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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-08
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1888
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ISO. Dritte Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Sonntag den 8. Juli 1888. 82. JühMNg. Eine czechische Akademie. I * Die Gründung einer czechischen Akademie der Wissenschaften ist in Borbereitung. Die Deutschen Oesterreich« besitzen nicht« Aehn- ltche«. denn die nur ausschließlich Universitätskreise» au« ollen Ländern und Zungen der Monarchie zugängliche Akademie in Wien ^ ist trotz ihrer deutschen GeschästSiprache nicht ent'er o dem zu v r l gleichen, wa« die Czechen sich zu schaffen beabsichtigen. Deutsche Schriftsteller müssen versuchen, so gut e« geht, ihre Waare aus dem deutschen Markte unterzubringen; da« czechische Volk ist natürlich sür den czechische» Dichter viel zu klein, und so sollen die Mittel herbeigeschaffi werden, auch literarische Schöpsungen, die sich nicht Von ihrem Publicum bezahlt machen könne», zu honorircn und herauSzugebe«. ES soll in einem behaglich?» Treibhause eiue Literatur herangezogen werden, die sich aus dem zu engen Raume des natio nale» Markte« nicht von selbst entwickeln will. Die Deutschen Böhmens haben keinen Anlaß, diesem Gedanken unsreundlich entgegenzutreten. Dieser Weg ist wohl geeignet, literarisches Schaffe» zu fördern, und die an die erste Gründung», spende geknüpfte Hoffnung, daß dieses Schaffen da« Nationalgesühl heben werde, ist gewiß so berechtigt, daß schon jetzt eine gewisse Es- romptiruag der Erfolge nicht aus sich warten lasse» dürste. Dagegen haben die Deutschböhme» nicht« einzuwcnde»; nur da« muffen sie zur Vermeidung von Mißverständnissen ihren La»de«brüdern im vorhinein erklären, daß da« nicht aus ihre Kosten, nicht aus Kosten der ohnehin übergenug belasteten deutsche» Steuerträger geschehen kann. Die Unbilligkeit gegen die Dcnlschen Böhmen« ist ohnehin schon groß genug. Während unmittelbar und mittelbar durch das „böhmische Museum" die „böhmische" (lies czechische) Gesellschaft der Wissenschaften, eine nur dem Czechenihum dienende Wissenschaft, aus LandeSmitleln reichlich unterstützt und gefördert wird, haben sich aus deutscher Seite nicht einmal die ähnlichen Veröffentlichungen des deutsch-historischen Vereine« auch mir des geringsten Zuschusses zu er freuen. Alle', wa« die Deutschen in Böhmen sür ihr literarisches Bedürsaiß Ihn», bezahlen sie sich selbst aus ihren eigene» Tasche», während sie nebenher noch die parallele» czechische» Bestrebungen als Steuerträger mitbezahleu müssen. Wäre e« da denkbar, daß eS möglich ist, ihnen auch »och eine Steuer für die czechische „Akademie" auszubürden? Sollten sie selbst noch das Geld hergeben müssen, um jenes Nationalbewusstsein erstarken zu mache», da« ihnen auf allen Wegen so unsreundlich begegnet? Sie müsse» e« den LaudeSbrüdern offen sagen: daran ist nicht zu denken. Eine gewalt same Herbeiziehung zu dieser Steuer würden sie als den empSrendsten Gewaltact empfinden. Die Czechen möge» endlich doch die nothwendige» Consequenzen ihre« System« einsehen und ieheu lernen. In dem großen Einhcitsstaale Oesterreich war Raum ür die gegenseitige Unterstützung nationaler Bedürfnisse auch der kleineren Gruppen; d e fortschreitende Jiolirung der „historischen Individuali täten" unter Zugrundelegung des nationalen Princips aber d ingt es uothwendig mit sich, daß die Leistungen auch innerhalb der Grenzen de« Bedürfnisses verthcilt, beziehungsweise ausgebracht werden müssen. Je weiter die Czechen auf diesem Wege sortschrciten, desto unabweisbarer wird diese Conscquenz hervortreten müssen. Daß eiue Akademie nicht sür die Dauer aus freiwillige Beiträge und Spenden gegründet werden kann, ist klar; soll aber eine gesetzlich auserlegte Verpflichtung eintreten, so kann sie nur diejenigen treffen, in deren Jnteiesse die Anstalt geschaffen wurde. Welcher Geist übrigen« in der künftigen