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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-24
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.07.1888
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1S2V ^ Musik. ^ Bou den Bayreuther Festspielen. Bayreuth, 28 Juli. Tollte e» noch Zweifler an der Lebensfähigkeit der Bayreuther Festspiele geben, so hätte man dieselben sehr gründlich vo» ihre» Nörgeleien heile» können, wenn man sie unter die die-jäbrige glänzende Fenversamm- lung nach Bayreuth gebracht hätte. Am meislen verlegen würden dann jene falschen Propheten geworden sein, welche den Festspielen eine allniälige Abnahme der Thei'nahme weissagten: Bolle Däuser gehöre» in Bayreuth zur Tages ordnung, aber ein Andrang. wie zu den ersten diesjährigen Aufführungen, ein wahrer Billklstnrm ist noch nie dagewe>en. und beweist, daß die Gemeinde Deree sich immer mehr ver größert, welche in Bayreuth, ansg-l'end vom geschäftlichen Treiben deS Tage». einen Ansschivung des GcuiülhS nach einem idealen E»ips>ndii»g«kreise suchen. Und diese „Sucht" theilen mit dem Geschäftsmann, mit dem im schalen Kunstgetriebe unserer Tage ermüdenden Künstler auch die * kür dt» Bayreuther Festspiel, iß solgend« BAetzuug angeordnet: Am 29 Jull: Parsisal. Jäger; Kuudry, Sucher; Sur. uemaäz, Aieaaad; AmsortaS, Reichmonn; Klingsvr, Scheldemantel. — klm SO. Juli: Walther von Stolzing, Gudehu«; Eva, Malten; Veit Pogner. Sillmeistcr; Han« Sach«, Plauk; Sirtu« veckmeffer, Sürner; David, Hedmondt. — Ilm 1. August: Parsisal. van Dyck; Kundry, Matern«; Guraeman», Gillmeister: AmsortaS, Scheide- »laiiitl; Klinqsor. Plans. — Am S. August: Walther vo» tziolzing. Gudehu«; Eva. Sucher; Beit Pogner. Wiegand«; Han« Sach«, Sicichman»; Sirtu« Beckmesser, Friedrich«: David, Holmüller. Neues Theater. Leipzig. 23. Juli. Ter gestrige Abend brachte Richard Wagner'S .Tannbäuser" in beziehentlich der Hauptrollen neuer, durch die Beurlaubung deS größte» TbeilS unserer einheimischen Sänger und Sängerinnen bervorgerusener Be setzung. Daß trotzdem die Gesammtauisührung, namentlich wenn man noch die aegenwärtig ungünstige Placirung der Orchestermitglieder in Betracht zieht, die kaum im Stande sind, die Sänger zu höre», als eine relativ gelungene de sammensetznns der Instrument, bietet dem Muflkeorp« al»rdt,g« bel der Durchführung diese« Musikstücke« erhebliche Schwierigkeiten, vortrefflich gelang, n da« ,,nordische Bouquet' von E. Vach, uud da« W'Izeridyll „O schöner Mai" von Strauß, dessen aroziSse Weilen eine saubere Abrundung rrsuhren. Im zweiten »heil bat besonder« die Niinntasie au« „Lobengrin" und die effekt volle Ouverlure zur „diebischen Elster" von Rossini unseren Beisall gesunde«. Die Pinasirung war gut, auch da- Tempo immer eorrect. Herr Stößer bewährte sich bei der Weder rabc eine- „Tolo süc Trompele" vou Si ppS als ein vorzüglicher Trompete». viriuoS, und errang sich mit der glänzenden Durchsührung der Partie reichen Bisall. Im drille» Dheü bot da- Programm die Ouvertüre zur.Ligeuner»," vo» Balle, „Fiühliug«l>ed" vou Mendel«- soliii, „die Wachipar.ide" von Eilenberg, und da« Finale au« Holevy'S ..Jüdin". Daß sich Herr Weichhold zu Zugabe» verstehe» mubte, koiiiiie ihm ei» Beweis sein, wie zusrieden die Hörerjchast mit sei»«» Leistungen war. * Leipzig, SS. Juli. Da- gestrige Toncert de? unter Leitung de» Herrn Dtrecior Ernst Hemman» stehenden Reudaitzer tkiinbeii-Musikcorp- im tkrystallpalast erfreute sich der Gunst de« Publicum» in ganz besonderem Muße. Und m>l Recht, denn die Schw«dr», ei« Besuch abgeflattet. worauf di, Rückkehrnach Tullgarn «rfolgte. Die Abreise von lullgar« nach Drontheim ist aus den 25 d. M. festgesetzt und w«rd nach der am 28. daselbst erfolgte» Autunst der bereitstehende Dampfer besttrgen werden, um die aus etwa eine Woche berechnete Fahrt durch die Fjorde» anzntreten. Bon einem Besuck Christiania» haben die Allerhöchste» Herrschaften abzusehcu beschlossen. s- Dresden, 23 Juli. Se. königl. Hoheit drr Prinz Georg, Herzog zu Sachsen, nebst Ihrer königl. Hoheit der Prinzess,u Mal Hilde sind