Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-18
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.11.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
von dem Schriftsteller Adolph Iulltea in Piri« ist eia Werk uaer verlto» «rschieuen, dekilell: Uecror üerllor, ,» r!» et ee, oeurres. Dasselbe w.rd von den Jourualru lehr ehrenvoll gewar- viet. — Da- Brülleier Lonservaiorium, welches eine be- teai.nde Lonimluua alter musikalischer Inftrumeiile besitzt, bat «in Meisterstück der Jiistrilnienteninacherkiinsr au» dem 16. Iabrhundert eiwarben, eine vo» dem berüdmica Instrumentenmacher Duilso- vrupcar sür Franz I. angeferllgte Bahgelge. — Heinrich Bötel wird diesen ganzen Winter aus einer Nuustreise durch Italien zu- bringen. Lunst - Gewerbe - Museum. »Die StickereiauSstellung. aus deren Bedeutung wir io rderholt huigewieien haben, bleibt noch sür einige Zeit bestehen. 2-e Uebersichttichkeil ist durch einige Umstellungen und Bereicherungen derart gejördert worden, datz wohl selten znm Studium dieser Hand- arbeiten eine bessere Belegende» geboten wird, als in dieser ver- l üllniümäßig gedrängten Anordnung. Mögen daher diese Vorbilder recht desruchtend aus unsere heutige tÄeich»iackZr>chtu»g wirken, wozu allerdings ein recht reger Besuch Vieser Ausstellung erforderlich wäre. ES sei deshalb hiermit besonders daraus ansiiikilsam gemacht. Ferner sind «IS neue Erwerbungen folgende Gegenstände aus» gestellt. Ein in Fe»er vergoldeter bronzener Handgriff, welcher als Beichlagtheil einer Rococokommode diente. Eine MaiUelschlirße auS zwei silbernen Münzen vom Jahre !694 zusammengesetzt. Eine sehr schön in Silber getriebene Taschenuhr aus dem Ansange der vorigen Jahrhunderts, deren Rückseite n»t figürlichem Nelics ge- lchninekt »st. Eine «n Kupser gelricbcne und in Feuer vergoldete Dose mit figürlichem und ornamentalen» Schmuck, etwa aus der Milte deS vorigen Jahrhunderts. Eine dervorraqeude Arbeit ist d-S ebenfalls nen ausgestellte Alabaster-Relikt: Christus und tue Ehebrecherin. Die reizend auS- gesührte figürliche Lomvosillou ist mit einem vergoldeten Holzrahmeu umgeben, aus welchem sich ein Flachrelief, ein Renaissance-Ornament im Sinne deS Peter Flütner befindet. Nchnliche Arbeiten sind uns noch vielfach aus der Renaissancezeit erhallen. Ursprünglich mögen dieielbeu ans Italien stammen, doch wurden sie auch später nam'Ni» lieh in Süddeutlchland geseriigi. Die bildliche» Darstellungen be ziehen sich baupiiächlich aus die biblische Geschichte und sind oft ,»it Minutiöser Sorgfalt und großem Fleiß? auSgesührt. Einzelne her vorragende Theile, wie Schmuckgegeustände oder Verzierungen an der den Hintergrund bildenden Archilekiur, wurden tzänfiz vergoldet. Lunstvereins-Ausstellung. Nicht dem Formate nach, wohl ober durch die Tiefe ln der Crsassung deS Gegenstandes und durch die harmonische Betzcrrlchrng der AuSdruckSmillel bedeute» d ist eine Arbeit von Hugo Vogel iu Berlin ..ei» junger Geistlicher bei der Arbeit". Ei» junger Mann in schwarzer geistlicher Tracht steht an einem Tische über das Zeichenbret gebeugt und arbeitet an dem Riste zu einen, um fänglichen Kirchenbau. Der Kops ist wie die ganze Gestalt ins Profil gewendet und zeichne» sich mit dem bleichen sein geschnittenen, durcrgeistigten Antlitz s»ars aus dem große» Fenster ad. durch welches daS Licht aus dem Gehöft und Garten mit WirthschaftS- pebäudea und Gcwächshauje breit in den Raum sich ergießt, so daß es auch aus der nach dem Beschauer gcwendelen Schattenseite der Gestalt diese reichlich mit ebenso geschickt wie wahr herauSgearbeiteten Helldunkelwirkungen umfließt. Man kann sich in dies kleinere Bild ebenso andächtig schauend Verliesen, wie in die größeren Coniposiiionen dieser Malers. Unweil de» Logel'jcbcn Bildes hängt jetzt eine große, packend gemalte Schlochtenepliode vo» der Hand Georg Koch'S, der bekanntlich im Verein mit Prof. Engen Bracht unser große- prächtiges Panorama „Vor Paris" maile. „Zerprcngle französische Kürassiere nach der Schlacht bei Sedan" führt Koch dem Beschauer vor. In wilder Unordnung kommen diese inariialischen, mehr zum Dreinhauen und Ueberreniieii als zum Fliehen geschaffen scheinenden Recken über dos Blachfelv daher gejagt. Sie überrenncn und Überresten