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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188809270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880927
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-27
- Monat1888-09
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.09.1888
- Autor
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V8V2 Todesanzeige. Nestern früh S Uhr entschlaf nach kurzem schwerem Krankenlager unser Vater und Pflegevater, ver Hausbesitzer Friedrich LarlSchreibtr in N llschoueskld. Tics allen Verwandten und Bekannten zur Nachricht. Die Bcccdi zong findet Freitag NachmittagS '/.3 Mir vom Trauerhause, Ncuschöaeseld, Heiarichstraße 13, auS statt. Schmerzertüllt zeigen hierdurch an, daß unter lieber Gatte und Vater Xlderl A-«d«r, Bauunternehmer, im 48. Lebensjahre nach langen schweren Leiden sanft entschlafen ist. Sellerhausen, d'N 26. Septbr. 1888. Tie trauernden Huiterblicbeaeu. Die Beerdigung findet Freitag, den 28. September, '/,4 Uhr, vom Trauer- dau!e. Tauchaer Straße l2, auS statt. TienStaq Abend verschied nach sünijährigem Le den unsere herzenSaute Mutier, Schwieger mutter. Groß- und Urgroßmutter pi-leileiMe ttlume, Schuhmachermeisters-WiNwe, im Aster von 82 Jahren. R-nd.iitz. Südausrralien. 25. Septbr. 1888. Auguste verw. Lswald qeb. vlu»t. im Namen der trauernden Hinterbliebenen. Beerdigung findet Freitag Nachmittag vom R udnitzer Krankenhaus aus statt. Verjc-ru^soo Xnekt «»cscdliek ruroli «<li«erru l-eiüen uuser derneu-tsnier I-lx.-o-.kr> .stur Uviurtet» un chicer von 4 ^»dreu Uw siille» Leileiä bitten I>eip/.,k, äen 26. 8 ptcmb-r 1888. Leloliolct 1-unxv uvü kenn. llaata Hittn» ueetneben IR »»4 1 vbr verackieä n»cd lautem l-eickon, aber lcnraew Doüesüampks unsere xude Onttin, Hutter uuä SchevieLermutter kmSkM küüie ItklLedmit xeb Laderlauck. Um stille» Leileid bitte» Leiprie, äeu 26. September 1888. kriech rieb ltretraekwu»». Ich» Taube eed. Iknderlnnch, llerrwunu laude als 8cd«vjeg:swodn. vis Leerchfiluo« üoüvt 8<n»«»>»d«>»«I, cheo KV, 8«pt«w»I»«r, tzlaedwittau 3 vbr vom Trauerdnu», lloapilalstr»«« 26, »u, statt. Heute Nachmittag 4'/, Uhr entschlief nach kurzem aber schweren Leiden unsere gute Schwester. Schwägerin und Nichte Martha Trubner. Die« zeigen hiermit tiesbetrübt an im Namen der Hinterbliebenen Leipzig, den 25. September 1883. Fr. Riedel und Ara«. Die Beerdigung findet Freirag, den 28. S-p- tember, Nachmittags 2 Uhr. vom Trauer- Hause, Gohliser Straße 1, auS statt. Heute Abend 8'/, Uhr entschlief nach acht tägigem Krankenlager saust und rnhtg unsere herzensgute unvergeßliche Tochter V«r1rr»«l, wa» Freundeu und Bekannten hierdurch mlt- theilen Leipzig, den 23. September 1888. die tiestrauerndeu Estern v«tl Lehmann und Fron, nebst Kindern, Lange Straße 4. HL. Die Beerdigung findet Freitag srtlh 9 Udr von der Leichenhalle des IohanneS- sriedbois au- statt. Innigen Dank sür die aufrichtige Theilnabme bei dem herben Verlust unseres geliebten Manne- und Vater». Die tiestrauernden Hinterlassenen Helene verw. Krüger nedst Angehörige. vLL Für dl» vielfachen Beweise herzlicher Theilnahme und den überall- Blumenschmuck beim Heimgang« unsere- unvergeßlichen Vater« Herrn v»rl kram koklv, sowie vornehmlich sür dir von Herrn Pastor Or. 8upp« daselbst gespendeten trost reichen Morte lagen hierdurch ihren innigsten Dank Leimig, d-n 26. September >888 die trauernden Htnterlaffenen. Für die liebevolleTheilnahme und den reichen Blumenschmuck, sowie sür die tröstenden Wort» de- Herrn Geistlichen und den geehrte» Graveuren von Leipzig und Umgegend bei dem Tode meine- lieben unvergeßliche» Gatten meinen aufrichtigsten Dank. Die trauernde Wiltwe 8«lm» litspl»» nebst Hiaterlaffenea. Für die trostreichen Worte de- HerrnPastorS. sowie sür die liebevolle Theilnahme und reichen Blumenschmuck am Grabe meiner lieben Aran sage ich meinen herzlichsten Donk. Der trauernde Gälte Karl Llttmnoa. Zurückgekebrt vom