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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188806226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-06
- Tag1888-06-22
- Monat1888-06
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1888
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zur Dtlgung einer Schuld « de, früher«, Süchte, AtlX» >S, 4'/, Proc. Dividende Actien l-it. 4 und v 141750 ^l, S Droc. Dividende der Actien 94 500 ^>t, Steuer» 6058 Bortrag 2652 X X kilcnburg. 2l.Juni. Die deutsche Kattnusabrtlatio» zeige im Lause der letzte» Zeit eia entschieden medr wechselvolle« Bild, und nur da« Eine ist i» der Erscheinungen Flach« bestehen geblieben, daß sich die Preise nicht gebelsert haben uad daß die Fabriken demgemäß mit nur geriagem Nutze» arbeite». Dazu mag allerdings der Umstand mit beiqetrageu baden, daß sich die große» deutschen Fabrikanten immer lebhafter sür dea Export entschieden und zwar, wie man auS verschiedenen Anzeichen schließen darf, mit Ersolg. Das muß um so höher angeschlagen werden, al« e« gerade aus dem Weltmärkte gilt, alle» eingesessenen Gegnern gegenüber da« Feld zu behaupten. Daß ober die deutsche Kattoasabrikatioa tu Hinsicht aus ihre Producte ihren oosläudischeu Coucurreutea immer näher gekommen ist, ist eine trotz aller sonstigen Berhültnifse recht erfreuliche Thatsache. »— Cröllwitzer Papiersabrik. Nach einer an« von bester Seite zugehendcn Mitiheilung ist die Divideude der Lröllwitzrr Papierfabrik sür das mit dem 30. d. M. »a Ende gebenden Betrieb«, jahres aus mindestens 10 Proccnt zu schätzen. Für da- vorher, gegangene Jahr wurde bekanntlich ebenfalls 10 Procent Divideude an die Actionaire vertheilt. *— Braunkohlraindustrir. Me der „Magdeb. Ztg." au« dem Helmstedter Kohlenrevier geschrieben wird, hat aus den vor» malS v. Saldera'schen Braunkohlengruben im Hauptsörderschacht der großen Seilbahn eia mächtiger Wasserdurchbruch sta«gesunden, wodurch die Kohlensörderung auf längere Zeit unterbrochen werden dürfte, da eS an Hilssschächten mangelt, welche «eo belegt werden könnten, um die Leistungsfähigkeit der Werke ansrecht zu erhalten. Die Verwaltung hat zwar einen nen aufgeuommenen Förderpunct in der Nähe von Harbke bereit« mir massive» Gedstndea, mit Maschinen uad einer zweiten Seilbahn »»«gestattet, allein un glücklicherweise Hot man bei Abteusuag de« Schachte« sogenannte« schwimmendes Gebirge angetroffen, an dessen Bewältigung man sich nunmehr schon fest einigen Monaten vergeblich obmüht. Man überhaupt. wird dieser Schacht also jedenfalls erst nach langer Zeit Kohlen hergeben, and die Werke bleiben inzwischen lediglich aus eine sehr geringe Förderung auS' der alten, größtentheilS bereit« ab- gebiuken Werner-Grube beschränkt. Frankfurt a. M. 20. Juni. Eine Frankfart-Dre-dner Gruppe hat nach der „Fr. Ztg." einen Vorvertrag abgeschlossen behufs llebernabme der Brauerei Leschhorn. Di« Production beträgt 17000 >ü. Ob hie Gründung einer Actiengesellichast oder Fusio- nirung mit anderen Brauereien beabsichtigt wird, ist noch unent schieden. *— Märkische Maschinenbau - Anstalt vorm. Kamp L Co., Wettero./R. Die Gestllschast war im laufenden, mit dem 30. Juni er. zu Ende gehenden Geschäftsjahre bester als im Bor- jahre beschäftigt. wenn auch in den Winlermonatea sich vorüber, gehend einiger Mangel an Arbeit fühlbar gemacht hatte. Seit An- saug März ist das Werk voll beschäftigt, da in dea letzten Monaten der Gesellschaft größere Aufträge zugegangen sind. Die Beschäftigung de« Werkes ist dadurch schon jetzt bis zu Ende de« Jahre« 1888 ge. sichert. *— Nach den statistischen Ermittelungen de« „Verein« deutscher Eisen- und Stahlindustrieller" belief sich die Roheisenproductiou de« Deutschen Reichs (einschließlich Luxemburgs) im Monat Mai I8S8 aus 360 855 t; darunter 173 b35 t Puddelroheisea und Spiegel- eiien, 32 361 t Besteinerroheisen. 106 218 t ThomaSroheisea und 43 711 t Gießereiroheisen. Die Production im Mai 1887 betrug 327 282 t. Vom 1. Januar bis 31. Mai 1888 wurden prodncirt I 756 310 t gegen 1527 721t im gleichen Zeitraum des Borjahrs. *— Vereinigte Rheinisch.Westfälische Pulverfabriken und Nottweil-Hambnrger Pulverfabrik. Gegenüber der Nachricht eines süodentichea Blatte«, betreffend den angeblich am 9. Juni erfolgten Abschluß eines Vertrages über Lieferung neuen rauchlosen Pulver« andaS deutsche Heer ist zu bemerken» daß die Berwaltungeu obiger Gesellschaften über den Gegenstand fort gesetzt Verschwiegenheit beobachten, während anderseits eS seit längerer Zell allgemein als sicher gilt, daß solche Lieferung in größerem Um fange vereinbart wardst ist. Etwas Neues zur Sache scheint also fragliche Mittheilung nicht gebracht zu haben» zumal die Einzelheiten des wahrscheinlich bestehenden Vertrages, ans welche e« zur Beur. «Heilung der Tragweite des Abschlusses doch wesentlich aukommt, in keinem Falle verlautbart werden dürfte». *— Actieu - Gesellschaft für Eisentndustri« und Brückenbau, vormalS I. C. Harkort in Dui«burg. Wie wir hören, ist diese« Unternehmen sehr stark beschäftigt, uameutlich hat dasselbe sür verschiedene überseeische Länder, wie Japan, Süd amerika rc. größere Aufträge auSzusühren. Hamburg. 