vorgestern Abend von FrauzenS- bad wieder in Hesterwitz eingetroffen. Alexander von Hessen >u.d Prinz Alexander von Battenberg, I bin befriedigenden Eindruck, der sogar in den Instrumental der durch feine Heldengestalt allgemeinste- Aussehen erregt — I Solo-Nummern, der Ouvertüre und den Entre-AetS ein tieser hatte sich kaum je hier zusaui,»eiigesu»den. Tausende strömten I genannt werde» kann. Fügen wir gleich hinzu, daß da» am Nachmittag hinaus nach dem Festspielhaus» um die I Orchester. daS ebeusall- >»iolge zahlreicher Beurlaubungen großartige Ausfahrt zu sehe», und unter ihnen verschwand I seiner Mitglieder anders zusammengesetzt warj, Vortreffliche- völlig die kleine Zahl jener Glücklichen, denen vergönnt war.! fristete, einige Stellen abgerechnet, in denen die BlaS- der ersten Ausführung beizuwolme». Wie gewöhnlich, wurde I instrumcnte Unreinheiten zeigten. Sehr BeachtenSwertbrS der Beginn durch ein Signal angekündigt und in I leistete insbesondere der Vertreter de- Herrn Schueckcr, Herr freudiger Erregung und festlicher Slimiiiuiig nahm Jeder seinen > Pester juu.. der die schwierige und reichlich bedachte ihm zugewiesene» Platz ein. Mit der beginnenden Bcr-1 Harsenpartie mit Sicherheit und tadelloser Technik Lunklung de- Hauses kam auch jene erwartungsvolle Stille, I auSsührte und einen Erfolg erzielte, der auch zu- deren geheimnißvotler Zauber nur Derjenige versteht, der ein-1 gleich dem hiesigen königl. Eonfervatorium, dessen Schüler mal als Zuhvrenber »n FesispielhauS sich befand. Ja ein I Herr Pester „och vor Kurze», war (oder »och ist?) zur Zauber muß von diesem Hause auSströmen, der Tausende I Ehre gereicht. Als Gäste traten aus die Herren Scheid» aiizieht. Wie wäre r- sonst möglich, baß Angehörige aller! Weiler vom Stadttheater in RegenSburg als Tannhäuser. Nationen, vorwiegend Engländer, Amerikaner, Italiener, Russen ! von Lauppert vom Ctavltheater in Basel als Wolfram und — Franzosen, immer wieder nach Bayreuth wandern, I und Frl. Kutscherra vom hcrzogl. Hoftheater in Altenburg die großartigsten Opser an Zeit und Geld und eine besckwcrde-1 al- Elisabeth. Herr Scheidwelter zeigte sich dabei als ein volle Reise nicht scheuen, um sich in, Parsisal Erhebung,» hole»'?! Sänger, der über, namentlich nach der Höhe zu, auSgiedige Wer vermöchte sie zu erklären, diese gehcimttißvollc Stimmung, die I Stimmmitlel verfügt, deren Ausbildung aber zu wünschen über dem Werke ausgebreilel liegt wie ein Zaubcrschleier, den I übrig läßt; besonder- stör»-,d wirkte überdies die TextauS- keine menschliche Haiid zu beben vermag. Gar, Fernstehende I spräche. . die zwar deutlich, aber nicht dialcklfrei genug ist. werden ebenfo ergriffen von dieser Stimmung wie Diejenigen, die I Om Spiel mangelt cS Herrn Scheidwciler an der für die zum zwanzigste» Male das Werk l'ören. und Der. welcher zum Partie de-Tannhäuser durchaus erforderliche» Leidenschaft- ersten Male sich den Eindrücke» de« W-rkcS bingiebt em-1 Urbkrit. waS sich sowohl in der ersten Scene in Ver VenuS-> ^ lösim wi- die künstlerisch geschulte» Sänger. lassen, — Die rege Beiheiligung an dem ganzen, von der unter Leitung de« Herrn Aster stehenden Gelellichalt „Olympia" veran- ftalielen Feste-, war um io erfreulicher, al« der Reinerirag der „Sächsischen Fechlichule", also einer Gesellschaft, zusließt. di« in Be- tdätigung ihre« LLahlsprucdcS Wohlthun ist edel" so manche Sorge schon gemildert und au- der Welt geschafft har. — Am Abend fand übrigens im große» Saale de- KrystallpalastcS eine recht gelungene Aussührung einer Posse statt, welcher die Theilnehmerschaar ebenfalls mit größter Ausmertjamkeit so gte. * Die Commission der Au-stellung von Barcelona hat drei internationale musikalische Preisconcurse ausgeschrieben, und zwar zwei für Lhorgesang und einen süc Orchester-Aufführungen. Die Commission ladet sowohl solche Vereine, welche au- künstlerisch ge- schulien Sängern bestehen, zur PreiSbewerbung ein, als auch Vereine von einfache» Amateur-, die keine sachlich musikalische Ausbildung genösse», ober gleichwohl Rns und Anerkennung gewonnen haben. Die Kurse beider Kategorien werden selbst verständlich getrennt statlfinden. Für die Vereine der ersten Art, deren Produciionen am 10. Ociober stallfindeu, sind vier Preise zu 7500, 5000. 