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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-07
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.10.1888
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vivo nicht blo» zum »och», zu venoendr» «ft. souder, mich auf dem Marsch als Trinkbecher dient, hat die b «htrige Feldflasche au« Gla« einem um Tuch überzogenen, poiirteu, sehr leichten Stahlblech Platz gemacht, die nicht mehr über Schulter und Brust, säubern am Leib- riemen zwischen Bajoanet und Palronen-Tornister getragen wird »ud die, w nu mau die Flasche ins Wasser taucht, in zwei Minuten ihreu Inhalt um vier Grad odkühlt; ist der Tornister um die Halste kleiner, ist ec so klein geworden, daß er lediglich eine Garnitur Wäiche, Nähzeug und Hausschuhe saßt, und dabei um zwei Dritt. theile leichter, wird endlich der Mantel nicht mehr im Banbeliee quer über die Brust, sondern, gewisseimaßeu ein Theil de-Tornister«, als st ranz um den Tornister gerollt. * Wie die „Politische Correspondenz" au» Pest meldet, wird die Regierung dem nächsten» »usammentrrtenven Reichs tage außer den Vorlagen, betreffend die Regalien-Ablösung und da» Budget, noch Gesetzentwürfe bezüglich der Feld- Polizei. de- Strasprocesse», der DiSciplinar-Vorschriften für den Rlchterstand, zwei Eisenbahnvorlagen und ein Gesetz Uber öffentliche Arbeit-lcistungen unterbreiten. * Laut „Intüpendance Beige" wird der franzvsische Botschafter beim päpstlichen Stuhl, GrasLesebvre de Behaiae, den Kaiser Wilhelm in Rom begrüßen. Komponisten ein« wohlverdiente Huldigung: er Wurde am k Ebenso feucht. diesmal aber leider von außen durch un- Schluffe mehrfach hervorgrrusen; aber auch die einzelnen' ermiidliche« Regeuwetter. war der zweite Tag. Zuerst ver- Nummern fanden lebhaften Beisall. Einige, wie da« Früh- . sammelte man sich zu einer festlichen Frühknelpe in der Post, lingslied, baden einen melodiösen Schwung, welcher dielen I ^ welcher außer vielen anderen Späßen man sich die Er- Beiioll trnklkornm-n r--isrt(-etiret - ag-e aurtr di* 1'i-d-anii-tt* siNdUNgi Lolonialpolitisches. * Bisher sah man nur die Engländer al» solche an. welche gleichzeitig mit den Deutschen nach Besitz in Ost- asrika binwirtten und zugleich mit un» nach denselben Ziel.m strebend in» Innere von der Ostküste einzudringen versuchte»; ollem Anscheine nach gicbt e» auch noch andere Bewerber, die ihre Unternehmungen aus jene Ä-bietr, nur mit größerer Stille vorberriten. Dir Zeitschrift „1,'^lnqus erpIorLe er civilisüs" entbält folgende bemerken-werlhe Notiz: Die Gesellschaft der Mrssagerie» Maritime- hat eine neue Linie hergestellt von Marseille nach Räumen über Zanzibar und Madaga-car. Aus dem zu dieser Linie gehörigen Postdampfer „P l Ho" hat sich M. Gaston Angelvh eiiig'scvifsl, der bekannt ist durch zwei Sendungen, mit denen er 1884 vom Sultan von Zanzibar betraut wurde. Er kennt die Suahelisprache von Grund au» und hat von (französischen) Ministerien de« öffentlichen Unterricht» und der Marine die Weisung erbalten, da» Becken de« Rovuma zu erforschen, eine» Fluss.» dessen unteren Laus er bereit» kennt, und der sich zwischen dem 10. und l l. Breiten grade in den Ocean ergießt. E« mag hier eingeschaltet werden, daß der Rovuma die Grenze zwilchen der deutschen und der portugiesischen Inlkreffensphäre in Ostasrika bildet. „L-'^friquo orploräo" fährt dann fort: Außer der hydrographischen Ausgabe, die so H-rrn Augelvy gestellt ist. bat er auch den Auftrag, die Triangulation de» Lande» vor- zunebmen, ebenso verschiedene wissenschaftliche Beobachtungen, welche veröffentlicht werden sollen. Bringt man diese Sen dung in, Aufträge de« französilchen Marineminister- in Zu sammenhang mit den Bestrebungen de» Cardinal» Lavigerie, eine Art Kreuzheer, natürlich unter französischer Flagge, am Tanganika und am Niaffa-See auszustellen, so erhält die Reise de« Herrn Angelvh ein anderes Gesicht. Jedenfalls ist c» gut, die Bewegungen der Franzosen in Ostasrika genau zu beobachten und ihnen nicht weniger Aufmerksamkeit zu schenken al» den Engländern. Auch in Bagomoho stutzen französische kärvs äu 8t.-L»prit. Lezirksausschuß. * Leipzig, 6. Ociober. Unter dem Borsitz de- Herrn Geheimen Rcgierungsralhe« Amtthauptmann vr. Platzmaau fand im Ber- handlungSsaalc der k»nigl. AmlShauplmannschast am heutigen Bor mittag eine öffentliche Sitzung de« Bezirksausschusses statt. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Aevderung de« Anlageregulativs zu Stötteritz und referirte darüber Herr Be zirks-Assessor Grosser. Wie in den übrige» Borstadtdörsern, so werden auch in Stötteritz die Anlagen für Gemeinde-, Kirchen- »nd Schulzwecke nach gleichen, Modus erhoben; daselbst werden pro Einheit 15 ^ bezahlt. Jetzt hat nun der Gemeinderath von Stötteritz beschlossen, die Gemeinde- anlagen aus 12 -4 Pro Einheit herabzusetzen, wa» indessen deu Widerspruch sowohl des Kirchen- als auch des Schulvorstande» erfahren hat. Nun erscheint, wie der Herr Reierent auSjübrte, 15 pro Eiuheit allerdings sehr hoch — andererseits aber werden in der Regel Gemeinde-, Kirchen- und Schulanlagen aus gleichem Fuße erhoben, uud e» erschein« deshalb der Widerspruch, den übrigen« auch die Un- angesessene» theilcu, in dieser Hinsicht gerechtfertigt. Da da- ur» Iprü,.gliche Regulativ, also mit der Einheit von 15 bereit- seit 1880 besieht und da ferner die Einbezirkung auch von Stötteritz ersolgea wird, beschloß der Bezirksausschuß, die Erniedrigung aus 12 ^ abzulehnen, so daß das Anlagrregulativ von Stötteritz io seiner bisherigen Form weiter bestehe» bleibt. Dagegen wurde die Aenderung des Anlageregulativs zu Conne witz, betreffend die volle Besteuerung de« Pachtzinses, genehmigt. Sodann kamen die vielen seitens der Fleischer des amlS- haupimannschastüchen Bezirks geführten Klagen zur Besprechung, daß so viele Privatleute schlachten und da« Fleisch dann verpsunden, ohne die gewerblichen Lasten zu tragen. ES sei. so be merkte der Herr Referent, hervorgehoben worden, daß Producten Händler, die 10 Schweine jährlich schlachten und da« Fleisch verkaufen, unbedingt Las Fleischergewerbe schädigten. Die Staatsanwaltjchasl habe rs neuerdings abgelehut, gegen diese» Privatschlachiea eiuzu- schreiten, da hier keine gewerbliche Anlage in Betracht käme. Nur aus dem Wege des polizeilichen Verbotes, so bemerkte der Herr Referent des Weiteren, sei nach dieser Richtung etwas zu erreichen, und zwar so, Laß man über eine gewisse Zahl jährlich zu schlachtender Schweine hinaus da» Schlachten untersagte. Dagegen bemerkte der Herr AmtShanptmann, daß e« schwer sein möchte, hier die richtige Bestimmung betreffs der Anzahl der zu schlachtenden Schweine zu treffen. — Herr Bürgermeister Ahnert- Zwentau bemerkte, daß er die Klagen der Banksleischer für begründet halte in dieser Beziehung. Wenn man, um »ur ein Beispiel an- zuiühren, eine Stadt mit sieden F'e schrrn annehme, so richten die. selben sich zu dem Mehrbedarf bei Festtage» ei», sie schlachten mehr, da voraussichtlich auch die Nachträge eine größere sein würde. Wenn nun jeder Beliebige ebensalls schlachte und das Fleisch verkaufe, so müßte darunter das ganze zuustmäßige Fleischer- geichast doch sehr leiden. Uebngens seien diese Verhältnisse nur in Sachsen zu finden. — Herr Rittergutspachter Liebe«. k> ad erklärte, diese Bedenken nicht theilen zu können, e» sei nicht recht einzuseheu, weshalb die Fleischer eine Ausnahme stelliinq einnrhmen sollten. Ucbrigens müßte auch ein Wirth. der ein Garten-Etablisseinenl besitzt uno aus viel Besuch sich eingerichtet bat, wenn es regnet, Verlust erleiden. — Bürgermeister Ahnert bcionte ausdrücklich, daß e- sich hierbei nur darum handeln könne, was Rechtens ist, und nicht, ob die Fleischer mehr oder weniger verdienen. — Nachdem noch der Resereni, Herr Assessor Grosser» daraus hingewieseu» daß die Frage, ob Private ohne Anlage schlachten dürsen, noch gor nicht gestreift worden sei, beschloß der Bezirk«. auSschuß, in der Sache nicht« zu thun, sondern eine allgemeine Regelung, wenn eine solche erfolgen sollte, erst abzuwikten. Der Htrc Vorsitzende kam sodann aus die wiederum in großer Zahl cingeqangeiirn Gesuche von Wirthen de« Bezirk« zu sprechen, aUkonntäglich Tanzmusiken abzudallen. Es lagen nicht weniger denn acht derartige Gesuche vor. von denen nur dasjenige de« gegen- wäriige» Inhaber« der „Gesclljchaitshalle" in Lindenau geueh- migi wnrde, und zwar aus dem Grunde, weil auch der Vorgänger tue Concession zu allsonntägiger Tanzmusik gehabt habe. Bei allen übrige» Gesuchen wurde die Bedürsnißjrage verneint und es wnrde» dieselbe» demuach abschlägig deschieden. Offne Dismembrationsjache io Panitzsch sand beistimmend« Erledigung. — Ferner wurde genehmigt eine gewerbliche Anlage in Grasdoif, Herftillunq von GasreiniguniSmasse betreffend, sowie eine Verzinn- und Vernickeluagsanlage in Möckern. Auch die Anlage von «leiuviehschlächtereieu in Stötteritz, Lindenau, Aager- Lrot«endort, Kleinzschocher, Neureubnitz