20. Juni. Coutantea-EInfnhr. von London wurden zugesührt per Dampfer „Biola" 3 Kisten Contanten sür die Commerz- uud DISconto-Bank und per Dampfer „Rainbow" 1 Kiste do. für die Commerz, und DiSconto-Bank and 5 Kisten do. an Ordre. Hamburg, 20. Juni. Salpeter-Termin-Geschäst. In heutiger Versammlung der am Calpetee-Geschäft interessirten hiesigen Firmen wurde die Anfrage der Waareu-Liquidation»-Lasse, ob eS diesen Firmen zur Erleichterung des Handel« mit und der Abliefe rung von Salpeter wünschenSwerth erscheine, die Einrichtungen der erwähnten Lasse für Geschäfte in Salpeter zur Verfügung gestellt zu sehen, ablehnend beantwortet und beschlossen, die betreffende Antwort der Lasse gemeinschaftlich zu ertheilen. *— Gründung. Es hat sich in Hamburg «In Consortium gebildet, welches demnächst mit einem Projekt zur Gründung einer neuen großen Brauerei hervortreten wird. Das Actiencapital mit Prioritäten wird auf 2 Millionen Mark angegeben. Die Au«, fuhr von Bier aus Hamburg hat in den letzten Jahren erheblich zugcnonlmen. Es wurden nach überseeischen Ländern 1677 exportirt 297 511 Ctr. Bier und 1836 742 450 Ltr. Ein bedeutender Ab nehmer ist alle Zeit Südamerika gewesen, speciell Brasilien, in de» genannten beiden Jahren resp. 41306 und 98 666 Ctr. Bremen, 20. Juni. Wie die „W.-Z." hört, ist die aeoe 3'/,proc. Bremer Staatsanleihe im Betrage von 12 Mtll. Mark von einem Loasortium, bestehend au« der Oldenburgischen Spar- und Leibbank in Oldenburg in Verbindung mit F. W. Krause L Co. und der Deutschen Genossenschaftsbank, Sörgel, Parrisiu« L Co., in Berlin zum Course von 100.96 Proe. übernommen worden. *— Polnische Kohle. AuS Breslau, 17. d. M-, wird der „Fr. Z." geschrieben: „Die Einfuhr polnischer Kohlen über Tborn weist in den letzten Tagen eine erhebliche Steigerung auf. Zwei diesseitige Zuckerfabriken sollen ihren Bedarf bereits definitiv in Dom- browa-Kohle gedeckt haben. Von der Einführung der beabsichtigten Frachtermäßigung für oberschlefische Kohle verlautet noch immer nichts." Prag, 20. Juni. Die Stadtvertretung und BezirkSvertretuug von Schlau richteten an das Ackerbauministcrium eine Denkschrift, in welcher daraus hingewieseu wird, daß das kladnoer Stein- kohlcnslötz auch im Schlauer Bezirke noch eine große Ausdehnung besitzt, weshalb das Ministerium im Interesse der Hebung der wirth. schaitlichen Verhältnisse dieses Bezirks gebeten wird, nach einem von den Bergbehörden auszustellenden Plane durch Boyrungea den syste- matischcn Ausschluß des mächtigen SteiukoktenflötzeS dorchzusühren. *— Süddeutscher Eisenbahn - Verband. In Lussee wurde die 80. Lonserenz de» süddeutschen Eiseabaha-Verbaade- unter Vorsitz des GeueraldirectiouS-Assessors Hallmcyer von der baherischen Staatsbahn »röffnet. Anwesend sind Vertreter von 11 in Deutschland gelegenen Bahnen und von 18 Ssterreichisch^mgarischea Eisenbahn - Unternehmungen. *— Oesterreichische Nordwestbaha. Die politische Be gebung und Enteignuugsverhandlung sür die zwischen der Nordwest, bah» und der Donau-Userbahn herznstellcnde Verbindungsbahn hat gestern stattgesunden. *— Der Rübenanban in Oesterreich-Ungarn. Nach stati stischen Daten, welche bi« zum 1. Mai e. reichen, wird die Rübcn- aubaufläche in Oesterreich aus 210000 k» gegen 175 000 im Vor- jahre geschätzt. Der Rübenmehranbau beträgt somit 37 Procent. 176 Fabriken gaben ihre Borräthe per 1. Mai mit 209 586 Meter- centnecn an, welche« Quantum sich vertheilt wie folgt: Böhmen 143 980, Mähren 46 431, Ungarn 7312 und die übrigen Länder II 863 Mctercentner. — In Deutschland sind in diesem Jahre 303 OM di» (gegen 285 000 im Vorjahre) mit Rüben bebaut worden. Pest, 20. Juni. Da« ungarische „Eisenbahnblatt" meldet: Die serbische Negierung hat dem deutschen Bauunternehmer Härtel, welcher seiner Zeit an den rumänischen Elsenbahnvrojecten Straus berg'« Theil nahm, die Vorconcesston zum Bau» einer von Klad ovo bei Risch führenden Eisenbahn-Lmie ertheilt. In den Rahmen des Projecte« ist auch der Ban einer Brücke zwischen Kladovo und Turn-Severin aasgenommen. Die Linie ist so ausqesaßt, als wenn dieselbe berufen wäre, den rnmänischen Handel über Serbien und die Balkanstaateu in die Route Saloaichi bis zum Schwarze» Meere zu leite». Die serbische Regierung ho» dem Unternehmer die Ertheiluag der rndgiltigea Loncessioa io Aulsicht gestellt, wenn derselbe ven Ausbau der Linie binnen neun Monaten garantirt. *— Simplou-Durchbohrunq. In dem Jahresbericht der Schweizer West bahn wird ein Bericht über die Verhandlungen wegen der Simplon-Durchbohrung gegeben, dem Folgende« zu ent nehmen ist. Der Tunnel, projectirl mit 16 070 w (eiuschl. der schweizerischen Zufahrtslinien) Länge tn einer Höh« von t»20 bis 830 w. ist aus VS Millionen Franc» Höchstbetrag veranschlogt. Dies« Somme geh« tzeträchtlich über dir 1SS8 von de, Sachverständigen ausgestellte hinan«, in der letztere» seien aber die ZmSverlnste rc. nicht inbegriffen gewesen. Ansgebracht sollen 30 Millionen Franc« durch Subventionen werden. 