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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-09
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.10.1888
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Zweite Geilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. L83. Dienstag dm 9. Oktober 1888. 82. Jahrgang. Zur Assaire Geffcken. * Bus die Nachricht eines Hamburger Lokalblattes War von Hamburg an- in alle Welt t-legraphirt worden, die Untersuchung gegen Proscssor Gesscken wäre abgeschlossen und Gesscken sollte bereits am Sonnabend aus sreien Fug gesetzt werden. Wir baden die Meldung als wenig glaubwürdig betrachtet. Neuere Nachrichten baden dies« Zurückhaltung gerechtfertigt. Da- Wolss'jche Bureau bringt folgendes Telegramm auS Hamburg: „Da-ZeltungSgerückt von der Freilassung Gesscken'« ist vollständig unbegründet, sälnmtlicbe Abendblätter erklären ebenfalls, daß G'sfckcn sich noch in Hast befindet." — Die rnclirsach ange;ogenr Berliner »r-Correspon- denz bringt zu der Tagebuchfraqe neue, theilweise stark sensationelle Mitlbeilungen, die möglicherweife richtige In» sormationen. Halbverstandenes und eigene Combinatiouen zusammenwersen. Jntesien läßt es sich nicht umgehen, diese Angaben ihrem ganze» Umfange nach bekannt zu machen. Die Correspondenz meldet: Längere Lonsrrenzen haben gestern zwischen dem Ober »Reich-, onwalt Tessendorff, dem hiesigen Ober-Sloat-anwall »nv dem Ersten Etaai-anwatt des Landgericht- 1. staiigesunden. Ferner verlauiete, daß vr. Geffcken, alS ihm von dem durch seinen Lohn gestellten Lnlmandigung-notrag Kcnalniß gegeben wurde, in entschiedenster Weise dagegen Verwahrung eingelegt und noch einmal die Erklärung abgegeben habe, er wolle die ganz» strafrechtliche Berairlwoitlichkeil out sich nehmen, wen» eine solche, waS er bestreite, übcrhaupl ex stire. Das Dunkel über die Hrckunst des Maoulcriptes ist, wenn wie recht »ntcrrichlcl sind, noch nicht gelüstet. Es scheint angenommen zu werden, daß man sich in England auf unrechtmäßige Weise mehr als eine Copie von dem Original verichasfl hak, welches thaisächlich bei der jüngste» Anwesenheit der Königin von England dicier von hochgestellter Seite eingehändigt war. Was über die Mission Winter» seid verlauiete, beruht zum großen Dheile aus Wahrheit. Von eng lischer Seite würbe die Herausgabe de« Originals und anderer wichtiger Pap ere mit der Moilvirung abgelehnt, daß es sich nm eine persönliche Beifügung de- verstorbenen Kaisers handele. Später bat allerdings die Aushändigung staiigesunden, und es ist nun die Annahme entstanden, daß in der zwilchen der Rücksorderung und der thaisächlichen Re» Kiruirung liegenden Frist haudjchristliche Kopien angeserliqt worden seien. Hierzu würde die Andeutung stimmen, daß der Prinz von Wales in Gmunden und auch in Wien gewisse Thctte des Tage» Huches gezeigt habe. Auch verlautet, daß die auffallend? Abreiie des englischen ThroniolgerS nach Ungarn kurz vor der Aakunst Kaiser Wilhelm's in Wir» mit der Tagebuch-Assaire in Zusammenhang stehe. Uebrigeas scheint die Regierung durch die Publikation nicht so sehr überrascht worden zu sein, als man daS bisher aunehnicn wußte. Daß sich im Besitze Dritter eine Lopie befand, scheint bereits vorher aus diplomatischem Wege hierher gemeldet worden zu sein, und dieser Umstand würde erklären, weshalb die V röffenllichmig Geffcken'« jegi von dieser Seile so ernst ousgejaßl wird. Ein Theil dieser Angaben findet gleichzeitig Bestätigung durch den „Hamburger Corresponbenlen". dem milgetdeiil Wird, daß Professor Geffcken überhaupt nicht im Besitze des Tagebuchs Kaiser Frievrich'S aus de» Kriegsjahren l87v/7l gewesen sei. D>e „Post" bemerkt, daß diese Angabe der aus drücklichen Versicherung der „Deutschen Rundschau" wider spricht. daß der Einsender das sogenannte Tagebuch von Kaiser Friedrich selbst habe. Der „Hamburger Correspondcnl" sügt seiner Angabe folgende nähere Erklärungen hinzu: Die der „Deutschen Rundschau" zur Veröffentlichung milgclhcilten Auszüge sollen aus Grund abschriftlicher Nouzen entstanden sein, welche Herr I)r. G ffcken einem ihm von dritter Hand leihweise übergebenen Exemplar deS Tagebuchs entnommen und zum Theil «ach der Lectüre deS Manseripis auS dem Gcdächtmß uiedcrgeschrieben hat. Da über die Ergebnisse der Untersuchung bisher nichlS bekannt geworden, geben wir diese Mittheilungen selbstverständlich nur mit allem Vorbehalt. ' Möglicher Weise ist dies? Angabe und die der ru-.