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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189002168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-16
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.02.1890
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7. DU W MM SUdlM lü A«!M Nr. 47. §ml«s dk« 1k. Kdmr 18SK. Zu de» Neichstagswahleu. > Zur Auseechtsrhaltuag der Ordnung in den Wahllokalen ist vom Rath der Stadt an die beiden hie sige» große» Turnvereine da» Ersuchen gerichtet worden, eine Anzahl Turner »u stelle». Wie w»r erfahren, sind sowohl der Allgemeine Turnvrreia all der Leipziger Turn verein ans dieses Ersuchen «iugegangen und werden von dem erster» 80 Mann, von dem letzteren 40 Mann zu diesem Behuf gestellt. Dir zur Ausrechierhaltung der Ordnung be stellten Turner sind an rot den Binden kenntlich und stehen zur Verfügung der Wahlvorsteher. * Gestern Nachmittag fand eine Sitzung de« Wahl« comitd» ber verewigten Ordnung-Parteien jür den Wahl, krei» Leipzig-Land in Trietschler'« Saale statt. E» waren in derselben über 400 Personen anwesend. Besonder« begrüßt wurde im verlaus« ber Versammlung die von Herrn B r u »o Sparig mitgethellle Tharsache, daß der von der deutsch- socialen Partei ausgrslellte Eandidat, Herr Pastor Scheu »er au» Tauscha» in patriotischer Entsagung und au» Lieb« zu seinem engeren Lateilande Sachsen aus seine Eandidalur endgiltig verzichtet habe. Die Versammlung sprach ihre lebhafte Genugthuuag und Dankbarkeit über diese» Schritt ein stimmig au«. E« stehen sich also nunmehr im 1Z. sächsischen Wahlkreise nur der Eandidat drr soc>al-revolutio»aireu Partei, Geyer, und der auch in der Versammlung anwesinv«, all seitig hochgeschätzte Eandidat der vereinigten Ordnung». Parteien, Or. weck Ferdinand Goetz, gegenüber. Die Situation ist dadurch in letzter Stund« wesentlich geklärt worden, da nun auch die Wähler von Taucha und Umgegend, welche Herrn Pastor Schenner ihre Sym- patvien zuwenveteu, eiumüthig für Or. Eortz eintreten. Slimmzeltel und alle möglichen sonstigen Drucksachen werden den Vertrauensmännern in den nächsten Tagen ziigeschickt werden. Etwaige Wünsche und Anfragen werten für die bereit« angcschlojsenen und noch anzuschließenden Borftavtdörser. sowie für die 6 Städte beS Wahlkr-»eS bri Herr» Piosesior Or. Howard. Fel rstraße Nr. 2. eine Treppe, sür alle übrigen Döriei bei Herrn Bruno Sparig eilebigt. Wir freuen un» über die erzielte» Resultate, und liegt e» nunmehr an den Wählern selbst, durch ihre Thätigkclt an, Wahltage zu beweisen, daß sie trotz der Agitation der Socioldcinokratie treu zu Kaiser und Reich. König und Vaterland stehen. Ter Ausruf an die Knegervereine, besten wir schon in der letzten Nummer gedachten, wird in vielen Tausenden von Exemplaren demnächst zur Verlheilung gelangen. * Die neuest« That der Antisemiten oder Deutsch- Socialen muß jeten unbefangenen Wähler mit Unwillen erfüllen. Aus dem Landkreise gehen un» heute Schreiben zu. welche wiederholt klar beweisen, daß diese im Stadtkreis« auch von Handwerkern und besonders von Jnnungsleulen piolegirte Partei durchaus den Socialvemotralen im Land kreise zum