Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-24
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- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808241
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-24
- Monat1888-08
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1888
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»I» r Hente endete eia sauster Tod die langen Leiden unserer Vertreter- und treue» Freunde» Herrn Mareiir Scheinin. Deine unserem seligen Vater und un- geleistete» langjährigen Dienste sichern ihm sür alle Zeiten unser dankbare» Andenken. Moskau'. ) 23- «ugust 1888. Le^er Sedivk's Uvs. L 8ölu»s. SoMsu-vaa. «n»»I»oN« »»n»pT-, »»>»«>»« u. I»»»«S»«-Wckch. FürHerre» v,u S-'/.l u.4-9 Uhr. Domen». 1-4 Uhr täglich Wannen- u. Hau»tza»er zu irder Tageszeit. »»AI»» «gVHl» Damen: Dienet.. D»nner»t.u.Sonaab.v.V,9- SVLLWLLLLLL1L»»S»ll1nSV >,.11 u. Montag. Mittw.. Freit. v.',.2-5 Uhr. /I Vostftratzeli. Tägl. geöffnet von Morgen» bis Abends, Sonntag« bi» Mittag». Wanneucurbäder genau nach ärztlicher Verordnung. Beerdigungs-Anstalt und Bazar für Fuhrwesen Aerusprechstele 798. IN. INtldl', Fernsprechstele 798. LL Zs«ulLlr«I»I»oL TL. <An«ah«esteller vurrftrahe Sir. 9). 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L8, in uLcdoter link» äer Lniiotivk« nock äer 88r»e. irnu oeo-INiäer (Ili7»t»IIlcl. reeiede» IVasser). 8»ack-vllck«r nach Lüerritrer Art. Noor» Llicker r. Lcdmieckcberxer Iloor doriceetellt. v.wpk-ltiiäer, irüeh-rümwek« u. russische, kvMie meäielnisek« Itlicker »eona nnck ürrti. Vorsckrikt. Vorrvixl. «ud. Linrickrun». vlLUL-Saä. Sir. 8 u. >o. Mafia 8cllvIwm-SL88in2 MlLrivll-Vaä, Schwimm-Bassin 18°, Pserdebahnbaltestelle. Lilenbahnstraße 31. Spciseanstalt»i.) Weist« Bohnen mit Rtndfl. Sauere Kart. m. Sülzenwurst. D. v. Jentsch. D. V. v. Schiadler. Reue Leipz. Dpeiseanst . Zeitzer Str. 43/45. Freitag: Schweiuebr. u. Krautsal. m. Salzkart. ^ Neueste Nachrichten. ? * Berlin. 23. August. (Fernsprechmeldung de» „Leipziger Tageblatte»".) AuS Sonnenburg wird hierher gemeldet: Nachdem der feicrliche Umzug der Ritter erfolgt und der Ritterschlag ertheilt worden war. erhob sich der Kaiser und sprach die Worte: Hier an dieser Stelle, wo vor Jahren mein seliger «Aroßvalcr gestanden, erkläre und gelobe ich als König von Preußen, Schirm- und Schutz herr de« Orden» zu sein, so wahr mir Gott hels- — Der König von Griechenland wird auf der Rückreise von Rußland am Sonnabend in Berlin eintreffen und ein bi» zwei Tage hier verweilen. — Heute Nachmittag wird der Kron prinz von Griechenland von der Kaiserin Friedrich empfangen werden. — Dem Vernehmen nach wird General von Stiehl« feinen Abschied nehmen. — Wilhelms haven. Der heute vom Stapel gelassene neue Kreuzer erhielt den Namen „Werder". — Pari». Die fran zösische Negierung hat angeordnet, daß zur Verstärkung der Mittelmeerflolte Handelsschiffe in Dienst gestellt werden. Diese Maßregel hat in Paris nicht geringe- Aufsehen ver ursacht. Die französischen Flottenmanöver beginnen am 28. August. — AuS dem Haag treffen über daS Be finden de» König« beunruhigende Nachrichten ein. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Die Ausführung dcS Socialistengesetze» bedingt, daß der BundeSrath seine Arbeiten schon vor Ablauf des September wieder aufnimmt. Die Ausschüsse haben sür das Plenum zwei der wichtigsten Arbeiten vorbereitet, welche den Nächsten Reichstag beschäftigen sollen: daS Arbeiler-AlterS- versorguog-gesetz und daS GenossenschastSgesetz, welche beide in erster und zweiter Lesung durch die Ausschüsse vorverathen worden sind. ES steht zu erwarten, daß beide Entwürfe mit dem Etat zugleich dem Reichstage bei seinem Zusammentritt unterbreitet werden können. * Ueber ein angeblich in Wien verloren gegangeS Tele gramm de» Fürsten Bismarck bemerkt die .Politische Eorrrspondenz*: „Wie unS von kompetenter serbischer