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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-14
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1888
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Zweite Mage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ 258. Freitag den 14. September 1888. 82. Jahrgang. Jur Romreise des Kaisers. * Der Freiburger Katholikentag hat den Versuch unter nommen, die Reise deS deutschen Kaisers nach Rom zum Gegenstand eines leidenschaftlichen Parkcistrcites zu machen. Pflicht aller besonnenen Patrioten ist eS. dem ausS Ent fchiedenste entgegenzutreten. Wen» wirklich einige radieale, bezw. mehr oder weniger oppositionelle Organe der italienischen Preise diese Reise wie eine dem Papste scinv In letzterer Beziehung war die Versammlung darin einia, daß. falls die Unsallveisickierung aui das gejannnie-Ipaid,ke,gew>ide aus gedehnt werde» sollte — und in dittec Hinsicht ist ja lekaunt, daß ei» Steictzenlivnrs ausgearbeitet wird —, eine besondere Be- rnsSgenossenschast gebildet werde» solle. Es Waide den» auch ein Antrag datiti geilend angeiwninnn, den Vorstand zn beansrr.igen. inr de» Hall, das» säinuitliche Avolhekerbelriebe du-ch gesetzliche Vor teil ii! süc uusallvcrsickicrungspstichüg eitlen winde», d e einleitende» Schritte zur Bildung einer Apolheker B-r»iSge!iossc»schrst zn thnn. Ausarbeitung des bürgert ichen Gesetzbuches entsandte, schwaiig über dein Haupte des greise» Präsidenten der Todeseiigel bereits seine Sichel. An, nächsten Sonntage hätte vr Pape sein zweiund- siebcnzigsteS Lebensjahr vollendet, und die ihn noch vor Kurze», a» der rüstigen Arbeit gesehen, Hütten nicht vermnihet, daß seiner fruchtbare» Thätigkeit ein so schnelles Ende beschicken sei. Mit Pape ^ scheidet ans der Reihe der deutschen Juristen ei» Richter und Gesetz geber von jener B.dcutnng, wie sie de», classischc» Juristen des ! a ten röiiii'ch u Reiches zukoni Heinrich Eduard Pape hat lange Zen an den größte» W rken der RechtSeinheit dei, ersprieb- lichste» Antheil gcuoniiiien, und sein Name ist Mit der Geschichte deS den scheu R chierstandeS unvergänglich verknüpft. ES war seine grösste Des Fernere» wurde beschlösse», de», Vorstand de» Auftrag zu er selige Demonstration dargestellt haben sollten, so haben alle j »heilen. auch sur den Hall, daß du AlierS und Jnvalidenve,siche- tierstäudiaeu Leute diesseits »nie ienseit« der Alt'e» „icht erst I rung berusSgeuosleniaiastllch organgut würde, Mallnahiuc» zur „lltliii über di- „ellstchidi-<> ttlr!,„dtesiiteit einer >-r 1 rti 1-» Eirtchlinig einer eigene» pharmazeutische,,-Beiussgenosicuschast zu ! und letzte Lebensaufgabe, „och die RechtSeinheit der deullchen Nation nvthig. über die vollständige Grundlosigkeit einer derartig» ^ ^ ^ ^g^„Iiche Gejetzl-uch zu krönen, und war es ihn, nicht Inder Frage der Alters- und J,,valide»vers i che-k vergönnt, de» Abschluß dieieS Werkes zu erleben, so hat er doch de» u»g gingen die Meinungen übereinstimmend dahin, daß es zwenello? ! Enttvurj vollendet gesehen und dem schließlich«» Gcsetzbuche wenigstens sei, daß der BundeSiath in seinem Plenum dem von seine» AuS-1 de» Slcmpel seines Geistes ausgedrücki. ichüjje» acceplirlen Piincip bei Organijaiio» aus der Grnud-I A»s kleinen Ansüngen hcrvorgcwachjc», zu Brilon in Welt lage der territoriale» Verbände seine Zustimmung ertheilrn I solc» geboren, aus den Hochschulen deS Rheinlandes und der Mark werde, da die einzelnen Bevollmächtigten sicher bcieils in den Aus- ! gebildet, wandte der junge Jurist frühzeitig seine Neigung den, schliss-» l>» Enlbersiändniß mit ihren Regierungen snr dieses Princip I du: gerliche» RechtSleben zu und sühltc sich voruehnilich durch das gestimmt hätte». Wenn gleich sich zur Ze t nicht übersehe» ließe, ob I Handelsrecht angezogen. Scho» mit 20 Jahren Doctor der Rechte, ich auch im Reichstage snr dieie Form der Organisation eine > mit 27 Obe»laiidergerichtSass,ssor, »vnrdc Pape in jungen Jahren Majorität finde» würde, Io sei j denialls als seststehend anznnel men, I auch in die polnische Bewegung hineingerissen, ohne sich freilich der- daß LaS Gesetz in der nächste» Reichs,agSjessic» zur Verabschiedung I selben willenlos und haltlos zu überlasse». Er wurde in die kurz gelange» und Io diese letzte