czechische» Akademie seine Auferstehung feiern dürste, darüber gewährt schon jetzt die Agitation der czechische» Presse sür die neue Akademie einige Aufschlüsse. So schreibt ein zukünftiger „Unsterblicher", ein czechischer Culturhistorcker, in den „Narodui listy" wörtlich unter der Spitzmarke „Zwei Jahr tausende deutschen CulturkampseS", um die Ueberlegenheit der slawi- scheu Culturwelt darzuthun: „Zwei Jahrtausende deutschen CulturkampseS" — ein gewichtiges Wort; denn wir Slawen sind stolz daraus, daß selbst unsere hart- nackigsten Gegner nicht leugnen können, daß wir schon vor tausend Jahren eine so entwickelte und auSgebildcte Sprache hatten, daß sie leich hoch stand mit dem Griechischen und Lateinischen, während die brigen Sprachen kaum begänne», einer selbstständigen Literatur fähig zu werden. Ja, sie sind gezwungen zuzugeben, daß beispiels- weise die deutsche Literatur des 16. Jahrhundert« gar nicht verglichen werden kann mit der cyrillo-mcthudeischen. Aber da wir Slawen den tausendjährige» Bestand unserer Cultur feiern, können doch die Deutschen nicht zurückblciben, und darum erinnerten sie sich, daß es jetzt gerade zweitausend Jahre sind, seit die erste» Horden der Kimbern und Teutonen — den ersten räuberischen Einsall aus römisches Gebiet auSsührten. Und schließlich feiern sie diese germa- Nische That mit Recht, denn die ganze Geschichte diese« Stamme« offenbarte sich in räuberischen Uebecsälle» der Nachbarn. Zuerst war et ein Trieb nach dem Süden, später „Drang nach Osten". Allerdings haben sie sich auch zu einer großen rcsormatorischen Religionsbewegung ausgerafft, hundert Jahre nach der großartigen hussitischen Bewegung; — zwanzig Jahre nach der großen sran- zöfischcn Revolution erinnerten sic sich, daß sie eine Nation sind und kämpften mit Hilfe der Raffen gegen Napoleon und vierzig Jahre nach dieser Revolution entbrannten sie schließlich sogar sür die Frei- heit; aber bald ließen sie von diesen unpraktischen Idealen ab und erianerteu sich noch bei Zeiten, daß sie die Nachkommen der einstigen Kimbern und Teutonen sind, von welchen wohl nicht bekannt ist, daß sie sich in irgend einer Weise auf dem Lulturgebiele gezeigt hätten, welche aber die ersten „Mehrer des heiligen deutschen Reiche-" waren." So der Vertreter des tausendjährigen CullurvolkcS, das nur mit den Römern und Grieche» verglichen werden kann, und selbst diese Vergleiche hinken — ualürlich zu Ungunsten der Griechen und Römer.j Sachsen. — Ueber die von unS bereits erwähnte Ernennung de- Prinzen Georg von Sachsen zum General-Feld- marschall schreiben die .DreSd. Nachr.": Se. königl. Hoheit Prinz Georg, coinmandirender General de- königl. sächsischen 12. ArmeccorpS. ist soeben, wie wir auS zuverlässiger Quelle erfahren, von Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm zum Feld marschall ernannt worden. Das ganze sächsische Heer wird sich durch die hohe Auszeichnung, die semem erlauchten Führer zu Theil geworden, selbst im höchsten Grade geehrt suhlen. Nicht minder nimmt daS sächsische Volk an dem freudigen Ercigniß herzlichen Antheil. Ist dasselbe doch «in neuer Beweis für die innigen Beziehungen zwischen dem deutschen Kaiser- und dem sächsischen König-Haufe. Prinz Georg über nahm, wie erinnerlich, im Sommer 1870. als der damalige Kronprinz Albert die Führung der MaaS-Armec erhielt, daS Commando des 12. Armeecorps und fügte den schon er rungenen Lorbeeren desselben neue hinzu. Nach Beendigung de- Kriegs hat Prinz Georg al- coinmandirender General sich der' Ausbildung der Truppen ununterbrochen mit der größte» Sorgfalt gewidmet. Se. königl. Hoheit Feldmarschall Prinz Georg wird sich in den nächsten Tagen nach Berlin begeben, um sich in dieser Eigenschaft bei Sr. Majestät dem Kaiser zu melden. — In Folge der Entgleisung einer Locomotive und eines Güterwagens aus den Schmalspurgleisen des Bahnhof- Klo tzsche erlitt am Freitag, den 5. d. M, der fahrplanmäßig S Uhr 11 Min. Vormittag» von Klotzsche nach Königsbrück abzulassende Personeiizlig eine Verzögerung von nahezu orei Stunden, und der Gegenzug, welcher 12 Ubr 14 Minuten Mittag- von Königsbrück »ach Klotzsche abzngchen hat, wurde um ca. 1>/, Stunde verspätet. Irgend welche weitere Folgen hatte daS Vorkommniß nicht. L. Pirna. 