Seite versichert wird, gehört die vor Kurzem durch ver schiedene Blätter gelaufene Meldung von einem am 4. Juli au» FriedrichSruh adgesendeten Telegramme des deutschen Reichskanzler» an einen serbischen Minister BukakovicS in Wien, welches Telegramm die Ausfolgung de» damals in Wies baden befindlichen serbischen Thronfolgers an besten königlichen Bnter zum Gegenstände gehabt hätte und in Wien verloren oegangen wäre, ohne daß e» der Adressat erhielt, in daS Gebiet der Fabel. Da» Gleiche gilt selbstverständlich von der weiteren Erzählung, daß Herr Bukakovic in Folge besten ein ganz andere» Verfahren in der Angelegenheit eingeschtagen habe, al» der fürstliche Absender dcS Telegramme» erwarten mußte. Ein serbischer Minister Bukakovic» existirt nicht und überhaupt befand sich kein serbischer Minister zu jener Zeit in Wien. Sollte aber „Bukakovic" nur eine Entstellung des Namen» de» serbischen Gesandten in Wien, Herrn Bogiccvlc sein, dann sind wir in vcr Lage fcstzustellen, daß an Herrn Bogiccvic niemals ein Telegramm des deutschen Reichskanz ler» in der oben erwähnten Angelegenheit gerichtet worden ist, somit auch nicht verloren gehe» konnte. Wenn dem ganzen Romane überhaupt ein Körnchen Wahrheit zu Grunde liegen sollte, könnte e» allenfalls darin gesunden werden, daß ein Telegramm au» Wiesbaden an Herrn Bogicevic, welches diesem die Stunde der Ankunst des serbischen Thronfolgers in Wien bekannt gab, ihm, weil daS Original verloren wurde, nur in Copie zugestcllt werden konnte. DaS Original fanb sich aber bald wieder, denn cS wurde dem Adressaten schon am folgenden Tage zugenntlell." * Die Bedeutung, welche der (wie an anderer Stelle ge meldet) in Pest verschiedene Cullusminister v. Tresor! sür daS ungarische Staats- und UnlerrichlSwesen besitzt, beruht weniger in hervorstechenden staalsmännischen Eigen schaften als in der Thalsache, daß ec seil dem 5 Seplember 1872, also fast genau 16 Jahre lang. VaS ungarische CulluS- mlnisterium geleitet hat. Als vamals Pauler da- Portefeuille des Cullu» mit dem der Justiz vertauschte, welches er bann später nach dem Tisza-ESzlarer Proteste wegen ausgesproche ner antlsemitischer Neigungen ausgeben mußie, trat an seine Stelle August v. Tresort. der im politischen Lcbeu Ungarn- schon vielfach hervorgctreten und ein Schwager beS früheren CilltuSnnnisters Baron v. EölvöS war. Geboren im Jahre 18l7, hatte Tresort, der einer au» Frankreich stammenden Familie angehörk, sich zuerst dem Staatsdienste gewidmet, de» er aber balv verließ, um seiner Neigung zu nalional- ökonomischen, politischen und historischen Studien folgen zu können. Diese führten ihn znnächst zur Journalistik. Mit seinem Schwager, Baron EölvöS, und Lad. Szalay verband er sich 1840 zur Herausgabe einer Zeitschrift, der „Budapest! Szemle" (.Budapest« Studien"). Einige Jahre später trat er als eifriger Verfechter der politischen Resormprinciplcn. welche eine Umwandlung der ungarischen Verfassung und Verwaltung im Sinne des westeuropäischen Liberalismus anstrevlen, in die Redaction des Kossulh'schen .Pcsti Hirlap* ein. Seit 1843 Mitglied Le» Abgeordnetenhauses, übernahm er im Jahre 1848 in dem ueugeschaffcnen Ministerium sür Ungarn die Stelle de» UnterstaalSsccrelairS sür Handel, Industrie und Ackerbau, die er aber beun Ausbruch der Revolution uicderlegte. Im Jahre 1866 wurde er zum Vicegcspau des Bekescr Comitats erwählt, und seit 1861 gehörte er dem RcichSrathe an. Zur Leitung deS CultusminisleriumS erschien er durch seine erfolgreichen Bemühungen zur Hebung der ungarischen Kunst und Wissenschaft besonders befähigt. Ihm verdankt der Pester Kunstverein seine Entstehung im Jahre 1840, und seit 184 l war er Mitglied der uugarischen Akademie, die ihn 1885 zum Präsidenten wählte. Tresort galt für einen Freund deutscher Bildung und deutscher Sprache, und wenn unter seiner Amtsleilung die Siebcnbürgcr Deutschen