Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188808279
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-27
- Monat1888-08
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1888
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Grsrbetni täglich früh S'/, Uhr. Urdartion und LrpedUiou JohanaeSgaffe 8. APreMnnden der Urdarliou: Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittags b—6 Uhr. Fllr tl« NttSgabk e,n,elanrler V!anulcripr« ««chl flch tu >t«tacl>°n nicht »erdmdlich. »er sür di» nächstfolge«»« N««»er drftimmtkn Inserate an wachentaaen dis 3 Uhr Nachmittag«. onLann- undKrsttagr»früh bis'/,9Udr. 3n vrn /ilialrn für 3ns.-Annahme: Otto klemm, llniversitätSstraße 1. Louis Lösche, Kathariucnstr. 23 pari. u. KöaigSplatz 7, nur bis '/,Z Uhr. UchMcr.TiWlilalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Sandels- und Gcschiistsvcrkehr. 240. Montag den 27. August 1888. « bonnement-pret« vierteljährlich 4>/, Mk. iml. Bringerlohn 5 Mk.. durch die Lost brzogca 6 Mk. Jede einzelne Nummrv A) Pl Belegexemplar 10 Pf. Gebühren iür Extrabeilage» (iu Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postdeiorderung 60 Mk. mit Poftbcsürderung 70 Mt. 3nleratr 6gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut uns. PreiSverzeichnig. Tabellarischer u. Zifferusatz nach höderm Tarif. tleclamen auter dem Redaction-strich dir «gelvalt. geile 50Pf.,vor deuFa milien Nachrichten die bgespaltcne geile <10 Pf. Inserate find stets an die Expedition zu lenden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praooumvrainlo oder durch Past- Nachnahme. 82. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekanntümihimg. DteaStag, den 28. d. M., soll die weitere ASphal- tirung de» Barfußgätzchen« dt Angriff genommen weroen. Demzufolge wird dasselbe von dem angegebenen Tage an bi- zur Vollendung der Arbeiten für den gesamenten Kahrverkehr gesperrt. Leipzig, am 24. August 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. H. 6753. I)r. Trönvlin. Hennig. Bekanntmachung. > erledigte LchuyuiannSitrUen »ist >e 1000 jährlichem Geholt Oncl. Bekieidungsgeid) sind hier alsbald zu besetzen. Selbstgeschriebene Gesuche m" Zeugnissen sind bis längstens zum 10. September dieses Jahres hier einzureichkn. Reudnitz, am 2S. August 1888. Ter «emeinderalh. Gröhtl. Bsch. Erledigt hot sich der unterm 10. August 1888 erlassene Aufruf, den am 26. Juli 1844 zu Breittnbrun» geborenen Hulmacher Christian Richard Kunz betreffend. Reuduitz, den 24. August 1883. Der Gemetudevorftand. Srößel. Manotmachm-. Die Sroßherzogl. Haup> »nd Residenzstadt Weimar» deren Finanzlage und Slcuerverhältnisse recht günstige sind, beabsichtigt nach bereits dazu eingedolter Genehmigung der zuständigen AussichiS- behördea zur Rnckzahlniin der noch mit 4 Proc. verzinsten Siadt- auleihen aus den Jahren 1880 und 1882 im Brsamnilbetragc von »och 967 600 sowie zur FriedhoiSerweiterung, zur Erbauung von Eiuquartierungsbaracken, zur Herstellung neuer Straffen, SanSIe, Trottoir-, Pstnsterungeu, Arcalankauf u. s. w. eine Anleihe im Brlroge vonr 1500 000 Mark durch Ausgabe von Siadischuld-Obligattonen in Stücken über 1000, bOO und 200 ./I, welche mit .8'/, Proc. zu verzinse» und mit 1 Proc. und den zuwgchsenden Zinsen durch alljährlich einmal stattfindende Au-loosung zu tilgen sind, auszunchmcn »nd die qesammica Ooli- gaiionen im Subinissionswege an ein leistungsfähiges Bankhaus unter folgenden Bedingungen zu verkaufen: 