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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-06
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.09.1888
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Vierte Geilage zm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 250. Donnerstag den 6. September 1888. - 82. Jahrgang. > Telegramme. rV-o. Prag, 5. September (Privat-Tclegramm.) Tie Aussiger Elbschleppbahn, sowie die Landungsplätze in Laube und Rosa witz waren heute früh überschwemmt. rv-u. Pr a»,i 5. September. (Privat-Telegramm.) Der Fracht- Verkehr aus der Busch tiehrader Eisenbahn zeigt im Monat August eine Steigerung von nahezu einer Million Ccntner. Trotz der grossen Mehreinnahmen im Aiinnst vorigen JahreS vereinnahmte die L-Linie im August d. I. 33 42!> st. mehr, wodurch sich die Gelammt.Mebr-Einiiabme oui 207275 fl. eihöht: die X-Lmie erzielie eine Mehr-Einnabme von l5l96 fl. und stellte sich sonach das Mehr-Erträqniß seit 1. Januar aus 6« 223 fl. rVTL. New-Nork, 4. September. Der Werth der in der per- gangenen Woche ausgesührten Produkte betrug 518651 Z. Wnihington, 4. September. Im Senate wurde heute von Cullom eine Bill zur Unterdrückung von sogenannten Trustverbindungen eiagebrackt. Nach derselben sollen alle Gelder, welche dazu dienen, de» Werth der Artikel zu steigern, die den Gegenstand von Trustverbindungen bilden, beschlagnahmt und consiscirt werden. Vermischtes. Leipzig, 5. September. *—Allgemeine Renten-, Capital- und LebenSver- sichernngSbank Teutonia in Leipzig. Mit Vergnügen nehmen wir von der Thalsache Notiz, das; der Versicherungs- stand der „Teutonia" in diesen Tagen die litt» Millionen über schritten hat. *— Leipziger Disconto-Gesellschast. Bekanntlich wurde in der kürzlich stattgeiundeiicn aiißerorveiitlichen Generalversammlung der Actionaire behufs B schluglassung üaer den Vergleichs- Vorschlag des Aujsichlsralhs von kc> Opposition die Auinahmc eines Protestes gegen die Beschlust'ähigkcit der Aersanimlunq i» das Protokoll beantragt, indeni angeblich gegen eine bezügliche Bc- stiinmung des Geselllchaits-Staiiits verstosteii ward"» sein sollte. Wie uus von guluiiterrichtcter Seile Mitgetlielt wird, ist man in juristischen Kreisen nach reiflicher Prüsung der Sache zu der übereinstimmenden Anschauung gelangt, dast cS auf alle Fälle ein gewagtes Spiel sei» würde, de» vcrineiiitlichen Verstau gegen das Statut im Rechtswege zu verfolgen und da- Geld für einen Procrst zu r>sk ren Gefälschte Noten und Münzen kommen wieder viel- fach zum Vorschein. Nach der „Magdcb. Ztg." theilen wir hierüber Nachstehendes mit: Falsche Fünszigmarkscheine. Beide Seiten meistens durch Kupscrdruck hergestellt, in einem Falle durch Hand- Zeichnung mittelst Feder und Pinsel, öfter durch Ueberzeichnuna eines autographischen Umdrucks; Hauptkennzeichen die leichte Bcrwaschbar- kcit der Farben, andere Merkmale weniger hervorragend. — Falsche Zwanzigmarkscheine. Stimmen in Farbe und Zeichnung genau mit den echten überein; Jahreszahl 1^82, Inter» X.; Hauptkenn zeichen: Die Faser» in dem Pslanzeilfaserstrcifcn sind mit Tusche ansgetragen, man kann sic also nicht, wie bei den echten Scheinen, mit einer Nadel lockern und hcrausbcben. — Falsche Zehnmark- st licke. Gut gearbeitet, Prägung scharf und rein, aus Silber mit schwacher galvanischer Vergoldung hcrgestcllt: Klang weniger hell als bei echten Stücken, was aber kein sicheres Zeichen abgiebt: am untrüglichsten die Gewichtsprobe, weil Mindergewicht vorhanden; nach kurzem Umlauf schimmert das Silber durch. — Falsche „sil berne" Fünf Markstücke. Ganz Probe Fälschung, aus Zinn her- gestellt, bei der geringsten Ausinerkianikcit erkennbar; so weit be kannt, gelang die Täuschung nur in einem Falle, und der Fälscher wurde tchon beim zweiten VerausgabungKversuch dingfest gemacht. — Falsche Zwei- und Einmarkstücke. In Prägung und Ge wicht den echten Stücken sehr ähnlich, doch »lang dumpf, Griff fettig, da von einer Blcimischung hcrgestcllt; scheinen sehr häufig vorzukommen. Von Zweimarkstücken sind auch noch andere Fäl- schlingen scstgestellt, so z. B. in Cdemnitz, wo aber der Thätcr als- bald entdeckt wurde, und solche von preußischem und bayerischem Gepräge mit der Jahreszahl 1876 (hellerer Glanz, geringeres Ge wicht). — Endlich ist daraus ausmerkiam zu machen, das; in »euerer >',eit die beschnittenen deutschen Goldstücke (Zwanziger und Zehner) wieder häufiger austrcten. Man erkennt die Verletzung des Randes schon durch genaue Betrachtung, am sichersten aber mit der Waage. Ist das Gewicht, wie fast immer, bis unter das sogenannte Passirgewicht vermindert, dann haben solche Stücke nur noch den wirklichen Goldwerth. " Naunhof, 4. September. Im August er. wurden bei hiesiger städtischer Sparkasse 26 704,31 .