u. a. wurde» genehmigt. Es wnrde hieraus die heutige öffentliche Sitzung de» Bezirks« au-ii.usjes geschloffen »ud es erfolgte in einer nichtöffentlichen Sitzung die Erledigung der eiogegangeue» Schai ksache». Beifall vollkommen rechtfertig«; aber auch die Liebe-duelte und BolkSchvre und der letzte Walzer zeugen von glücklicher musikalischer Inspiration. Herr Horn beherrscht feldsiver« stündlich al- tüchtiger Musiker nach allen Seiten hin dir Technik der Composilion, wie ja auch seine ebenso gefällige wie charakteristische Instrumentation beweist, welche durch unser vorzügliche» Orchester unter Leitung de» Herrn von Fielitz durchweg zur Geltung gebracht wurde. Die Handlung der kleinen Oper geht über eine Anekdote nicht hinau», die sich sehr in die Länge zieht und noch über den eigentlichen Abschluß hinau» zu müßigen Sceneo ausgebeulet wird. Ein Dilettant aus der Posaune und eine dileuirenbe Sängerin haben in der Stadt ai» unverträgliche Nachbarn gelebt und finden sich aus dem Lande durch einen heim- tückischen Zufall al» Nachbarn wieder; doch der Sohn de» erster«» und die Nichte der Sängerin lieben sich» erhalten die Zustimmung der feindlichen Nachbarn, und so stehen gemein- ame musikalische Abendunterholtungeu im Familiencirkel in lussicht. deren Genuß nicht durch seiobjelige Gesinnung gestört wird. Obicdon da» Libretto de» Textdichter» Robert Jona» kaum für eine kleine Operette ausreichenden Stoff bietet, so macht die Musik doch an die Gcsangskunst höhere AnspiÜche, da e» besoncer» in der Partie der Henriette nicht an Läufer« und Eoloraturen fehlt, deren Ausführung eine geübte Sängerin verlangt. So war aucb die kleine Oper mit unfern» Opern- krästea besetzt. Frl. Artner sang dl« Henriette mit sieghaft heller Stimme und großer Fertigkeit; Herrn Hrdmondt'S Rudolf) Tenor wird schmelzender Liebeslyrik stet« gerecht; )errn Grengg'S (Stille) Baßstimme zu rühmen, hieße iiuleq nach Athen t»agen; vom «r trifft auch für solche episodische Rollen den behaglich jovialen Ton. Herr Marion war ein beweglicher Wirth, doch hätte» wir aus v>e Piobr eine» Talent». Modelle zu copiren, die er gestern zur Schau tellte, lieber verzichtet. Dergleichen gehöit nicht aus eine große Bühne Frl. Buse al» Regina Lerchenschlag üdertneb »ichl, was besonder» de, den dilettantischen Gefaug-leistuvge» hätte bedenklich werdrn können. Boa den beiden Zugabe» zu der kleinen Oper bat un» der Schwank „Taub muß er sein" mehr zugesagt al» die Burleske „Sonntagsjäger oder Berplesst". Letztere von der Firma Kalisch-Moser herrühreuv, ,st doch eigent lich nur ein weit au-grspounener Scherz au» tea „Fliegenden Blättern". Herr Büller (Kinne), Herr E. Müller (Lavcniaiin) uno Herr Rohland (Schnudde) bilveien ein an sich ergötzliche» Kleeblatt von Sonulagsjäger. KaUsch ist onst durch seine Couplet« berühmt: hier hat er nicht» ge leistet, wa» besondere» Esprit zur Schau trägt; auch o>e Büller'schen Ergänzungen g, fielen nur zum Theil. Frl. GührS Emtlie) war eine resolute MüllerSlochler. Herr Matthae« Evuarb) und die anderen Mlkiviitenven halsen ein belebte» Ensemble bilde». Es lohnte nicht, die alte Posse au-zugraben. Der nach dem Französischen von I)r. Eirich bearbeitete Schwank „Taub muß er sein", in welchem der Eindring ling in rin Hau» sich für taub auögirbt, während ver taube Besitzer mit einer Schnelligkeit hinter den Eoulisien geheilt wird, weiche für den leider! unbekannten Ohrenarzt die er- taunlichste Reclame machen muß, hat in dem Hmundher der wirklichen, simulirlen und geheilten Taubheit einige be lustigende Scenen, wenn auch Biele» darin von sehr grobem Kaliber ist. Der Damoiseau de» Herrn Rohland, der Bonisaz de» Herrn Ernst Müller und der Placide de» Herr» Matthae» jagten sich mit großer Lebendigkeit über die Bühne. Eglantine »st zwar keine erste Liebhaberin, hat aber doch einige Scenen. in denen die Schauspielerin zeigen kann, wie sie derartige Ausgaben beherrscht. Frl. von Rom berg könnte wohl, nach der gestrigen Probe, öfter im Fache ver munteren Liebhaberin beschäftigt werden. Rudolf von Gottschall. Berichtigung. In der gestrigen Kritik überMacbeth lie» statt hin und her baumelnd „hin und her taumelnd". * Eiue Reihe hervorragender Musikfreunde hat sich in letzter Zeit lebbaft mit der Lage der sogenannten Aspiranten de» hiesigen Theaterorchesters beschäftigt. Eine Anzahl Musiker dieser weit und breit berühmten Körperschaft, etwa sech-und zwanzig, ist die Aussicht in den Pcnsioii-sond» einlreten zu können, in weite