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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188812293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18881229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18881229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-29
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1888
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Zweite Mage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 384. Sonnabend ven 29. December 1888. 8L. Jahrgang. I« parlamentarischen Lage. ** Vrrlt», »V. Drermtzer. Dir GtaoNminister sind bl ass Gras Herbert Bttzmarck. welcher Montaa nach Frirdrich»r«h abreiste, «ährend der Feiertage sämmtlich in Berlin Verblieben. Grai Herbert wird, wie verlautet, erst «ach Xeaiahr wieder hier eintrefsen. >l«dann werden sich Herr v. Bötticher und Herr d. Scholl nach Friedrichs ruh begeben und unmittelbar nach deren Rückkehr ist die amtltche Bekanntmachung über di« Einberufung de« preu ßischen -audla-», «elch« jum 15 Januar 1889 «rsolgt. zu erwarte». Der Sailer wird auch den Landtag persönlich eröffne«. Bekanntlich ist seit de« Jahr, 1850 bi» in di« Mitte der siebziger Jahre jede Session de« Landtag« dnrch de, Monarchen persönlich eröffnet worden. Erst al« die« Sailer Wilhelm I. wegen de« hohen Alter« etwa» brschiverltch Wurde, ward dieser Brauch dahin abgeöudert, »atz jede neue Legi«laturperiode, sowohl de« Reichstag» wie de« preußischen Landtag«, durch den Kaiser persönlich, dir andercn Sessionen aber aasaug« durch Fürst vi«marck. spLtrr durch Herrn ». Puttkamer al« Bicepräfldentea de« preußischen Staat«- minlfierium« und Herra v. Bötticher al» Stellvertreter de« Reichskanzler« eröffnet wurden. Wir dürsen annehmen. daß fortan wieder jede Session de« Landtag« und de« Reichstag« durch Saiser Wilhelm II. eröffnet werden wird. Die Thronrede bürste keine besonderen veberraschungen enthalten. Der Beziehungen zum Au»lande wird naturgemäß in den preußischen Thronreden nicht mehr gedacht, seit wir ei» deutsche« Reich haben. Der Culturkamps gilt für be endet. trotzdem da« Eentrum allerdings noch besteht; sich alle Mühe giebt. ihn nicht erlöschen za lassen. Aber es gilt für sehr unwahrscheinlich, daß irgend welche neuen wichtigen Gesetzentwürfe au» dem Cultu«ministcrium angekündigt werden, weder berüglich der Stellunader katholischen Kirche, «och auch betr. der Volksschulen. Ebenso st°ht e« mit dem Justizministerium, von welchem lediglich ein paar Vorlagen von ganz untergeordneter Bedeutung zu erwarten sind, die Veränderungen »m Wirkungskreise einzelner Amtsgerichte betreffen. Au« dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten kommt abermals eine Gecundairbahnvorlag«. außerdem der bereit« dnrch Herrn v. Mahbachin der vorigen Session angekündigte Entwurf, welcher «S Millionen foidert für Anschaffung neuen „fahrenden Material«". 3m Ministerium de« 3nnern sind durch Herrn Herrsurth iutereffante Borlagen vorbereitet worden. Zunächst der Ab schluß der „Organisation der Verwaltungsbehörden" jene« nuwumoutuw uerv porouuius. wir Herr v. Puttkamer sagte, indem, allerdings mit den erforderlichen Beschränkungen, die SrriS- and Provmzialordnung auch der Provinz Posen zugute kommen soll. 3n Verbindung damit steht die Einführung de» HlständigkeitSgeseveS für diese Provinz. Außerdem kommt da» Gesetz wegen Ur vernäh me der Polizeikosten durch die Communen zur wiederholten Borlage, welche« für dir größeren Städte mit königlicher Polizeiverwaltung von hervorragender Bedeutung ist. Hier haben die in der vorigen Session durch die für den Entwurf niedergesctzte besondere Commission ge- erten Bedenken und Dünsche möglichste Berücksichtigung wn. Neben diesen weitere Kreise inkercssirenden Gesetzen noch da» für Berlin besonder« wichtige, betreffend die Ausdehnung de« Berliner Polize,bezirk« aus die Umgebung Berlin«, zu nennen. von hervorragendster Wichtigkeit aber ist für ganz Preußen di« in «»«sicht genommene Reform der direcleu Steuern. Seit vier Jahren, wo die erste bezügliche Vorlage de« Herrn v. Scholz in der Commission begrabe» wurde, da sie weder recht« noch link« zu befriedigen vermochte, ist kein neuer Gesetzentwurf gebracht worden und wird im Finanz ministerium seitdem au einer neue» Vorlage gearbeitet. Man rechnet darauf, daß da« Gesetz dirsmat kommt, aber e« der« kautet, daß e« erst in der zweiten Hälfte de« Februar zu erwarten ist. lieber di« Grundsätze der Reform und die ent sprechenden Vorschläge ist b!