über Vergewaltigung gerade aus dem Gebiete de» UnterrichtSwesenS gerechte Klage zu führen hatten, so ist dafür nicht sowohl der ungarische Unterricht-minister, al» die allgemeine Politik der ungarischen Regierung verantwortlich * Am Montag ist in Frankreich die Session der Generalräthe eröffnet worden. Zunächst wurden die Bureaux ernannt, worauf dann in einjgen Teparlemental- vertrelungen die neu gewählten Präsidenten Ansprachen an die Versammelten richteten. Man durste darauf gespannt sein, wie sich d»e Wahl in den Departement« Charente-Jn- sürieure, Nord und Somme vollziehen würde, welche soeben den General Boulanger mit dem Mandate für di« Depu tirtenkammer betraut haben. In der Charente «Jnsörieure wurde der Republikaner Lemcrcier zum Präsidenten, sowie ^wei andere Republikaner zu Vice-Präsidenten gewählt. Lbenso ist da» gesammte Bureau deS GcneralratheS im Nord- Departement republikanisch. Vorsitzender lst der Senator Testelin. Eine ebenfalls republikanische Zusammensetzung weist die Departemcntalvertretung deS Somme»DepartemmentS auf. Dort richtete der Präsident Dauphin an den Gcncral- rath eine Ansprache, in welcher er die politische Situation dcS Departement» heute insofern al» sehr klar bezeickmete, al» die conservative Partei laut ihren Willen bekundet habe, jede Gelegenheit zu ergreifen, um die Republik um jeden Pre.ö zu iürzen. Daupbin hob andererseits hervor, daß die republika nische Partei sich gespalten habe, weil nicht genug sür die materiellen Interessen de» Lande» geschehen sei, und weil man m>t ollzugroßem Zaudern aus der Bahn de« Fortschrittes vorgegangen sei. ES genüge jedoch, um der doppelten Gcfabr zu begegnen, daß die Regierung sich stark erweise und Mit Entschlossenheit ernsthafte und praktische Reformen durchführe. .Unter diesen beiden Bedingungen-, schloß der Präsident dcS GencralralhcS, .wird die Bewegung, welche soeben unsere Bevölkerung sortgerissen hat, verschwinden, und wir werden, befreit von dem fremdartigen Element, welches unser Depar tement in Verwirrung gebracht hat, unter einander den offenen Kampf der Republikaner und der Monarchisten wieder aus nehmen, indem wir Alle darüber einig sind, daß daS Regime der freien DiScussion gewahrt bleiben muß." * In Rumänien giebt cS der Wiener „Presse" zufolge wieder Bauer nrevolten. Am 13. August erhoben sich zegen 40 Insassen dcS Dorfes Sabaoni gegen den dortigen Pächter, »ahmen die gepachtete» Grundstücke in ihren Besitz und lbeilten dieselben untereinander. Dem an den Ort ge eilten Staatsanwalt gelang e- jedoch ohne Gewaltanwendung, die Bauern zu beruhigen und die Ordnung scheinbar herzu- tellcn. Am nächsten Tage brach jedock die Revolte neuerdings auS; der Pächter flüchtete sich nach Roman, wo er um Hilfe bat, währenddem die Bauern dessen Felder mit ihren Pflügen ackerte». Die angeordnete Untersuchung ergab, baß der Ur heber dieser Unruhen ein OrtSprimar sei, welcher auch sofort vom Präfectcn enthoben wurde. Der Untersuchungsrichter ordnete dann die Vorführung der Hauptschuldigen an; die zu dem Zwecke abgeordneten Kalarascbi trafen jedoch aus einen unerwarteten Widerstand. Im Dorfe wurden nämlich die Sturmglocken geläutet, gegen dreihundert Bauern rückten der Truppe entgegen und gaben auch Schüsse ab. Der Pächter mußte sich wiederum nach Roman flüchten, wo er den Schutz der Behörden neuerdings anries. Nach weiteren Berichten sollen auch mehrere Gemeinden de» Distrikts Teleorman neuer dings in Ausruhr gerathen fein. * Zur Lage in Serbien wird der „Politischen Cor- respondenz" au» Belgrad, 20. August, geschrieben: Sicherem Vernehmen nach machen sich im Momente Einflüsse von nicht zu unterschätzender Bedeutung geltend, um eine Annäherung zwischen der radikalen Partei und den Liberalen herbeizu- lühren. Bon einer gewissen Seite ist sogar ein ernster Versuch ge macht worden, die in die Brüche gegangene liberal-radicale