3000 und 1500 Franc- nebst bronzener Medaille und Diplom festgesetzt; für die Bere ue der letzteren Gattung, deren PreiSbcw.rbunq am 20. Ociober crsolgt, wurden 3 Preise zu 5000, 3000 und 1000 FrcS, bestimmt. Die Gesangvereine beider Kategorien haben eine von der Jury gewählte Nummer uud «ine ibrer eigenen Wahl vorzuiragen, diejenige» der ersten Gattung über dies ein von der Jury bezeichnet?« Gesangstück vom Blatte ohne Dic Orchester (»»litairische und civile) haben bis pfindet sie wie eine Offenbarung. Die merkwürdigste Thal- I grolle, al« später im Sängerkrieg documentirte. Bester unv fache aber ist und bleibt, daß die Stimmung Angehörige der I theilweile recht gut gelang die große Erzählung im dritten verschiedensten Nationen gleich stark übcrkommt, mit größerer l Acte. in der Herr Ccheidweiler etwa« mehr auS sich Inbrunst vielleicht vor Angehörige» fremder Nationen — bcr l herauSgina. Herr von Lauppert. beste» Organ eine aus- kühl überlegende Deutsche braucht ja immer Zeit zur Au-I sollend tiefe Färbung besitzt, fand sich im Allgemeinen recht erkennuna de- Großen. b<schä»,e»d aber ist e». daß vorwiegend I wohl mit seiner Rolle ab, die zum Spiel wenig Ge- in Deutschland der Versuch vo» Uubelheiligtrn gemacht wird, I legcnheit bietet, desto mehr aber schöne Tongebung und den hehren Eindruck der Festspiele hinwegzuspöttelii. Wäb-1 warmen Dortrag verlangt. In beiden Beziehungen ge> rend ausländische Zeitungen und sogar dir uuserer Erd-l "ügte Herr von Lauppert seiner Aufgabe, nur seindc sich in entbnsiastjscheii Anerkennungen ergehe», giebl I machte sich auch bei ihm die Neigung zum Schleppen cS immer noch eine Reihe deutscher Zeitungen, welche die An-1 bisweilen störend bemerkbar. Frl. Sutscherra'S Stimme seindungen Wagner's zum Ziele sich machen. Müssen wir I ist keine vo» denen, die im erste» Augenblicke sympathisch be- nicht errvthen. wen» wir benle einen Blick aus die Begeisterung I rübren. sie klingt fast stets elwaS verschleiert unv scheint auch Wersen, welche sogar Franzosen unserem großen deutschen Kunst-1 »icbt sehr biegsam zu sein; „ach einiger Gewöhnung an den werk widmen! Selbstverständlich soll mit diesen Borwürsen! nicht gewohnten Klang indessen machte der Gesang, ebenso nicht einer vernünftiaen Kritik der Weg verlegt sein. Ich «wie da» stctS angemessene Spiel doch einen guten Eindruck, gehöre keinesfalls zu Jenen, welche behaupten, i» Bayreuth I namentlich da, wo die Stimme sich in längere» Noten freier dürfe man überhaupt keine Kritik üben, man habe hier nur I entfallen konnte, so auch besonder» in dem Schlußensemble Offenbarungen ^u cmpfangen. Ja, daS hehre Werk steht I keS zweiten Arte-. wo sie sich siegreich über dem Chor dr über der DiScusswn, aber die Ausführung ist wechselnden Zu-1 bauptete. Der Applaus, der auch nach den beiden ersten fällen unterworfen uud schließlich bleibt der Künstler ja doch Acten ziemlich reichlich gespendet wurde, veranlaßt« Frl. ..ein Mensch wie alle". > Kutscherra nach dem dritten Acte» sich, leider dem Dann erwächst der Kritik doch die Verantwortliche Auf-1 Publicum noch sichtbar, von der Bahre zu erhebe», wodurch gäbe, darüber zu wachen, daß nicht da» Streberthum sich die Vorstellung einen unerwartet etwa« lustigen Abschluß er« unter der MaSke der Begeisterung eindrängt und daS Kunst-1 dielt. Die übrigen Rollen waren ni bewährten und bekannten werk seinen ehrgeizigen Plänen dienstbar zu machen versuche. I Händen. Herr Grengg entfaltete namentlich in. Finale deS Diese Gefahr ist immer vorbanven gewesen und hat von jeher I ;we»ten ActeS sein iuiponirendeS Organ in ganzer Fülle und der Kunst al» drohende« Unwellec über dem Haupte ge-> Wucht. Frl. Nothauser war eine sehr gute VcnuS und schwebt — auch der gehciligste» Kuuststätte wird sie nicht fern > leistete gesanglich ebenso wie m der Darstellung durchaus bleiben. Daß der auSfUhrende Künstler ein Mensch bleibt I LcbenSwertheS. Frl. Göhr» sang ihre kleine, aber um so und irren oder doch von dem Gewohnten, hier gleichbedeutend I schwierigere Partie, den jungen Hirten, rein und ohne mit Traditionellem, bewußt oder unbewußt abivcichl, hat die I Schwankungen; die Herren Mario» (Walther von der Temponahme deS Dirigenten Felix Moltl gezeigt. Mein I Vogelweide) und Köhler (Bitcrots) birllcn wacker im Urtheil über diese ausiällige Thatsache möchte ich so lange I Sängerkrieg Stand. Der Chor klang b.