in der That auch was ihnen in, Wege ist, freilich ein Zeltlager ihrer eigenen Kameraden und einen Wagenpark der Ihrigen. Die von den Hufen ihrer Rosse ausgewirbeltea Slandwolkro mischen sich mit ocin Qualm ringsum brennender Dörfer. DaS wilde Treiben ist meisterlich und mit fast unheimlicher Wahrheit geschildert. Richard vo» Hagn in Dresden weiß rin oft geschnorrtes Motiv. einen „Blick aus den Canal grande mit der Kirche Maria della Salute" recht frisch und sesselnd oorzulrogen. H. Nicht er-LesenSdors in Berlin hat einen recht stimniungsrclchen, duitubcrkauchlcn „September- morgea am Waldsee" gemall. Eine recht schneidig durchgesührie, auch schon durch ihr Formal die Alijmerklamkc» aus sich lenkende KriegS- epijode ist „der Kconprinz Friedrich Wilhelm bei Wörth" vo» der Hand deS ProscssorS und AkaSemiedireciors Louis Kotitz in Kassel. Die treff.lch charakicrisirte Heldengestalt des Kronprinzen, der hoch zu Roß aus dem wila zerstampften Terrain inmstieii wirksam gruppirtcr riiilstairischer Staffage hält, lenkt daS volle Interesse ans sich. TaS K oli tz'ictie Bild ist als Bilduiß. und zwar als Neilerdildniß. ebenso bcdenlcnd wie als kriegerisches Genrebild, und nicht minder Meister, lich hat der Maler über die landschaftliche Scenerie die richtige Stimmung zu breiten gewußt. Jedenfalls ist tue Arbeit ungemein charakteristisch für die volle Eigenart deS Kasseler Knnstf-rs. Ei» , tvroler Hochgcbirgsmotiv" Hai HanS Dahl ausgestellt, bei dem da» trefflich behandelte Landschaftliche doch übrigens nur Hintergrund sür die große Siaffagefigiir deS Vordergrundes in, die fesche, von den interestanlen Nandlichiern einer rück wärtigen Beleuchtung umiäunste Sennerin, die mit ihrem Melk kübel und dem Rechen aus der Schulter daker aeichrnten kommt. E. Th. Comp ton, der jo malerisch wahr die Bcrgländrr Tyrvl und die Schweiz zu schildern weiß, sühnt uns diesmal »ach der ..Westküste von Lorsica" und läßt uns von der Fel-blockwildniß dcs Vordcrarunoes mit dem wetkerzerzausten Nadclgchölz über eine weit mit tiefblauer Finsterniß ersüllie Thaljchlncht nach den fernen schi ce bedeckten, in daS zerrissene HmimelSgewülk ausragcnden Bergwesen bücken. Carl Beckcr's „Thisbe" ist eine anniulhige weibliche Sind'- Sie ist dargestelli, wie sie an einem Spalt in der kliktopisch-n Mauer lausch», was ihr Pyramus von jener Seite der Wand an jüßcn LiebeSlchwüren zuflüstert. Pros. Friedrich Preller in Dresden hat zwei ..Strandslücke", wohl Rügener Motive, von u»g mein fesselnder Wirkung au-gestellt, das eine mit steilen, felsige» User Partien rechts, daS andere mit flachem Strand und Bookstasfaqe, beide vorzüglich im Wasser und in der Luftstimmung. „Die drei Zinnen" von Oiio v. Kaineke ist ganz dieses Meisters im Hoch gebirgsbilde würdig. Hugo Mühlig's „Morgen im Walde", eine mit frilchem Morgcndust überhauchte Waldbloße, Albert Halle'», an Schönleber'jche Welse erinnerndes „Loolftiiamt im Hasen von Amsterdam" und Max Tubenthal'S Blick auf die Trümmer dcS „Kolosseums" mit dem ConstantinSboge» rechter Hand, sowie ans zwei schon früher aus Del Vccchlo's Ausstellung besprochene Bilder O. Foersterling'S „Die Via Appia" und den „Misurillasie" möge zum Schluffe noch hingewiesen sei». - ' - Adolf WciSke. Del vecchio's Äunstansstellung. Im ersten Saale sind als neu zwei große Architeklurbilder, italienische Molive, von Fritz Braadst zu bemerken. DaS eine, .Ponte belle navi in V rona", läßt einen Blick aui die diese Stadt burchströinende Elsch und die malerischen Hiulerscite» der an ihre User stabenden Häuser werten. Im Mittelgründe spannt sich kühn di- Brücke „Ponte belle ravi" über deren F uß, deren Zusammen- stürz ,m Jahre 1757 Bürger Veranlassung zu den, zehn Jahre ipäter gedichteten „Liede vom braven Mann" gab. Das andere Branbl'sche Bild, „Rialto" stellt den in der Nähe der Rialtobrücke befindliche Limpo San Stacomo di Riallo vo: Mil der interessanten Staffage des Fruchimarktes. Zwei weitere große Brandt'fche Bilder, welche sich im drittcn Saale befinden, ie>en hier gleich »och mit erwähn», nämlich eia Blick aus dem Venediger „Canal grande" heraus mit dcr Ansicht der kuppelstolzea Kirche Saula Mario della Salute und der Logana, d. t. des HauplzollamteS, und aus dem anderen ein Motiv