-Corre- spondenz aus die uizmiiche Quelle zurückzusührcn. * Nachrichten auS Hamburg melde», daß Professor Gesscken aus seine geistige Gesundheit ärztlich untersucht werden soll. Die Nachricht muß, wie die .Post" anSsübrk. bezweiselt werden. Die Vergangenheit deS Herrn Geffcken schließt eS auS, daß er von dem in gemeinen Verbrecherkreisen oft geübten Kniff, den „wilden Mann" zu spiele», Gebrauch machen werbe. Ein Man», der sich praktisch und theoretisch für einen bedeutenden Staatsmann und Staatsrechtslehre!: hält. wird nicht mit dem Eindruck von dem Schauplatz seiner Tbäligkeit zurücklretcn wollen, daß seine Werke die eines geisitSkranken ManneS waren und nicht in die Erwägung ernster Männer, sondern in den Papierkorb gehören. Es erscheint nicht glaublich, daß ein Mann von solchem Selbst, gesübl oder gar seine Familie eS über sich gewinnen könnte, einen Antrag auf BlöosinnigkeilS Erklärung zu stellen. Aber allerdings haben einige Mitarbeiter des Herrn Gesscken — nicht Mitarbeiter an dem „Tagebuch" oder an miffenschast- lichen Arbeiten und Zeitschriften, sondern Gehilfen bei anderen Unternehmungen — ei» sebr lebhaftes Interesse daran, daß dw Untersuchung gegen Gesscken niedergeschlagen werde. Denn bei derselben kann es sich beraiiSsteNcii. daß der Aiigeschuldigtc nicht nur mit hervorragenden CentrumSmitgliederi, in eigen, thümlichen Beziehungen gestanden bat. sondern auch mit Leuten, die biSber so klug waren, ihre Ncichsfeindschast durch eine sehr geschickte Maske zu verbergen. * Herr Gesscken, der sich bezeichnenderweise durch seinen groben Unfug i„ den säniintlicben demokratischen, deutsch sreisinnigen und ullrainontaiien Blättern warmherzige Freunde erworben bat, erlebt jetzt die Freude, daß zwei hervorragende „Cartelblätter" sich seinetwegen ernstlich in die Haare gerathen sind. In einem Artikel der „Post" über Gesscken befand sich eine Stelle, auS welcher Freiberr v. Hammerstci» den Schluß ziehen zu müssen glaubte, daß die „Post" seinen Patriotismus bezweifle. Herr v. Hammerstein sucht sich zu nächst aus dem journalistisch äußerst bedenkliche» Wcae ces Duells Genugthuung zu verschaffe», die Redaktion der „Post" ober lehnte die Nennung deS NamenS deS Verfassers ab. Daraufhin erklärte Herr v. Hammerstein in der „Kreuz- zeitung", „daß in der „Post" zwar persönlichen Verdäch tigungen bereitwillig Ausnahme gewährt wird, daß eS aber unmöglich ist, Jemanden zu finden, der diese Beleidigungen auch mit seiner Person vertritt. Der feigen Erbärmlichkeit einer anonymen Revolver-Presse gegenüber sind eben anständige Leute völlig wehrlos". Die Erklärung der „Post" gipfelt m folgenden Sätzen: Neu ist es in Deutschland, daß der Redacteur der „Kreuzzeitung" sachlichen Angriffen nicht sachlich erwidert, sondern Beweisgründe aus d,m Fechkbvden ouszutragen bestreb, ist. Die Redaktion der „Post" glaubt auch den Anfängen solcher Neu rungen de» schärfsten Widerstand entgegensetzen zu müssen, weil sonst in der Tbat zu be- sürchiea steht, daß der Revolver, wie dies bei einzelnen amerikanischen Exceffen vorgekommen ist, die Rolle der Argumente verlegt. Der Chefredakteur der „Post" will das Urtheil über seine Tbäligkeit getrost der öffentiichen Meinung aller ehrlichen und nicht durch wüthenden Parteihaß verblendete» Männer überlasten und hofft, vor Gericht zu beweisen, daß nicht er, sondern Herr v. Hammerstein, wie schon wiederbolt, der Be leidiger gewesen. DaS Jubelgeheul sämmtlicher Gegner einer ruhigen Weiterentwicklung unserer innern Verhältnisse sollte die Streitenden darüber belehren, daß sie lediglich den Geg nern deS CartclS in die Hände arbeite», wenn sie die ge meinsame nationale und monarchische Grundlage, aus welcher sie beide stehen, im journalistischen Wortgefecht auch nur einen Augenblick auS den Augen verlieren. Journalisten, welche gewillt sind, in gemeinsamem Kamps unsere nationalen Er rungenschaften zu vertheidigen, sollten auch Mittel und Weg« ihr» politisch« o»n journalistisch«» Streitigkeit« »hu« Waffen auszutragen, und sie sollten