« in 362 Posten eingelegt und 17 721,15 Svaicinlagc» in 105 Posten zurückgezahlt; Cassen- umsatz per August: 54 783,57 ./L Einnahme, 45 644,53 Ausgabe, in Summa: 100428,10 Verziniung der Spareinlagen mit 3'/, Proc. Nach dem Ergebnisse der von hiesiger Sparcassen- Verwaltung angestcUten Erörterungen setzen von 120 sächsischen Gemcinde-Sparcassen größeren und mittleren UmsangeS nicht weniger als 28 den E»ilage»-Ziiissuß ab 1. Januar 1889 — darunter 14 au? 3 Proc. — herab. -r- Chemnitz, 4. September. Es ist wiederholt daraus hinge- wiesen worden, daß die T ricot sabrik ation jetzt eine Zeit er lebt. wie sie nur selten waürzunehmen ist, daß die Aujträge sich häpfe» und nur schwer ausgesührt werden können. Leider tritt ta bu wieder die bekannte Ellcheinuuq zu Tage, daß möglichst viel Ruedstühle zur Tricoterzcugung ausgestellt werden, die vielleicht spä er, wenn der Stoff sich nicht mehr der Gunst der Mode ersreut, still stehen müssen oder der Ueberproduction dienen. Wie die „Lpz. Mrnatschr. für Textilindustrie" miltheilt, zeigt sich in Berlin bc- sonders lebhaste Nachfrage nach seidenem Tricot, der derartig hergestellt wird, daß Garne verschiedener Farbe» verarbeitet werde», welche eS ermöglichen, daß der Stoff ebenso schilllert wie die Changeant-Seidenkleider. Natürlich sind solche Triests theuer und können deswegen auch nur einen beschränkten Absatz finden. Die geniustcrten Tricotstoffe finden noch nicht allgemeinen Anklang, die cinsarbiqen Stoffe sind noch am gesuchtesten. 8- Chemnitz, 5. September. In der gestern in Dresden stattgesundenen Sitzung des Aufsichlsratbes der Sächsischen Maschinenfabrik zu Chemnitz (vorm. Rich. Hartmann) lag der Abschluß sür das am 30. Juni o. abgelauscne Geschäftsjahr vor. Derselbe zeigt einen Bruttogewinn von 1007 265.72 ^ gegen 713 791,53 im Vorjahre und wurde beschlossen, nach ordentlichen Abschreibungen von 155 835,04 und außerordentlichen Abschrei- billigen in Höbe von 150000, ---- 2 Procent des ActieocapitalS, sowie statutengemäßer Ausstattung des Reservesonds, der dies« jähxigen General-Veriammlung der Actionaire eine Dividende von 8 Procent in Vorschlag zu bringen. Der Bericht der Direktion über die Beschäftigung der Fabrik und über die GelchSstSau-sichten lautete sehr besriedigend. — DaS vorstehend ausgewiesene Resultat muß als ein überaus günstiges bezeichnet werden. Nicht nur, daß eine um 2 Proc. höhere Dividende zur Vertheilung gelangen soll als voriges Jahr, sondern eS werden auch noch 305 835,04 „ck zu Abschreibungen vcrwcuvet. Wen» auch daS überaus solide Gebühren der Verwaltung des in Rede stehenden Unternehmen- alle Anerkennung verdient, so glauben wir doch, daß keine Beranlassung vorliegt, zu außerordentlichen Abschreibungen noch 150 000 zu verwenden. Die seither bewirkten Abschreibungen sind Io reichlich bemessen ge wesen, daß die Summen derselben bereits am Schluffe des vorletzten Betriebsjahres die Höhe von 4 950 183,31 gleich 66 Procent des ActiencapitalS betrugen, während die Betriebsmittel sich auf 2 747 547,81 gleich 36,63 Proc. des Aetiencapiials stellten. An Dividenden wurden und zwar incl. der sür 1887/88 zu ge« wäh enden 8 Proc.., in den 18 Jahren de- Bestehens des Unter nehmens 119 Proc,, oder reichlich 6'/« Proc. im Durchschnitt pro Jahr bezahlt. Die vorzügliche Beschäftigung des Etablissements stellt auch sür das neue Geschäftsjahr ein günstiges Resultat in Aussicht. ss Planen, 4. September. Wie sich in hiesigen Geschäften noch wenig Nachsrage nach Tüllspitzcn zeigt, so ist, wie dem „V. Anz." aus Nottingham gemeldet wird, auch dort aus diesem Gebiete nicht viel zu Ihun. Die Spitzen sür Putzmacherzwecke, selbst irische Häkel arbeiten und französische Torchons liegen ganz matt. Kein Wunder also, daß auch bei uns kein rechtes Leben cmkehren will. Baum wollene Stickereien für Unterkleider sind bester begehrt, weshalb Ansleäge io Lambric» »od Noensocsttckereiea cm wenig flott« eia» VolkslmrUchafiliches. Alle für diese» Theil bestimmten Sendungen sind zo richten aa den verantwortlichen Redacteur