Fusion wiederum, wen» auch blo» oothdürstig, zusammeozuleimen. Die auswärtige Politik soll keine Schwierigkeiten bieten, da, wie die „Srpska Nezavismost" durch ihre neueste Haltung Haarschars be- wiesen hat. die Liberalen in dieser Richtung genau jene Bahnen wandeln, welche der „Odjek" seit Jahr und Tag mit mehr Leidenschaft als Vernunft predigt. Schwierig dürste eigentlich nur die Auffindung von Garantien sein, daß die radicalen Matadoren nicht abermals ihre liberalen AssociLS über Nacht an die Luft setzen werden, wie e- im Decembcr des Jahres 1887 geschah. Indessen soll die Stimmung im radicalen Lager eine derartige sein, daß auch diese» Problem gelöst werden dürste. Die Frage ist nur, ob Herr Ristlc, der außer Lande- weilt, geneigt sein wird, daS einmal so unglücklich ausgefallene Experi- ment abermals zu wagen? Im Centralcomitö der liberalen Partei geben sich seit Wochen gewichtige Stimmen zu Gunsten einer Allianz m t den Radicalen kund, die indessen bisher nicht vermocht haben, den Parteiches sür dieses Projekt zu gewinnen. Wird er ihm jetzt mehr Sympathien entgegenbringe»? Die Antwort wird Herr Ristic wohl erst nach seiner Rückkehr nach Belgrad geben. Es dürste kaum gewagt erscheinen, schon jetzt diese Antwort alS eine sür die Fusion wenig günstige zu bezeichnen. Anläßlich deS Patronatsfestes deS Regimentes de- Kronprinzen Alexander hielt der Commaadant Major Magdalenic eine de- deuliamc Ansprache, in der er die serbische Armee als da» Werk der Obrenovic bezeichnet« und die er mit folgenden, mit „Urab!" auf- genonimenen Worte» schloß: „Indem die Armee denKöaig Milan zum obersten Kriegsherrn hat und den Königssohn al» Mitglied zählt, ist sie vom Glauben an den Stern der Obrenovic beseelt und stets bereit, olle Opfer zu klingen, welche die Pflichttreue erheischt und dem Ruse des Herrschers überallhin zu folgen. Wir werden Alle Alles sür König und Bakerland freudigsten Herzen- wage»!" ES wäre vielleicht angezcigt, daß diese Worte auch dort beherzigt werden, wo man sich gewissen Hoffnungen aus die Herbeiführung eines Umstürze» de» legalen Zustandes in Serbien in unbegreiflicher Verkennung der realen Verhältnisse hinqegeben baue. Noch während des am selben Tage vom Regiments-Commandeur gegebenen Ban» kctiS liefen aus Toblach zwei Telegramme vom Könige und vom Kronprinzen, dem «jüngsten Lieutenant der serbischen Armee, ein. Seine Majestät gratulirte dem Regiment- zur Patronatsseier, hinzu- sügend, daß er auch in der Ferne die Armee im Herzen trage, sür deren Entwickelung und Gedeihen er Alle» auszubieten stets bereit sei. Der Kronprinz meldete sich telegraphisch dem Tommandeur, in dessen Regimentslisten er nunmehr al» Offizier eingetragen sei, hinzusagend, baß er fest entschlossen sei, durch sein Verhalten der ihm vom Könige erwiesenen Ehre sich stet» würdig zu erweisen. Alle im Kragnjevatzer Kieise bisher stattgefundenen Tommu- nalwahlen ergaben ein sür die Sache der Ordnung und der ruhigen Entwickelung günstiges Ergebnis; Die Bürger wählten durchaus Männer in die Gemeinde-Verwaltungen, we.che daS allgemeine Wohl den Partei-Interessen linb.bingr roianstclle«. Alle Bemühungen der Liberalen wie der Radicalen. ihre Candidaten durchzubringen, scheiterten gänzlich, obicho» der Minister de» Innern die absolute Enthaltung der Regierungs-Organe von jeder Beeinflusjnng der Wablactio» ungeordnet hatte. * Aus Konstantinopel wird versichert, daß die Meldung, die Psorte beide in der Angelegenheit der zwischen ihr und der bulgarischen Regierung in Betreff der Eisen bahnlinie Vakarel-Bellova bestehenden Differenzen seitens des Wiener und Londoner CabinelS gute Dienste in Sofia in Anspruch genommen, der Wahrheit nicht entspricht. Daß daS bezügliche Gerücht — so wird bemerkt — in Konstanlinopel allgemeinen Glauben und rin Echo selbst in Blättern fand, die. wie der „Tank", der Psorte »ahesiebcn, könne