niemals vergessen, daß die „Anonymität" der gesammtrn deutschen Presse gemeinsam ist, weil sie unentbehrlich ist. Vom bürgerlichen Gesetzbuch. * Der DentscheAnwaltsve rein hatte einen Ausschuß erwählt' welcher dafür Sorge tragen sollte, baß in einer Reihe von selbst ständigen Auf ätzen die einzelnen Abschnitte des Bürgerlichen Gesetzbuches beivrochen würden. Die Aussätze erscheinen im Verlage der W. Moeser'iche.i Hosbiichhandiung in Beilin und eS liegt bereits daS erste Hest vor. welches fünf Avhandlungen enlbält. Die erste derielbe» (io führt die „Norddeutsche Allgemeine Heilung" de'Näheren aus) vo» Iuittzrath M ecke in Leipzig besaß! sich mit dem Berhältniß des Bürgerlichen Gesetzbuches zu den Landrsgesetzen und er- scheint wegen der darin entwickelten allgemeinen Ansichten namentlich in Rücksicht aus die Ichrrsen Angriffe, die der Enrwurs von vcr. ! schiedenen Seilen erfahren bat, bemerkenSwertb. Es werden zunächst diejenigen Materien sestgestelll, welche keine reich»gesetzliche Regelung eriahrea haben, sondern der Laadesgesetzgebung überlassen bleiben lallen. Dabei wird die Forderung erbvden, daß in Ansehung des Aergrechis, der Enteignung des Wasserrechts, der Jagd und Fischerei, der juristischen Perionen nab Perionenvereinen überhaupt, und end lich der vcrniöicnsrechilichen Verantwortlichkeit des Staates für die Handlungen seiner Beamten »nd der nichistrenigen Rechtspflege die reich-gesetzliche Regelung nuckd ücklich sorl und iort >u Anivruch ge nommen werden muff '. Es wird ferner die Hoffnung ausgelpi ocheu, der Reichslag werde Verwahrung dagegen eiulegen. daß, was vom bürgerlichen Rechte neben dem Bürgerlichen Gesetzbuch noch übrig sei, tür immer dem Landesrechte verbleibe. D es ist i» kurzem der Jnbolt der Abhandlung; über die er hobene» Forderungen werden berufene Nulorilälen die Entscheidung treffen und auch im Reichstage werden beide Ansichien zue Geltung kommen, so daß mit Ruhe der Emwick lung der Angelegenheit eul- gegrngkseben werde» kann. Don wesentlichster Bedeutung erscheint uns, in welcher Weise von dem Vertreter des Anwalistondes die Frage beantwortet wird, wie sich das druische Volt zu der Frage der Abgrenzung von Reichs- und Landesrecht stillc i solle. Herr Justizralh Micke miinl, eS bleibe kerne Wahl, man müsse das Gute nehmen und das Beste erstreben, namentlich werke der Anwaltstond nicke, weil vermeinltich nicht genug in dem Bürgerlichen Gesetzbuch geboten werbe, seine Lumme für Ablcbnnng der Gabe erbebe», denn diese sei, wenn man dre bestehen de» Lcrhällaiffc in Vergleich bringe, unter allen Umstünden eine überreiche. Ern solches Urihell aus dem praktischen Juristcnstande kann nur dazu dienen, die weiteren Schicksale de« Seletzenlwurss Ireunblich zu gestalten, und dies um so mehr, als nicht allein nationale Gründe für diese Austastung ins Feld gesührt werden, sondern solche, welch- den Bedürfnissen des iägiichcn LrbenS entnommen sind. Es wird betont, daß das recdlsiichkiide Publicum gewohnt und berechtigt sei, vo» den Anwälten Auskunft auch über die außerhalb der Grenzen des EinzelstaatcS hinaus geltenden RechtSzustände zu verlangen, und daß die vorhandene Zerrissenheit und Lu la-stalt gkcil de-betreffenden Zustande- in Ansehung deS bürgerlichen Rechtes gerade diesem Ver langen gegenüber schwere Verlegenheiten bereite. Außerdem wird bervargehoben, daß dieser Zustand den Rechlsuchrnden unnütze und kostspielige Schwierigkeiten verurjache. Es sei erfreulich, daß, wenn der Eniwlirj Gesetz werde, wenn auch nicht mit einem Schlage,, ober doch in »aber Zeit diese UnzutrSglichkeite» verschwinden werde». Es ist bezeichnend, daß aus denjenigen Kreisen, welchen die Anwendung des bürgerliche » Rechts im Leben anveriraut ist, im Allgemeinen zustimmende Erklärungen vcrlaulbaren: eine Erscheinung, die auch aus dem Iueisteniage zu beobachien war, während die principiellen Gegner drS Entwurses als solchen fast nur aus Recht«, gelehrten sich zniommensetzen. Die Praxis de» Lebens muß sich, wenn sie anders Erfolge er zielen will, Mil dem Erreichbare» begnügen und Schritt für Schritt zum Besseren vorzugrhcn such:». Die« ist der Weg, welcher zum allgemeinen Wohle mit größerer Sicherheit südrt, als die Negnlion. So darf man denn die