vom Gardasee, ein Blick ans daS nur dem blauen Spiegel auftauchende „Riva" mit den im Hintergründe sich erbebenden Kegel d-S Monte Brione. Die Brandi'schen Bilder sind jämmtlich von gefälliger, den Beschauer fesselnder Wirkung. Im ersten Saale hängt unter dem Brandt'schea Beronabilde ein norwegisches Motiv von Adolf Schweitzer» ein Blick in drn „Sogiiesford", dessen blitzender Spleg-l sich zwischen den grüne» Hängen rechts und dea düstere» stelle» Felsen link« in das Land Hinei,izieht. Im zweiten Saal wird der Blick durch die prächtige Arbeit einer aus unserer Ausstellung noch nie vertreten grwescnea Künstlerin gefesselt, nämlich durch die reizvoll behandelte, lebensgroße Portrait« studie „Zum Abschied" von Clara Grosch in Tarmstadt, eine funge feurige Venezianerin darstellend, welche vom Balcon eines Palazzo am Canal grande einem vchridenden Blumengrüße nachsendet. DaS Bild zeigt gewandte feste Tcwnik, seinen Geschmack in der Be Handlung aamulhig bewegter Liniencomposition, lowie n der deS Farbenaufbaoe» und der BcleuchiungSeffeele, vor Allem aber in der »Heren Beherrschung bei Ausdrucks für das Seelische. Clara Srasch muß eine ouFgezetchucle Porlraitmaleri» seia. «e-euklber tz»m «rosch'Icheu Bild« hängt «>» Sportbll» de« als Pftrtemaler »amhaften Franz ,'Stückeaber g. „Harter Kamps" betitelt. Mit seiner Beooach u»g und großer Knast hat der Malcr bas in größter Anspannung sich befindende MuS.'el. und Sehnen- lpicl der Renupserdc zi»n AnSLriicke gebrachl, daß e« eine wahre Freude für dea Pferdekeuner und Sports,»ann seia muß. Ta; Bild stellt dnS Ende oder „Finish" eines Rennens dar. ES ist der Moment sestgedalien dicht vorm Ziel, wo Pferd und Mann ihr Bmi« hergeben. Di« beiden vorderen Pferde sind schon stark ab- getrieben, wahrend der ihnen folgende ^chwarzbraune mit seiner noch haushälterisch geschonten Kraft alsbald ou de» beiden als Sieger vorbeisteuern wird. Auch die Jockey« sind übrigen« prächtige Kerle, und auch jenseits der Schranke ha« der Maler wunderbare Zuschauertypea versammelt. Ein schneidiger, wenn auch weniger aus Sportswegen wandelnder Pfcrkemaler ist auch der Düsseldorfer Ludwig Fay. Das beweist müder seine „Heimkehr voni Markte". Ein ailec Bauer sährt vom Markte herein, die neugekaufte Schimmelstule vor seinem Wägelchen ml» dem daneben trottenden Fohlen. Mutter und Kind kümmern sich wenig um des Spitze« Gekläff, und der Alle lüstet seine Pelz, mutze vor dem Bildstückel, a» dem er eben vordeisährt. El» hübsches Roihwildbild mit guter landschaftlicher Sceuerle sind dle „Hirsche" von A. Henkl. Marie Ort ha ns km wieder einmal reizende „Rosen" gemalt, die aus einer an zierlich geschmiedetem Wanbarm hängenden Ampel herauSleuchlea. Waldemar Knall, der vor einiger Zeit eine ganze interessante Folge von „KaukasuSmotiven" ausstellte, hat jetzt zwei davon größer in Oel auSgesührt, eine „Rast bei einem Tuchan' (Gasthaus) und eine „Mondnacht tm Terefthal". Beide fesseln die Auiinerksamkeil sowohl durch den Gegenstand, wie durch die treffliche Behandlung, besonder- »n den BeleuchtungS» esfcclen. MaxvonSchniaebel's >n München „Erwacht" stellt schneidig daS tatzenjämmerliche Erwachen eine« vom Earneval Heim- glkehrten dar. Eine treffliche, von guter Technik und seiner Aus- saslnngSgabe zeugende Arbeit ist der reizende weibliche Studienkopf von Johanna von Pritzelwitz. Auguste Ludwig in Beelin hat eine alte, vor ihrer Hausthür sitzende, ttariosseln schälende Katzensreundin gemalt mit einer Schaar allerliebster, »m sie grup- pirter Kätzchen. Ein seines Bild ist Iac. Nie. Ljarba von Starkeiibogh's „Morgenmnsik in Bao EmS" mit reizvoller Be> Handlung des MorzenlichlS. Die Betrachtung einer weiteren An zahl von Neiiheilca muß wiederum blS auf ei» nächste- Mal ver schoben werden. ^— Adolf Meiste. polytechnische Gesellschaft. HD Leipzig, 17. Novemb-r. Am 'gestrigen Abend fand,'im groß-» Saale der Centralhalle der erste große Familie nabend der „pochleckimschen Gesellschaft", be,'lebend aus Bortrag und Ball, unter zahlreicher Betbeii:g»»g statt. Herr Rudolf Crongu, dem d.e Ausgabe zugesallen war, einen Slosf, der auf allseitiger Interesse rechnen konnte, seinem Auditorium zu bieten, hatte ein Thema ge wählt, daS die'» Anforderung auch durchaus