brummte abgebrochene Sätze vor sich hin und wiederholte immer wieder die Strophe aus einem alten Liede: „Triff mich, Herr, mit deinem Zorne, laß mich büßen meine Schuld, straf mich aus dem starken Borne deiner heiligen Geduld!“ An Festtagen kommen der Pfarrer aus Pataz, Händler aus Celendin und andere Gäste aus der Umgebung nach Calemar. Dann füllen sich die Häuser mit Besuchern. Zwischen Gebeten, Prozessionen und endlosen Vaterunsern zechen wir und leben wie der Herrgott im Himmel. Gitarren, Flöten, Antaras und Pauken sind da, und das Tal ist bei Tag und Nacht eine wahre Drehorgel, deren Töne mit den Stimmen des Flusses, der Bäume und des Windes verschmelzen. Man hört Marineras, Kaswas und Huainos. Unser Fest ist berühmt, was ja ganz selbstverständlich ist, denn die kleine Jungfrau der Beständigen Hilfe von Calemar in ihrer win zigen Kirche tut mehr Wunder als die Jungfrau der Beständigen Hilfe von Santiago, die sehr groß ist und eine schöne Kirche hat und unter deren Sockel das ganze Jahr hindurch Kerzen brennen. Das kommt wohl daher, daß unsere Jungfrau eine Gringa mit traurigen, blauen Augen ist und bei dem Herrn in größerer Gnade steht. Die Sache ist also die: Der alte Matias liegt auf den Tod darnieder. Ich kümmere mich nicht mehr um ihn und gehe an meine Arbeit; es ist zwecklos, den Versuch zu machen, ihn hochzureißen. „Laß mich in Ruhe!“ hat er mir gesagt. „Kein Herz verrät seinen Herrn.“ Da machte ich mich daran, Plätanos zu pflanzen. Um Asche zu gewinnen, brauchte ich kein Buschwerk abzuhauen; denn der Fluß hatte nach der Hochflut massenhaft Baumstämme und Röhricht am Ufer zu rückgelassen. Ich türmte einen ganzen Berg davon auf und zündete ihn an. Die roten Flammen wuchsen riesenhaft gen Himmel und