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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188810239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-23
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1888
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S4V6 Post«, verdarM, ft« ^cht liWf»»«, kbr, Nr»«», 1^»«, k»«««, selbst zar Genttak-Versammloug. s, fall», d>» Anträge, weil ste »ach dem Gesetze «me Mehrheit von drei Btertheile» de» i» der General« Versammlung verlrettaea Gesammtcapital« habe» müsse». Et lall hier keine Rechtslage erledigi, so»b«r» eia Gewaltftreich aatgcübt werde», und hat jeder Actto»air dir Pflicht dem »ach Kräften ent gegen zu trete». Der jetzige Aujfichttrath genießt so sehr die Zu- iriedenheit der Actionairr, daß di« letzte ordeatliche General-Ver sammlung, welche erst vor wenige» Monate» odgehalte» ist, t» vollster Harmonie oha« jede Klage verlies. O Dividenden vo» Brauerei«». Bekaiatlich »erde» Gesellschaften, welche Gute- za berichte, habe», »»geheuer schnell mit ihre» Abschlüsse» fertig, uad io erktätt et sich, daß am 15 Oclober bereit» der Aussichttrath der Schloßbraaeret Schtaeberg, sowie der Lirtoria-Brauerei ia Berlia zusammentreteu »ad die Bilanz fest» stelle» koaate. Schömberg wetft vo» alle» Berli»rr Bronrreie» de» größte» >,sschwu»g in Absatz nud Ertrag aus» so daß et vo» ? Proc. aus 10 Proc. Div deude steige» kan» u»d dabei noch dir Abschrei bung»» vo» 70000 ^ a»f 124 000 erhöht. Der Abschluß ist solide und früher nie, auch »ur »»näherud, erreicht. Di« Victoria» Lraaerei will 8 Proc. gege» 6 Proc. i» 1887 veriheilr» und 47000 gegra 33000 ^4 abschreibe,, sowit 10000 ^l z»r Siche- r,ag gegen Autfälle o»d Materialtenvertheueruag bUdeu. Da beide Brauer«,«» fast gleichet Act,e»cavilal (B. 1.8 Mill. Mark. Sch. 1.62 Mill. Mark) besitzea, bleibe» die Ablchreibuagea merklich dei v. »»rück, und bättea wohl größer sei» solle»; immerhin ist die Leistung sehr befriedigend. Köaigftad» zavlte wie i« Vorjahre 9 Proc., hat I»drsteu »och keine Zahle, veröffentlicht. Patzendofer SS gegen 53'/, früder; die Erträge sind so riesig, daß keine Steigern»«, »ar Beharre» wüascheutwenh schein». N'cht ganz so günstig schließe» die Weiß. bter-Gesellichattea. Bei Landrt hat der LassichtSraih bereit« 10 gegen 10V, Proc. io 1887 oorgeschlagen, »ad ist der Rückgang auch »ur kle,a. so sollte er doch bei einer so im Fette strotzende» Gesell- fchaft bei de» billige» damaligen Getrridepreisea aicht vorkommeu. Auch die Gesellschaft vormalt Sericke geh« vo» 8.6 Proc. Divideade aus 8 Proc. zurück. Offenbar ist dies« Berliner Specialität. dat Weiß bier, bei dem naßkalten Sommer aicht so beliebt wie früher ge- wesen. Solche Witternagseinflüffe laste» sich schwer oder gar nicht überwinden, komme» indessen nur selten vor und siad eben dethalb lerchi zu erdolde». Nor Weißdierbroueret Bolle wird höhere Divi dende als 1887 geben, weil der Absatz wieder eine hübsche Steigerung aosweift. Bei de» übrigen schweigende» Gesellschaften kan» maa auf keine Besterung hoffen. *— Berliner Arißtzterbrauerei» Actieageffl-lfchast. normal« Berick«. Der Ausstchrtrath bat beschlösse», der am 23 November stattsiadeaden ordentlichen Generalversammlung dir Bertheilaag einer Dividende von 8 Procent vorzaschlagea, nachdem für Abschreibungen rin Betrag vo» 11680 ^l verwendet und der Leservesondt, sowie der DGpofitloatsond« mit je 8107 ^l dotirt Warden ist. gür das Vorjahr gela»gte eiar Dividend« vo» 8,6 Pro- er»t zur vertheiluug. -»- vo» der Prruhisch-rnsfischeu Grenze. 20 October. A»f der Grenzstation Illowo ist der Verkehr gegenwärtig eia so Großer, wie nie zuvor. Aus den russische» Gleisen raagirea fort während zwei und auf misercu Gleisen drei Locomotiven; denn et müsten außer den zwölf fahrplanmäßigen Zügen noch drei bi» vier Aacultativzüge täglich befördert werden, und keiner der letztere» hat unter 180 Achsen. Die Illowoer Geschäftsleute telegraphire» »ach Mlawka fast stündlich um Ablaffuug der Güterrüge hierher, be- kommen aber zur Antwort, daß sämmtliche Gleise so mit beladene» Wagen bestellt sind, daß riue schnellere Beförderung der Güter ret» umnögltch ist. Außer Getreide. Kleie, Oelkochen und Petroleum werden in letzter Zeit auch Kartoffeln ia großen Masten vo» Polen eiuaeführt. Hiesige uud auswärtige Geschäftsleute fahren bi» in die Nähe von Warschau, um Kartoffeln einzukaufeu, stoße» aber meisten« »uf Loncurreuz: denn jenseits Warschau sind die Kartoffeln auch »icht besonder« gevatheu, di« russischen Militairverwaltuagen schicken daher ihre Lommtfsioaatre zum «oNoffelauskauf bis in dir Näh« der preußische» Grenze. Die deutsch-russische Naphtha-Gesellschaft verladet au« ihren ia Illowo angelegten metallenen Bassin«, von denen jede« mehrere Hunden Toauen saßt, mit jedem Zuge fünf uad mehr Eisternen Petroleum; auch die Firma Lipvlchütz L Alter qu« Mlawa iu Illowo