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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188811273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-27
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.11.1888
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7225 Gasthaus befindlicher» Tischler R. »»d desie« Tochter mit aus den Wagen. da diese Beide» ebenfalls »ach Markranstädt wollten. N. st-ie sich aus de» Hinteren Theil de» Wagen«, seine Tochter zum Fuhrmann unter da« verdeck. Kaum hatte da« Geschirr da« Tors verlasse», als auch die Dänen, welche gefolgt waren, mit grotzen Steinen zu Wersen begannen. Auch hier lhat sich Ldriitensea wieder besonder« hervor. nämlich, ec ivars den Tischler N. mit einem scharjkantigea Sieia derart an den Kops. daß N. eine stark blutende und ziemlich gesährliche Wunde an der liofta Schläft davontrug. Die Wunde ist letzt in Eiterung übergegaagcn UN» verursacht N. grobe Schmerzen. Nachdem die Dänen sahen, wa« sie angerichtet hatten, lieben sie die Insassen de« Wagen« in Ruhe, d. h. erst nachdem die OrtSpolizei von Schönau eingeschrilten war. In Markranstädt wurde Lhriftcnsen aus Grund einer von N. erstatteten Anzeige von der dortigen Polizei dingieft gemacht und später noch Leipzig eiugelieserr. Nunmehr hotte sich b-r rode Mensch vor Gericht zu verantworte«. Er suchte sich aus alle mögliche Ar« und Weise au» der Schlinge zu ziehen, indessen wurde im Gange der Bewei-ousnahme leine Schuld di« zur Evidenz ermiisen und er wegen gesährlicher Körperverletzung zu 2 Monaten 1 Woche Gesängaiß verurtheilt. Vie Verunzierung -es Südplahes. « Wir erhallen folgend« Zuschrift: Wer jetzt von der Zeitzer Straße her den Südplatz über, schreitet, wird mit Verwunderung vor einem Umbau und Neubau zugleich stehen bleiben, dessen bisherige« Gartenareal ol« AuSläuser ver Süd- und Kochstraße den Südplatz begrenzte und den drei sraglichen Straßentroctea einen wenigsten» leidlichen Adichluß gav. Diese inmitten de» Gartenareal« mit seiner architektonisch schonen Hauptsogade» nach dem Südplatz gelegene ehemalige Ditlnch'jche Billa hat vor Kurzem den Besitzer gewechselt und wird jetzt zu einem großen Miethhau» umgebant, gleichzeitig aber an dasselbe ein vier stöckiger Neubau gefügt. Die Ar» und Weise der Anrsühruug diese« Neubaoe» nun hält die gesummte» Bewohner der dortigen Südvorstadt seit einigen Wochen in begreislicher Auslegung, den» abgesehen von dem unschöneu Eindruck, welchen dieser Neubau überhaupt und namentlich nach der Koch- stroße dadurch Hervorrust, daß man Mangel» jedweden Hosraumes die Abortsenfter nach der Straßeiisroar legt, ist den Anwohnern be kannt geworden, daß der Südplatz durch den massiven, nackten und fensterlosen Braadgicbel. diese» mit seinen Fronten nach der Süd» uud Kochftraße gelegenen Neubaues geziert werden soll insosern, a,S dem Besitzer die Genehmigung zu einem dritten projectirte» Neubau aus der äußerste» Spitze de» fraglichen Gartenareal- seiten» unserer Baubehörden und gewiß mit vollem Rechte versagt worden ist. letzterer Bau ober den architektonischen Abschluß der beide» den Südplatz begrenzenden Straßen bilden sollte. Nach Loge der Sache droht also dem Südplatz eine bauliche Leruostaltuag. wie man sie schlimmer kaum denken kann. Vergegenwärtigt man sich nun, mit welchem dankenewerlhen Eifer uniere siioiischea Behörden fei« einer Reihe von Jahren an die Per- schönerungsarbeitea unserer Stadt gegangen sind, so dedars e» wohl nur dieses Hinweise», um das hochgeehrte Bauamt zu veranlasse», dem fraglichen Besitzer auszugeben, den Aergering erregenden, jetzt erst noch im Entstehen begriffenen Brandgiebel zu beseitigen Uii» dafür eine dem Platze entspiechevde architektonische Fagade aus« zusührea; denn es ist wohl kaum anzunehnien, daß durch die Spc- cutatioaSlust de» Einzelne,, der Scsamnuhcil ein schaden zug-sügt werden dars, wie solchen die fragliche Verunzierung unserer sonst so schönen Lüdvorftadt für alle Zukunft mit sich führen würde. Durch schleunige Abhilfe diese» drobendeu Uebelstande« dürfen unsere