« jetzt da« Geheimniß gut be Wahn worden und noch nicht« >» die Oeffeallichkcit gedrungen. — Sicher ist, daß neben dem Etat wieder cm reich beuicjscne« Arbeitspensum zu bewältigen ist, und daß bi« Ostern Plenum und Commissionen anstrengend zu thun haben werden, wenn sich auch die Eoncurrenz de« Neick-kag« nicht in so drücken der Weise geltend machen wird wie in früheren Jahren. Leipzig, 29. Deermber. * Zu dem Besuche Sr.Mazestät de« Kaiser« und Sönig« in Stettin wurde bereit« gemeldet, daß bei dem Besuche de« .Vulkan' von dem Schmied Lange ein Lorbeer kranz mit der Inschrift .Unsere», lieb» Kaiser' Namen« der Arbeiterschaft de« .Vulkan' überreicht wurde. Wie Herr Iüngermann, Direktor de« .Vulkan', der .Neuen Stetliner Zeitung' «ittbeilr, lautete dir Antwort de« Kaiser« au die Anrede de« Schmied« Lange: .Spreche» Sie den Arbeitern de« .Bulltln' in Meinem Namen Meinen Dank aus. Äch habe bi« jetzt noch keinen Lorbeer verdient; möge dieser ein solcher de« Frieden« sein.'—Nach einem Berichte der .Post' hätte die kaiserliche Antwort folgender maßen gelautet: „2« ist der erste Lorbeer, der Mir dargcreicht wird; Ich jreue Mich, daß e« rin Lorbeer de« Frieden« ist.' * Zu den russisch.vaticauischen Beziehungen, insoweit sie auch die Stellung de« deutschen Reiche« berühren, schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zei tung" iu eurer halbamtlichen AuSlasiung: Die Wiener ..Neue Freie Presse" vom 22. d. M. brlaak einen Artikel „Rußland und der Papst", in welchem unter Anderem gesagt wird, daß „die russilch-vatiraaischen Verhandlungen erst lei« dem vesnch« de« deutschen Kaiser« in Rom ein raschere» Tempo »»genommen haben". Da« mag richtig sei», aber die De», tun- dieser Thatsoche seile»' der „Reuen Freien Presse" ist eme irr. tbümliche. Für die deutsch« Politik ist die Verständigung de« Papste« mil Raßlaad nicht« Unerwünschte«. Die „Reue Freie Presse" selbst bezeichaet eiu« solche al« eine verständig»», de« Papste« »ad de« Kaiser« von Raßlaad über da« Schicksal der russische» Polen. Raa ist bisher au» alle, öffentliche» verhandln,-gen ersichtlich, daß die polnischen Bestrebungen, möge» sie von den russischen oder »»» den preußisch'» Pole» »»«gehe», immer deutsch- feindlich« arwesen sind, und die Unterstütz»»,, welch« sie dnrch regierungsfeindliche Parteiführer im Landtage sind«», verschärft de, deuischseindlichen Lgarakier derselben. Da« Gewicht, welche« dir preußische» Polen mit Hilfe von Weise» »ab Demokraten Richter» fche. und vebel'scher lenden» nud »au Däne» und el »äffischen Protestier» gegen da« Reich in die porlamenrarische Wa-igichalr bringen, wird verstärkt darch dir Fiktion dre Uederrinstimmuna der Begriffe „katholisch" »ad „polnisch". Wenn dieser Fälsch,,« durch versttadignng »er russische, Regierung mil drm PapSe. aus Roste» der Pole«, der Boden entzöge» wird, so können die sich daraus ergebende, Eindrücke in dem Kample der vrenß'chen Regiermig gegen di« Beftrebnngen de» poinischc» Adel« und der ihm verbündeten germani'chen Demokralie n,r nützlich i-iu. Do« Interesse, »eiche« die preußische Politik an ruipsch-do.camichr» Berbandtangen nimmt, liegt deshalb mil Rücksicht aas die Haltung der Polen im Parlament and aas dl» Unterstützung, welche sie voo ketten de»tlcher Retch»set»de finde», bai Weiie.n mrbr in der Rtthtaag de« Belingen« einer verständig»« «Mischen dem Papste »nd de« Kaiser da» Rußt,ad, al« «, der do« Scheüerns Au« diele» Brand« kaa, e« wobt richtig sai». daß »er Beginn de« günstige» Fortgänge« diesrr verhandlaaaen mit der Anw sendest er. Majestät de» Kaiser« i, Rom rviveldtr«. Wer i» Deutlchlond eia richtige« Berfttadaiß der vaiitIschl» Gitaatio, hat. kau» »,r «Laiche^ daß di« Larie sich ml» Raßlaad übe, dt, »misch», dAd«, Mächte, streut««, paiiische» Grdieti Hmmrud »erstä,»ig«, »Sgi. , * U,ter dm dem Reichstag« zugeqangenen Petitionen besiodet sich auch eine solch« de« Crntralverbande» der Hans- uad