1) Da- Bankhaus, welches den Zuschlag erhält, hat die ganze Anleihe sür einen bestimmten, von ihm anzuqebenden Preis käuflich zu übernehmen und den Theil der Anleihe, welchen die Siodi nicht bei ihm stehen läßt, baar an die Siadikämrnerei- casse bei Aushändigung der Obligationen zu bezahlen, die Kausgelder aber, tue die Stadt bei ihm stehen lassen will, bis Ende deS Jahre- 1889, von wo an wegen der Verzinsung u. s. w. weitere Vereinbarung vorbebalte» bleibt, mit 3 Proc. zu verzinsen und zur Sicherung dieser Forderung der Siadl- gemeinbe eine Tauiion in der vom Gcmeindcraihe zu bestim- menden Höhe durch Deponirung sicherer Wcrihpapiere zu de. stellen. Dem betreffenden Bankhaus bleibt eS überlassen, die Inhaber der ausgekündigiea 4proceniigen Obligationen zum Umtausch dieser gegen die neuen 3'/,procent>gen zu bewegen, Wobei bemerkt wird, daß alsbald nach eriheilien» Zuschlag die »urückz »zahlenden 4procentigen Obligationen für 1. April 1889 seiten- der Stadt gekündigt und bis dahin mit 4 Procent ver zinst werden. » Die Kosten sür Stempel und Anfertigung der ncuen Obligo- tionen trägt die Siadtgemeinde Weimar. Denjenigen Inhabern 4procenliger Obligationen, welche in den Umtausch derselben gegen 3'/«Procentige willigen, vergütet dagegen die Stadt 4 Proc. Zinsen b,S 1. Juli 1989. H Die Angebote sind in versiegelten mit entsprechender Ausschrist versehenen LouvcrtS bis zum Sonnabend, de» 8. September V. I.» Mittags 12 Uhr, bei dem Unterzeichneten Geincmdevorsta»Sc einzureichen; später eingehende Offerten werben nicht berücksichtigt. 4) Jeder Bieter bleibt bis zum 22. September d. I. an sein Gebot gebunden. C) Der Preis, sür welchen der Bieter die Anleihe käuflich über nehmen will, ist ganz bestimmt und klar nebst den etwaigen Von ihm »och gestellten Bedingungen in dem Angebote an- »ugebk». 6) Die Auswahl unter ven Bietern »nd die Erihcilung deS Zuschlags wird dem Gemeinderaihe hier Vorbehalten. Alle auf die Uebernabme der Auleide Neflcciirenden werden um rechtzeitige Einreichung ihrer Angebote ersucht und Werde» die Offerte« am Sonnabend, de» 8. September d. I., Mittans 12 Uhr, i« Rathhans hier, 1 Treppe hoch, m Gegenwart der etwa erschienenen Bieter eröffnet werden. Weimar, den 24. August 1888. Der Grmeiiide»orftanb. Pabst. Bekanntmachung. Heber da« vermögen des Kausmanns Wilhelm Meier zu KlostermanSseld ist am 24. August 1888, M tiagS 12'/, Uhr da« CoacarSversabrea eröffnet. Verwalter: Postverwakter a. D. Otto Fritsch zu Maasfeld. Offener Arrest »nd Aiizeigepsluht bis zum 1. Otioder 1888. Anmeldefrist bis ,»,n l. Oktober 1888. Erste Gliubigrrversaminlung am 19. September 1868, vormittags 9'/, Uhr. Allgemeiner Prnsnngstcrmi» am 12. October 1888, vor mittag- 9'/, Uhr. Die frühere Firma Gedr. Meier ist ans de« Sanfmann Wilhelm Meier «hrrgraangrn Man-feld, den 24. August 1888 ' Lchermer, GerichtSschreiber de« Königliche» Amtsgericht«. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 87. August. * Der Feldmarschall Aras Moltke wird vorläufig auf seine» Gute Creisau in Schlesien verbleiben. Es ist möglich, daß er zu de» Herbstmanövern de« Garde-Corv» in Berlin eintrifft; sonst dürste sich seine Reise nach Berlin bi« zum Zusammentritt dar Lande-vertheidiaung« - Commission ver« Vet da, Negelmäßigkeit, mit welcher Aras Moltke biSber seinen parlamentarischen Obliegenheiten al« Mitglied de« Reichstage« und deS preußische» Herrenhauses ncichgrkonimc» ist, will man annehmrn. daß ver Fsidmarscbali