30 Millionen Franc« durch die West- baha-Sesellschast uud 36 Millionen Franc« durch Vorschüsse einer zu bildenden Tunnelbau - Lomvagme. «» schweizerischen Sud- veutionen sind bi« jetzt 12'/, Millionen Franc« bewilligt; von de» übrigen Lantoaen rc. sei die Bewilligung weiterer 2'/, Millionen Franc« ohne Zweifel zu erwarten. Die 30 Millionen Franc« der Westbahn sollen aujgebracht werden durch eine Anleihe von 36 Mill. Franc«, welche erste Hypothek aus die Walliser Linie erhallen würde; 6 Millionen Franc« davon wären kür Vervollständigung de alten Netze« zu verwenden. Die Baugeselljchast endlich will für die Vorschüsse, welche sie bi« zu höchsten« 36 Millioaea Frc«. leistet, tu der Bauzeit uar 4 Proc. beanspruchen, von da an aber (uud zwar für unbegrenzte Dauer, also während der ganzen LoucefstonSzeii) an« den gelammten Ueberschüffea der Weftbahn zunächst 4 Proc. aus die geleisteten Vorschüsse, sodann die Hälfte der weiteren Gewinne foweit, bi« die Tunnelgesellfchast sür ihr Geld 6 Proc. bekomme« Hot, außerdem noch einen Vierthril aller etwa weiter erzielten Gewinne. Dabei soll die Laanelgesellichaf» eine Hppothek auf da« Gefammtnetz erhalten, zwar hinter der neuen Anleihe, ober selbstverständlich mit Vorrecht vor den PrioritätSacliea. Die Lunnelgeseüjchast würde kein Recht haben, ihr Geld zurückznfordern, aber die Westbahn wäre jederzeit befugt, e« zurückzazahlen. In diesem Falle dätte die West- bahn iadeß, wenn sie von dem Reckte während der ersten fünf Be- triebSjahre Gebrauch macht, ein Aufgeld von 20 Proe. zu entrichten. Bei späterer Rückzahlung ist die Summe mit dem Zehnfachen des Ertrage« der beiden letzt vorauSgcgangcnen Jahre »n bemessen, darf aber niemals unter pari sein. Erinnert man sich» schreibt die „Fr. Ztg.", wie außerordentlich weitgehende Besugoiffe der Tunnel- gelellschast tn Zukunft auch sür die Controle de- Betriebe» uad der Berwaltuag riugeräumt werden sollen, so bestätigt sich, daß da« Abkommen dea heutigen Actioaairen der Westboha ganz exiKbitante Lasten auserlegeu will. Selbstverständlich wird zuvor ihr« Ge- nehmigung einzuholeu sein and di« Besitzer von Priorität«, wie Stammaktien werde» al-daua Grund haben, die schwierige Frage sich reiflich zu überlegen. Einstweilen handelt e« sich aber vor Allem darum» die von Italien erwarteten 15 Mill. Frc«. Subvention zu beschaffen. Der von Italien ausgesprochene Wunsch, daß der Tunnel ans italienischem Boden ende, bat die Gesellschaft bereit« za einer Aenderung de« Projecte« veranlaßt, welche dcn SüdauSgang etwa 240 w von der Grenze vorsieht. Am 10. Februar ersuchte die Westbaha dea BundeSrath. mit der italienischrn Regierung in Ver handlungen zu treten, um von dieser 15 Mill. Frc«. Subvention zu beanspruchen. Der BundeSrath hat diese« Ersuchen weiter gegeben. Delegirte der Westbahnverwaltung waren in Rom und der Bericht versichert, daß sie ersreut seien über die günstigen Dispositionen, welche mau ihnen bezeigte. Der Ministerralh hat zunächst einen höheren Techniker mit dem Studium der Angelegenheit betraut. Inzwischen ist bekanntlich von einem Syndikat, welchem auch die Neue Schweizer Eiseribahnbank sowie der Oröckit wodilier Italien angchürea, der italienischen Regierung da» Capital sowohl für dea Lau der ZusahctSlinien, wie sür Gewährung der Subvention an- geboten worden. Schließlich erwähnt der Bericht die Subvention von 1'/, Millionen Frcs. durch die Stadt Mailand und endlich, daß der BundeSrath die Frist sür Inangriffnahme de« Bane« weiter bis Ende 1889 hinauSgeschoben Hot. ?. 