6. Juli. Mit klingendem Spiel ist heute unsere Artillerie-Garnison a»S den Schießübungen zu Zcithain wieder hierher zurückgekehrt Die stark gebräunten Gesichter der Mannschaft gaben dabei überzeugend Beweis davon, daß eS au Bewegung im Freien durchaus nicht ge mangelt hat. Nach dem Marsch über die Brücke von Copitz au» erfolgte am Hotel rum Adler da» DLfilä vor dem RegimentS-Commandcur Oberst v. Wolf und dem Stabe. — Die Garten - und Iacobäerstr aße, zu deren Ncuberstellung man bekanntlich tief in den Stadlsäckel greisen mußte, sind unter dem heutigen Tage dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. ES läßt sich nur wünschen, daß an die neuen Straßen nun auch recht bald die dazu gehörigen neuen Häuser kommen. ES besteht namentlich in Bezug aus mittlere und kleine Wohnungen noch immer ein sehr fühlbarer Mangel. — Heut« gewann e-den Anschein, al» ob der Himmel eia freundlichere- und mehr zum Juli passende- Gesicht zeigen wollte; aus- Neue öffneten sich aber wieder die Schleuß«,, so daß in unfern zahlreiche» Luftkurorten eine recht gebrückte Stimmung de rkckit Wie ausschlaggebend der Juli-Monat für die Fr quenz ist, weiß alle Welt; eben deshalb wirkt aber auch die gegenwärtige unfreundliche Witterung doppelt schädigend. — In Königstein hatte man sich jetzt i» W a s s e r v e r s o r g u n g s - Au gelegen heilen mit dem Civilingenieur Tbiem - Leipzig in» Einvernehmen gesetzt, und geht daS bezügliche Gutachten nun dahin, daß eine allgemeine Wasserversorgung ausschließlich der Kosten sür zu enteignenden Grund und Boden einen Kostenaufwand vo» etwa 65 000 verursachen würde. Ta diese Summe sür die Mittel der Gemeinde zu hoch ist. will man, dem Ver nehmen nach, versuchen, die wichtige Wassersrage durch ei» anberweileS Arrangement mit den „Wasserberechligtcn", circa 45 an der Zahl, zur Lösung zu bringe». Gegenwärtig ist »och ei» aus den dreißiger Jahren herrührender Wasser vertrag, der aber zu den neue» Verhältnissen nicht mehr Paßt, i» Geltung. — AuS Sebnitz schreibt man heute unsere», ,.Anzeiger", daß sich in der benachbarten Waldung dortselbst ein armer Irrsinniger umher treibe. ES wurde schon Alle- versucht, dcS Unglücklichen, der nur mit dem Hemd bekleidet sein soll, habhast zu werde», bis zur Stunde waren diese Bcmühuugen aber noch erfolglos. — Ai» Mittwoch Nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr zog ein schweres, doch nur kurze Zeit anhaltendes Gewitter, von Südwest kommend, über Herrnhut. Ein Blitzstrahl lödtcte dem BauergutSbesitzcr Qucißer auS RupperStorf zwei Pferde. Der Besitzer selbst wurde betäubt. — In Weißig im Plauenscheu Grunde ereignete sich folgendes tragisches Fainiliengefchick. Em Schneidermeister sah sich veranlaßt, sein Kind zu züchtigen. Doch geschah dies in einem Maße, daß eS de» Unwillen der Mutter erregte. Die mitleidige Mutter entreißt daher dem strafenden Vater daS kleine Wesen, zieht aber dadurch den ganzen Grimm ihres Ehcgeniahls auf sich und muß die Fortsetzung der Streiche auf ihren eigene» Körper gerichtet sehen. In ihrer Angst rettet sie sich nun schnell durch die Flucht, aber ein naher Teich gebietet ihr Halt. Sie stürzt sich mit ihrem Kinde in die Tiefe des Wassers. Ihr Kind so lauge unter- tauchend, biö kein Lebenszeichen mehr au ibm z» »icrkcn war, will sie sich selbst in den Tod begebe». Doch die Angst keS Gewissen« und die Furcht vor dem Tode erfassen sie und lasten sie Töne der Verzweiflung und nach Hilfe ausstoße», und nahe beschäftigte Steinbrecher retten sie auch. Jetzt ist die Bedauernswerlhe der Staatsanwaltschaft überantwortet, und wartet ihrer die Strenge des Gesetzes. Annaberg. Unsere städtischen Anlagen haben in der nun vollendeten Ausstellung der