Siege verhelfe» will. Trotzdem e» bekannt geworden ist, daß ihr Eandidai Herr Pastor a. D. Schenner zurück- trill, suchen diese Herren noch gegen Or. Goetz, also sü> die Socialdemokratie zu wirken. Sie thun die« allerving» in plumper Weise, aber iw lhun e« doch. E» versende! nämlich „Ein Lehrer, »er zugleich Deutscher und Turner ist" mit der „Bille in Collegenkceisen von Hand zu Hand zu geben" ein Gedicht, welche« sich in dem „Dulschen Turnei Humor" befindet und besten Autor angeblich Or. Goetz ist. Diese« Gedicht ist betitelt „Der Schulmeister Entstehung" und schildert in humoristischer Form unv harmloser Weise die Verhältnisse der Schullehrer, w>e sie früher waren. Es ist ein Lied, wie e« in dieser oder ähnlicher Weise oft genug beim geselligen Beisammensein ber Lehrer gesungen worben ist. Diese» Lied nun schickt der Lehrer, ber zugleich Deutscher und Turner ist" an sämmlliche Lehrer de» Landkreise« unv macht folgende Bemerkung dazu: »Möge Gott, der Hobe, Erhaben«, lebendig ihn schinden, sowie er einstmals den srcvelnden Maisia» schund. — Derselbe Man» erblickt seine Ausgabe aiö Geschäftsführer der Deulscher» Tnrnerschasl darin, deutsche Turner au-zustoßen und basür Turnvereine an sein Herz zu schießen, die zur Häljle au» Juden be stehen. — Welche Entartung!" Da» ist also des Pudel» Kern. In ausfällig plumper Weise sollen die Lehrer de» Landkreise» gegen vr. Goetz eingenommen Werder unv diesem ihre Stimme nicht geben, somit also ber Soc>aldc,»okratie invirect bcispringen. Ta» Manöver der Auiisemileu wird jedoch nicht gelingen. Tie Zuschriften, weiche wir empfingen, geben Zeugniß. daß die deutschen Lehrer Balerlanvrgesübl genug besitzen, um rürem Eoll'gen, wenn e» einer ist. m>l seinem Rathschlag die Thür zu weisen. Da» vertrauen haben wir zu unseren Lehrern, daß sie, unbeschadet vielleicht mancher abweichen den Meinung von der der Eanvidaten, noch treu zum Vater» lande unv zu Kaiser und Reich sieben und der antisemi- Iiichcn oder beulsch-socia len Parle», die alle Machen- ickaslen anweudel, um den Sieg der Ordnung-parleien in Leipzig-Stadl und Leipstg-Land zu Verbindern, da- rechte Wort >m rechten Augenblick, am20.Februar durch Abgabe ihrer Stimmzetlel, sagen werden. * Großpötzschau. 14. Februar. Heute Abend r/,8 Uhr jand im hi sigen Gasthof- eine Versammlung der ver einigten Ordnungsparteiea stall, zu welcher sich auch au» Lei, benachbalte» Dörfern Mvibi«, Oelzschau, Kleir Pötzschau, Dahlitzsch. Muckern und Dceirkau, sowie auS Rötha zahl reiche Wähler eingesunven ballen. Während de« nach In halt wie Form bedeutenden ausklärenden, erhebenden und die Gewissen schärfenden Vortrages de« Referenten Herrn Or. Han» Bum herrschte völlige Ruhe unv ungethcilte Aus me,kiamkeil. nach Sch uß deS Vertrages aber gab sich die allg-meine Zustimmung in lautem Beifall ku»d. Mit einem dreifachen Hoch aus S«. Majestät den Kaser und S«. Maj.stät unseren geliebten Leu.deeherrn ward die ver> sammlnug,' welche durchaus würdig und einmüthig verlause» war. von dem Vorsitzenden Herrn Amlinann Grüner Oelzschau gesch ossen. Die Gemeinden unseres Bezirke« haben >m Iahe« 1887 fest geschlossen gegen die Umsturzparlei