6. Rom, 17. Juni. In tra Verhandlungen, betreffend den Abschluß eines neuen Handelsverträge» mit Frank reich, ist kein neuer Fortschritt zu verzeichne». Da- französische Cabinet hat aus die letzte italienische Note noch keine Antwort er- theilt, und e« scheint augenblicklich auch in Pari« nicht beabsichtigt zu sein, in dieser Angelegenheit etwas zu unternehmen. Inzwischen leiden wohl beide Theile, aber die Tbatsacheu beweise», daß die französische» Schutzzöllaer sich einer Täuschung Hingaben, wenn sie glaubten, der veriragSlose Zustand werde in Italien eine finanzielle Krise zur Folge haben; denn die italienische Rente hat im Gegen- theile seit dem handelspolitischen Bruche um 5 Procent im Couri« gewonnen. Es läßt sich allerdings nicht leugnen, daß namentlich die italienische Wcinproduction schwer die Nachtheile des Zollkriege« empfindet, ober diese Krise wird die Ursache zn einer Aenderung in der bisherigen ProductionSweise bilden, inoem in Zukunst constante Typen der verschiedenen Weiasortea geschaffen werden dürsten, die den französischen Weinen eine starke Loncurrenz bereiten können. Anfänge hierzu sind schon jetzt aus den Märkten der Schweiz, Deutschland«, Englands und Südamerika« gemacht worden. *— „Jtalia" in Genna. Diese Gesellschaft mußte in dea letzten Tagen 200 OM L. an die Siciliauische Bank für einen vcr- sicherten Geldbrtef bezahlen, der aus dem Wege von Neapel nach Rom abhanden gekommen. Die Anstalt hat 100 OM L. Belohnung für die Rückgabe de« Brieses anSgesctzt. Jedenfalls wirst dieser Vorgang aus die Verläßlichkeit der bei der italienischen Post und bei dea BerkeheSaustalten Bediensteten, sowie aus die Controle derselben eia eigevthümliche« Licht. Seit Jahren werden die Koffer der in Italien Reisenden, sowie andere Sendungen während der Fahrt ge- öffnet» ihre« Inhalte- beraobl uad niemals gelingt e«, die Schul, digen zu finden, auch von dcn gestohlenen Postsendungen fand sich niemals eine Spur. Der „National-Orkonom" bemerkt dazu: Es scheint fast, daß die ehemaligen Ritter der Abruzzen unter dem Titel Post- und Babnbedienstcte ihr lncratives Handwerk sortsetzca. *— Rio Tinto-Minen-Gesellschast. Wie dem „B.-C." au« Paris gemeldet wird, soll neuerdings die Absicht bestehen, die Alien der Rio Tinto-Minen-Gesellschgst an der Berliner Börse ein- zusührea. Ob dieses Projekt jetzt »ach der bedeutendea CourSsteige- rung der Actiea sich «der verwirklichen läßt, als früher, da dasselbe wiederholt ventilirt wurde, muß allerdings bezweifelt werden. *— Luxemburgische Eisenbahn-Obligationen. Die „Nationalbank sür Deutschland" hat dea Restbestond von 10000 Stück der aus Grund d-S Beschlüsse« der außerordentlichen Generalver sammlung vom 26. Juli 1887 ausgegcbencu 3proce»tigen Königlich- Großherzogllchea Wilhelm Luxemburgischen Eiseabahn-Obligatiouen ü 500 FrcS. Nominal gleich 5 Millionen Franc« übernommen und gedenkt dieselben in nächster Zeit auf dea hiesigen Markt zu bringen. *—Zoll ans Patronen in Finnland. Amtlicher Bekannt machung znsolze ist der finnische EingangSzoll aus sertig geladene, sür Hondschießgewehre uud Revolverpistolea bestimmte Patronen, sofern sie in Partien von weniger al« IM hx eingcsührt werden, vorläufig auf 47 F.-^l pro IM irx festgesetzt worden. London» 19. Juni. Die Rechenschaftsberichte der indischen Eisenbahngesellschaften sür die zweite Hälfte von 1887, sowie die von denselben declarirten Dividenden sind enttäuschend. Die ost indische Eisenbahn, sowie die Bombay und Baroda Eisenbahn allem sind in der Lage, eine Dividende außer den vom Staate garantirten Zinsen zu zahle». Elftere vertheilt 5 4 3», d. h. ebenso viel als nn zweiten Semester von 1886, während die Dividende der Bombay und Baroda Eisenbahn zu 54 3s sich 14 » unter der in eutsprechenden Semester von 1886 gezahlten bewegt. Aus den Berichten der drei anderen leitenden garantirten Bahnen gebt hervor, daß die un günstigen Ergebnisse hauptsächlich der Stockung de- WeizruhandelS zuzuschreibea sind. *— Der britische Consul Scott in Ningpo in China bespricht in seinem amtlichen Berichte für das letzte Jahr die großen Hinder nisse, welche europäischen Kausleutcn von Seiten der chine sischen Handelsgilden in den Weg gelegt werden. »E« ist kaum eine Uebertreibung, zu behaupten, daß die europäischen Kauslente in Ningpo, außer dem Export von Strohhüteu uad Matten, nicht« zu thun haben. Daran sind mehrere Ursachen schuld, besonders aber die feindselige Haltung der Gilden. Diese verfolgen den Zweck, alle auswärtigen Kauslente völlig zu verdrängen, sogar wenn c« ihnen selbst schaden sollte. Ein Beispiel mag genügen. Eine Ladung Eben- Holz hatte kürzlich Monate lang im Hafen gelegen. Kein auch noch so mäßiges Angebot wurde gemacht, obwohl sie zu Shanghai-Preisen offerirt wurde. Tie Ladung wurde schließlich nach Shanghai ge bracht und dort mit Gewinn verkauft. Bon da wird ein Theil sicher nach Ningpo zurückkommen, wo das Holz natürlich infolge der doppelten Fracht und des Profits des Shynghaier Verkäufers viel theurer zu stehen kommen wird." *— British Nortb Borneo. Au« Gingapore wird der ,.H. B.