öweilen etwa» zu zurückhalten, bi» ich alle Modifikationen deS neuen Dirigenten > schwach, war aber sonst tüchtig. G- Schlemüller. bei mehreren Parsifalwiederholiuigen fest dem Gedächtniß» , . , , .. 17^1 ^ .. « . . ^ einaevräat bade DaS lonsiiae Neue der «ullübruna I —r. Leipzig. 22. Jul,. Ueber den weiteren Verlauf der .k-ilm-ik- ! Concerte. welche die Sapelle de-in Leipzig stehenden Jnsun- bedeutet theilweise rlilcn Fe rischritt ftuhcr. Es zeugt I ^r. 10? bisher in Hamburg veranstaltet hat, von kühnem Unternehmungsgeist der FrMplelvcrwaltnng. daß z^,, gch dortige Presse in der anerkennendsten Weise. So man ewige hochbegabte Köm,Iler al» neue Erscheinungen bei I schreibt »enrrdingS der ..Hamburgische Lorrelvondent" Folgende,: der Besetzung brrück>ichligt hatte, van Dyk, der gestrige > Die Concerte der vortreffliche» Capelle de- sächsischen Infanterie- Parsisal, hat alle ans ilm gesetzten Hossimngcn noch überholt. I Regiment-Nr. 107 unter Leitung de-löniql. Musikdirektor« Walther Als Darsteller steht der Künstler bis jrtzt einzig da. Stellen. I erfreuen sich andauernd eine- starke» E folge-. Am gestrigen Abend die bei anderen Künstlern zu Klippen der Partie wurden. I war der ausgezeichnete Garten tu Ludwigs Loncerchau-dicht mfüllt schienen für ihn nur da zu sein, um neues Licht über die Partie zu breiten. Ganz unnachahmlich schön war iu dieser Beziehung die Auffassung des l. ÄctcS — zum erste» Male bat man den wundervollen Reiz, der in der immer sich wicder- holeuden Antwort: „das weiß ich nicht" liegt, empfunden. Der zweite Aufzug brachte neue Neberraschung, hier trat es als bester Vorzug hervor, daß der Künstler in seiner herrlichen Erscheinung die schönste Slütze für die Illusion mitbringt. Die stimmliche Kraft erlabmte etwa- im 3. Auf zuge und drr Künstler wird I» Zukunft weise mit seinen Mitteln schalten und walten muffen. Seme ganze Leistung aber war die beste Ucbcvraschuiig. tie dem Gaslspielbcsucher geboten Werden konnte. Herr Wiegand glich als Gurnemaiiz dem unerreichten Scaria in virl n Stücke». Zwar erscheint der jüngere Künstler nicht so »uponireuo im ersten Auszüge wie Scaria, den man gegenüber rem lovlnmnden König al» die leitende Persönlichkeit der Gralsburg erkannte. Aber herr lich ist Wieganv ini letzte» Aufzuge, eine rührende Gestatt, auf der da» ganze Unheil der Gralsburg zu ruhen scheint. Die stimmliche Beanlagung deck Herr» Wiegand I wacker neben der einbeimilchen sich behauptet hat, wenn schon dle von einem im hohen Grade animirten Publicum. Der zweite Theil. welcher der Muse Richard Wagner'S gewidmet war und Stücke an der ..Walküre", den „Meistersingern", „Nienzi" und dem „Flie- «enden Hofländer" brachte, gab der Capelle Gelegenheit, durch sorgfältig au-gefeilten uud farbenreich au-gelührten Vortrag ihre hervorragende Tüchtigkeit aus diesem Gebiet zn bewähren. Auch die übrigen geschmackvoll zusammengestelllen Nummern fanden eine aus gezeichnete Wiedergabe. Lin Posaunen- und Tiompetensvlo bewiesen neuerdiagS, welch' vorzügliche Eirzelkräsle der Capelle anaedören. DaS Publicum lohnte die Leistungen mit stürmischem Beifall uod vielfachem Dacapo-Verlangen. Lebhafteste Anerkennung sanken auch die überaus srisch und energisch gespielten Märsche,c. G Leipzig. 