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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881123
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-23
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1888
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Sechste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. .N Z28. Freitag den 28. November 1888. 82. ZahMNg. Telegramme. Melb-nrn,.21.N°°.mb^^(Teleg^ Durchschnitt aussallen. Volkswirthschastliches. 82» str dseseu Thrik bestimmten Sendungen find zu richten an den verantwortlichen Redakteur desselben 6 G. kaue in Leipzig. Vermischtes. Leipzig. 22. November. *— Leipziger DiScontogeiellschast. In der bekannten Kingsa»- des Herrn Baron von Ardenne undGk-,°I,e »gegen die Leipziger DiScontogesellschast aus Wikderaushebung d s Beschlusses der Generalversammlung der Actionaire am 20 August d. I. stand heute (32. November) Vormittags >n zweiten Kammer sür Handel-jachen im Königlichen Landgericht VerhandttmqS. termin an. Die Klager waren durch Herrn NechlSanwalt vr. Zeh me. die Beklagten durch die Herren ^^Sanwait vr. N, e n. holdt (als Liquidator) und RechiSanwalte Justtzrälbe Hossmann und Oehme jiir die AussichtsrathSmitglieder vertreten. Der Herr Vorsitzende Landgerichlsdirecior Heinichen trug zunächst einiges Allgemeine zur Orientirung in der Sache vor und nahm dann den Antrag der Vertreter der Beklagten entgegen, wonach au, Grund von Art. 190 » des Handelsgesetzbuchs von den Klägern wegen der der beklagten Gcscllschast drohenden Nachtlieile Sicherheit, ferner als procehhindernde Einrede die Verweigerung der Lerhand iinq zur Hauptsache verlangt und die Sicher!,ciiswmme aus 1 6M OM ./t deniesse» wird. Nachdem in eingehenderer West- dieser Anivruch be- gründet, vom kiägerischen Sachwalter aber da- Ilnbegrundele des Antrags nachzuweilen versucht wurde, beschloß die Kammer, die Entscheidung aus Anfang December auszusetzen. *— In unserer gestrigen Nuinmcr brachten wir eine Notiz über die zwischen Harburg und Wilsiors angelegte und kürzlich in Betncb gesetzt- Drahtseilbahn, im An,chlust Hiera» wollen wir nichi verfehlen noch niitzulheile», daß diese 1970m lange Seilbahn von der Firma Adols Bleicher« L Co. in Leipzig.Gohlis und Wien gebaut worden ist. . ^ ^ L Aus dem V-gtlande. 21. November. In Bausa hat sich gestern sür die dortige Arbeiterbevölkerung ei» wichtiges Ereigniß vollzogen. ES ersolgte nänilich der erste Spateustich zu der daselbst zu errichtenden mechanischen Weberei der «zerren Günther und Bühl ing aus Greiz. Ohne die S, enbahn Mehl- Iheuer-Weida, durch welches auch Pausa au den Weltverkehr an geschlossen wurde, wäre die Errichtung einer solchen Fabrik daselbst sicher nicht zur Thalsache geworden. — Als vor nunmehr o Jahren inPlaucn die ersten Schisschenstickmaschinen ausgestellt wurden, da hat man selbst in Fachkreisen nicht recht daran glauben wollen, daß aus diesen Maschinen jemals solche kunstvolle Arbeiten bergestellt werden würden, wie als solche die Luststickerei zu bezeichnen ist und wie solche jetzt vielsach s'abricirt wird. ES werden Volant- zu Besatz uni Kleider gestickt b:S mit 60 000 Stichen, d. h. jede einzelne Nadel eines Wagens der Maschine bat so viel Stiche zu machen. Solche Waareu gleichen der seinsten Spachtelarbeit. —n. Riesa,' 21. November. Die schlechte Kartofselerute in Belgien und Holland lat dazu geführt, daß während des letzten Sommers wieder glößere Scbiffsfendungen von Kaitosseln aus Sachsen nach genannten Ländern abginge». Schon vor 10 Jahren sand vou hier aus ein sehr bedeutender Versandt von Kar toffeln statt. In Holland wird 1 Iil Kartoffeln mit 8 Wl be- zahlt, während der PrciS hier höchstens 8 -4 beträgt; die Ber ich sfungSkosten werden alio reichlich gedeckt. So sind z. B. dieses Jahr in Lüttich schon 2'/, Millionen Kilogramm Kartoffel» au§ Deutschland eingesührt worden, und in Holland beträgt die Einfuhr deutscher Kartoffeln in diesem Jahre über 20 OM Eeutner. ff Dresden, 21. November. Elbeschifffahrt. Der etn- getretene Umschwung tn der Witterung hat die Wiederaufnahme dcS Frachten- und Schleppschifffahrts-Verkehrs aus der ganzen Linie ermöglicht, nachdem der Eisschutz oberhalb Schöna an der Landes grenze glücklich abgegangen ist. Zwei von Tctschen