-H." vom Mai geschrieben: „Wie mitgeiheilt wird, ha« die köaigl. großdritannische Regierung die Schutzherrschast über British North Borneo übernommen. Dien« Eeeigniß bot ytzia nach der Ent sendung de» früheren Gouverneur« Sir F. Weld üdch Borneo schon lange erwartet and hält e« nur für dcn Vorläufer einer weiteren Ausdehnung der englischen Herrschaft auch über Sarawak und da» Sultanat Brunei. Handel und Sckufffabrt nach jenen Gegenden sind ganz bedeutender Ausdehnung fähig; eine hiesige deutsche Firma batte schon vor einiger Zeit Schritte gethan, um zwischen den Stroit«. Settlements und dea Häsen in British North Borneo, besonder» Sandakan, eine regelmäßige Dampserlinie unter deutscher Flagge rin zurichten , und anschriueav mit ziemlicher Aussicht ans Erfolg, wenn auch die Regiernng von Borneo wegen der Weiterzahlung einer kleinen Subvention an dieselbe Firma sür ei» jetzt schon regelmäßig lausendes englische» Schiff noch Schwierigkeiten erhebt." » *— Beglaubigte Lonsulatssactnren sür Waaren- sendoagea nach Guatemala. Die Regierung von Guatemala veröffentlicht folgenden Erlaß, ck« ckato Guatemala 7. April 1888: Do verschiedene der im AuSlonde angeftcllten Consuln dieser Republik dem Finaazminister kundgrlhan loben, daß viele der hiesigen Waaren- empsänaer ihnen angedeutet, die in Gemäßheit dieser Anordnung vom 20. Junl 1883 z» certisieireudru Loasnlatssacture» seien nicht nokhwendlg, «d k, »»betracht, daß Mißbrauch barm« «atsteht, wenn in der erwähnten Anordunng, welche weder widerrufen, noch io irgend welcher Deutung ergänzt wurde, nicht die Strafbestimmung sür die derselben zuwiderhaadelnde» Importeure festgesetzt ist, — bestimmt der Präsident dieser Republik, um de» sich eiaschleichcaden Mißbrauch deS Weglaffeu« der respectiveu Loasulalssacturen zu ver hindern, — „daß vom 1. de« nächsten Juni an die ohne Cousulot«. fartura importirteu Waaren ohne Schwierigkeit di-packirt (ein- elorirt) werde» können, dieselben werden von de» Zollbeamten abgeschätzt; jedoch für da« Weglassea jener Documente ist der Importeur einer Geldstrafe von 10 Proc. aus den Gelammt- betrag der von dem Zollhaus« für Eiagang-zölle aufzustelleuden Abrechnung unterworfen, welche Geldstrafe der resp. Abrechnung hinzugefügt wird." LaudwlrthfchaftUcheS. Da« schöne rothrvieh. da« mau tn Sachsen »nter der Bezeichnung „Voglländer . in Bayer» unter „SechSSmter" and in Böhmen unter „Egerländer" Raffe kenn», hat ia den letzten Jahren an Boden verloren, wenngleich der landwirthschastliche Kreisvereia sür« Vogtland and der böhmische LaadeScultnrrath die Züchtung diese« Biche« stet« warm empfohlen haben. Herr Professor Feser- München Hot aus der landwirthschostlichen Ausstellung in Kulmbach wieder einen Vortrag über da« EechSämter Lieh gehalten und dabei diesen Schlag al« einzig ia seiner Art dastehend bezeichnet. Obgleich solche Stücke nicht viel zur Auszeichnung aagemeldet waren, sind doch 75 Pro» davon mit Preisen bedacht worden. Der Grund des Rückgänge« in der Zucht dieser Raffe liegt darin, daß man in dea letzten Jahren immer verlangt ha«, es müsse die Inzucht durch Eimmenthaler Vieh immer wieder anfgesrischt werden. Professor Feser schlägt zur Erhallnnq des rothen Bikhschlage» vor: 1) Bildung eine- Diehzuchtvereins. 2) Ausdehnung der Zucht auf do» Sechs- Smtergebiet uud die Oberpfalz. 3) Benutzung des neuen KörgesetzeS bei der Zuchlwahl. 4) Gewährung von öffentlichen Mitteln zur Erhaltung de» rothen Schlages. 5) Einsuhrgebot fremder Biehrassea über die Grenze. Hoffentlich verfehlt der Bortrog seinen Zweck nicht. U Aus L-imngen» 20. Juni. Ende vorigen Monats hatte der Frost ia den Fluren deS nordwestlichen Thüringen» bedeutendea Schaden augrrichtet, wie auch der aachthttlige Einfluß deS höchst ungünstigen kalten Wetters da» Getreide im Wachsthum hinderte, so daß die Fluren einen recht traurigen Anblick boten uud zu ernster Besoegniß um die Ernte Anlaß gaben. Zu großer Freude der Landwiethe ist ober in der Vegetation dieser Fluren arneS Leben erstanden. Ein vor ca. 14 Tagen durchdringender fruchtbarer Regen hat noch zur rechten Zeit die dem Getreide so nöthige Er- quickuug uad Nahrung gebracht, so daß jetzt mit wenige» Ausnahmen die Feldsrüchte eia gesunde« kräftiges Aussehen haben. Auch dem Wicieuwuchse ist der Regen sehr wohl zu statten gekommen, des- gleichen den Kartoffeln und Zuckerrüben; am Kleebestaade konnte derselbe leider nicht mehr viel ändern, da dieser zu arg durch den Frost gelitten hatte. Die Aussichten aus die Ernte gestalten sich jetzt um Biele« günstiger, als die« vor mehreren Wochen der Fall war. Pest. 20. Juni. Ueber de» Saatenstand tn Ungarn meldet die „Budopester Corrcspondrnz": Weizen durchaus gebessert, im Allgemeinen ist Aussicht aus eine gute Mirtelerate; Roggen und Gerste dürften bloS einen schwachen Ertrag versprechen: Hafer hat sich viel gebrssert resp. ist stell