Grabe meine- thenren Heimgegangenen Bruder« Herrn W. Hüttner sagt« für die herzliche Theilnahme und den reichen Blumenschmuck, sowie der Loge Minerva und allen seinen lieben Freunden sür die ehrende Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte den herzlichsten innigsten Dank. Leipzig, den 26. September 1888. Die liestraiieriide Schwester Frau Anna Stephan-Hüttner. Zurückgetchrt vom Grab« unserer unser, g-ßlichen lieben ^uss» iprecben wir sür die uns von Io vielen Seiten bewiesene herzliche Tkeilnahme, den herrlichen Blumenschmuck, Herrn DiakonuS vr. Binkau sür seine Tröste«, wort« und der verehr»» „Leipziger Lieder tafel" sür den erhebenden Grabgesang uujern tiefgesühlleslea Dank hiermit au«. 8. und Familie. Für die beim Hinscheideu unserer lieben unvergeßlichen Rosa in so reichem Maße bewiesene Theilnahme sage» wir unseren innigsten und tiesgesühltcsteu Dank. Leipzig, den 26. Sevtember 1883. und Ara«. Für die überaus «ablerichen Beweise liebevoller Theilnahme bei dem so jähen Hinscheideu und dem Beqräbniß liiiseres kleinen unvergeßlichen Martin sagt nur hie,durch Allen ausrlchtigfteu, herzlichsten Dank Fon, lie Hermann Knoke. Verlobt: Herr Hercmana Wolfs, Kausm. an- Freiberg, mit Fel. Sidonie Hünlich in Neusatz». Herr Paul Köhler in Lotditz mit Frl. Martha Daeumich in Wahren. Herr Ferdinand Kecke in Naumburg a. S. mit Frl. Emma Siebrr das. Herr Georg Hache, Kausmann in Dresden, mit Frl. Elisabeih Werckmeister in Bromberq. Herr Eduard Hauvi in Taonwalv inil Frl. Anna E'chler in Nodeberq. Herr Emil Aadrich in Dresden mit Frl. L>na Schröder in Freiberg. Herr Max Ueberschaar, Kaufmann in Herwig-'borj i. Schl., mit Frl. Meianie Langer in Chemnitz. Herr H-rmann Gnüchtel, Fabrikbesitzer, mit Frl Alma Freitag in Lauter. Vermählt: Herr Arlbur Zahn, Lehrer, mit Frl. Helene Leit in Ober-Wutzschwitz bei Ostrau i. S. Herr Theodor Kretzschmc», Pastor ckeslzxu. sür HelnrlchSort, mit Frl. Amanda Möb u- auS Dresden. Herr Wilh. Brügqemann. Telegrophen-AIsistent, mit Frl. Louise Schneider in Dresden. Herr Max Kube in Bautzen mit Frl. Martha Jacob dal ' err Bruno Albrrcht in Zwickau mit Frl. ina Lorenz das. Vedorrn: Herrn Ernst Frieser in Dresden eia Sohn. Herr» Hermann Richter in Dresden ein Sohn. Herrn LomS Dorsch ln Moritz- dors b. HrrniSdorf eine Tochter. Herrn Wilh. DamieS in Chemnitz ein Sohn. He, r» Paul Schütz in Chemnitz eine Tochter. Herrn Bernhard Gey in Gera eine Tochter. Gestorben: Herrn MSier'S in Dresden Töchierchen Gertrud. Fra» Marie Vogel geb. Slrodbach in Dresden. Fra» Christiane Bäcbmuu» geb Küaler in Bautzen. Herr Robtrl Bauer, Uhrmacher in Chemnitz. Herr Or. iimcl. Heitich an« Rüßdorf, in» Genesung;- Hanse zu Roda. Frau Franziska Becher geb. Köhler ln Chemnitz. Herrn L. Liadaer'«» Diak. in Vielau, Töchierchen Paula. Herrn W. Tlcüy'S in Zwickau Tochter Aanchrn. Frau Henriettc Köraer'S in Pölbitz Sohn Karl. Herr Gotihilf Müller. Bergarbeiter in Planitz. Frl. Antonie Schneidewin in Apelern. Herr Eduard Lindenihal in Plauen. Herr» Eduard Hoimann'S, Schuhmacher in Gero, Töchierchen Emma. Herrn Ernst Schneider'«. Tischler in Gera, Töchierchen Anna. Herr Heinrich Karl Frieden»,»», Wagensabrikant in Gera. Fron verw. Christ. Lindner geb. Feig io Anaaberg. Herr Herimonn Müller in Döbeln. Frau Amalie Auguste Ientz'ch geb. Sonntag tn Zuschen dorf. Frau Anna Clara Weyel geh. Häuer in FreibergSdors. Herr Heinrich Ernst Schlecht, Cigarrcnsabrikliat in Freiverg. Herrn Mnller'- in Drosselgrvnd Sohn Anton. Marien-VaS, Schwimm-Bassin 20°, Pserdebahnhaltestelle. Eisenbahnstraße 31. V»nu«i»- »>««l vo»<r1»«m---K«1v>7 vorzüglich. Plerdebahnverbindung alle 7V, Minuten Dani-Badez.' Mont.. DienSt., LoonerSt. und Freit. 9—11 Uhr, Miitw. o. Sonnab. 2—4 Uhr. Herren-Badez.: stet« mitAuSn.d. Dam.-Badez. Jederzeit Lchwtmm-Unterrtcht. l»iu«8« n. -»«»«Kw-Mttel. FürHerre, von 8-'/,t n.4-9 Ubr. Damen». 1-4 Ubrtägklch. Wonnen- u. Hau-bäder zu ledn: TageS-.eit. «»«»»* 4HFHO Damen: Dienst.. Dinaer-t.o.Sonnab.v.'