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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188807255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-07
- Tag1888-07-25
- Monat1888-07
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1888
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Dritte Leilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 207. Mittwoch den 25. Juli 1888. 82. Jahrgang. vow 2S. Jall dis 8. LuKnst 1888. Alt«, da« Fett »eetzrenSen Echsttze« «n» vesnchrr« sei rti» Srutschr» Willkommeu aus ganzrr Seele ent,ege«ger«fen. Der 1. Festtag (SS. Juli) wird Morgen» '/,S Uhr durch einen Wrckrul von 2 MusikcorpS einqeleilet. — Um 10 Uhr beginnt die Ausftellnng des Fcstzuge» aus dem Roßvlatz, und um I I'/, Uhr der Abmarsch desselben durch die seitlich geschmückten Straßen. — Den Schütze» voran bewegt sich der historische TdetI de» FestzugeS, die Entwickelung der Stadt Halle vom 9. Jahrhundert bi- in die Neuzeit darstellend, inscenin vom Maler und akad. Zeichenlehrer Hermann Schenck hierselbst und Oberregissrur de- Halleschen Stadt-Theater- Uttaer. — Die Tostüme hierzu sind von Mar Jacobi in Dresden gelieserl und zum groben Tdeile neu ongeserttgt worden. — Der l> storisch« Zug umjaßt 19 Gruppen mit 550 costümirien Personen, 3 coftümirr» Musikrorps, 12 geschmückte Wagen, 4 Baldachine» und Tragbahren, 56 Reiter, 28 Wagenpserde, 5 Po»ie- und 4 Esel. — Anschließend an diesen Theil solgen die Schützen, unterbreche» durch eingereihle Gewerke, Kriegervereine. Sänger »c. mit Fahnen und Musik. — Der ca. 40 Morgen große Festplatz bietet in der Festhalle eine ante Beipflegung und ou-grwählte Keine, in den anderen Restaurant» vorzügliche hiesige und bayerische Biere. — Während der Fest, tage stade« Loncerle Täagerseste und Feuerwerke statt. — Für Post-, Telegraphen- und Telephon-Berbindung ist aus dem Festplatze gesorgt — Der Au-stkllungSplotz wird durch eine Fülle von au-gewählreu Berkauss-, Schieß-, Schau- und Spitlbllden, Hippodrom rc. irden Festbesucher voll und ganz besriedigea. Eine Ruderregatta aus der Saale von der Ruine Giebichenstein ab bi- zur idyllisch ge legenen Rauchiuß'ich n Saalschloßbrauerei — schönster Punci de« Saalethal- — bilde» einen weiteren Theil de- Feste-. — Bom 22. Inli er. ab ist der Festplatz dem Publicum bereit-zugänglich. Die Königlichen Eisenbadnbetrieb-ämter, deren Strecken ir Hallt einmünden, «erden am 29. u. 31. Juli. 1. u. 5. August er. S onderzüge einlegen, und außerdem die sahrplanmäßigen Züge von Halle au», je nach Bedürsmß eiwaS später ablassea. Die Bekaaaimachuag über Absahrt der Züge von Station Halle wird daselbst zum Ausdanq gelangen. R Kl »i,n c ii Pntz'CnrsuS. Unterricht n. sraNiSi. Methode. Lehrz. IMon. A. Vurmvitträ, Riltcrstr.6, III., Tdealerpasi. AHIitQir- rl soll eo> Ltk. 1.2L »». A. VVLr, ?L88LSV Stoekner. NelelilirllllM «n ckötnll sowie eu xro» parterre — Salzgäslchrn 7 — 1. Etage von 61ae6-I1üil<!8e1lli!lvli. sowie Flor . Seide-,Z>o» nbandsch. u.Eravatien. ».Lk. llasiiä«!, Neue praltische und gutsitzende au« s«litzen Stoffe«. Praktische 8»lls-8vkürrsii au» starksid'gem Etlasier Cretonne in vielen Hellen u. dunklen Mustern. Prei«: M. V.8S da« Stück. Dunkelblaue rjopptldruck-SGrjtn Pee>-: L.LV da« Stück. Msx L LckUcd Kgl. Sächs. Hoslitseraaten. I.»lprlr, 8eum»rdt 18. kiouueoatr. 