kommende Kettem dampser durchbrachen gestern die bereits morsch gewordenen Eis> Massen, und dcn Dampsern folgte eine lange Reihe von befrachteten Kähnen, welche nun nach 12tägigcm Warten die Fahrt zu Thal un gehindert fortsetzen konnten. Wegen des inzwischen gesunkenen Wasferstandes mußten einzelne Kähne etwas „ablüsten", d. h. Theile ihrer Ladungen abgeben. Aus allen StcllungSplätzen der Oberelbe herrscht gegenwärtig wieder das lebhafteste Treiben. ff Dresden, 21. November. Die Sächsische Holzindustrie Gesellschaft zu Rabenau ist gegenwärtig mir Aufträgen derart überhäust, daß die Verwaltungsorgane sich gcnöthigi gesehen haben, eine neue Filiale in Dippoldiswalde zu errichten. Dieselbe ist be reits am 19. d. M. in einem hierzu ermiclheten Gebäude in nächster Nähe des Bahnhofes mit einem Arbeiispersonal von vorläufig 20 Mann in Betrieb gesetzt worden. In Dippoldiswalde wird das Raspeln und Poliren gebogener Möbel ausgcsührt, wozu in Rabenau kein genügender Raum mehr vorhanden war. Für die Dippoldis walde! Filiale hatten sich 170 Arbeiter zum Eintritt gemeldet. An Arbeitskräften ist demnach dort kein Mangel. Auch die Filiale Sachsenhauscn ist vollauf beschäftigt. ff Tresor», 21. November. EiSverein Dresdner Gast wirt he. Tie heute Nachmittag hier stattgehable 14. ordentliche Generalversammlung der vorgenannten Actiengesellschast genehmigte einstimmig und ohne Debatte den von uns bereits besprochenen Ge schäftsbericht für 1887/88, sprach die Iustification der Iahresrcch- uung aus und setzte die Dividende auf 5 Proc. fest. Den Schluß bildeten die Wahlen. * Dresden, 21. November. Wenn man die bei der könig licken Altersrentenbank zu Dresden (Landhaus, König- Johanns» aße) seit Bestehen der Anstalt geniachie» Einlage» ihrer geographischen Vertheilung nach betrachtet, so ergebe» sich sür die Spariainleit unserer ILchsiichen Bevölkerung mancherlei erfreuliche Gejichlspiinct-. Im Ganzen sind bis Ansang des lausenden Jahres 13 211974 Wl in 31365 Einlage» eingezahlt worden. Davon sälli der dritte Theil der Capitalsumme allein aus die Stadt Dresden, welche 4 503 604 der Bank zusükrte. Ihr folgen die Stadt Leipzig mit 1235669 Wt und die Stadt Ehemn tz mit 622057 Mark. Von Angehörigen des deutschen Reichs stoffen der Bank 7:44 472 zu, während das Ausland 110 772 >1 eiulegte. Gruppirt man die übrig bleibende Versicherungssumme aus die 27 AmlShauptmannschasiea des Königreich» Sachse», so hat über 500 Tausend Mark nur die AmiShauptmannichast Dresden- Neustadt gebracht. Zwischen 500 und 250 Tausend Mark liegen Zw ckau, DreSden-Altstadt. Döbeln, Leipzig, Meißen, Zitiau. Hieran schließen sich Grimma, Pirna, Freiberg. Rochlitz, Flöha, Borna, Glauchau, Löbau und Bautzen mit 250 bi» 100 Tausend Mark. Es folgen mit IM b s 50 Tausend Mark die Amlshaavtmannschasten Oi'chatz, Chemnitz, Plauen, Auerbach, Großenhain, Divpoldiswalde, Schwarzenberg und Kamenz. Unter 50 000 sind nur die Aliiishauvlmannschasten Aunaberg, Oelsuitz und Marieuberg ge> bliebe». —Schmöllner Holzschuh- »nd Pauiosselsabrik vo. I. G. Schaller L Söhne. Obgleich bereit- aus manche Weise Versuche mit beweglichen Holzsohlen gemacht worden sind, haben sich solche stets als unvrakiiich bewiesen und sich nicht bewährt. Wie wir uns aber neuerdings überzeugen konnten, ist es der obigen Firma nunmehr gelungen, wirklich praktische Lederschuhe mit beweglichen Holzsohlen anzusertigen. Dieselben sind gesetzlich geschützt und werden unter der Marke „Schallers gesetzlich geichützte Lederschuhe mit neuer beweglicher Holzsohle" in den Handel gebracht. Die Hauptsache aber ist, daß man in diesen Holzichuhen, die in allen Größen geliefert werden, einen geräuschlosen und elastischen Gang Hai. Das ist ein Vorzug, der auch die letzte Abneigung gegen Holzschuhwerk überwinden muß und dieser Industrie in jeder Weise förderlich sein wird. *— Eisenbahn Hildburghausen-Heldburg-Frird richshall. Die geiammie Strecke der geuanalen Eisenbahn wird am 24 d. MiS seieriich eingeweiht und am 1. Deccmbcr dem Be trieb« übergeben werben. Berlin, 21. November. Zum Handel in Spiritus. Au : eutiger Börse circalitt eine von vielen Firmen Unterzeichnete Ein gabe an die ständige Deputation der Borie, welche sich gegen die l°a anderer Seite auigesetzte Pentton wegen Abschassung de« Lernttahandell t» 50er Spirit»« richtet. Berit«, 2l. November. In der auf den 11. Tecemder ein- berufenen Generalversaninilung der Neuen Jniinobilien- Actiengesellschast soll über die Vertheilung der im Besitz der Gesellschaft befindlichen Arsten der Lichierseldcc Gas-, Wasser- und Trrraiii-Acstengesellictiast an die Aciwnaire und deinen lipreckende Reduktion des Grundcapftals der Gesellschaft Beschluß gesaßr werden. Berlin, 2l. November. (H. B.