/»9- svll«k llZLLLE»»Si8UL SV 'i.tl u. Mouiog. Mittw.. Frei«, v.',.2-b Uli-, 8oMvll-8aä. vtLIIL-vLÜ, 8ei,v>mu>>»u»sin llslO Dai»en:DieaSl..Donner-t.,Son»ad//,:-- LU . '/.II. Montag. M uocl Aelleiibuci Mittwoch. Freitag I«»Sirieiisri-irriil Hl41v8er»tr. L8, in nLebster b'Lde cker Vaüvbük« unck äer Ktkrae. A uniien-LUcler (Icr7,talihl reiches 1Vus.»er). 8»nck-L!ltIvr n»ed Lvstritrer Xtt. öloor« Lüster r Loiimiestebei^er Ilvor kereestellt. ku»s. Lumpt- u. jri-,ek-rümi»<'hs Lüster, sonie westleloiscke Luster creonu nneli lirrtl. Vorselirikt. Vorrtlxi. «nb Lioricblnvlx. ^ IllrilLllie^'nI Poitstraire 15. Tägl.gköfinctvon Morgen« bi«AbendS.Sonutag« z»lIßl»,U8l.U2Lll11, bis MniagS. Wannencurbäder genau nach ärztlicher Verordnuno. h I- f Freitag: Kartoffeln, Möliren m. SchweiNksl. T. V. Winkelmann. <-ef.'1t'lüIlfN111 »I. / . Kartoffeln u. Petersilie m Rindfl. D. V. Brunner. Neue Leipzig. Spktsranst..Zt'tzer St»aße 43/45. Donnerstag: Schöpsenfl. u. kartoffeistückch. Neueste Nachrichten. * Berlin, 26. September. (Fernsprechmeldung des „Leipziger Tageblattes".) Aus Detmold wird gemeldet, daß der Kaiser sich morgen früh mittelst Exlra- zugeS nach Stuttgart begeben wirb. — Bon dem Sladl- verordnclen l)r. M.yer und 46 andern Stadtverordnete» ist folgender Antrag eingebrackt worden: Die Stadlver- ordneten-Bersammlung bewilligt 500000 zu einer, die Volkswohlsahrt fördernden Kaiser Friedrich- Stiftung, deren Bestimmung der Kaiserin Friedrich anheimgesteilt wird. Ferner ersucht die Versammlung den Magistrat, gemeinsam mit ihr Sammlungen zur Errichtung eines Kaiser Friedrich-Denkmal- in Berlin zu ver anstalten. — An dem Hause, welche« Kaiser Wilhelm in Müncheberg bewohnte, wird eine Erinnerungstafel angebracht werden. — Wiesbaden. Die Errichtung einer großen Heilanstalt durch 1)r. Mccka-Amsterdam ist heule perfect geworden. Nachtrag;nm politischen Tagesbericht. * Wie sich bestätigt, wird der Verkehr, in welchem Kaiser Wilhelm in Rom mit dem Vatikan tritt, vom Palast der preußischen Gesandtschaft beim heiligen Stuhl geführt werden. Kaiser Wilhelm wird in Anbetracht der bekannte» Verhältnisse bei seinem Besuche im Vatican sich einer Galacarossc deS kaiserlichen Marstalls bediencn, welche eigens zu diesem Gebrauche nach Nom ge sandt wurde. * Au« Belgrad. 22. September, wird geschrieben: Der die ernsten Bestrebungen des SerbenvolkeS beobachtet, mit welchen eS den zahllose» Ränken der panslawistischcn Agitation «uS dem Wege zu gehen und seinem itaatlichen uav nationale» In dividualismus durch alle Gefahren zum Sieaezn verhelfen bemüht ist, muß sich auch jenes Mannes erinnern, dessen Andenken heute Serbien scicrl und dessen Namen jeder Serbe stet« nur mit pietälooüer An erkennung und aufrichtiger Begeisterung rrwähnt. Bi- zu den Zeiten Buk Karadjic' (geboren 26. Ociobcr 1787, gestorben 7. Februar 1864) gab eS keine serbische Naiionallileiatur, keine serbisch-aotio- nalcn Schrislsteller. Wie im Westen bat Lateinische und bei den Aiohamedancrn das Arabische, war auch bei den Serben die Svrache der Kirche zugleich Schriftsprache, Dichter und Romanschriftsteller. Theologen und Geschichtsschreiber, Alle schrieben in der den unteren Schichten dc- Volkes kaum verständlichen uns hierbei ganz und gar verunglimpfte» alt« flämischen Kirchensprache. Daß eS der Panslawismus nicht unter ließ, ein so behagliches und fruchtbares Gebiet fosort z» besetzen, ist eiiilcuchtend. Popen und Lehrer, Schul- und Kirchenbücher wurden massenhaft auS Rußland imporlirt. das Serbcnvolk war nahe daran, jene Bildung zu erhalten, die ihm Rußland und dessen paiislowistische 'Apostel zu eriheilen gedachte». Wäre Buk Stesanovnsch Karadjic damals nicht aujgetaucht, gäbe eS heute weder Serben noch Bul garen. Zur Identität der Schrift und der Religion wäre auch noch die Identität der nationalen Tendenzen hinzugekomnien. Dir- hat aber Karadjic veceitelt und deshalb hat da- Fest, welch.