desselben L «. Laue io Leipzig. geben und einzelnen Firmen gute Beschäftigung gewähren. In Nottingham, dem Hauptsitze der Gardinensabrikanon, geht jetzt die Fabrikation wieder besser; doch lasten die großen Etablissements ihre Maschinen noch immer still stehen. Auch im Vogtland« hat dieser Industriezweig, der sich nach und nach auch des Exportes bc- mächtig» bat. wieder bessere Aussichten erlangt. —r. Riesa» 5. September. In der letzten Sitzung des Aof- sichtSrathes der Actien-Gesellschaft Lauchhammer, »er- einigte vormals gräflich Einsiedel'jchc Werke zu Riesa, erfolgte seitens des Vorstandes die Vorlage des Geschäftsabschlusses pro 1887/88. Der Reingewinn betrug nach den übliche» Aschreibungen 550 964,60./i Der Aussichlsrath genehmigte die Vorschläge des Vorstandes, eine Dividende von 7 Proe. an die Actionaire zu vertheilen und nach Abrechnung der statutenmäßigen Tantieme, sowie der gesetzlichen Totirung des Reservefonds von 55 000 .s«. eine außerordentliche Reserve zurückzustellen und 20 215,15 auf daS neue Jahr vorzu tragen. — Am 3. September trafen die ersten zwei Kähne, deren Frachten entladen wurden, im neuen Hafen in Gröba ein. *— Sächsische Bieh-Versicherungs-Bank zu Dresden. Diese grüßte deutsche Viehversicherung hat auch im lausenden Jahre wieder einen recht erfreuliche» Zuwachs an neuen Versicherungen z» verzeichnen. Dagegen stellten die abgelaufenen Monate d. I. durch die in Folge der ungünstigen Witterung eingetretenen hohen Verluste aber sehr Hohe Anforderungen o» die Bank, indem die bis jetzt an- gemeldeten und mit bekannter Promptheit regnlirlen Schäden eine Summe von ca. 400000 .st »epräsentirten. Trotzdem ist die finan- zielle Lage der Bank eine äußerst günstige und es erklärt sich sowohl hieraus, wie aus dem Vorzüge, daß tue Bank zu festen Prämien oline Nachlchußverbindlichkeü versichert, das Vertraue«, welches ihr au- den Kreisen der Viekbesitzer enigegengebrach, wird. —***Bei der letzten vrdknilichcnGeneralvers immlunq der Actionaire der Crcditanstalt sür Industrie und Handel zuTresden (ehemals Dessau» Crcditanstalt) im Frühjahr 1888 wurde im Kreise derselben im Hinblick aus die endgiltige Entscheidung des seit 24 Jahren schwebenden Procejses der Kamper'schen Erben gegen die Creoitanstalt der Wunsch ausgesprochen, man möge im Falle eines sür die Anstalt günstigen Ausganges jenes ProcesseS auf ,ede Actie eine Quote von mindestens 50 zurückmdlen. Die spater bekannt gewordene Thatiache von dem sür die Crcditanstalt günstigen Ausgang des erwähnten ProcesseS konnte nicht verfehlen, die Actionaire mit lebhafter Freude zu erfüllen und bei ihnen aus- Neue denWunsch nach einer sür sie befriedigend ausfallenden Regulirung der Angelegenheit anzu- regen. ES ist den Actionaire» aus keinen Fall die Berechtigung abzu- sprechen, den sür den Fall des sür die Creditanstalt unglücklichen Ausfalls des ProcesseS angesammelten Fonds von 373 902 .si jetzt zu recla- niiren, denn eS ist ihnen durch die Ansammlung desselben seit langen Jahren der Zinsertrag ihres Aktienbesitzes geschmälert worden. Der Durchschnitt der Jahre 1879—1886, also nur die letzten 8 Jahre angenommen, ergiebt eine DurchschnitlSdividende von 6'/. Proc. des NominalivertheS der Aktien. Der Antheil an dem angesammelten Fonds von 373 902 beträgt bei 5190 Stück Aktien pro Actie 72 >l, somit würde, aus nur 8 Jahre vertheilt, ein Betrag von 9 oder 3 Proc. pro Aktie mehr entsallen und daS Erträgniß dann annähernd zu der Höhe gelangen, wie eS der Dividende einer Kohlenactie mindestens entspricht. Die sehr günstige pecuniäre Lage der Creditanstalt (auß-r einem vollen Reservefonds von 155 700 besteht »och ei» Reservefonds - Conto (H. 39 der Slaiuten) von 230314,91 und einem Belriebs-Rescrve-Conto von 190 000 sowie ein werbendes Coniniand>tcav>tal von ca. 400 000 >l) gestattet recht wohl die Vertheilung jener 373 902 in der angedeuteten Weise, ohne weder aus den Werth der Actieu, noch aus die übrigen Verhältnisse der Anstalt einen nachtheiligen Einfluß auszuüben; außerdem aber wird hoffentlich durch die all- gemeinen Verhältnisse auch ohne Beihilfe jenes Extra-Reservefonds den Actionaire» sür künftige Jahre nicht nur eine möglichst gleich mäßige, sondern auch eine steigende Rente wohl in Aussicht zu stellen sein. L. Greiz, 4. September. Die bekannte Firma Friedrich Arnold hier hat ihre Fabrikation dadurch wesentlich ausgedehnt, daß sie in