städtische» Erunddesiaervereinr Deutschland», welche aus dru Erlaß rturr Reich«-Ba uordnung hmzuwirken ersuch:., * Der am ersten DrihuachkSfeirrtag verstorbeiie Genera! » D. von Etzel ha» einst auch am parlamentarischen Leben theilgenommen. Er gehörte drm Rrich«tog in ver Legis laturperiode von 1874—77 al« Vertreter vou Minben- Lübdeck« au uud war Mitglied der natioaalliberalen Frarlion. Auch iu parlamentarischen Kreisen hat der Ver storbene durch sein wohlwollende« milde- Wcseu, seine hohe Bildung uud seinen ehrenhafte, Charakter sich große« Ansehen erworben * Al« ein neuer Beweis nationalliberaler Wahl- rorruption wird von den forts ch rit tlichen Blättern ein vertrauliche« Schreiben veröffentlicht , welche« bei der Engsten Reich«tag«wahl in Melle-Diepholz ergangen st und für die Verbreitung de« Wahlaufruf« und AuS- theilung der Stimmzcttel em« Entschädigung an die damit beauftragten Personen verhieß. Die Entschädigung an diese Personen sollte anstatt eine« festen Betrage« in einer be stimmten Summe für jede in der betreffenden Ortschaft ab gegebene nationalliberale Stimme bestehen. Die fortschritt lichen Schnüffler sind (bemerkt die ..Nationalliberale Corrc- spondenz") aus diese Entdeckung sehr stolz. Deutschfreisinnige Zettelvertheiler und Wahlaufruf-Verbreiter tbu» c« bekanntlich stet« umsonst und finden sich überreichlich belohnt durch das erhebende Bewußtsein, dieser Partei edler volk-freunde eine» Dienst geleistet zu habe». * Zu den jüngsten parlamentarischen Vorgängen in Italien schreibt die „Nationalliberale Correspondenz": Da« Vertrauensvotum, welche» die italieutsche Abqe- ordnetenkamm er am lrtzlen Sonnabend der miltlairijchen und der auswärtigen Politik de« Labinet« Lrispi ertheilt hat. ist als eine Stäiknnq der FriedenSlig» im gegen wärtige» Augenblicke mit doppelter Freude zu begrüßen. Nach d m glänzenden Empianae »nsere« Kaiser« in Iialien sind die Klerckalc» und die Franzoieusreunde nur uin so e>ir,ger am Wecke gewesen, am der Bevölkerung die Freiindichalt mit Deutschland zu verleide». Eine» nicht ungünstigen Boden für ihre Bestrebungen sanden sie in dea wirthschasilichen Widerwärtigkeiten, welch- durch den Handels- politischen Beuch mit Frankreich oerursochl sind. Nur zu nalür- llcheiweffe ist man in den wc»:en Kreisen, welche durch die Unterbindung de« grwobntrn Absitzes ihrer Producie noch drm Nachbarlaudc unmittelbar betroffen werden, zu der A». nahm« gearigk, daß allein die verm.-imlich onttfranzöst che Tendenz, welche das 8ündn,ß ml D nlichland der italienischen Politik onserleg«. na ihrem Unglück schuld sei. Und da al« Träger diese« Bündnisse- mehr al« irgend rin anderrr SinaiSmann der gegenwäriige Miiisterpräsident Lr'Svi gilt, so ist es n.chc minder begrifflich, daß sich in eben jenen Kreisen gegen die Person desselben leicht rt,e gewisse Mißstimmung erregen ließ. Diese habe» die Begnrr seiner Politik mit alle» Mine!» ausznbruten gesnchi. Uud dabei ist ihnen riae gewisse im itolien sche» Parlamente vorhandene Untersträinang zu statten aelonimea. EriSpi Hot seinen Land-leuicn zum eilten Mate sei« langer Zeit wieder eine starke, selbstbewußte Regierung gezeigt. Sobald er da« Scepter ergriffen, hat er begönne», mit einer Reihe parla mentarischer Bewohnhrlte» uud Ansprüche anszuräumca, über derra Richtbeachtnag er selbst, al« er »och aus den Bänken der Kammer saß. sich am kantest«» beschwert haben würde. In der verantwortungsvollen Stellung an der Spitze der Brschäste wird ihn, klar geworden sein, daß do« junge ASnigreich Italien in seiner gesährdttcn Lage sich den Luxus de« bi« i» die äußerste» Louse- qncnzeu getrieben«, parlamentarischen System» nicht gestatten kann. Unter seine» ehemaligen parlamentarffchea College» aber bat sich übrr da« antokratische Auftreten de- Ministerpeäsi dente» ein schlecht verhehlter Groll herauSgcbildet. Boa dtrien Tbaisacheit ausgehend hat sich dann in letzter Zeit das Gerücht vom nahen Sturze LriSpi'S in der Presse verbreitet »ud sranzüsische Bropheteo sahen bereit« mit ihm die Tripelallianz in Trümmer gehen. In dieser Lage hat LriSp, mit kühnem Gnsf- den Stier bei den Härner» gefaßt. indem er gelegentlich dar Be rathuna der außerordentliche.! Bedürfnisse für Heer