auch ferner ini Reichstage und im Herrenbause nicht fehlen wird. * DaS bekannte Nichter'sche .Reptil", die „Frei sinnige Zeitung", hat sich darüber beschwert, daß .allerlei Teiiunciaiilen" jetzt »achrechne». wo in freisinnigen Versamm lungen ein Hoch aus den Kaiser ausgebracht wird und wo nicht. „Wir batten eS aber nur unpassend gesunden (schreibt die .Nalioiiallibrrale (Korrespondenz-), daß die Bersammlung am vorigen Montag sich anfangs zum ehrenden Gcdiichtniß a» Kaiser Friedrich erhob und zum Schluß Herrn Richter hocklebe» ließ. Ans die Gefahr bin, neuerdings ver Angeberei beschuldigt zu werden, nehmen wir aus ver Rede, die Herr Munckel am Freilag in einer Versammlung »n 6. Ber liner Wahlkreis gehalten hak. folgenden Satz berauS: „Wir stehe» aus dem Boden der Regierung der 99 Tage; wir wissen, daß so groß, so bebr, so edel wie Friedrich III., kein Fürst gewesen, noch sein wird (langanhallende be geisterte Zustimmung und Händeklatschen).- Die Geschickte der edlen, großen Männer Teulschiands im 19. Jahlhundert erst mit Friedrich III. zu beginnen, erscheint uns aber doch als ein so einseitiges und — undankbares Verfahren, daß hier die „laiiganhattenbe begeisterte Zustimmung- und daS „Händekiatichen" zu bedenkliche» Bermulhungen über die historische Begr«sf«vcrwirru»g führt, die der Freisinn mit seinem Byzantinismus in den 99 Tagen angericklct hat." * Am 25. d. M. wurde amtlich gemeldet, daß zwischen der preußischen Negieruug und dem Senat von Lübeck wegen gegenseitiger Anerkennung der in Preuße» und in Lübeck ciusgeslcllten Zeugnisse sür VoikSschuiiekrer und Lehrer an Mittteiscduien, sowie wegen Zulassung der Inhaber solcher Zeugnisse zum Schuldienst im Gebiete deS anderen Staates ein Vertrag geschlossen sei. Wie wir erfahre», ist neuerdings zwischen den beiden genannien Negierungen auch eme Vereinbarung getroffen worden, wonach da« bereilö srüber geschlossene lleberenikonimen wegen gegenseitiger An erkennung derBesähigu „ gSzeugnisse sllrLehrerinnen und Schulvorsteherinnen auf die bei der staatlichen Lübecker Lehrerbildungsanstalt seit Anfang diese» Jahres eni- gcrichtelen Eniiassungsprüsungen ausgedehnt worden ist. In enicm an sämmlliche Regierungen und Pronvinziaischui- collegien gerichteten Erlaß hat der preußische Cuilusminisler bestimmt, daß die in diesen Entlassnngoprüjungcn erlangten BesäbigungSzeugnisse als Vvlksschnlichrenniien sür das König, reich Preuße» ai« gütig anerkannt und deren Inhaberinnen zum Schuldienst im preußischen Staatsgebiet zugelasscn werden. Der Minister bemerkt dazu ausdrücklich, daß in diesen Enk- lassungsprüfunge» die Lebrbcsähignng auch für de» Turn unterricht und für den Unterricht »n weiblichen Handarbeiten erworben werden kann. * * ' ° NuS Sofia, 22 August wird der „Vossischen Zeitung" geschrieben: Im Innern Bulgariens sicht eS augenblicklich reckt trübe aus. Räuber überall und sogar schon vor und in der Hauptstadt deS Fürsten. Wir können uns au« Sofia keine zwei Kilonieler weit entfernen, ohne starke nnii- tairiscke Bedeckung. Selbst diese nützt zuweilen nichts, denn man schleppte sie vor einigen Tagen mit einem »icicetoiiischen Opfer in die Berge. Auf einen Bierbraucreibesitzer bei Sofia. NamenS Triskowitsch, wurde eine reine Hetzjagd unter nommen. Trifkowitsch entkam aber und machte sich sofort nach „Europa" aüs, um sicherer leben zu können. Wie weit die Frechheit der noch nie so stark ausgetretenen Briganten gebt, beweist der Umstand, daß