28. 8peviLl-Ke8MkL für 8trvwpl- uvä VoUvLLrev. 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Die« »eille» Throdor Hannrmaun Anny Haiinrmann geb Bauer Verinä lte, «erlia,2257. 88. Leipzig. Oskar Krieger Eiara Krieger ged. Erseliu«. Leipzig, de» 22. Juli 1883. Die glückliche Geburt eines Knaben zeige» hochersreut an Leipzig. 22. Jul« 1888. Victor Iarod u. Frau geb. Tetchmann. Die glückliche Geburt eine» gesunden Knaben »eigen hochersreut an Leipzig, den 24. Jolt 1888. Paul Kühler und Frau gebi Koch. Statt brsonderer Meldung. Dle Geburt eine» munteren Töchteechen» zeigen hochersreut an Erfurt, den 21. Juki 1888. L. Loielinrckt und Fraa geb. 8ed»orv. Allen Freunden und Bekannten, welche den Sarg unlerer lieben Frau und Mutier so reich mit Blumen schmückten, herzlichste» Dank, ganz besonder« danken wir den Ja- sasseu de« JohanacSstifte». Die Familt« Sitim Rach Gotte« uneriorschlichem Rathschiuh entschlummerte am Moaiog, den 23. d. M., Abend« '/.IO Uhr. zum ewigen Frieden untere derze»«go«e Gattin, Mutter, Tochter und Schwester, Fraa Aarie Mathilde Zitzmann, geb. Ranniger. Mit der Bitte um stille« Beileid dir« nar hierdurch an Markranstädt.Leipzig, den 24. Inli 1888. die lirftranrrndrn Hinlrrblirbrnen. Amtsmaurermeister k. Lltrwono nebst Kindern. Familie Koonlger. Die Beerdigung finket am Donnerstag, den 28. Jull. Nachmittag« 3 Uhr, vom Trauerhause, Schkcuditzer Straße, au- statt. Heute Mittag 1 Uhr verschied nach langen schweren Leiden mein lieber Man» unser guter Vater Eduard Heinrich Werner. Die- seinen viele» Freunden und Bekannten zur Nachricht. — Leipzig den 24. Juli 1888. Louis« per«. Wrrner nebst Kinder». Nach knrzrm, aber lchwerem Leiden rni- schiies am Montag Nachmittag unsere irr», sorgende Mutter, lieb« Tochter, Schwester, Schwägerin und Tonte, Fra» ^>»il»»r»rr», grd. Pallosch. Diese Lraneraachrichi zeige» »ur hier durch an Leipzig. 24. Juli 1888. die tiefgrbeugien Hinierbltebenen. Die Beerdigung findet Donnerstag Vor mittag» 10 Uhr von der Leichenhalle de- Israelitischen Frieddos» on- statt. Kaum zurückgekehrt vom Grabe unsere» jüngsten Kinde« Liddtz entriß un» gestern Abend 6 Uhr der uner bittliche Tod auch noch unseren tuaigst- gelsebten Sohn Alfred. Im tiefsten Schmerze zeige» die- nur hierdurch an Leipzig, den 24. Juli 1888. Die schwergeprüften Eltrrn Clemens viättermann, kHeizhan-.Borstand der Kgl. Sächs. StSb Die Bestattung der irdischen Hülle findet ^ Donner«»aq.d 28..Bo:m.V.IOUdrstatt. Herzlichen Dank allen Freunden und Belannreu, sowie ihre, Mitschülerinnen, ebensall» ihrer Lehrerin, Fräulein Ulmer, sür die herzliche Theil nähme und den reiche» Blumenschmuck, sowie Herrn Dtakouu» Seil sür die trostreichen Worte am Grab« unsere- theure» KiudrS Marie. Hermann Ehrmnttz uud