Hoffnung hegen, daß auch im Reichstage die Anforderungen deS tägliche» Lebens, die wirklichen Bedürsoiffe der Nation über rein theoretische Bedenken den Sieg davon tragen uiid bcni dculschen Botte die Einheit deS bürgerlichen Rech!» in der Ausdehnung geben iverdcn, welche al» augenblicklich erreichbar in langjähriger ernster Arbeit erkannt ist. III. Internationale Kunstausstellung lMüuchrncr Jubiläumsausstellung). II. (Schluß.) ID München, October. Wenige Wochen nur noch, und die weilen Hallen des GlasvalasteS schließe» sich. Die Zettel „Verkauft" prange» in stattlicher Anzahl aus den Bildern, es wird höchste Zeit, die zu Beginn der Ausstellung erfolgte Artikelserie über die Ilj. Inter nationale Ausstellung mit der Entjchuldigung „Unlieb verspätet" zu schließen. Menie letzte Besprechung gilt dem in Freilichtmalerei und Genre wenig vertretenen Ausland, das vom gewaltigen Glaspalast allein d e Hälsle inne bat. So sebr interessante künstlerisch hochvedeuiende Werke vier die Wände zieren, kann deunow Nicht behaupte! werden, daß durch die ausgestellten Bilder die künstlerische SchaffenSkrast eines Landes zur Darstellung gebracht ist, was allein einer inter nationalen Kunstausstellung als erstrebenswerlheS Ziel vor Augen leuchten soll. Dem Wolle» und Sollen arbeiten jedoch die natio nal:» Eigenihümlichkcitcn deS jeweilige» Laude- entgegen, außerdem fällt noch der Künstlereigeuwille in Betracht, und schließlich dars nicht vergessen weihe», daß unsere Zeit wahrlich übersättigt ist an Ausstellungen. Treten wir zunächst in den belgischen Saal, so fällt aus den ersten Blick die Nochokniung Frankreich- aus dem Gebiete der Frei lichtmalerei aus. Je moderner ein französischer Maler» desto mehr huldigt er der Malerei des socialen Elend-, Zola aus der Leinwand, und die Gräßlichkeiten äffen die Belgier mit Wollust nach. Nicht alle natürlich, abrr was vorhanden ist in dieser Kategorie, recht- serngt sicher da- ausgesprochene Urtheil. Ganz vornefflich sino die Belgier aus dem Gebiete der Marinemaler«, eS bürgt hierfür der Name Courtens. In Stimmungsbildern bat Holland Gutes gesendet, auch PoriraiiS in künstlerisch vollend«» Auffassung zieren die Wände, wie auch dem Plein Air in ichiee unglaublicher Weise geduldigi wird. Das eindrucksvollste Bild hat Schweden-Norwegen mit „Nardenskjöld" von Rosen. Wenn je von pack nder Plastik und tieser Lebencwahrhcit bei einem Bilde gesp eichen werden dars. dann von dieser Meistcrl«stung deS in Stockholm lebenden Grasen von Rosen, die überall, wo sie erschienen, größtes Aussehen und großartige Wirkung erzielt hat. Meine Bermuthunq im ersten Artikel über die Kunstausstellung, daß die englische «biheilung in Bezug auf ihre Poriraits grave Beachtung sinken wird, ist durch die Thalsache bestätigt worden, daß die Plätze vor den Bildern Richmond's, Alma Tobema's, Heiko,»er'- u. s. w. stet- besetzt zu finde» sind. Und dennoch gestaltet jede an dere Avthcilung (die italienisch: ausg-nommen) inehr ein umiaffentes Urideil über d e nationale Schaffenskraft eines Landes denn die englische. Hier sind Glanzleistungen aus dem Gebiete der Portrait«, z. B. Herkomer mit zwei berückend gemalten Frauen- bilbnissen (eines davon das seiner Tochter), dann mit einem Portrait von Han« Richter vertreten. Frank Holl, erste Namen, deren Sieg aus der III. Iniernattonalen Kunstnusst klung losort einlench:er, allein eS fedli die Neichhali» ,keit in irr Beschickung aus andere» Gebieten, es fehlen Künstler, die rrst in späterer Zett Welt ruf genießen, immerhin heule aber schon Gediegenes leisten. Die Einseitigkeit der englischen Ablheilung erklärt sich aus brr Thoisache, daß die Engländer zu Hauie selvst da« Veste Absatzgebiet für ihre Aunsierzeugniss- baden, es exvonireu über dra Lanal nur Künstler, die sich dieses kostspielige Vergnügen gestatte» tünnen. Von Amerika läßt sich wenig sagen, seine Künstler bilden keine Schule für sich, ans ihren Bilden, irttt »ickus bcsonders Lharakleri. stische« entgegen. Bon Spnnien dafür just das Gegeniheil, besten Künstler trotz der tigrnen Ausst klung in Barcelona h-rvorrage„b- Werke nach München gesendet haben. In len Historienbildern riesigen Umfanges sind die Spanier seil der letzten Kn iirvusnellung io Müner eo die Alten