städtischen Behörden de« innigsten Dankes der gcsammlea Be völkerung der Südvorstadt sich versichert Hallen. Unseren Südvorstädtischea Bezirksvereia aber, welcher eine Anzahl Skadlverordnete zu seinen Mitgliedern zählt, weilen wir gleichfalls aus dielen Uebelstand hin, al» einen Gegenstand, weicher fo recht geeignet wäre, >o allererster Linie aus die Tagesordnung gej.tzt zu werden. ——^ Nachtrag. * Leipzig, 26. November. Gestern Mittag l2 Uhr 35 Minuten traf auf der Bayerischen Bahn der Erbprinz Neutz j. L. nebst Adjutanten, vo» Gern kommend, hier ein und fuhr Nachmittag l Uhr 59 Min. mit der Eilenburger Bahn weiter nach Thallwitz zur 3agd. * Leipzig. 26. November. Der hiesige Verein für innere Mission hielt am gestrigen Abende seine 19. Jahresfeier ab. und zwar zunächst durch einen GolteS- dlenst in der Nicolaikirche, welchem eine überaus zahl reiche andächtige Menge beiwohnte. Festpredigcr war Herr Superintendent V Pank, welcher der Predigt die Bibcl- wvrte in Matthäi 28, VerS 31 bis 46 zu Grunde gelegt balle und daraus bin aussührtc 1) waS unser Auge sicht, 2) wa» unser Ohr hört. 3) WaS unser Gewissen spricht und 4) wa» unser Herz verspürt. Nach beendigtem Gottesdienste füllten sich die Räume de» großen Saale« deS VereinShauseS in der Neßstraße mit Mitgliedern und Gästen des Vereins in ter Weise, daß Saal und Galerie vollständig besetzt waren. Gemeinsamer Gesang leitete die Nachfeier ei» und es erstattete sodann zunächst Herr Vereinsvirector k. Zinßer Len Be richt über die Tbätigkeit des Vereins im letzten Jahre. Be kanntlich ist da» Feld derselben ein scbr umfangreiches und wir behalten unS ein Eingebcn aus daö Wesentliche de» BerichlS vor, fügen aber schon beute die Bemerkung bei. daß auch >m abgelausene» Jabre aus allen Gebieten hohe Anfor derungen an die segensreiche Thätigkeit deS Vereins gestellt worden waren »nb daß derselbe aiis recht erfreuliche Ergeb nisse zurückzublicken vermag. Nur vereinzelt stehen die Fälle da, in denen der Verein trübe Erfahrungen gemacht hat. Herr Pastor Zinßer dankte am Schlüsse seiner Bericht erstattung den Behörden und Privaten» welche auch un letzten Jahre die Sache der innern Mission tbatkräslig unter stützt haben. Nach einem weiteren gemeinsamen Gelange dielt dann noch Herr Rector k. I)r. Molwitz auS Dresden einen sehr fesselnden und klaren Vortrag über die Diako nissensache und betonte darin vor Allem den Mangel an Schwestern. Tie zahlreiche Versammlung blick dann noch in zwangloser Unterhaltung beieinander. — Die Meininger in Leipzig. Anknüpsciid an unsere Sonntag».Notiz über den baldige» Beginn de» Gast spiel» der Meininger theilcn wir heute mit, daß die Besetzung ter .Jungsrau von Orleans" — mit welcher das Ensemble de» Herzog!. Sachsen-Meiiiingischen HoslbealerS am Sonnabend, den 1. Dccember, sein Gastspiel im Carola- theater eröffnet — un« neben den hier schon bekannten Kräften der .Meininger" noch eine Reihe neuer Künstler vor- jührt. Die Titelrolle der „Jungsrau von Orleans" liegt in den Händen des Fräulein» Amanda Liiidner. mit welcher die Damen Olga Otto-Lorenz und Auguste Prasck» Grevenberg alternircn. AIS Vertreterinnen der Königin Jsabeau wechseln die Damen Paula Wasserburger uno und Anna Teller mit einander ab, während in der Rolle de» Talbot» die Herren Max Grube^und Carl Weiser allerniren. Den König Karl VII. spielt Herr Wilhelm Arndt, den Lioncl Herr Alexander Barthel, während die übrigen ncnnenSwerlheren Rollen in den Händen der Herren Richard, WenkhauS und Kutschera liegen. Sämmlliche — bekanntlich hervorragend schönen — Dekora tionen entstammen den Atelier» der Gebrüder Brückner i» Coburg. — Einen besonder« interessanten Theil der soeben geschlossenen Sonderausstellung le« .Museum» für Völkerkunde" in der alten Burthänklerbörse hier bildete die reiche und werth- volle Batta« Sammlung de» Herrn Hermann HärringS in Berlin. Nahezu Alle» ausweiscnd, wa« dieser wilde DolkS- stgmm Sumalra» erzeugt und besitzt, befanden sich nur wenig Lücken in der Sammlung. Herr Hermann Fischer in Ajaban. aus der Ostküste Sumatra» gelegen, ist