Namensschilder der Pflanzen einen erhöhte» wistcnschastlichen Werth erhalten und wir hoffen zuversichtlich, daß daS neue Opfer, welches die Stadtverwaltung gebracht, richtig erkannt und gewürdigt werbe; denn mit dcr Kenntniß deS Namens und deS Stamm- landeö einer Pflanze steigert sich auch daS Interesse für die ganze Pflanzenwelt, diesen Geist und Gcmüth gleich erhebenden Theil der gesammlen Naturkunde. — Wege» Wiedergabe eine» der „Tägl. Rundschau" ent nommenen Gedichte», welches die Aufstellung eines Kaiser Wilhelm-Denkmals in Greiz behandelte, war gegen den Redaclcur de» „Werdauer Tageblattes", Herr» Bo och in Werdau, seitens de- Fürste» Reuß ä. L. Strafantrag ge stellt worden. Das Landgericht Zwickau verhandelte am 29. Juni in dieser Sache und vcrnrlheilte Herrn Redaclcur Booch zu 6 Wochen Festung. * Zwickau, 6. Juli. Der bei dem kaiscrl Postamte zu Eibenstvck seit October vor. IrS. al» Assistent angestellte Theodor Hei st er borg auö Ahauö wurde vom königliche» Schwurgerichte hier am gestrigen Tage wegen qualificirter Beamtenunterschlagung in 26 Fällen unter Zubilligung mildernder Umstände zu einer vierjährigen Zuchthausstrafe verurtheilt. — In dem benachbarten Dorse Schneppendorf ist vor einigen Tagen bei der baulichen Veränderung eines Baucrgutes eine in drei Strümpfen verpackte ansehnliche Geldsumme — dieselbe soll den Werth von ca. lOOOO-ekl repräsentiren — ausgesunden worden. Es wird vermuthet, daß daS Geld im Jahre 1819, wo Schneppendorf ebenso wie die ganze hiesige Umgebung viel durch Militairdurchmärsche zu leide» und sonstige Drangsale zu bestehen hatte, vom Be sitzer vergraben und derselbe dann in Folge irgend welcher Umstände an der Wiedererhebung seines Schatzes behindert worden ist. — In dem durch Testament des Vr. mocl. Schl obig in den Besitz der Stadtgcmeindc übergegangencn JohanniSbade wurden im erste» Halbjahr d. I. nahezu 12 000 div. Bader gewährt, am heutigen Tage aber in einem Theile des sehr umsänglichen Gebäude Complexes in Gegen wart von Mitgliedern der städtischen Collegien ein Siechen- hauS (sür hier unterstützungSbcrcchtigte Arme bestimmt) mit zur Zeit 10 Insassen eröffnet. — Angesichts der bevorstehenden Eröffnung deS neu- erbauten Leipziger Schlackt- und Viehhoses werden folgende Mittheilungcn von Interesse sein: „Ueber den Schlacht- und Viehhos zu Chemnitz" veröffentlicht die dortige Handels« und Gewerbekammer in ihrem soeben erschienenen Jahresberichte folgende Daten, die für da» 4. Betriebsjahr VcS Schlackt- und ViehhofeS ei» äußerst günstige» Zeugniß oblegen. Zunächst weist die Stadl Chemnitz init ihren 121 000 Einwohnern einen größeren Verbrauch von Fleischwaarcn aus, c» ist aber euch eine große Steigerung de» Verlaus» nach auSwärt- zu verzeichnen gewcsem Tie Einnahmen betrugen rund 286 000 die Ausgaben rund 227 000 Nach Abschreibung von etwa 4 t 000 sür Gebäude. Inventar, Reparaturen blerbt ein Reingewinn von über 18 000 Der Rinderstall ist bedeutend erweitert worden und bietet Raum zur Einstellung und Fütterung von 85 Rindern. Außerdem waren Pflasterungen und Ein zäunungen bei den Wegen, aus welchen da» Schlachtvieh getrieben wird, nöthig. Fernerhin mußten Schneesänge an gebracht werden. Auch wurde die Anstalt mit in das Telephonnrtz ausgenommen. — Die Diehmärkte nahmen in Folge de» vermehrten Verkehr» derart zu, daß ihre Zahl aus 101 stieg. Die Gesammteinsuhr an Rindern, Schweinen, Kälbern, Schafen und Ziegen umfaßt 104 595 Stück gegen 95 279 im Vorjahre. Geschlachtet wurden im Schlacbthos 8252 Rinder, 28 178 Schweine, 23 557 Kälber, 10 776 Schafe und 75 Ziegen. Die meisten Schlachtungen fanden statt, und zwar betreff» der Rinder am 21. November mit 100 Stück, betreffs der Schweine am 26. Mai mit 402 Stück, betreff» der Kälber am 26. Mai mit 576 Stück, betreffs der Schafe am 21. Februar mit 107 Stück. Dem Gewichte nach wurden im ganzen Jahr auSgeschlachtet nahezu 2'/, Millionen Pfund. An Pferden wurden 398 Stück mit 238 000 Pfund und an Hunden 211 mit 4220 