ge- stimmt, sie werden sich nach aller Voraussicht auch die»mal der Pflicht reichstreuer Bürger bewußt zeigen. * Kleinzschocher. IS. Februar. Da unser Reich«kag«- candidat Herr vr. wock. Ferd. Gory jetzt zu sehr in Anspruch genommen, so haben vie Ordnungsparteien hier daraus ver zichtet, ihn zu veranlasse», hier zu sprechen; doch haben sie vorgest-rn im Saale de« Reich-verweser» eine Versammlung abzehallen, zu welcher Karlen auSgegrden waren und woran über 200 Herren Iheilnadmen. Herr RittergulSpachler Kröbel. der Vorsitzende de» hiesigen WahlcvmilLS, eröfsaele die Versammlung mrl einer kernigen Ansprache, in welcher er die Erschienenen ermahnte, wacker sür die gute Sache zu arbeiten. Sodann hielt Herr Pastor Lohse eine l>/,stünvige Rede, in der er namentlich die von den Socialdemotralen beliebten Lorivüise gegen den EartelreichSkag widerlegte »nd auch seiner!«»« zu eifriger Thätio':il sür die Wohl de« Herrn Or. Goetz -ussorberle. Die Steve wurde mil stürmische« Bei fall ausgenommen. Die Gocialv-mckrateo sind hier außer ordentlich thLlig, um Stimmen sür sich zu gewinnen. Grimma, 15 Februar. In den letzten 8 Tage» vor der Wahl, also vom 13.—18. Februar, finden ocrr haben schon stallgesuaben zweinodzwanzig Wahlversamm lungen: 5 konservative. 8 socialdemokratilche. ü freisinnig». Genug sür dieseo einen Krei«! Die Opposition zieht alle lSchleußeu aus; dem Freisinn kommen noch in letzter Stunde ! au«wärligr Redner zur Hilfe, während seilen« der Social- > dewnkratte die Herren Bebel unv Liebknecht ans dem Kampf platz« erscheinen, trotzdem sie jetzt gewiß sehr in Anspruch ge nommen sind. WLbrenv Bebel am Donnerstag Abend in Dorna sprach, tral Liebknecht in Wurzen aus. Unser Wahl kreis besteht in diesen Tagen seine Feuerprobe. Hält er au», dann ist er sür lange Jahre der konservativen Sache gesichert. s Dresden, 15. Februar. Die beiden von den Ord« nung«parteien gestern Abend abaehaltenen Wahlver sammlungen in All- und Neustadt sind ohne große Störungen verlausen. In der Neustadl war den Socialdemv- kraten der Zutritt untersagt und wurden D ejenigrn. welche sich dennoch eingedrängl hatten, noch vor Beginn der Ver sammlung in der höflichsten Form au« dem Saale entsernt. In der Eentralhalle in Allsladt hatten sich aber Sccialdemo- krateo in größerer Zahl erngrsunven, welche sich in der satt sam bekannten rüpelhaften Weise betrugen, denen es aber gleichwohl nicht gelang» die Versammlung zu sprengen. da« ArdeltSverhältulß sortzusetze, oder wlrdrr anszunebmen. Unter allen Umständen werde die Verösfeirillchung de» Schiedsspruch» den W-r:h Hoden, daß sie aut die öffentliche Meinung, brrr» Bedeutung sür de» Ausgang der in Frage ft heubeu Art ersahrungSmäßlg erne lehr erheblich« ist, «nsklärend »nd brrichligend »lazuwlrke» geeignet Irl. Gewerbegerlchle. In der Begründung zu dem Gesetzentwurf. betref fend die Gewerbegerichle, sind von des»n»erem Interesse d e Ausführung«», welche sich aas die Ttziiiglelt der Gewertze- ge richte als Eruiguugsämter beziehen Ke wird daraas hio- qewiesen, wie e» bei den >» neuerer Heit »orgekommenen Ardelter« auSstäudro al» eia schwer wiegender Uebelftand empsnnden sei, daß