nun bemüht, dieselben auSznsüllen und hat soeben dem Institute eine Sendung von Schmucksachen und anderen Gegenständen der Batta« zukommea lasse». — Im Saal« der ersten Bürgerschule wird der Rbetor Herr Hermann Rrotle am nächsten Freitag eine Novität zu» Vortrag bringen. E« ist die» ca« sllniactige arschichtttch« «»«spül »Laise. Köaigia von Prrp>-»" vo« Gustav Korner, einem Leipziger Bürger, welche« u N von der Berliner Hostdeaterintendanz mit aller Anerkennung ausgezeichnet wurde. Die Generaldirection de« königl. sächs. Hoslheater» in Dresden bezeichnet da» Werk al» „eia höchst anerkennenSwerthc». hochinteressante» und vortreffliche«", es dürste daher diese Gelegenheit, dasselbe in künstlerischem Vor trage kennen zu lernen, freudig begrüßt werden. Der Besuch de» Vortrag« ist frei für Jedermann. Nähere» ist au» den Anzeigen zu ersehen. — Vereinskarten L50 zum Panorama im Krystall» Palast können bei Entnahme von 20 Stück von jetzt ab jederzeit im Bureau de» Krystall-Palaste» entnommen werven. Am Sonntag war die» Panorama wiederum außerordentlich zahlreich besucht. — In der heutigen Sitzung der „Sektion Leipzig" der „Internationalen Artisten-Genossenschaft", welche um >/,4 Uhr beginnt, wirb der von der diesigen Seclion für die GenossenschaslSsabne gestiftete goldene Nagel, angefertigt im Atelier de» GoldarbeiterS Herrn Holtbuer hier, für die Mitglieder zur Ansicht ausgestellt sein. ---- Am Sonnabend lernten wir im „Tivoli" die Neuen Leipziger Quartett» und Coupletsänger, Herren Schmidt. Hering, Engel. Manicke, Hochmulh und Gcyler, kennen, und wir können bemerken, baß sich diese neue Gesell schaft recht gut einsührte. Die Herren verfügen über stiinm- degabte Kräfte, welche besonder» in dem Soli .A Blüm'l und a Herz", .Die alten Leut" und de» Quarlettnummern zur Geltung kamen. Die Couplet» der Herren waren gut ein« siuvirt, doch möchten wir denselben ein wenig mehr AuSsich- herausgeben empfehlen, wie «» der gastirende Komiker in so gelungener Weise that. Da die Sänger zum ersten Male in Leipzig an einer Stell« austratcn, an welcher ein Neumann und Andere Triumphe feierten, so schienen sie ein wenig be sänge» gewesen zu sein, indessen war dazu keine Ursache, wie der lebhafte Beifall bewie«. Wir hoffen den neuen Sängern bald wieder zu brgegnen. — Der „Stammtisch zum Kreuz Nr. 159" ver anstaltet heute Dienstag, am 27. November, in den Räumen von „Schubert'» Ballhaus", Dusourstraße, eine humoristische Abendunterbaltung. deren Reinertrag für die Ebristdescheerung armer Kinder de» Südvicrlels bestimmt ist. Wie bei früheren gleichen Gelegenheiten, ließ e» der genannte Stammtisch auch bei dieser Abenduulerhaltuna sich angelegen sein, em Pro gramm zusammen zu stellen, da» der gediegensten und spannendsten Unterhaltung in ausgiebigster Weise Rechnung trägt. Al» Milwirkende wurden un« die neuen Leipziger Quartett- und Couplelsanger Herren Schmidt, Hering. Engel. Manicke, Hochmuth und G Yler, der Eoncertlänger Herr Kallerscld und der Pianist Herr Bischofs genannt. Selbst, verständlich wird auch die HauScapelle unter Leitung de» Herrn Director Weide mit ivren trefflichen Leistungen nicht seblen. Tein Eoncert folgt Tanzvergnügen. Beiläufig mag noch bemerkt sem, daß Kindern der Zutritt nicht gestaltet ist. I Leipzig, 26. November. In einer Wobnung zweiter Elage im Sporergäßchc» entstand gestern Miltag während der Abwesenheit der Logisbewohner Feuer. E» war auf noch unermittelte Weise ein in der Nahe de» Ofen» stehender Eimer mit Torf und Steinkohlen in Brand gerathen. wovon fick ein dichter Qualm im Hause verbreitete. Durch die ousgcbolene Feuerwebr wurde da» Feuer bald wieder gelöscht und jede weitere Gcsabr beseitigt. — Aus Lebensüberdruß entleibte sich gestern Nachmittag ein hiesiger 78jähriger Ein wohner aus Lohma. Man fand ihn ,» seiner Behausung am Täubchenweg erhängt vor. — In der Nürnberger Straße stürzte denselben Nachmittag da» Pferd einer mit Fabrgästen besetzten Droschke während der Fahrt, wobei ein Gabclbaum zerbrach, die Insassen aber mit dem Schreck davonkameu. — In einer