Frage der Svcialpolitik der kaiserliche» I ledige zweite Kammer gewählt, welche an, 6. Februar 1842 zu- Botschast vom 7 November 1881 gelost und das Velinächt.,iß Kaiser I sammcntrat. um schon am 27. April aufgelöst zu werden Aussaffungstveise aufgeklärt zu werden. Weder in dem Eya rakter unseres Kaisers, noch in unserer dcrmaligen kirchen- politischen Lage ist irgend ein AnhaltSpunct gegeben, der auch nur entfernt eine Unsreundlichkeit gegen Lev Xlll. vermnthen lasten könnte. Es bedurfte auch nicht erst gewisser „Ent hüllungen", um uns davon zu überzeugen, daß nicht von Kaiser Wilhelm die Wahl Roms als Besuchöortes aus gegangen sei. Im Gcgentbeil, wie die Verhältnisse liege», konnte man sich von vornherein sage», daß der selbe sein Erscheinen in der Ewigen Stadt lieber vermieden haben würde. Ebenso selbstverständlich aber ist, daß König Hnmbert die Einladung nach einem andern Orte als nach der Hauptstadt des Königreichs Italien gar nicht ergehen lasten konnte. Und damit war die Frage der Ortswahl endgiltig entschieden. Nur wer die Politik des Bündnisses mit Italien snr durchaus verfehlt hält, kann der Meinung sei», Kaiser Wilhelm hätte diese Einladung ab lehnen sollen Wer mit diesem Theile der Reichspolitik über einstimmt, wird sich nur freuen, daß unser junger Herrscher alle» gegnerischen Äntriauen zum Trotz nicht zögert, den Ouirinak als Gast des Königs Humbert zu betreten. Daß Kaiser Wilhelm, einmal i„ Rom, auch den Papst besuchen wird, ist selbstverständlich, und daß der Papst diesen Besuch -— wie sehr auch die bisherige Argumentation der vatika nischen Intransigenten durch denselben durchlöchert wird — nicht ablehnen kann, liegt ebenso aus der Hand. Nachdem nian dies Alles nicht hat verhindern können, scheint jetzt von eben diesen Intransigenten der Versuch gemacht werden zu sollen, über den Kaiserbesuch eine ihren Zwecken günstige Austastung zu verbreiten. Statt zu Ungunsten deS Paps« thumS auszuschlage», sagt man. werde diese Reise viel mehr eine für dasselbe vorthcilhaste Lösung der „römischen Frage" zur Folge haben, nachdem der deutsche Kaiser sich an Ort und Stelle von der Unmöglichkeit desNebcneinanderwohnens der beiden Souverainc derselben Stadt überzeugt haben werde. Sollte dergleichen wirklich, wie behauptet wird, „in katholischen Kreisen" gehofft und geglaubt werde», so würden sich diese Kreise einer absolut sichere» Enttäuschung auSsetzeu. Eine „römische Frage" in dem Sinne, daß cS sich darum handeln könnte, in irgend welcher Weise den Sitz der Regierung des Königreichs Italien von Rom zu entfernen, gicbt eS für die deutsche Politik nicht Mit Bezug hieraus ist in der Thronrede zur Eröffnung des ersten deutschen Reichstags aufs Deutlichste das NicbtinterventionSprincip ver kündet, und daran wird in alle Zukunft scstgehaltcn werden. Eine „römische Frage" in dem engeren Sinne, daß die Katholiken der ganzen Welt ein Intereste an der Freiheit und Unabhängigkeit deS Papstes haben, wird freilich immer be stehen bleiben. Allein, die italienische Regierung hat diesem Interesse sofort durch daS Garantiegcsetz von >87l Rechnung getragen, und all' diese 18 Jahre hindurch hat keine Regie rung gegen den so geschaffenen Zustand Protest erhoben. Allerdings möchte sich dies Berhaltniß in einzelnen Puncten für den Papst noch angenehmer gestalten lasten, und cs wäre iu abstiaeto wohl denkbar, daß für eine dementsprechende Perstäudigung zwischen Papst und König der deutsche Kaiser ein geeigneter Beruiittler sein könnte. Im Augenblick ist an dergleichen indcß bei der seit Jahr und Tag ini Batican vor herrschenden Stimmung gar nicht zu denken. Und auf alle Fälle kau» man sicher sein, daß Kaiser Wilhelm nichts thun wird, was auch nur die geringste Hoffnung aus eine Minde rung der Svuvcravnetät Italiens über die Ewige Stadt er- mutbigen könnte. Mlitairijches. * Alt - Boyen , 10. Scptcmber. Zur Besichtigung des V. Armeecorps war der General-Jnipccteur der kl. Armee- Jnspeclion, General-F ldmarschall Prinz Georg von Sachsen, begleitet von zwei Adjutanten, dem Major von Broizem und dem RNtmcisler Von Tarlowch. am 9. d. Nachmittags in Station Alt Boy-n eingetroffen und von dem commandirende» General des V. Armeecorps, General der Infanterie von Meerscheidt Hüllessem, und dem Oberpräsidente» der