sie selbst nicht scheuten in da» Militairlager einzudringen und von dort sechs Pserbe sowie zwei Wagen mit Broden mitzunehme». I» Sofia sowie dessen Umgebung wurden in den letzten Tagen Verhaftungen unter dem Verdacht der Thcilnabme vorgenomme». Geholfen wirb damit keiiieSwegS. denn der Grund der sich tinmer mehr ans- breilende» Brigandage liegt in der Verarmung der Land bevölkerung, weiche durch harten Steuerdruck gezwungen wurde, ihr Letztes zu verkaufen." * Wie aus Konstantinopel geschrieben wird, stoßen alle Versuche, den etwaigen Austritt der Herren Hobe Pascha, Kamphövener Pascha und Ri stow Pascha auf daS politische Gebiet hinübcrzuspiclcn, sowohl in türkischen wie in deutschen Kreisen Konstantinopclö aus bestimmte Zurück weisung. Die deutsche Botschaft legt in der von ihr als Privatsacbe angesehenen und behandelten Afsaire unbedingte surückhaltung an den Tag. Ebenso treten die genannten nnctionaire jeder Auffassung entgegen, welche äuS ihrer lngclegcnheit mehr als eine Privatsachc machen will. ES gilt im Ucbrigen für keineswegs ausgeschlossen, daß die Sache schließlich eine Erledigung finde, Weiche den genannten Func- tionairen ihr Verbleiben lm türkischen Dienste ermöglicht, oder daß dieselben — im gegenthciligcn Falle — durch andere deutsche Officiere ersetzt werden. * Die seinerzeit verschobene Rundreise deS NeicbStagS- abaeorvnetrn Liebknecht in der Schweiz scheint jetzt nach geholt werden zu wollen. In der „Arbeiterstinime", dem von Conzett, dem Führer der schweizerischen sclialbemokra- tischcn Arbeiter, herausgegebenen Wochenblatt?, liest man im Inseratentbeil für Sonntag, 26. August, die Einladung zu einem „Volksfest auf der Burglitcrrasie, veranstaltet von de» deutschen Socialisten, bestehend in Eoncert, Spielen sür Kinder mit Prämien und gcmülhlicber Tanzunterhallung. Anfang 3 llhr. Eintritt 30 Rapp u. Vortrag von Herr» W. Liebknecht über da- Wesen und die Ziele d>8 ScciaiiSmuS. Ter Vor trag beginnt 5'/« Uhr im Saale." Bemerkenswerlh erscheint, daß keine« der Züricher Blätter, auch der sonst über diese Vorkommnisse bestunterrichlele „Lanbbole von Winterthur" nicht, etwa« berichtet. Der in Hollingen gedruckte ,.Soc,aI- demvkral" wird Ven Gegenstand wohl des Näheren bchaneeln. Tic schweizerische Bevölkerung als Ganze» steht diesen Vor gängen wie bisher auch hier fremd gegenüber. * Die republikanischen Gegner de« Herrn Boulanger im Wahlkamps hatten diesen Repräsentanten der plebiScitären Bewegung dadurch ins Gedränge gebracht, baß sie ihn vor den Wählern als die Verkörperung dcS KriegSgedankenS herab setzten. Herr Boulanger hat dann, wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" gestern cvnstatirte, „hinreichende Versprechungen gegeben, daß auch ihm, im Interesse Frank reichs, die Ansrechterhaltung dcS Friede,'- am Herzen liege". Dieser Wettstreit von Versicherungen legt ein gutes Zeugniß dafür ab, daß die große Masse der Wähler doch nur ven friedlichen Dispositionen zugänglich ist. Der erwähnte Artikel der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", welcher zunächst Herrn Boulanger b->m W°rt mmmt.^önn^e wEhm d.e gute Folge haben, P» Mi,«iß behalten. V>el- Grundstimmung de« Landes >m G xiniqer- lkicht küblt er auch einige h'tz'g- doppelt maßen ab. OedensallS setzt er Abenteuer stürzen i°°".e^giä'ubiäen. bezüglich d^and^^Lätt» unsrer Politik unwissenden Leiern w,c s d e s » beabsichtige. SS.'SL S SAx». tzs-W? »SS ttirk sch-n Gesandten °!s e,n gänzlich auSgeiprochen undihingewg.dierürk ^ D unchl'nv sich verkoi»,neues Land, sur d.ssen >"N. t Mals inah.Frage nicht „i-tir mtercis.ren könne: Schaden EE >°» °<» den ticken und türkische" Sta "«männern sicherlich «ngenehm si.n: aber der Wunsch. Miß,rauen ans a," ^ nopel zu erregen, isi in de», voriiegenden 8"".