-H.) Ueber die neue russische Anleihe wird hier zustäiidigerleiiS milgeiheili, daß dieselbe definitiv abgeschlossen ici und zur Conversio» benutzt werden, lheilweise aber auch Baarmiltel der russischen Regierung zur Verfügung stelle» wird. Ueber die Einzelheiten werden die Verhandlungen noch fortgesührt, und die Emission würde kaum sobald stattsinden, wie dies von ver- chied »en Seite» gemeldet worden ist. Möglich, daß diese Mit- theilung über eine etwaig: Hinausschiebung der Emission zur deuligcn Ermattung der Börse beitrug. — Bestem Vernehmen nach wurde das Bankhaus Bleichröder mit 30 Mill. Frcs. bei der russischen Anleihe durch die Banque de Paris bciheiligt. *— Dem Bundesialh ist ein Entwurs von Bestimmungen, de- treffend die Statistik der Branntweinbrennereien und Branntweinbestenerung. zugegangen. Die Feststellung dieses Entwurfs ist mit Rücksicht aus das neue Branntweiusieuergesetz und den ersolglen Eintritt der süddeutschen Bundesstaaten in die Branni- weinstcucrgeineinschaft ersoiderlich geworden, zumal da die jetzt geltenden Bestimmungen über die Ausstellung der belresfenden Statistik aus dem Jahre l870 batiken. *— Eonsu late, Drin Vce-Consul in Cebu (Philippinen), Niel Macleod, ist die nachgesuchteEntlassung aus demRcichS- dienst ertbeilt worbe». —*** Die Zunahme der Einfuhr ausländischen Glases nach Deutschland. Die von sreihändlenscher Seile ausgestellte Behauptung, daß der Zoll aus Tafelglas die Einfuhr dieses Artikels »ach Deutschland fast unmögiich mache und daß die zwischen den einzelnen Gruppen der deutschen Glasfabrikanten, den sogenannten Shndicaten, getroffenen Vereinbarungen, die unter normalen Ver- häiinissen von der inneren Concurrenz herbeigesührie PreiSrcgulirung verhindern, erweist sich in der Praxis als gänzlich unzuircssend. Seit dem Jahre 1880 hat die Einsuhr belgischen Tafelglases nach Deutschland stetig zugenommcn, während der durchschnittliche Ver kaufspreis des deutschen Glases erheblich abnahm. In dem Zeit raum von 1880 bis 1887 betrug die Zunahme der Einsuhr bel gischen Glases 471 Proc., gleichzeitig die Abnahme des Verkaufs- Preises deuischen Glases 14 Proc. Diese Thatsache beweist deutlich, daß die belgischen Tafelglasfabrikanten unter weit günstigeren Verhältnissen arbeiten und cxportiren können, als die rheinisch- westfälischen. Die mit bedeutend geringeren Selbstkosten arbeitenden belgischen Hütten überschwemmen den deuischen Marli mit ihren Erzeugnissen. Außerdem aber treten dem Expott deutschen Glases derartige Erschwernisse durch zu hohe Frachten aus den deutschen Eisenbahnen und erheblich niedrigere, den belgischen Hütten zu Gute kommende Frachten auf ausländischen Eisenbahnen entgegen, daß von einer erfolgreichen Concurrenz unseres Tafel glases im europäischen Auslande nicht die Rede sein kann. Gegen- über solchen Schwierigkeiten kommt der Versuch deutscher Taselgias- äbrikanten, ihren Export zu steigern, einer unfruchtbaren Zer- plitterung ihrer geschäftliche» Thätigkeit nahe, woraus sich die angebliche Unlust zur Genüge erklärt. Namentlich wird die rheinisch- westfälische Taselglasindustric durch die Ucberslulhung des deutschen Marktes mit belgischem Glase in eine bedrängte Lage versetzt. Nach Deutschland wurden eingesührt aus Bel len: au» andern LLnderni 1880 2286001-8 515 4001-8 1881 281900 - 471300 - 1882 373000 - 383 500 . 1883 .'BOOM - 382 800 . 1884 430 400 « 295 900 - 1885 646 300 - 392 500 - 1886 847300 - 474 500 - 1887 1306 300 . 629 IM - Der Durchschnitts-Verkaufspreis des deutschen Glases sür IM gm in Mark stellte sich 1880/81 auf 146 765, ging dann auf 144 011 her ab. auf 143 153, 135 819, 135 458, 125 480, um mit 125 897 zu chließen. *— Im englischen Unterhaufe ist vorgestern der deutschen Industrie ein glänzendes Zengniß ausgestellt worden. Der SiaatSsecretair des Kriegs, Stanhope, theilte mit, es seien mehrere tüchtige deutsche Arbeiter aus Solingen herangezogen worden, uin engl sche Arbeiter im Schmieden von Hieb- und Stoßwaffen zu unterrichten. Die Kenittniß diese- Faches sei in England fast ganz auSgestorben. 