Fabrik i» Reudnitz sprach gestern Nachmittag ein angeblicher Fabrikarbeiter um Arbeit an. wurde aber abgewieien, weil keine Verwendung sür ihn da war. Diese Zurückweisung ergrimmte jedoch den Arbeiter derart, daß er aus der Straße eine» Ziegelstein ergriff und damit ein Fenster in der Fabrik einwars, woraus er nach der Stadt zuging. Der Fabrikbausmann folgte ihm aber dahin nach und vcranlaßte in der JohanneSe.asse die polizeiliche Festnahme de» groben Burschen. — Aus gleiche Weise röchle sich um dieselbe Zeit ei» Fleischergeselle auS Bösig sür seine wegen Ungebühr ersolgle HcranSweisung auS emer Destillation der Thalstraße, wo er ebenfalls von außen eine Fensterscheibe im Zorne eiuschlng. Ter Excedent wurde polizeilich verkästet. — In vergangener Nacht erfolgte im Brükl die Festnahme eine» Zechprellers. Derselbe, ein Mechauikus a»S Grelow, Halle in einer Restauration eine Zeche von 1 75 ge macht und sich ebne Zahlung heimlich gedrückt, war aber von einem aufmerksamen Kellner versolgt und un Brübl e>n- gcbolk worden. Da er überhaupt kein Geld zur Zahlung batte, übrigen» obdachlos war. wurde er vorläufig aus dein Naschmarkt in Hast genommen. — In verschiedene» kiesigen Wohnungen war seit einiger Zeit eine größer-^ Anzahl Gelegenbeitsdiebstähle an Kleidungsstücken, Gcldsacb.'N, Wäsche. Geld oder sonstigen Werthsachen verübt worden und zwar von einer Frauensperson, welche sich daselbst unter irgend einem Vorwand Eingang zu verschaffen gewußt oder eigenmächtig sich eingeicklichen hatte. Vorgestern gelang cS nun, dieser srecbcn Diebin in der Person eines bereits be straften. cuick in BesserungSanstallen dcliiiirt gewesenen 17jährigen Mädchcnö von hier habhaft zu werken und sie durch ihre Einspcrrung vorläufig wieder unschädlich zu machen. * Reudnitz, 26. November. In der letzten Zeit ist eS in unserer Kirche wiederholt vorgekommen, daß vie Sammel becken »ach den Abendgottesviensten ihres Inhalts beraubt worden sind. Am lctzlvergangenen Sonnabend nun ist eS gelungen, die Tkäter in einer Bnzabl Knaben zu ermitteln, von denen vrei bereits der königl. SlaalSanwallscbasl über liefert worden sind. Die Jungen haben die Becken mittelst Nachschlüssels geöffnet und den Inhalt an sich genommen und gctheilt. * Plagwitz. 21. November. Ende dieses JahrcS scheiden aus dem kiesigen Gcmeinderathe aus die Herr?» Fabrik besitzer Richard Flügel. Ilr. weck. Harnapp, Buchdruckerei- besitzcr Stephan, Fabrikbesitzer Reißmann. Zimmermann Hell- ricgcl, Kohlenhändler Drever, Dreck Sler Schneider und Schlosser Dittmeycr. Die ErgänzungSwahlen finden am 6.. 7. und 8. Dccember d. I. statt. — DaS Gesuch de» Gememde- rathcö, wenn möglich die Einverleibung von Plagwiy bereit» am 1. Januar öder 1. April 1889 vorzunehmen. ist vom Rathe der Stadt Leipzig mit Rücksicht daraus, daß ihm durch die am 1. Januar 1889 erfolgende Ausnahme der Vororte Reudnitz und Anger-Erottcndors große Ausgaben erwachsen, abgelehnt wordeni Gleichzeitig hat der Rath daraus hinge wiesen. daß eS im Interesse der sämmtlichen einzuverleibenden Gemeinden liege, daß der Proceß mit Ruhe vor sich gehe, damit irgend welche Fehler vermieden würden. * GohliS, 26. November. Ans Anregung de» hiesigen gemeinnützigen Vereins „Vorwärts" hatte sich dieser Tage eine Anzahl auscrwählter Männer im „Cass Hennersdorf" eingesunden. Der Vorsitzende, Herr Beger. erössnete die Versammlung, indem er aus die nächsten Donnerstag und Freilag stattsindenden Ge meindcrath» wählen hinwieS, welche im Hinblick aus den bevorstehenden Anschluß an Leipzig diesmal von besonderer Bedeutung seien. Nachdem Redner in völliger Uebereinstiinmung mit allen Anwesenden den auS- scheidcnden Gemeinvevertrelern noch warme Worte der An erkennung gewidmet hatte, wurden die Herren Prosessor Hasse. Lehrer Hesse. FabrikantRötbig.Schornstcinseger- meistcr Weber und Kaujmann Felir (letzlerer wicberbolt) al- Car.didatrn ausgestellt. Die Wichtigkeit der Sache läßt eine recht rege Bethcüigung an der Wahl als dringend wünschenS- wcrth erscheinen. Eine bezüglich« allgemeine Versammlung soll am Mittwoch