insofern nicht überraschen, al» die vortrefflichen Beziehungen, in denen die Psorte gerade zu den beiten genannten Cabineten steht, notorischer Art sind, und der in Neve stehenden Version große Glaubwürdigkeit verliehen hatten. Aus Württemberg. * Zur Auswanderung der männlichen Jugend Württemberg» nach Amerika schreibt der „Schwäbische Merkur": Es ist in letzter Zeit in verschiedenen öffentlichen Blättern un. sereS Lande» darüber Klage geführt worden, daß in den Reihen unierer consirmirtea Söhne da und dort eine fluchtartige Aus wanderung nach Amerika sich bemerklich mache. Ein Bericht aus Tpaichingen giebt in den letzten Tagen Kunde davon, daß ein amerikanischer Pastor in Aldingen sich veranlaßt gesehen habe, einen Bortrag über die Aussich-en zu halten, die solchen jungen AuS- Wanderern sich über dem Meere eröffnen, dessen Abzwrckung offenbar darauf gerichtet ist, vor unbesonnener Auswanderung ernstlich zu warnen. Auch am anderen Ende unsere» Landes wäre eine solche Warnung angebracht, denn eS werden Deren immer mehr, die kaum die Schulentlassung abwarten, um alsbald nach der neuen Welt auszuwandern. Einsender diese» war letzte Woche in der Lage, an emem Vormittage drei 15—16 jährigen Burschen Taufscheine ausznstellen zum Behuse der Auswanderuug nach Amerika. Liest mau nun vollends ab und zu im „Staats auzeiger" die langen Listen von jungen Leuten, oit 60—70 in einem Kreise, die vom Gericht versolgt werden, weil sie sich durch Aus wanderung der Ableistung ihrer Militairpflicht entzogen haben, dann erfüllt sich di- Seele eines Deutschen, der sein Vaterland lieb und ein lebendiges Pflichtbewußtseia hat» mit einem tiefen Gefühl von Scham und Betrüblich darüber, daß es so viele unserer jungen Leute über sich bringen, in theils gesetzlich noch zulässiger, theilS ober auch in gesetzwidriger Weise ihr Baterland zu verlassen, das sie erzogen hat und unterrichtet und das ja, Gott sei Dank, nicht mehr daS Aschenbrödel unter den Nationen ist, sondern an Macht und Ebren den ersten Rang unter den Völkern einuimmt. Wir wollen jetzt nicht davon reden, wohin es führen muß, wenn gerade die Sühne mittlerer Leute mehr und mehr auswandera (die reichen wollen Nicht und die arme» können nicht) und so der Proceß der schroffen Scheidung von Arm und Reich beschleunigt wird; wir wollen auch nicht davon reden, wie mißlich cS doch sür unsere Ge- meiudea ist, mit verschränkten Armen zusehen zu müssen, wie man immer wieder neue Schulhäuscr mit großen Kosten bauen und Lehr- stellen errichten muß, damit die jungen Leute, wenn sie ordentlich verangebildet sind und Kenntnisse sich erworben haben, den Bündel schnüren und ihre Arbeitskraft und ihr Vermögen einem Laude zu wenden, daS nicht» sür ihre Ausbildung geleistet, sondern blos den Voethcil derselben zu genießen hat. Wir möchten d e Auimerksainkeil aus einen anderen Punct lenke». Geschieht auch wohl in der Er ziehung in Haus und Schule bei un- überall das Nöthige, um lebendige Vaterlandsliebe in die Herzen unserer Jugend zu pflanzen und, wo dieselbe vorhanden ist, sie zu pflegen und das Bewußtsein in dem Gewissen zu schärfen, daß man gegen sein Vater land auch Pflichten hat? Es möge gestaltet sein, an diesem Ort von einer sehr lieblichen Erfahrung zu erzählen, die in weiteren Kreisen bekannt zu werden verdient. Gegen Ende der siebziger Jahre ließ Einsender dieses einmal als Stilübung in der Winterabendichule eine» kleinen FilialorteS einen Bcies schreiben, dessen Inhalt die Antwort auf einen Brief eines Vetters aus Amerika sein sollte, der h.