1. Internationales Fernsprechwesen. Auf dem letzten internationalen Telegraphen - Congreß in Berlin ist auch die luter- nationale Fernsprechsrage, jedoch nur gelegentlich, behandelt worden. Für den nächsten Congreß, der in Paris stattfinde» wird, will aber, wie Fachbläller melde», der leitende Ausschuß eine be- sondere Abtheilung für Fernsprechwesen errichten, welche in Zukunft bei ollen Telegraphen - Congrcsjen thätig sein soll Für den Pariser Congreß wird diele Abtheilung die Frage der Errichtung eines großen internationalen Telephonnetzes beraihen. Dasselbe soll folgendeHauvtlinien umfassen: Wien-Mctz-Paris, Berlin Wien-Rom, Metz-Amsterdam-London, Berlin-Brüssel- Paris. Der Congreß wird sich auch mit der Fraqe eines einheit lichen Tarifs, sowie mit de» Normen für die Conslruction und den Gebrauch der Fernsprechlinien bcichäftigen. *— Die deutsche Möbelindustrie hat sich nainentlich auch in letzter Zeit als außerordentlich exportfähig erwiese» nnd cs nimmt deshalb nicht Wunder, daß die Ausfuhr deutscher Möbel, denen vor Allem solide Bauart und reelle Arbeit bei mäßigen Preisen nachgcrühmt wird, stetig gewachsen ist So wird aus Assunciou lFreistaat Paragunn) oisieicll gemeldet, daß den be deulendsten Fortschritt injder Emiuhr deutscher Maaren die Möbel gemacht haben. In diesem Artikel beherrschte aus genanntem Markte Teuiscdland im letzten Jahre fast ausschließlich das Feld. Jedoch wurde häufig über schlechte Verpackung geklagt. *— Den Interessenten ist die Mittbeilung zugegangen, biß mit dem 31. December das Bestehen des Berkausssyndicats der Chlor kaliumsabriken aushört, dagegen das Verkoufssyndicai der Kaliwerke aus breiterer Grundlage seine Thätigkeit letzt schon ausuimmt und Verkäufe 'ür 1889 vollzieht. *— Vom Kalimarkte. Die Abladungen von Lhlorkalium betragen nach dem Auswen'e des BerkaufZ-SyndicatS der Chlor kalium - Fabriken sür Oclober excl. der preußischen Fabrik 225 762 Ctr. gegen inSgesammt 178 894 Ctr. im Oclober 1887. *— Die schon seil Jabreu bestehende Convention der größeren Bromproducenten ging mit dem 31. December o. zu Ende und es batte fast den Anschein, den langen Verhandlungen nach zu schließen, als sollte sich dcreu Erneuerung nicht vollziehen, wodurch eine vollständige Verschleuderung diese- iverihvollen Productes ein- getreten sein würde. Wie die „Berl. Börj.-Ztg." berichiet, hat sich nun i» diesen Tagen die neue Convention mit Eiaichluß der sämmtlichen Bronifabrikanie» (bisher waren 3 Fabriken anßerbaib der Convention) gebildet und die Verkäufe werden durch die Ber einigten chemischen Fabriken zu LeovoldShall, den größten Produ- cenlea, unier Geiväbrung eine- entsprechenden ProcenlsatzeS sür Ver- waitungsspkseii, besorgt. DaS Bromgeichäsl weist einen steigernden Lonsum auf, welchem seiten» der Fabrikanten vollauf geuügl werde» kann. *— Vom Getreidemarkte. Der aus dem Getreidemarkte neuerdings eiugeireiene Rückgang der Preise wird als vou vorüber gebender Ralur betrachtet, indem die Ansicht vorherrscht, daß bald wieder ein PreiSauilchwuiig einirelen müffe, da der Bedarf Europa überaus giotz sei. Zunächst dürfte Amerika »ich! geaeigt sein, seinen die«jährige» kleinen Exporlüberschuß billiger adzugrben, deuu die Preis« hatte» sich dott bedeaiead über Exporlpuritüt Ebenso sind Indien und Australien wegen ihrer eigenen ungünstigen Ernteau-sichte» jetzt sehr zurückhaltend geworden. Urberdie« sind bereits mehrere der wichtigsten russische» Häsen durch Eis blockt« und deshalb nicht mehr t» der Log«, vor dem Frühjahr di« Conlnmländer Europas mit Naare zu dersorgrn. Wa- specirll Deutschland betrifft, so stellt sich nnmer mehr und mehr heraus, daß die 1888er Ernte für Weizen doch »och entschieden unier dem Durchschnitt uud i, Qualität vieliach defect ausgrsalle» ist; noch schlimmer ist es «,t dem Roggen bestellt, vom 1. Lammr 1889 ab treten die neue» erschwerende» Usance» für Roggen. Weizen und Hafer in Kraft und zwar werden die aus Schluß zu liefernden Oualilätcn weit besser sein