Rechnung trug. „Wie amerikanische Frauen heirathen?" lautete die Frage, deren Beantwortung der Vortrag bringen sollte. Herr Crvnau entrollte denn auch ein glänzendes Bild von den eigenartige», seltsamen Ge bräuchen, die bei der eviliftrien Bevölkerung Amerikas, insbesondere aber bei den Eingeborenen der neuen Welt, den Rolhdäuten, üblich lad. vor den Augen seiner Zudörer. Besonders eingehend befaßte er sich mit den Sitten und Gebräuchen der Mormonen, jener wunder« I chen „Heiligen vom Salzice", die die Vielweiberei geheiligt haben. Wir sind hier nicht im Stande deS Näheren aus die Einzelheiten einzuqehen, die der Redner in anschaulicher Weise vortrug, und müssen unS mit dem Hinweis begnügen, daß die Zuhörer dauernd -Panning erhalten wurden. Manche der eigenthnmücken HeiratbS- gebrauche, wie z. B der „Weiberdiebstahl", manche der originelle» TrauungSiormalitäten u. I. w. zeigten, welche excentrijchen, merk würdig romantische Ideen im Lande der DankeeS vorherrschen. Im Ganzen war der Vortrag recht wohl geeignet, auch den zahlreich eisch eneuen Damen Interesse abzulockcn, die im Stillen gewiß ihre Freude darüber gehabt haben, daß die überspannten Heicaihs- gebränche der neuen Welt nicht auch in die alte verpflanzt werden. Aus dem Vortrag leidst solgle eia solenner Ball, der durch eine glänzende Polonaise eiageleiket wurde. BiS in die dritte Morgen stunde waren die Mitglieder der Gesellschaft mit ihren Angehörigen und Gästen in fröhlicher Stimmung bei einander, so daß der erste Familienabend der Saison gewiß als eia durchaus gelungener be zeichnet werte» kau». Der Besuch de» Panoramas Nachtrag. * Leipzig, 17. November. Auf der Dresdner Dahn trafen beute Bormittag mit dem Schnellzug lv Uhr 34 Min. Ihre königl. Hoheiten oer Erb groß Herzog und die Erb- großherzogin von Oldenburg, vo» Dresden kommend, liier ei» und sichren mit dem Scbuellzng der Magdeburger Bah» Vormittag 1l Uhr weiter nach Oldenburg. * Leipzig. 17. November. Der hiesige königlich serbische General-Lonsul Herr Alfred Thieme hal von Sr. Majestät Ken» König von Serbien das Conimandcurkreuz de» Takowa» OrdcnS erhalten. * Leipzig. l7. November. Der von der hiesigen Ge meinnützigen Gesellschaft nirdergesetzte Ausschuß zur Vor bereitung der Stadtverorvuetenwahlen, bestehend auS den Herren Schuoor, von Leupoldt, Seemann. Siebert und Tailbendeim, bat sich durch die Zmvahl der Herren Gustav Bär. NegierungSrath vr. Schober und G. O Wilbelinh ver stärkt und in den letzten Tagen constituirt. Al« Vorsitzender des Ausschusses wurde Herr H. Schuoor gemäbtt. Die co»- stituireiide Versammlung deS A l l ge in e i u en Wa hl co mitöS wird Montag, den l9. November. AbendS 8 Uhr, im kleinen Saal deS Kaufmännischen VereinöhauseS stattsiudcn. — Man schreibt »i'.S auS dem Bureau de- Stadt» thcaterS: Mit Rücksicht auf den großen künstlerischen Er folg, den die Ausführungen deS „DemelriuS" gesunden baden, hat die Direction die nächste Wiederholung aus morgen, Montag, angcsetzt. Dies dürste namentlich ollen Denen willkommen sei», welche am verflossenen Montage durch daS Conccrt zui» Besten deS Samariter-Verein» verhindert wurden, die Ausführung deS „DemetriuS" zu besuchen. — Earola-Theater. Am bentigea Sonntag bringen die „Münchner" daS ländliche Charaktergemälde vr. Her mann von Schmid'S „Die Z'wiberwurzen" zum ersten Male im Rahmen ihres gegenwärtigen Gastspiels zur Aus ftibrung. Die „Z'ividerwurzen" spielt Kat bi Eisete. den Flosserinartl HanS Albert. Der Bauer von Kunzenhos ist eine wohlbekannte Leistung HanS Reuert'S und in der CrcSzeny b'ctet Amülie Schönchen eine ihrer beliebtesten Charakterfiguren. — I», Krystall-Palast sinket heute in den elektrisch illuniiiiirteii Partcrrerälimen großes ununterbrochenes C oncer t der Wiener Damen-Capelle und der Capelle deS Herrn N> Hagenstein mit einem sehr reichhaltige» Programme statt Das Cvucert beginnt 7 Uhr und gelten alle diesjährigen Abonnements- und BereinSkarten gegen Entnahme eine« Pro gramm» L 20 Ta- Panorama im Krystall-Palast bleibt bi- 9 Uhr Abend- geöfsnet. --- Wir wollen nicht unterlassen, nochmal» daraus hinzu weisen, daß die vom „Museum für Völkerkunde" ,m großen Saale der alten Buchhändlerböise veranstaltete „SonderauSstellung" nur noch heute von