Ferne gerückt, ja theilweise zur Unmöglich keil gemacht. Diese bedauernSwerthe Lage, die Voraussicht eine» Tage» alt und krank, mittellos, ohne die geringste Au» ichl aus eine Versorgung au» dem Orchester au»scheiden zu müssen, bat den Entschluß gezeitigt, eine eigene PensionScasse ür die Aspiranten zu errichten. Die Zustände der Aspiranten ind so elgenthümlich. daß ein längerer Artikel zu ihrer Aus einandersetzung nvlhig ist und wir kündigen einen solchen hiermit unseren Lesern für die nächste Zeit an. Am merk würdigsten ist der Umstand, daß in einer Zeit, in welcher der Staat die Alleröversorgiing in die Hand nimmt, einer braven Künstlerschaar bei ibrer Selbsthilfe Schwierigkeiten bereitet werden. Sicher bedarf e» nur diese» Hinweise«, um die Auf merksamkeit unsere» ja stets zum Helsen geneigten PublicumS aus die Angelegenheit zu lenken; jene Hochherzigkeit, welche den pensionSberrchligten Mitgliedern einen reichen Fonds ge schaffen hat, wird auch den am meisten bedürftigen Aspiranten zu Hilse kommen und Leipzig kann dann mit Stolz behaupten, baß es die Stellung seiner Künstler zu einer sorgenfreien und gesicherten gemacht hat. * Der Li-zt-Berein eröffnet am Mittwoch sein vierte- Ber ein-jahr mit einem Ccvcrrt im alten Gewandhause. Ta» Programm ist äußerst interrffant; e» entbält Compositionrn von Svcnbsen, Beethoven, Bülow, LiSzt, Dräseke und Bolk> mann, die von einer Reibe hervorragender Künstler au»ge> führt werden sollen. E» »st leicht. Programme mit wohl bekannten Namen zu besetzen, ungleich verdienstvoller ist eö. für werthvolle neue Werke bahnbrechend zu wirken und seine Erfolge mit Tondichtungen zu gewinnen, die dem Publicum al» neu vorgesührt werden Die» Princip, da» Schwergewicht seine» Streben» au wertbvollere neuere und ältere unbekannte Compcsitionen u legen, hat dem LiSzt-Berein einen ehrenvollen Rus in ganz brutschland gemacht »nd hervorragende Künstler schätzen e» sich zur Ehre, in den Concrrten milzuwirken. Alle» aus da» 1. Eoncert Bezügliche finden unsere Leser im Anoncerttbeil unsere» heutigen Blatte-, auf den wir hiermit hingewieseu haben wollen. Oberlausitzer Paulinerconvent. Musik. Neues Theater. Leipzig, 6. Oktober. Die komische Oper „Die Noch barn" von August Horn, welch« gestern neu einstudiet i» Seine ging, verschafft« de» hin sehr deliebteu «ad geschätzten en der Neuzeit insofern zu Nutzen machte, al» man dem Danke für Ueberlaffung de- Locale« der kaufmännischen Gesellschaft durch ein der Gattin des Vorstandes per Tele- »hon gebrachtes Ständchen Ausdruck gab. Wrilrrhin wechselte» Zhorlieder mit Sologesängen und Clavirrvorträgen ab, kur», eS war o hübsch, daß die Stimmung bei dem nun beginnenden Mittagessen „mit Damen"' eine sehr gehobene war, so daß die natürlich äußerst Zahlreichen und lebhaften Reden regen Brisall ernteten. Nach der Tafel noch war das Programm nicht erschöpft) setzte sich ein langer Wagenzug in Bewegung, um die Blaumütze» alt und jung mit ihren Damen nach der Wein au zu führen, woselbst man einen regelrechten Kairrbummel-NachmtNag verlebte. Für di« junge Well ein Tänzcheu und ungemein billige« Bier, für die anderen Lieder- vortrüge, Thirrvorsührungen, Jongleurkünste, zum Schlüsse bengalische Beleuchtung des Gartens — war eS ei» Wunder, daß erst der Schlag der Miiternachi dem lustigen Treiben ein Ende machic? Doch noch war damit der Jesttust nicht Genüge geleistet: nach einer kleinen Frühkneipe wurde am Nachmittage de« dritten Tage« nach dem Oybin gepilgert. Wer den Berg kennt mit seinen Ruinen, wilden Mauern, aus deren Spalten hohe Bäume im Lause der seiten entsprossen sind, die hohe Kirche, derrn Dach der blaue -iiiimel bildet, die Burg mit ihren Zimmern und Keller» — der weiß, welch herrlichen Abschluß dieser Ausflug dem Feste gab. In der Kirche wurde gesungen, das Echo am Hochwald angerufen und ein Schoppe» goldene- Böhmisch geleert, dann ging'« hinab, an der alten Kirche des Dorfes Ovbin vorüber, der alten Sechsstadt Zittau wieder zu, und bald entsühne die Eisenbahn auch die texten der dankbaren Gäste. O. I-. Lin neuer Wunderlänger ist erstanden und zwar ist der glück- liche Enid-cker diese« SiernS Herr Direktor Nrumann ia Prag, der den betreffenden Sänqer, Herrn Aibcrti. sofort an seine Bühne effelie. Von dem letz en Austreten de« Herrn Alberti schreibt da« Prager „Tageblatt": «on, tag. den 9. September trat nach längerer Pause in ter Oper von Rossini brr junge Sänger, dessen Stimme seinerzeit bei seinem ersten Debüt im „Troubadour" so