-rauSgcschricbea und ansgefordert habe, auch nach Amerika zu komme». Die meisten Schüler nun antworteten, sie kämen gerne, aber sie haben kein Reisegeld, oder die Eltern lassen eS nicht zu, oder eS sei ihnen außen vor der Hand gut genug, vielleicht später einmal und ähnlich. Einer der Schüler aber schrieb etwa Folgendes: ^.Lieber Leiter I Du forderst mich aus, nach Amerika zu kommen:^aS nimmt mich Wunder. Du denkst, jcheint's, gar nicht daran, daß ich tu 1—2 Jahren militairpflichtig werde und also eine der ersten Pflichten gegen mein Vaterland verletzen wurde, wenn ich jetzt meine Heimath verlassen und auswandera wollte. Ich kann mir Deine Aussorocrung nur dann erklären, wenn ich denke, daß Du in Amerika nicht mehr aus dem Lausenden bist mit unseren Einrichtungen, denn ich will mäit glauben, daß Du mir eine solche Gemeinheit zutraust, daß ich mich meiner M>lila>rpflicht entziehe: ich will ein ehrlicher Deutscher bleiben. Deshalb danke ich Dir auch sür Dein Anerbieten, mir das Reisegeld zu zahlen; behalte es nur und sei gegrüßt von Deinem Vetter 17. 17." Selbstvcrstäudlich wurde dieser Brief mit Freude und Befriedigung nicht blo» in der betreffenden Filialschule, sondern auch in anderen Orten den Winterabenvschülern vorgelesen und als Spiegel vorgehalten. Dem betreffenden Winterabendschüler drücke ich heute noch die Hand und wenn ihm dies Blatt zur Hand kommt, so mag er wissen, daß ich zeitlebens freundlich seiner gedenke und ihn und seinen Brief schon ö'ners jungen Leuten als Vorbild vorgebalten habe. Möchten doch Eltern und Lehrer nicht müde werden, passende Gelegenheiten wahrzunehmen, um echte Vaterlandsliebe und krästigeS Pflichtbewußtsein in die Herzen unserer Jugend zu Pflanzen; möchte aber auch die militairische Erziehung stets eine solche sein, daß nicht die vaterlaudSlosea Sudjecte, deren eS leider so viele in unserem Volke giebt, mit einem Schein dcS RechlS unseren junges Leuten in mehr als halblautem Ton iuS Ohr sagen können: „Machet nur, daß Ihr bei Zeitca sortkommt, daun müßt Ihr doch nicht zum Militant"" Musik. 88 Brüssel, 21.August. Das Theater ,,O» llouosis" rüstet sich sür die bevorstehende Saison, welch« am 3. September eröffnet werden wird, und zwar mit Reyer'S „Sigurd". ES sollen solgeu voa hervorragenderen Werken „Die Meistersinger" und „Lohengrin" (mit Frau Caron als Elsa). „Siegfried" und „Die Walküre". Bon Neuigkeiten werde» bisher genannt „Richilde", die längst erwartete Oper des Lörener Conservatorium- Directors Mathieu und „Le Roi b'As" de» Parisers Lalo. Endlich besteht bei der Direktion noch immer i>er Plan, Beethoven's „Fidclio" in »euer Einstudirung und mit Frau Laron al» Lenore zur Vorführung zu bringen. — Die „KSuniou l/riqus" zu Mecheln, eiue der ersten Gesellschasten des Landes, ha: kürzlich unter Leitung ihres verdienten Dirigenten A. Limaander deu sünszigstea Jahrestag ihrer Gründung festlich begangen. * Wagner'sche Musik in Italien. Direktor Angela Reu mann i» Prag bat sich aus eine bezügliche Anfrage bereit erklärt, in der zweiten Halste September aus Anlaß der Feierlichkeiten der Lcrniabluiig des Prinzen Amadeo im Deatro rexio in Turin Wagner's „Tannhäujer" zur Aufführung zu bringen und zwar nach deutschem Text. Mittheilungen au» der RathSpIeuarfitzung vom 15. August 1888*) Vorsitzender: Herr Oberbürgermeister vr. Georgi. 1) Die Stadtverordneten hatten bei Richtigsprechung der Rech nung über die Morgcnstern'iche Stiftung zur Verschönerung des Rosenthals angesragt, weshalb der zur Verfügung stehend: Betrag nicht zur Verwendung gelangt sei. Es ist den Stadtverordneten hierauf mnzuih.'ssen, daß ein dem Rathe genehmer Plan noch nicht Vorgelege» habe und soll der Rath» gärtner zu anderweitcn Vorschlägen auigesordert werden. 2) Von der königliche» Kreisbauptmannschast ist eine Verordnung, die Erweiterung deS Amtsbezirkes des mexikanischen ConiulS Herrn Kaufmann Huste betreffend, eingegangcn, welche dem Polizeianite mitgctbeilt werden soll. 3) Für Beschaffung neuer Hinterwalzenrädcr für die Dampf walze I werde» 1000 bewilligt. 