nweise schon gedroschen, der Ertrag ist befriedigend, per Joch 3—10 Metercentaer; Mai« ist unbefriedi- gend, doch besseruagSsähig: Hanf, Flachs »und Tabak befriedigend, Rüben sehr schlecht; der Wcinstock ist im Allgemeinen bejriedigend. — Nach amtlichen Coniular-Berichten veröffentlicht di« „Buda- pester Correspondenz" über den Saalcnstaud in auswärtigen Ländern: Frankreich, Weizen sehr gebessert, Roggen und Hafer versprechen einen mittleren Ertrag. Rußland, alle Saaten sehr befriedigend, namentlich ia den südlichen, weniger in den östlichen Gouvernements. Rumänien, tm Allgemeinen gute Aussichten. Belgien, Weizen läßt bestensallS einen halben Ertrag erwarten; aus Indien wird im Allgemeine» eine befriedigende Ernte gemeldet. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. »« IS. Juni eingetragen: Das Ausscheiden deS Herrn Carl Ernst Siebe als Mitinhaber- auS der hiesigen Firma Carl Siebe L Co. — Daß Herr Carl Heinrich Hacdrich aus der biesigen Firma „Verlag der Deutschen Kcgler-Zeitung Hacdrich öd Graßhos" als Mitinhaber anSgeschieden ist uad der nunmehrige alleinige Inhaber derselben künftig „Verlag der Deutschen Kcglerzeitung Max Graßhos" firmirt. — Firma Christiane Grunert in Leipzig (Nicolaistraße 57) und al- deren In haberin Frau Ernestine Christiane Grunert gib- Weise daselbst. ZahlungS Einstellungen. I0»»»»kr »«»,nicht Zk « -L« L» -Z r: Zß W. «. Bevcr, Sutlbcgtzcr > Grotz-art- mann»dort Vrand Id« M7 ,6.7 ia.i K. Sörbct, Getreidehäntter täodurz i!o»ur> 6.S 14.7 217 21.7 H. Michict». Kausm.. Jnb. der Finna Hub. Ditttkten L So Dortmu». Dortmund 16 N 6.7 Ri.7 6» ?»u>» Tbiriicu, gouimou» Harburg H-rbur, 12.6 21.7 S.7 7S illwt. D. KIcrvcnburz. geb. Gramm. Milinh. der Firma I. H. M ovrendurg Hardur, Harburz ISS tS 6.7 25S G.N. keyer«. «aufm. u. Leder-., in Firma S. F. Scilcri Reichend»«- Neichrn-ag, 116 II.7 14 . 267 G. Vormann. R>tlerzu:erachter AtbrechtSdort Sorau 16.6 i«I7 27.8 24.S *— In dem ConcnrSversabreii über das Lermv^n de» Kauf mann» Bernhard Sandbank» tn Firma: Bernhard Sand- bank L Co. hier ist zur Prüfung der nachträglich augemeldeten Forderungen Termin aus den 21. Juli, Vormittags 11 Uhr an« beraumt. Patente. Vateut-»n«clSu>igr>>. D.r nachfolgend Genannte au» Sachten hat am die Er- theilung eines Patente» sür den daneben angegebenen Gegenstand nachgesucht. Die Anmeldung hat die angegebene Nummer erhalten. Der Gegenstand der Anmeldung ist einstweilen gegen unbefugte Benutzung geschützt. Nr. 4691. „Vorrichtung zum Oeffnen und Schließen de» Bodens von Lastwagen - Kasten". — Hermann IatiuS Richter in DreSden-Reustadt. Ll. 63. vrtheilung von Patenten. Den nachfolgend Genannten au» Sachsen wurde ein Patent aus den daneben angegebenen Gegenstand uud von dem angegebene» Tage ob ertheilt. Die Eintragung in di« Patentroll« ist unter der angegebenen Nummer erfolgt. Nr. 44182. ..Autographische Presse". — Th. Reiner in Leipzig. Vom 5. November 1887 ab. Ll. 15. Nr. 44152. »Ketteuübertragung an Etraß-ubahnwagen". — O. Blesjiug in Reudnitz bei Leipzig. Bom 21. Tecember 1887 ab. El. 20. Nr. 4416l. „Verfahren zur Darstellung eines gelbrotheu Vanm- wollensorbstoffs ans der Tetrazoverbindung der Metadiamido- diphenjäure uud Resorcin; II. Zusatz zam Patent Nr. 41819. — Leipziger Aniliufabrik, Beyer L Kegel in Linden au-Leipzig. Bom 24. Juni 1887 ob. Tl. 22. Nr. 44 168. „Wäichcmaagel". — C. Wetzei in Plauen bei Dresden. Bom 27. Lctober 1887 ob. Cl. 34. Nr. 44 172. „Apparat zum Küdlhalten von Nahrungsmitteln mittelst cvmvrimirtcr Luft". — W. Brückner in Dresden. Vom 6. Tecember 1887 ab. Ll. 34. Nr. 44175. „Scköpsvorrichlung für Waschmaschinen mit schief zur Drehachse gelagerter TrommÄ". — O. Schimincl in Lhemaitz. Vom 10. Februar 1888 ob. Ll. 34. Nr. 44 142. „Melallplatten sür Dachdeckungen". — G. E. Grüner« in Wurzen bei Leipzig und K. L. Brünert in Brilin 80. vom 16. December 1887 ab. Ll. 37. Nr. 44 176. „Apparat zum Tapezieren von Zimmerdecken". — A. R. Zimmermana und A. Bühligeu in Leipzig. Vom 19. Fl-beuar 1888 ab. Ll. 37. Nr. 14 148. „Selbstthätige Maschine zur Herstellung von Bolzen, Schrauben, Fa;onstücken, Hüllen u. derql. aus vcllem Metall". — W. Reh in DreSdeo-Löbtau. Bom II.November 1887 nb. Ll. 49. Einnahme«Answeife. *— Oesterreichisch - Ungarische StaatSbah». Bom 10. bi« 16. Juni 596 064 fl. (-«- 44 804 fl ). *— Oesterreichische Südbaha. Vom 11. bi« 17. Juni 778947 N. (-ft 28 OM fl.). *— Oesterreichiiche Nordwestbahn. Von l. Januar bi« 19. Juni: Garantirte Lutte 3 648 330 fl. (-ft 135 390 fl ); Elbeihaibahn 2207909,1. (-ft 14l09o fl.) ^ v«-»rr»kchisch» L»ea1.rks»»bah»-»«s«klschaft Bon dea theilt im eigenen Betriebe, theil« im Staatsbetriebe ge- staudeaen 177 Icm der Oesterreichische» Local-Eisenbahu-Beselllchati