geblieben, vofür aber haben sich Aieazor Fejedor, Ricardo Villodas und Benlinre t> G>l mit gewaltigen Swöplungeu. Wa di« Größe der Leinwand zunächst arlangt. eingefunben. Die meine» illustrirlen Zeiischris:«, buben sich dieser Bilder bemächtigt und Reproduktionen gebracht, allein selb) mit den Texten hervor ragender Schriftsteller konnte bei einzelnen Künstler» der Werth der vllder »ich« erhöht »erd«. >« litt bi«» besonder« »»» de« Bild« Joss Atcazar Fejedor'»: „Eltern bei der Primiz ihres Sobnes." Gewiß ist es svecxll dkl »Hierein GebirgSvolke für die bäuerlichen Eliern ein beachlensweriher Moment, wen» der als Priester aut- geweihte „Herr Sohn" leine erste Messe zu leien im Begriffe steh». Allein so ungeheuer bedeutungsvoll ist dieser Moment denn hoch »ich, für die Kunsiivelt. daß ei» in seinen Größenverdältnisscii enorme« Bild diese Scene lesthallen muß. Wie oft spiet sogar bei einer Primiz die L:elkeit der srömmeluden Eltern eine Ralle I Der Spanier Feirdor freilich läßt die Mutter vor Rührung in Thronen z«fließen und nvttiigt dem Vaier das Taschentuch vor die Augrn. In großen Diineiisioiren angelegr ist ferner „Victoriduz xloriu" von Ricardo VillooaS, eine in einem a» der Seite des Plöns Ianiculus künstlich angelegten See vo» AuguiiuS dem römischen Volke gegebene Seeschlacht, in welcher zwei Flotten (griechisch und persisch) mil solcher Grausamkeit und Wuth erbittert kämpsien, daß bei Sonnenuntergang, als AugnstuS das Zeichen zur Beerdigung de- Kampfes gab, der grüßte Theil der Krieger und die meist-» Galeerenrudercr umgekomme» waren. Un geachtet dessen hatten die siegreichen Eierbenden noch den Muih, vei» Caesar zuzujauchze». Ein w itereS kofossaldild ist Amerigo'S „Plünderung Roms" zu w lckxm rer Kaiaiog die Eelänicrurig g>ebt: „Durch Wem und Wollust bcrauickile Soioaien, den Kops mit einer Biichofsmütz- devccki und den Körper in Prlestergewänder gehüllt, häuiten die Schändungen der Gotteshäuser, indem sie aus den Allüren eine Tasel für ihre wilden Gelage, eine Ställe sür ihre Aus- ichweisungen und eine Krippe sür ihre Pferde errichleten. Klöster wurden der Enlheilicmiig und dem Raube Preis gegeben, unv die Väter tödleren ihre Töchier, »in sie vor der Schande zu retten." Recht besiiedigt von diesem im Stoffe allerdings großartigen, in der Ausführung ab r doch wenig verliest gehaltenen Bilde werden sich Wenige zeigen. GleichlallS moflenhast v-rvielsälligt ist das durch Farbc.iarmliih ausfallende und dennoch packende koloffalbild „Eine Vision i-n Colosseum" mit der Texibeglettuiig: „Der Almaqnio. Ein siedler au? e em Orient, wurde am 1. Januar 404 von den Gladia toren deS Coloffeum, deren Gefech.'e er Kindern wollte, gclöolel. — Seit jenem Tage hörten dergleichen blutige Schauip.ele aus. Seit dem geht der Heilige am Allerseelenlage in der Sülle der Nacht durch jene Ruine, von Märtyrern und Gerechten aller Zeiten be gleitet, den G sang „11 »erers wer. Domino" an stimmend, woraus sich ihm von dcr Erde zahlreiche Seelen anichließea und soigeri." Benliurc's Bild ist als das dervorragenbfte am meisien geeignet, die Erinnerung an daö Ausslellungsjahr 1883 wachzurusen, als die Spanier durch die massige Tarstellungskrait und breite technische Behandlung ernster historischer Stoffe sich die Anerkennung der ge- sammten Kunstwell errangen. ES geht durch Spaniens Künnlers.tiast unleugbar ein großer Zug. bei Benlinre, dem jungen Künstler, der den mystischen Vonvurf in wahrlich großartiger Weise zum male rischen Ausdruck gebracht bat, in besonderem Maße Von Daz Carreirno, Diaz la Pena. dem 1878 zu Poris verstorbenen Künstler, sind dübsche. m den Besitz de- bekannten Londoner I. S. Farbe- über- gegangene Bilder gekommen. Wer in der italienischen Ablheilung, vom Gedanken aus gehend. daß Italien ja die Heimath der Kunst sei, gerade die her vorragendsten Kunstwerke, durckitiänkt von nationaler Eigerithnmlich. keit, locht, geht arg irre. Wobt finde» sich Werke, die gerechten Anforderungen moderner Malkunst völlig enlsprechen. allein Bilder, deren Vorwurf, Technik und Farbeneompositio» signifikant sür die Kunst Jialien« sind, möge» vielleicht im Privaibesitze sein, in der Ausstellung sind sie nicht. An dircrten Widerlichkeiirn ist Frankreichs Abiheilrrag