und Marine ein klares Vertrauensvotum nicht nur für die militairische, sondern auch lür di» internationale Politik der Regierung vcrlangtr. Mit der erdrückenden Mehrheit vou 231 gegen 45 Stimme» und 10 Stimm enihaltuugc, hat er r« erhalten. Mögen Manche, denen da» kategorische Entweder — Oder unbequem war, dea Saal verlassen, möge:, Andere unwillig in den Hügel geknirscht haben: die Thai lache besteht, daß die große Mevrheit der italienischen BolkSver tretung Lrispi'S auswärtige Politik rückhaltlos gebilligt har. Und da« genügt. * Die „Elolle Belge" veröffentlicht eine ibr au» Berlin zugegangrnc Meldung, nach welcher im Mai k. I. in Brüssel die Perlvbtmg keö Kronprinzen von Italien mit der Tochter dr-s belgischen Kbn gSpaare«. der Prinzessin Cle ment i ne. slattfliioeu wird. Di, „Etoilr" bemerkt dazu, daß ibr Wiener Corrrspondent die Nachricht bestätige. Die Ver lobung soll anläßlich de« Besuche« de« König« Humdert am Berliner Hose sialthaben. * Ter srÜbercMmister drSAuöwärtigen im italienischen Ministerin,» D pr- kiö, Man eini, ist am 25. d. M. laut teiegraph scher Mitlheilnng au« Neapel, auf der Villa Capolimvnte gestorben. — Am 17. März 1817 geboren, war Mancini eine Reihe von Jahren Pcosrffor de« Recht« an ver schieden«» italienischen Universitäten. Nach dem Sturze der Consorlrria im Jahre >876 wurde Mancini Justiz- und Cultusminister. Nachdem er im Jahre 1878 mit den» Ministerium demissionirt hatte, übernahm er im Jahre I88l im Ministerium Tepreti« da» Portefeuille de« Auswärtigen mußte jedoch >m Juni >885 wegen eines Mißtrauensvotums gegen eie Colonialpolitik seine Entlassung nehmen. Persönlich von einer unantastbare., Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit der Gesinnung, war Mancini der Stellung eine« Minister» de« Aulwärtige» in kenier Weite gewachsen. bänder, 301 verschiedene Bäder. 50 Flaschen Wein, 45 Flaschen Mineralwässer und 107 verschiedene ankere Hcilmitlet. Au«gesteuert wurden, d. h. e» erhielten die vollen Leistungen der Casse 2V brziebentlich 13 Wochen lang für eine ununterbrochene Krankheit, blieben aber darüber hinan« noch krank, 24 Milglirdcr Iu !> Fällen Übernahme» die BerufSgenossenschnsteu die weitere Fürsorge, da c- sich um Erkrankungen in Folge von Betriebsunfällen handelte. Von den 7 angestellten Krankencontroleuren wurden im vergangenen Monat 6472 Besuche in der Stadt Leipzig und 103 weiteren Ortschaften gemacht, während nach den vor liegenden Mittbeilungen seiten« der freiwillige» Kranken- befuchrr 564 Besuche adgcstattet wurden Wegen Zuwider handlungen gegen da« Statut, insbesondere wegen Ucbcr- schrcitung der AuSgehezeit, Wiederaufnahme der Arbeit ohne vorherige Gcsundm ldung u. s. w.. wurden 4l0 Anzeigen erstattet. In 89 Fällen wurden Strafen im Betrage von 1—5 uk verfügt, i» den übrigen Fällen dagegen entsprechende Verwarnungen ertheilt. Im Lause de« Monat« November haben in den Filialzahlstellcn an de» betreffenden Sonn abenden 3094 Personen, und zwar 968 in Plagwitz. 871 in Volkmarödors, 662 in Reudnitz, 420 in Gohlis und 172 in Connewitz, da« Krankengeld erhoben. Skrdlichlttitsdericht. Leipziger Grtskraukemaffe. * Leipzig, 28. December. Ueder die Thätigleit der Leipziger OrtSkrankencassr im Monat November o. wird uns Folgendes mitgetheilt: Die OrtSkrankrncaffe zählte am SO. Nov.mber 6t 374 Mitglieder und zwar: 47 900 männliche. 13 474 weibliche Personen. Di« gegenüber Ende Oktober eingeiretrne Abnahme der Mitgliederzahl ist aus die »dellweise Einstellung der Arbeiten in dem Baubetriebe zurück- zusühren. Anmeldungen gingen ein 1l 834, Abmeldungen dage.cn 13 329. Schwächster Meldetag war der 30 No vember mit 477, stärkster Melve:ag der 22 November mit >513 Meldungen. Mitgliedsbücher waren im Monat No vember 2295 auSzuserligen Krankenanmeldungen er folgten im vergangenen Monat von lS52 männlichen. 685 weiblichen crwerb«ui»äb gen Mitglied.