-Z heute in Belgrad mit geradezu außerordentlichem Pompe begangen wurde, um so mehr einen eminent politischen Charakter, als an demselben alle Parteien und alle Schichten der Bevölkerung mit gleicher Begeisterung theiloahmen. An der Hand der herr lichen serbischen Voltsgesänge deutele Buk Karadjic aus die Volks sprache als bie alleinig richtige Schriitsprache hin und begründete hierdurch einerseits die serbische Nationolliieratur und vollbrachte andererseits da- große Werk der geistigen Emaneipation de- Serben- IduniS non dem bereits damals unerträglichen Joche de- Piinrussis- »inS. Hierdurch hat aber Karadjic auch den Grundstein zur poli tische» Emancipation gelegt, indem er die nationalen Bestrebungen in ihr natürliches Bett leitete und dem Geniu- der serbischen Nation eine Richtung verlieh, welche mit den Tendenzen de- Panslawi-mu- niemnls in Einklang gebracht zu werden vermag. Wenn daher heute die Karadjic-Feier in allen Gaue» de- Serbeolandes seitlich und be geistert begangen wird, so kann dies nur als ein energischer Protest gegen die Idee de- Panslawi-mu- aufgesaßt werden und kann Jedermann mit Recht behaupten, daß Buk Stesa- »ovitsch karadjic diele- völkerverschlingendejUngeihüm in Serbien be siegt und vernichtet habe. » * AuS Konstantinopel, 21. September, wird der „Allgemeinen Zeitung" geschrieben: „Der Berliner „Klabberadalsch" muß diesmal sehr boShasl gewesen sei»: die Pforte ist gc»ölh>gt gewesen, gegen ihn Ausnahme» iiiaßrcgeln zu decretiren, und läßt überall aus ihn fahnde». Nicht genug, daß die deutsche Post angewiesen wurde, alle eintressenben Nummern zurückzudalten, eS wurden überall Spione auözcsenbet. um etwaige durchschlüpfende Exemplare auizuspUren. Die deutsche Post ist von jeher peinlich gewissen- bajk gewrsen, sobald von der Pforte durch Vermittelung deS ConsulalS irgend eine Zeitung in die Acht erklärt wurde, und eS war daher bückst ausfallend, daß diesmal eine ganze Schaar von Zubältern und anrüchigen Subjecten vor dem Postlocal ausgestelll waren, um Diejenigen zu durchsuchen, welche a»S Ver Post herouSkamen. Man drohte sogar, die Post selbst zu betreten und Alle« Vurchzusuchcn. Diese- ganz unerhörte Verfahren konnte nicht verfehlen, von Seilen der deutschen Botschaft r'chk kategorische Schritte bervorzurusen, welche denn auch zur Folge hatten, daß unser Postbureau nicht mehr von allerlei Gesindel umschwärmt wird. Für die Verhand lungen in Sachen der Schließung der fremden Postdureaux hat diese« Intermezzo keinen günstigen Eindruck gemacht, und selbst die Erklärung de« österreichischen Vertreters, daß die sceinden Bureaux an dem Tage nicht nirbr sunctioniren würden, an welchem die Türkei eine» ebenso persecten Post dienst ausweisen könnte, wird mit der Beschränkung abgegeben, daß man auch b-stimmt« Garantien für dir Fortdauer riars solchen idealen Postktenstes vertan.,,. 2n der Theort« wögen die Türken von ihrer Berechtigung noch so sehr gestützt sein, die Praxi- ihrer gesammten Verwaltung hat hinreichend Er- sabrungen ausznweisen, welche alle und jede Berechtigung annulliren. * Die „Pekin Gazette" dom 27. Juli enthält zwei Dekrete, eine« von der Kaiserin» W il twe und baS andere von dem jungen Kaiser de- chinesischen Reiches, die aus de» Rücktritt der Erster«» von der Staatsverivallung Bezug habe». Die Kaiserin sagt. daß. at« der Kaiser zuerst die Zügel der Regierung übel nahm, sie ihm ihren Rath und Beistand in seine» Zweifeln und Schwierigkeiten nicht vor- entballcn konnte, und baß sie deshalb den Bitten der Minister nachgab, ibn in Ver Kunst deS Regieren- zu unterrichten. Aber jetzt habe der Kaiser sich mit solchem Elser und Erfolg seiner Aufgabe gewidmet, daß er im Stande sei, in den idn vorgelegten Staatsangelegenheiten selber zu entscheiden. So bald seine Vermählung geseierl worden, sollte er die vollständige Controle de- Reich« übernehmen, und das astronomische Departement sei deSbalb angewiesen