- der Vater Ivürichttr Gedanken gewesen. Die sranzösischen Blatter i°ll,en an d d ut ck- Politik doch incht dasselbe Mag anlegen, wie an die '^cc e 6-nen ^aal-'i»S,u,er der „Revanche"; so ungeschickte und ,o ncw ssenloie Füiuer der öffeniliche» Mcinnng könnien sich bei >'"« >uchi lanäe hatten, und wenn ihre plunipen Erfindungen auch ^a^ttlche Lei.r täuschen mögen, in, AnSIande dienen dieielben nur dazu, die gute Meinung, die inan früher von der Jnlelligenz der Franzosen hatte. herabzuNiindern. »Die „Straßburger Post- schreibt zur Lage Cmin d Nachdem'vo» der ..Freisinnigen Zest»"»" und nach deren Vor. gang auch vou andere» Blättern nun einmal der Schleier von dem Unternehmen für Entsatz Emin Pascha s 6^°bs» sst' wir in Folgendem eine authentische Darstellung der Sache geben zu solle», um den vielsachen falschen Gernchicn. die darüber"» Um- laus sind, von vornherein die Spitze abzubrechen. In der Vor- siandsutznng der deutschen ^olonialgkseli'chast vom 14 April d. I. brachie der Vertreter der Ablhciimig Nürnberg die gefährdete Lage Emm Pascha'S znr Sprache, legie dar, wie m»t mehr daran zu zweifeln sei, daß die Enttatzexpeditiou StanlkyS ihr Ziel verfehlt habe, und bezeichnet« eS als eine deutsche Aul gabe, baff dem deuijchen Manne, der die Heirichast über das ihm anveitraule Gebiet unter den größten Schwierigkeiten mit beivunderungsivürdigcc Thalkrast und Ausdauer auirecht erhält, nunmehr von seinem eigenen Baterlande Hilfe zugcsühri werde. Er kkNiizeichneic zugleich die Boriheile, die ein solches Unternehmen der deutlchen Coloiiiiatton in Asrika durch Sink,lüpsung von Handels verbindungen in Aussicht stelle. In Versolg dieses Antrages faßte d:r Ausschuß der Gesellschaft folgenden Beschluß: „Der Vorstand der Deutsche» EolonialgeseUschasl erklärt es sür ein im »alionalen Inieresse wünichcnsweriheS Unternehmen, durch Vorschiedung deutscher Stationen im deutschen ostasrikanischen Interessengebiete nach dem liker,wesee und weiter über den Albert Nyanza eine Verbindung m,t Emin Pascha in Wadclai herzustellen und ist bereit, eine zu solchem Zwrcke sich bildende Gesellschaft nach Möglichkeit zu llnlersiütz.n. Tie Kosten des Unternehmens, einschließlich der Anlage deui'cher Stationen, sind nach dem Unheil Sachverständiger aus 600000 Mark veranschlagt. Ein beträchtlicher Theil dieser Summe ist bereits durch Zusagen patriotischer Freunde der deulscheu Colonialpottiik gedeckt. Ferner werden von der Deii!sch-ostasr>ka»ischen Gesellschaft und von der Deuisch-ostasrikanischcn Planiagengesellschast erhebliche Beiträge er wartet, da deren Interessen ja unmittelbar durch das Unternehmen berührt werden. Trotzdem bleiben noch große Summen auszu bringen. Ter Ausschuß der Loloiiialgesellichasl hat es nicht sür angezeigt gehalten, emen öffentliche» Ausruf zu erlasse», da an die Opsersrcudigkeit deS deutsche» Volkes in diesem Jahre schon so überaus große Anforderungen habe» gestellt werden müssen. Des halb Hai sich der Ausschuß vororst an die Abthcilungcn der Gesell schaft mit der Bitte gewandt, daß sie auch ihrerseits zum Gelingen des allgemein-nationalc» wie insbesondere für die