-,,, einschließlich 85 Wöchner iinen Der durchschnittliche Krankenbestand an er werbsunfähigen Mitgliedern betrug 2.1t Pro«, der sämmt- lichen Mitglieder gegen 1,77 Prör. im Monat Oktober. Krankenhnu»pslegr erhielten im Monat November ISO Mitglieder, also circa der 14. Theil der sämmtiichen erwerbsunfähig erkrankten Mitglieder. An Krankengeld einschließlich Familien- und Wöchneri>»«n»nt«rstützung »urdrn im Monat November 53 474 ^k gewährt; außerdem 8225 an Sterbegeld. Da« l'htere vertheitt sich au» 3« männlich«, 5 weibliche Mitglieder, seiner aus 15 Ehefrauen und 159 Kinder von Mitgliedern. Die Zahl der verstorbenen Kinder hat sich gegenüber dem vorigen Monat um 5. gegenüber drm Monat August «der um 145 vermindert. Im Monat November entfallen ca. 2057 Krankengeld aus einen Wochentag. An Mitglieder wurden «»s ärztlich« Her,,»««- gewährt: 126 Brille«. «» Bruch- .» Veröffentlichungen de- kaiserlichen Seluad. :et1Sa«nlcS sind in der Ze» »»in 9. InS 15. Dccember er. von je 1000 Bewohner». aus den Jahresdurchschnitt berechnet, al« gestorben gemeldet: in Berlin 17.8, in BreSlau 26,7, in Königsberg 26.S. in Köln 2V.S, in Frankiurt o. Ri. 18,1, in Wiesbaden 16.1, in Hannover 20,7, in Kassel 12.4, ln Magde burg 22,2. in Sleiiin L4.K, in Nlloua 13,5. io Straßburg 22,4, in Meh —, in München 30.6, in Nürnberg 25.4, in Augsburg 27,4, in Dresden 17,5, in Leipzig >4.9, in Lmirgart 17.6, in KoriS- ruhe 22.4. in Brauiffctnvrn 22.4, in Homburg 25,1, in Wien 24.3. ni Pest 28,l, in Prag 32.0. ni Triest 21,0. i» Krakau 36.0, i» Amsterdam 21,2, in Brünei 23.5. i» Pari« 22.6. t» Basel —, in London 17.7, in Glasgow 20,9, in Liverpool 24,0. i» Lublin 26.6, in Edinburg 14,1, in Kopenhagen 19.8, in Stockholm 20,6, ta ckbrisilanio 17.5, »> 5t. Pelerkbiirq 23,9, in Warschau 26,0, in Odessa 23H, in Turin 21,1, in Rom —, in Venedig 15,6, in Alexandria 42,4. — Ferner in der Jett vom 18. bi« 24. November er. ,a New-Port 21,7, in Philadelphia 17.7, in Ballimore 15,8, in Bomb»» 22,1, Kalkutta 30,8. in Madras 36 5. Auw in dieser BerichlSwochc waren die Slerl-lichkeitSverhiltaiffe in de» meisten Oirohstädlen Europas sehr günstige, wen» auch au- einem größeren Tkeil derselben c:n wenig boh re »lerblichkeilSziffern al« in der Vouvochc gemeldet wurde». Einer sehr günstigen Sterblichkeit (bis 15,0 pro M'lle und Jahr) ersreuten sich Kassel, Allona, Leipzig, vess-ii. Potsdam und Edinburg. Reckst niinstig (bis 20,0 pro Mille) war die Sterblichkeit auch in Berlin, Dresden, Frankiurt a. M., Wiesbaden, Bremen. Tiuttgart, Barmen, Aachen, Düsseldors, Mannheim, Darnistadi, Kopenhagen, Laudon,EhrlstlanIa.Benedig u.a Mäßig liochseiwaS über 2o,0pro M lle) in Köln, Hannover, Magdeburg, Ebemnitz, Triest. Amsterdam, Siock Holm, Turin «. a. O. Sehr Hobe Slerbiichke iSziffrra (über 35,0 pro Mille) wurde» a»S deutsch-» Städte > nicht gemeldet. — Unter den TodkSuisache» kamenDarmkakairh- «nd Brechdurchsälle lm Allgemeine» »och jelieuer al« in der Vorwoche zum Vorschein, nur iu Berlin, Hamburg. München, Königsberg, Wien, Pest, Pari«, St. PclerSburg war dicHnh' der durch sic beduiqie» Sierbesällc noch rine nenne»«, roerlhe. Die Tbeilnabm- de- Säugling-aller« an der SierbUchkeit war nn Allgemeinen eine verminderte, in München eine größere. Bo» je IO OOV Lebenden starben, aus« Jahr berechnet, in Berlin 54, ü» München 133 Säuglinge. — Unter dea Infektionskrankheiten haben Masern, Scharlach, Diphtherie, Keuchhusten und Bocken etwa« mehr, inpl'öle Fiever etwa- weniger Sierbesälle bervorgerus-n als »> der Voiwochr. So waren ToteSiällc an Masern in Berlin, Köln, Magdeburg, Düsseldorf, Brüssel, Liverpool vermindert oder nicht vermedrt. während sie in München, Bremen. Karlsruhe. Prag, Pari«, London, Amstkidam zahlreicher vorkamen. ,'rkian- tungen haben jedoch in den meiste» Orten, an» denen Berichte »erliegen, zug-uommen, nur in Berlin, Wien und in dem Re- gierungSbeziik Schleswig war eine Abnahme derselbe» ersichtlich. — Scharlach hat i» Berlin, BreSlau, München, Wien, Prag. Kopenhagen etwa« mehr, dagegen in Danzig, London, Liverpool. Warschau, St. Petersburg weniger Opser getordert. Erkrankungen wurden jedoch au- säst olle» Orten, au« denen Berichte «ingingrn, in gröberer Zahl gem-lder. — Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war in Berlin, BreSlau, Dresden, Halle, Magdeburg, Niiinbcrg, Pest, Prag, Warschau, St PeierSdurg, Cbristiauia eine geringere, dagegen in München. Leipzig, Königsberg, Frankiurt a.M., Hannover, Dcmztg, Stuttgart, Stettin, Braunschivetg, Wien, London, Kopenbnqe» eine