eine Baku-Petroleum-Nikderlagr, versendet aber ihr oleum tu Fässern. Kurz, r« ist ein Lebe» und Treibest auf dem Hose, daß die Leute kaum dazu kommen, ihre Mahlzeiten etn- zuhalteu. Ein großer Thetl dieser BerkehrSregsamkeit überträgt sich auch hierher: denn man sieht hier außer den planmäßigen Züge» lauge Züge, die von Pole» kommen u»d »ach Pole» gehen, uud die darauf warte» müssen, bi» die fahrplanmäßige» Züge abgefcrtigt find. l-, Halleschr Actien-Bierbrauerei, Michaeli« ck Lomp. Der uu« vorlieaeode Geschäfttbericht aiebt der (bekanntlich vollauf begründeten) Befriedigung über die Ergeboiste de« Geschäftsjahre« 1887/88 Autdruck. Trotz der doppelten Land^trauer und »»- geachtet de« »affe», dem Bterverbroach ungünftiqeu Gommer« find im abgelaufene» Betriebtjahre wieder 2000 bi Bier gege» da« Vorjahr mehr verkauft worden. Der erzielte Ueberschuß betrSgt 112694 ^ll Die neue Kühluag«anlage bewährt sich vor- trefflich. Eiae» große» vortheil erzielte die Gesellschaft, daß sie (in Folge der Kühlanlage) Kellereien frei erhielt, so daß der Vau »euer Logerkeller dadurch überflüssig wurde. Die Nachsrage nach den Bieren der Gesellschaft wächst fortgesetzt, auch im neuen Jahre Trotz de« günstigen Abschlüsse« empfiehlt die Verwaltung, nur 6 Proc für die Stamm-Actien. 7 Pro«, für die Priorikäls-Actiea zu vertheile» uud die größere Hälfte de» Uederschnsse« zu Abschreibungen zu verwenden, welche dielmal allerdings ungewöhnlich hoch siad. Da früher wegen Maugel« an Mitteln die Abschreibungen »ur knapp bemessen werden konnte», ist jetzt «och nachzuholea. Die Außenstände sind aut. di» Betriebsmittel auch sür z»»ehme»den Absatz ausreichend. Di« ge saauutea Abschreibung«» beziffern sich auf 71S23.76 ^l, die Tau tiäme and ReservesoadSdotirung 12 10S ^ die Dividende 28 SOO ^l, Vortrag S6S O Staßfurter Chemische Fabrik. Die ordeatliche General verfamminng genehmigte ohne Ditcutsion die Bilanz, «nheilte Decharge und setzte die Dividende aus 8 Proc., als» i» vorjähriger Höhe setz Dir vier AufsichlSräthe, derea Wahlzeit -bgeloufe» war. die Herren T. Samuel, vr. Loh», L. Friedman» uud Pfeiffer, wurden eia stimmig aus 4 Jahre wieder gewählt. Interessant ist e«, za coa« statiren, wie sehr die Berwaltung auf Sicherung der Erträge sür dir Zakuutt bedacht ist. indem sie einen Theil der jetzigen zurückdehält uud sich a»i diese Weise eine merklich« Verringerung der AuSg'ben schafft. Am deutlichsten zeigt sich die« bei den Abschrribunge», welche in da» letzten 4 Jabre» betrugen: 1685 gl 012 ^l bei ?v, Proc. Dividende 1886 38 141 - - 7'/, - >' 188? 82382 .. 8 1888 120000 - - 8 Dabei wurden 1885 von den Gebäuden 2 Proc., von Maschiuca uud Utensilien 5 Proc. und von Pferd und Wagen 25 Procent obge> schriebe», also nicht gerade hohe, immerhin mittlere Sätze. Diese starken Abschreibungen der letzten Jabre haben zur Folge gehabt» daß die Buchwertde merklich verabgemindert sind, so das Fabrik gebäude von 453 178 ia 1885 aus 342 431 uad sie Maichinen und Utensilien von 388 401 aus 310373 ^4 In gleicher Zeit sind die Reservefonds von 286 784 >l aus 330 000 oder NProc. de« ActtencapitalS gestiegen, so daß eine weitere Dotirnnq desselben sticht mehr nothwendig ist. Noch mehr ol« diese Rücklagen Wird der Ertrag sich indessea durch den Umschwung ia deu Verhältnissen der Gewerkschaft Ludwig ll steigern. Die Actien-Geiellschast hatte nämlich ft» diesem Ludwig ll. 1885 fast IV, Millionen Mark stecken, von welche» sie in jcuem Jahre» weil da« Werk im Bau begriffen wir. auch nicht einen Plennig Ertrag bezog. 1886 lieferte Ludwig ll. schon einen hub'chra Ge winn. behielt indessen das Meiste zum Bau ond gab an Slaßiurt nur 37 260 .«i 1887 und 1888 wiederholte sich dasselbe, indem nur je 49087^! Ausbeute abqesührt, dagegen mehrfache Zubaßen einge- fordert wnrdeu, so daß Staßsnrt jetzt daran mii 1831872 ^l be- »heilig» ist. Da inzwischen der erste Schacht vollständig, der zweite vabezo fertiagestelli wurde, hat die Gewerkschaft beschlossen, keine weiteren Zubußen einzusorver», sondern 1 Mill. Mark Anleihe aus- gaaedmea und fortan den vollen Gewinn za vertbei en. Staßfurt wird also im nächsten Jahre statt der biSherjgen 49 087 ^l mindeiien- da« Doppelte von Ludw g ll. als Ausbeute erhallen und dadurch im Stande sein, 1—1'/» Proc. medr an Dividend« zu verweilen. Nach der Stot stik der Löhne im Bergbau wird der höchste Schichtlohn sür unterirdisch beschäftigt« Arbeiter im Sloßiurter Salz- bergwerk mit 3,08 >4 gezahlt. waS einen Jahresdurchschnitt von 928 ^4 auSmacht. Am niedrigsten steht Oberschlesiea mit 537 ^l Jahre«einuohrne im Durchschnitt. Man kann daraus ersehen, von ivelcher Bedeutung sür die obrrschlefischea Montanarbeiter die ver- thruernuq de« Brode« ist. *— Bereinigte Schnbstoss-Fabrikev ia Fulda. Ans de» b. November ist eine Generalversammlung «inberusen. um über Erhöhung de« Sranbcovitol« aas IV, Millionen Mark