worden, zur Inauguration der selbstständige» Herrschaft de« Kaisers »» zweiten Monat deS kommenden Jahre- einen günstigen Tag auSzuwähicn. Der Kaiser selbst ergebt sich darüber, in weicher gründlichen Weise sich die Kaiserin-Wittwe den schmierigsten Arbeiten gewidmet und obne Ruhe Tage und Nüchte daraus verwandt habe. Da er jetzt sebe, daß sie sich zurückzuziehen gedenke, werde seui Herz mit Gefühlen der Dankbarkeit und der Trauer erfüllt, aber er dürfe gegenüber den Befristen der Kaiserin keinen Ungehorsam zeigen. Mil ängstlicher Sorgsall werde er sein ganze« Herz den vielseitigen Angelegenbeiten der Nation widmen und hoffe», die Liebe Ihrer Majestät, seiner heiligen Mutter, die ihn erzogen und unterrichtet habe, damit zu vergelten. Da aber in der jetzigen bewegten Zeit die Last ans seinen Schultern doppelt schwer sein Werve, so hoffe er, daß die Beamten, sowohl hohe wie niedere, sein Gefühl der Verantwortlichkeit theilen und unermüdlich sort- fahren werden, ihm ihre loyalste Unterstützung zu gewähren. Schließlich wünscht der Kaiser, daß die betreffenqen Beamten sorgfältig erwägen mögen, welche Feierlichkeiten anläßlich seiner Uebernahme der ganzen Gewalt stattsinden sollten. Aus Lrastlien. * Zur Rückkehr Kaiser Dom Pedrv'S II. wird der Münchner „Allgemeinen Zettuug" auS Rio de Janeiro, 1. September, geschrieben: Am 22. August ist Kaiser Dom Pedro II. von seiner Reise nach Europa wieder nach Brasilien zurückgekehrt und in Rio de Janeiro gelandet. Sein Gesundheitszustand hat sich soweit gebessert, daß er die Krongescbäfte wieder zu übernehmen vermochte — allerdings unter Umständen, die vom Volke nicht alS Zeichen einer vollständigen Wiederher stellung deS Monarchen ausgefaßt Werden. Schon vor seinem Einzuge in die Landeshauptstadt war osficiellerscitS bekannt gemacht worben, daß man dein Volk-jubel zwar keine Dämpfung angeveihen taffen wolle, aber doch darauf aufmerksam mache, dag ver Kaiser sich vor Ermüdung Listen müsse und daher viel leicht nur oberflächlich die zu seinen Ebren veranstaltete Aus schmückung der Straßen in Augenschein nehmen könne. Diese Ausschmückung war in der Thal glänzend und legte Zeugniß davon ab, wie beliebt Dom Pedro II. ist. Seltsam "berührte eS. daß der Volk-jubel und da- sonst übliche Vivu-Ruse» fehlte oder nur sehr schwach zum Ausdruck kam, als der Monarch vom Marine-Arsenal aus, wo er gelandet war, durch die Straßen fuhr, um sich nach seinem Palaste i» der Vorstadt Sa» Christovao zu begeben. Da- ganze Denken deS VolkcS schien gleichsam durch die Betrachtung deS kranken Monarchen ab- sorbirt zu sein. Ganz gegen sonstige Gewohnheit hat bie bisherige Regentin Jzabcl in Sao Christovao im Palaste ihre- sjgiscrl'che» Vater« Wohnung genommen. Es kommt dadurch die Sorge zum Ausdruck, eS könne unvermulhel ei» dritter Schlagansall (zwei hat er bekanntlich in Mailand ge habt) sein Leben in Gesabr bringen. Für diese Eventualilät will bie Thronfolge«» offenbar stet- m unmittelbarer Nähe de» Kaiser« bleiben. Da- Aussehen desselben ist übrigen« besser, al» man. den vorher eingetroffenen Nachrichten zufolge, vermuthet halte. Doch sieht er älter und weniger kräftig au« als vor anderthalb Jahren. Sein Leiden besteht in Rückenmarkschwäche und Verhärtung der Blutgefäße und bringt gelegentliche Rückwirkungen aus da« Gehirn mit sich, die sich in Ermüdung und Beeinträchtigung der Ge- dächtnißkrast äußern. Man hofft, daß durch vorsichtige Diät, Vermeidung geistiger Ueberanstrengung und Fernbaltung jeglicher Aufregung sein Leben einige Jahre erhallen werden kann. Für Brasilien wäre da- ein Segen, denn die Thron- solgerin Jzabel ist nickt beliebt, obwohl si- soeben noch (am 13. Mai durch die Sclavenbesreiung) einen gewaltigen Fortschritt in der VolkSgunst gemuckt Halle. Da» Volk sagt indessen, ihr fehle der Charakter» man könne sich nie daraus verlassen, in welchen urplötzlichen Sprüngen ihre Politik sich ergebe. Beispiele dafür liegen leider