23. Juli. In dem großen Militair-Dopprlconeert, welche- gestern Nachmittag in dem geräum gen Garten de« Geller, haolener Schützenhaiile« stallland, hatte die Capelle de- Gchützen- regi mente« Nr. 106 unter Leitung de« Herrn Musikdirektor G. Keil, die jetzt bei un« Gastconcerte gieb», zum ersten Male Gelegenheit, ihre musikalische Leist»ng«lähiqkeit neben einer von unseren drei einheimischen Militairrapellen, der de« 106. Regiment«, »u zeigen. Niemuad wirb leugnen, daß die Schützencapelle gestern letztere unter Herrn Matthe»'« energischer Leitung und Schulung namentlich in der Wiedergabe drr elastische» Musik noch glücklicher ist. To« Programm zu dem Loncert, i» dessen Ausführung sich zwei Tapille» «heilten, war natürlich belonder» reichhaltig »ud abwechselung-voll. Van den Stücken, welche die Schütze» spiellen, gefielen namentlich der imposante Truimphinarich au« der Oper „Heinrich der Lvwe", Chor und Tavatine au« der Oper „Giuramende" von Mcrcadanle uud da« Finale auS der Omoll-Symphonie von Beethoven durch diecorrerte ür die Concurse der Orchester, die am 15. Oktober vo sich gehr», nid 4 Preise zu 10000, 7500. 3000 uud 2000 Peseta« (gleich Franc») auSzesetzt. Die Jury besteht bei sämmilichen Loncursen ouS 9 Mitgliedern, von denen 6 durch daS Lxecutiv-TomitS drr AuS- stellung. S durch die PreiSbewerber designirt werden. — Der Zitber-Virtuose Herr Franz Bauer, ein geborener Oester- reicher, der sich seit Jahren in Moskau der Anerkennung drr dar- »gen musikalischen Kreiic erstem, hat kürzlich in Bologna aus stimm mueriundenea, dort auSgebellten Harmonium einige Concerte ge geben uud sehr günstige Ausnahme gesunden. Herr Bauer beab. fichtigl, im nächsten Herbste auch nach Wien zu kommen. Literatur. Ulrich »an Hutten. Schauspiel in fünf Auszügen von Seeger an der Lutz. Dresden und Leipzig, L. Pierson'« Verl. 1888. — Hutten ist schon wiederholt zum dramatische» Helden ge mach! worden. In bester Erinnerung steht für Leipzig da« hier ousgesührtr Reformation-drama „Ulrich von Hutten" au« der Feder Wilhelm Henzen'S. Dem vollen Gelingen steht bei einem Hutten. Drama freilich der Umstand im Wege, daß Hutten sich eben nicht zum Helden eine- Drama« eignet. E« ist kaum mehr au« dem Stoffe zu machen als eine Reihe von dialogisirten, in Auszüge« uu- eiaander gereihten Lebensbildern. DaS Magerste und Hautbackeuste aber, wo« aus diesem Gebiete wohl überhaupt geleistet werten kann, hat Seeger an der Lutz mit dem vorliegenden Schausviel geleistet. Man fragt sich beim Lesen der ersten Blätter kopfschüttelnd, ob da« wohl so weiter gehen könne. Und in der That, e« geht so weiter, bi« zur letzten Zeile. Man legt das Buch bei Seite, ergreift Conrad Ferdinoub Meyer'S wunderbare Dichtung „Hatte»'« letzte Tage" und badet sich nach der Wandelung durch dürre Haide wieder gesund iu diesem frischen Bergstrome echter entzückender Poesie. V/. * » Mitthetluugc» vom Freiberger AlterthumSverein, heraus grgebcn von Heinrich Ger lach. 24. Hesk, 1887. Mit Bildern au« Freibergs Vergangenheit. — Seit seiner Gründung im Jahre 1860 hat der Freiberger AlierthumSvrrein eine Thäligkcit entfaltet uud gewahrt, jür welche nicht allein die von ihm bewerkstelligten Sammlungen und localhisiarische» Mittheilungen, sondern auch manche, sür die alterthümllchcn Ueberliescrungen FreibergS bedeut samen Einwirkungen rühmliches Zeugniß oblegen. DaS uns vor- liegende 24. Heft der Millheilungen vom Freiberger AlterthumS verein bildet abermals einen interessanten Einblick iu die denkwürdige Vergangenheit der altehrwürdigen Berghauptstadt, welcher mit der Geschichte der Kirche zu Sauet Nicolai, versaßt von deren Pfarrer, Ist. Richard Feicbrich, beginnt. Heinrich Gcrlach bringt ln der Fortsetzung seiner „Bilder auS Freibergs Vergangenheit" eiue Le- jchreibung deS Schmelzer-Altar in der Nicolaikirche vom Jahre 1490, der eine Abbildung desselben beigegeben ist. Ferner findet sich der Leben«- gang Jobau» Bocer'S und sein Lobgedicht aus Freiberg auS dem Jahre I553von Ist. Reinhard Kode. Der hervortretendste Artikel de-24. Hefte« ist jedoch Heinrich Gerlach's Besprechung der Erhaltung der berühmten „Goldenen Pforte" am Freiberger Dome, über welch« wir leider ersohrrn, daß die im Jahre 1861 vorgenommene Restauration der selbe» sich als Zcrslörungsmittel erwiesen hat, und man jetzt bemüht ist, durch Beseitigung der damals verwendcten schädlichen Ausbeffe- rungsstvsse daS herrliche Kunstwerk, welches sieben Jahrhunderte den Stürmen und Einwirkungen der Zeit getrotzt, vor gänzlicher Der nichtnng zu schütze». Eine Reihe kleinerer Mitiheilungen, zusammen gestellt vo» Heinrich Gerlach, und daS von demselben versüßte „Frei berger Grdenkbuch" mit Nekrologen verdienter Freiberger ueuer Zeit beschließen da« Heft, welche«, wie seine Vorgänger, insbesondere bei Altcrlhumssreunden und Kunstkeuaera der besten Aujuahme vre. sichert sei» kann. —a Telegraphische Depesche«. * Petersburg. 