Provinz Posen, Grasen van Zedlitz Trützschlcr, empfangen worden Quartier nahm der bolle Gast bei dem Prinzen Biro» von Curland in Nitsche. DaS Manöver basirte aus folgender Grundlage: Ein Nordcorps Hai Posen cernirt und zum Schutz der Cerniruiig eine Division (10.) gegen Kosten borge schoben. Ein Südcorps, welches sich bei Breslau conccnlrirt, bat die 9. D Vision über Polnisch Lissa entsendet, uni die für das Südcorp wichtigen Eisenbahnlinien zu decken. Tie Norddivision soll diese Süd- divisio» aus Breslau znrnckivcrfeii. Die Norddivision ging in zwei Eolonnen vor. Die linke Coloane (19. Brigade mit dem I. Schle sischen Jägerbataillon Nr. 5, dem Ulanen-Regiment Kaiser Alexander III von Rußland (We'tpr.) Nr. 1 und zwei Nbtlleiluiigc» des Posenschen Fcld-Arlillerie-Reqimcnts Nr. 20) rückte über Naklaw ans Deutsch Presse, die rechte Colonnc (20. Brigade init dem 2 Leib-Husaren Regiment Kaiserin Nr. 2 und einer Abtheilung des Feld-Artillerie- Regiments Nr. 20) ans einer Parallelstraße nach Polnisch-Presse vor. Bei Deutsch-Presse kam es zu ein-nr Zusammenstoß mit der Eavallerie der Süddivisio» l l. Schlesisches Dragoner-Regiment Nr 4 und Posenschrs Ulanen-Regiment Nr. 10), in welchem die Eavill rie der Norddivision (9. Cav illerie-Br-gade) geworfen wurde. Die In sanierte der 19. Brigade wies aber die siegende Eavallerie zurück nahm die geworfene eigene Eavallerie aus und drang gegen das Dorf Parsto vor, woselbst sie ein hinhaltendes Ge'echt führte, bis die zwischen beiden Brigade» stehende Arnlleiie den Feind er schüttert und die 20. Brigade, über Zydoivo auSholend, die linke Flanke des Gegners umsaßl hatte. Obgleich die 9. Eavallerie Brigade gegen den rechten Fiüicl der Norddivision (20. Brigade energisch anrilt, wirs derselbe doch den Feind auS seiner Sielliing. Nun drang auch der linke Flügel (19. Brigade) aus ParSko und Splawce vor, und die Süddimsio» wurde gezwungen, ans der ganzen Linie ziirückzugehe». Dieselbe s tzie b.i Duchoivno-Saule, die Nord division bei Splawce Vorposten auS. Alle Truppen bivouakirien Die Div>sio»Shaup:q»atticre wurde» in t dcu Vorposten und dem GcoS der Truppe» durch Feldtelegraphen verbunden, was ungemein schiiell voc sich ging. Ii dei, BivonarS wurden vom 1. West preußische» Grenadicr-Regimeni Nr. 6 und vom 2. Nuderschlesi che» Znsanterie-Reginien! Nr. 47 die neuen Zelle verwendet, welche, von je drei Man» gcirage», entweder als kleine Hütte» für diese drei Mann oder auch als große Lorporalschistszelte ausgestellt werden können und sich schon an den vorhergehenden Tagen sehr bewährt hatten. Se. königliche Hoheit Prinz Georg, weicher sächsische FeldmarichallSuniiorm trug, begrüßte die Ojficiere des V. Corps bei der Kritik und sprach seine Freude darüber aus, daß cs ihm Vergönnt sei, seit längerer Zeit wieder einmal daS V. EorpS begrüßen 1« können. Socililpolitisches. Gruer«>nersam«Iu»g des deutsche» ApottzekerdereinS. * Berlin, 12. September. In der heutigen Sitzung der Generalversammlung de- deutschen Apolhekerverein wurde« in eingehender Weise u. A die Frage» erörtert, welche Stellung die Apotheker Deutschlands zu deni Gesetzentwurf, be treffend die Alter«. nndJnvalidcnversicherung, einnehmen «ab ob eventuell die geeigneten Schritte zu thnn wären, uni eine phntnnatzeutische Berussgenoffenschast zu bllven Willelm'sl. aus diesem Gebiete elsiillt werde» würde. Wenn gleich die deulschen Apotheker das Ausgehen des berusSgeiiosseitschaslilche» PrincipS in dem neuen Gesetzentwurf unter dem Gesich spuncle be dauern, daß dadurch die Organisation einer pharmazeutische» Be rufSgenosienschasl hmausgcschobe» werde, so sei doch die Organisation auf der Grnndlage der lerriloriale» Verbände guiznlleißen. Sehr j >i beklagen aber würde es sein, wenn der »cueste» ausgclanchte» Idee, die Atters- und Invalidenversicherung den Kiaukencassen an zugliedern, prakl jch Folge z» geben versuch! würde. ES würde die- geradezu gefährd: ohead tür den Bestand der ttrankencassen wie für die Alters- und Invalidenversicherung selbst sein. Die jetz-ge , Organisation, wie sie die Krankenkassen besitzen, habe sich mit sehr I Pape eine sünfzeh» Mann starke Fraktion — des „Rheinischen Damals bildete de» Streitpunkt zwischen den Parteien vernehmlich die ocirvvirlc Verfassung. Am 20. März