bereit» zu Tage; sie treibt, ganz in, Gegensatz zu dem Kaiser, ver stet- den Tag, S fragen gegenüber unparteiisch blieb und nur offenbaren Miß- bräuchen offen entgeqrntrat, activ« Politik. Roch schlimmer aber ist eS, daß sie die- nickt etwa im Versetz fester poli- tisch" Ziele tbul, sondern unler dem Einfluss« ihrer aus 6 einwirkcnden Umgebung. Je nachdem dieser Einfluß momentan wechselt, wechselt auch ihr Verhalten. Sehr bedauerlich ist ihr Verhalten gegen da- deutsche Element gewesen. welch:« sicherlich bisher der conservativste und loyalste Tbeil der Bevölkerung Brasilien« gewesen ist. Die vom Senat berettS gewährte Culluüsreibeil, durch die endlich de» deulschen Proleslanlrn da« Reckt zugeslandrn werden lollle, Gotteshäuser in Tempelsorm zu bauen und öffentlich ihren Religio»,Übungen sich widmen zu dürfen, halle in der Depulirlenkaiiimer keine Mehrheit gegen sich, so daß die An- »ahnie deS Gesetzes bereits für sicher gehalten wurde. Da tauchte dagegen eine Danienpetition aus, die, wie im Volke behauptet wird, vom Hose der Rezentin auSging und 13 000 Unleischrislen erhielt. Vor einigen Tagen gelangte die Petition anS Parlament. Die Unterschriftensammlung war unler offener Berufung aus die Protccticn der Regenlin geschehe», deren Name sogar an ver Spitze einiger Formulare stand, und eS Unterzeichneten daraufhin Damen der höchsten, hohen und mittlere» Stände, sowie die Lehrerinnen von Mädchen schulen nebst sämmllichen Schülerinnen. ToS wurde wochen lang betrieben, ohne daß rin ofsicielleS oder privates Dementi der allgemein colpvrkirlen, sogar aus verschiedene» Unterzeich- »ungsdogen geschriebenen Behauptung erfolgt wäre, wonach die Pelitio» „unter den Auspicien Ihrer k. Hoheit der Prinzessin Jzabel" ins Werk gesetzt sein sollte. Regierung und Deputaten- kammer sind j tzt ver CultuSsreiheit abgeneigt, obwobl natürlich der Name der kaiserlicbenPr»izi-ss,n au» derPelilion verschwunden war. alS dieselbe an die Kammer gelangte. Tie kaiserliche Prin zessin Jzabel steht unter dem Einflüsse der Jesuiten. Dem Pedro II. hatte dieselben bis zur Verheiraihuiiz der Kron prinzessin mit dem Prinzen Gasion d'OrleanS im Jabre l86t vom Reiche fcrngehalten. Seitdem aber wußte der Orden sich mit Hilfe deS Einflusses der Throusolgerin einzrischleicbeii und zählt jetzt Hunderte von Mital.edern in Brasilien. Eigen- lbünilich berührte eS das hiesige Publicum, daß jetzt, nach der Rückkehr de« Kaiser-, auch in Sao Christovao viele Jesuiten bemerkt worben sind. Da« war früher nicht der Fall. CS scheint, alS ob die Bourbon-, Orleans und verwandten Linien vaS merkwürdige Mißgeschick haben, daß ihnen überall durch Lie Jesuiten die VoHsgunst eulzogcn wird. Universität. Leipzig» 26. September. Vorgestern Nachmittag begab sich eine Deputation der hiesigen Juristenfacultät in die Wohnung deS bisherigen Präsidenten de« königlichen Lank- gecichtS, Ritter h. O., H Rudolph Schurig, um ihm das von VerFcicultät einstimmig gewidmete Ehrendoctorbiplom zu überreichen, in freundlicher Anerkennung der Verdienste, welche sich der scheidende Hobe Justizbcamte i» den wenigen Jahren seiner hiesigen AnttSlhätigkcil als RegierungScommiffar bei der königlichen PrüsungScoinniissio» für Juristen auch um die Universität erworben. DaS vom 24. d. M. datirte Diplom rühmt den Gefeierten alS „in eau5iz ilii»c1ioa»c1is pur mullos rmuos probutlssiwu-i, clo exeoleiiclu iuim Luxuuiui cinetiiiiu scriptis ucijtii/^) muritissimus, ucl eollugiuiu, cui probat io iuvuuum all civilia uugotia aä-ipii uutium iiwmeto out, a Luinino regimiuu clcluc-ciluz ot iu doc muuero eollegi» paritur au regimmi cominuiiclutu!;. vir strenuuz, iäumguo moruru coruiUrtv au suavitalo omnidiis grutim" und crkiä''t ihn zum Ehrencvctvr beider N-'chte, um ihm einer Beweis ver- ehrungSvollcr Zuneigung zu geben (äuclarauäus niotLtis et reversntiuo causa). Geh. Juilizralh 1)r. zur. Schurig hat heute Leipzig ver lasse», um sich nach DrcStcn zu