groß-- Aus. edeu gemacht hat, in einer neurn Partie, als „Arnold Melchidal", wieder aus. und da» in allen Räumen q-iüllre Hau« gab Zeugniß von den groß-» Erwartungen, die da« Publicum in ihn setzt. Die pbänomenalc Höbe üble auch diesmal ibre sieqreickie Wirkung, sowohl in dem Satze ,.O Maihilde" im ersten Duett mit Tell, dessen W eber- Holling Herr A beri, in der vermöge ihrer Lage äußerst schwirrig auezusii gruben Originaltonart, änckur, brachte, wie in dem Duelt mil Maihilde, in cem folgende» Maaner-Trio und in der von den Sängrrn de« „Arnold" mit iedr seltene» Ausnahmen immer weg. gelassenen Arie „Du meiner Bäter Hätte" im letzten Acl. Die Aus nahme. welche die Leistung sanv, war die deulbar glänzendste; der EuidusiuSmus eine« Theile« der Hörer mußie in seiner Uederichweng- lildkeil stellen»« se von dem ruhigeren Publicum reguiirt un» aus sein natürliche» Maß zurückgesübrt werden. Nach dem 2. Acte er hielt Herr Alberti 2 großr Lordeerkränze. * Franz Eurti'S neueste Oper „Reinhardt von Ufenau", Text von Lollhardt Wittich, ist auch in Zürich angenommen und wird dort schon im Tcccmber al« Premiöre io Sceae geheu. über Echwede». seine Mnslk »nd seine Musiker. — Im P r eßbar ge r Stabtlheater ereignete sich am Dienstag während der ..Troubabour"-?Iiisfahruttg eia bekiagenSwenhe« Unglück. Die Darstellerin der Leouore (Fron Baner-Helmer) erhielt durch Bersede» de« Requisiteur« für die LergiltungSscene eia MI» Salpeter- iänre gesüllie« Fläschchen, welches zum Anzündeu der Fenerwkrk»- lörprr dient. Die Sängerin zog sich, tadem sie das F Sichchen zum Munde sühn«, erhebliche Brandwunden au de» Lippen, am Hali« uud Baien zu. — Der Pianist Conrad Ansorge ist vom D>- rector Eberhard für sein Couseroalorium iu Ncw-Pork eagagirt worden. Die Firma Fleischer * Notizen. Die Leitung des wie sein Gründer Herr vr. Otto Tauber« um das Musikleben TorgauS iedr verdiente» Taudert- schen Gesangverein- ist, da Herr vr. Tauber! nach 25jädriger secensreicher Arbeit seine össeniliche künstlerische Thiiigkeil in Folge körperlichen Leiden« beschränken zu müssen sich veranlaßt Iah, >u die Hände d>S Loiicerisängers Herrn Gustav Trautrrmana in Leipzig üdergegangen, welche Thalsache das ..Musikalische Wochenblatt" be stätigt. — Die Schwestern Marianne, Clara und Emmy Eißl er haben jüngst in Baden-Baden mit ihren Concerten glänzende Erfolqe errungen. Die dortigen Blätter rühmen ganz desciidrrS die Leistungen Mariannens, der anwulhigen Biotin- Birtnosia, sowie der vortrefflichen Harseulpielerta Clara. Die drei jungen Künstlerinnen werden demnächst in Berlin con- certire» und später eiar Toureö« nach England untern.-hmrn. — Prosessor I oochim trifft Mine diese- Monat- in Berlin ein, »m seine Tdätigkeit in der königlichen Hochlchule und i» den Quariett-Abenden (l. Abend am 25. Oktober) wieder auszunedmen. — Reiuhold Becker giebt >m November em großes Loncen mit Orchester in Berlin, bei welchem die Dresdner Liedertafel ihre berühmieften Lieder, namentlich auch Schuberi'sche, singen wird. — In Kroll'S Theater in Berlin beginnt den 13. Ociober die Anglo-Amerikanische Gesellschaft des Mr. I. Andre Tressi und Miß Enniy Keiimon ihr Gastspiel in einem der erfolg reichsten Gesangs-Lustipiele der englüchen Bühne „My Sweeiheort" (Mein Schatz), welches von derselben Gesellschaft in England und Amerika über 1000 Mal gegeben wurde. Dir Gesellschaft besteht aus ca. 20 Personen und 8 Kindern. Die Eigenart und Neuheit dieser Borstelluligea dürste darin bestedrn. daß sie durch die Berwerthung des oinkrikavisch.deiiljchen D>alecieS der Darstellenden rin all gemeines Berständuiß finden »nd die pikanten Musikpiöcen sehr ansprechend und leicht sangl ch find. — Die Erössuungs- seier de« »eugebaulea Philharmoni chru Saale- verlies nach dem Berichte d.S Herrn Proirssor Ehrlich im „Berliner Tage blatt" in wahrdast glänzender Weise. Sie begann mit einem Orgelsolo des Herrn Dienet, dem Beethoven'- Ouvertüre „Weihe de- Hause-" folgte. Tann sprach Herr Hosschauspieler Ludwig einen schwungreichen, allgemein ansprechenden Prolog von vr. Rudolph Geiiö.