nahm die Kammer eine Adresse an, in welcher sie im Namen des preußische» Volkes dem Könige snr die Lclroyirnng Dank sagte nnd die Verfassung vom 5. Dcceniber 1848 als die „Wiederkehr des öffentlichen Rechiszu- standeS", als „daS nunmehr giliige Grundgesetz deS prenßijchc» Staates ' stierte. Diese Adresse wurde mit 175 gegen 158 Simulien z»m Beschluß erhoben. Mit der Minderheit, also gegen die RcchiS- bestviidigkeit der vciroyiricn Belsassung, stimmte auch der Abge- ordnete Pape. I» der Kammer wurde nach den Abgeordneten Rohden und verschwindenden Ausnahme», wie von allen Seiten anerkannt worden, vortrefflich bewährt. Dieselbe würde unbedingt Zuschlägen und durch eine neue crs-tzi werden müssen, ja eme große Zahl der jetzt bestehenden Kraiikencasjen würde einsach unmöglich sein, wollte man Kme» die Alters- und Invalidenversicherung auspjropsen. (DaS will kein Mensch; angliedern und aujpsrvpsen ist zweierlei. Red. d. Leipz. Tgbl.) Wenn seile»- der deulschen Apotheker gegen die in dem jetzigen Gesetz »twurs vorgesehene Organisation der AlierS- und Invaliden versicherung aus der Gruiidlage der tcriilo ialen Verbände Ein wendungen nicht erhoben würde», so »iüßle dies aber »in jo mehr >ege»über der Gleichmäßigkeit der Rente für alle Vcr- icherte» geschhen. Nicht nur der Apotheker stand, sondern auch eine sehr große Zahl anderer Gewerbe müsse uiibediiigl eme Ab änderung der jetzt vorgesehenen Rentensätze wünschen, sollte nicht daS neue Gesetz von vornherein den Kenn des Todes in sich tragen und anstatt den Eharakter einer großen locialpolitischen Maßreg l den einer unzulänglichen Armeniinterstütziing erhalten. Eine stiijeliweise Abgrenzung der Renlcnhöhcn sei unbcdingl gebole». DaS Minimum könnte ja für gewisse Kategorien von Arbeitern beibehalten werden, ür die anderen Versicherten aber müßten die Renten entsprechend den« Lohiie und dir» Jahresverdienstc festgesetzt werden. Freilich würden dementsprechend auch die Beiträge der i» die höheren Rentensätze einbegrrffencn BerusSkalegoricn gesteigert werden nrllsse», der Erfüllung dieser Verpflichtung aber wollte» sich die Apotheker gern unterziehen. Hoses" — gcnannt, zu welcher vorzugsweise Katholiken gehörten. Ernzeliie derselben sind später der klerikalen Partei beigcireien. Diese Fraclio» bildete den Uebergang von der Lucken zu der Rechten: sie sprach sich in ihrem Programm gleichmäßig gegen die Reaciio» und Le» Scheiiiconsiiiuiivnalisnius wie gegen diejenigen Bestrebungen aus, welche antimonarchlsche Tendenzen verralhe», und beschdele die Volksvertreter, welche „dein Idealismus verjallcii und unter dem Name» der Tcmoklaiie aus die Verwirklichung von Grundsätzen bedacht sind, die nicht in daS Leben treten können, ohne den gewaltsame» Umsiurz aller staatliche» und sociale» Verhältnisse herbe zulühren". Im Gegensatz- zn dieser falschen Deinokralie wollte die Flactio» „an dem veruiiiislige» demokratischen Princip" fest Halle». Bei der Kürze der Lebensdauer dieser Kammer kam cS nicht zu einer praktische» Probe aus dieses Programm. IedeiijallS hat Pape auch in seiner späteren Lausbahn »»»rer eine maßvolle und vermittelnde Stellung eingenommen, auch als Bevollmächiigler zur» Biindcsrathe immer ohne politische Voreingenommenheit nur der Wahrheit und dem Vaterland.' zu diene» gejucht. Im Jahre 1850 begann Pape seine Vorliebe für das Handels recht durch seine Thätigkeit »» See- und Handelsgericht zu Stettin für die Rechtsprechung zn verwerlhen. In der alten Handelsstadt lernte er alle verschlungenen Fäden deS Verkehrs genau kenne»; als Mitglied des osiprcußijchen Tribunals erweiterte er seit 1856 sein handelsrechtliches Wisse», und mtt einem Schatze von Erfahrungen und mit einem seltene» Scharfsinn ousgeüottet. konnte er als der berusenstc Vertreter Preußens in der Eommission sür die Ausarbei Nachdem ei» Antrag des Bezirks Hannover, eine freiwillige Ver-1 iuug de- deutschen H»»dclsgcs,tzbuchrs erscheinen, an dessen Zustande- sicherungSgenoffeiijchast „gegen Krankheit, Unfälle, Invalidität und I komme» Pape nicht geringeren Anlheil hat als an manche» Werken Alter zu begründe», welche derartig beschaff.» ist, daß die Ausnahme I der einheitlich.» Gesetzgebung der Folgezeit. Seit 1859 gehörte er deS pharmazeutische» Personals i» die Reichsvcrsicherung