Pfund geschlachtet. Auf einen Ein wohner der Stadt Chemnitz kommen im Jahr 1887 über 106 Pfund Fleischverbrauch. — Sechzehn Trichinenbeschauer besorgen die mikroskopische Fleischuntersuchung. Nothschlach« tungen haben 607 mal stattgesunden. Völlig dem Genüsse entzogen wurden 96 Stück. Al« minderwerthig durften ver kauft werden 142 Stück. An Viehkrankheiten wurden fest- gestellt: Tuberculole bet 422 Rindstücken, Schweinrfeuche an 103 Lhiercn, an Maul- und Klauenseuche 86 Stück, an Räude bei 18 Schafen, an Krebsgeschwulst bei einem Pferde. — Beim Kirschenpflücken in der Flur Proschwitz ist kürzlich der Handarbeiter Friedrich Wilhelm Piukert au» Klostcrhäuser von der an einem Baume befindlichen Leiter herabgesallen und aus der Stelle todt gewesen. Man ver muthet einen Schlagansall. Wurzen, 6. Juli. Wie unS mitgetheilt wurde, ereig neten sich gestern in den Mauern unserer Stadt leider zwei Selbstmorde. In den NachinittagSstunden hat sich ein hiesiger Bürger und Fabrikant, welcher sich allgemein großer Achtung erfreute, erschossen. Der Beweggrund zu diesem Schritte soll in Schwermuth zu suchen sein. — Abend» erschoß sich ein Soldat dcS hiesigen Jägerbataillons mittelst seine- Dienst- gewehrS. Nähere- hierüber ist nicht bekannt. vermischtes. -- Die Entstellung-geschickte der Spektral analyse tourte der „Praktischen Physik" zufolge von Gustav Kirchhofs bei dem AbschiedSessen, welches dem scheidenden College» gelegentlich seiner Uebersiedelung nach Berlin von der Heidelberger Universität gegeben wurde, etwa in folgender Weise erzählt. Robert Bnnsen war in Breslau mit Kirchhofs bekannt und bald vertraut geworden; beide wußten, wa» sie an einander hatten und sür einander sein konnten. Aus einem der tägliche» gemeinsamcn Spaziergänge nach dem Mittag essen blieb der berühmte Chemiker (in seiner bekannte» Art) plötzlich stehen und sagte: „Kirchhofs, man müßte einmal eine Entdeckung machen, bei der man sich sagte: Nein, daS ist doch zu dumm!" Daraus vergingen Jahre. Bunseu und Kirch hofs lehrten au der Ruperto-Carola uud arbeiteten zusammen in einem engen Stübchen deS sogenannten „Riesen", gegen über dein heutigen physikalische» Institute. Eine Lampe wurde durch Zufall in de» Bereich der cinsallenven Sonnenstrahlen gesetzt. Kirchhofs bemerkte, daß eine der Hellen Stellen sich verdunkelte. Er glaubte an eine Sinnestäuschung, nahm die Laiiipe fort — der Streifen wurde wieder hell. Er wiederholte denselben Versuch mit gleicher Wirkung. Jetzt ries er Bunscn herzu, und beite überzeugten sich von der Richtigkeit des Gesehenen. Aber wie ist daS nur möglich?! Beide sannen, sprachen, riethen lange bin und her. Endlich aber meinte Bnnsen: »Co kommen wir nickt Weiler. Wir wollen in Ihre Woh nung hlnübergehen, eine Cigarre rauchen und von ganz anderen Dingen sprechen; vielleicht, daß unS dann »ach einiger Zeit daS Richtige eiusällt." Gesagt, getha». Bnnsen streckte sich in seiner ganze» Länge auf daS ihm wohlbekannte Sopha, Kirckbofs saß in seinem Lehnstuhl, und sie qualmten heftig, über alleö Mögliche plaudernd und scherzend, scheinbar glcich- gillig, aber in Wahrheit tief erregt und in Gedanke» nur mit der merkwürdigen Thatsache beschäftigt. Eine Stunde etwa mochte vergangen sein, da sprang Bnnsen plötzlich aus: „Kirchhofs, ich hab'S! Die Flamme der Lampe wird von dem selben Stoffe gespeist, welcher in der Sonne brennt!" Sie eilten wieder nach dem „Riesen", stellten wieder eure Anzahl Versuche a», und — die Entdeckung war erkannt. -----Der Johannistag in Litthauen. Neben manchen anderen der katholischen Kirche entlehnten Festtagen, wie „Georgen", „Heilige drei Könige", „Michael" u. s. w., wird der Johannistag von vielen Bewohner» Litthauens ganz be sonder» festlich begangen. Keine Hand darf, so schreibt die „KönigSbcrger Hartung'schc Zeitung", an diesem Tage gerührt werden. Der Vormittag ist hauptsächlich der Andacht ge widmet. am Nachmittag durchwandern die festlich geschmückten Frauen nnd Jungfrauen Wald und