Abend im „Tchillerschlößcden" stattsindrn. — Bezüglich de« 150jähriar» Jubiläum« der Einführung der Gose in Eutritzsch «balle» wir nachfolgende Zuschrift: „Die Einleitung de» Festes bildet eia Costüm-Abend am l. December im Saale der ., Gosen schön ke". An diesem können nur Diejenigen Theil nehmen, welche am Gelingen de» Feste« gewirkt haben und wirken werben. Außer diesen kann nur «ine sehr beschränkte Anzahl Einladungen der Räumlichkeiten wegen an Andere ergehen. Da aber der Wunsch nach Einlaßkarten ein so allgemeiner ist, daß er unmöglich befriedigt werden kann, hat sich da» Comilü enlschlvssen. sür die weileren Freunde de« F.steS einen historischen Feslznq in Costüm der damaligen Zeit zu veranstalten. Die Slunte desselben wird durch Programm veröffentlicht werden. Ebenso wird daraus auf merksam gemacht, baß nur eine bestimmte Anzahl Fest- zeilungen in Umlauf und Verkauf kommen wird, und werden vornehmlich Gosensreunde und Gastwirthe, welche ihren Gästen eine Zeitung sichern wollen, gebelen, die ge wünschte Stückzahl dem Comilü bekannt zu geben. Eine Zeitung Mit dem Genuß zweier Freigoscn 40 ^s, ohne Frei- gofen 20 ^ Festzeitungrn werden nur gegen baar abgegeben und bestellt bei dem Festcomltü „Gosenschänke"." * Möckern, 26. November. Mit Rücksicht daraus, daß unser Ort, der ebenfalls eine große Bevölkerung-zunahme ausweist, zu den Orten zählt, welche zu Leipzig mit eiiibezukl werden, ist e« nicht uninteressant, aus die Gemein ve- bedürfnisse und Deckung-mittel binzuweisen. zumal da der Bedarf in diesem Jahre naturgemäß ein höherer war. al« srüber. Die Bedürsnißsumme aller Gemeindecassen be ziffert sich aus rund 44 732 ^>k. denen 28 704 »E DeckungS- nnttel gegenüberstehen. Den höchsten Bedarf erforderte die Scbulcasse, e« folgen dann abwärt» die Gemeinde-, Armen- und Parochialcasse, die alle Fehlbeträge haben, während, wie schließlich erwähnt sei, die Gotte«ackercasse eine» Ueberschuß aufweist. * Taucha, 24. November. Bei der am heutigen Tage aus Taucha-r Revier abzehaltenen Treibjagd würben 438 Hasen, sowie mehrere Kaninchen zur Strecke gebracht; da» Ergebniß ber Jagd ist dieses Jahr besrlevigend aus gefallen. da bie Anzahl der erlegten Hasen diejenige im ver gangenen Jahre wesentlich übersteigt, während in dem langen Nachwinter ber W.lbstand in Folge ungünstiger Witterung sehr gelitten hat und ein großer Theil de» jungen Nachwuchses zu Grunde gegangen sein muß. — Die vor 6 Wochen aus GraSdorser Revier statlgefundene Waldjagd hatte als Resullat zu verzeichnen: 3 Rebe, eine größere Anzahl Fasanen und einige Hasen. Die Fasanen, welche seit einigen Jahren in den Waldungen „SLanz", „Stabitz" gehegt werbe», haben sich daselbst ungemein vermehrt und «ne ansehnliche Fasanerie gebildet. * Zwickau, 26. November. Am gestrigen Vormittag sind zwei bei einer diesigen Fabrik beschäftigte Arbeiter beim Graben eine» Bassins durch unvermutheteS Zusammen- brcchen de» stark lchmhaltigen Erdreiches verschüttet und ist hierbei der eine derselben getödtet, der andere aber schwer beschädigt worben. — Die Abrechnung über daS vom 18. bis 20. August d. I. hier stattgesniidcne sechste Gauturnfest de» westlich sächsischen GreuzgaueS hat eine Ausgabe von 4786 erfordert. Die Emuabmen betrugen 5624 so daß ein Ueberschuß von 838 verblieben ist, welcher vom Comilü dem Slablralh zur freien Verfügung überwiesen würbe. -s Au« dem Vogtland, 25. November. Die kürzlich von Herrn Obersorstmeister Schere! unter Assistenz von 3 Forllingeniruren vorgenommene Hauptrevision über vie Plauensche Stadtwalbuna bat dem Vernehmen nach ein sür die Plauensche Stadlbehörve und deren Forstver- wallung sehr günstige« Ergebniß gehabt. Der Werth der Waldungen hat. wie der „Pl. S.»A." mittheilt, ergeben, daß derselbe in den letzten 10 Jabre» um 105 000zugenommen hat. Der Werth de« Walde» (Bestand"und Areal) ist aus nahezu 2 Millionen Mark zu veranschlageo. — Aus dem Bahnhof zu Eger ist am 23. d. MlS. ein erst kürzlich vom Mililair gekommener Rangirer beim Rangiren eine» Güterzug«- ver unglückt. ES wurden dem jungen Mann beide