ll bis t Uhr geöffnet sein wird. Ausgestellt sind, und zwar sür längere Zeit zum letzten Male, die reichen Sammlungen au« der malayischen Inselwelt, unter welchen sich ganz besonder- die werthvollen Waffen vo» Java und Sumatra anSzeichnen. ferner die umfassende Singhalesen-Sammlung de- Herrn Hagenbeck in Hamburg und eine sehr interesianle Sammlung von Gegenständen der Koreaner. Tschuklschcn, Korjäkeo, Golden und Orotschonen deS nordöstlichen Asien». — Das Schlachlenpanorama am Noßplatz bat bezüglich seiner meisierhasten Darstellung sowohl in malerischer wie in plastischer Beziehung «inen anerkannt Hoden Werth. Einig ist man in dem Urtheile, daß rS eine Schöpfung von seltener Großartigkeit und außerordentlicher Schönheit ist, welche aus den Beschauer einen mächtigen Eindruck hcrvor- bringt und ihn zu voller Bewunderung hinreißt. Ins besondere können auch die Milikairversonen. die an dem Kampfe vcn Bry-Villier- selbst Theil genommen haben, nicht genug die Treue rühmen, mit welcher das Terrain sowobl als die Vorgänge der Schlacht selbst dargestellt sind. Unverhohlen sprechen sie ihr Staunen über die Genauigkeit de« Bilde« au», welche« Lg« Panorama »an d«r Schlacht von Bry-Villier« gewährt, wird sicher Niemand grreuen. - Eine Nordlandösahrt durch de.« westliche Nor wegen mit Christian»« bietet in dieser Woche daS Kaiserpanorama (Grimmaische Straße 24) seinen zahl- reichen Freunden und Besuchern. Außer de» vortrefflich ge lungenen LaudschaslSbildern au» jenen Gegenden siuden wir auch eine Anzahl sehr charakteristischer BolkSlypen vertreten, so daß sich em Besucü deS KaiserpancramaS in dieser Woche ganz besonder- lohnend erweist. » Wie un» mitgetheilt wird, haben vier Schüler deS kiesigen sranzösischen Lehrer- Pens. Maillard (Lehrer und Lehrerinnen), welche er dieses Jabr vorbereitet batte, ver gangene Woche ihr Examen im königl. CulluSmiuisteriuin gut brstauten. — In einer Handelsstadt von der Bedeutung Leipzig- Werden an den jungen Kaufmann oder Buchhändler, welcher in einem angesehene» Hause eine gutbezahlte Stellung be kleiden will, ganz bedenkende Ansprüche ans Kenntnisse gestellt. Aornchmlick sind e« Sprachkennlnisje, welche gefordert werden. Die hiesigen aiiSgezeichnelen Schulen verschaffen dem Schüler gewiß eine güte Grundlage; mit dicser aber sofort in- Leben zu treten und dieselbe geschäftlich zum Brces- schreiben u. s. w. zu verwerthrn, ist nicht möglich. Hierzu bedarf e« einer weiteren eifrigen Fortbildung, una die beste Gelegenheit zu solcher Fortbildung bietet ein unter bewährter Leitung stehender Sprachverein. — Der seit einer Reibe von Jahren hier bestehende „Victorla-LInt» kor llnzltül» 6onverL»tlc»n", der unter den hiesigen Vereinen dieser Art eine hervorragende Stellung einiiimmt und nicht nur oben erwähnte BerusSaugehörige. sondern auch Lehrer, Studirenke u. s. w. zu seinen Mitglieder» zählt, eröffnet ain 20. November seine Wintertbätigkcit mit einem Bortrag seine» wissenschaftlichen Leiter« Mr. Fenton über „Tsico Lost Lvzlisk kt ml rvsiero it is spofton", wozu Gäste jreundlichst eingeladen sink. — Nähere- ist au» der Anzeige unter den I Verein«nackirichten dieses Blatte- ersichtlich. — Der R-cilator Herr Hermann Riotte wirb am nächsten Freitag (Bußtag) Abend im Kaisersaal« der Centralhalle eine WohlthätigkeitS-Soirbe veran staltei-, deren Ertrag sür die Abgebrannten in Hünfelv be- sttlnmk ist. Dar Nähere ist auS dem Anzeigentbeil ersichtlich. —- lieber die Anfang nächsten Jahre- in Leipzig veran staltete Fahrrad-Ausstellung verlautet, tag dieselbe bereit- einen alle Erwartungen übcrtreffenden Ilinsang ver spricht. ES haben sich bi« jetzt ttk Firmen angemelket und sind von ihnen 1325 qm Ftächenraum belegt. Da vaS letzte „Stanley-Show" in England nur 1t4 Aussteller nachwicS, so dürste da» Resultat der Leipziger Ausstellung als ein überaus günstiges zu bezeichnen sein. I Leipzig, l7. November. In der Lcssingstraße wurde gestern Abend ein kleiner Knabe von etwa 3 bis 4 Jahren, der sich verlausen zu haben schien, angetrcssen und in polizeilichen Schutz genommen. Er nennt sich Max Heile mann, trägt ein schwarze» Plüschjäckchen und Mützr. vermag aber Weitere» über die Eltern und deren Wohnung nicht a» zuzcben. Einstweilen ist daS Kind