zu beratben. *— Hessische Actien-Bierbrauerei „Cassel". Der „D. Dekan." schreibt: „Eine kleine Berliner Firma. Wiener, Levy L Co, bat die Aktien diese« Unternehmen«, welches seither rin unbekannte« Stillleben führte und au- dem Jahr« 1881 übrig geblieben zu sein scheint, an die Börse gebracht. Die Gesellschaft wurde ursprünglich — 1871 — mit 1050000 Actiemapital gegründet; sie reducirte dasselbe »m 96000 ^ und beschloß nun wieder die Erhöhung um dies« Betrag. Bi« zum Jahr» 1887 scheint «in, Ltnid-md« nie» »al« Vorhand«» gewesen », sein; der Prvspeet weiß nicht» da»»» » melden. An^enlchetnuch hat die Gesellschaft bi« dahin au«, chließltck an der Tilgung einer Unterbilanz gearbeitet, doch sagt »er Prospekt auch hiervon aicht-, worüber wir der Sachver- iändigea-EommIssiou unser Befremde» aasdrückea. Daß eS sich so verhalten hat, geht daraus hervor, daß die milge- thetUea Betriedsergedaisse von 1883 84 bis 1885 86 ganz uad gar zur Abschreibung benutzt wurden. E» ist daher gänslich uabe- rechtigt. weaa damit Reelame gemacht wird, daß die Abschreibungen eit Bestehen der Gesellschast 903 442 ^l bettagen haben; maa soll »auach wohl glauben, daß dl« Buchwerthe hcrabgemtabrrt worden eien, während eS sich thatsächlich nm Beseitigung der Unterbilanz «handelt hat. also um Ersatz verloreuer Gelder! Ja der Bilanz ieht maa sich daher auch vergeblich nach einem Reservefonds um. bin solcher wurde erst im vorigen Jahre mit ganzen 14 000 neu angelegt uud die Actioaaire hatten die Freude, endlich auch «ine Dividend« zu erhalten und zwar gleich 8 Proc. — Uad nun sollen die Actien dieser Brauerei mit einem Schlagt 130 Proc. wcrtd eint — Wir leben in einer großen Zeit; sie schafft Werth« aus dem Nichts; wo vor zwei Jahren noch die breite Lücke einer Unter- bilaaz klaffte, da erhebt sich jetzt der Thurm eines überall« statt lichen Ag.oSk Nach dem Baugrund fragt Niemand." —». Bebra. Zn dem im Frühjahr d. I. hier abgehalteae» LerbaudStag« der hessischen DarleyaScassea ist die Gründung eine« Bereia« gegen deu Wucher iu Anregung gebracht worden. Die Zweckmäßigkeit und da« Bedürfaiß eine« solchen Verein« wurde allseitig auerkanut and znr wetteren Förderung der Sach« eia Tomtt« gewählt, welche« sich ans den« Pfarrer vr. Eichhorn za Kerspenhausen. Mühleobesitzer L. Nc-ll zu BingartcS uud Landrath Freiherr von Schleinitz zu HerSseld zusammensetzte. ES besteh» nun mehr die Absicht, im Anschluß an den Ende November stattfindendea BerbandStag der hessiichen DarlehnScassea ein« allgemeine Versamm lung zur Gründung eines Vereins gegen den Wucher sür deu Re- gierungsbezirk Kassel nach HerSseld rinzilberufen. Diese« geplante Unternehmen wird weit und breit im Hessenlande thaikrästige Uuter- tützung finden, denn durch di« Bilder von Wuchrrelend, welche die jüngsten Verhandlungen de« Longresse« für innere Mission tu Kassel und de« Verein« für Socialpolitik in Frankfurt entrollt haben, scheint der Boden sür die HerSselder Bestrebungen gerade jetzt gut vor bereitet zu fein. *—Zar Lage de« rheinisch-westfälischen Kohle«, markte«. Da« Geschäft de« lausenden Jahre« zum Mindesten innerhalb der bestehenden Verkaufspreise erscheint gesichert, doch auch dir Aussichten für da« nächste Jahr siad bisher io erfreuliche, daß mit Rade behauptet werden darf, die rbeimsch westfälische Kohlen- and CoakSinduftne geh« einer noch glücklichen Zukunft entgegen. Selbst wenn die aus den Fortbestand der günstigen Lag» der Eilen- tndustrie gerichteten Hoffnungen sich nicht ganz erfüllen sollten, wenn ferner auch der bevorstehende Winter mit gennaeren Ansprüche» de« HeizbedorseS aufträle, al« der letzte, so würden dennoch die heute sür da» Jahr 1889 abgeschlossenen Lieseruuaap allein schon den Zechen einen mächtigen Rückhalt bieten, um da«WleIchäft nicht der frührrrn Beriumpsung aoheimsallea zu lassen. L-tziere ist aber umloweniger zu befürchten, ol» fett der Zeit de« tieiften Niederganges sich inner halb der großen Zecdengruppeu. außer der lange bestehenden Flamm- kohlenvrreiniguag. Wetter fest geschlossene Verbände, behufs Aus rechterhaltung vernünftiger Verkaufspreise, gebildet hoben. *— AaurarrBußftahlwerk—Actieagrsellschoft. Der Abschluß Per 1887/88 constattrt eia sehr uagünstiae« R-suliat, denn noch Auszehrung de- Reserve- uud SvecialreserveioadS stellt sich e-ne Unterbilanz von 65 683 ^l heran«. DielrS ouß-rorbeailich ungünstige Resultat wird motwirt, einerseits mit dem Ausbau der Formerei uad Gießerei und der Errichtung einer neuen mechanischen Werk statt, wodurch der Betrieb de« Werke« längere Zeit hmvurch jedr ungünstig beeinfloßi wurde. Anderrrseit« rrlordrrte die Einrichtung de« Saltz eh-VersohreaS große Opfer. Letztere« bat bis jetzt leider nicht den gehegten Erwartungen entsvrochen. Im Geqentbktl haben die Versuche einer bislang nicht gekannten Fabrikalionsmeibooe — die Anlage selbst unberücksichtigt gelaffen — bisher große