müssen «IS bisher, so daß die Käuser dabei crbeblich zum Voribeil kommen. Angesichts der diesjährigen qualitativ viel zu wünschen übrig lassenden Ernie wird aber andererseits die Lieferung seitens der Verkäufer eine chwierige sein, wa» zur Folge haben dürste, daß Usancewaare aus drin jetzigen niedrigen Preisniveau sür die Dauer nicht bleiben kann. LH Berliner Brauereien. Betrachten wir heute die Ab schlüsse von 2 allen Gescllichast,'». Echuliheiß und NnionS-Brauerci, iowie einer neue» Gründung, der Norddeutschen Brauerei. Die beiden ersten sprechen sich dahin aus. daß die Aussichten sür das neue Jahr wegen hoher Gersten- und Hopftn-Preise zwar nicht mehr io günstig leien, daß indessen durch große und billige Borräthe dieser Nachlheil einigermaßen ausgeglichen werde. Die Vorräthe in» bewerthci bei >881 1888 1888 Matt Matt Matt Schultheiß 1. September . . 655 385 — 664 260 -j- 8 845 Union 1. Oktober .... 548 682 — 608 122 -s- 59430 Norddeutsche 1. Oetober . . 235 280 — 266 278 -s- 30998 Obwohl die Herübernahnie der großen Vvrialhe bei Schultheiß aus drücklich hervorgehoben ist, zeigt die Zusammenstellung, daß eS damit nicht weit her. londern daß die Bestände bei de» anderen beiden Gesellschaften verhältnißmäßig viel mehr zunahmen. Wichtig ür die Beurtiikilung wäre zu wissen, wie iheuer der Eeutner Gerste, Hopfen rei'v. der H,Kölner Bier in die B-Ianz gestellt wurde. Hier zeichnen sich indessen olle Berichte gleichmäßig durch ihre Schweig- lamkeit auS, nur so viel wissen wir, tag -chulty iß daS Hckioliicr Bier mit lO.4, die Norddemiche mit 10,40 .4 ausgenommen haben. Die Unionsbrauerei hütet sich ängstlich, hierüber irgend welche Aus kunft zu geben, und da wir auS alter Erfahrung wissen, daß be- stimmte und schwerwiegende Gründe gewöhnlich solche ungehörige Gchcimnißkräiiierei veranlassen, haben wir u»S bemüht, de» Preis wenigstens annähernd zu ermitteln. Selbst der Bierbestand, Lee fast überall anstandslos genannt wird, ist bei der Union nicht an gegeben, sondern nur der Absatz mit 87 427 bl; nun hat die Ver- einsbraucrei säst ebensoviel, nämlich 86 590 bl verkauft und giebt ihren Bestand auf 22 731 dl oder 26 Proc. dcS Verkaufes an. nehmen wir bei der Union den gleichen Proeentsay, io kommen wir zu einem Bestände von 22 906 HI, die mit 406 480 ./t oder ein Hekiolfter zu 17,60 >ti ausgenommen sind. A» einen sc hohen Preis glauben wird allerdings nicht, halten indessen einen ganz uu- gewöhnlichen sür sicher. Kommen wir zun, Absätze, so verkaufte: Hektoliter I88b8C 1d«Ü 87 188788 18-7 88 Aimalmie Schultheiß . . . . 145 893 161237 169 322 8M5 Union 83 968 86073 87427 1354 Norddeutsche. . . . 43 387 49196 56 805 7609 Erinnern wir uns, daß von de» früher in Nr. 313 und 331 be sprochenen 6 Brauereien 4 Minder- und nur 3 Mehrabsatz hatte», o erhält obige große Zunahme erst ihre volle Bedeutung, sie fällt bei Schultheiß und Norodeutich- noch mehr ins Gewicht, wenn wir daS letzte Jahr mit 1885,86 vergleichen und eine Zunahme von 23 429 resp. 13 418 bi finden. Tie Dividenden cnifprechcn nicht voll diesem Mehrverkause, denn sie betrugen >88« 1887 1888 Proc. Proc. Proc. Schultheiß ......... 14 14 15 Union .......... 7 7 7 Norddeutsche Privatbesitz 6,5 6,5 Der kleine Fortschritt bei Schullheiß ist übrigens größer, als er auSsieht, da 50 OM.4 aus dem Gcwiune nicht verthcilt werden und im letzten Jahre 2 400 000.4 Dividciibeiibercchligt waren, gegen 2 200000 Wl vorher. Der Stillstand bei de» beiden anderen Gesellschaften trotz ihre» Mehrabsatzes ist ausfallend, und wird eS durch die im Geschäftsberichte gegebene Erklärung »och mehr. Die Norddeutsche sagt nämlich, die Gerste sei nicht jo ergiebig gewesen, wie beim Beginne der Campagne erwartet wurde, und erkläre sich hierdurch und durch das schwächere Sommergeschäst. daß der höhere Gewinn nicht voll erreicht wurde. Im volle» Gegensätze hierzu heißt eS bei Schultheiß, daß nicht nur der um durchschnittlich 12,59 per 1000 kg; billigere Preis der Gerste, sondern nameiittich auch deren größere Ergiebigkeit daS günstigere Nemliai herbei- gesiihrt habe. Schultheiß hat offenbar andere »nd bessere Äerste- Liefcraiiten als die 'Norddeutsche. Die Union hält sich über diese» Punct, wie über so manche andere, schweigsam, sagt nur, daß sie Gerste 4 billiger. Hopsen 30 .4 Ibeurer kaufte, ohne den Preis selbst zu nennen. Nachdem wir die Dividenden angegeben haben, bleibt zu prüfen, ob sie reell und namenilich nicht auf Kosten der Abschreibungen erzielt sind; letztere betrüge» bei: ilctien-S-rit. I88Ü8Z 18-6^7 1887 88 Watt Schultheiß 215 044 203971 331384 2 400 OM Union aus Betrieb .... 