reich. Gott Lob, ist sie heute knapd vor Schluß der Ausstellung noch nickt comslet, möglicherweise wären noch mehr abstoßende Erzeugnisse verderbten Geschmackes gekommen. Groß in den Formen, aber im Stoff wie in der Durchiührnng »nsvmvathisch, ist das hervorragendste sranzösiiche Werk von Bouchard: „Die Stummen des LciailS". Ohne Eommeutar wird der Besucher kaum den Sinn dieses Bildes, gewiß nicht die Ver anlassung errathen, warum die üppigen Hgremsdamen von den schiußlichc» Negern umgebrachi werden müssen. Die erste Ausgabe des Kataloge- hüllt sich hierüber iu vornehmes Schweigen, reckt vielmehr sagt auch die zweite Ausgabe nicht: „Im Harem pflegte» die den Eunuchen untergebenen stummen Diener die veeurtbeilten Frauen mit einer Schnur zu erdrosseln. Sie vollzogen da- Urideil zur Stunde und ohne Geräusch." Excentriscv, da» ist baS Läorakt«istische der französischen Malwcije grworden. Daß auch »och Zala's „Nana" in ihrem Ictzieu Stadium als Fischweib ordinairster Sorte eine Verherrlichung durch den Pinsel finden konnte, bestätigt den obigen Satz. Oesterreich gravitirte diesmal nach Wien und schickie erst nach der Jubiläumsausstellung Einiges (nicht- Besondere-) an den Isar- ftrand. Ungarn eniwickelt sich in seiner Münchener Colon e aanz stattlich. An vorzüglichen Poriraits (Munksciv, der preisgekrönte Benczur, v. Auge») ist kein Mangel, wie auch in G-mälden. die das Pußla- und Beihyarenieben packend behandeln, prächtige Exem plare gesendet worden sind. Von untergeordneter Bedeutung sind die Abibeilungen sür Graphik und Architektur. A» Prstellen lieicrteu Helrne Mühlihalrr und dcr L>cblingSii>oiec Ludwig'« II., Spieß, in Aquarellen Schwaiger Her vorragendes. Erwähnenswert!, wäre noch ein Posiellbild dcs jungen Russen Fuks, der Mit dem Griffel die geistvolle» schönen Züge einer unserer beliebtesten und gefeiertsten Münchener Künstlerinnen, Fr. Harll-Milms, voriressüch wirdcrgegcben hat. Die Plastik Hai man zur Decoratiou erniedrigt, wie immer. Es mögen die Namen noch so vollklingend sein, eS ändert dies nichts an den Gewodnheiien der jeweiligen Ausstellung«-, bezw Ausbänge- conimission. Augenblicklich beirachte« man eine oer jüngsten Schöpfungen des ErzgießerS F. von Miller, eine Bronzestotuc des Beigenmach,rS Matoias Klotz in Mittenwald, des Gründers der Geigen-Industrie, mit specreller Aufmerksamkeit, weil diese Slatue nächsten Monat aus bei» kistorisch, wie cniturell hochintereffanlen Bode» MitlenwaldS a» der Grenze Tirols und Bayern« enthüllt werden soll und damit ein Stück alpiner Kuiist udllstrie ausgerolll wird. Nichzuirage» sür die bereit« besprochene deutsche Abtkeilung ist, daß inzwischen Ferdinand Keller'S wundervoll gemalter, sarben- prächtiges Kolossal- und Peunkbild: „Kaiser Wilhelm, der Sieg- reiche. Gründer des deutschen Reiches" ausgestellt worden ist, da un« die ganze stolze Macht und Grüße de« geeinten, zu Ruhm und Ansehen gelangt«, Vaterlandes vor Augen führt und «ne große patriotische Wirkung auSübt. Der letzle Bück beim Verlassen der Hl. Internationalen Kunst, ansstellung fällt aut dos in alle Welt hinausgegangene E nladungsplacat zum Beioche dieser Ausstellung. Wenn je aus München in künst- lerücher Beziehung «ne Ungeheuerlichkeit hinausgewandert ist, dann gilt dies in höchster Potenz von dem Erzeugnisse Nikolaus Gyis. Der hervorragende Kunstkritiker Freiherr von Mensi konnte sich bei all' seiner gerühmten LiebenSwürbigkeit nicht enthalten, angesichts dieser Ungeheuerlichkeit zu sage»: „Dem Künstler und Placatzeichner muß ein junger ausgehunaexter Maler, der, aus den Propyläen sitzend, in seiner Berzwe flung Terpentinöl getrunken hat und sich nun vor Bauchschmerzen winde:, Modell gestanden haben." Stimmt! Arthur Achleitner. Herbst-Rennen Les Nlilvereins „Sport" zu Leipzig. Lniintag am 7. Lctater 1888. Ter Reitverein „Spori" ha» vo» der Strebsamkeit, womit er seine Zwecke verfolgt, wiederbolt rühmliches Zeugniß abgelegt. Tüchiige in allen Sätteln grr>chle Reiter, ichüne Pierde und ein na- «iniidlicher G«st iür iporlliche Entwickelung sind es. die den Berei» charaktcrisiren Man durste dader auch dem diesjährigen Herbst- Meetiag desselben mit qeipannier Eiivariunq entgegen I-Hen. Die Tribünen umfingen in reicher Fülle den