Laiigwetzendors eine große Fabrik errichtete, »i welcher mehrere Hundert mechanische Webslühle aus Kammgarnstoffe gehen. Auch dieser Bau hat nicht genügt, sondern mußte abermals erweitert werden. Nach Fertigstellung des neuen Flügels werden dort circa 1000 Webstühle im Gange sein. — Die Nachsrage nach Regen- mäntel flössen ist jetzt sehr groß. Die Stoffe werden meist tuch- artig hergestellt und von den großen Berliner ConfectionSgeschästen gekauft, welche Tausende von Mänteln nach Amerika und England liefern. *— Deutsche Reichsanleihe und preußische Consols. An der vorgestrigen Berliner Börse hat die Notiz sür 3'/,Proc. preußische ConsolS mit 105,10 Proc. de» höchsten Stand erreicht, den sie jemals eingenommen haben. Es stellte sich dabei die Cours- Anomalie heraus, daß 3'/, Proc. Reichsanleihe mit nur 104 Proc. nvtirt war, und eS findet diese Anomalie ihre Erklärung lediglich in der Besorgniß, es könnten große Summen 3'/, proc. Reichsanleihe demnächst zur Ausgabe gelangen, eine Besorgniß, die jcdenialls aber auch insosern unbegründet ist. als selbst bei einer Vermehrung der 3'/, proc. deutschen Neichsanleihe die Aufnahmefähigkeit sür dieselbe eine so große ist, daß die neuen Summen schwerlich einen Druck auf den Coursstand ausüben werden. Diese Anomalie tritt noch greller dadurch hervor, daß die 4 proc. Consols nur 107,50 Proc. notirten. die 4 proc. Reichsanleihe aber 108,25 Proc. Dieser niedrige Cours« stand der 4 proc. Consols ist wohl durch die Besorgniß herbeigejubrt, es werde eine Convertirung derselben erfolgen. Nun ist die Ge- sahr einer solchen Convertirung wohl schwerlich eine große bei einem Coursunterschiede der 4 proc. Consols gegen die 3'/, proc. von nur 2,40 Proc. *— Es kann nicht fehlen, daß bei dem gegenwärtigen all gemeinen Aufschwünge des Welthandels mannigfache große Unzuträglichkeiten sich geltend machen. Besonders in den fremden Ländern, deren Eigenhandel sich mit der steigenden Cultur mehr und mehr befestigt, hat der Import von auswärts einen schweren Stand. Dies hat sich im letzten Jahre ganz besonders in Egypten, speciell in Alexandrien gezeigt. Dort sind zahlreiche neue Firmen entstanden, welche, um die europäischen Lieferanten zu verdrängen, eine große Liberalität im Creditgeben entwickelten. Die alten ausländischen Firmen folgten diesem Beispiele, mußten aber, wie zahlreiche geschäftliche Mittheilungen besagen, und was ja auch osficiell bestätigt wird, recht übleErfahrungen damit machen. Es wird deshalb mit Recht geralhen, nur mit einem erprobten deutschen Hause in Egypten Geschäftsverbindungen anzuknüpsen, selbst wenn der Umsatz möglicherweise geringer sein sollte. — Ge- radezu gewarnt wird aber, den Lockungen der zahlreichen soge nannten Agenten zu folgen, deren einziger Zweck ist, aus Credit Maaren zu erlangen, ohne je an die Bezahlung der europäischen Liefe ranten zu denken." H Deutsche Industrie-Actien-Gesellschast inDerlin. Die General-Veriammlung vom 1. September hat wiederum eine erhebliche Erhöhung des Actien-Lapitals beschlossen und damit ganz neue Verhältnisse gesäiaffen. Ursprünglich betrug daS Actien-Lapital 840 000 ^l, wurde dann durch General-Versammlung vom 3. Juli 1886 auf die Hälfte reducirt, indem man einfach die Actien von 600 aus 300 abstempelte. Kaum war dies ausgesührt, so schuf die General-Versammlung vom 23. Februar 1887 bevorzugte Stamm-Prioritäts-Actie», welche den Besitzern alter convertirter Actien gegen Zuzählung von 200 st gegeben wurden. Am 19. No- vember 1887 erhöhte die General-Versammlung das Actien-Lapital aus 600000^, indem sie die Umwandlung von Ac»en in PrioritälS- Actien gegen Zuzahlung von 250 ,8l gestaltete. Alle diese ein- gegangenen Mittel haben indessen da- Geldbcdürsniß nickt befriedigt und so wurde am 1. Septemb-r d. I. aus Vorschlag der Verwaltung beschlossen, den letzten 261 Stamm-Actien, welche die Zuzahlung kis- ber nicht leisteten, solche, die nun allerdings auf 350 erhöht ist weiter zu gestatten, so daß sich dadurch das Grundcapital aus 700 000 >! erhöht. Außerdem wird der AufsichtSrolh bevollmächtigt, 800000 neue Stamm-Prioritäts-Actien nach seinem Ermessen und Lourse auszugeben, so daß dann das Actien-Lapital 1 500 000 ^l betragen wird. Bei dem hoben, durch die einzige bisher gezahlte Dividende von 4'/, Proc. nicht ganz berechtigten Course von 125 Proc., den die Prior,tätS-Actien jetzt erziele», wird eS nickt schwer fallen, die