begeben, wo er vom l. Oclovcr an im königliche» Justizministerium eiiizulreten berufen ist. Bei seinem Scheiden empfing der höchst humane und liebenswürdige und daher sehr beliebte Beamte von allen Seile» die ehrendsten und sympathischsten Kundgebungen. I)r. Karl Whtstling. *) Die- bezieht sich namentlich aus dessen Erläuterung der königlich sächsischen SubhastationSordiiuug. Musik. Neues Theater. Leipzig, 20. September. „Wegen plötzlicher Erkrankung der Frau Moraii-Olden kann die angekündigle Vorstellung „Carmen" nickt stattsinden. Dafür „Tannbäuser" re."; da- war da- Haupkereigmß de- gestrigen Theaterabend-. Eine ringeschobene Aufführung muß immer mit M.ßlrauen be trachtet werden — diesmal ging Alle« glatt ab, die Ensem ble« waren überraschend gut und sicher; wenn auch hier und da bei den weiblichen Solisten kleine Jrrlhümer uiilrrliesen. so konnten sie nur an die schwierigen Umstände erin nern, unter welchen die Aussühiung statlsand. Am meisten Freude machte da- erste große Ensemble der Ritter und Sänger im Finale de» ersten Auszuge-. Eine Fülle so schöner und kräftiger Stimmen, die Herren Grengg, Lederer, Perron, Hübner, Köhler, Majrion und Knüpfer wirkten m>l, war kaum je hier vereinigt, und der schöne Tonsatz kam zu brillanter Wirkung. Auch in dem Songe-meltstreit gab Jever sein Beste», unk bie Figuren de- Tannhäuser (Lederer). Wolfram von Eichiiidach (Perron). Walter von der Vogelweike (Hübner), B terols (Köhler) traten wirkungsvoll in den Vordergrund. > -rr Lederer müßke dem Tannbäuser der beiden ersten Acte bi- zum Zusammenbruch unler Elisabeth'- ergreifender Klage freundlichere belle Züge verleihen. D>e schmerzlichen Mienen sind oft gor nicht am Platze, am wenigsten beim ersten Zu sammentreffen mit Elisabeth, wo doch dem Tannhäuser auS jedem Worte der Fürstin entgeqcnleuchtet, daß er geliebt sei. Alle Bedenken schwinden ah« vor Herrn Lederer'» Leistung im letzten Auszuge. Miene, Geberde und Ton wirken hier ergreifend zusammen und fördern ein Gc- sammlbild zu Tage. taS kaum zutreffender sein kann. Herr Perron, der de» Wolfram bekanntlich ideal schön singt, müßte nur manchmal energischer beclamiren und den Diri genten nicht verleiten, die Zeitmaße zu verschleppen. Frau Slhamer-Anvriessen bot VaS Beste und war nach Seiten der innigen Vertiefung in die schöne Aufgabe sym- valk,scher alS je. Die kleine Nuance zu dem ausdrucksvollen Clarincttenmoliv de« zweiten Auszuges (nach Tannhäuser'- Scheiden) unterblieb diesmal, warum? Man sollte doch einmal gewonnene Vorzüge sorgfältig festhalten. Frau Vau mann schien ain meisten von der plötzlichen Ausführung de- „Tannhänser" überrascht worben zu sein, im Anfang konnte die treffliche Künstlerin gar nicht zur gewohnten Ueber- legenhcit gelangen, bock entschädigte dafür manche energische Nuance, die daraus hmwcist. daß Frau Bau mann brniübt ist, den leirenschastlicbcn Charakter der Partie immer besser zur Geltung zu bringen. Seelenvoll und frisch sang Frl. Artner ihr kleines und doch so schwieriges Solo. Tie Tänze deS t. ActeS müßten immer mehr den Charakter de« Baüelmäßigen verlieren, dann würde man erreichen» waS Wagner gewollt hat. Vorzüglich wurde die Ouver türe anSgesührt unter der meisterhaften Leitung deS Herrn von Fielitz, der nicht nur die Ruhe besitzt, welche musi kalische Ueberlegenheit verleiht, sondern auch an der rechten Stelle ein überraschendes Feuer und sortreißende Energie ent wickelt. Herr von Fielitz konnte bei der plötzlichen Ver änderung de« Repertoire» seine Cchlagserligkeit zeigen, und er hat es gethan in einer Weise, daß jeder Musiker und Musikfreund seine Freude daran habe» konnte. Der reiche Beifall nach der Ouvertüre zeigte die sehr sympatische Hal tung, welche unser Publicum dem neuengagirten Capell- mcister gegenüber beobachtet. M. Krause. * Zittau, 26. September. DieAusstetlung des Marschner- denkmaleS an der Pronienade ist so weit gefördert norden, dah voraussichtlich der Enthüllung des einfachen, aber würdige» Denk males am Sonntage nichts mehr hindernd im Weg- steht. Das Programm sür die Feier ist das früher bereits sestgeieyle: Zug der Gesangvereine und Ehrengäste vom Geburtshauie Marschner'S om Rathhausplatz nach der Promenade, hier Gelang, Ansprachen, Ent- lülliiiig deS DenkmaleS, Bekränzung durch Ehrcnjungsraue» und Uebcrgabe deS Denkniales an die SlaSi. Abends findet dann allge meiner Commers in der Turnhalle statt. -S— Altenburg, 26. September. Die Feier des 25jährigen Bestehen- des hiesigen Mannergesangvereins wird de» 29. Sep tember ihren Anfang nehmen und bis zum 2. Oktober währen. Eröffnet wird das Jubiläum mit einem „geistliche» Coucect" in der Brüderkirche. Am Sonntag wird ein „weltliches Loncert" im „Goldenen Pfluge" folgen. Als Hauptnumnicr sür das Kirchea- concert ist der achlstinimige Dovpeläior „Vater unser" sür Männer- stimmen mit Orchester von Friedrich Schneider gcwädlt worden, während C. Jos. Bianibach's „Prometheus" sür Männcrchok, Soli und Orchester dos Hauptwerk im weltlichen Loncert bilden wird. I» den Concerte» wirken Frau Müller-Ronneburger auS Berlin, sowie Frnul. Busch. Hosopernsängerin (früher Schülerin von Frau U nger-Haupt in Leipzig), Lehrer Weidig und Theater- director Glömme von hier mit. Die Begrüßung der Gäste findet Sonnabend Abend im „Goldenen Pfluge" statt. <Z Die glänzende Ausnahme, welche Capellmeister Ed. Strauß in den oberschlksijchcn Städten gesunden hotte, ist durch die BrcS- sauer Erfolge des Wolzervirtuosen noch Übertrossen. Der Zudrang zu den dortigen Concerten ist nach den Berichten der Breslauer Blätter ein ungewöhnlich starker und der dem Eonccrtgebcr ge spendete Beifall ein enthusiastischer gewesen. DaS erste Concert hotte den großen Concerthausiaal schon anderthalb Stunden vor Beginn bis aus den letzten Platz gefüllt. * lieber die Wiederbestuttung Franz Schubert'- bringt di« „Neue Freie Presse" noch folgenden bemerkenS« werlhen Artikel: Wien, 24. September. Die Uebertragung der Reste Franz Schubert'- vom Währinger Friedhöfe aus den Lentral-Friedboi und die Bestattung derselben in dem von der Gemeindevertretung Wiens gewidmeten Edrengrabe hat gestern Vormittags in sehr prunkvoller, man möchte tost sagen festlicher Weise stattgesuiiden. Sänimiliche Geiangvereine Wiens und der Vororte mit ihren Fahnen und Ab zeichen gaben dem hciniischen Tondichter, der ihnen den Schatz seiner Lieber al» unvergängliches Erbe hinterlassen hat. das Geleite und brachten ihm inmitten seiner verjüngten Vaterstadt ihre gemeinsame Huldigung dar. Lurch daS sonntägliche Gewillt und Getümmel, welche- die Ringstraße erfüllte, bewcgie sich der Zug, der mit allein jenen Trauerpomp auSgestailet war, welchen ma» sonst gewöhnlich bei den Begräbnissen vorn, hmerPersönlichteitenausgeweiidctsiebt, und Alles wor oujgedoten, um der Menge, die tich läng» de- aonzen Weges onge- iammelt hatte, ein großartiges Schausvielzu bieten. Lowohl aber manche Becanstaltungen getroffen worden waren, die man bei der Wieder« bestaitung der Reste Heelhoven's vor emei» Vierteljahr» versäumt batik, machte der gestrige Zug doch nicht jenen ernsten und mächiigen Eindruck, wie jene erste Teouerscier. Ais man damals d e Lciche de- großen Tondichter- nach mehr als >we> Menschenaltern wieder in die Stadt zuriicksübrie. wo er einst gttcbt und gewirkt batte und die Enkel seiner Zeitgenossen sie daselbst empfingen und zur letzten Ruhefiätie geleiteten, war dies eine Feier, die eben durch ihre Un gewöhnlichkeit einen außerordentlichen Eindruck aus die Gemütber oiieubie. deren Wnkiinq ober bei einer Wiederhotuna, wenn dieselbe auch unter größerem äußeren Gepränge üatiiand, sich nothwendiger Weise adichwächen mußte. Lin so bedeutungsvoller Act darf, um eben seinen Cboeakiee al« denkwürdige- Ereiontß -n bewahren, nur eia- mal fiotifinde, n,d ka», derselbe» Menge blanra drei Monate»
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