22. Juli. AuS Neu-Peterhos wird weiter gemeldet: Dem heutigen Gottesdienste in der Prtri- kirche wohnten Se. Majestät der Kaiser Wilhelm. Prinz Heinrich, beide in deutscher Marine-Uniform, Staat-minister Gras Herbert BiSmarck. sowie da» kaiserliche Gefolge bei. Nach dem Gottesdienste begaben sich Kaiser Wilbelm und Prinz Heinrich zur Schloßcäprlle, woselbst Kaiser Alexander, die Kaiserin, sowie der Thronfolger warteten. Kaiser Wilhelm bot der Kaiserin den Arm, Kaiser Alexander mit Prinz "einrich, dem Tronfolger, sowie den Übrigen Allerhöchste» «rrschaften folgten in daS Innere der Capelle. Beim Ein treten wurden dieselben von dem Großfürsten AlexiS empfangen. Nach Schluß deS Gottesdienste» zogen sich die Alleryvchstcn ^Herrschaften in die inneren Gemächer deS Schlöffe- zurück, woselbst das Frühstück eingenommen wurde. Vor dem Schlöffe pielte die Hofmusikcapelle. Kaiser Wilhelm zeigte sich mehrere Rate aus dem Balco». * Petersburg, 23. Juli. Nach einer weiteren Meldung auS Peterhos von gestern unternahmen Se. Majestät der Kaiser Wilhelm und Prinz Heinrich nach dem Frühstück, von dem Großfürsten und der Großfürstin Wladimir begleitet, eine Spazierfahrt durch Peterhos. Um ü>/, Uhr fand ein Galadiner statt, an welchem der Erbprinz von Schaumburg- Lippc, l2 Personen vor. dem Gefolge de- Kaiser- Wilhelm. 17 Personen von dem deutschen Geschwader, der Commandeur der hier vor Anker liegenden amerikanischen Corvette, 7 Personen der deutschen Botschaft, sämmtliche Minister und diplomatischen Vertreter theilnahmen. Der Staat-minister Graf Herbert Bismarck saß an der Tafel der Allerhöchsten Herrschaften. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm saß rechts von Ihrer Majestät der Kaiserin. Bei der Tafel brachte Kaiser Alexander den Toast aus den Kaiser Wilhelm aus, Kais-r Wilbelm erwiderte mit einem Toast aus den Kaiser Alexander. Um 9 Uhr war daS Diner beendet. Se. Majestät der Kaiser Wilhelm geleitete Ihre Majestät die Kaiferin rum Wagen. Der ganze Garten war glänzend illumimrt. Der Thce wurde in „Monplaisir" eingenommen. Dem Schlöffe gegenüber wurde auf dem Meere ein glänzendes Feuerwerk abgebrannt. * Petersburg, 23. Juli. Nach Schluß der Festlicb- keiten in Peterhos reisten die Majestäten, sowie Prinz Htmr>6> nebst Gefolge »eicki KraS»oje-Selo ab, wo heute ein großes Cavalleric-Manövcr mit Reiterspieleu stattsindet. * Petersburg, 23. Juli. Au- Peterdof wird weiter gcmeldel: Nach dem Galadiner fuhren die Allerhöchste» Herrschaften durch die feenhaft beleuchteten Parkanlage», überall von der zahlreichen Menschenmenge jubelnd begrüßt. Um 10 Uhr AbentS wurde am Finnischen Meerbusen An großartige- Feuerwerk abgebrannt, wobei die Initiale» de» Kaiser- Wilhelm, sowie der Kaiserin Victoria wiederholt in Brillantseuer erschienen. * Pari». 22. Juli. Der Präsident Carnot ist» Von Vizille kommend. Mittag» in Roman- anqekommen. * Pari», 23. Juli. Präsident Carnot traf gestern Mittag 4 Ubr in Valence ein. Bei Vorstellung der Geistlichkeit hielt der Bischof eine Ansprache, worin er erklärte, daß di« Geistlichkeit zu jedem Opser für die Ehre unv da» Wohl Frankreich- bereit sei. Er gab dann der Achtung für die Verfassung AnSvruck und fügte bei, die Geistlichkeit würde sich glücklich schätzen, wenn die Regierung ibr mehr Freiheiten gewähren würde. Carnet ewiderle, die Negierung verfolge überall da- Princip der Toleranz in ausgedehntester Weise. * Paris, 23. Juli. Nach nunmehr feststehendem Resul tate über die Deputirtenwahl im Departement Ard»che wurde Beaussier (Opportunist) mit 42 000 Stimmen gewählt, Während