größere als in der voraugegangrnen Wvche. Auch Erkrankungen wurde» meist in größerer, nur aus Kopenhagen, Stockholm, Christiania und St. Petersburg in vermin derter Zahl iiiitgeiheilt. — Typhöse Fieber sührtca in Ham burg, Königsberg, London etwa« mehr, in Pest, Pari», St. Peter«, bürg etwa, seltener zum Tode. — Erkrankuagrn kamen in Berlin »nd St. BeierSburg seltener, in Hamburg und Pest zahlreicher zur Berichierstaitung. — An Flecktyphus wurde» au« Krakau 1 Todesfall, ou« dem Regierungsbezirk Hannover und auS St. Petersburg je 1 Lrkranluug. aus »topenbagen auch 1 Todesfall an epidemischer Ctearckstarre zur Anzeige gebracht. — Der Keuch huste» hat in London, Liverpool und Kopenhagen em wenig mehr, tu Paris etwa? weniger TodcSjälle veranlaßt. Erkrankungen waren aber in Hamburg, Nürnberg und Kopenhagen ver mindert. in Wien vermehr». Ertronkungen an rotenartigeu Entzündungen des Zellgewebe» der Haut zeigten sich in Wien elwaS seltener. — Bereinzelte Todesfälle au Pocken wurden au» Wien, Pest, St. Petersburg und Odessa gemeldet, mrbrjache au« Pari« (8), Triest (3), Warschau (10), Prag (17). Erkrankung-» kamen ans dem Regierungsbezirk Schleswig und auS Wien und Christiania je I. or« Pest und St. Petersburg je 7 »ur Kenntniß. Der HelundhtilSznslono ,» Berlin war auch in dieser Woche ein günstiger uno die Sterblichkeit eine geringe. ElwaS häufiger al« in der Vorwoche sührtea Darmlaiarrh« und Brcchdurchjälle zum Tode. Die Thkilnahme de« SäuglingSalter« a» der Sterblichkeit blieb aber eine sehr mäßige. Auch acule Entzündungen der Ath- ! mliagSorgane waren zahlreich und endeten in vielen Fällen tädtlich. doch war im vergleich z»r Vorwoche eine erhebliche Abnahme der ! Erkrankungen ersichtlich. — Von den InieciionSkrankhettrn kamen Erkrankungen an Maseru erheblich weniger zur Meldung al« in der Vorwoche, sie waren besonder« tiu Skralouer Bicriel, in der Oraaien- burger Vorstadt und aus dem Wedding noch immer häufig. Er- traaknugea «» Scharlach und an Diphtherie zeigten gegen die Vor woche keine wesentliche Veränderung, erste« waren im Stralau« viertel »ad ans dem Wrdöiug. Irtzicr« auch in de» westliche, »nd südwestlichen Ltadttheilen nicht selten. Typhöse Fieber und rosen Zellgewebe« der Hanl bliebe» selten; waren wohl zahlreich, nahmen jedoch meist einen gutartige» Verlaus. Rheumatische Beschwerden der Muskeln sowohl, w e orutr «elenkrheumatiSmen gelangte» in er heblich gegen dir Vorwoche verminderler Zahl zu- ärrtiickien Ve Handlung. artige Entzünd»»«» de« Z Erkrankungen an Keuchhusten vermischte». — Berlin, 27 December. Ueber di« Feier des Weihnacht-feste« am kaiserlichen Hose schreibt di« „Norddeutsche Allgemeine Zeitung": Die Ekinueruageu an dar tragische ltzeschick, von welchem »asee Küaig»hau« heimgelnch« worden wnr in dir em Jahre, ko', ebenso wie sein zweihunderljähriger Vorgänge, für da« tursurftlichr Hau- von Brandenburg, ein Jahr der Trauer qeworden war für dt» kniserliche Fawili« und b»S ganze deutsche Lind, hotten ihren Schatten, wie da- nicht anbei« sei« konnte, auch über d,S WeihnachtSsest bei Hose gebreitet, vor zwei I-bren war es taS letzte Mal. daß dieselbe wie bmck mebr ol« zwei Iadrzednie hindurch am Hoie König und Kaiser Wilhelm « begangen worden war. Die zwäls großen Tonne»bt»«e tm vla,e, Sprffriaale des Palot« strahlten ihre» Hellen Llchtrrgknnz weit ln dir Linden btnau«. die ganze Reihe brr Fenster wir cr!r chiet wie zu rwem grcßea Feste. U,d ein große« Familienfest war e« anch, bn« do» vollendet war, kamen die Kinder und Enkel, rle Bruder. Neffen uud veiler», »nd Jeder wurde vom Kaffer und der Kaiserin au dr» Weihnachtstisch gesuhlt, wo nicht »ur die Gaben auSnebreitet waren, welch« Ihre Maiestäte» gespendet Hatleo, sondern auch diejenigen, die sich die Hrrrsckiasien uulereniander verehrt hatten. Vor zwei Johrea bildeten noch der Kronprinz, seine Gemahlin uud seine Kinder de» engste» Familienkreis um das greise kaiserpaar, aber schon im vergangenen Jahre wurden dessen Wcihnachtsgaben an ewem Orte weit von hier ausgebaut, wo da« Meer mit jeiuer Brandrot- gegen da- Gestade tobt und wo Kummer uud Sorge um «in geliebie« Haupt tirje Schatten aus da« Fest warfen. Aber die tu Berlin anw-seuben Mitglieder