Unter schenkel weggcsahren. Heule hat der BcvauernSwerthe noch gelebt. Schöna, 24. November. Heute Abend 7 Uhr wurde hier ein bedeutender Feuerschein in der Richtung nach Tetschen zu bemerkbar. Dein Vernehmen nach rührte derselbe von einem größeren Brande zu Altstadt bei Tetschen ber. Be reit» Nachmittags 4 Uhr war in Nosenbors. am Fuße de» NosciibergeS gelegen, ein Schadeuieuer auSgcbrocdeii, welches durch rechtzeitige« Eingreifen der Feuerwehren glücklicherweise bald unterdrückt wuroe. Aus benachbartem böhmischen Ge biet« brannte eS ferner gestern zur Abendzeit in Birkigt und Dobern, rechts des Elbthaleö: also seit gestern Abend vier Feuer iu hiesiger Gegend. v erwischtes. -3- Halle a. S., 26. November. Kürzlich bencbtcte ich Ihnen, baß die Bergmann Gottlob Koch'schen Ebeleule in dem benachbarten Torfe Lettin ihre Tochter Berlba, 23 Jahre alt, inteß töipcrlicb und zum Tbeil auch geistig ver kommen, in einem kalten Stalle im Hose ihres Grundstücks eingesperrt gehalten hatten, bi» die benachrichtigte Behörde kam und da» arme Geschöpf in seinem elenden Zustande ari dem Locke befreite. Ten Eltern wurde ousgegrben, ihr Kind in bie Wohlirciume auszunehme» und menschlich zu bebandeln. Nach einigen Tagen kam ber BezirkSgendarm, um sich nach dem Befinden deS Mädchens zu erkundigen. Er findet die selbe nicht in der Stube, sondern wieder — im Stalle ein- gesperrt vor. Anzeige ist über len Fall sofort erstattet worben. x Weimar, 25. November. Der Landtag beschäftigte sich in seiner »»rgesirigen dritieu Sitzung in der Haupn'ache »nt der Universität Jena. Für diese beantrag« eine Regierungsvorlage die Verwilligiing von Mitteln zur Vornahme von verschiedenen dringend nöttngea Bauten. So werden benökdigt sür den Um- und Neubau des chemischen Laboraiorium» 154 000 ». sür Leo Neubau der vlihsiologilctieit Anstalt 1I0I06 ^l. sür den der Anatomie 23 344 ul, im Ganzen ali» 287 450 Die Universität Jena steht unter dem Schutze und der Pflege de» Sachsen-Eriiestinischk» Gesammthause» und »a allen ihren Angelegenheiten unmittelbar unter den Ministerien zu Weimar, zu Meiningen, zu Alteudurg und zu Goiha. Den aus das Großherzogthum entsalleoden Antveil von 170000 beantragt da» Elaaisminisierium au» den vorhandenen Ueberschüssea der Llaawcasse zu bewilligen, vorausgesetzt, dag die h.rzogiich sächsischen Regierungen das Uebrige üdernedmen. Wenn e» diesen erwünichi wäre, könnten die letzteren Beiroge an» der großverzoglichen Staaiscosse bestritten werden, und zwar gegen 3'/, Proceut Zinsen und Tilgung in 10 Jahresraten. Das chemische Laboratorium in Jena ist, wie ich noch bemerken möchte, im Jahr« 1856 durch die Munificeaz Ihrer königlichen. Hohe» der Ärohherzogin Sophie geqrüudet worden durch Ankauf und Ausbau eine» Gebäude-, dessen förmliche Uebereignung an die Universilät im Jahre 1858 bei ihrer dritten Säcularseier staltsand Tie physiologiiche Anstalt ist 1859 gegründet und die onako- müche Anstalt 1629. woroui 1750 ein Neubau iolgte und 1734 eine Lrw'iternng desselben: sei« 1858 befindet sie sich im ehemaligen Bivliotheksgebäude. Slaa'Smniister l)r. Stichling vertrat die Vorlage und begründete sie nnt dringendem Bedürft, iß, besonders den Neubau d?s chemische» Laboratorium« deionend. M t den mitbeiheiliglen Regier», gen ist E nverstänbuih erlangt Im Ganzen wurden der Vorlage shiiipalhiea ealgegeiigebracht; bekämpft wurde sie uamenilich nntrr den, Hinweis aus wünichencwerthe anderwniige Verwendung eines Iveus der Ueberichüsse, so jür die Entlastung der Gemeinden von Schulaufgaben. Die Vertagung bis zum ordent liche» Eialiandiag (,m »äch ien Jahre) wurde beoulragk, da dann bessere Uedersicht über die Finanzen möglich sein würde. D,e Vorlage ging an den Fii-aozaiisichusi. — Dorthin ging auch d e Vorlage, delrefieiid Ve,w ll gung von Mitteln zur E,weite.u»g der Gleisaulage au, stalioa Wemiac der Weimar-Berka-Bla»kea- hotuer Lis«,bah». — I, der geftrige» Sitzung iutrr- tzeüttt» »»»ächft Abg. Doriblath di« Regien»« »»rüder, ,tz dieselbe da« »ich« mehr zeitgemäße bestehende Wahlgesetz abzuä der., beabsichtige