Opfer er- fordert. Durch die Baulen and Verbessern«»,«» ist jedoch das Werk wieder zeitgemäß eingerichtet uad aus die Höbe der Situation ge bracht worden, io daß dasselbe, wenn noch einige Werkzeugmaschinen eingestellt werden, allen billigen Avsorderuaqea der Jetztzeit gerecht werden kann. Gleichwohl stellt sich der Bestand au Aufträgen vom 1. Julie, aus etwa 285000 >m Wectde von 95000>l. während am 1. Juli de« vorigen Jahre« ein Bestand von 375 000 Icx im Werth» von ca. 130 OÖO verblieb. tz. Lübeck, 21. October. Im Hinblick ans den gegenwärtig sich vollziehenden Zollanschluß Hamburg« Wrlte e« im bandelSwirtb- schaftlichen Interesse angebracht erscheinen, aus den Anschluß Lübeck« eine« Rückblick za werfen. Al« dieser erfolgte, ging es dort nicht so schnell, wie gegenwärtig bei «Hamburg, obgleich daselbst immerhin eiusachere verkehrSoerhältniffe in Betracht zu ziehen waren. Der Eintritt Lübecks in den Zollverein fand am lO August 1863 statt, die Aushebung der Grenzsperre wurde ober erst am 19. August erklärt, so daß da-Nachsteuergeichäft erst iu zehn Tagen beendet wurde. Seit dieser Zeit baden sich die Lübecker an den Stand der Tinge gewöhnt und den Verhältnissen durchaus Rechnung zu tragen verstanden. — Die deutsche AuSsohr nach Finnland, welche unhezo ausschließlich über unsere Stadt geht, ist im recht erfreulichen Fort schreiten begriffen and e« »eigl dieser Umstand, ein wie gute« Absatz gebiet sür deutsche Waaren Finnland geworden ist bezw. wird. -o- Königsberg t. Pr., 20. October. E« muß al« ein sebr erfreulicher Zeichen sür Königsbergs Zukunft bezeichnet werden, daß trotz dcr vorgerückten Jahreszeit da« gesammte geschäftliche Treiben noch immer äußerst belebt ist. Da« Gelreidegeschäst ist so be. deutend geworden, daß ans dem Lastadteplatz von srüh bis spät Verfrachtungen vor sich gehen uad daß die Zuftihr an« der Um gegend gleichfalls fortgesetzt ia der Zunahme begriffen ist. Besonder« lebdast geht et aus den Bahaböseu zu. Die Südbabn sendet endlose «üterzüqe noch Pillaa, wo nach immer 20—25 große Dampf-r zur Uebernohme der Getreideladnngen bereit liegen. Wie viel Getreide hier verladen uad aach Pilloo durchgegangen ist, läßt sich noch »ich« übersehen; daß da« gegenwärtig« Geschäftsjahr jedoch eine ganze Reihe früherer Jahre weit überflügelt, unterliegt keinem gweisel. Z Aus der kürzlich abgehaltruea Beueralversammlunq de« Hauvt- verein« der tchl-fischen Bienenzüchter wurde doS diesjährige Durch- lchntttSver»eichniß der Honigerate al» sehr geri ng sestg-stellt. ES stellt sich bei dem häufigen Vorkommen von Fedljahren für die Imkerei mehr und mehr atS «in Fehler heraus, daß eia Zoll aus oaSwärtigea Honig gelegt ist, den die deutsche Jadustrie nicht entbedrea kann. — An« Franken. Die ersten Herbftrrsoktate werden schon bekannt. Nach einer in de» letzten Tagen in einem Weinberge in Sommeroch staltgesnndenen Vorlese betrug da« Mostgcw'cht trotz geringer Lage 70 Grad nach Oechsle. — Ia Eichen buhl fiel der Ertrag gering, die Qualttät der Frühburgunder-Traubca dagegen vorzüglich ans. Gewicht 78—85 Grad. Preis sür 5 l gemoueler Tranken 2,20 ^4 Für Riesling, and Gutedeltrauben sind die A„S- sichten nicht günstig. AuS dem aus dem Badberg gelegenen Wein berg de« Gostwiribs „Zum Karpfen" ia Aschaffeaburg wog der Most 86 Grad »ach Oechsle und bei der in Nenderg und Pioffcnberg be gonnenen Borlese de« Schwarz - Llärner Gewächses wurde da- dort sür diel Jahr respectoble Gewicht von 80 Grad erzielt. *— Voyeriiche Jmmobilien-Gesellschokt iaMünchen Da« Jahr 1887—88 ergab «inen Ueberschuß von 5293 während doS Vorjahr mit einem Verlust von 12 706 abjchloß. Die Unterbilanz verringert sich hierdurch aus 42l 701 *— Colmbocher Erportbrouerei (L. Rizzi). Der Ver- wallung-raib beschloß, daß aus 4 alte Actien eiae Aktie der neuen Emi'sion (175 000 .ck> entfällt. Stuttgart. 20. Oktober. Die beutiqe Generalversammlung der LebenSversicherongS- und Eriparnißbank Stuttgart beschloß aus Vonchlag de- Rechtsanwalts Kraul, sür alle Versicher ten (auch Verusssoldaie«-) unentgeltliche KriegSgesabr-Uebcr- nadme und die KrirgSichäden.Reqnlirung wie folgt: Versicherungen bis 20000 werd a voll brzablt, aut Versicherungen üver 20000 Mark wird grmäß 8 47 der Statuten je die Hälfte spätesten» dre, Monate noch dem Tode unbedingt, der Rest vier Monate nach dem FriedenSschluß onsbezablt. Beschlußfassung eriolgte mit 1444 Stimmen Die nött-ii« ' ,-St mmenzohl war >286. Pest. 20. October. Für Güter, welche vor Abschluß de< Fracht vertrages oder nach dessen Erfüllung durch die ungarischen Eisenbahnen ans einer ihrer Stationen oder einem Lagerplätze verwahrt werden, erweitern diese Eisenbahnen, unbejchadet der gesetzlichen Bestimmungen, bis aus Weitere« ihre Haftung dahin, daß sie sür eingetretene Feuerschäden (rin wajor ausgeschlossen) wie ein Frachtsührer Ersatz leisten; der Geldwert!, diese Haftung kann