Frau. Verlobt: Herr Kurt Nottrort. Kaufmann, m» Frl. Martha Müller in Auerbach i. B. Herr Reinhard Schmiedel ia Wurzen mit Frl. Louise Würkert das. Herr Richard Stüboer ln Gera mit Frl. Anna Grimm das. Herr O-kar Hänsch in Bautzea mit. Frl. Wand» Ranff» dal. Vrrm-HIt: Herr Emil Fiedler in Dresden mit Frl. Marte Weymor aaS Chemnitz. Herr Ferdinand Maier. Semiuaroberlehrer, mit Frl. Marie Schnitz in Dresden -Is Herr el, Banmeifter, mit Frl. Hedwig Reiße, Real- Robert Sb. Braun in Mulda. Herr Ernst schullehrer in Reudnitz, mit Frl. Meta Keller an» Olbernha«. Herr Theodor Triesethau in Dre«den mit Frl. Clara ktlriua das. Hrrr IultuS Lucan in Berlin m>» Frl. Hkdwlg Rahn das. Herr Emil Knüpser in Alienburg mit Frl. Anna Löffler das. Herr Franz Müller ia Chemnitz mit Frl. Elisabeth Liudner das. Herr August Marlcharr in Freiberg mit Frl. Mathilde Weise das. Geboren: Herrn F. Faust in Raum- bürg a. S. eine Tochter. Hrrr» Kurt Plesch, Prrmierlieuienant im Kgl. Sächs. Frldartill.- Regim. Nr. 28, in Gmunden ein Sohn. Herr» Carl Plan! In Dre-de« eine Tochter. Herrn O-wald Fiedler in DrrSden rin Sohn. Geftorbe«: Herr «ognst Sieber, Kanfm. an» Dresden. Herr Ernst Wilhelm Krause, Baumeister in Plaue» i. v. Herr Reiahold Reichel ln Olbernha». Herrn EdnardHohmuth'S in Gleina Töchterche» Anna Iba. Herr Emil Gustav Vierling. Lohgerbermstr. in Dre-dea. Iran Juliane verw. Schumann verehrt, grwei. ec eifert ged. Schwartz tn Plaue« b. De. Frau Amalie Bugaste Ulbricht arb. Leubner in Dre-dea. Herrn RStschk?« in Dresden Söhnchcu Maz. Herr AlotS Kolibabe in Aauaberg. Frau Eleonore verw. EStz geb. Schrelter in Annaberg. Frau Luise Agne« Döhoel grd. Gehler in Bärrnfteia. Hrrr Karl Ernst Müller, Hausbesitzer in Neu- ger-dors. Frau Anna Marie Schuster geb. Ientsch in Zittau. Frau Agnes Klara Flöffel geb. Stange in Zittau. Fron Emilie Fickert in Altenburg. Frau Caroline verw. Braichen geb. Lange in Alienburg. Frau Eelma Richter geb. Mälzer ln Rositz. Herrn Carl Kleemaiin'- in Polchwitz Sohn Fridolin. Frau vrrw. Michaeli»' in Altenburg Tochter Klara. Herr Rentier Ehrbardt Kirmle in Altenburg. Frau Marie Rosine Sachse >u Altenburg. Herr Max Lappelle in Altenburg. Herrn Eduard Burkhard'», Vlosermeister in Chemnitz, Söhnchen HauS. Frau Hanna Karolina Richter geb. Meißner tu Alichemnitz. Herr Gustav Moritz Paschke, Kaufmann in Glauchau. Herr Chr. Ernst Wagner. Weber meister in Plane». Frl. Laura Sünderhaul in Plauen. Dank. Für die viele» Beweise inniger Thellnahmr, sowie de» zahlreichen Blnmeuschmnck beim Begrübniß »nsere« lieben unvergeßliche» Sohne«, Bruder- »nd Enkel« Walter sagen Alle, unseren hrrzllchste» Dank; trostreichen Worte am Grabe. ganz besonder» Herrn lüe. Merbach sür die kr. Oronamauo und Krau im Namen der übrigen Hiuterlaffenen. Die Beerdigung de« vrrstorbenen Miigliede« Herrn Coknnn Lontor findet Mittwoch vormittag« V,9 Uhr vom Tranrrhanse, KSnia-pIatz Nr. 4, au« statt. Freunde ». College», welch« lbn zur letzten Rnhrftätte begleite» «ollen, möge» stch daselbst einfinden. Ter vorftanb »er Kranken- nn» Vegräbnist-Toss« Her Pianoforte-Arbeiter V. o. v. L O. ll. 8 v. 1. 