neucn Stücke mit Agio an den Mann zu bringen, immerh n mögen die Käufer sich darüber klar sein, daß es sich um eia ganz neues Unternehmen, um eine Alseuide-Fabrik handelt» welche noch keinen Beweis ihrer Rentabilität geliefert bat. Die Einrichtungen aus dem jetzt der Gesellschaft gehörigen Grundstücke, welches bisher zu ganz anderen Zwecken diente, sind so mangelhaft, daß eine Verlegung nothwendig ist, und eine neue Fabrik aa anderer Stelle gebaut werden muß. Ob dazu die letzte Capitals-Trhöhung ausreichl, bleibt abzuwartea. -s- Schloßbrauerei Schöneberg bei Berlin. Die Actieu dieser Gesellschaft standen am 24. August 190 Proc. und sind dann iu schnellem Tempo aus 222 Proc. herausgeklettert. Eine solche rasche Steigerung um 32 Proc. hat nur dann Berechtigung, wenn unerwartete Glückssälle, welche die Erträge fördern, eingetrelen sind. DaS ist denn auch hier in der That der Fall. In der Mitte des Dorfes Schömberg liegt nämlich das sogenannte Akazienwältche» von 28 Morgen Größe, über dessen Besitzverhallnisse man nicht recht im Klaren war, schließlich hat sich berausgestellt, daß es 18 Schöne- berger Bauer», unter ihnen die Schloßbrauerei, gehört. Letztere »st nämlich aus einem früheren Bauernguie enistandea und wird, wie ihr bereits voa der Regierung miigetheilt ist, nach Abzug des Straßcnlandes, aus jhren Aulbeil 1'/. Morgen des Wäldchens er- ballen. DaS Land liegt Millen im Torse, wird von einer Damps- bahn und einer Pferdebahn berührt, ist bereits rings von Häusern umgeben, und läßt sich mit Leichtigkeit z» Baustellen, die dort sehr gesucht werken, verkauft». Ter fetzige Werth der Quadrat-Ruthe betrügt 1500 ./6, so daß die 1'/« Morgen eine» Werth vo» 337 500 präseniire». Das Acticncapital beträgt 1620 000 ,/t, so daß eine Sleigcrnng von 20 Proc. durchaus gercchlsertigt war. Nun sind indessen außer dein Akazienwaldchen in Schöueberg noch einige weitere Plätze vorhanden, um deren Besitzverhältnisse die anliegenden Bauern sich auch nicht kümmerten, so lange eine Berwerthung nicht möglich war. Jetzt ist das anders geworden, und cs erscheint sevr wahrschemlick, bat; auch hierbei die Sckloßbrauerri eine oder die andere Parzelle erbalten wird, vielleicht »och mehr als beim Akaziciiwaidche», vielleicht weniger; Bestimmtes liegt hierüber noch nicht vor. Im klebrigen ist di. Brauerei die einzige Berliner, welche regelmäßig uack Sckluß jede» Monats ihren Abiatz bekannt macht, und zwar hat sie in den abgelauscne,l 11 Monaten um 10 707 >il mehr als in derselben Zeit des Vonahrcs verkauft. Es ist dies eine Zunahme des Absatzes. w,c ihn m gleichem Verhältnisse keine zweite Berliner Brauerei auswcist. Nach de» ausgestellte» Quartal- Bilanzen ist ei» Jahresgewinn von 270 000 .sl zu hoffen, d. h. säst daS Doppelte gegen 1887, welcher- 144 483 .4, ergab. Dies würde »ach Abzug der contiacllichen Tanliämc» und 5 Proc. Rücklage in den Reservefonds die Vertheilung vo» 14 Prrc. Dividende gestatten, indessen ist es wahrscheinlich, daß die Verwaltung m t Rücksicht aus die wachsende Ausdehnung des Geschäftes stärkere Rücklage» macht und nur 10 Proc. veriheilt. *— Mitteldeutsche Creditbank. Während am Montag noch der Versuch gemacht wurde, die Actien in Berlin in de» Ullimo- Verkehr zu bringen, machte sich am Dienstag eine lebhafte Nachfrage sür diese Werlhe per Schluß dieses Monats bemerkbar. Der Cours Ile sich hierbei aus 105'/,—6'/,—5'/»- HD Eilenburger Kattunmanufactur. Der Bericht über das abgclaufene (16.) Geschäftsjahr lautet erfreulich. Nachdem das Unternehmen bekanntlich längere Zeit unter sehr schwierigen Ver hältnissen und deshalb mit Unlcrbilanz gearbeitet, bietet das letzte Jahr ein günstiges Resultat, sodaß, wie schon bekannt, an die Actionaire 4 Proc. Dividende verthcill werden können. Vorher sind Abschreibungen in Höhe von 38 565 >l gegangen, dem Reservesonds sind 3602 dem Extrareservesonds 11000 dem Delcredere- soudS 12 475 zugewiesen. Tie Unterhaltungskosten und Reparaturen von Maschinen sind aus dem Betriebe gedeckt, nur 7687 sür Neuanschaffungen sind aus Maschinenconio verbucht. Die Jnventarisirung ist streng nach de» gesetzlichen Vorschriften cr- solgt. Tic bisherigen Gesammiabschreibungea beziffern sich aus 322 720 -/i, der Reservefonds umfaßt nunmehr 45 000 ^1, der NolcnrescrvcsondS 210M ^l. der Delcrederesods 27 267 Das Jmmobilienconio umfaßt 254000 .si, das Maschincnconlo 45 000 Mark, das Kupscrwalzenconto 53 