jedoch niemals den Maximalsatz von 30 fl. Silber per 50 lue brutto übersteigen. Für jene Güter, welche auf Grund svecieller Zuge- ftändnlss» über di« taritmäßig sestgestellte lagerzlnssreie Zeit hinaus unentgeltlich lagern, tritt sür die Zeit dieser speciellen Begünstigung obig« HaftonaS - Erweiterung nicht ein. Innerhalb der von den Eisenbahnen in Bestand gegebenen Lagerplätze oder Lagerräume entsällt die Verwahrung und somit auch die Berwohrungsbasl durch die Eisenbahnen gänzlich. Diese Bestimmungen treten mit 1 November 1. I. in Kraft. Prft, 20. October. Die Eonferenze» über die ungarische» Fiuanzaeschäste hoben avw heute den ganze» Tag hindurch ge dauert. E« ist eine Unsumme von Detail« za erledigen, da eS sich m» dt« Lonverttruug von drei Anlehntgrnppen handelt, v», denn. isb« »in« belsnder» Bebsndl»», besnsprncht. Dt» deflnfttn« Ent» scheidoaq ist ober auch heute noch nicht ersokg«, wird jedoch ol« unmittelbar bevorstehe-id bezeichnet. Die Mitglieder der Rothschild- Gruppe waren deute Abend zum Diner beim Minifter-Präsi- denlrn getadei» Dem Diner war auch der Dirrcior de« Bodra- crebit-Jnstitui-, Herr v. Lukocs, zuqe»oaea. Peft. 21. October ^ 3) Da« Uebereinkommea zwischen dem Finonzminister uud der Rothschild-Creditanstaltgruppe, betreffend Lonversion der amortisadle» ungarische» Staatsschulden, ist soeben natersertigt worden. Uagarisch-Galizische Eisenbahn and Ungarische Wrstbaha. Der von den Verwaltungen dieser beiden Bahnen den beiderseitigen Regierungen aaterdrettete Vorschlag, statt der einfachen Uebernahme in den Staatsbetrieb den beide» Gesellschaften eine fixe Rente zu gewährleisten, welche au die Stelle der Staalsgaraatis zo treten hätte, wird, nachdem die ungarische Regierung denselben bereit- ia Erwägung gezogra hat, nunmehr von der österreichischen Regierung eingehend geprüft. Jedenfalls dürste die Sequestrirung der beide» Gesellschaften durch diese nebensächliche Frage «ine Ver- zögeruag aicht eriahrea und zu dem ,n Aussicht genommenen Termine — 1. Januar 1889 — zur Durchführung gelangen. *— Ein Aalrhra der Stadt Rom. Wie eiar Depesche meldet, hat das Municiptum der Stadt Rom beschlossen, «in neues Anlehen im Betrage von 90 Millionen Lire zu coulrahiren. Der Staat wird die Zinsengarantie dafür übernehmen. Part«. 18. October. Börsenbericht Beirächlliibe Berliner Ex^culionsverkäuie io wternatiooale» Werthrn, die Folge der In solvenz »ine« großen Epeculonten, verschärften die Verstimmung uulrres Markie«. und auch die Befürchtung, daß eine neoerliibe Bcr- theuerulig de« Gelbe« vier and in London «iniretea werde, traten einem Umschwung der Tendenz zum Bessern wädrend der abgelau- seaen ock» Tage hindernd entgegen. Die Medioliquidatioa brachte den Käufern dabrr neue Entiäaschungeo ond Verluste; bei deu niedrige» ErklärungScoursea konnten nur die wenigsten Prämien be- boben werde« und nur ia den gegen alle Erwartung mäßigen Prolougationssätz« konnten jenen Spekulanten, denen der Credit nicht überhaupt verweigert wurde, einen Trost finden. Der Report stellte sich durchschnittlich auf ungefähr 4 Proceot, waS aauz onuchmbar ist. Man zahlte sür Italiener 10—14, tür spaniiche Ex erievrS 12—10, sür rgypnich Unificirte 75. sür Lombardei, I6o. Suez bedangen 3 50 Frc«., doch kam man auch schließlich zu 3 Are«, an; Tüikeu wurden umsonst prolongirt und sür Panama wurden 2,50—3.50 FccS. Leihgeld gezahlt. Die Verläufe, weiche durch die Execolionea jener Spekulanten, denen die Erneuerung ihrer En- gagemrniS oomöglich gemach» wurde, hervorgern'en worden waren, drucklea ihrerteft« aus de» Markt, und der Erfolg, deu Floquet mit seinem Rrvision-vroject erzielt», machte ooiürlich auf dle Börse durchaus nicht den freudigen Eindruck, de» er ia den Kreisen der Feind« de» Capital« und der bestehenden Ordnung, welche diesen Minister za den ihrigen zählen, erzeugt hat. und trug d-sbalb za einer Besserung der Tendenz sicherlich nubt bei. Eine solche trat ober ein, ai« gestern die Meinung Platz griff, daß in London eiae Zinssußerböhung nicht eintreten werde and diese Meinung heute Bestätigung saud. Die Loursverlufte wurden wieder bere,„gebracht, uua französische Renten und Badnwerlhe stehen sogar etw-r« über ihren Noliruogrn vom 11. d. Ml«. Der Ausschlag ist allerdings «in kaum venneaSwerther, da eS sich dlo« um wenige Lenttme« handelt, aber er gewinnt an Bedeutung, wenn maa den stacken, seither Katigevabten Rückschlag io Betracht zieht. 3 proc. R me war von 82,47 bi« 82,15 gewichen und schließt heule 82,52. 