6r. 8. klnb rn Unjenen. lievts äd. 8 ll. vrnkcder strns. SodvlwwiUlstLlt. söW. Mm U zj. M IS Marivn-SLÄ, Schwimm-Bassin 18°, mu«I llS»«»«r vorzüglich. Pferdrbohnverbindung alle 7'/, Minuten. Dam-Badcz.: Mont.. D>en«i„ Donnertt. und Freit. 9—11 Uhr, Mittw.». Eonnab. 2—4 Uhr. Herren-Badez.: siel» mitAuSn.d.Dam.-Badez. Arbrrzrit Schw»mm-Unierricht. »n« tvmmipl-. »rlnetn - IS«, »»>««>»« a. FürHrrre» von8-'/,1u.4-S Udr. Damenv. 1-4 Ubrtaglich. Wannen- u. HouSbäSer zu >ed«r Tageozeir. 8odVÜUW-ÜL8StU20° D.n»er«t,°. e-°n,°. °. -/,s. Sopdlvll-vLä. vlLllL-SLÜ, 8eli^>mmd»n«la uoil ttaUeubait 'i.ll 11. Montag. Mittw.. Freit, v. 'i,2-ü III^ Danie»: DicnSt., DonnerSt., Sonnab.'i,''- Monlog, Dtittwoch. Freitnq '/,2-ö. Oslo Donie Lll . ',.11. I-elpnt«, L8, iu iiiiekoter XLlio cker Luiiuliüko uuck äer LNrne. Vnnnon-Lllcker (lcri»t»U1rI. oeeieden Vaoner). 8»»ck-VIick«r uael» Löstritrer Xrt. iloor- Lllckor r. 8ct,wie<1i-l-enrer Noor berxestellt. Onmpt-Ulickvr, iru>el>-rSivis-4ie u. rusoisclie, oovi« meckleioloek« ltnckor^nnn v»«k llrril. Vornodritt. ^Vvr^Il^I^vub^kivric'Ii^ii^. s E» k Donnerstag: Weiße Bobnen ni. frischer Wurst. T. P. Münder. lDpilslUtlktUU H. / . Grüne Erbsen mit Schwarzfleisch, B. Iackowitz. Neue Le»»»iger Speikeanft.. Zeiprr Straße 43,4ü. Mittwoch: Rindfleisch und Allerlei. rs z ^ Neueste Nachrichten aus Lertin. * Berlin, 24. Juli. (Fernlprechmeld ung de» „Leipziger TagebiaitrS".) Nach der „Nationalzeitung" Ivird der Besuch drS Fürsten Bismarck durch den Kaiser auf seiner Rückreise als sestsiebend bezeichnet. — Peterhos. Heute Morgen 7 Udr degad sich Prinz Heinrich mit anderen Marineosficieren nach der „Hoheiizollern"; der Kaiser fand sich etwas später ein. Um 10 Uhr traf Kaiser Alexander mit der Kaiserin, dem Großfürst Thronfolger und den übrigen Großfürsten daselbst ein und wurden herzlich begrüßt. — Da« Kanonenboot „Drache" soll nach Rückkehr de- Kaiser« nach Kiel in der Kieler Bucht in die Lust gesprengt werben. Dasselbe soll bei einem Torpedo-Manöver at« Zietscheide dienen, wie e» schon früher «nmal Krim „Barbarossa" geschah. Da» Boot ist durch den Eidercanat nach Kiet übergrsührl worden. — Pari». Die Republikaner aller Sckattirungen bekunde» ihre Freude über die Niederlage Boulanger'S. Die Opportunisten hoffen, mit Boulanger auch da« Joch der Linken >oSz»we»ven. Die Radikalen fürchten. die Opportunisten könnten bei den Wahlen wieder anS Ruder kommen. Die „Agence HavaS" läßt sich mittbeilen, daß da« Revision-projcct dem Senat nur die Eoiitrole über die Finanzen zugeneöt, auch soll die Kammer durch über einstimmenden Beschluß deS Piäsidrnten und de« Ministerraths aufgelöst werden können. — Haag. Wie verlauiet, ist die nieveriäadische Negierung der Suez» Convention beigetreten. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Größere Uebungen der gesammlen Berliner Garnison werden unter persönlicher Leitung de« Kaiser« Anfang nächsten Monat« statifiiiben. Die Truppen manövriren Während dieser Zeit ring» um Berlin und kehren Abend« in ihre Caseroemenl« zurück. * 2m eugiischen Unterhause beantragte am Dienstag der erste Lord de« Schatz «. Smith, die zweite Lesung de« AntrogeS, betreffend die Einsetzung einer au« Richtern de- stehenden Commission zur Untersuchung der in dem Processe O'Donnei'« mit der „Time«" gegen ParlamenlSmitgtieder vorgebratbken Anschuldigungen. Parnell erklärte, die vor geschobene Untersuchung sei nicht eine Untersuchung seine« Verhalten« und desjenigen anderer irischer Depuiirter, sondern e» sei «ine Untersuchung der gesammlen Agitation der Land liga. Er sei überzeugt, daß er aut jeder Untersuchung fleckenlos hervorgehe» werde, aber er werde der Regierung nicht ge statten. «ater dem Vorwand« der Untersuchung seine« Betragens ein» jahrelang, Untersuchung anzullrüen, er verlange, die in der Bill beantragte Untersuchung aus ihn und andere Dkp»- tirte zu beschränken, andere Personen aber von derselben auS- zulwUrßen und di« beschuldigten Deputirte» namentlich ous- zusühreu. Ferner sollte dir Untersuchung nicht nur durch die Richter geschehen, e« müsse auch Vorkehrung getroffen werden, vor Beginn »er Untersuchung die betreffenden Schriftstücke ausfindig zu machen, eventuell müßten da. wo eS nöttng. pbolegraphtsche Abdrücke derselben genommen werven Der Vorschlag der Regierung fei unbillig und ungerecht. Der SlaatSfrerrtair de« Ioaern, MattdewS. erklärte, die Regierung lehne jede Abschwächung und Begrenzung der Untersuchung ab. * Nach langem Zögern und wirderholten Conserenzen mit den Führern der liberal-unionistischen Partei Hut die englische Regierung den Beschluß gefaßt, dem Parla mente die Einsetzung einer au» drei richlerOchrn Funclionairen bestehenden Commiision vorzuschlagen, welche die von der »Time«" gegen Parnell und andere Mitglieder der irrschen NaUonal-Liga erhobenen Anklagen untersuchen soll. Auch die conserval'ive Partei ist mit dieser Procedur nicht sehr einverstanden, da sie im Allgemeinen die Gründe billigt, welche Herr Parnell für seine Weigerung, die An gelegenheit nicht im ordentlichen Gerichtsverfahren zum AuS- irag zu bringen, geltend macht. Da« Verfahren von einer Commission von drei Richtern würbe allerdings wahr- ichcinlich mehr Garantien der Unparteilichkeit bieten, at« ein Proccß vor einer Jury, die ihrer Mehrheit nach au« Lontoner Spießbürgern zusammengesetzt wäre, welche bei, nahe inSgesammt geschworene Feinte VeS Homcrule sind. Ander seits bemängel» die Parnellitrn, daß die dem Spruche der GerichtScomnnssivn vorzulegenbe Frage zu allgemeiner Natur sei. Die ganze politische Vergangenheit nicht blo« der irischen Parlaments-Mitglieder, sondern auch der übrigen Mitglieder der Liga wird der Oefsentlichkeit und der Kritik der Anwälte der „Time-" prei-gegcben werden, die da- Recht hätten, vor der Commission PlaivoyerS zu halten. Eine derartige Enquöte würde jahrelang bauern, während, wenn die Frage aus die Anschuldigungen gegen Herrn Parnell begrenzt wäre, die Verhandlung in wenigen Monate» beendet werden könnte. Die Vortage, betrefsenv