Boulanger nur 25 000 Stimmen erhielt. — Chepi (Opportunist) wurde zum Deputirte» von Lyon mit 32 000 Stimmen gewählt. Eingeschriebene Wähler waren 182 000, vou denen jedoch nur 33 000 stimmten. AuS der Dordognr liegt noch kein feststehende» Resultat vor. Tailleser (Bona partist) erhielt 47 650, Clerjonnie (Republikaner) 4l 524 und Boulanger 4645 Stimmen. Die Wahl Tailleser- scheint ge sichert. * Athen, 22. Juli. Der König reist heute Abend über Wien, Warschau „ach Petersburg, und kehrt anfangs Oktober nach Griechenland zurück. Während seiner Abwesen heit wird TrikupiS die Regentschaft führen. * Kopenhagen. 23 Juli. Bei dem gestrigen Erem i- tage-Nennen gewann Ochlscbliiger'S „Rädelsführer" den ersten, Carr'S „Tespia" den zweiten Preis. Bei dem Beatrn- Handicap siegte Carr'S „TeSpia", Hammer'» „Jmadudaul- lach" zweite-. ist eine außerordentliche, wahrhast königliche. Ai» wenigste» schien Herr Scheidemailtet zur Ausführung der Amsortasrolle berufen zu sein. Tic Stimme entbehrt der unbeschreiblichen Weichheit und Klangschöuheit der Reichmann'S. der mit allen Mängeln doch die größte» Vorzüge vereinigt. AlS HanS SaihS Wird Herr Sebeidemaiitet sei»? vorzügliche Begabung sicher besser zeige» könne» a!S i» dieser Partie der Klage und de» Leide»-. Für Rrichmau» dürste kein besserer Ersatz zu finden sein al-unser P.rro», der wie prävestinirt zur Aus- _ ^ - sührung de« Amsorlas wäre. Der Klmgsor de» Herrn Piank Tm'-' von Granade und die sür 12 Waizhürnee einaerichtelen und schärfstem AuSdrnck und e»,er Deklamation > d>e > mit weichein, seelenvollem Tone vo>getragen. Herrn Motthey'S man Allen zur Nachahmung empfehlen kn»». Frau > ,restlich geschulte Capelle ercellirtr besonders imt der Ouvertüre zu Materna war scheinbar etwas iiidispoinrt, doch gewann I „Mignon" von TdomaS, der „Ungarischen Riiaplodie" Re. 2 von ^ Litzt und dem „Deutschen JSgcriiiarich vou Maithey. Beiden Musik- corv» «urde von dem zahlreichen Publicum reicher, oft stürmischer Beisall zu Theil, so daß sich die sreigebigeu Musiker zu mancher Zu gabe verstehen mußten. lH Leipzig. 23. Juli. DaS MusikcorpS de« vraudeu« burgischen Pionierbataillons Nr. 3 gab am gestrigen Sonn tag unter And'rm auch ein Loncert in Üunze'S Garte», dem ein ansprechendes Programm zu Grunde gelegt war. Singeleitet wurde dasselbe Lurch dru lchwuugvollrn, patriotischen „Kaiser Friedrich- Marsch' von Aiiedemanii, der al« ein markigc« Erinnerung«»»ich<n an den heimkrgaugene» Helden, der ja auch rin Förderer der Künste war. zu gelle» da», und einen rrh lenden Eindruck erzielt. Das Musikcorp« fitzte den auch, »nier der rubigen. sickern Leitung seine« Dirigenten, de« Herrn Musikmeister Wetchhold, leine volle Krul» zum Gelingen de« Musikstücke« «ln. Di« daraus folgend« Overtur« zur Oper „Nrsamunde" von Schubert »ntbehr»« der seiner, Schut- »ir«u>, und »urde iu zu groben Zügen »i«der,»>»b,». Li» Zu- (Eingesandt.) * Leipzig, 23. Juli. In den Kreisen deS Publicums wird die mit Einführung dcSSchlachtzwanaeS verbundene, zurLontroli dienende Abstempelung des Fleisches als eine unliebsame Zu gäbe empfunden, da die Stempelmaffe von den betreffenden Fleisch stücken nicht entfernt werden kann, oder au« dem Fleische hrraus- aeschnittrn werden muß. Eine Aenderung in der einen oder anderen Weise dürste doch wohl kaum Schwierigkeiten bereiten: denn als appetitlich ist dos jetzige Verfahren kaum zu bezeichnen. Eine weitere Klag« wird darüber laut, daß die Abfertigung nicht nur der Fleischer, sondern auch der Gastwirthe, welche regelmäßig Schweine . „.. . ^ ^ schlachten lassen, in der SchlachthosSanlagc ungemein langsam von und auch im Einzelne» sauber ausgearbeitete Wiedergabe. Auch d>e , SlaMn geht, so daß bei der an und sür sich schon weiten Entfernung originelle, aber m.t viel äuberl.che» llffrele^ der Anlage den .Interessenten der Verkehr reckt erschwert wird. Man die Darstellung im zwc.ke» Acle eine dewuiidciiiSwerlhe s Sicherheit und im dritten A»s;» ',e war sie einzig vollendet. Kundry wurde aus dem u»lve» Weib eine rührende Bühnen-! Aestalt. Von den Vertreter» der kleinen