der königlichen Familie hotten sich an diesem Abende, wie immer, um Ihre Majestäten versammelt, die WeihnachiSbäumc im Blauen Speliesaate strabltca wie jonil. ein Lickiler-la»z ging durch die Gemächer wie ehedem. Am dirs>al>ri.itn WeihnachlSabeud aber war im Palait Alles dunkel gebliebru zur Erinnerung, daß in das Hau« die Iraner esitgezogeo war und baß sur vajseld« der Festes- glanz uud der Freuden.aui am Ehrisiabeuo vorüber st -d. Kaiseria Angusta blieb brr Gepflogenheit, an diesem Tage ihr Hosamgebuu- an ihrrr Toset za sehen, wohl trru, sie jpeislc mtt - icser und dem Großherzog und der Großderzogin zusammen, die B -cheerun- jaud, wie immer, statt, aber Alles ging im Runden Saale und de,» darau- sleßenden Säulengange vor sich, anstatt der zwö'i Lanuenbaume aber waren nur vier ausgerichtet, für den größten 5 heil de« Abends blieb dt« kaiserlich» Wittwe allein in ihre» inneren Gemächern. Das Dnnkel, da« sich über da« Palm« gebreitet hatte, sollte da« Dunkel bedeuten, ba« iu ihr Leben gekommen war. Mittag« u» iRt, Uhr waren Ihre Majestäten der Koffer und dir Kaiserin mit drm Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich bei ler Kaiser,» Angusta erschienen. Dir Kinder kamen mit dea Cüe.» in demselben Wagen, aber dieser fuhr nicht vor brr Fron, des Polai» vor, sondern an der Seile. Die Herrschaften nal.nrcn von hier au« vurch die Halle ihren Ausgang zur kaiserlichen Groß- mntier. um hier an» deren Händen ihre WeihaachlSgadra zu r>:>- psangea. Da« Pokal» ist rine Stätte der Vergangenheit geworden, dar wurde man an diesem Abend gewahr: R- Zukunst hat lick ihre Stätte im königlichen Schlosse bereitet. U'ker dem zweiten Porial von der Kursurstenbrücke her liegt der Psei.eriaal. ein Raum von Säulen gestützt, mit Marmor bekleidet, von dem wir neulich erst unseren Leiern eine Brschreibung gegeben haben. An der nach dem Schießplätze gelegenen keile wnrcu in den Eckrn zwei hohe, säst bi« an die Decke reichende Taauenbäume ausgestellt und zwischen diesen sünj andere iu absteigender Linie, jeder sür eines der kaiserlichen Kinder, vom Kronprinzen au bi« zum kleinen Prinzen Oskar. Bei Ausschmückung der Bäume waren der Kaiser »nd die Kaiserin am vorhergehenden Abend mit Hilfe der Herren und Damen der Umgebung selbst thälig gewesen. Unter den Baumra standen die mit weißen Damastlionca be deckte» Tisch« mit der Gaben reicher Fülle. An beiden Leiten daneben waren die Tische sür den Kaiser und die Kaiserin, die Prinzen .Iriedrich Leopold uud Alexander, den Erbprinzen und die E,b- prlntelsia von Sachsen-Meiningen ausgerichtet. Dana war an der, der Feiistersette ge-euübrrliegende» Wand «ine vierte lange Toset ausgestellt, bestimmt, die Geschenke sür den Oberhosmarschall. die Hosmarschälle, die General- uud Flüaeladjuloulen. den Geh. LodineiS- rath, de» Leibarzt de? Kaffer«, die Ober-Holmeisteria. die Hofdamen und die Kammerherren der Kaiserin auszunehmea. Mit ihnen ballen Ihre Majestäten und die gruaonlen Fürstlichkeiten im neuen Speiscsaolc za Miliag gespeist; um 5 Uhr fand der Eintritt iu den P'eilerival und die Bescheeruag statt, von da an begann eiu Krieg«, lärm mit Trompeten uno Trommeln, und Heller Jubel au« Sindcr- stimmrn dnrchschwirrte de» Saal im Hause deS Kaiser« nicht anders wie in den gegenüberliegenden Bürgerhäuser», w» rbrusalls die WkihnachlSbäume im Lichierglanz erstrahlten. Unter den Ge schenken de- Kroupr azcn befand sich eia sehr inftructtve«, uümlich eine Nachbildung der Uniformen der braudeuburgischea und preußi schen Armee vom Großen Kurfürsten an bi« aus die Gegeuwau, vargestelll ia zehn Eeniimeter großen Soldaten ta Blei» welche in Brrlm eigen« sur den Kronprinzen hergeftellt wurde». Der Kaffer und die Kaiserin ja»»«» bei dreier Beschenk»»- ihr« Freude an der jenige» ihrer Kinder und Umgebung. Zur Bescheerung kamen dann auch Prinzeß Aeodora von Sachsen-Meininger» uud später au« dem Palais der Großherzog und die Großherzogin von Baden, die spater bohl» zurückkehrten und den Rest des Abend« mit der Kaffen» August., verbrachten. DaS war der diesjährige Weihnachtsabend am Hotel E>«lrbrn. 