betrogen im Mai e. die provisorischen Brullo-Einaahmeu 59 874 fl gegenüber eiurr provisorischen Brutlo-Einnahme von 56717 fl. und einer definitiven von 59 078 fl. im Borjahre. Für die Zeit vom 1. Januar bi« Eude Mai e. betrugen die provisorischen Einnahmen 321402 fl., gegeaüber den provisorische» Einnahmen de« Vorjahr« von 310651 fl. und den definitiven Einnahme» von 342 364 fl. Die Einnahmen der am 26. Februar o. eröffnetea Tkeilstrecke Nied r- Lindewiese-Ziegenhal« betrugen bis Ende Mai 17 631 fl. »—Raab-Oedeoburg-Ebeufurter Bahn. Bom 21. Mai bi« 17. Juni 52 708 fl. (-5925 fl ), seit 1. Januar 322 546 fl. (-ft 9054 fl ). *— Bereinigte Schweizerbahaeo. Mai: 692,3M Frc«. (-ft 47 037 Fee«.), seit 1. Januar 2 846 852 Frc». (-ft 141 809 Fee-.); a. Toggeaburger Bahn, Mai: 27 910 Frcs. (-ft 4121 FrcS.). seit 1. Januar 105 377 Frc». (4- 4949 FrcS.); d. Wald-Rüti 6440 Frcs. (-ft 187 Frcs ), seit 1. Januar 25 76t Frcs. (^- 651 FrcS.); a. Rav- perSwyl.Mssikon 2280 Frcs. (-ft 304 FrcS ). seit 1. Januar 8301 Frc». (-ft 230 Frc«.). — Die Betriebsausgaben siellicn sich aus 329 970 Frc«. (-ft 16 280 Frc« ), seit 1. Januar aus 1476112 FrcS. (-ft 21670 Frc«.); der Ueberschuß ergiebt für Mai: 362 330 Fee«, (-ft SO 75? Frc«.). fett 1. Januar 1 370 739 Frc«. (-ft 120139 Frcs ). Leipziger Börse am 2L. Jnni. Der „Zug nach Oben" beherrscht die FoutXbörseu andauernd in ausgiebigster Weise. Auch heute hatten Berlin und Wien die Hausse wieder aus ihre Fahnen geschrieben, nachdem ihnen die Abendver- kekre mit diesem Beispiele vorangegangeo waren. Die Hoffnung, daß auch in Zuknust die politische Lage keinen Anlaß za Beun ruhigungen geben werde, die sympalh sch« Haltung der russischen Blältrr Deutschland gegenüber, die anhaltende Flüssigkeit des Geld- staadeS und da» Bestrebe» der Kant« ünaoo«, der Lonr-bewegung in der Richtung nach Oben eine immer größere Susdthnoag zn geben, bilden nebst den seiten« der arg in die Enge getriebenen und stark mitgenommenen Lontremlue bewirkten Deckungen t tont prir und theilweisen „Drehung" derselben die Grundlagen uad Stützen der gegenwärtigen Bewegung. Da« Geschäft an unserer Börse nahm tn seinen äußeren Formen einen ziemlich lebhaften Sn- strich an. Umsätze von Bedeutung blieben jedoch aus eine ver- hältnißmäßig kleine Anzahl von Werthobjecteu beschränkt, in den meisten Fällen handelte et sich säst immer nur um Beträge untergeordneten Range«. Die Veränderungen iu den Lonrsea, die durchgängig positiver Art waren, erstreckten sich aus sämmtliche Efsecienbranchen; trotz der zum Thcil ansehnlich erhöhten Preise beobachteten Inhaber au« dem bereit« gestern erwähnten Grunde, Zurückhaltung. Wäre die« nicht der Fall gewesen, so würde sich wohl der Verkehr, der ia seiner «u-dehnang hinter seinem unmittelbaren Borgänger zurückgeblieben ist, umsaug, reicher gestalte« haben. Auf dem Gebiete der Eisenbahuactien falle» die Avancen nicht sonderlich in die Waagschale, dagegen mousflrteu die Actien verschiedener Bankinstitute erheblich, ohne daß aber da« Geschäft ia denselben sich in schwunghafter Weise zu entwickeln ver mochte. Biel umworben waren heute wieder die anSländtschea Renten Papiere, speciell lenkte sich da» Interesse in erhöhter Weise ans österreichische und ungarische Goldrrute, für welche sich angeblich an der Wiener Börse ein Hnusse-Lonsortlum gebildet haben soll. Die Börse schloß zu dea höchste» TageSuotirnagea in recht fester Haltung. Ter Verkehr ia dea deutschen StaatSsoad» nahm in 3'/, proc. Reichsauleihe größere Dimensionen an; der Lours stellt- sich etwas niedriger, ferner wurde Sächsische Rente nicht unwesentlich höher mchrsach gehandelt. Mäßige Abschlüße fanden statt in 4proc. Reichsanleihe, ConsolS und 4proc. Sächsischer Anleihe, letztere zu etwas abgcscbwWieu Coursen; eS erhielt sich iadeß sür große Stücke noch Frage, während kleine AppointS offerirt blieben. Abschlüsse waren seiner zu verzeichnen in 3'/,proc. Erbländer (-ft 0,2ö). Altenburger befestigten sich und bleiben verlangt. Für Eisenbahuactteu lagen erwähnenSmerthe Kaasordre« vor und zwar erstreckten sich solche vorwiegend aus folgende Werthe: Buschiiehrader .4 und L(-ft 0,10, resp.