r» auch bet vorhandener Geuergißeit zu Etnigungsv-rhanolnagen aut beiden Selten zur wirklichen Linleiiung solcher gar »ich, oder u-cht rechtzeitig gekommen sei, weil e« an einem Organe sehlle, welches gecigae« und bernke» gewesen wäre, die Leitnog solcher Berhond- iullgen vad die Vermittelung zwischen den streuenden Part ien t» die Hand zu nehme». Es werde deshalb wenigsten» der versuch zu machen sein, duich Schaffung «ine» solchen Organe» und vurch einige V stimma men über da- des den Be,» Handlung-n innezuballende Verfahren eine sriedliche Erledigung der zwischen Aideitgeoern und Aibeiteru über die billige» B-diuguogeu de« Arveliervertrnge« entstehenden M-inun^.v-r- ich-edenhenen zn erl-ichtera und die sür beide Theile mit -chweren Opfern verbundenen ArbcilSeiuslrllirege» tdunl chst zu vermeiden, oder, wo sie entstanden. mSgl-chst rasch zu beseitigen. Die Hoffnung, daß es den Gewerbegerichle» gelingen weide, durch eine ns Sachkunde beruhrnde nnpaiikiische Rech sprecoung da» Be-trauen der Ari eiigeber und Arbeiter zu gewn »en, lasse es gerechtst,rigi rische neu, Ne zu eu er Thät-gke» zu berusen, deren kisolg in erster Linie durch die venrauitrit mit den Beziehungen zw ia, n A-be,l. aebern und Arbeitern und durch daS Vertrauen der Bc-Heiligten bedingt sei. Wie die Bestimmungen über b:e Thätigken ber Ge- iveroegerichie al» Ern-gung änner im Eutwuife sestaeietzi sind, „auen w-r schon s-üher venchlet. Ueber diele Einzelnenen jäßi sich die Be irünLung im spec eilen Theile au». Darin wird con- statirt, daß weder den Arbeitgebern noch den Arbeitern eine Verpflichtung auserlegt werden könne, ihre Streitigkeiten vor einem LinigiiiiiiSanlle zum AuSiroge zu i-rli'ge», zumal e» an qeeianelen Mitteln seulen würde, die Erfüllung dieser Berpfl chtung zu erzwingen. Di« Tha-igkeit de« Gewerbegerntii» o!» Ein,„u->gSai»> solle bader nur eraireirn, wenn sie von beide« Th ilen augerujen werbe. Da durch werde n chi ouSgeichlosien, d-ß bei diodenden Arbeilsri- stellungeu da« G-werdege-ichl od-r dessen Voisitzender die Arbeitgeber und Ardelter zur Anrusung zu veinnloff n iucht, oder wenn der eine Tdeil bat G-weib-gerichi angeruleu hat, den anderen Iheil zu gleicher Bn-uiuug ausiordcri. Voruusietzung einer g ordireien Leehandlung sei bei rtuer größeren Zahl von Beideiltgten die Best-llung einer n>cht zu großen Zahl von Lrrlreler». Für die Aibclter werde eine Verireiung immer ersoroerlich sein, sür die Ardeiig-der nur, weuu eine größere Zahl derselben beih-il gl sei Leien nicht m hr al» drei Arvengcber bith:-l>gt. so würd n sie persönlich vor dem ElnigUi-g»amt ve>handeln lönaen. Der Regel nach solle di« Zahl der beidrrstiligcn B rtreier nicht mehr aiö je d> ei betragen. Da es aber murr Umstünden, z. B wenn sür einen Jndustriijw ig verich «Vene Llasjen von Arbeitern m Velinchl komme», sür die Berha-dluogen sörderlich jela könnte, wenn rnie glößere Zahl von Vertretern an denselben the-lnimmt. Io solle da« El--»iungtaml besngt sein, eine größere a!» di« regelmüße Zahl von V'Nretern zn.iulasstn. Für die Best-llung der Vertreter iö-iae e>n d-sti»»ileS Ve>ioh-eu nicht borg,schrieben werden. E» müsie daher dem