Flur, um die Jvnie-Zvle, das ist Johanniskraut, zu sammeln, dem man, an diesem Tage gepflückt, ganz besondere Heilkräfte zutraut. Mit Vor liebe werden Kamille, Hollnnderblüthe», das Christophskraut. Baldrian, Hartheu und Francnmantel (^lolieunllu vulgaris) gepflückt. DaS Abbreiineu von Theergrsäßcu aus hohe» Stangen, von Holzstößen aus Anhöhen, das Abfeuern von Gewehr- und Pistolenschüssen am Vorabende kommt nur noch vereinzelt vor. zieht sich dann aber bis tief in die Nacht hinein; gleicherweise sind die alten VolkSgesänge (DainoS) der Litthauer zu diesem Tage in den meiste» Gegenden ver schwunden. Auch das früher überall übliche Tanzen um den mit bunten Blumen und Bändern geschmückten Johannisbaum, die „Kopolio", das Springen durch daS Johaninöseuer, daS Wandern zum „RombinuS" in der Johannisnacht hat wohl überall ausgehört. Doch leben im Munde deS Volkes noch manche ans die Johannisnacht bezügliche Sagen von diesem Opferberge der heidnischen Litthauer. Danach wvhneu hier, tief im unzugänglichen Innern, Niesen, Zwerge, Götter und Göttincn. In der Johannisnacht kommen sie auS ihrem Zauberschlosse hervor und führen wohl ihre Tänze am grünen Mcnielstrande auf, lasten sich von den vorübcrsegelnden Schissern belauschen und bringen den zu ihnen Wallenden Geschenke, Glück und Segen. Doch kann dies nur Sonntags kindern zu Theil werden. Anderen bleiben sie verborgen. — Wie man der „Schlesische» Zeitung" aus Pest schreibt, wird in Siebenbürgen m diesem Jahre cm besonders zahlreiche- Vorkommen von Bären beobachtet. Die Be sitzer von Wcidevieh haben alle Augenblicke den Verlust eine» Thiercs zu beklagen. Kürzlich wurde der Rosenauer Gemeinde- stier bei der Heimkehr de- VieheS von der Weide vermißt. Einige Tage später fand man den Stier am Fuße eine- Berghange» zwar noch lebend, allein von einem Bären arg zugericktet. Die Spuren zeigten, daß ein heftiger Kamps stattgcsundcn hatte. Der Boden war in weitem Umkreise zerstampft und aufgewühlt, 1—2 Zoll dicke Baumstämme waren geknickt und der Kampfplatz war mit Blut übcrströmt. Die Bärcnspuren zeigten, daß der Bär den Kamps aus den Hinterfüßen stehend durchgesührt hatte. Die Krallen deS Bären waren dem Stiere bis in die Nieren gedrungen. Der Stier mußte indessen dem Bären auch tüchtig zugesctzl haben, da dieser schließlich die Flucht ergriffen hatte. Der Stier war tödtlich verwundet und mußte daher geschlachtet werden. ----- Ei» Bericht de» Justizminister» Ferrouillat im »Journal ossiciel" giebt Aufschlüsse über die bisherige Wirk samkeit deS 1884 eingesührtcn Gesetze» über die Ehe scheidung in Frankreich. Im Jahre 1884 machten von dem Gesetze 5439 Ehepaare Gebrauch, 1885 7550, 1886, bi» wohin der Bericht geht, 7598 Paare. DaS macht für die ersten drei Jahre 20 587 Fälle. Im Jahre 1886 war eS 2301 Mal der Mann, der die Scheidung verlangte, und 5297 Mal die Frau. Diese ist eS also mehr al» doppelt so häufig, die sich in der Ehe unglücklich fühlt und eine Lösung de» Eheverhältniste- herbcisehnt, obschon die Lage der ge schiedenen Frau gesellschaftlich und meist auch in Betreff der Erwerb-verhLltnrffe ungleich ungünstiger ist als die des ge schiedenen Manne». Die Männer verlangten die Ehescheidung meist wegen Ehebruch» der Frau (1011 Mal), die Frauen nur 406 Mal wegen Ehebruch« de» ManncS, dagegen säst in allen übrigen Fällen wegen Mißhandlung. 4417 ge schiedene Paare hatten Kinder, die sich aber nicht al» Band sür ihre Eltern erwiesen. 183 Paare waren weniger als ein Jahr verheirathet, hatten also sehr rasch die Ucberzcuguiig erlangt, daß sie nicht für einander geschaffen seien. Dagegen waren 970 Paare zwanzig bi» dreißig, 177 dreißig bis vierzig. 39 Paare sogar vierzig bi» fünfzig Jahre lang mit einander verheirathet gewesen, ehe sie heraüSgesunden hatten, daß ihre Ehe für sie eine unerträgliche Bürde sei. Unter den Männern, welche die Ehescheidung verlangen, sind Grund besitzer, Rentner, Angehörige der gelehrten Stände, Kausleute und Fabrikanten in der Mehrzahl. Unter den Frauen, von denen die Scheidungsklage ausgeht, wiegen selbstständig« Arbeiterinnen vor. ---- Tie englische Bark „Balaclava". Capitain Palmer, ist aus der Fahrt von London nach San Francisco, welche Reise im Durchschnitt 5 Monate in Anspruch zu nehmen pflegt, nicht weniger als 436 Tage unterwegs gewesen. Die Bark ging am 30. März 1887 mit einer Ladung KausmannSgütcr von London in See und wurde einig« Tage später bei Lizard gesprochen. Bi« Cap Horn verlies die Reise gut. Kaum war aber da- gcsürchlcle Cap passirt, als dic Noth begann. Am 29. Juli setzte bei Point Pillar ein Sturm ei», der daS Schicksal dcS Schisses beinahe be siegelte. Die Segel wurden svrtgeristen und bald trieb die Bark vor Topp und Takel. Mit Einbruch der Nackt nahm der Sturm zu. Blitz aus Blitz zuckle durch die duntle Nacht, der Donner übertönte daS Heulen deS Sturmes und da» Ge töse der Wogen. Jeden Augenblick drohte daS Schiss. daS von der wild durcheinander lausenden See schrecklich hin- und hcr- geworscn wurde, unter der Last der hohe» Masten zu kentern. Mit vieler Mühe gelang eS schließlich, die Masten zu kappen. Als die Masten über Bord sielen, kam eine ungeheure Ein»z- see über, welche drei Mann von der Besatzung mit ins M.cr riß. Während der Nacht wnrde ein beträchtlicher Tbcil von der Labung über Bord geworfen. Sturzsee aus Sturzsee ging über da» Teck hinweg, zeitweilig wurde das Schiff voll ständig uuter Wasserbergeu begraben. Leiter wurde auch ein Mann nach dem andern vo» der See über Berd gespült. Endlich brach der Tag an und man konnte die Verwüstungen üb.r- blicken. welche der Orkan aus dem Schisse «»gerichtet halte. Capitain Palmer, der am rechte» Bein schwer verwundet war. rief die Mannschaft nach hinten und zu seinem Schrecke» stellte sich heraus, daß dreizehn Mann von der Besatzung fehlten. So gut cS gehen wollte, wurden Nolhmaste» er richtet und der Capitain beschloß, »ach Aucub abznhalten. Außer den Ossicicren waren nur noch drei Matrosen zur Bc- diennng des Schiffes vorhanden. Nachdem in Aucuo eine provisorische Reparatur auSgesührt worden war. segelte die „Balaclava" nach Valparaiso weiter, um dort gründlich reparirt zu werden. Am 27. März wurde von letzterem Platze die Reise nach San Francisco fortgesetzt. Auch aus diesem letzten Theile der Fahrt hatte daS Schiss mit schlechtem Wetter uud widrigen Winden zu kämpfen. In einem schweren Sturm verunglückten zwei weitere Matrosen, vo» denen einer zu der ursprünglichen Besatzung gehörte. Als die „Balaclava" am 5. Juni endlich in San Francisco ankam. waren außer den Ossicicren nur zwei Matrosen übrig geblieben, welche die ganze Reise von London mitgemacht hatten. --- Bellinzona, 3. Juli. Die italienische» Zollbeamten im Bahnhose zu Luino belegten eine volle Wagenladung Bier in kleinen Fäßchcn, daS auS der Brauerei Bvsian in Faido stainmt. mit Beschlag. Zwei Drittel der Fäßchen waren nämlich mit Kaffee gestillt. Die Zollstrase beträgt 10 000 Fr. Es ist eine Untersuchung darüber eingcleitct, wie sich der Schmuggel in Faido organisircn konnte. ----- Toronto, 4. Juli. Ein Mann, Namens Black, ver suchte heute Nachmittag in einem Boote eigener Erfindung durch die Strvmschnellen deS NiagarasallcS zu fahren. Er hatte die waghalsige Fahrt eben begonnen, al» da» Boot kenterte, in den reißenden Gewässern bald ver schwand, bald wieder austauchte, bis es endlich vom Strudel verschlungen wurde und nicht wieder zuni Vorschein kam. Von Black wurde von dem Augenblick, wo das Boot kenterte, nichts mehr gesehen, und eS unterliegt wohl keinem Zweifel, daß er ertrunken ist. — Lieutenant Tappenbeck ist voi» seine» Wunden, die er auf dem Zuge der Expedition Kund in daS Hinter land von Batanga erhalten hatte, im Allgemeinen wieder hergcstcllt. Eine Kugel war ihm in den Backen gedrungen und unterhalb dcS Ohres am Halse wieder herauögckonimen. Lieutenant Tappenbeck gedenkt demnächst über Hamburg nach Westasrika zurückzukehren, um an den weiteren Zügen der Kund'fchcn Expedition thcilzuuchmen; wahrscheinlich dürste seine Abreise von Hamburg bereit« am 1. August erfolgen. Literatur. Da« siebent e Heft, mit welchem der zweite Baud diese« Jahr- , von „Unsere Zeit", herauSgkgeben von Friedrich Biene- manu (Leipzig, F. A. Brockhau«) auhebt, wird angesichis der bevorstehenden Feier de- 100jährigen Geburtstags König Ludwig'« 1. von Bayern passend eüigelcüet durch eine Studie von Ferdinand Gregorovius: „Die Billa Malta in Rom uud ihre deutschen Er- innerungen". Der Geschichtsschreiber der Ewigen Stadt geht in der ihn aurzeichiiendea geschmackvollen Darstellung dem Ursprung jene- lauichigen einsachen Landhauses aus dem Piucio nach, das. al« Künstlerasyl schon vor hundert Jahren bekannt, Goethe al« seinen Gast gesehen und von Ludwig l. erworben ward, um ihm bei seinem Verweilen am Tiberstrom al- Heimstätte zu dienen. In leben-- vollen Zügen wird da« Treiben der deutschen Künstler und der Ver kehr des Fürsten mit ihnen geschildert, bis die jüngst vollzogene Umwandlung der denkwürdigen Siätte in die „Billa BobrinSkl" ihr auch den alten Namen genommen hat. Im Folgenden liefert Heinrich Rcimann einem künftigen LiSzt-Biographen eiue wcrthvoüe Vorarbeit in der Zeichnung der Eniwickelungsjahre, die „Der junge LiSzt" 1823—1834 in Paris durchlebt hat. Der Nationalötonom vr. Gustav Koenig zieht in einem Vortrag über „DaS heutige Frankreich" au« der Beobachtung de« Pariser Leben- beachten«, werthc Schlußfolgerungen sür den Charakter der heutigen Franzosen. Die anziehendsten Gemälde der nun bereit- geschloffenen historischen und internationalen „JubiläumS-KunstauSstellung in Wien'/ führt Fritz Lemmermayer dem Leser vor. Zum ersten Male unser» Wissen- wird in der deutschen Presse eiue eingehende Beschreibung der neuen stolzen Stadt Südamerika« von Emil Dürer unter dem Titel „Die Wunder von La-Plata" gebracht. Der Bersaffer der rühmlich bekannten russische» Literaturgeschichte, Alexander von Rcin- holdt, charakterisier „Konstantin Akffakow", den Historiker de« SlawophilenthumS", in anziehender und unparteiischer Weise. Die Naturwissenschaften sind durch die Darlegung vr. HanS Pohlig'S ln Bonn über „Die Fortschritte und den gegenwärtigen Stand der geologischen Forschung" vertreten. Rudolf Eckert endlich widmet dem „Recht aus Arbeit" und seiner Durchführung »»nächst eine kurze geschichtliche Untersuchung, um dann für Stöpefl« Vorschlag der Benutzung der Arbeitercolonien zur Lösung der Ausgabe einzutretcn. Der Erklärung de« vom kaiserlich deutschen Postamt neuerding» ein- gesührien tranSvortablen FernsprechapparatS mit Mikrophon von der Berliner Firma Mix und Genest durch W. H. Uhland und einer Todtenscha» folgt auS der Feder de- Herausgeber« rin Ge- denkblatt, niedcrgelegt „Am Sarge Kaiser Friedrich'«". " Mustersammlung von Holjschnttten au« englischen, nord- amerikanischen, sranzösischen und deutichcn Blättern. Lief. 10. (Schluß.) Berlin. Franz Lippcrheide. 1888. — Die Schlußlieferung diese- im October 1885 begonnenen Werke« hat etwa- aus sich warte» lassen. Sie legt da« Resultat der vom Herausgeber seiner Zeit aus geschriebenen PreiSconcurrenz vor. Simmtliche hier vereinigten, durch Preise oder ehrenvolle Erwähnung ausgezeichneten Blätter sind seiner Zeit schon in der Lipperhcide'schen „Jllustrirten Frauenzeilung" veröffentlich! worden. Es sind die« die mit dem ersten Preise von 3000 .4l gekrönte „Fischdalle in Amsterdam" von HanS Herrmann. „Bor dem Alster-Pavillon in Hamburg" (2. Preis vo» 2000 >4!) von HanS Bartel», „Beim Forsibause" (3. Preis von 1000 ^l) von Carl Rickelt, ferner n-ch eine Reihe ehrenvoll erwähnter Blätter von Han« Bartel«, Richard Friese, Han« Gude, Ernst Henseler, Fr tz Kallmorgen, Arthur Langhammer, in Holzschnitt ouSgeführt ln den Werkstätten von Heuer und Kirmse, Kaefeberg und Oertel, sowie Richard Henkel. Gewiß sür sehr Biele wird die Zusammenslelluag dleser schönen Blätter von großem Interesse sein. IV.
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