anmuihiqslen Damenflor, während aui den, Laiielplatze da» muntere Treiben oer Sportrweit und die Geiüi,lsrew-gu„g iür di» Einzelniomenie im Wechielvild» der Rennen zum Ausdruck kauen. Auw da« Ofsicieicorps, darunter die Generaliiäi, war hier zahlreich »erirelen. Am Fluiubomnie »na rings um den Rennplatz wogte eine ich,er unüberieobare Meaichen. menge, die ihr Interesse sür die Sach« vielsach durch laule Kund gebungen uniersiützle. Das Schiedsgericht hotten die Herren Peolessoren Or. Hasse und Dr. Heubuer, iowie Or. pbil. Langbein übernommen Lasse: dir Herren Keßler und Siegismund; Richter: die Herren Stabsarzt Dr Rambobr und Eurt Tdorer; Starter: Herr Uiiiverfiräts-Stallmeisier Bujarsky; Waage: die Herren Berger und Dr Moldenhauer; j ahnd reclion: die Herren F E. Fischer, Dr. pbil. Stessen und Louiul Lölker. D>e Concertmusik wurde von der Lopelle de« tön gl. Infanterie-Regiments Prinz Johann Georg «r. 107 »»-geführt. Das Restaurant Hatto der Rachfolaer »oa Hoflieferant Müller, Herr Page — früher Friedrich Taehoe — Übernommen. Die Rennen begannen Nachmittag 2 Uhr mit Erössnnag-- Renuen. Flachrennen. Ehrenpreise de» Restern de- ersten Pferde- — eine Etagöre in Metallgliß —, sowie des zweiten Pferdes — ein Service — und des drillen PserdcS — eine Bronze- vasc. — Für Balmpserbe, vun Mitgliedern des Verein» j» retten. Einsatz 10 Ganz Reugeld. Distanz 900 ui. Es stattete» aus dem Bujarskq'ichcii Stalle. der braune Wallach „Bagrout", Reltrr: Herr KcebL 1. Ein brauner Wallach. Reiter: Herr Ncik 2. Eine braune Bleßstule. Reiter: Herr Augustin 3. Der braune Wallach „Vorwärts", Reiter: Herr Opctz 0. D:e braune Stute „Mädchen aus der Fremde ,Reiter:Hr. Bioding 0 Die braun: Stute „Lilly", Reiter: Heer GurckhauS 0. Die braune Siuie „Jnja Lady", Reiter: Herr Dr. Gumpert v. Das Feld bewegte sich in lebhafter Pace unter wechselnder Führung. „Bagram" schoß vorm Ziel um zwei Längen vor. Die Bleßstule kam gut als Drittes eia. Zweites Rennen „Bereins-Jagdreonen". Ehrenpreise den Reitern des ersten Pferde- — eine Bowle —, des zweiten Pferdes — zwei Eandclaber — and deS dritten Pferdes — »wer Weinküdler — sowie ein von Mitgliedern des Vereins dem Reiter deS ersten Pferdes gestisteier El.eenpreiS — eia silberner Hvmpra. Für Pierde im Besitz von Mitgliedern de- Verein» und von solchen zu retten Pferde, welche 1887 zu 1888 «in öffentliches Renne» gewonnen hauen, woien ausge chlojsea. Einsatz 10 ^ Ganz Reu geld. Nachneanungen am Psoste» waren m t doppeltem Einsatz erlaubt. Normal i-wichi 75 ics-. Halbblulpserden 2'/, erloffen. Reiter, welche 1887 zu 1888 iu öffenlt chen Rennen gesiegt hatten, sür jeden Sieg 2'/, ie«l exrra bis zu 7'), irx maximal. Distanz ungefähr 3000 m. Dem ersten Pferde dem zweiter, der Einsätze und Reugelder. Das dritte Pserd rettete vorweg seinen Einsatz. Beriheidigrr: F. E. Fischer. Zum Start kamen Herrn Giegler's braune Stute „Miß Booth" von The Preacher aus der Henley, Ojädrig, 75 irx. Reiter: Besitzer 1 Herr» L. GurckhaaS' braune Stute „Miß Hoht" a., 77 hx. Reiter: Besitzer 2 Herrn Curii'S braune Stute „Lady D." von Iyngiustown-Lady. sünsjährig, 75 lex. Reiter: Herr May« 3 Herrn H. Augustin'« brauner Wallach „Lord", 85'/, hx. Retter: Herr Fischer 0 Herr« A. Landmaun'S FuchSstute „Ehesuul", 72'/, hx. Reiter: Besitzer v Das Rennen wurde elegant und mit Bravour geritten. Ai» äußeren Graben kam „Lord" und am Knpvelrick „Cdesnul" zum Fall. Reiter und Pierde blieben unverletzt. „M ß Booth" batte die Führung und behielt sie bis z»m enticheidenden Plasten. Zwei Längen nach ihr ging „Miß Hoyi" durchs Ziel. „Lady D." guic Dritte. Drittes Reiinen Trab-Reiten. Handicap. Ehrenpreis« den Reitern des ersten Pierde» — eroe Staadubr —, des zweite» PserdeS — eiu Humpen — und de» dritten Pierde« — «ine Reiierstatuette. Für Pserde im Besitz von Mitgliedern deS Verein- und von solchen zu reiten. Einsatz 10 Gonz Reugeld. Nachnenuungcn am Piosten. zulässig. D stanz 1800 w. Drei Galopplprünge hinter- einander gestattet: beim vierten Galovvsprnng war Bolle z« reiten. Wcr mehr als drei Bolten zu reiten halte, war distanzirt. Die Bahn heiraten Herrn F R. Bauermrister'S braune Stute „Ellq", 2050 w, Reiter: Herr Mayer I Herrn R. Klinkhardt'S braune Stute „Susanne", 1950 