i-ew.rb-gerichte überlassen werden zu beurtdeistn, ob Diejenigen, w iche al» Vertreter der beiden TtzeUe auslreien, als solche legitim-ri «rscheinea. Wo sür di« Ärbeikgeder und Arbeiter vrgauisirre Vereinigungen beständen, würden die Organe dersilocu oder die nach den Sratulen derielben gewühlien besonderen Berireler sich leicht al» solche legi ilinirrn köna n. Wo solche Bricinigungen nicht bestünden, weide sich für die Vertreter der in ist weniger zahlr-ich?» Arbeitgeber die Legitimailon leicht durch schris-liche Vollmacht erbringen lasse». In manchen Fällen» z. B. bei AibeliSe uftellunge», die sich aus e ne einz-lne Fabrik beschränken, werde Leprere- auch sür di« Vertrete der Arbr-ler gescheiten können. Im Uebrigen werde die Wahl der Vertreter der Arbeiter io ber Regel in einer öffentlichen ver iammlunq erfolge», und die darüber in den offentl ch n Blülieru erschein »den Berichte würden meist genügen, um iowohl den detheiligte» Arbengkberir wie dem Linigungsamie ielbst ein Uriher über die Legilimaton der al» v-rireter auslreienden Personen zu ermügltchea. Die Wivligkeit des Einigung-versahren- rechisert g« die Borschrisr, daß da- öiewerdegericht, wenn e» als Einig»,igSaun ihütig werde, mit vier Be sitzern besetzt sein solle. Die Ergänzung »es EiniqungSamlcS du>ch verlrauenSinänner der Bttheiligien würde dazu delkragen, eine ersolgee che Thüligkeit deffeldcn zu beiöidern Sie t-lle daher eintreten muffen, wenn sie von beiden Theilen unier Bezeichnung der zu>uz ebenden verirauenSmünner heaniragt w-rde Die nächste Aufgabe de» EinigungSamie» besteh: in ber Klarstellung der Slreilpu -cte und in der Ermittelung aller derjenigen Verhält nisse, welche sür die venriheilung derselben von Beteuiung seien Zu dein Ende sollten zunüchst die Vertretungen beider Theile ver nomniea werden; «nd um eine beiden Theilen gerecht werdend« und müglichst erschöpseade Feststellung zu sichern, iolle jedem Beisitzer und VerlrauenSmaun gestgilet sein, Fragen zu stellen. Ire Vernehmung vo AuSkuniiSperionen weide namenllich in iolchen Fällen einzuirelen haben in denen sich zwischen den tbatiüchlichcn Angaben der B-riretec Wider rvrüche finden. Nach abgeschlossenem Ermitieluirgsverialireu solle ein« Verhandlung mit den beiderseitigen Vertretern stattffndin welcher zunächst die Anerkennung der Ergebnisse des Erin-ile ungs- versah«»» durch dle Bertceler oeider Theile herbeizniahren und aus der so gewonnenen Bruodlag- der versuch eine, Einigung aozusielle sei Werde herbei ein günstiger Ersatz erzielt, so schließe das Bei iahrcn mit einer öffentlichen Bekannimachuug der getroffene» Verein b-irung ab, wclche von den Mitgii d-ru de» Einigungsamle» und iämintlichcn Bcrirciern zu unlerztichncn sei; daß eine uns diese Weiie derbeigrsuhrie und öffenilich kundgegebcne Beicinbarung von alle Beiheilirien sür die Bedingungen de» weiteren ArbeilsverdällnisseS al- uiaßgebenv anerkannt werde, könne zwar durch äußere Mittel nicht erzwungen w-rdeu, werde aber als Regel angenommen werden dürfen. Aber auch wenn eine Einigung zwilchen den Vertretern beider Theile Nicht erreich» werde, iolle da» EinignugSaml seine Bemühungen, eine Beilegnag der