coioniaipoliiischen Interessen Deutschland« höchst bedeutungsvollen Unternehmens niü- wirken möchte». In der am II. September in Wiesbaden statt- findenden öfsenilichen VorstandSsitzung der Colonialgesellschaft wird d,c „Eminsrage" noch einmal zur Besprechung kommen und sich dann auch der Emin Pascha-AuSschuß cndgiiiig bilden. * Mil dem Verlcius der Dinge in Südafrika hat die englische Politik, soweit der jüngste AusstandSversuch ver Koffern unter Dinizulu in Frage kommt, alle Ur sache. zufrieden zu sei», nicht nur, weil daö Unternehmen selbst sehlgeschlagen ist, sondern weil die telegraphisch gemeldete Auslieferung deS zu den Voeren geflüchteten Zuluhäuplliiigs seitens jener darlhut, daß den Bocrcii mehr an der Anjrecht- halluug leidlicher Beziehungen zu den englischen Behörde». alS an einem Pakttren mit den eingeborene» Feindender englischen Machtstellung gelegen ist. Dennoch fehlt »och gar Vieles, um da- Berhällniß zwischen der Eoionialregierung und den unabhängigen Asrikander-Repubiiken in jeder Hin sicht als befriedigend erscheinen zu lassen. Liegen die Ursachen zu Mißheliigkciten nicht aus poiitischem Gebiete, so findet sich in der Regel ein anderer Spa», der beide Parteien in Alhcm und UnvtHäßlichkeit erhält. So wird eS gegenwärtig der TranSvaat-Repubiik von englischer Seite höchlichst verübelt daß sie e,ne holländische Bank in Pretoria concessionirt hat. Nicht al» ob die englischen Bankinstitute am Eap ,»cht aus eigenen Mitteln, ohne aus daS Asnkander- 'bum angewiesen zu sein, bestehen und prospenren lount.tt. Aber der stet« rege Argwolm der Anglo- Air kaner w.tt rt ,n dem bezüglichen P.schiusse de« trau-, vaalschen Vvilsraad alsbald die Tence»; der Bvcren, sich wlrlbschaitiich von dem englischen Cap.Iai c,»a„c>pire„, '!»' '.'^zuweisen. daß d.e Eo»cession,rung einer bolländ,scheu Bank e.n ganz lhör.ckkeS Beginne» ,e>. Die engttsche Cap-Presse halt e« den Boeren vor, daß Transvaal vorwiegend, wen" nicht ganz und gar. aus br>I„che« Capital und br,l.,chen ll,,te,n.h,n..ng«gk,st augew..,.» sei, und daß die Wirkung des lncr»»muten VolkSra.id Beschluss.» die sem Gunsten der Hella,,bischen Bank zu D,e britische Capital au» dem Lande zu treiben. D,c Co-isequenze" eme« solchen Vorganges werke» von den engl,,che» Blättern nr den grellsten Fa» den auSacmait ihr pbiegmat.schc TemperamenI der^A,rckc»,ters * Tie Botschaft de« Präsidenten Cieveland wird Unionsstaaten den woäus vivsockt kündigen. In diesem Falle dürften ernste Reibungen nicht ausgeschlossen sein. Die amerikanischen Maßregeln werden voraussichtlich die Wirkung haben, die Tbceeinfuhr über die kanadische Pacificeisenbahn -u vermindern und den Güterverkehr auf der Bermonl- Eentralbahn und der Grand-Trunk-Eisenbahn zu schmälern. Die schlimmste Zeit für Canada dürste emtreten, wenn das Eis die canadlschcn Häsen schließt, lieber etwaige Schritte der britischen Regierung verlautet noch nicht». Marine. * Die neue Marine-Akademie in Kiel ist jetzt soweit fertiälleslklli, daß, wie bereit« kurz erwähn«, Mitte nächsten MonaiS die Einweihung, und zwar, wie in Marinekreiseu mit Bestimmtheit verlauiei, in Gegenwart de« Kaisers erfolgen wird. Die günstige Lage des Gebäudes, sein gewaltiger Umiang uud seine innere wie äußere prächtige Ausführung machen es zu einem der bedeutendsten Bauwerke nicht nur Kiels, sondern unseres geiammten HeimatdlondeS. Im Mittelbau deS Erdgeschosses, an der Allee, liegt der Haupiein- gang; von diesem gelangt