die CommissiviiS'Einseyung, wird demnächst zur Debatte gelangen und die Gladstoncaner werden im Verlaufe derselben Amendements im Sinne obiger Er wägungen stellen. Gleichwohl glaubt man, daß die Vorlage in der Fassung der Regierung vom Parlamente angenommen werden wird. * Die italienischen Blätter veröffentlichen eine tele graphische Meldung, wonach am 2V. d. MtS. mehrere der in CloviäreS garnisonirenden Alpenjäger in der irrtümlichen Meinung, sich noch auf italienischem Gebiete zu best»de», die Grenze überschritten, aus ihren Irrlhum ausmerksam gemacht, aber sofort zurückkebrtcn. Nur zwei Sergeanten waren einige Minuten länger aus französischem Gebiete zurückgeblieben und wurden rasch von etwa 50 französischen Soldaten umzingelt, verhaltet und nach Brianoon gebracht Nach einer heute cingeaangcnen Depesche habe der Coinmandant von Briaiiyon eingesehen, daß seiten- der beiden Sergeanten ein Jrrthum vorlirge und dieselben in Freiheit gesetzt. Der Hauptmann der italienischen Compagnie, zu welcher die Alpen jäger gehörte», wird, wie die Blätter hinzusügen. sür die ihm zur Last fallende Nachlässigkeit zur Strafe gezogen werten. * Die ..Agenria Stesani" meldet, dem französischen Bot schafter Mouy sei am 14 d. MtS. von der italienischen Regierung eine Note mitactheilt worden, in welcher nach- gewiesen werbe, daß Italien die volle Souvcrainetät über Massauah besitze und seit drei Jahren sactisch auSübe, und worin zugleich die Einwendungen abgelehnt würden, die Frankreich gegen dir Auslegung von Muuicipalsteuern er hoben hav«. Daraus sei am Montag der italienischen Regie rung eine Note der französischen Regierung zugcgangen, in welcher behauptet, aber nicht »achgewiesen sei, daß Frankreich auf Grund der Capitulationen in Massauah gewisse Rechte auSUben könne. Griechenland Hab« sich, fügt die „A> Stesani" hinzu, bei seinen Einwendungen gegen die Muni- cipalsteuern in Massauah nicht aus die Capitulationen be rufen, sondern aus den griechisch-italienischen Handelsvertrag vom Jahre 1867 gestützt; aus Anweisung der griechischen Re gierung hätten die Griechen in Massauah aber die ausgclegteu Municipatsteuern bezahlt. * Au- Sofia geht der „Politischen Correspondenz" der Wortlaut der Note zu. mittelst welcher die bulgarische Negierung der Pforte die Beweggründe mittheilt, die sie veranlaßt haben, wirksame Maßregeln zum Schutze der Eisenbahnlinie Vakarel-Bellova zu ergreifen. Die von dem bulgarischen Minsterium de« Aeußern auSgefertigte Note hat folgenden Wortlaut: „In Folge de« jüngst in Bellova vorgekomineue» räuberischen Uebersallk« und behuss Ansrechterhaltang der Ordnung und Sicher, heit ln allen jenen Gegenden, wo dle Bande sich gezeigt hatte, er- achtete die bulgarische Regierung e- als ihre Pflicht, eine strenge lleberwachung der Eisenbahnlinie von Bellova nach Jchttmaa eintreien zu losten, welch' letztere bl-hrr jeder Evenlnolitäk pret». gegeben war. Diese lleberwachung wird vorläufig aus jeder Station der genannte» Linie durch rin Piquei Gendarmerie und einen Tele- graphcn-Beamien