und ob die Regierung bei der beabsichli ften Uu: >rcc.:.uig brr jetzigen Gemeindeorduung auch eine Vorlage, b tresi nd die ttmarbeiluag der einer zeitgemäßen Verbesserung d,' g:us beköstigen Städteordnung, einbringen wcrde. — T n. a wurde verhandelt über den eiagegangenen Antrag: Großhe.zo - liche Negierung wolle, ealiprechend dem Vorgeben andeier dcu: ch r Bundesstaaten, im nächsten Elat eine emsprechende Summe aus- uehmea zur Entlastung der Gemeiudea des Großh rzeg- Ihums, in erster Linie von denselben ausliegcudea Ausgaben sur Schulzwecke. Der Anlrog wurde begründet mit dem zweijclloS unverhältuißmSßigra Anwachsen der lleberschüsse, namentlich ans den Herauszahlungea aus der ReichScasse an indirecien Steuern, welche- nunmehr eine wenigstens theilweije etatsmäßige Verwendung der verfügbaren Mürel als unabweirlich erscheinen lasse. Ruch eingehender Debatte wurde der Antrag ia dca Fli.anzauejchuß verwiesen. ---- Berlin, 25. November. Gestern fand eine Sitzung de« Ehren-Comilü» der deutschen allgemeinen Ausstellung sür Unfallversicherung statt. Der Schluß ter An meldungen wurde kesiiiiliv aus Len 8. December festgesetzt, nachdem der vorhandene Au»steUung»raum schon jetzt ja': voll ständig besetzt ist. Der GarainirsontS. der urspiunglich 100 000 ^!k betrug, ist auf 210 000 .E erhöht und led glich von Mitgliedern de« Baugewerbes, welche» von vorn! iei„ sinanzielle Garantie sür Vas Unternebinen übernommen b. lte. ausgebracht worden. Tcu Berussgenossenschaslen und sonstigen wirlhschasllichen Verbänden werden mebrere Nebenjäle in, AussiellungSpalast sür ihre Versammlungen wahrend der Monale Ma> und Juni zur Verfügung gestellt. Au> der Ausstellung soll durch Vorträge rc. Anleitung zur ersten H !sc» leisluiig bei UnglückSjLUen gegeben werden. — Wie ge'undheitSwikrig manche Eltern ibre Kinder be handeln. bat rin Lehrer iu einem Dorfe de« Kreises Gvld- derg-Haynau ersahren. Unter den zu Ostern neu en-- lrelenden sechsjährigen Kindern befanden sich regelmäß g e.ns oder mehrere recht geistesschwache, ja sogar oft iaiö blüvstnnige Kinder. Nachdem der Lehrer der Ursache > ach- gesorscht batte, machte er die Wahrnehmung, daß die Ellern dieser Kinder, sobald sie ihren Arbeiten nackgingc». den! cben einen Abguß von gekochte» — Mohnköpsen veiabrcickilcn. Die Aermsien wurden allerdings nach dem Willen ihrer Ellern in einen festen und andauernden Schlaf versetzt, ver fielen ober mit der Zeit infolge de» Opiumgenusse» ln Stumpfsinn. — Nim Pt sch, 22. November. Am 20. d.M verschied in dem nahe gelegenen Vogelgesang an Altersschwäche ter StellcnauSzügler Ernst Habermann, in hiesiger Gegend der tetzle Veteran aus den Befreiungskriegen, in dem hohen Alter von 93 Jahrcn 8 Monaten. Am 10. März 1795 zu Pristram, hiesigen Kreise«, geboren, trat Habermann im Jahre 1813 zum Militair ein, machte im 18. Jnsanterie-Negiment die Befreiungskriege mit und blieb nach Beendigung de« FelbzuzeS noch einige Jahre bei der BesahungSarmee in Frankreich. Mit seiner im Jahre l802 geborenen und noch lebenden Ebcsrau war Herr Habcrmcmn 65 Jahre verhcirathet, er hat also sein goldenes, diamantenes und in diesem Jahre sogar sein eisernes Ehejubiläum erlebt, sein schlichter Sinn ließ eS jedoch, trotz Zuredens seiner Familienglieder, nicht zu. auch nur einen dieser EhejubiläuiuS- tage festlich zu begeben. AuS seiner Ehe entsprossen 11 Kinder, 40 Enkel und 30 Urenkel. ^ Die Damenwelt Montpellier» befindet sich in hochgradiger Aufregung. Die männlichen Theaterbesuch er haben nämlich eine Bittschrift an den Maire gerichtet, er möge eine Verfügung treffen, nach welcher die Damen vor der Vorstellung ihre Hule abzulegen Kälten. Mit einer galanten Wendung heißt c« darin, daß eine hübsche Schlciie im Haare den Reizen der Zuschauerinnen durchaus nicht schaden werde, wäbrcnd sie dem starken Geschlecht erlaubt, da» Schauspiel mit größerer Bequemlichkeit zu genießen. Gegen diese „unerhörte Vergewaltigung" verwahren sich nun die Töchter MonlpellicrS in großer Zahl und erklären, daß sie. fall» diese Maßregel getroffen werden sollte, mit „mouu- meutalen Coiffuren" i'm Haare in» Theater kommen würden. Vor dieser Drobung zitiert daS starke Geschlecht, und eS werden bereit- Schrille gelhan, jenen Antrag zurückzuzichcn. — London, 23. November. Die neueste Ausgabe deS ,Lancet" cntbält eine scharfe Erklärung von 69 der ersten Aerzte Großbritanniens, worin die Veröffentlichung LcS von Kaiser Friedrich dem I)r. Mackenzie cingehändiglc. AutographS, welches sich aus Professor v. Berginann'S B - Handlung bezog, als eine Verletzung oer berufsmäßigen Tic- cretion und ibr Erscheinen im .British Medical Journal" al» ein Schimpf sür den ärztlichen Stand Großbritanniens bezeichnet, sowie ein Einschreiten seitens des Vorstandes der British Medical Association in dieser Angelegenheit beantragt wird. Gleichzeitig melden Londoner Blatter, Sir William Jenner, der Leibarzt der Königin Victoria, habe seinen Austritt au» der British Medical Association angezeigt. ---- Ein feiner Unterschied. Aus London wird der „Frankfurter Zeitung" geschrieben: Bekanntlich eristirt hier eine Gesellschaft hochgeborener Damen unter dein Vorsitz der Prinzessin von WatcS, deren Ziel cü ist, daS Trage.« von auSge stopften Vögeln als Zierrathen der weiblichen Toilette in der Modenwelt zu unterdrücken. Wie ernst c-Z diesen sashionablen Damen ist mit dem Abschüssen dieser ebenso albernen als grausamen Mode, erhellt aus Folgendem: Eine Dame trat in einen der besten Modelnden in Bvubstrect und sprach ihre Ueberraschung darüber auS, daß sich i» oen Schaufenstern so viele mit bunten Vogelleichen verzierte Hule und Bonners befanden. „Vcrmulhlich haben Sic unter Ihren Kunden keine von den Damen der Gesellschaft zum Begelschutz", fragte die Besucherin. „O ja freilich", war die Antwort, „ein Dutzend oder mehr, aber wenn ich einen ihrer Hüte mit Vögeln verziere, muß ich immcr die Kopse der Kolibri abschneiden. Sie hab-n gegen Flügel und Schwänze nichts einzuwenden, nur die Köpse zu tragen kommt ihnen als grausam vor!" --- In Florenz ist am 18. d. M. in ihrer kleinen Villa V ale dcl Pallane Tora d'Jstiia geslocben. Sie war eine Tochter des HausrS Gblka, W Uwe kcS Fürst n Koltzow-Massalsky, wurde aber, vblcbon sie eigentlich Helene hieß, den Lesern der vergangenen G-neralion bc.i'p:- sächlich unter ibrem Schliststellernanien Tora d'Jstria be kannt. Ibre Mutter war die erste Frau gewesen, welche sich r» runiäiiischer Sprache als Schriftstellerin bervorqen agi hatte. Sie selbst, die durch daS wilde Wechsettpi.l der Parteikämpse in den Donausürslentbümcrn schon früh mil ibrem Vater in» Ausland getrieben wurde, bat eine M uze Schriften über die Donauländer veröffentlicht, Romane. Nelle- bilcer, Ekizren pcliliicdcn. pbiloiopbiichen, sociale» und kr, , scheu Jnbatl». ungleich im Wertbe, vielfach oberflächlich nach beukiger Anschauung, die auch beule zumeist schon ve.- gessen sind. Zu rbrer Zeit haben sie doch o» sich wie als An regung zu weiteren Arbeiten Wirkung n»d Bedeutung geh ibr. Dora d'Jstria ist gerade 60 Jahre all geworte». Sie galt ein mal al» eine große Schönheit und batlc eine unrubige, säst abenteuerliche Jugend verlebt. Allenlbalbcn besaß sie Swa >r n von Freunden, und auch in Florenz l» der stillen Zurück gezogenheit ber späteren Jahre war sie allgemein beticbl und angesehen. Selten verweilte ein bcrübmtcr Fremdling in dm schönen Hauptstadt ToScanaS, der nicht an ibrem kleinen Hause vorgesprocken batte. Ein alter freundlicher Gärtner und eine alte Kainmcrsrau machten ibre einzige Bedien»,> , auS. Die Speise» wurden vo» Tanch'S Restaurant gebracht, und so verrannen zwischen Büchern und Maiiuscripten die Tage der einsamen Frau, und so überraschte sie ber Tod ime» Frruilben scbr unerwartet nach kaum zweitägiger Kcaukbeil. — Edinburg, 22. Nov-mber. In die'cin Monat seiert die Dampsichijssahrt ibr dundertjährige« Bestehen. Ls war om 14. Nov-mber l788, als William Symington, ein lunger schottischer Ingenieur, der jchon mehrere Jahre versuch» Holle, d:e Tampskraft zu verwenden, die Probefahrt mit dem erste»
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