-. Richard Wagner'-Meisters,ager-Borspiel beschloß den ersten Theil des LoncerlS. Den zweiten eröffnet« Beethoveir's Fantasie für Clooicr, Ckor und Orchester, iu welcher Hans von Bülow mit Muster-Meisterschait die Llaoierportie, Frau Müller-Ronnedurger, Fräulein Marie Schmidilria, Fräulein Emmy Lampe, die Herren Gradl, Schmalseld und Demuth die Gesaugioli, der Slern'sche Berein die Chöre oussührlen. Am Schluffe erscholl Händel's mächligeS Hallelujad. Den ersten Tdeil des ConcerieS dirigirle Herr Lapell mcifter Kogel, den zweiten Herr Pros. Rudorfs. Der neue Saal ist überaus glänzend und geschmackvoll »nd kann zu den schönsten DculschlcnvS gezählt werden. Die Akustik ist vortrefflich und wird nach einigen kleine» Aeuderungen »> dem aussteigeiiden Poöium ganz vollendet sei». — M etauraTorricelli, eine junge italienische Violinistin, wird am 8. Ociober im Loucertsaal des HStel de Romc in Berlin eia Eoncert geben; die Künstlerin ist unlängst in Baden-Baven mit Eesolg ausgetreten. Frl. Pattini von der Berliner Hosuper hat ihr« Miiwirkiing zugesagt. — Im Loncert der Berliner Liedertafel (Philharmonie, am 22. Ociober), für welches der königl. sächs. Kammersänger Herr Paul Bulß seine solistijche Mitwirkung zu geiogt hat, gelangen von Chorwerken u. A. Bernhard Klein'- „Gesang dcr Geister über den Wassern", Kreutzer'« „Capelle", Schumann'-R'iornell: „Die Rose stand im Thau" zum Bortrag. — Ienny Meyer, die ausgezeichnete Geiangsmeisterin, ha» die Direktion des von ihrrni verstorbenen Schwager Julius Stern gegründrten Coiiseivatoriums in Berlin übernommen. Am Sonntag wuideu die neu n Räume durch eine glänzende Muflkautiührung eingeweih« Das Programm wurde von Lehrern der Anstalt ansgesührl. Da von den Herren Pros. Radecke, H. Ehrlich, Säuret, Hildach, Papen dick. H. Schuster, Eichhorn, Wendel, vr. H. Bischofs. L E. Wols uud P. v. Jank» Gebotene gestattete den ersrrulichste» Liudruck in die Bedemsamkrit diese« Lehrkörper«. — Für die „Neuen Abonne- meniS-Loncerie" unter Arthur Nikisch'S Leünng im Loncert- h lise zu Berlin ist Charles Gregorowilich neuerdings ver pflichtet worden; ein Engagement de< Lelloviriuosen Jute« de Swert ist ebensalls in Aussicht genommen worden — Der bekannte Pianist Emil Sauer couceriirt am 20. in der Singakademie und wird an diesem Abend u. A. Tschaikowekq's neue „Fantaisie de Loi ccri" und da« O-woll-Loncert von Sainl-SaönS zum Vorträge bringen. — Da« reizende KartSbodrr Theater soll mit dem Prager deutschen Theater unter Direktor Angela Reumann „Da» Andenken an eine im Kreise fröhlicher Genossen verlebte ' verein gt werden. Dann sollen künftig auch im Winter Vorstellungen seit IVO Jahre« t« LeiPztger Buchhandel. Soeben erschien eine Art ErinuerungSblatt an da« ta größter Eiille und doch recht sinnig geseierte Läcular fest der Ueber- sieveiung der Buchhandlung Fleischer von Frankfurt nach Leipzig» -in Separotaddruck aus de», „Börsenblatt sür den deutschen Buch- Handel . (8 Seilen tn 8') Für Leipzig hat besondere» Interesse der Großvater de« Sladt- ratd« Friedlich Georg Fleischrr, Eortim-ntlbuchhündler Johann Benjamin Georg Fleischer an» Fraulsur» a. M. Am 30. September 1788 tda« er in Leipzig, und zwar im Fürstenhaus» aus der Grimmaischen Stioße seine Buchhandlung aus. Der Verlag de» väterlichen GesckiäsiS blieb zunächst m Frank- urt a. R. bi» zum Tobe Johann Georg Fleischrr'». I. L. G Fleischer'« Sortiment ward bald eine der erste» Leip- ffger Handlungen, namentlich durch sein Lager auSländtstber Literatur, fluch ein eigener Verlag kam dazu. Im Jahre 1789 kündigt Flei'cher in Leipzig 21 Novitäten an, 1790 werden «S 20, 1791 «ud 1792 nur 19 und 18. 1793 aber 30. 179» noch 26. 1795 vollend« 47, in de» folgende» fünf Jahren bi« zum Sckilusse de« Jahrhundert« o geweise 20, 29. 31, 33 und 26. ((Zocken uuackionriu» vo» «ustav Echwetschkr, Fortsetzung 1766—1846.) Der Verlag de- Zrankiurter Hause« ward (1807?) später damit vereinigt, ebenso der durch Kouk erworbene Verlag von Linien (Berlin) und Karl August Solbrig (Leipzig). Nach Ibjähriger hiesiger Thäiiakrit starb er (1803). Sein Sohn Friedrich Georg war vomal« erst 9 Jahre alt. Da« Grichäft ging mittlerweile für Rechnung der Wittw« fort. Lrtztere war eine geborene BuchkSndlersiochier au« Bayreuth. Der Boier Lübeck besaß die Grau'iche Buchhandlung. Sechzehn Jahre nach de« Boier« Tode trat Friedrich Fleischer, der Later Karl Friedrich Fleischer'« und Sroßvotrr r,ne« der beiden derzeitiarn Lhes« de« Hause« Friedrich Fleischer jnu., an dir Spitze de« Geschäft«. Siadiratd Fleiicher hat 44 Jahre selbstständig wirken können. Dein Verlag rniwickelie sich geoßaeiig uud gediegen, znm Theil durch Ankauf anderer Firmen >n Berlin, Leipzig, Halle, Zürich» Züllichau. Rudolstadt, Braunschwrig, Düsseldorf, Crrseld. Gießen rc» Ta« Sortiment übernahm 1856 der bereit« erwähnte Soda. Karl Friedrich, der Neujahr 1853 all Tbeilhaber «»getreten war, ebenio ging da« CommiisionSgeschäst aus Letzteren über. Da« Friedr ch Fleiicher für den Leipziger, ira« er sür de» deuischen Buchhandel gelhan, geschaffen, angeregt, durchgesührt hat» gebürl der Geschichte des Buchhandels an und bildet wahre Glanz- pancte derselben. Seit Cantate-Sonntag 1866 schmückie daher sei» Bckbniß den Saal d-r alte» Buchhändlerbörle, der jüngeren Genera tion da« Musterbild eine« gediegenen, durch und durch praktische» Geschäftsmannes vor Augen führend. Buchdändlerbeftellanftalt, Börsenblatt Buchläadler.Lehranstalt, die deuische Buchdändlerbörse selbst: olle- Da- sind seine uud seiner Gesiaaungsgeuosseu eigenste Schöpsnngen gewesen! Augeudlick ich stehen der älteste Sohn Karl Friedrich'«, Friedrich Fleischer, und Boltsried O to Nauhardt der seit 1869 dem Hause angedöri batte, ou der Spitze de« Verlag«-, Sortiment«, und LommissionsgrschSsi«. Letzteres zählt nahezu driithalbhundert Commüteiiten in ganz Deutschland und Nachbarländern. Da« am Sonntag still begangene Säculariest weist aber aus eine weit größere Vergangenheit zurück. Die Au'änge de« Geschüst« datiren ja aus Frankfurt a. M., b-ziehentlich Leipzig. Seit 1681 war eia Christoph Fleiicher, Buchdrucker ia Rudol stadt, Besitzer der Buchdeockerei Hahn in Leipzig geworden. Sein Bruder Theodor halte Hahn'« Wittwe geheirolhet (1680) und die verleiben gehörende O ficia veräußert. Ldristoph Fleischer starb 1709 Die Bnchdruckerei wurde von der Wiliwe bi» 1724, wo sie starb, weitergesührt. Dana übernahm sie deren Schwiegersohn Georg Saolbach aus eigene Rechnung. Verlag war schon damals vorhanden. Johann Friedrich, ein Sohn Christoph Fleislder's, nahm ihn mit »ach Frankfurt a. M., um sich dort 1710 zu eiablireu. Al« Gattin führte er eiue Frank- furteria heim, eiue Tochter de- Buchdruckerelbesi-er« Benjamin Andrea«. Von fünf Söbneu überlebte deu Later Johann Friedrich nur einer, Namen« Johann Georg, der bekannte Freund der Familie Goethe'«, derselbe, in dessen Reisegesellschaft der junge Goethe Michaeli« 1767 mit nach Leipzig kam uud in dessen Meßlogi« in der Feuerkugel er mit abflieg. Dieser Johann Georg Fleischer hotte al- »weite Gattin eine Tochter dc« Wiiieaberger Med einer«, Prostssor vr. Daniel Triller, dessen Werke in Fleischer'« Berlage erschienen. Als Johann Georg Fleiicher starb, wurde der gesammte Verlag, wie gesagt, nach Leipzig übergesicdelt. Der von un« auszugsweise miigelheilte Artikel de« „Börseu- blalte-" schließt folgende Betrachtungen an. , „Alljährlich verzeichnet da« „Adreßbuch für den deutschen Buch- Handel" eine lange Reihe von bevorstehenden Iubelsestea: die« zeugt sür eine ganze besondere Stctigk it und Dauer buchhäodlerischer Firmen. Unter ihnen aber nimmt da« Jubiläum de« Hanse- Fleischer einen besonderen Platz ein. Denn auch im deutschen Buchhandel dürste e« alleinstehend sein, daß sich «in Handel«, hau« durch zwei Jahrhunderte unausgesetzt vom Vater aus den Sohn sich vererbend, im Besitze einer und derselben Familie befindet und heule, wie am Beginn ieiner Tdätigkeit voransteh» in der Reihe vorwärt-Nrebeader Firmen uud seine Leben«krast täglich von Neuem erweist. Die derzeitigen Besitzer de« Hause« stehru auch ia der Bethätigung de- Gemeinsinnes nicht diäter den Vorjahren zurück, welch« ihn in buchhänblerischen und anderen Süstungea vielsach erwiesen haben. Es sprechen dafür die Festräume unseres neuen Hause« (Vers, meint da- BuchdändlerhauS an der HoSpitalstraße), welche di« Firma Fleischer in Berücksichiignng de« Zui'ammeatreffen« ihre« Jube!,ahre« mit dem Eröffnung-zahre de« deutschen Buchhänblerdaoses mit dem allen Festlheiluebniera au den die-jährigen EinweihuugSseierlichkeiten wohlbekaautca prächtigen GlaSgcmälde schmückte." vr. Karl W. Whistliag. Studentenzeit zieht sich wie ein goldener Faden durch das ganze Leben din " Ueberall werden in den Ferien Kreistage oder Con- vente etnbernsen, bei denen sich die alten Herren irgend einer studen tischen Corporation mit den activen Mitgliedern treffen, um mit ihnen wieder jung zu werden, mit ihnen zu schwärmen von den Tagen der Rosen. So auch iu Zittau, woselbst vom 2. bi« 4. Ociober der Oberlausitzer Pauliuerconvent abgehaltrn wurde. In Zittau ist eigentlich Alle« a. H. de« Paulu«. fast die gesammte GcinUckikrit, Verirrter uud Spitzen der Stadt, Lehrer aller Schulen u. v. A. Die Vereinigung dieser zahlreichen o. H. uud die Zittauer „Activen" — „Zittauer FtlialpauluS" — hatten einen Rus er- gehen lassen, welchem Pauliner