4V, proc. schließt 3 Leurime« höher al« vor acht Tagen und amociiiable zieht 1? Eentim-« an. 88 Petersburg, 20. October. Die „PeterSburskie Wiedomosti" melde» daß beim Siaat-rathe die bereit« fettig emworsenen neuen Bestimmungen betreffend Consolate zur Brralhunq komm-n sollen. Noch denselben tollen die Fnnciionen eine« russischen Toa- sulS im Auslande nur solche Personen ausüben können, welche russische Ualettvanen sind und ein St-ar-examen ad'.eaea. *— Bolkswirthschaftliches aus Serbien. Wie aus Belgrad gemeldet wird, haben mehrere dortige ttäusleute, mit dem bekannten Industriellen Herr» G. Weifert an der Spitz«, beduss Errichtung einer Papierfabrik ein Eonsortium gegründet uad hat die königliche Regierung bereits vor einigen Tagen beschlossen, diesem Eonsortium die betreffende Coucessiou zu ertheilen. *— Credit unv Remlsvertreluiig ia Serbien. Ebenso wie noch immer viele Firmen bei der Gewährung von Crediten an serbische Kaufleuie lehr unvorsichtig zu Werke gehen und die Inter vention der Behörden erst ia Anspruch nehmen, wenn der Schoden meist nicht mehr gut zu mache» ist. bedienen sich auch viele Kauf- leme solcher Advokaten, welche in Belgrad bezw. Sei bien kein Ver trauen genießen. Von der Institution der Eoasular-Aovocalen die dem Amte gegenüber iu einem Bertragsverhältnisse sieden und coutioaSpflichtig sind, scheint maa in kaufmännische» uud Aavocatea- krersea vieftach noch gar keine Keautu ß erlangt zo baden. Die deutschen Kaufleute sind mit ihren selbst gewählten Advocatra, io und außer Belgrad, häufig sehe unzufrieden uad nehmen dann den Lonsulorschutz gegen ihre eigenen Bevollmächtigten tu Anspruch. Wir machen aus die erwähate Einrichtung auimerklam. Aus betreffende Anfrage werden vom dentichen General - Toasulat ia Belgrad die Namen der Eonsular-Anivätte bekannt gegeben. (H. B.-H.) L.-51. Lonöon. 18 Oclober. Den bemerkenSwettheften Punct in deuImporteo bildet nach wie vor die gewaltige Weizeneinsu kr von Rußland, welche seil 1. Januar dis Ende September d. I. 13 362 000 gegen 2 125 000 in 188? und 3 038000 Cir. ia 1866 auSmacht. Von Jaoien kam gleichfalls «m verflossenen Monat doppelt so viel Weizen an wie in 1887. *— Vom englischen Geldmärkte. Der Zinsfuß ist ia London während der letzten Woche billiger geworden. Die großen Firmen haben ihre Vergütung sür Depositen aus 3 Proc. sür täg liche« Geld herunterqes tzl, aber die Wi chielconrle sind zugleich zu Uagoosten EnaianbS verändett. Ter ..Economist" findet deshalb da« Heraddrücken der ZinSlätze unktug, invem er wiederholt beiont, daß der Goldbegehr sür Rußland wie für Argentinien nur zeitweise unterbrochen wurde. Al- B.'Ieg dafür bringt er eine Auslassung au« argentinischer Quelle, nach welcher dort »icht nur Gold, iondern Eapitat alljährlich ueu gebraucht werde Der erniedrigte Zinssatz de« offenen Markte« erschwere auch ber Bank von England, ihren Goldbestand aulzusüllea während diele doch nicht immerfort durch Leihe» aus LonsolS den Markt beeinflussen kann. Das Blatt regt an, ob die Baak, um bessere Conirole zu erlangen, sich nicht ent schließe,, müsse, aus Depositen Zinsen zu bewilligen. Diese Frage müsse gelöst werden, wenn Mr. Gosche», seiner Zusage eulsprechrnd, au eine Reiorm der Bankversossung Herangehen werbe. ?. Die Gesammtzahl dcr in England, Schottland und Ir land in dem Zeitraum von vier Wochen (endigend am 26. Sep- tember) stattgehabteu Concors« beträgt 380 und vcrtheilen sich dieselben wie folgt: iSel-Lftsdrinche» Baugeschäste Chemische Industrie und Drogueu . . Kohlen- und BergwerkSbetricb . . . Getreide-, Bieh- und Samenhandel . Manllsacturwaaren, Wollen uud Seide Thonwaaren-Jndustrie , Landwirthichoftlicher Betrieb .... . Tapisserie-Geschäfte ....... Specerei und Nahrungsmittel . . . Metallwaaren Eisen- ond Stahlindustrie .... Gold- und Dilberwaaren ..... 15 Leder und Kutschen 11 Kausleute, Commissionaire und Agenten Druckereien und Buchhandel .... Wein, Spirituosen und Bier . . . Diverse Total sür England und Wale« Ferner« vertrackte», 7 Lanile z-som««, tt» 6 350 000t ,m Jahre 1887, d. i. nahezu 4 Proc. der Production. ES zeigt sich also, daß der Aotheil, welchen die Lonäle a» diese» Mali osrochien »ahmen, kein sehr d> dealender ist. An diesem Binnen. iLiffiodtts-Tran-pone beiheiligte sich der Birmmadam-Laaal allein in hervorragenderer Weile, und zwar mit 3951000 t. Rach London wurden »n Jahre 1887 durch Bahne» und Lonäle ,m Ganzen 4 630 195 t Kohle gebracht; an diesem Traasparle beiheiligte» sich 8 Bohnen mit zusammen 4 623 250 t und der Grand Junetwu Canal mit 6945 t. Weiter wurden in diesem Jabre durch 3668 Schiffe au« verschiedeuea Seehäse» im Ganzen 2 938 000 t Kable nach London gebracht. (HandelS-Mnirnm.) *— Unfälle aas englischen Labor, im Jahre 1687. Die Geiommizadl der aus den englischen Eiieabahueu i» Folge de- Bahavrrkedres veraaglücktea Personen betrug im Jahre 1867 »ach dem Ausweise des Londoner HaodelSamtcS 4509. wovon 919 ge lüstet und 3590 verletzt wurden. La diese» Ziffern patticipirea: »erodier »erirm Rettende l21 129? Bdenstete 422 207S Sclbstiaörder 70 — lliisälle. verursacht durch Uebettretmig der vah»- vorschristea AN 114 Unfälle bei Wegkreuzungen 83 8L Uosälle durch verschiedene Ursache» . . . . > 40 69 Somme . . 