Partien sei der auch m Leipzig wohlbekannte treffliche Herr Widey erwähnt. Tie Chöre waren tadelloser als >c — rin Verdienst VeS geniale» ChordsrectorS Herr» Porge». der auch die Blumenmädchen« ferne zu außerordentlicher Wirkung brachte. Das verdeckte! Orchester bewährt« seine schönste» Vorzüge nicht immer i» dem Zusammenspiel al« vielmehr in bcr herrlichen Klangwirkung. ^ Rach dem »writrn Anszug »»v beim Schluß brach der Beisall trotz aller Demonstration sich Bahn. Warum will man dem Publicum verwehren, waS man anderwärts al» srrudigen Erfolg tz«, Aufführung begrüßt? M. Kraus«. der Anlage den Interessenten der Verkehr recht erschwert wird. Man hat r» zwar hier mit einer Neuerung »u thun, allein um so mehr erseheint eine Besprechung von Uebelstänvcn, denen ja leicht abgeholfen werden kann, angezeigt Wir glauben, daß diese Anregung vo» Seiten unserer sürsorgenden Behörde eine wohlwollende Berücksich tigung findet. f Dre-tze», 23. Juli. AuS Tullgarn wird unterm 2l. Juli berichtet: Ihre königl. Majestäten haben ihren Aufenthalt in Tull.iarn zu längeren oder kürzeren Ausflügen zur See benutzt. Am >8. Juli fand unter Benutzung de- tön gl cken Dampfers „Wiltüre" eine Fahrt nach GripSbolm und rot» eine Besichtigung des königlichen Schlöffe» statt. Am 20. Juli baden sich die königl. Majestäten in Begleitung der kronprinzlichkn H.-reichas:,,, früh 8 Ubr an Bord de« seit dem 19. d. Nils in Tnllgar» vor Anker liegenden kön gliche» AdmiralschffsrS „Troll" begebe» und zunächst „ne,,, der Ostsee staltsindenden Manöver der schwedischen Flotte beigrwohnt, bann bi« Insel Gotland besucht. Da« Nacht quartier wurde an Bord de« „Droit" genommen, und am nächstfolgenden Lage aus Getland Ihrer königl. Hobelt de, Prinzessin -ngeal«, Gchwestrr Sr. Majestät de« König« »»« Nach Schluß der Redartion eingegangea. * KraSnoje - Selo, 23. Juli. Heute Vormittag wohnte» die Kaiser Wilbelm und Alexander de» Hebungen de» Wiborger JnfantericregimentS und der Gardecavallerie bei. Nach Beendigung der Uebuiigen führte Kaiser Wilhelm sein Wiborger Regiment i»> Parademarsch an dem russischen Kaiser vorüber. Die Hebungen der Gardecavallerie, vom Großfürsten Nikolaus geleitet, wurden von 52 EScadrvns auSgesübrt. Am Schluffe der Hebungen drfilirte die ge- sammle Cavallerie vor beiden Kaisern. Kaiser Wilhelm sprach dem Großfürsten Nikolaus seine Anerkennung für die glänzende AuSfübruna der Nebungen auS. DaS Dejeuner wurde beim Großfürsten Wladimir eingenommen. Hierauf besuchten beide Kaiser das Lager und das Lazarety de» Wiborger Regiment». Kaiser Wilhelm richtete an di« Kranken n» Lazarcth theilnehaiende Worte. Der russische Kaiser verlieb dem Grase» Herbert BiSmarck die Diamanten zum Alexander- NewSky - Orden. Der deutsche Kaiser verlieh Gier» di« Diamanten zum Schwarzen Adlcrorden und Wlangali den Rothen Adlerorden erster Claffe. * K o » st a n z, 23. Juli. (Privattelrgramm.) Die siichiiichen Alpenturnfahrer trafen mit einem Sonder- zua 3 Uhr Nachmittag- in Friedrichshasen «in, der Empfang aus der ganze» Strecke von Stuttgart bis zum Bodensre war enthusiastisch, »amcntlich in Ulm und Biebrach. Die Stadt Friedrich-basen war zn Ehren der Sachsen allgemein geschmückt. Die Sachsen marsch>rie» in geschloffenem Zug nach dem könig. lichen Schloß und brachten dem König und der Königin von Württemberg eine begeisterte Ovation dar, welche von den Majestäten huldvoll entgegrngenommen wurde. Bi« Friedrichs- Hasen war sll ö»e>'. sehr heiße» Wetter, di« Uebersohrt über den See nach Reman-Horn und Konstanz fand dagegen bei heftigem Gewitter statt. * Pari». 23 Juli. Die „France" theilt mit. Von- langer beabsichtig« sich um da» Deputirtrnmandat im Somme. Departement zu bewerben, woselbst am l9. Augn'l eine Nachwahl stattsindet. * Bukarest. 23. Juli. Da« König «paar Verläßt Sinaja am Mittwoch. Der König begiebt sich nach Aräsen- berg (Oesterreichisch»Schlesien) zum Eurgrbrauch und die Königin nach Cyll. * Sofia, 23 Juli. Prinz Ferdinavd ist ßaitihior- he, zurückgrkehrt. LÄWW: rs«vAUU'.».'sur......
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