und alte Herren au« Nah «ndFern Folge geleistet hatten. Nachdem die Gäste am Bahnhöfe festlich begrüßt worden waren, sand am Abend de- ersten Tage« tn dem mit blau-weißen Fahnen und Wappen geschmückten Saale der LirruSrestnuration die Kneipe statt. Natürlich eniwickelte sich hier bald rin lustige« Leben, Lieder und Reden wechselten ab mit dem blübenden Blödsinn einer gediegenen Bierzeitung und mit den Schlachtrufen de« »improvisirteu Fuchs,najor«". Besonders bemerken-wrrth ist jedensall« der Ausruf de« a. H. Bürgermeister He i ue-Görlitz zur Gründung einer RudmrS- halle der Odrrlausitz in Görlitz, welcher auch an dieser Stelle mit große« Beisall onsgenomme, wnrde. D« anbrechend« Morgen soll »och »«springt» Archer gesehen hade». mit dem Piaqer Ensemble veranstaltet werden, nnd Tirrcior Reu mann würde auch die Oper culiiviren. — Der Tenorist Minner »u Karltrube Hai sich dem Siaditheater zuKülnaas 5Iohre verpflichtet. — Auch i» Dresden wird nun endlich da« herrliche Oratorium ,.Christa«" von Friedrich Kiel zur Aufführung kommen. Der Borfland der Kreuzkirche Hai aus Antrag te« Herr» Prof. O-kar Wermann in se» er letzten Sitzung die Auffühiung desselben am Charireiiog 1889 beschlossen. — Minnit Hank, die Primadonna der italienischen Oper von C-went-Gardea in London, wird aus ihrer diesjährigen enropäiickie» Tournoe auch in Dresden auktretea und zwar in dem Conccrt von Emil Kronke am 7. Rooember. — Die königlich sächsische Kammersängerin Frau Hoiraid Sckinch ist kürzlich von einem Gaii'pirle an- Stuttgart deimgekebrt, wo die Sü»st- lerin an vier Bbeadea tm Hosthe-.trr austrat. — Projessor Alex,»der Growein und Baron Heinrich ». Waldderg m Wien hab-n gemeinichaftlich den Text einer den Abend füllenden komischen Oper, „Die SchönheiiSconr-irrenz" betitelt, versaß«, deren Handlung in der mi drracn Geiellschist Hielt. — Der „Z g.uner. daran' gelangt demnächst in italirMiicher sprach« am T-atio Bald» in Turin zur Aussüdeu-g. — Die k. Akademie zu Stockholm feien« jüngst ihr Hund njöhrigr« Bestehe». Bei der Fefllichkeit, dt« »»« diesem Anlaß »Mer des Vorsitz de« Ksnl^ Oekar ll. ^ ftettkand. hielt dtesek et«, ttngee«, »oeteag Lunst-Verei«. * Neu anSgrstellt ist im Oberlichisaole eine Reih« von Aqua- rellen, Skizzen und Enlwürien de« Leipziger Prosessor« Carl Wrriier, der vor einigen Togen im Kreise seiner Schüler uud zahlreicher Freunde seinen 80. Geburtstag feierte. Reu ousgtstrllt istjeruer eiaOelgemälde von Theodor Weber in Paris „Heimkehr von Fischerbooten". Ausgestellt bleiben: ein Oelgemälde „Nach dem Feierabende" von O-kar Schulz in We- mar, eine Serie von Aquarellen mit italienischen Motive» von Kunz Meyer in München, eine Auswahl von Photographien au» dem Reichsmuseum zu Amsterdam, die vier au« der Gräflich Salm-Reisserscheid'schen Sammlung für da« Städtische Museum tlworbenen Gemälde, nämlich: „Norwegische Küste" von Han« Gude, „Sturmbewegte See, mit großen Schissen" von C. Houget,'„HeimiriebderHerrde"vouFriedrich Boltz, „Große Sckiaiheerde am Waldsaum" von Heinrich Zügel, ein Ge- mälde von Robert Aßmu«: „Abschied von Sickingen", Oelgemälde von Karl Küstner in Langgrie«: „Herbst." und „Frühlingsinorgen", ein Oelbild von August Schliecker: „Hamburg. Motiv an« Marburg", „Sonntags Nachmittag« am Zollbause" und „Eingang in de» Park" von I. F. Henning« in München, eine iiolien iche Loudschast (Motiv au« der römischen Compogno) von Franz Gchreyer in Dresden. „Schwarzwälderiu" von Ernst Schmitz in München, eine Londschast von Friedrich Preller in Dresden. „LbristuS am Kreuz" von Jmanuel Riedel >n Leipzig, .Italienisch« Londschast" von A. Lntteroih in Homdnrg, „An der Oftire" von L I A »ding in Karlsruhe. Ferner die Faksimiledruck» nach Hondze>chn>,ngen Anselm Feuerbacki'«, sowie ei, nach Botticelli'« „Frühling" farbig anSgesühlte« Bild der Aruadel-Soeieth. Kunst - Gewerbe - Museum. * Z» den Erwerbungen geiörcii «»»ge persisch« Waffen. Streitäxte und Lanzenlpitzen, die beule als »e» ausgestellt sind. Es ist dabei Anlaß genommen, einmal die im Museum b-fiadlickien Mctallarbeilen Persien« zuiammr»zuflellen, um ein ungesähre« Ge« lammtdffd von dessen kunstgewerblicher Bedeutung o»s diesem Gebiete zu erhalten; deu, anster den textilen nnd keramischen Produkte» hat die Metallnt^uik hier vorzügliche« anizoweffen. D>« fast erstaunlich« Technik t, der veheodiung der Meta« »ud »er »»»geprügt« ^ sin» de« »or^utüuder» »he» dah^ Ha»v tu Haud. Et, et»
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