9l9 ß-90 — Hierzu kommen noch S8 TodeSlällr and 41b? Verletzungen bnrch Unfälle, welche im Bahnterritorium vorfielea, welche jedoch mit dem ZugSverteqre nicht io Verbindung stände». Die Gesammtzahl der Rettenden exctusive der Fadnra mit SaisonbllletS (welch letzter« ans circa 140 Millionen getchätz« werden) betrug ttn Jahre 1887 733670000, d. i. 8085 610 mehr als im Vorjahre. Hiernach ent fallen aus eine» gelüsteten Reisenden 6 064 000 Fahrten and ans e»ra verletz,en Rettenden 565 667 Fahrten. Im Vorjahre war diese« Verdälknlß 1:7637730, bezw 1:540674. VVIL. New-Aork, 20. October. Der Werth der in der der- gaagenrn Woche ecngrtüdrtra Waaren betrog 8634041 A, davon sür Stoffe 2 120775 fl. Der Werth der Eiasuhr i» der Vorwoche betrug 9 053 931 4. davon sür Stoffe 2 288 503 fl. Capdiamauleo. Die Au-luhr von Diamautea au« der Copcolooie hat, einem denüchen Coasular-Berichie au» Lapftadt zusolge, im letzten Jahre eiacn bedeutenden Aufschwung genommen und »ber,agt da« vorhergeheude Jahr um 463 863 Sarai im Wcrthe von 737 714 L. Im Ganzen wurden auSgesühtt im Jahre 1887 3 598 930 Karat im W rthe von 4 242 470 L gegen 3 135 061 Karat im Werthe von 3 b04 756 L ttn Borlahre. 1»8 42 3 4 21 28 2 17 8 b? 9 7 18 4 26 32 304 Seytemder L-87 47 3 5 5 30 3 26 11 59 10 9 15 27 26 5 23 41 345 1888 39 8 13 7 40 1 23 5 56 16 3 1b 25 15 7 36 54 363 Technische». Fernschreiber. Dieser Ausdruck, de» ansrr Geueralpost» meister für Telegraph einsühreu wollte, ist seit kurzem «tt diesen» Worte nicht mehr gleichbidrutend, sondern deckt jetzt riue» ganz neuen Begriff. Wieder ist nämlich, so schreibt uns das Patent- und technische Bureau von Richard Luders i» Görlitz, aus dem Gebiete der BerstäadigungSmittel aus weite Entfernungen eine außerordent lich wichtige Erfindung gemacht worden, welche geeiguet ist, große Umwälzungen heroorzuruleu. wenu die Nachrichten sich bewahrheiten, welche über da« Mccr zu uns dringen. Professor Gray in Chicago — derselbe, welcher der eigentliche Erfinder des Telephons ist, dasselbe jedoch einen Tag später als Bell zum Patent angemeldet hatte — hat die Erfindung gemacht, Schristzüge, Faksimile, Zeichnungen n. dergl. virect aus elektrischem Wege aus beliebige Entseruunge» zu übertragen. Die Wichtigkeit dieser Erfindung leuchtet bald ei». Jetzt wird der aus Reisen sich befindliche Geschäftsinhaber eigen händig einen Brief oder einen Wechsel unterschreiben können, de» sein Buchhalter iu dem meilenweit eutseriuen Comptoir geschrieben hat. Wenn ties unten in der Türkei die Völker aufeinauderschtageu, werden die Special-Artisten dcr illustritteu Blätter ihre SkiUen und Zeichnungen elektrisch ihren Redaktionen übermitteln und ver Aankee wird dann schwarz aus weiß eine Schlacht vor sich haben, die vielleicht gestern oder vorgestern erst in Bulgarien geschlagen worden ist. Das Princip des Apparates besteht darin, das 2 Schreib oder Zeichenstiste, deren Entfernung voneinander gleichgiltig ist, elektrisch verbunden sind, sodaß dcr eine die Bewegung des anderen genau überträgt. Es geschieht dies wie bei dem Telephon, dadurch, daß Sie durch die Schriftzüge hervorgcrusenen tnlermttttreudcn Be wegungen mittelst dünner au den Schreibstift befestigter Drähte auf die Hauptleitung übertragen und au der Empfangstclle wieder ia die Bewegung eines entsprechenden Stifte« umgesetzt werden. Schottland 63 96 80 Irland 13 15 18 Total für die Vereinigten Königreiche 380 456 461 Ziehen wir die an anderer Stelle berechneten Durchschnittsbeträge der Verbindlichkeiten und Massebestände nach Maßgabe der Jahre 1886 87 in Betracht, so würden dieselben allein sür diese vier Wochen betragen: bei einem constattrten DurchschnittSbctrag von 35 000 13 :ttti> <»t>0 »! Pro 1887 betrug die Massequote 29.8 Proc. der Gesammtforderungen. pro 1886 36,1 Proc., mitbin 32,95 Proc. im Durchschnitt: es entsällt sonach aus obige 13 300 000 Mark Passiva ein Verlust vou 8 9)7 509 -ök, den die Gläubiger in nur vier Wochen «r eiben, zu welchem noch die enormen Kosten kinzutreten! Wiederum ein drastischer Beweis der Nothwendigkeit, etwas zur Verhütung von Eoncursen zu thuu und einen »nter- nationalen Gläubigerverband zu begründen. Kohlenveikedr und Kodlenversorgnnq Londons im Jabre 1887. Die Kohlenplvdociion im ganzen Berciniaten Königreiche (England, Schottland und Irland) betrug im Jabre 1887 162 120 000 t. An dem Transporte dieses Förderquanlums be« tdeiligren sich 14 Bahnen, welche zusammen >m genannten Jahre 101 648 600 r verfrachteten, d. i. ca 62 Proc. der Production. Den grüß en Anlheil am Koblenverkebr- besaß die Midland-Bahn mit 15 369 600 t, sodann folgt die London «nd Notth-Weftern Bahn ml, 13249000» nnb dir »rrat-vesttt. Bah, mit 11320000» Mittheilungen überObst- undGartenbaru HeranSgcgebea vom LandeS-Obstbau-Bertt», Obstbau-Kalender für October. (Nachdruck verboten.) Die Arbeiten an Zwerg, ond SpalierobftbSunien, welche tm Kalender