di-ser Art I zugleich dem Justizimnisicriu,» als Vortragender Rath an; seit 1861 überflüssig erscheint", abgclehnt worden, wurde einstimmig folgende, 1 wirkte er a» de» Eulwürsc» snr die Eivilproceßordnung mit, und von Herrn Apotheker Kauert-Elberseld beantragte, den obigen I als im Jahre 1870 die deutsche Rechisprechung zuerst eine einheit- AuSsührriiigen entsprechende Resolution angenommen: I lrcbe Spitze in dem Bundes-Oberhandelsgerichtc erhielt, Die Generalversammlung des deutschen ApolhekervereinS I dessen Zuständigkcil freilich weil über das Handelsrecht hinausging, begrüßt es mit besonderer Geiiugthuung, daß die verbündeten I da war Pape z» den, Amte auScrsehe», als Präsident dieses höchste» Regierungen die Lösung der Frage der Alters- und Invaliden-! GerichlSboseS de» Ruhm der dcutichen Justiz zu erkalten nnd zu Versicherung soweit gefördert habe», daß die gesetzliche Verabschiedung I erböhen. Und di-se Ausgabe bat Pave in vollendeter Weise erfüllt, des Entwurfs in der bevorstehende» Session des Reichstages zu I Die Rechtsprechung des Reiws-Oberhandelsgerichls wird erwarten steht. Tic Versammlung ist jedoch der Ansicht, daß zur I wegen ihrer wisscnschasttichc» Diese und überzeugenden Dialektik voller, Erreichung des in der kaiserliche» Botschaft vom 17. November! immer als musterhast ancrkaiini werden. 1881 ins Auge gefaßten Zieles unbedingt anstatt eines stritten I Freilich war des BleibenS in diesem Amte sür Pape nicht lange. Betrages eine Abstufung der AlierS-und Invalidenrente »ach obenhin I Im Jahre 1879 wurde das Reichs-OberhandelSgeitchi aufgehoben geboten erscheint unter Zugrundelegung des Lohnes oder GehallcS, I »nd das Reichsgericht unter Simson's Präsidium gestellt^ Aber wie dies bei der Unfallversicherung der Fall ist. Die General-I Pape war eine eben so ehrenvolle wie wichtige Ausgabe vorbcbalten: der rinzigcn Tochter Pape's, welche kurz nach ihrer Verhei» rathung mit dem Hauptman» Sommer vor nunmehr acht Jahre» dem Bater in den Tod voransgin-z. königliches Landgericht. Ferteu-2traska>nu»rr I. I» der 1. Morgenstunde des 16. Juli dsS. IS. besauten sich der Schuhmacherzesclle Eduard Gustav Wagner ans Taucha und einige andere jmige Leute, voni Tanze heimkehrend, in der Nahe deS Gasihoss zn Zedlitz bei Borna. Dem p. Wagner war leine Geliebte verschwunden, weshalb er bei de» anderen Leuten Nachforschung hielt, hierbei aber nicht gerade liebenswürdig empsangen wurde; genug. cS kam zu Differenzen und zu deren Schlich!»»-', bediente sich Wagner einsach seines Taschenmessers, mi! welchem er dem Dicnsiknccht St. zwei Stiche in die linke Schulter versetzte, dadurch aber einer gefährlichen Körperverletzung sich schuldig niacktte. Der Angeklagte war zwar der That nicht abredig, machle aber z» sciner Entschuldigung geltend, daß er vorher von St. mißhandcli worden sei. Es erfolgte die Veruriheilung des Angeklagte» z» 8 Mo- »aten Gesängnißstrafe. II. Ein äußerst rabiater und zu Gewaltthäiigkeiie» geucigier Mensch ist der aus Zajrczki in Posen gebürtige 22 Jahre alte Dienstknecht Aegidius Glogowitz, welcher von den Gerichte» zu Schildberg, NamSlan und Ostrom» bereit- mehrfach und zuletzt mit Zuchthaus bestraft und deshalb auch, obwohl zu», Mil,mir s. Zt. ausgehoben, doch nicht cingczoge» worden ist. Am 6. August d. I. befand sich Glogowitz nebst Andere» vor der Restauration zur» Scbwanenschlößchen in Grimma und vollsührie, da ihn eine Kirschen- händleri» beschuldigte, ihr Kirsche» weggcnomme» zu habe», einen Hcidenskandal, so daß der Mrih de- Restaurants, Herr P., cin- ichritt. Derselbe wurde aber von Glogowitz ohne Weitere- durch c »en Schlag mit einem Schlüssel am Kopse verletzt. Nunmehr er- lolgte die Arreiur des gewaltthäiigen Menschen, der jedoch, obwohl nicht allein Schutzleute, sondern auch Soldaten herzhaft zugr ffeu, Glogowitz eine» io heftigen Widerstand entgegensetzte, um sich schlug, stieß und biß, daß es nur mit äußerster Anstrengung möglich war. den Ar-estaien ins G.sängniß zu bringen. Damit aber noch nicht genug, setzte Glogowitz auch in der Zelle sein gcwaltthäüges Benehme» fo.t, ja, er trieb es so weit, daß er die Fesseln, die man ihm angelegt, sprengte und dann »och Zerstörungen in der Zelle anrichleie. Der Angeklagte, welcher die Thüilichkeiien, zu denen auch noch Beleidi gungen kamen, nicht in Abrede z» stellen vermochte, wurde wegen Widerstand- gegen die SiaalSqcw.iit. Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung unter Berücksichtigung de- fortgesetzten reni tenten Verhaltens und der großen Rohheit zu 1 Jahr l Monat Gesang „iß st rase verurtheilt. Der Gerichtshof bestand auS den Herren LandgerichtS-Direclor Bartsch (Präsid.), LandgerichtS-Räthen Wals, Dr. Bellmann, Schn- barih Engelichall und v. Sommerlatt H.; die Anklage führte Herr Staai-anwalt vr. Thieme. verjammlung beaustragt ihren Vorstand, be, dem Aundesralhe und Reichstage die zur Erreichung dieser Reuiencrhöhuug gebotenen Schritte zu unternehmen. er sollte die Stellung bekleiden, welche einstmals bei den Reformen Justiniaii's kein Geringerer als Tribonianus eingenommen hatte. Die Commission zur Ausarbeitung des bürgerlichen Gesetz, b uchcs Hai nnler Pape's Vorsitz mit Eifer und Hingebung gear beitet, und wie man auch über einzelne Theile oder Grundsätze des Eniwurfes urtheile, Niemand wird leugmn, daß dieses Werk, von iiattoiiaici» Geiste getragen, in der nationalen RcchlSgeschichie eine bleibende Bedeutung beansprucht. Trotz inannjgsacher Ausstellungen Marine. * Durch CabinetSortre vom 8. September sind, wie die Vossischc Zeitung" aus Kiel berichtet, für die deutsche, - „ Marine u. A. folgende Stellende,'ctzunqen sür tj-,, I'»> Einzelne» hat der Enlwurs auch aus dem deutschen Juristentage Winter besohle»: Eoutreadmiral Hollmau» ist zum Ehe,' des v"»-"'-,- Ai,erken»ung gc'u»d». den Verdiensten Schulgeschimrders. Capila.n KanL zum T-ab-'ches Ld L ^nk"bek.Zn"könL.', ^ miraittat, die Eapitaine -i-homscu und Bibra» vou Stuken I y^»,j,>ttiiden, aussöhnenden, weise leitenden und vorausblickeubcn zu iLtabschejS der Nordsee-, bezw. O,t,ce„ati0n, Eapilai» I Führung Pape's beraubt zu sein, lieber die Kreise der deuiichcn vo» PcttveiSz zum Obenversldirector in Wilhelmshaven er-1 Juristen hinaus aber wird die deutsche Nation das Andenken eines »aiiitt; ferner sind die Eapitaine Reiche, Junge, Schivarzlose I echte» Priesters der Gerechtigkeit in Ehren halten und bei der zu Eommandanten für „Eharlolte", „Stosch", „Gncisciiau", I ^srihschätzung der nationalen Einheit des Namens Pape dankbar die Corvettencapitaiiie Klausa. Rittmeyer. Riedel zu Com-1 gedenken. . ^ ^ ^ . Mandanten sür „Friedrich der Große", . Habicht". „Möwe", > Der „Staalsanzeiger" ehrt das Andenken deS Verstorbenen Eapitainiientenanl Zeye für „Hyäne", Capitam Piübdcmann durch einen längeren Nachruf, der wie folgt beginnt: sür „Bayern" ernannt worden. > "Ane festige Krankheit hat den Vorsitze,ch.n der Commission I zur AuSarbettNiig des EnlwmsS einer bürgerlichen Gesetzbuchs, * Bukarest, 8 September. Hand in Hand mit der Vrrvoll. I Wirkliche» Geheimen Rath und Mitglied des SlaalSraihs Vr. Pape kommniing miscreS Hce,Wesens, desse» Umwandluii-, im Sinuc deS I ll'stcr», zwei Tage bevor er seinen zweiundsieizigstcn Gchurlslag modernen Mililairwescns zunächst als persönliches V.rd enst König > erreicht haben würde, dem Lebe» entriss». Die Nachricht von seinem Earol'S zu bezeichnen ist, bat sich auch die rumänische Floltc I O'ischeidei, wird aus daS Schmerzlichste die weiten Kreise berühren, auS k einen Anfängen zu einer be»chiensivetthe» Bedeutung sür die I welche vor wenig mehr als einem Jahre dem Entschlafenen zu seinem Ausgabe» der LandeSvertheidigiing emporgeschwangen. E»c ganz I su»sz>gjähr,ge» Wirke» im Dienst des Vaterlandes Zeichen warn, besondere Bereicherung wird aber unsere Flotte in diese,n Jahre I cmplundener Verehrung dargebrachl haben. Der Wunsch, der da durch die i» Newcastle erbaute Panzersregattc „Elisabcla" erhalten, welche mii GejchüCeii größten Ka'iberS versehe», einen Gehalt von 1200 t besitz!. Außerdem werden im Lause des Monats September oder in de» ersten Tagen des Oktober- in Galatz die Kanoncuboote „Ottul", „Bisiritza" und „Sereth". sowie die Torpedoboole „Smeui", mal- an dieser Stelle ausgesprochen wurde, daß eS dem Jubilar vergönnt sein möchte, den Abschluß des seiner Leitung vertrauten großen Gesetzgebung-Werkes zu Staude zu bringen, hat sich zwar nichi völlig erfüllt. Noch harren zur Durchführung desselben wichtige Arbeite» der Vollendung. Die Hauptarbeit aber „Naluca" und „Sborul" einircfsen, von welche» die erst rn in London. I 'st Utthaii. Noch am Sch-,iss- des vergangene» Jahres Hai der Ver- die letzter» in Havre erbaut worden sind. Die Kauonenboole, von storbene den Entwurf de- Gesetzbuchs in erster Lesung vollendet welchen ein jedes bei einem Gei,alle von 100 t »nd bei einer Länge I überreichen können, und inzwischen ist derselbe mit den Motive» der vo» 30 m bei 4 m Bic le 13 Knote,i in der Sinnde zurücklegl, sind l Oesf.nilichkeit übergeben worden. So groß daher auch die durch dcn bOo»ders sür den Häsendienst und für kleinere Truppciilran,Porte Tod de- lrajtvollen Leiters der Commission gerissene Lücke sein bestimmt nnd werden schon dcimiä.hst i» Galatz erwartet, um hier I wag, so eischlint doch die Vollendung deS W-rkcs gesichert, und ihre artilleristische Ausrüstung z, erhalte -. Besonders befriedigende damit hat zugleich das Wirken des z» früh Verstorbenen einen den Ergebnisse habe» die lieber,iahmeproben bei de» Torpedoboalcn er- I Schmerz versöhnenden Abschluß gesunden. Hinter dem Verewigten geben, die bei einer 2V,stüidig» Fahrt und 320 Umdrehungen i» I liegt ein reich ö Leben, reich a» Arbeit und Erfolg im Richierdienst der Minute eine mittlere Fahrgeschwindigkeit vo» 20 Knoten in der » w>e im Dienst der Wissenschasl und der Gesetzgebung . . . Stunde nachwiesen. » Nach eingehender Darstellung des Lebenslaufs deS Ver > ittichenenen schließt der amtliche Nachruf: „Mil Hilfe eines eisernen Fleißes und einer außergewöhnlichen * DerCongreß dcrVereinigien Staaten hat die „Marine- Etatsbill", welche den Bau von acht neuen Kriegsdampfern an- orduei, darunter ein gepanz-.r r ^tah! Kreuzer von 7500 Tonnen, ein »»gepanzerter von 53M Tonnen, zwei uugevaiizerle von je 3000 Tonnen, drei Kanonenboote von je 2000 Tonnen und ein llebungSichiff sür die Marine-Akademie von 800 Tonne», endgiltig angenommen. Ferner wurden die Armee-EiatSbill in beiden Eon- greßliäulern und die Befestigungs- oder Fortificalionsbill im Rc- präseniantcnhause angenommen. Erstere cn'.hält außer den regulären Berwilligungen sür b,e Armee »och besoadere Posten für Fabri- kation von Ttahlgeschützen (3't, Millionen Dollars), für den Bau eine- Arsenals in Waicrviicl bei Tech im Staate Newyork (700000 Dollars) und sür Erperimente mit neuen Geschützen und Löffelten (eine halbe Million Dollars). Präsident Pape 1. * Die „Bvssische Zeitung" widmet dem Präsidenten Pape folgenden Nachruf: In demselben Augenblicke, in welchem der deutsche Inriften- tag seine Glückwünsche an den Präsidenten der Eommission zur Gedächinißkrast hatte er sich einen großen Schatz reichsten Wissens, vor Allem aber den höchsten Krad vielseitiger Rechtskunde errungen. Sein offener Blick sür daS Leben und dessen Bedürsnisse, sein schars sinniger Verstand, der ihn stets im Voraus die sernlicgendsten Con sequenzen ermeffen ließ, verbanden sich mit einer hervorragenden GesialtungSgabe, die mir Leichtigkeit und Sicherheit den schärssten Ausdruck deS Gedankens zu finden wußte. Zu diesen glänzenden Eigenschasien des Geistes traten die Borzüge seines Herzens, das Wohlwollen gegen Jedermann, sein gerechter und unabhängiger Sin». In seiner unerschütterlichen Treue zu König und Bater land, seiner unbedingtesten Pflichterfüllung ist Or. Pape daS Vor bild eines echten preußischen Beamten. Sein Name wird mit der Rechtsgeichichte des deutschen BolkS für alle Zeilen ruhmvoll ver bunden bleiben." * Berlin, 12. September^ Die Leiche dcö Präsidenten Vr. Pape wird beute in dem Sterbehause, Hosienzoliern- straß- 8» ausgcbahrt bleiben, um am Donnerstag nach Coburg übersübrt zu werden, Woselbst die Beisetzung erfolgt Dort ruhen im Erbbegräbniß der Famttie u. N. die Neberreste Leipzig ausgcfUhrt. Sachsen. * Leipzig. 