4) Der Gemeinderath zu Möckern hat mit den in dem Entwürfe *) Eingegangcn bei der Redaktion am 21. August. des NormalortSstatut» über die Aofoahme der Vorstadtdörser in den Stadtbezirk enthaltenen Bestimmungen unter der Voraussetzung sich einverstanden erklärt, daß die Einverleibnug in der Hauptlachr bi» zum 1. Januar 1890 erfolge. Die Sache wird zur weiteren Be handlung an die Deputation verwiesen. 5) Herr Gustav Hosmaun hat um Uebernahme de» Eigeuthom» und der Unterhaltung der auf öffentlichen BerkehrSräumeu befind lichen Jeuer-Telegraphenleitung, wie der in den Haupt- und BezirkS- wachen ausgestellten Morseapparate nebst Zubehör gebeten. Noch, dem Anträge der Deputation wird dies genehmigt und zugleich be schlossen, die Unterhaltung Herrn Hofmanu zu übertragen, sowie die Poi. 32 des Conto 11, Beaufsichtigung und Instandhaltung de» Telegraphen, um 400 zu erhöhen. ES folgt hieraus 6) die Vergebung der Lieferung und Verlegung der Granit- schwellen und Granit-Baumeinsaffuna-a sür die Larl-Tauchnitz- Dtroße, der Herstellung der Elsterbrücke bei Möckern, der Lieferung der Regnl'rapparate sür die Gasanstalten und der Steinmetzarbeiten für LaS Retortenhaus und Kohlenichuppea, daS Reinigung»- und Regencrirgebäude, sowie das Theervorrathsbaistn der Gasanstalt ll. 7) Bon den Stadtverordnetcu war angesragt worden, welchet einheitliche Princip bei Neulegung, Ergänzung und Umänderung de» SladirohrnetzeS der Wasserleitung in Bezug aus Beiordnung vo» 100 wm stacken Zwcigrohreu neben dem Hauptrohre größerer Stärke künftig befolgt werden solle. Es sind hierüber von der Stadrwasser- kunst und Herrn Ingenieur Thiem Gutachten abgegeben worden, welche den Stadtverordnete» abschriftlich mitgetheilt werden sollen. 8) Die Stadtvecordnelen Hallen die Vorlage betreffs de» am Forsthause Bucgaue anzulegenden Gartens obgelehnt. ES ist hierauf voa dem Stadlgärtner ein nach den Beschlüssen der Deputation auSgearbeitctes anderes Project vorgelegt worden, dessen Kosten auf 1580 sich stellen. Man genehmigt dasselbe unter Bewilli gung diese- Betrags. 9) Bon d-r Löschdeputation wird eia Gutachten betreff» der Schätzung der im neuen Feuerwehrdepot in der Südvorstadt befind- lichen Wohnungen vorgelegt, mit welchem da» Collegium sich ein verstanden erklärt. Zu 3, 5. 8 und 9, soweit die Schätzung einer Dienstwohnung in Frage kommt, ist mit den Stadtverordneten zu commuuicirea. Lrystallpalast. HI Leipzig, 23. August. Ununterbrochen dauern die Ring kämpfe in der .Albert Halle" des Krystallpalastes fort, und all täglich finden sich neue „Privat-Athleten", die ihr Glück mit Wiudsoa und ihr Unglück mit Abs versuchen wollen. Am Dienstag Abend fanden, abermals unter großem Zudraug deS Publicums, drei Gänge statt, die einzelne interessante Momente boten. Zunächst maßen sich AbS und ein Herr Bcnjaniin KrebS aus Leipzig. Ter Letztere, eine mittelgroße Figur, gab sich zwar alle Mühe, dem Ringmeistcr Stand zu ballen, unterlag jedoch nach kaum mehr als einer Minute dessen Muskelkraft. Im zweiten Gang kämpfte der Fleischer Adolf Benndorf au» Ehcmniv gegen Herrn O. Windson. An Kraft war Benndorf Herrn Windson gewachsen, wenn nicht gar überlegen. Dagegen fehlte ihm die Gewandtheit, die dem Preisringer eigen ist. So gelang eS cs ihm zwar, Herrn Windson dreimal zu Boden zu strecken, indessen wußte sich der Letztere stets so zu halten, daß er nicht auf den Rücken zu liegen kam. Nachdem zehn volle Minuten verstrichen waren, gaben die Ringer den Kamps als unentschieden auf. Die dritte Partie spielten Abs und Herr Heinrich Ovpel von hier. Herr Ovpel ist eine fast ebenso kräftig gebaute Gestalt, wie Herr Abs, und man war deshalb doppelt gespannt ans den Aus gang des Kampfes. Allein cs währte doch nur einige Minuten, so hatte Abs einen vortheilhaften Griff errungen, und konnte den Gegner Niederdrücken und auf den Boden werfen. Am gestrigen Mittwoch wurden nur zwei Ringkämpfe abge halten. Herrn Windson gegenüber nahm der Bäcker Möller von hier Position. Derselbe entwickelte eine bedeutende Körperkraft, so daß der Kampf nach