sür September angegeben, sind unverzüglich nachzuholea, falls dieselben bis jetzt versäumt worden. Ebenso ist daS VluSvutzrn uud Aussichten dcr Baumtronen bei Hochstämmen sortzusetzeu, so lange eS die Witterung erlaubt. Man vergesse aber nicht, die durch die Säge entstanvenen rauhen Schnittflächen mit scharfem Messer glatt zu schneiden und mit Baumwachr oder Holzthecr zu verstreichen. Wer im Herbsie Bäume pflanzen will, hat dies womöglich in diesem Monat zu thun, ehe Fröste kommen. Sind die zu pflanzenden Bäume noch belaubt, so schneide man die Blätter ab, lasse ihnen aber ein Stück der Blattstiele. Im Allgemeinen jedoch ist die Herbst- Pflanzung nur in tiefgründigem, aut durchlässigem Boden, wo sich im Winter keine Eisflächen bilden können, zu empfehlen, lieber das Pflanzen der Bäume ist im Obstbau-Kalender sür März ausführlich berichtet. Aber auch sür die nächste Frühjahrspflarizung können jetzt schon die Löcher oder Pflanzgruben auSgeworsen werden. Diese Gruben müssen für Hochstämme von Aepfel, Birnen uud Kirsche 1'/, m weit und V« m tief sei». Pflaumen - und Zwergobstbäume bedürfen nur Gruben von 1 m Weite und V, m Tiefe. Ja geringe,», schlechtem Boden ist es rathsani, die Löcher noch weiter uud tiefer herzustcllen. — Viele sür die Obstbäume schädlichen Jnsccteu suchen jetzt zum Schutz gegen die kältere Witterung in den Rissen und Spalten dcr Rinde ihre Schlupfwinkel. Bei feuchter Witterung ist daher das Abscharren der Baumrinde vorzunehmen. Durch die eisernen Baumscharren kann leicht dem Baume Nachthcil »ugefügt werden, deshalb benutzt man dazu Stahldrahtbürsten; cs läßt sich dazu aber auch ein recht harter, stumpfer Besen recht gut verwenden. Nach dieser Reinigung des Stammes und der starken Aeste ,c. ist der Hauptanstrich der Bäume vorzunchmen. Tie Masse dazu bereitet man in einem Kasten oder Schubkarren auf folgende Weise: Man vermi'cht einen Theil un gelöschten Graukalk mit drei Theilen strohfrcicm Rindsdünger, bringt den Kalk mit Jauche zum Löschen und gießt Rindsblut oder anderes dergleichen darunter. Durch Zusatz von Ruß re. kann man dcr Masse leicht eine dem Baumstämme ähnliche Färbung geben, so daß der Anstrich das Ange weniger verletzt. Die Maste muß insoweit flüssig sein, daß sie sich mit einem Maurerpinsel leicht austragen läßt. Dieser Anstrich giebt dem Baume nicht nur Schutz gegen schädliche Jnsecten, sondern auch gegen Kälte und Hasensraß, auch führt er dem Stamme Nahrung zu. — Mit dem Eintritt der ersten Fröste erscheint auch der Frostspanner (OneimLtobin brum.it»), dessen un- geflügclteS Weibchen am Baume in die Höhe kriecht uud aus dem selben seine Eier ablegt. Als Schutzmittel gegen diesen Feind dieut der Klebgürtel. Man bindet um den Stamm etwa 1 Meter hoch vom Erdboden einen 5 bis 7 Lenttmetcr breiten Streifen starke« blaues Papier und bestreicht dasselbe mit einer Klebmasse, dem so genannten Brumatalcim, welcher in den Droguenhandlungen zu be kommen ist. Da aber diese Jagd 4 bis 6 Wochen dauert, so ist der Anstrich zu erneuern, falls durch Nässe oder Frost die Klebfähigkeit verloren gegangen ist. Die Weibchen werden an dem Papiergüttel kleben bleiben, wenn sie des Nacht« an dem Stamme hinauswanderu wollen, und können des Morgens abgclöst und getödtet werden. Ist es durch die unregelmäßige Gestalt des Stammes nicht möglich, da« Klebband so anzubringcn, daß diese Thiere keinen Weg finden, darunter wegzukriechen, so kann man auch die Klebmasse gleich aus die Rinde des Baume« austtagen, ist aber dann genöthigt, den An strich öfter zu erneuern. Dieses Klebband schützt natürlich nur gegen den Frostnachlschmetterling, »icht auch gegen andere schädliche Inletten. Anstatt der. wegen des oft zu criicner>iden Anstrichs viel Arbeit machenden Klebbändcr wendet man auch mit Erfolg ei» einfacheres Versah«» an. Man befestigt nämlich rund um den Stamm breite Streifen von dauert istenl Papier so. daß dasselbe nach unten trichterförmig absteht, nach oben aber dicht am Stamme anliegt. Tie Jnsecten verkriechen sich nun zwischen Stamm und Papier und können dort leicht vertilgt werden. — Alte Bäume, welche cingegangen oder nicht mehr tragbar sind, werden ausgerodet. Die Wurzeln müssen soweit als möglich an«gegraben »nd die dadurch entstandene Vertiefung mit neuer, guter Erde ausgcsüllt werden, wen» an dieselbe Stelle wieder ein Baum kommen soll. Man wähle San» aber eine andere Obstart; wo z. B. ein Apfelbaum gestanden, setze man einen Birn baum, oder noch besser: wo ein Kernobstbaum gestanden, eine» Stcmobstbann, re. — Hat man alte kraftlose Bäume, die inan wegen der Güte ibrer Früchte noch nicht gern verlieren möchte, so umgrabe man dieselben bis IV, m vom Stamm, belege die umgrabene Fläche mit guter Lomposterd« und dünge dieselbe gut. Sollte r« an Düng«, bereit« ^cht gefehlt habe», so scheide «a, dt« alt» «eß,
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