13 September. Am vorgestrigen Tage fand die zweite diesjährige Gcneralrevision der Droschken statt, mit der auch diesmal eine Prämiirnng der besten Geschirre bez. der zuverlässigsten Knischer ver bunden war. Die gestern staltgefunbene Answabi -nr Prä- iniirung ergab, daß Lobnkutscher Meyer (Droschke Nr. 213) die erste, Lohnkuischer H. Müller (Droschke Nr. 107) die zweite, Lohnkutscher Dohmel (Droschke Nr. 85) die drille, Lvhukutscher Hoher (103), Lohnkutschcr G W. Müller (l l l) und Lohnkutscher Meißner (20l) die vierte, sowie Schlag (21), Saalbach (t5l). Hei,licke (25l) und Patzschke (499) die sünsle Prämie erhielten: letztere bestehen aus Droschkenulcnsilien im Werihe von 50 bis zu 10 Die Revision selbst hat, wie uns milgelheilt wird, zn erheblichen Ausstellungen Veranlassung nicht gegeben. * GohliS, 13. September. In der gestern Abend ab gehaltenen öffentlichen Sitzung unseres Gcmeinde- rathcs lagen einige Angelegenheiten zur Entscheidung vor. welche auch sür weitere Kreise Interesse haben, weshalb sich ein näheres Eingehen aus die Verhandlungen rechtfertigt. Bei Beginn theilie Herr GemeinLevorstand Singer unter Andern! mit, daß die bei der kvnigl. Kreishauptinannschast eingelegte Berufung in Sachen des Seyssert'scheu Teich- wegeS verworfen worden und damit endgiltig entschieden ei, daß dieser Weg ein nicht öffentlicher fei. — Es olgtc dann Bericht deS Bauausschusses über einige Bau- ache», von denen vor Allem die projectirte Anlage eines Personen- und Güterbah»hoseö der Thü ringische» Eisenbahn südlich der verlängerten Möckcrn'scheu Straße hervorzuhcbcn ist. Der Gemeindevorstand theilte mit, daß bereits vor einigen Monaten vertrauliche Verhandlungen fischen dcn maßgebenden Persönlichkeiten in dieser Angelegenheit taltgesundcn hätte». Dieselben führten indessen zu keinem Resultate, weil die Grundstücksbesitzer, von denen zwecks An lage deS Bahnhofes Boden erworben werden müßte, einen zu hohen Preis sür das zu erwerbende Areal gefordert hätten. Ani letzte» Mittwoch, den 5. September, habe nun abermals Termin stattgcsunden. bei welchem anwesend waren je ei» Vertreter der preußischen Regierung und der Eisenbahu- dircction zu Erfurt, sowie die Gcmeindcvorstände von GohliS und Möckern. (In Hinsicht aus Eutritzsch haben bezüglich der Anlage einer Güter-Haltestelle am sogen, alten Robrtcich besondere Verhandlungen staltgesunden.) Vom Rath der Stadt Leipzig war indessen der Termin am 5. September nicht beschickt worden, weil bei demselben die in Frage kommenden Bebauungspläne zu spät cingereickl worden wäre». AuS diesem Grunde konnten auch, wie der Vorsitzende gestern erklärte, seitens der Gcmeindcvorstände bündige Erklärungen nicht abgegeben werden, namentlich auch rückiichUich der die Einverleibung betreffenden Bedingungen. Ans den Erklärmigcn der preußische» Regierung und der Eiscnbahndirection zu Erfurt ging hervor, baß. wenn die Gemeinden mit der Untcr- lasiung deS betreffenden Areals sich einverstanden erklären würden, der Errichtung eines Personen- und Gülerbahnboscs südlich der verlängerten Möckern'schcn Straße nichts im Wege stände. Selbstverständlich und auS dem bereits oben kurz er wähnten Grunde muß dazu erst mit dein Ratbe der Stadt Leipzig in Unterhandlung getreten werden, um dessen Meinung zu erfahren. — Sodann erfolgte in der gestrige» ösfenllichen Sitzung Beschlußfassung betreffs der R > etz s ch kc» ü bc r- Wölbung. Es sind noch ungefähr KO m zu über wölben, die Kosten dafür stellen sich pro lausendem Meter aus 100 In seinem Gutachten hat Herr Medicinal- ralh Vr. Siegel der königlichen Amlöhauplmann- schaft bkigepstichtet, daß die Ueberwölbung der Rictzschkc nöthig und die Angelegenheit eine dringliche sei. ES soll deshalb binnen vier Wechen, gemäß dem amtShauplmann- scbastlicben Bescheide, mit der Ueberwölbung der Rietzschke begonnen werten, waS auch, vorausgesetzt, daß die nöthigeu Vorarbeiten die Einhaltung dieser Frist gestatten, nach Ver laus dieser Zeit geschehen wird. Nur bezüglich deS Kostcn- beilragS der Gemeinde, der sich aus zwei Drittel gegenwärtig stellt, soll eine Entscheidung des Ministeriums hcrbeigesübrl werden Die Adjacenten, denen übrigen- der durch die llcber- wölbung gewonnene Boden zusällt, sind mit einem Drittel der Kosten antheilig. — Nach Erledigung verschiedener An gelegenheiten, dringlicher Bausachen, Richligsprechung der ver schiedene» Gcmcindccassenrechiiungen, Beschlußsassuuz in einigen bas PensionSregulaliv betreffenden Fragen hatte die öffentliche Sitzung de- Gcmeindcralhcs ihr Ende erreicht. — In Köhra wird jetzt die alterthümliche Kirche gründlich und zeitgemäß nmgebaut, auch dabei eine neue Orgel angeschafft, welche von Eule in Bautzen geliefert wird. Ter Bau wird- von dem Kirchenbaumelster Altentorfs au<
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