man in den Festsaal und von dort in den an der Wasserfeste gelegenen Garlensaal, vor welchem sich eine Terrasse befindet, von der inan einen vortrefflichen Rundblick auf den Hasen genieß!. Tie recht- vom Mittelbau nach der Stadl zu bc- legenen Räume sind zu Lchrräumcn sür Torpedozwrcke bestimmt, während in dem nach Bellcvue gelegenen Fttigelbau und an der Front nach der Wasserieiie sich das Oisiciers- uud Eadetten- Lasino. die Speisesäle und die GesellichasiSräum» befinden. Im ersten Stockwerk, zu weichem man aus zwei geräumigen Sandstein- treppen und einer sehr breiten mit Marmor belegten Prachttreppe gelangt, befindet sich die Aula, eine größere Festhalle und der PrüflingSsaai, Räume für Sammlungen, die Bibliothek mit Lese- »immer und die Lehrräume sür die Oificiere. Eine Treppe per- bindet die GesellichaslSräume des Erdgeschosses mit den Festräumen deS Obergeschosse-, wo man zunächst in d.e einen überaus präch- iigen Eindruck machende dreischisfige Festhalle mit Säulen aus roihen« Siiickmarmor und reichvergoldeien Gliederungen gelang«. Hieran stößi nach dem Hafen zu die mit farbigen GlaSsenstern versehene, etwa 20 m lange und 16 m breite Aula, deren Wände durch grüne Sttickmarmoriäulen gegliedert sind, wie überhaupt der ganze prächtige Raum mit seiner schönen Farbenzusammenstellung an Decken und Wänden einen durchaus iinponirendcn Eindruck macht, welcher noch dadurch erhöht wirb, daß an einer LängSwand aus dunklen Tafeln mit goldner Schrift die Namen der im Dienste der Marine untergegangenen Officiere verzeichnet sind. Der Aula gegenüber liegt die Bibliothek, der sich geräumige Lesezimmer, Lehr- uud EammlungSräume sür de» Unlerricht in Physik und Chemie sowie größere Räume zur Ausnahme der Sammlungen von Schiffsmodellen aller Art an- IchließkN. Im zweiten Stockwerk sind nach der Laadseite Wohn- räume und nach der Wasserfeste Schlafräume sür die Tadelten her- gestellt. Die Eoreidvre der Etagen liegen sämmtttch an den Hos- fronten. Für möglichste Feucrsicherheit ist durch Verwendung von Wellenblech, Betonschüttungen zwischen Decken und Fußböden, die zuni Theil aus Mosaik bestehen, u. s. w. bestens gesorgt. Neben dem Hauvigebände der Marine-Akademie, mitten im Garten liegend, ist ein Dienstwohngcbäude für den Director ausgesührt, außerdem soll eine Turnhalle mit entsprechendem Turnplatz sür Ladettcn hinter dem Ehronomcier-Observaiorium nach der Siavlseiic zu und noch ein BocstShasen an der nördlichen Ecke am Wasser hergestellt werden. Wie verlautet, soll die Akademie am 1. October d. I. Ihrer Be- stiminuilg übergeben werden. Die definitive Gestalt de» Nvrd-Vstsee-Caual». * Man schreibt der „National-Zeilung" au« Kiel, 21. August: Nachdem nunmehr die nicht unbedeutend« Verlegung einer Theil« strecke des Nord-Ostsee-Ca »als im Gebiete des BauamiS III endgiliig beschlossen ist (daS Eintreffen der amilichen Miiiheilung ist hier täglich zu erwarten), dürste eine gedrängte technische Skizzirung des gesammten Verlaufes, der Maße und der Hauplanlageu des Canals am Platze sein. Von seiner ElbnuSmündung bei BrunSbüttel an, woselbst das tiese, sür die arößten Kriegsschiffe benutzbare Elbsahrwosser hart an das rechte Eibuser heranlritt, geht der Canal in nordöstlicher Richtung etwa 20 km weit durch das niedrige, an vielen Stellen noch unter dem zukünftigen Canalwasserspiegel liegende Gebiet der Elbmarsch und der moorigen Niederung des vom Canal zu durch- schneidenden Kuden-SceS. Sodann steigt