OM Gcschirrconto 400 Unter den mancherlei ungünstigen Conjunclure», die einen lohnenden Be- trieb erschwerten, die aber doch soweit überwunden wurden, daß das Ergebnis; nicht als ungünstig gelten kann, nennt der Bericht haupt sächlich höhere Rohluchpreise. *— Vereinigte chemische Fabriken zu Leopoldshall. Nach dem von der Direktion dem Aussichlsrathe vorgclegten Rech. uungSabschluß hat diese Gesellschaft in dem am 30. Juni d. I. be- endeten Geschäftsjahre einen Rohüberschuß nach Abzug aller Unkosten von 998 868 ./L erzielt (gegen 1011 740 ^1 im Vorjahre). In beiden Ziffern sind 160437 Ausbeute von Gewerkschaft Ludwig 1l in Staßjuit enthalten. Dieses W.rk bringt genau dieselbe Ausbeute, nämlich 212'/, X sür den Kux, zur Ausichüllung wie im vorher gehende» Jahre. Ter Ucberichuß aus Fabrikativusrechnung und Koi.lcngrube ist zusammen etwa 25OM größer als 1886/87, da gegen sind die Unkosten etwas höher und die sonstigen kleineren Einnahme» geringer gewesen. Die AussichlsratkSsitzung, welche über die Dividende und Höhe der Abschreibungen Beschluß fassen soll, wird walirlcheinlich erst in den nächsten Wochen staltsinden. Oberkaffrl, 4. September. (Fr. Z) Die Treesen'sche Brauerei in Oberkasscl bei Bon» hat sich als Actiengesellschost conslituirt unter der Firma: Oberkasseler Bierbrauerei-Gesellschaft vormals Hubert Dreesen. Der Aiissiebisralh besteht aus den Herren Rechtsanwalt Hohe-Montabaur, Adolf Baumaun, Salomo» Merzbach und Emil Schwarzschild-Frankfurt. Die Direktion über nimmt der Vorbesitzcr. Die Brauerei ist von mittlerem Umfang. Die Actien kommen vorerst nicht an die Börse. Hessische Ludwigsbahn. Vo» geschätzter Seite wird uns geschrieben: „Sie haben mit Ihrer Bemerkung bezüglich der Hessische» Ludwigsbahn ganz recht, wenn Sic das Moli» sür die bessere Beachtung der Actien der Hessischen Ludwigsbahn nicht in einem Bau der Linie Mainz-Brüssel erkennen, sondern in erster Reihe dafür die monatlich steigenden Einnahmen gellend machen. Bei der Hessischen LudwigSbahn waren in zu rascher Folge neue Linien dem alten brillant rentirenden Unternehmen hinzu- gesügt worden, denen sich noch die Verlegung des Bahnhofes und der großartige Neubau eines solchen in Mainz, sowie die Betheiligung an dem nunmebr eröffnenden Cenlral-Bahnhos in Franksurt a./M. angeschloffen haben. Mit ver dadurch bedingten Capital-Vcrgrößeru»g konnte die Rente nicht Schritt Hallen, wohl aber mußte solche um so mehr zurückgehen, als ersahrungSmäßig neue Bahnstrecken eine ge wisse Zeit zur Entwickelung bedürft» und Anlagen in großartigen Bahnhöfen nicht zur Besserung der Rente beitragen. In dieser Zeit trat nun bekanntlich seitens der preußischen Skaatsbahn noch der Concurrenzkamvs ein, der, obgleich nun beglichen, ebenfalls der Hessischen Ludwigsbahn schwere Opfer in der Ein nahme gebracht hat. Unter loschen Verhältnissen gingen die früher anschnlichen Dividenden: 1868 9 Procent, 1869 und 1870 je 9'/, Prvc. bis auf eine Minimal-Rente von 3'/, Proc. pro 1885 zurück. Seitdem nun die Ursache» des verringerten Ertrages nicht mehr vorhanden, d. h. mit Beendigung der Bauten die Capital-Vermehrung abgeschlossen ist, macht sich der wachsende Verkehr in de» monatlichen Mehreinnahmen geltend. Hierzu tritt noch der bedeutungsvolle Umstand, daß die Auslagen sür die kostspieligen BahnhosS-Bauten in Mainz und Franksurt a. M. dadurch wider Erwarten ganz bedeutend gemindert werden, als sür die sreigewordenen srüh-weu BahnhosSterroins in Anlagen von Straßen für Bauterraino große Summen zu erzielen in Aussicht stehen. Namentlich ist dies in Frankfurt a. M. der Fall. Mit der Aus führung der beantragten Converlirung der Prioritöicn wäre ein weiterer Factor zur Besserung der Rente geschaffen, aber auch ohne die Convertirung haben die Actionaire der Hessischen Ludwigsbahn alle Ursache, einer ferneren günstigen Entwickelung des VerkeyrS ihres Unternehmens und damit einer jährlichen Ausbesserung der Rente enigegenzusehen. Diese Besserung hat noch den weiteren Vor theil. daß sie bei einer elwaigen Verstaailichung der Bahn den ent sprechenden Kauspreis mit bestimmen wird und wtre eS daher sehr erwünscht, daß die Stellung von etwaigen Anträgen behusS der Verstaatlichung unlerbleiben mögen." *— Dortmunder Steinkohlenbergwerk Louise Tief bau. Einen gestern in Bezug aus die zu erwartend« Dividende untergelaufrnen Druckfehler berichtigend, bemerken wir, daß dieselbe die des