au-geübt; letzterer ist beauftragt, der Centralstelle alle in seinem Dienstroyan vorkommenden Ereignisse anzuzeigcn und die idin vorgelchriebenk» Maßregeln zu ergreifen. Diese Anordnungen schließen keineswegs eine Besitzergreifung der Linie Jchkiman-Bellov, seiten« der bulgarischen Regierung in sich. Sie stellen stch al< eine innere Maßregel dar, welche die Ausrechterhalniug der Sicherheit ,u dem Gebiete bezweckt, welche» jene Linie durchzieht. Unter diesen Borau-setzuiigeu und um jeder möglichen Eventualität vorzu- bauen, erachtet stch die sürstiiche Regierung sür berechtigt, sich ,m Bcdurs-salle dieser Linie zu bedienen, bis die Belrieb-srage end« giliig gelöst sein wird. Bon dielen Gesicklsvuncten geleitet und aus die eben mitgeiheilien Thatsoche» verweisend, beehrt sich da- Ministerin,» de« Arabern, augeschlossen die zwei Depeschen in Abschrist mitzutheileu, welche e« an den Vertreter der sürst- lichen Regierung in Koustantiuopel, Herrn vr. Bulkovitsch, gerichtet hat. Da» seiten« der bulgarischen Regierung zu wiederholte« Malen und dringlich gestellte Berlange». selbst den Betrieb der Strecke Bellova-Ichtiman zu erhalte», ist hinreichend begründet durch die aus ihr lastende Beraniworilichkest und ihre Verpflichtung, der Bevölkerung diese- Lande- die unerläßlichen Erleichterung?» zum Zwecke von deren wirthschastlichcr und industrieller E»tn»aiung zu verschaffen. ES darf nicht uberiehrn werden, daß jede Gesellschaft, welche, ohne besondere Ermächtigung und außerhalb jeder Coutroie stehend, sich aus bulgarischem Gebiete niederlast-n würde, einen Staat im Staate bilden uud schon durch diese Thatlack« eine mit den Rechte» «ad Pflichten der Regierung de» Furstenilwm» un vereinbare Lage schaffen würde. Schließlich beehrt sich da» Ministerium de» Aeußern zu versichern, daß die bulgarisch« Regiernng die volle Haltbarkeit sür olle Schäden übernimmt, welche während de» aus der fraglichen Linie unter-oinmene» Betriebe» ent- stehen könnten." * Nack einem Bericht der „Times" au- Suakim, 20. Juli, sind »n den letzten Tagen viele Pilger und Flücht linge in vie Stadt gekommen. Alle werben sorgsältig au»« gefragt. Es ist nicht zweiselbast, daß irgend ei» Weißer mit einer Streitmacht vei Bahr-el-Gasrt sieht. Einige sagen, baß sie Tuiban tragende Soldaten und Hüte tragende Europäer in B> koonbi 2d> u»v Booba gesehen haben, die diesbezüglichen M>I«beilu»gen find aber unvollständig und unglantwürdig. Alte dies« Berichte stimmen jedoch darm überein, daß eine Truppeomacht in jenen Gegenden erschienen ist und die Einwohner von Darsur und Bongo in freund- schastlichrn Verkehr mit den Weißen getreten sind. Die Nachricht, baß OSman Äanoo, ei» Emir des Kbalifen, von Zaid, einem Eclaven de« Sultan» Auses vgl, Darsur, im letzten Februar geschlagen worden ist, bestätigt stch. Der Khalis soll eine prophetische Vision Uber die Vernichtung seiner eigenen Macht und seinen Tod gehabt haben und verläßt deshalb niemals da- HauS. Unter seinen Anhängern besteht viel Uneinigkeit. Der Emir Wad-cl-Najem ist