zur besseren Pflege dem Waisenhaus? übergeben worden. — An der Eck: der Arndt- und Kaiser Wilhelm-Straße traf gestern Mittag ein unzeschickler Geschirrjührer mit seinem Wagen an einen Ga» candeladcr an, wobei sämmtliche Glasscheiben desselben zertrümmert wurden. — E»n anderer Geschirrsührer stieß denselben Abend rn der Blücherstraße mit seinem Geschirr an einen Pferde bahn wagen an und beschädigt« letzterem nicht unerheblich die diniere Spritzwand. — In vergangener Nacht machte sich in einer Weinhanolung der Windmühlcnstraße ein H aus irr r höchst ausdringlich und wurde, al» man ihn deS» bald zurechtwieS, so ungebührlich, daß seine gewaltsame Ent sernnng auS dem Locale in- Werk gesetzt werden mußte. Dafür rächte sich der exmittirte Hausirer dadurch, daß er die große Glasscheibe de» Schaufenster» von außen in Stücke erschlug. Dieser Racheack hatte aber die Hcrbeiziehuug der sZolizei und die Verhaftung de» Exccdentcn aus dem Nasch markt zur Folge. — In dem Vorgarten eine» Grundstücks „An der Pleiße" kam in vergangener Nacht in Folge eines DcsicleS deS ÄasserleitungSrohreS ein dichter Wasser strahl anS dem Erdreich hervorgesprungen. Dasselbe wieder holte sich heule Morgen vor einem Gmndslück in der Arndh straße, wo ebenfalls ein WasserleitungSrohr geplatzt war. In beiden Fällen mußte die Hauptleitung abgestellt wrrccn. Ein HandliingSreisender auS Chemnitz lras küizticü einen Vetocipcdfahrer am KönigSpIntz hier, den er um die Erlaubniß bat. ans seinem Velociped probeweise eine Fahrt um den Platz machen zu dürfen. Die- wurde ihm gestattet und er fuhr ab. aber nicht bloS um den König-Platz, sondern weiter und davon, bis er verschwand ans Nimiiierwiedcrsehcn. AIS e» mit Hilfe der Polizei gelang, den Reisenden auSzumittela und festzunehmen, ergab <S sich, daß er daS Velociped ver pfändet und da» gelöste Geld für sich verbraucht hatte. Er verblieb nunmebr in Haft. — Dasselbe Schicksal, polizeilich verhaftet zu werden, hatte eine liier dienende Kellnerin auS Schwarzenbach, weil sie eine andere Kellnerin au» der ge meinschaftlichen Wohnung in der PetcrSstraße um den Betrag von 20 bestohlen hatte. — Seit einiger Zeit concertirt an den Sonntagen »» „Albertgarlen" zu Anger-Crottendorf die Capelle deS 139. Jnfanterie-NeainientS unter Leitung des von seiner Tbäligkeit als Musikdireckor der Capelle de- lOO. Jn- fanteric-RegimeutS her noch im besten Aiidcuken stehenden Herrn Milsiktircctorö Herr mann und auch am heutigen Sonntag findet, wie auS dem Auzeizentheil ersichtlich, große» Militaircouccrt der genannten Capelle statt. — Bei dieser Gelegenheit weisen wir weiter auj die beute im „Schloß keller" zu Reudnitz (Capelle deS 134. Jnsanterie-Negi ment»), in den „Drei Linden" zu Lindenau (Capelle LcS 107. Infanterie-Regiments) und im „Schützenhause" zu Sellerhausen (Capelle de» 106. Infanterie-Regiment») stattfindenden Militairconcerle hin und nehmen gleichfalls auj den Anzeigentheil der vorliegenden Nummer Bezug * Stötteritz, 17. November. Unser gegen 6000 Ei» wohner zählende Ort besitzt gegenwärtig noch keine Apotheke, so daß die Bewohner gezwungen sindff bei einem etwaigen Bedarf einen durchschnittlich 2 km langen Weg zu machen, um bi- zur nächsten Apotheke zu gelange», welche an, Mühlweg (in Reudnitzer Flur) gelegen ist. Daß dieser Umstand schon lange unangenehm empfunden wird, liegt aus der Hand, denn bei plötzlichen Erkrankungen hängt oft ^viel davon ab, daß die benöthigten Medikamente schnell zur Hand sind. Seit einiger Zeit war deshalb eine Petition vorbereitet worden, in welcher um die Errichtung einer Apotheke >m hiesigen Orte gebeten wird. Nachdem dieselbe über >300 Unler- schnsten erhalten hatte, ist deren Absendung an eie maß gebende Behörde nunmehr erfolgt. Daß eine Apotheke hier selbst sehr gut bestehen würte, ist außer allein Zweifel, da e» auch in den umliegenden Orten (Probstheida, Mölkau, Zweinaundorf rc.) keine Apotheke giebt. * Neustadt, 17. November. Am gestrigen Abend feierte die freiwillige Feuerwehr hiersetbst da» Fest ihre» zehnjährigen Bestehens. Nach einem solennen Zapfenstreich fand rm Gasthvfe ein Festesten statt, das durch zahlreiche Toaste gewürzt wurde. Zunächst begrüßte Hauptmann Stein die Erschienenen und knüpfte an diese Begrüßung