Vorjahres unter allen Umständen überschreiten wird. Wir wiederholen, daß die günstige Conjunctur in der Hauptsache erst dem neue» Jahre zu Gute kommt und voraussichtlich daS Erträgniß desselben ein recht gutes werden w;rd. F Die Bergssche Handelskammer zu Lennep, welche au» der Handelskammer zn Lennep unter Erweiterung ihres Bezirks hervorgegangen ist, veröffentlicht ihren ersten Jahresbericht. Der- elbe sicht von einem Gesammtnrtheil über die Lage der Industrie und des Handels des Bezirks, der Tuche, Wirkwaaren, Streichgarne, Kammgarne, Baumwollgarne, Zanella, wollene Decken, Plüsche, Bänder. Litzen, Kunstwolle, Schuhwaaren, Lastingschäste, Lederschäfte, Margarin, Dynamit, Pulver, Papier, Lack, Schirme, Stöcke, Pfeifen, Seife, Spulen, Branntwein, Mehl und Lohe neben den zahlreichen Erzeugnissen der Lenncper und Remscheidcr Eisen- und Stahlindustrie abricirt, ganz ab und bespricht nur nach Wiedergabe der meist sehr kurzgefatzten Einzelberichte die Ausfuhr nach den einzelnen Absatz gebieten. Die wachsenden Schutzzölle in den bisherigen Export ländern werden Iheilweise als für specielle Industriezweige geradezu verhängntßvoll bezeichnet. Ü Haget - VersichernugS - Gesellschaft zu Schwedt. Während die Gesellschaft im vorigen Jahre einen überaus un günstigen Abschluß machte und von ihren Mitgliedern an Prämie und Nachschus; 140'/, ^ für je IM./e Versicherung erhob, ver- pricht das laufende Jabr sehr günstig abzuschließcn. Tie sonst sehr chweigsame Direktion beeilt sich daher schon jetzt, wenigstens über )as Erfreulichste einige Andeutungen ihren Mitgliedern zukvmmen N lassen. Danach haben die Schäden, zu denen bereits die recht chwcren vom 11. und 13. August hinzugerechnet sind, noch nicht die halbe Vorprämie verbraucht. Die Verwaltung wird daher, falls nicht noch ganz ungewöhnliche Ereignisse etntreten, in der Lage sein, den Reservefonds, dem drei Viertel des Gewinnes zusließen, erheb- lich zn verstärken und außerdem den Mitgliedern eine Dividende zurückzuzahlen. So sehr wir es anerkennen, daß die Gesellschaft nach dem Vorgänge der „Borussia" und Leipziger solche frühzeitige Milihcilnngen macht und dadurch ein dringendes Bedürsniß erfüllt, o sehr müssen wir bedauern, daß sie dieselben so knapp und unklar hält. Zunächst fehlt jede Andeutung, ob die Gesellschaft In der Mil- gliederzahl und Versicherung vonvärts gekommen oder zurückgegangen ist, und da bisher letzteres regelmäßig der Fall war, muß Jeder- mann Gleiches auch setzt annehmen. Man ist überzeugt, daß die Direktion auch hierüber sich auSgeiprochcn Hütte, ivenn sie Erfreu liches berichten könnte. Bon 165 Millionen Mark Versicherung in 1882 ist die Gesellschaft von Jahr zu Jahr ohne Unterbrechung auf 113 Mill. in 1887 zurückgegangen, und wir werden eher zu hoch greisen, wenn wir die diesjährige Versicherung zwischen IM—110 Mill. annehmen. Die Vorprämie, welche 1887 wenig über 82 betrug und bei Weitem nicht sür den Bedarf binresckte, wird sür das laufende Jahr. etwas erhöht sein, so daß die gesammte Einnahme zwischen 830 000 bi« 900OM./L beträgt. Hiervon geht die Hälfte mit ca. 415000—450000 für Entschädigungen (1887 dagegen 1548 231 ») und ca. IM OM Mark sür Verwaltung ab, so daß 315 000—350 OM erspart bleiben. Hiervon fallen drei Mertel dein jetzt unbedeutenden Re- ervefondS von 43 763 ./t zu und ca. 80 OM werden den Ver sicherten zurückgezahlt. Die Schwcdtcr ist die älteste preußische gegenseitige Gesellschaft und war lange auch die größte, bis ihr all- mälia die rührigere Borussia und Norddeutsche über den Kopf wuchsen, so daß sie heute der Größe nach nur noch die dritte Stelle einiiimmt. Ihr Hauptfehler ist, daß sic nicht durch richtige Aus wahl der Versicherungen eine richtige Vertheilung der Gefahr und damit auch gleichmäßige Prämie herbeizusühren verstand. Dieser Klumpenvcrsichcrung — von welcher übrigens auch die Norddeutsche ich nicht ganz freihalten soll —' ist eS zuzuschreibcn, daß im Vor jahre von IM ./< Versicherung 143 /H. in dsejem Jahre nur 83 zu zahlen sind, Schwankungen der Beiträge, wie sie den Landleuten überaus lästig fallen. Tie Gesellschaft hält sich indessen, weil sie an Verwaltungskosten sehr sparsam und dabei im Berhältuiß be- deutend billiger als die Norddeutsche ist. *— Westfälischer Grubenverein. Ans Schacht II der Zeche „Hansa" wurde vor einigen Tagen ein Flötz von 60 Zoll reiner Kohle mit gutem Nebengestein bei 10 bis 