schwärze heraus; darin führen dunkle Schatten einen Tanz auf. Betrunkene Indios taumeln von der einen Seite nach der andern hinüber, stammeln und stottern und stimmen wehmütige Lieder an. Sie beeilen sich, den wilden Reitern auszuweichen; lauter Hufschlag kündet deren Nahen an. Einige rufen: „Die Herren sollen leben!“ Wie der Sturmwind sind die Romeros vorüber. Nun halten sie mit einem Ruck vor einem Hause, in dessen Nähe eine Pauke ihre hal lende Stimme vernehmen läßt. Die Pferde schnauben, spitzen die Ohren und wollen sich nicht in den Bezirk hineinwagen, wo es so aufregend dröhnt, aber die Sporen dringen ihnen in die Flanken. Sie jagen weiter und rennen die Indios über den Haufen. Die beiden Reiter kommen vor ihrer Herberge an und rufen laut nach Dona Dorotea, der Wirtin. Dona Dorotea begrüßt sie freundlich nach alter, guter Dörflersitte und reicht ihnen randvolle Gläser Chicha. Sie hat das Getränk eigens für das Fest zubereitet, und nun trinken die Männer in großen Zügen, während die Rosse neben ihnen wiehern, denn sie wittern das nahe Luzernefeld. „Wie steht’s im Tal?“ „Alles beim alten.“ An den kleinen Tisch, der auf der Veranda gedeckt ist, tritt Lucinda und trägt gefüllte Schüsseln auf. Eine talggenährte Lampe gibt ge rade so viel Licht, daß man das Mädchen erkennen kann. Lucinda * geht ab und zu und bedient die Gäste mit sorglichem Eifer. Arturo, der sich eine Meerschweinchenkeule einverleibt, stößt Roge mit dem Ellbogen an: „Mensch, ein nettes Mädel!“ Natürlich ist Lucinda ein nettes Mädchen. In den zwei Jahren, seit dem die Romeros zum letzten Male hier waren, ist sie wie eine Frucht herangereift. Arturo betrachtet sie wohlgefällig, wenn sie sich dem Tisch nähert. Das Licht erhellt ihre Gestalt nur schwach. Aber