vergiftet und andere Emire sind gefoltert und gefangen gesetzt worden. Der mächtige unabhängige Häuptling Rabbah, früher ein An hänger Zebehr Pascha'», hat sich erboten, stch mit den Weißen und den Darfur-Stämmen zu vereinigen, um den Mabvi zu vernichten. ES hält schwer, bei diesen Nachrichten die Spreu vom Weizen zu sondern wegen der erschrecklichen Dummheit der die Kunde überbringenden Takruri. Einige von ihnen haben Jahre lang al« Pilger im westlichen Airika gereist und man kann ihre Sprache kaum verstehen. Alles aber weist darauf hin, daß Emin Pascha oder Stanley, oder möglicherweise Beide stch in der Gegend von Dasour befinden und wahrscheinlich auf Köartum zu marschircn. Man ist hier der Ansicht, daß die Macht de- Mahdi schnell zermalmt werden würde, falls Zebehr Pascha mit einer kleine», aber gut ausgerüstete» Tnippeiimacht den Nil hinauf rückte, um den Weißen zu Hilfe zu kommen. O«man Digman's Macht ist im Schwinden. Seine Anhänger sollen sich in die Berge zerstreuen. Aus dem Neichsetat. * Nach dem Final-Abschluß der ReichS-Hauptcaste haben sich die Ergebnisse des Reich» hauShaltS sür das Etat« jahr 1887/88, abgesehen von den auf besondere DeckungSsood» angewiesenen Ausgabe», im Vergleich zum Etat in runden Summen wie folgt gestaltet: Bei der verwaltnng de« Re«ch«heereS find an fort« dauernden «»»gaben 3133 000 weniger, an einmaligen Aus gaben 656 000 mehr erforderlich gewesen. Die da« Reich-Heer betreffenden Eapitel de- allgemeine» Pensiou-sonLS haben, zum Theil in Folge der durch dos Reliclengesetz vom 17. Juni 1887 bedingten Ausgaben, mit einem Mehrbedarf von 1608 (BO ^l abgeschlossen. An Einnahmen find bet der Militairverwaltung, mit Einrechnuug der außerrtat-mäßigen Einnahmen au Wittwen- und Waisen- geldbeiträqen von octiven und penstonirten Oificieren uud M'litair« beamten aus Grund de» Gesetze» vom 17. Juni vorigen Jahre«, 1 249 000 ^l mehr ausgekommen. Bel dem RclchSheer stellt sich hiernach da- Gesamnitergebniß gegen den Etat um 2118 000 ^l günstiger. IoSbejondere sinv erheblichere Ersparnisse erzielt bei der NaturalverpNegung, bel der Bekleidung und Ausrüstung der Truppen »nd beim Mebiclnalwesen; andererseits sind erwäynea-wertke Mehr- bedürfnisse hervorgetreten bei der Verpflegung der Ersatz- und Reservemannschaften, beim Ankaus der Remontepscrde, zu Reiiekosten und Tagegeldern, Vorspann- und Transportkosten, sowie beim Zu schuß zur Militalr-Wiltwencasse. Bei den Marin eso nd», einschließlich de» die Marine be- treffenden Lapitel» de» allgemeinen PensionSlond», sind 411000 mebr ersorderlich gewesen. Desgleichen 387 000 ^l denn Au», wärligen Amt uud 488000 ^l im Ressort de» ReichS-Schatz. amte» einschließlich der Reich-lchuld and der Lwilpeusion«, beim allgemeinen Penflonllond»; bezügbch der Reich«schuld ist hervorzu- h-ben, daß die Verzinsung der Anleihe 1021 000 ^! mehr, die Verzinsung der zur vorübergehenden Verstärkung de» ordentliche» BetrtebSsond« der Reichs-Hauvteaffe onsgenommeneu Mittel aber .. l
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