98015 88681 M6M 3000000 Union ous Grundstück-Berkaus 159 178 60 541 149 764 Zusammen: 257 193 149 232 210 364 Norddeutsche 42 lM 70361 67270 3 OM OM Ei» eigen Ding ist es mit de» Abichreibungen der Union; die Ge selljchaft verkaufte nämlich alljährlich einen Theil ihrer entbehrlichen Terrain» und schrieb den Erlös nicht etwa, wie man erwaricn mußte, vom Werth« der verbleibenden Terrains ab, behauptete vielmehr, diese hätte» trotz dcS Abganges noch immer ihren früheren Buchwerth, »nd nahm die Abschreibung 1886 und 1887 lediglich auf Gebäude, 1888 auch aus andere Objecte, wie Fastage» und Maschinen vor. Ueber die wichtige Frage, ob die Grundstücke, welche wie vor Jahren, heute noch immer mit 963 035 Wl zu Buche stehen, nachdem davon sür 369 483 .4 verkauft wurden, noch den alten Werth haben, gehen die GeichäsiSberichic n»t auffallender Oberflächlichkeit fort. Jeden falls steh! sest, daß die Dividende der letzten 3 Jahre nur mit Hilse der beständigen Landverkäuse möglich wurde, und daß bei Verstechen dieser Einiiahinrqiielle ein arger Ruck zu befürchten steht. Wie dem auch sei. leuchten die großartigen Abschreibungen von Schulthriß über seine beide» College» wKt hervor. Bringe» wir sie analog unserem früheren Verfahren in Bcrhältniß zum Absatz, Io schrieb aus jed-s verlauste Hektoliter Bier ab: Schultheiß 1,95 .4, Union aus Betrieb 0,69 .4, Union ous Landverkauf 1,71.4, Norddeuische 1,18 .4 Die Abschreibung von 1,18 .4 pro verkauftes Hektoliter genügt uns nicht, zumal die Norddeuische nur geringe Reserven be sitzt. Die Rescrvesonds betragen nämlich bei Mark iSIeich Piocenlen de» Ictlen-Savital- Scholthriß . . . . 1446766 60.2 Union 65 523 2,1 Norddeutsche . . . 85 535 2,8 Auch hier steht Schultheiß wieder unerreichbar da; hätte diese Ge sellschasi nicht die Mode der CapitolS-Erhöhung mitgcmachi, so würde sie >n Bezug aus den Reservefonds zwar nicht ganz so aut. in alle» anderen Stücken jedoch noch günstiger dastehen. Am 17. No vember 1888 zahlte man sür ^ ' ' Sour« Sei K Proc. Lttra, miißie der Sour« sein 275,M 250 140,00 116 115,50 108 Schultheiß erscheint uns am billigsten, da olle Objecle billiger zu Buche stehen, als was sie bei etwaigem Verlause bringen würden *— Brauerei Friedrichsbölie (Patzenboser) i» Berlin, Der Geickäsicbericht bestätigt, daß sür daS verflossene Geschäftsjahr 55 Proc Dividende gegen 53'/, Proc. in, Vorjahre gezahlt werden sollen. Gebraut wurden 161 290 Iil Vier (gegen 158 048 Ul) und verkauft 160 760 HI (gegen 151 937 HI). Abgeschrieben wurden 110 476 ^l, dem ErneuerungssviidS überwiesen 117 705 und vorgetragen 11741 ^l Der Bericht bemerkt, daß der Bau einer neuen Mälzerei nöthig sei. deren Kosten ous eine Million Mark veranichlagt werden. Da der Bau nicht aus verfügbaren Mitteln hergeftellk werden kau», so soll di« Geaeraiversammiung über die Geldbeschaffung beschließen. Im aeu begonnenen Jahre wcrde der ungünstige Buslall der Ernte in Gciste und Hopsen aus die Brauerei - Industrie »tcht ohne Einfluß bleibe». Die guien Qualitäten von Gerste nnd Hopsen seien vnqemei» hoch in, Preise und schwer zu erhallen. Indessen bofft die Vermattung, durch verm-hne« und derbefferte« Betrieb, durch erhöhte Sparsamkeit tue Schwieriakeiten wenigstens tbetlweise auszugleichen. Zur Unfallversicherung. Zu dem erschütternden Brondunglück in Liebenwerda, bei welchem bekanntlich der Kreis- phqsrku« vr. Metzer mitsammt seiner Familie de» Tod sand, er- sah«« wir vn» znvrrläsfigrr Seite, daß poch ein DSchjerchen. v Iah« Dividende Schultheiß . 15 Union... 