zehn Minuten als resultatlos ausgegeben wer den mußte. Nian hatte den Schweizer Gürtel-Ringkampf gewählt. Das andere Schauspiel gaben die Herren AbS und Zöllner. Obwohl Letzterer nicht ungeschickt verfuhr, wurde er dennoch von Herrn Abs besiegt. Der Letztere hat sich bis jetzt als unüberwindlich ge- zeigt. Es hat noch keiner seine Achillesferse gefunden. Das Programm hatte gestern auch insofern eine Bereicherung erfahren, als zum ersten Male sich Herr Wilhelm Lüther au» Laugcndorf bei Weißenfels als Kolofsalmcnsch präsentirte. Derselbe wiegt 423 Pfund und hat nur eine Grüße von 1,85 w. Königliches Landgericht. Aerien-Strafkammrr I. Der Dienstknecht Friedrich Gustav Schmidt au» Zschepli», welcher zuletzt in Portitz diente und sür seinen dortigen Dienstherr», den Gutsbesitzer R, die Gelder sür die an die Abnehmer gelieferte Milch einzucaisireu hatte, war beschuldigt, gegen Ostern d. I. eine Summe von 165 nicht an Herrn R. abgeliesert, sonder» unter schlagen zu haben. Der Angeklagte bekannte sich offen al» schuldig und bat um eine milde Strafe mit Rücksicht daraus, daß er nach und nach Ersatz leiste, da sein genannter Dienstherr mit der oll- miligen Deckung durch Lohnabzüge einverstanden sei. Der Buge- klagte wurde unter Annahme mildernder Umstände, jedoch mit Be- rücksichtigung des nicht unerheblichen Betraget de» Object» zu drei Monaten Gesängnißstrase vcrurtheilt. II. Der Glasermeister Friedrich Moritz Töpfer au» Mark kleeberg und die Glasergesellen Johann August Lndwig Richard Heinifch aus Mansield und Karl Paul Grau auS Gera waren am 16. Juni diese» JakreS tu einer Gastwirthschaft zu Oetich anwesend. woselbst sich auch der Ziegelarbeiier I. als Gast befand. Dieser machte sich den drei Vorgenannten durch Redensarten lästig, sodaß dieselben sich au- der Gaststube in den Garten begaben. Später — es war schon in deu Abendstunden — kam auch I. aus der Gaststube und der Aerger der drei Glaser machte sich schließlich dadurch Luft, daß dieselben mit I. in» Haad- cemenge gericthen und denselben bez. mittelst eines Stockes bearbeiteten, freilich in einer solchen Weise, daß I. dadurch eine Gehirnerschütterung erlitt und einige Zeit bewußilos liegen blieb. Sväter wurde er nach Connewitz geichasft und in ärztliche Behandlung genommen, gegen Töpfer, Heinisch und Grau ober da- Strasversahrcn wegen gefährlicher Kvlpervcrletzung »ach tz. 223 » des R.-Str.-Ges.-B. eingeleitet. D e Angeklagten waren der Mißhandlung J.'S im Großen und Ganze» zwar nicht abredig. nahmen aber daraus Bezug, daß I. den ganze» Vorfall durch sein Verhalten provocirt habe. Die Gehirnerschütterung J.'s war nur eine leichtere gewesen. DaS Gericht verurtheilte die Angeklagten wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung unter Annahme mildernder Umstände zu je drei Monaten Gesängnißstrase. III. Die Hanborbeiter Robert Hermann Tschirley au- Allhof (Kreis Brieg) und Gottlieli Johann Tschirley au- Pristewitz (Kreit Oblau) waren beide in einer Ziegelei bei Möckern beschäftigt, woselbst auch der Kutichcr Ps. mit senicm Geschirr regelmäßig aus- und ein- suhr. Die Gebrüder Tschirley sollen nun Ps. wiederholt dadurch geärgert haben, daß sie, wenn Pf. im Fahren begriffen war, den Pferden das unter den Fuhrleuten zum Hallen der Geschirre üblich« „Brr" zuriese», dadurch aber die Thiere vorzeitig zum Stillstand veranlaßt hatten. Nach Ps.'s Angaben, hat nun ihm sein Herr, bei dem er sich über die genannten Ziegelarbeiter beklagt, geheißen, sich aus eine geeiqnelc Art selbst Ruhe zu verschaffen. Damit kam aber Ps. bei den Anderen schlecht an, denn die Gebrüder Tschirley waren beschuldigt,Ps.nilt einem Stocke geschlagen und demselben eiue glücklicher weise nichl gefährliche Verletzung beigebracht zu haben. Der Angeklagte Johann Tschirley stellte das Zuschlages scmersett» tntfchledr» in
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