26 December Eine Rabenmutter ist die verehr!. Friederike W. von hier. Dieselbe wollte sich ihres kränklichen Kindes entledigen und gab demselben aus Anrathen einer anderen Frau Schwefel mit Grie« ei» Um nun aber die Folgen ihrer ruchlosen That nicht ru sehe», entsirnte sie sich und ließ da« Kind allein. Durch entsetz liches Schreie» wurden Mitbewohner de« Hanse« ausmcrl sam. Die Schändlichkeit wurde sofort entdeckt und infolge rugezogener ärztlicher Hilfe wurde daS Kind vom sicheren Tod: gerettet. --- Aus Bad Ein«. 27 December, wird un« geschrieben: Heute Rachmiltag wurde unter äußerst zahlreicher Bethriligung der hiesige königliche erste Brunnen- und Badearzt, Geh. SanitätS- rath vr. Orth, welcher in der vorgestrigen Nacht nach mehr- wöchenlklchcm Krankenlager im 77. Lebensjahre verstarb, zur ewigen Ruhe bestallet. Herr Geh. Rath llr. Ort'.i war bekanntlich stet» der behandelnde Badearzt Kaiser Wilhelm'« 1. und Kaiser Alexander'« 1l. von Rußland während ihres Einser Eurausenihalte«. Auch die königlich sächsischen Majestäten, sowie Kaffer Friedrich al- Kron prinz im Jabrc 1887 erwählten denselben als ärztlichen Beraibcr beim Gebrauch: der hiesigen Thermen, ebenso wir verschiedene andere fürstlich« Persönlichkeiten. Im Lause seiner langjährigen Emjer K rksamkeit, die sich auch aus die Verwaltung de« hiesigen ArmenbadeS erstreckte, wurde Herr Geh Rath durch eine ganze Reihe von Ordensverleihungen ausgezeichnet, lntbesoudere auch durch den Kronenorven zweiter Ciasje, welchen ihm Kaiser Wilhelm im Sommer 1885 in daukbarer Anerkennung der ihm geleisteten Dienste verlieh. Dem allezeit liebenswürdigen Arzte «nd edlen Mensche» wird imm-r ein dankbares Andenken gesichert sein. — Für da« hier zu rrrichtende Kaiser Wilhelm.Denk mal sind in der letzten Zeit wieder einige reck» schöne Beiträge von auewärtS eingegangen, so von dem Ehieabücger von Ems. Herr» Oberhosmarschall Grase» Perponchtr, 500 vo» Herrn Genera!- pobSarzt De. von Lauer 50 ^!. von den Deutschen in Lhina dmch daS kaiserliche Eoniulat in Amoy 73 20 rc., doch fehlt noch sehr viel zur Schaffung eine« würdigen Denkmals. Möge man doch im deutschen Baterlaud über den anderen DcnkmalSplojeclcn nicht »ergeffen, daß gerade Eins, die Stätte, wo der erste Sie,» »um Vau bei deuisctze» Reiche« gelegt wurde, nach Berlin das meiste Anrecht aus ela Denkmal Kaiser Wühelm'S hall — Die nächstjährige Kaiseerrgatta ous der Lahn soll am 19. Juli stattfinden. Man h r bereit« jetzt diesen Tag festgesetzt, damit et» Z»samm:iitressen m i indiren Regatten vermieden werden kann. ---- Petersburg, 26. December. Au» ver Gouvernc- mentSstavl Nowgorod wird gemeldet, daß da« dortigc Slavtthcatrr während der Vorstellung nievergebrann t ist. DaS Feuer ist durch Platze» einer GaSrvhre entstand«,, Menschenleben sind dabei leider zu beklagen, da daS Tbecikcr tlbeeslillt war und sich Alle« »ach de» AuSaänge» drängte: zwei Personen sind erdriickt, rine größere Anzahl bat me! r vver minder schwere Brandwunden davongetragen. — Aellrste Studentenverbindung Im Iabre 1686 gründeten einige lernbegierige Studiosi der Themse,te der Universität Leipzig eine Verbindung oder, wie es damals H eß. „eine Compagnie', zu dem Zwecke, daß von der Hälfte derselbe» einer um den andern ein hebräische« Capilel coi« dem Alken Testament sür sich privato staffio analysiren, darüber rxegcsiren und philosophiren und dann zu gewisser Zeit Alle darüber rbre Gedanken zum Besten geben sollkeii, während die andere Hälsle der Mitglieder mit dem griechi schen Text ou« drm Nene» Testament Gleiche« z» ti ini hatte. Diese .Compagnie", welche unter dem Namen Oallagiiim ?kilodidlicam lebenSkrästig blieb, halte unlcr > »deren B ' stimmungen auch die getroffen, daß. wen» ei» vormalig s Mitglied, »ich rrl altener Beförderung, Hochzeit halte» wollte, er die« den Commilitonen brieflich anzuzcigeu und ein Carmen zu diesrr Festlichkeit zu verlangen batte. Mit diesem Gedichl empfing,der Bräutigam als Hochzen-geschenk so V:U Reichs- ein arvUe« Fomllienkell war r« auch. Kaffer Wilhelm «tz der Kaffer,, «u-usta drga,^, wurde, «»«^tmpfmz.der Bräutigam als .pochzeii,gescheut ,o v ic ReichS- ihm« Pal»'«. »«» di, Weihnachtsdescheeru», «« Hai« Hmff«Mthal«r.'»l» er.Jahr, Mitglied der Verbindung gewesen wap.
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