcn entstanden: v. Bergmann war Ende Februar von der Behandlung ausgeschlossen worden, mußle aber auf Befehl de» Kaisers bis zur Ankunst des Prinzen Wilhelm (2. März) bleiben, der dann einen formellen Ausgleich zu Stande brachte. Mir haben hier nicht aus den Streit der Aerzte einzugehen: erwähnt muß jedoch werden, daß aus die fortgesetzten Anzweiflungen und Angriffe gegen die beiden denlschen Chirurgen hin, welche in der englischen, sranzSsischen, Wiener und zum Theil auch deutschen Presse verbreitet wurden, die „Straßburger Post" in einem, wie nian sglaubte, jvon Kußmaul inspirirten Artikel sachgemäß aus- einanderletzte, die Operation vom 9. Februar sei unter den schwierigsten Umstände» mustergiltig auSgesührt worden, und die zeitweise Ersetzung der Bergmann-Bramann'Ichco Cauüle durch eine englische habe üble Folgen gehabt. Ansatigs März hoben sich die Kräfte des Kronprinzen in erfreu- sicher Wen-, so daß er sich der Kaiserfahrt von den sonnigen Ge staden der Riviera nach dem in Schnee und Winterkälte starrenden Charlotlenburg ohne nachtheilige Beschwerden unterziehen konnle. Am 11. März AbendS tras der neue Kaiser in Charlotteubnrg ein; sein Aussehen war besser, als man erwartet hatte. Nunmehr trat vr. Wcgner wieder an die Stelle des zweiten Leibarztes Schräder. Am 28. März machte der Kaiser den ersten Spaziergang im Schloß, garten, am Charsreitag seine erste Ausfahrt nach Berlin. Jedoch >ald nach Oster» erschienen neue Vorboten einer schlimmen Periode. Tie Schwierigkeiten mit der Canüle wurden größer, starke Wuche rungen am Wundcanale drängten sie heraus. Nach einer schlechten Nacht wurde Pros. v. Bergmann am 12. April von Mackenzie dringend ausgesordert, schnell zn kommen. Während v. Bergmann mit den Fingern den Canal offen hielt und die Wucherungen auseinander drängte, fügte Bramann die neue Canüle ein. Der Streit, der sich über diesen Vorgang in der Presse erhob, führte dazu, daß v. Berg- mann Ende April auS dem Aerztecollegium ausschied. Inzwischen hatte sich eine starke Bronchitis mit hochgradigem Fieber ausgebildc», welches nicht schwinden wollte und die Kräne deS Kranken auszehrte. Noch einmal blieb seine Natur siegreich. Anfang Mn machte er die ersten Gehversuche im Zimmer, denen später häufiger Aufenthalt im Freien folgte. Eine rationelle, von Proseffor vr. Leyden geleitete Ernährung trug zur langsamen Hebung der Kräjle bei. Obgleich am 15. Mai eine leichte Rachenenlzünduog mit Schlingbeschwerden ausgetrelen war. konnte der Kaiser doch das Pfingstfest bei verhältnißmäßig bessercm Allgemeinbefinden znbringen und der Trauung deS Prinzen Heinrich beiwohnen. Der Verlaus der letzten vierzehn Tage ist noch ia frischer Er- in»er»»g; die Speiseröhre wurde ergriffen, die Ernährung schwierig, eine Lungenentzündung trat am Mittwoch hinzu — ein milder Tod machie allen Leiden de- königlichen Dulder» rin Ende.
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