das Terrain langsam an, bis es aus der 30 km von der Elbe bclegenen Wasserscheide bei Grünihal eine Höhe von 24 m über Normal-Null erreicht, der höchste Punkt des vom Canal überhaupt durchschnittenen Terrains. Sodann senkt sich das Canalgebiet wieder, bis eS bei Kilometer 40 dos Gebiet der Untcrridcr erreicht. Bis hierher ist die erste Trace sestgrbalien. Während nach dem ursprünglichen Plane der Tanal nur bet Baste.,berg die hier in einem scharsen Winkel au- ihrer südwestlichen in eine nordwestliche Richtung einbieqende Untereidcr erreichte, und deren Laus, unter erheblichen Geradelcgungen, bis durch Rends burg aiiswaris veriolgte, wird neuerer Festsetzung zufolge der Laiial aui dem linken User (südlich) der Uniereider verbleiben und mit dem Flußlaus derselben keinerlei Gemeinschaft haben. Derselbe zweigt bei Oldenbüttel von der alten Linie ab, führt durch da- fiS- caiische Reitmoor, überschreitet die Haaler-Au (ein linkes Nebenflüßchen der Eider), geht dann weiter durch den Meckel- See, den nördlichen Theil des Meckel-Moor-, überschreitet die Luhnau, führt sittlich von Hörsten und Jevenberg vorbei über Schülp nach W c st e r r ü n s e l d an der Eider (59 km), wolelbst eine Verbindung mit der Eider durch eine Schleuße her- gesttilt wird. Diese Strecke liegt i» dem Thal- und Ueberschwcm- mui gSgebiet der Uniereider, welche bis Rendsburg hinaus unter dem Einflüsse der Fluthbewcgnngeii der Nordsee sieht. In der Flußnie derung find" eine Eindeichung des Canal« statt. Bon Westerrön- seld an verläßt der Canal dann wieder da- Thal der Uniereider und sühri lüslich um Rendsburg herum, die Wehrau, die Chaussee und d.e Eü'enbahn nach Ncuninnsicc südlich der Stadt schneidend, dich« ani Cxercirplatz vorbei auf de» durch die Oberlider 1'/, km östlich (oberhalb) Rendsburgs gebildeten Audorser See zu, in den der Canal bei dem Gehöfte Robiskrug cingesübrt wird. Diese nunmehr feststehende Verlegung der Canaliinie von Olden büttel bis R'iidSburg verfolgt einerseits den Zweck, die schwierige» Vorst,itbveriälinissc der unier dem Einfluß der Fluihbewegung der Nordsee stehenden Uniereider und ibres ausgedehnten Ueberschwem- niungsgebietrS an« dem Wege zu gehen und die ursprünglich fest« gesetzte Anlegung ein-S „Flulbcanais" aus der Nordsestc deS Nord- ostieecanaiS »nd parallel demselben hier zu vermeiden, andererseits aber auch gew.sse veri»ö;enSrkchIttche resp. EnischädignngSansprüche ReiidSdiirgS hinionzuhalten, woselbst man aus der cinireicnden Senkung de- Odereider.Wasserspiegel- eine Beeinträchtigung der Wasserversorgung erlitte» haöe» würde: weiter aber hat die südliche Linie den Boriheil, "aß sie der Schifffahrt vermöge einer besseren Geradlegling ihrer Trace, als dies bei der Durchführung durch RendSbnig möglich gewesen sein würde, den Verkehr erleichtert. Die «ladt Rendsburg wird im Süden, an der Grenze der sog. Neu- stadl. durch diejenigen Canal- und Hasenonlagen berührt werden, die hier ,m Interesse der bereits bestehenden SchiffsahriSverhältniffc neu anzulegen sind, und das hier sehr ebene geräumige Terrain bietet Gelegenheit zur freiesten Entfaltung der entsprechenden Anlagen. Bon dem Audorser See ab benutzt dann der Nord-Ostsee-Tanal unter erheblichen Geradelegunarn und Abschneidungen der Krümmungen den jetzt bereit« bestebenben Eider-Conal und mündet wie dieser da»» bei Holtenau in den Kieler Halen. Dir sämmlliche« 5, »wlsche»
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