12° Einfällen durchtcust. Die Kohlenmenge dieses Vorkommens schätzt man aus über IM Millionen Centner. Da bei dem weitern Abtensen in kurzer Zeit noch verschiedene werthvoll- Flötze der Westfalia-Gruppe mit Bestimmtheit angetroffen werden, wird die Zeche bald nach vielen ertraglosen Jahren wieder in die Reihe der dividenden- bringenden Unternehmungen treten und dürfte dann dieselbe, dank der rastlosen Bemühungen des verstorbenen Herrn Friedrich Grills, zu den besten Kohlengruben deS westfälischen Kohlengcbiets gerechnet werden können. -r. Die Hannover-Braunschweigische Hagelschäden Versicherungs-Gesellschaft, welche auch in diesem Jahre eine Steigerung ihrer Versicherungssumme erfahren hat, sieht wiederum einem recht günstigen Abicküusse entgegen, obwohl die Zahl ihrer Hagelschäden nicht unerheblich war. Der Durchschnittsbettrag pro IM Versicherungssumme wird sich ans 61—62 stellen, da der »ach dem jetzigen Geschästsstande sür IM Bcitragssumme aus- zuschreibende Beitrag von ca. 64 sich, je nach der Höhe des sür hagelsrcie Jahre zu gewährenden Rabatts, bis zn 52 ^ herabmiu- der» würde. *— Hamburg-amerikanische Packetfahrt-Actien- Gesellschaft. Die dänische ,.THingvalla"-Gesellschast hatte an die Rhcderei des Dampfers „Wieland" das Ersuchen gerichtet, der selben ihre Rechnung sür Rettung, Beförderung und Kost vo» 455 Passagieren des „Thingvalla" und der geborgenen Mannschaft und Passagiere des „Geiser" einzureschen, woraus die Hamburg, amerikanische Packctsahrt-Aclien-Gesellschast der „Thingvalla"-Ge- ftllschaft sofort die nachstehende telegraphische Antwort zustellte: „Anläßlich Ihrer Ansrage theilen wir Ihnen mit, daß wir uns glücklich schätzen, daß es unserem Schiff „Wieland" und dessen Mannschaft vergönnt war, zur Rettung so vieler Menschenleben beizutragen. Wir leiste» mit Freuden Verzicht aus die zwischen den beiden Capilainen vereinbarte Vergütung, stellen es Ihnen aber anheim, im Falle Sie sich die Kosten von den Assecuradeuren decken lassen, den ganzen »nS zukommenden Betrag zur Unterstützung nothleidcnder Hinterbliebenen der Paffagiere des „Geiser" zu ver wenden." Dieses noble Verfahren wird gewiß überall aufs Wärmste anerkannt werden, wie auch daS lobeaSwerihe Benehmen des Capi- tains und der Mannschaft des „Wieland" den Geretteten gegen über fortgesetzt in der amerikanischen und nordischen Presse ge würdigt wird. BreSlau, 4. September. Die aa der heutigen Börse cingesuhrlen Oberjchlesijcheu Cemenlactien wurden nach dem Ein- sührungscourie von 142 in Folge bedeutender KausordreS bi- zu 165,50 gehandelt. Z Der VerwaltungSralh der Görlitzer Aktiengesellschaft sür Fabrikation von Eisenbabumaterial (vorm. Lüders) hat beschlossen, 7'/, Proc. Dividende sür das abgelausene Geschäfts jahr zahlen zu lassen; es übersteigt diese Ziffer dir des Vorjahres ui» 3'/, Proc. Oberschlcsische Portland-Cement-Actien. Die An meldungen aus ungesperrte Stücke zum EmissionScours waren so zahlreich ciiigelausen. daß bei der Rcpartit'on Summen unier 50OM.6! gar keine Berücksichtigung sanden, während aus alle Summen darüber einStück ä 1000 entfiel. Die an der Börse zum Eourse von 142 gestern cingesührteu Actieu stiegen aus 165.50. G A»S Bayern. 4. September. In den Gewässern Bayerns kommen noch viele Perlmuscheln vor, die auch Perlen liefern. Da nun in den letzten Jahren diese Muscheln massenhaft gestohlen wurden, so sind aus die Entwendung derselben strenge Strafen ge- setzt, war jedoch die Diebe nicht hindert, immer noch Versuche in dieser Richtung zu machen. Gestern wurden in Biechtach im bayeri schen Walde 6000 Stück solcher Muscheln, die an eine Perlmutter- waarensabrik geliefert werden sollten, ver'aust. — Bon dem Rein gewinn der Augsburger Kattunsabrik in Höhe voa 229920^1 sollen 9 Proc. oder 135 OM als Dividende veriheilt, 35 OM als Extrareserve znrückgestcllt, 25 OM dem Reservefonds über wiesen. 27 915 aus Delcrcdereconto abgeschrieben. 4M0 sür Gratificationen verwendet und 3005 aus neue Rechnung über- tragen worden. Stuttgart, 2. September. Die schon längere Zeit schwebenden Verhandlungen über die Umwandlung der Rettenmoyer'schen Bierbrauereien in der Vorstadt Heslach sind, wie die „Allg. Ztg." hört, nunmehr zum Abschluß gediebe». Als ursprünglich ge forderter Preis wird die Summe von 12600M>! geuannl. Da« Eousortium, welches die Tran«ac»ioa übernommen hat, besteht emS
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