w. Reiter: Herr Jerrniann 2 Herrn F. R. Bauermeister'- Fuchsstule „Bonne", 1800 w, Reiter: Besitzer 3 Herrn P. Berger'S braune Stute „Alan;on", 1800 w, Reiter: Herr Aldaq 0 Herrn I- Bujarckv'S schwarzbraun! Stute „Norma", 1800 w, Reiter: Herr Krebs 0 Herrn Dr. Langveia'S Fuchsstute „Mary", 1800 m, Reiter: Herr Gurckhaus 0 Herrn B. Sieg,sm»«d's schwarze Stute „Lotti", 1800 w, Reiter: Herr Binding 0 Herrn A. Werncr's jchwarzbroune Stute „Elsa", 1600 w, Reiter: Blitzer l) Die Pierde trabten in großem Stil ihre namhaften Distanzen ob und bekundeten treffliche Führung. „Elly" siegte mit gutem Vorsprung. Viertes Rennen „Sport-Flachrennen". Flachrennen. Ehrenpreise den Rettern des ersten PserdcS — zwei Basen —, des zweilen PicrdcS — eine Bowle — uno des dritten PserdeS — eine Fruchlichale —. Für Pserdc im Besitze von Mitglieder» des Vereins und von solchen zu retten. Einiay 10 >l Ganz Reugeld. Nachneanungen an, Piosten mit doppeltem Einsatz gestaltet Normal gewicht 67'/, hx Retter, welche 1887 aus 1888 in öffentlichen Rennen gesiegt hatte», iüe jede» Sieg 2'/, hx extra bis 7'/, hx maximal. Distanz 100) m. Dem ersten PjerLe '/, und dem zweite» '/, der Einsätze und Reugelder. DaS dritte Pserd rettete vorweg seinen Eiiiiatz. Es starteten Herrn Arihur's brauner Hengst „Pompey", von Hampton aus der Panieret, 6jäbriq, 70 hx, Reiter: Herr Mayer 1 Herrn A. Giegler's braune Stute ,.M'ß Booth", van The Preacher aus der Henley. 6jährig. 68 hx, Retter: Besitzer 2 Herrn Hirschield'S braune Stole „Iuantta", von Mexiko auS der Maid os Arcadie, 6jährig, 70'/, hx, Retter: Herr Binding 3 Herrn B»i»rSky's schwarzbrauncr Wallach „Rubin Oiq", von Roo. Koh-Wodoclh, aus dcr Jreland, bjährig, 67'/, hx, Reiter: Herr Augustin 0 Noch vor dem Start ging „Robin Oig" nach Hause. Die Lhanreu, welche „Miß Booih" dem Ziele entgegendrachie, zerstörte „Pompey" durch eiuen prächtigen Nniay, der idn mit zwei Langen zum Sieger mochte. „Iuantta" mußte sich mit Ehren al« Drittes fügen. Schlußrennen „Jagd". Ehrenpreise den Rettern des ersten PserdeS — ei» Trinkhorn —, des zweiten PserdeS — eine Pscrde- stotuette — und drS dritten Pferdes — eiu Laternerrträger in Bronze. — Für Pferde im Besitz von Mitgliedern, sowie von Freunden des Vereins und von iolcben zu reiten. Einsatz 5 Ganz Reugeld. Nochnennungen am Piosten gestaltet. Distanz etwa 4500 w. Dem ersten Pferde '/, und dem zweiten Pferde '/, d r Eiusätze und Reugelder. Da» drille Pserd rettete vorweg leinen Einsatz Angeschlagen 19 Nummern, davon 3 nachgenanol. Herrn L. Gurckhaus' braune Stuie „M ß Hvyt" 1 » A. Giegler's brauner Wallach „Vagrant" 2 » E Krebs' braune Stute „Irish Lady" 3 » M. Aldag's braune Stute „Lilly" 0 » Arthur'- brauner Hengst „Porrryey" 0 - Bujarsky's schwarzdrauner Wallach „Hon<" 0 Desselben brauner Wallach „Reuß" 0 » smwarzbraune Stute „Elsa" » » hellbraune Stute „Dora" il » braune Stute „Ella" «» » braune Stute „Olga" 0 « schwarze Suite „Norma" i« Herrn Landinonn's braune Stute „Arirnhild" >> » Opitz' Fuchswallack „Schnellfeuer" 0 » I. Poiili's braune Stute „Paggy" 0 - G Podrer'S brauner Wallach „King Bell" 0 Drei Nacbgenannte 0 Unter rrefflikber Führung des Master» wurde die Jagd onmuthig und spannend geritten und jede- Hinderniß spielend überwunden. Bei der Lösung an der Gewinnjeite fuhr „Miß Hoy!" lebhaft vor. bi- „Vagrant" sich inm Gurt an Gurk zur Seite legte. Dicht folgte „Irifd Lara". Nahe am Ziel brachte eine neue Mahnung di« Guickhaue'ichc Slure mit einigen Sprüngen um zwei Längen vor, die der Wallach ihr nicht medr entreißen konnte. So kam er als Zweirer heim, mähreno „Iriih Lady" sich als Drittes behauptete. Auch hier gab es einen Hcimqönger. Die Rennen endeten gegen 5 Uhr und mit ihnen ein Herbst- Meeting, welches in den Annalen des Rettverein« „Sport" einen neuen Ehrenplatz bezeichnet. Otto Mosee. Leipziger Tayeskalender IM. IX. Maua» September. 1. Vorfeier de« SedaniogeS: Abend« patriotische Concerte in Vonorond's Eiabliffernent (Anlvracbe von R-chtsanwalt Rud. Schmidt), im Garten der Centralhalle (Aaivroche von Lehrer A. Linge), im Gutenberg-Gorten (Ansprache von vuchhäadler Dr. Max Lang«) »,g i» Divnlt (Ansprache »oa Rccht-anwait Dr. Höbler); Cammer«
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