Streitigkeiten herdeizusuhren, nicht ohne Weile«» eiustellcn, vielmehr den Versuch machen, über d:e Bedingungen, aus welche hin ein« Einigung dilligerwets« «,wartet werden könne, leiaerleil- zu einem V-schluffe «elangcn unv de auf Grund diese» Beschlüsse» ubzugebenden Schiedsspruch den Lerlrere n beider Theile zur Erklärung Vorleger,. Da« mvra lisch« Gewicht, welche- einem solchen Schied« pruch beiwohne, werde um so größer sein, je sorgläliiger u»o object-ver da- Liaiguugsamt bet der Feststellung der Tdot'gchen und bei den Einigung-Verhandlungen dorgeqangen sei, und e» se- die Hoff nung u chl auSgeichlossen, daß, namenllich wenn die Eurrich'Ung ei' längere Zeit in Wirksamkeit gewest», in nicht jclienen Fälle» bkid Iheile sich ichließlich dem SchiebSipruche unierwersen werden. Dir» werde in der Reg-l allerdinq» daun uichi zu erwarten sein, wen» auch iuueehakd de» EinigunqSamte« d>« Ansicht iämmilicher sür die Arbeit- ber tugezogenen Beisitzer und vertrnuensmäniier derienigen iämmtlicher für d e Arbetler zug-zogenen g-g nülleigestände» Hai und der Schied-spruch nur durch die oii«!ch'<iggevci>dc Stimme de« Vorsitzende» zu Siaad« gekommen ist. Le»halv sslle in -olch Fälle» der Vorsitzende berechtigt sein, sich seiner Sltmme zu enthalten und zu conftotre», daß eia Schiedsspruch nicht zu Stande gekommen iri. Auch in dem Falle, in w ch-m nur eine der beiden Parteien oder keine von b-ide , sich dem SchiedS- sprach« unterworien bade, solle eine LerSffenllichung des letzteren flatiflndrn, da die Möglichkeit nicht anSgeichioffea Iri, daß trotzdem größer» oder kleiaer« Kreise dar v-the,ltgt»a aus beiden Seit'» sich eclschlitßeo, naler h», un Lchiedsspruch- angegebenen vedlugua-eu Aftronomischts. Wie «ln Ton höher wird, wenn sich der Beobachter Per Hörende) und die Tonqnelle rasch nähern, oder bei rasch ich vergrößernd« Entfernung ber Ton lieser wird, wert in jenem Falle eine größere Anzahl von Schallwellen da« Odr de» Beodachler« tnfsl, so müßte die« auch in ähnlicher Weise mit den durch da« Lichl erzeugten Netberwellen stallfinden und e« müßte sich die Farbe einer Lichtquelle ändern, wenn eine Annäherung oder «ine Zunahme der Enlsernung de« Be- odachler« und der Lichlquelle stallfindet, zugleich aber muß och eine Verschiebung ver Speclrallmien in dem von der lchlquelle erzeugte» Spectrum siaUfinben, und die Linie O V . welche eine bestimmte Lichtquelle enlst-hen läßt, würde i hinreichend rascher Annäherung sich der Stelle der Linie 6 nähern. Diese Theorie kann wohl in Bezug aus die Aenverung der Farbe angesochien werden, nicht aber in Bezug aus die ver- 'chikbunq der Specirallinien. Hieraus folg! nun. daß die spcclral- annlyiischen Beobachtungen un« auch eine Annäherung oder ein Entfernen der Sterne erkennen lasten müßten. Diese Beobachtungen sind srrilich mit ganz besonderen Schwierig keiten verbunden, da eine Bewegung von lO geographischen Meilen in rer Sekunde nur ein« Verschiebung von etwa einem Sechstel drr Enlsernung der derben Ralriumlinien, h. eine Verschiebung von >/„ Milliontel Millimeter ent- pricht, außerdem aber auch die Bewegung der Erde in ihrer Bahn berücksichtigt werden muß. Ist