ein Hoch aus Sachsens allgetiebten König Albert, den hohen Protcctor der Fenenvesiren. und stimmten Alle begeistert in diesen R»s ein. Herr Gemeindevorftand Dietrich. Ehren mitglied der Feuerwehr, brachte unter anerkennenden Worten für die rastlose Tl'ätigkeit der Mitglftder ein Hoch ans die Feuerwehr zu Neustadl au». Herr Große erstattete hierauf Bericht über die lOjährigc Tbäligkeit derselben, wobei er lesen der« betonte, daß bereit« neun Mal dieStaalSvrämie der hiesigen Feuerwehr zz» Theil geworden und pah bei derselben alle der New zeck entsprechenden Einrichtungen getroffen worden sind. Herr Pfeil toastete aus unseren Gemcindcvsrstand. dieser aus die Damen, während Herr Brähne. ehemaliger Ch.'l der Feuerwehr und jetziges Ehrciimitgliev. nechnialS in größter Anerkennung der Fcuerwehr gedachte. Ganz besonderen Beifall fand der von Herrn Viceseldwebcl Wünsche ge sprochene. sinnige Prolog von Pjeil, ebenso die Musik, welche von Nitziche's Corzs reckt gut auSgesührt wurde. Nur :u schnell waren die Stunden der Festfreude, die allen Thrit- uchmern in freundlichster Erinnerung bleiben werden, verflogen. * Eutritzsch, 17. November Künftigen Montag und Dienstag, Len 19. und 20. November, wird in unserem Orte die Kirmes abgehalten, zu welcher von Alters her naincntlick, Leipzig ein starke» Contingent von Besuchern zu stellen pflegt, insbesondere bildet der hiesige ,. Gasthos z»m Helnl" den Hanplsaniniclpnnet der KiriueSgäste, deren llnlerbringuiig bei der ii» Lause der Jahre vorgenoi»menen »icl'isachen Erweiterung deS EtabliffcmentZ keinerlei Schwie rigkeiten macht. Weiter aber ist es die treffliche Verpflegung der Gäste von Seiten de» Herrn Stierba, welche wesentl'Ä zn dem großen Andrang nach dein „Helm" beiträgt. ES dürste daher zweifellos auch während der bevorstehenden Fest tage im genannten Etablissement ein reges »ad srölüchr- Lcken und Treiben herrschen. Lausigk, 16. Novbr. Z»ni fünfzigjährigen GesckäitS- jnbilänNi der Firma Gebr. .Koch wurde deren älteste! Mit glied. Herr August Benjamin Kock, znm Commer'icu-atli ernannt. Desgleichen wurden die Herren: Schern- .Karl Heinrich Schutze sür 50jährige, Färber Joh. Friedr. Sebastian sür 48jährige, Presser Eduard Lcberecht Leube sür lHjänrig--, Färber Karl Heinrich llblmann für 30jährige treue Arbeit mit der silbernen Medaille „Für Treue in der Arbeit" an - gezeichnet, während 3» weitere verdiente Arbeiter mit El're!.- diplomen bedacht wurden. Herr Koch hatte schon vorl-or elf der bewährtesten und ältesten Arbeiter dadurch zu ehren ge sucht. daß er ihnen ze e n Sparcassenbuch mit 50 Einlage schenkte. Dem zahlreichen GesckästSpersonal wurde aus dem HerrmannSbade am Abend deS Festtages ein Festmahl bereitet, zu welchem auch der Stadigcmcinderath und verschiedene Gratulanten geladen waren. Ein gemüthlichcr Ball bildete den Schluß deS Festes. Endlich wird noch bekannt, daß die Gebr. Roch zu Gunsten alter und dienstunfähig gewordener Arbeiter die Summe von vierziatausend Äiark als PcnsionSsvnVS gestiftet haben, werüoer das Statut bereit» festgesetzt sein soll. —u. »Nossen, 17. November. Die diesjährigen Walil- sähigkeltSprüjungcn am hiesigen Seminar wurden vom 12. bi» 14. V. unter Vorsitz des Herrn Schulralh Wangemanu- Meißen abgehalten. Von den 20 jungen Lehrern, welche sich au der Prüfung belheiligten, empfingen süns II, neun III, vier IV und einer V. In den Sitten erhielte» neunzehn I und einer III. Der Prüfung in den religiösen Fächern unter- warj sich ein Oberlehrer einer Realschule uns empsiilg die III. Der Prüfung wohnten noch bei der Geh. Schulrath De. Bor ne mann-Dresden und Superintendent Or. Richter- Freiberg. — Al» ein außerordentlich gllnsiige» Iagdergebniß, wie e» allerdings nur aus Revieren erzielt werden kann, die vorzüglich gepflegt werden, ist dasjenige zu bezeichnen, weiches am 10. d. M. ans der Treibjagd de» Herrn Baron von Ayern auj Dorna bei Lsebatz erreicht wurde. In drei Treiben wurden geschossen l302 Hasen, 12 Fasanhähne und 55 Rebhühner — AuS Chemnitz wurde kürzlich Über die Derurthcilung der Inhaberin cincS Geschäfts zur Herstellung künstlicher Blumen berichtet, welche eine größere Anzahl vcn ttindcrn unter 12 Jahren beschäftigt hatte. Im Anschlüsse an diese Nachricht