-ft 0,65), Böhmische Nordbaha (-ft 1), Graz-Köjlacher (-ft 0,75), Mecklenburger (-ft 1,25), Elbe thalbahn (-ft 0,25) und Lombardcn (-ft 1,25); Galizier wurden elwas billiger erlassen, während Böhmische Westbaha nur höher er- häßlich waren. Bon den Bankaktien nahmen Berliner DiScoalo einen ferneren CourSausschwung von 3 Proc., ferner gewannen Berliner Handel 0,95, Dresdner Bank 0,75, Darmstädter Bank 1, Mitteldeutsche Credit 0,75, Oesterreichische Credit !,50 und Deutsche Bank, die von heute in abgestenipclteri Glücken gehandelt Weeden, 1,50 Proc. Sehr beliebt waren Leipziger Bank (-ft 0,25), die schließ.ich noch lebhaft be gehrt blieben. Leipziger Credit behaupteten sich uugesähr auf gestrigem LourSstande und Chemo itzcr Bankoereia wareu zu uuveräuderter Not, gut zu lassen. Den Jildustrieactieii gegenüber nahm die Börse tm Ganz n eine wenig sympathische Haltung ein; Interesse von Belang zeigte sich nur sür folgende Effecten: Bochum» Gußstahl (-ft 1,80), Ger- manta (-ft 0,10), Hartman» (-ft 1,75). Ziickcrrassinerie Halle. Schön- Herr (-ft 0,50), Zimmrriiiann l-ft 1), Wiede (-ft 0,15), Kette (-ft 0,50), Laurahütle (-ft 1). Baubank (-ft 1), Gummiactiea (-ft 0,50), Immo bilien (-ft 0.50). Deutsche Werkzeug und Sächsische Wollgarn. Aus dem Gebiete der Kohlenactieu war die Tbäligkeit sehr beschränkt. Zu erwähnen sind Zcitzer Parasfin (-ft 0.25), Erzgcbi» gische (-ft 5j-e2), Prehtitzer Prioritäts-Actien (-ft 5 ^!), Bercinsglück Meuselwitz Slamm-Aciicii uad Deutschland. Auch sür die Prioritätsobligalioaen von Eisenbahnen verhält sich die Börse und daS Capitalistenpublicum im Allgemeinen wenig thcilnchmend. DaS Geschäft in diesen Papieren war von nur mäßigem Umfang. Ausländische Staatsfonds trugen dagegen das Gepräge einer überaus festen Tendenz. Bevorzugt waren sowohl österreichische als ungarische Reuten, Italiener, Numäaier, die verschiedenen Loos- gattungro und sämmtliche russische Staatspapiere, die durchgängig im Preise stiegen. Wechsel fest, nur kurze» Holland schwach; kurze» Belgien (-ft 5 >H) und kurzes Paris (— 5 >!> iu einigem Verkehr, ebenso London in beiden Sichten zu unveränderten Coursen, Wien zu alten Notiruagea fest, lange« blieb begehrt. Von Sorten stellten sich 20 Francs höher, österreichisch« und russische Noten gleichfalls besser, Geschäft mäßig. Börsen- rmd Handelsberichte. Berlin» 20. Juni. Börsenbericht. Die au der gestrige» Börse herrscheude Hausse übertrug sich auch aus alle ouswärliien Plätze und machte heute hier und in Wien weitere Fortschritte. Reben Dcckuagskäufen lagen umsangreiche Aufträge auS der Provinz vor, so daß die Gewinn-Realisationen aus die CourSentwickelung ganz ohne Einfluß blieben. Die Börse nimmt die Auslassungen der fremden Presse mit Befriedigung entgegen nnd sieht in denselben eine Bestätigung der ruhigen polnischen Lage. Das Geschäft war auch heute aus allen Gebieten sehr lebhaft uad erreichte beionders ous dem Bankactienmarkt eine große Ausdehnung. Credit «öffneten 1"/., Commandit 1,90 Proc. höher als gestern, ebenso waren die anderen deutschen Banken steigend und in reger Frage. Deutsch: specnlative Bahnen betheiligteo sich anfangs an der steigenden Be wegung, gaben ober später wieder etwa» nach. Auch österreichische Bahne» waren beute recht fest und bester, während Schweizer Bahnen vernachlässigt blieben und nur geringe LourSverSnderuugeu oufweisen. Warschau > Wiener recht fest. Bergwerke erfreuten sich reger Beachtung und ausnahmslos steigender Notiruagea. In rus sischen Werthea fanden starke Deckungen statt, die Course konnten sich nicht unwesentlich besser al» gestern stellen. Ungarn, Italiener und Eqyptcr sehr fest, doch ruhiger. Nach der ersten halben Stund« ermattete die Haltung im Anschlüsse an das Ministerial-Rescript. betreffend daS LieserungSgeschäst an der Productcubörse. Besonders waren Ostpreußen und russische Noten ungünstig beeinflußt, weil ma» mit Rech« befürchtet, das Rescript dürste dea russischen Ge- treidehandel bedeutend schädigen. Russische Anleihen und Banken iolgten mit LourSabschlägen, weil größere Realisationen vorge- nommeo wurden. Deutsche Bahnen ebenfalls schwach, ebenso fremde Renten. Da» Geschäft hatte >n der zweiten Stunde wesentlich nachgelassen. Zum Schluß befestigte sich die Haltung, namentlich sür Baiikactien. (V. Z.) Wien, 20. Juni. Unter dem Einflüsse der namhaft gestiegenen Course der gestrigen ausländischen Börsen wurde da» Geschäft der deutigen Vorvörie mit wesentlich erhöhten Coursen ausgenomm-n, und die Hausse machte dann rapide Fortschritte, do die b«uhigenden Worte des Erzherzogs Albrech« dea beste» Eindruck machten. D e Sveculatiou hat weitere umsasseade MeinungSkänse vorgenomnun, und auch die Arbitrage war in Creditactien und Renten ziemlich thälig, demzusolge ein lebhafter und umfangreicher Beckehr sich ent wickeln konnte. Wenig beachtet waren vor Industrieparieee. Viluten hoben sich etwa» billiger gestellt. Auch die Mittags- börse eröffnet« mit sehr festen Coursen. Realisirnngea der Leul fle bewirkten später eine schwache Reaktion in den Coursen, aber die Stimmung bleibt unverändert günstig. Devisen und Valuten sind schwach, ohne wesentliche Aendernng. Schluß schwächer. Credit 292,25. Pari», 20. Juni. („Nat.-Zt».") L» heutiger Börse herrschte
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