7 Norddeutsche 6,5 alt, — dasselbe, welches mit dem Vater den derhängnißvollea Sturz auS dem Fenster de» 2, Stockwerks machte —. wie durch eia Wunder am Lebe» erhallen ist. wenn cs auch ein Aermchen gebrochen hat. Die Freude hierüber ist »in so allgemeiner, als da- Kind durch die fällig werdende» Versicherungssummen vor Noch bewahrt bleibt, nnd hat auch bereits die Kölnische Unsall-Bersicherungs-Actien- Gesellschast zu Köln am Rhein die aus den Todesfall des vr. Meyer versichert gewesene Summe von 20OM Wl deaAaver- waiidlen zur V,rn>gung gestellt. *— Eisenhüttenwerk Thale, In der zum 8, December ein- bcrusenen Genereilversammlung soll auch Beschluß über eineu An trag des AussichtsratheS wegen Kündigung der bproc. Hypotheken- Anleihc von 500 OM.4 und Ausnahme einer 4pror. Hypolheken- Anlcihe von 1000 000 .4 gefaßt werden. Mrt;. 20. November. (Magd. Zig ) Der BerwaltuugSbericht, den der Bezirkepräsibcni v. Hrinmersteia dem seit gestern hier tagende» Bezirkstag vorlegle, enthält auch iutereffantc Angaben über den Stand der Bergwerks- bezw. Eisenindustrie in Lothringen. Aus denselben geht hervor, daß nach mehrjährigem Rückgänge in Bezug aus die genannte Industrie im Lerbste 1886 eine stetige Besserung eingetreten ist. Im abgelaufenen Jahre landen ,m Bezirke 20 Eisenerzbergwerke, 2 Steinkohlenbergwerke, 8 Salinen. 6 Eijenhohosenwerke mit 19 Hohösen, II Eisengießereien, chwkißcisenwerke und 3 Fiußciscnwcrke in Betrieb. Die Zahl der in denselben beschäftigten Arbeiler betrug 14 364, welche 32 214 Angehörige zn ernähren hatten. Der Gesammtwerth der Pro ducton der lothringischen Berg-, Hütten- und Salzwerke betrug 10 648 417 WL oder gegen 24 Proc. mehr als im Jahre 1886. Auch i»r lausenden Jahre ist die Geschäftslage der in Frage stehenden Werke rechi befriedigend. Wie übrigens schon des östern hervor- gevobcn, rst eine volle Entwicklung derselben erst dann zu erwarten» wenn die schon so lange schwebende Frage der Mosclcanalisation eine befried gende Löiuug gesunden haben wird. *— Mn ciium Kostcuauswande von circa 30 Millionen Mark soll im Bereich der Hamburg-Altonacr Verbindungsbahn eia Ccn- tralbuhlihos angelegt werde». Diese Miltheilung verdient in sofern auch »ll ikineincS Interesse als in vielen anderen Großstädten (wie z, B. >a auch in Leivzia) die Anlage von Cenlralbahnhösen gesorocrt wird. Für den Be: kehr m Hamburg legt man weniger Meitb daraus, daß ein Ceutralbahnhos angelegt werd', alS vielmehr daraus, daß die einzelne» Bahnhöfe unter sich in Ver bindung stehen und Lic Züge unmittelbar durchgesührt werden; seiner, daß keine Slraßensp.rrungen durch Eiienbahnzüge entstehen. — Im Allgemeine» ist man über die Zweckmäßigkeit der Anlage von Centralbahnhösen in technischen krcife» schon jetzt anderer Meinung, Was heule zweckmäßig e: icheinc» mag, wird »ach 20 Jahren für Großstädte kaum noch praktisch sein — und die Centralbahnhö'e verschlingen Millionen. *— Große Benezuela-Eisenbahn.Gesellschaft. Die constituirende GeneraivcrsaiilNilung dieser Gesellschaft hat kürzlich tn Hamburg statlgcsiindcn, DaS Aciiencapiial der Gesellschaft ist, der ,,H. B, H." znsoiqe, vorläufig auf lO^OMOM .4 Iiorinirt, welche lain Slniut i» Baar eingezahlt werden. Zu Mitgliedern des Aui- sichiSialliS wurde» gewählt: die Geschäftsinhaber der DiSconio-Ge- IcUschnil in Berlin, Herren Banratd Lenk und Generalconsul Russell, Herr Geh. R gierunosratk E. Leut, die Herren Tirectoren der Nord- deuischcn Bank P, RauerS, Max Schinckcl und R. Peterscn, sowie Herr H. Ruete, in Firma F. H. Nueie L Co. ES besteht zuuächst nicht die Absicht, die Actte» an dcn Markt zu bringen. *— Zink-Syndikat, Aus Breslau wurde gemeldet, daß am 19. d. in Beuilie» eine Convention zwischen den Zink- produceute» des Ostens und Westens aus 5 Jahre definitiv abgeschlossen worden sei. Diese Meldung ist, wie die „Kölnische VolkSzig." von gut unter:ichleler Seite erfährt, unrichtig. Wahr ist nur, daß am 19. d. i» Beutbcn eine Versammlung der schlesi schen Ziiikprodncenieii stattgciunden Hai, die bisher wenig geneigt waren, einer neuen Vereinigung beizuireten, nunmehr aber sich be- reil erklärt habe», eine »euc Vereinbarung aus 5 Jahre einzugebe». Ii» Laufe des Winters werden erst die Tclegirlen der rheinisch- wcstsälischcn, der englischen und der belgisch-französische» Gruppen mit den schlesischen zusaiinnenkomnicu, uni dann die Convention aus weitere 5 Jahre vom 1, Juli 1889 an definitiv abzuschließen; an einer endgiitigcn Verständigung hierüber zweiiclt man nicht. Jedoch sei hier nochmals daraus ausuierksam gemacht, daß das bestehende, wie das neu zu treffende Abkommen nur aus eine Productions- Festsetzung, nicht