schreibt nuninchr die in Chemnitz erscheinende „Presse", daß in einem Chemnitzer Geschäft derselben Brauch: sogar Kinder von 6 Jabrcn gegen einen Wochenlohn von 20 beschäftigt werden!! — AuS der Franzosenzeit. Ein sechSniidachtziz- jährigrr Herr th-ilte »n-nachstebende» Ectebniß in Oed er an ouS dem Jahre >813 mit. Nachdem der Wassenslillstaud, während dessen Napoleon mit seiner Armee bei Dresden stand, abgelaufen war. wollte der Kaiser den Weg über Chemnitz, Bamberg und Nürnberg nehmen, und scüickle seinen Schwager, den König von Neap.'l, mit einen Corps aus Oeberan. Die Brücken über d»e Zschopau und Ftöha waren gesprengt. Nach viertägigen, erfolglosen Scharmützeln brachten die Franzosen eininal vierzig gefangene Oesterrcichcr in Ococran ein. Da hier alle Häuser mit Eiuguarlieruiig belegt waren, wurden die Gefangenen aus den Obrrbcden de» Nathhauic» gebracht, tlntcr ihnen befand sich auch ein verwunoelec Ossicicr. sue welchen sich Einwohner verwendeten, daß er in einem Bnrgerhause nnlergebracht wurde. Am nächsten Tage zogen die Franzosen nach Frankenberg ab und nahmen die Gefangenen im Triumph: mit sich. Al» sie nach dem ver wundeten Osficier fragten, wurde ihnen gesagt, er sei über Nackt gestorben. Der Verwundet« war aber wohl ans und wurde unter guter Pflege wieder gesund. Als Fürst Schwarzen berg »ist seiner Armee au» Böhmen kam und auch Oederau berührte, meldete sich bei ihm der Osficier, mit Hin Zusagen, daß ihn die Oederaner au» der Gefangenschaft gerettet hälfen. Die Folge war. daß die Statt Oederau keine längere Ei»- quartiening erhielt. ---Witzschdors, 17. November. Gestern Ab:nd g'grn >,49 Uhr. kurz nach Schluß der Arbeit, kam aus dein Weif- saal im Dachboden des alten SpilinereigebäudeS der Sächsischen Nähsavensabrik vorn:. Rieb. Hcydenrcich Feuer aus, duich welches da- alte Spinn-reigebäuSe. sowie die angcbaulc Feiu- spinnerel ein N,ub der Fla,»men >vi»d-u. Die brennenden Gebäude boten einen schauiigschöueii Anblick dar. die mächtigen Feuerwolken trieben nach dem am Bcrgabhange über dem Bahnglrise gelegenen StaalSwalde zu und durch die fliegende Baiiniivclle waren auch mehrere Brandherde im Nadelholz entstanden. Durch energische» Eltigreisen der zahlreich er- scl ienknen Feuerwehren wurde der Waldbrand mi Entliehen unterdrückt und gelang auch die Erhaltung der übrigen au- gebaiiten Fabrikgedäude. In Rücksicht aus die eng uno wink lige Bauart de» ganzen Etablissements und den seuergcsahr- lichen Betrieb ist die Beschränkung de» Brandes aus di: beiden erwähnten Gebäude als ein Bravourstück der Feuerwcüren ;n bezeichnen, lieber die Entstchnngsursache verlaulet noch 'Nichts, doch ist wohl Verwahrlosung oder böswillige Brandstiftung anzmiehnien. Den entstandenen Schaden an Borräiben hab-n die Baseler Feuer-VerstcherungS-Gesellschaft. Union in Berlin. Commcrcial Union in London und Preußische National zu tragen und dürfte sich derselbe ans ca. 150 000 belaufen ; der erheblich höhere Maschinenschaden trifft die srciwil'ig: Abtheilinig der königl. Landesbrandcasse. » Schneeberg, 16. November. Vorgestern wurde von einer größeren Anzahl Gendarmen und Schutzleuten der Watd in der Nähe Schneebcrg» abgesncht. Dir Nachjoischniigen dt» hiesigen Brigadiers und de» Etaktwachlmeisierl halten den Erfolg, daß die bei dem Jahrmärkte zu Lichtenstein einem Kaufmann au» Glauchau gestoblenen ScLnitlwaarcn >m Wortbe von 800 .ckl in der Nähe dcS MarienhoscS, säuberlich in Säck: ve,packt, ansgesunden wurden. Die niuthmaßlichen Tbälcr sind ebenfall» ermittelt und sofort dingfest gemacht worden. st Plauen, tk. November. Der Vorsitzende der „Central- verbände» der Slickerei-Jndusirie in Sachsen". Herr Rechts anwalt Kirbach hier, macht öffentlich bekannt. Laß die Arbeitszeit von jetzt an aus die Zeit vcn früh 7 bis Abends 9 Uhr (!) festgesetzt worden ist und daß die Factor« bei ker von ihnen als Factorrn auSgegebenen Lebnarbeit von den Löhnen, gleichviel in welcher Höhe sie solche erhallt!', nickt »ebr als 5 Pfennig für den Wagen und >000 Sticke kürzen dürft». — Für d.e Stickerei-Industrie steht, wie man bbrk. ei» neuer Stern in Aussicht: man trägt in Par » Weste» u»r Hosen mit Ensätze» in Seidenstickerei »in
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder