So muß man also die Zicklein zum Mittagessen verzehren. Man geht zu Dona Mariana, die sich mit der Zubereitung große Mühe gegeben hat und nun darauf wartet, daß sich die Jäger dankbar zeigen und eine regelrechte Jagd auf das Untier anstellen. „Diese Nacht kommt der Puma nicht davon!“ versichert Arturo. „Männer“, sagt Encarna, der mit den anderen Cholos so gierig vor einer großen Schüssel Ziegenbraten sitzt wie ein Geierschwarm vor der Beute, „Männer!“ (er schluckt an einem mächtigen Bissen) „Männer! Ich sage euch, als ich den Puma sah, war er blau ... blau wie Indigo ... Wer weiß, vielleicht ist er verzaubert!“ Simön Chancahuana, der sich mit einem großen Knüttel bewaffnet hatte, aber erfahren mußte, daß ihm dieser nichts nutzte, da der Puma bei seiner Schlauheit und seinem scharfen Blick natürlich anderswo vorbeikam, lacht laut auf. „Unsinn! Verzaubert? Das sieht im Dunkeln nur so aus. Ich sage: Es ist ein Puma wie alle andern hier in der Gegend.“ Aber Arturo kann sich nicht erklären, warum er vorbeigeschossen hat. „Mit meinem ,Rostigen“ habe ich sonst immer getroffen! Ich muß wirklich an etwas Schlimmes denken, weil ich ihn nicht zur Strecke gebracht habe.“ Dann erzählt er stolz und ausführlich, daß er eines Tages einen Adler mit einem Schuß in die Brust heruntergeholt habe. Ein ander mal habe er einem Reiher den Kopf zerschmettert, und auf fünfzehn Schritt schieße er so viel Birnen vom Baum, wie man von ihm ver lange, und treffe mitten in den Stiel. Schließlich erklärt er: „Wenn es ein Puma ist wie jeder andere, kommt er heute nacht nicht davon!“ Er wird Abend. Das Tal schlummert in Dunkelheit und Regenfall, aber in der Hütte Dona Marianas wacht die Angst. Als Hormecinda den Haushund Matarrayo bellen hört, stöhnt sie wie ein Zicklein, so sehr tun ihr die Tiere leid. Sie ist ja Tag um Tag hinter ihnen her,