aber aus die Preise sür.Nohjink sich bezieht. *— Breslauer Actien-Malzsabrik. In der am 20. d. M, abgehaltcnen Generalversammlung wurde zunächst der Bericht Über das cbgelausene Geschäftsjahr 1887,88 erstattet. Danach hat die Gesellschaft mit gutem Erfolge arbeiten und die Production uni 5730 Ctr. Malz gegen das Vorjahr erhöhen können. Es wurden 57 397 Ctc. Malz hergestelli und davon nur 4000 Ctr. als unverkauft in das neue Belriebsjahr übernommen. Die vorjährige Getreide- ernte hat bei niedrige» Preise» ei» gutes Rohmaterial geliefert und die Gesellschaft in di« Lage gesetzt, einen lohnenden Umsatz in Gerste zu mache», wodurch das Gewinn-Erirägniß günstig beeinflußt worden ist. Nach verschiedenen Abichreibungen verbleibt ein Reingewinn von 75141 -4, der aus Beschluß der Versammlung in salzender Weise zur Veriheilung gelangt: 50 4M -4 zur Auszahlung einer Dividende von 14 Proc,, je 6014 zur Zahlung einer Tauiiäme von 8 Proc. an Aujsichlsralh und Vorstand nebst Beamten, 10 OM -4 zur Rücklage in den Special-ReservesondS und 2746 zuni Vortrag aus neue Rechnung. Nach Erstattung deS Revisions- berichtes wurde dem Vorstand« und AussichlSrath Enlastuvg ertheilt. *— Consolidirtc Redenhütte zu Zabrze. Aus der Tages ordnung der am 1b. December abzuhalteoden Generalversammlung befindet sich ». A. auch der Antrag von Stamm-Actioriairen über nachträgliche Zulassung einer Umwandlung der «ducirien Aclien im Betrage von 29 400 in Slamm-Prioritäteu, ev. Festsetzung sür die Modalitäten der Umwandlung. *— Jnsterburger Actien-Spinnerei. Der AussichlSrath hat beschlossen, in der am 15. December o. stattfindenden General versammlung den Antrag zu stellen, die Reconstruction des Unter- nehmens durch Ausgabe von 100000^4 Priorilälsactie» unter gleich zeitiger Herabsetzung des GesellschaslScapilalS um den dritten Theil desselben herbeizusühren. V7. Ttrzalkowo (preußisch-polnische Grenze), 20. No vember. Der Gänsehaudel aus Russüch-Polen durch den hiesigen Ort war in diesem Jahre ein außerordentlich starker; denn wenn in früheren Jahren ungefähr 80000—100000 Stück hier durch gebracht wurden, sind in diesem vergangenen Sommer und bis jetzt — der letzte Transport von 2400 Stück ist erst vor 8 Tagen aus dem hiesigen Bahnt of verladen worden — nach ungefährer Schätzung etwa 200 000—300 000 Stück hier durchgebracht worden. Dieser bedeutende Zugang ist nur dem Umstande zuzuschreiben, daß die hiesigeo Händler es jetzt mit den TranSporiverhättniffeu viel günstiger haben als früher, da sie die Gänse sofort hier aus dem Bahndose in Waggons verladen und direct nach dcn Provinzen Brandenburg, Schlesien, Hannover und dem Königreich Sachsen senden können. In srüheren Jahren wurden viele Gänse über Robakow uud Wojciu eingebrachi. Dort soll die Eiusuhr in diesem Iah« nicht so bedeu tend qeweie» sein als sonst. ^V-o.Prag, 21. November. Zwei neue Eisenb'abnprojrcte. Schon seil längerer Zeit bcschäftiai sich ein Lomftä. gebildet au- den V'kirelern der Ortschaften Steinschönau, Ullrichslhal. MeisterSdorf und Wolfersdorf, mit den Vorarbeiten um Erlangung einer Ton- cession zum Baue einer Localbahn von Steinfchönau über Mcisters- dors, Wolfersdorf und womöglich mit dem Anschlüsse noch Leipa. Turch die Realisirung dieser Bahnvrojeeles würde, wie die „Rumb. Zig." hervorbebl, der ganze Gla-exporl, welcher bisher über Kamnitz- Bodenbach-Wien nach dein Oriente befördert wurde, die bedeutend kürzere Strecke von Sleinschönau über Leipa-Jungbunzlau-Wien be- nutzen können. Dank der Ovserwilligkeit der Einwobnerlchast von Sleinschönau, UVrichSthal, Meistersdors und WolserSdors ist die Oiaranliesrage bezüglich diefeS BabnprojecteS so ziemlich einer günstigen Lötung zugesührt worden; eS Hai beispielsweise die Stadt Stein» schön»» eine Garantie von 10 000 fl., die verhällaißmäßig kleine Orischasi Mcistersdort mit Ullrich-ihal eine solche von 12000 fl. »c. Überaonimeu. — Die Verhandlungen wegen Finanzirung de- Bahn- Projektes Laua-Leitmcritz-Leipa, eventuell unter vorläufiger Fertigstellung der Iheilstrecke Leiimeritz-Liebefchitz-Auscha sind »m Zuge. Die Lronrung dieses Bahnproiecte» wurde von, Ingenieur Herrn Joseph Reiter tn Prag bereu» t, Angriff genommen.
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