nämlich ein in der Rabe der So-inenbabn befindlicher Stern zur Zeit der Be. odachtnag iw Grad von der Sonne enlfcrnt, so folgt schon aller» au« ver Bewegung »er Ertze, die in d.esenr Falle d recl ns den Ster» gerichtet ist, eine Annäherung von 4 geogra phischen M-itcn in der Sekunde oder bei entgegengesetzter Bewegung — aus der andern Seile der Sonne — eine vcr- rö^ernbe Entfernung von gleichem Betrage. Die di«ueng-u Methoden, aus speclralanalhtischem Weg- die Annähernng oder da« Entferne» der G stirne zu bestimmen, waren dis jeyi noch von z emlich zwe>s lhasler Natur und erst neuerdings hat Professor Vog l, Tirecior de« astrepdhsi- talische» Ot-servaiar-um« zu Potsdam, eine neue ..Ipeclro- grapb sche" Mcidove erfunden, »>e zu iuverlissigerrn Resultaten iührl unv ih« Probe auch an der Venu« ai« lehr ricdl g be- standen bul. Hiernach enlsernt sich in l Sekunde Capella in Fuhrmann 3>,r. Aitebaraa in Stier 6>/, Meilen, dagegen nähert sich ver Polarstern in jeder Sekunde 3>/,. A pha >m P-rien« l>/». Siriu» (der hellste, j-tz, Adei o« gegen v Uhr in Süd sichldare Fixstern) gleichfalls l>/r Mnl:n. Selbst- verständlich ist e« w»bl. daß die nolhwendig mit der An näherung oder dem Enlsernen de» Slernes verbundeiie Zunahme, bezm. Abnahme de» Lichl» erst in vielen Tausenden von Jahre» beinerkdar werden kann. Die speciralanalhkischen Beobachtungen hat nun neuerdings Pros. Vogel auch aus den bekannten veränderlichen Slern Algol (oder Bela) im Perseu» ausgedehnt. Um zunächst Viesen Slern leicht auszufinden, ziehe man von den bekannten Gürtelslernen de« Orion durch de» rölhüchen Aldebaran im Stier eine Gerade und man trifsi bei hinreichender, neben dem Si-beng-üirn vorbeigedenderVerlängerung, die etwa» größer al» die Enlsernung rener beiden Objecte sein muß, aus Algol an der vierseitigen Grenze der M lchllratze. Nörvlich von Algol und zwar so weil von demselben enlsernl al« die Gürtel lterne de» Orion von Rigel. befindet sich millea in der Milch straßc der Slern Alpha im Perseu». Beide Sterne, die hellsten dies-» Sternbild«», sind von gleicher Helligkeit und nur wenig schwächer al« die 6 hellsten Sterne de« großen Bären, äm Jahre l667 fand Montana«, daß Algol sein Licht penooisch veränverl unv Goodncke wie» 1732 zuerst aus die Regelmäßigkeit der V-räiieerung hin. Dieser -slern bleibt nämlich 2 Tage IO/» Stunden vollkommen un verändert 2. Größe, sinkt al-dann in 4>/r Stunden bis zu seinem schwächsten Lichke von 4 Größe herab unv steigt al-dann eb:-iso rasch wieder zur 2. Gevß-aus. In seinem schwächsten Lickte findet er sich z. B nächsten 15. Februar AbenbS lv Ubr kW Minuten, ferner am 18. Februar Abend« 7 Ubr 4V Min Zu Viesen Zeiten wird man sich sehr leicht von ber Ab schwächung Vc» Lichlr» ve« Algol llberz'Ugen. wenn man den selben mit dem sonst rbm gleichen Alpha Prisen» vergleicht Dre Veränderlichkeit deS LichleS gewiffer Fixsterne kann ver schieben« Ursachen haben, die de« Algol und einiger anverer Fixsterne m>l ähnliche», Lichl oecksel erklärt sich am besten da curch, daß man annimmt, ein Dunkler Körper bewege sich um d-n betreffenden Slern und stelle sich hierbei regelmäßig zu gewissen Z ilen vor denselben. Die aus pho ogeaph-schem Wege ou» esitdrtrn speciralana.yiische» B odachlungen d<e Pros Vogel bestätigen diese Ansicht, und es wurde au» denselben ge folgert. daß der un» sichtbare Algol sich m einer kreldjörniigen Bah» mit einer Geichivinbigk it von 5.7 aeographlschen Meilen in der Sekunde bewrgi, der 7lw OVO M i!e» von ihm eni fern« dunkle B'gleiker odrr mrl einer Geschwindigkeit von l2 Merlen uw Algol. Der Durchmesser ve» bellen Haupt sterne« (Algol! beträgst 230 000, ver seine» dunkeln Begleiter» 180 000 Meilen. Hie Mafien derselben betragen »/» unv rer Masse unserer Sonne. Beide eulsrrnen sich mit einer Geschwindigkeit vo» »/, Merle von unserer Sonne. Diese Zahlen können freilich nur al« lue vorläufig genäherten be trachtet werben. Sch urig. bl« an die Zähne und dsrüver hl»»»« wsppne,. Eol»e ,»« tz«ch irgend etwa« Disponible« lagern: ja, was ist thaea sch'.ießttch Hetzatza? Nu», vielleicht erweisen sich dtes« Befürchtung«» >w l-tzlea In,«, blick doch noch als Lchwarzseherei, und es kommt et» Ankauf »an deutscher Sei'.e doch noch zu Stande. Es wäre das «in Atschlaß der Angelegenheit, der aus da« Sehnlichste z, wünsche» wäre. Bor- läufig möge aber Jeder, der diese Schätze zu würdigen weiß, aber au» irgend einem Grunde bisher nick» zu deren Besicht gung kämme, ko- nte, »och den heutige» letzten Ausstellnugstag benutzen, um da- versäumte »achzatzolr». Adolf Weltkr Deutsches Luchgewerde-Aluseum. * Neu ausgestellt sind die dem Musern» al« Geschenk zu gegangenen bis jetzt erschienen-n zwei Bänd« de» .Motiven ichatzeS sür die graphische» Künste" (Wien, Thiel L Schkrrl) mit 80 Tafeln. Die Sammlung enthalt eine reiche Auswahl von Motiven allerlei Art, sie bielel Entwürfe zu Titelblättern. Tilelkkpsen, Schlußvignelten, Einladungskarten Speisezetteln, Initialen, Vignetten u. s. w. dar. — Tie Galerie d-S Grasen Schack. Heliogravüren von Or. E. Albcrl, bleibt »och bi« zum Schluß der Woche ausgestellt. Lunst-Verel«. Museum. Ttz. Vraj'ä Ausstclliiug antiker cghptiichcr Vortrailsnntze au« hellenistischer Jett. (Schluß.) Nur noch heute wird Leipzig Gelegenheit haben, die,« Herr- liche Sammlung beschauen und sino-ren zu können, und mil dem Abschiede von un» rückt auch der Termin immer näh-r. welcher den Verlust derselben für Deutschland wwricheinl-ch unwide-ruilich be- sieg-ln wird. Der Besitzer dar die Veiäub rnng in Erwartung vo» h -mischen Anknüpfungen so lange al« irgend möglich d ngezöieri; endlich muß aber doch die Enischeidung erfolgen, und diese ist kaum mehr zwe-'-lhait; denn da- kunstsinnige Au-l-inv w»«ei hrißdungeiq aus den Moment, wo die Schatze in seinen Besitz übergeben werden und müsse». Deutschland ist eben, da- siel» man wieder ro recht deutlich, zu arm; zn arm an Geld, unk-, wenn da- auch manchmal noch sich austreiben l> ße zn arm an gutem Geschmack. Da ha» man gut auSeiaande, setzen, dag e« „ch hier NM e ne nie wirdeekehrende Gelegenheit dandeüe, daß -S sich hier um Sachen handelte die in ihren dervorragenden Siück-n als gioßartige Kunstwerke auch heule noch da» Auge jede» Kunstsinnigen, mn Geschmack begavlro Menschen erireuen. die in ihrer Geiammtdrit ader ganz unbezahlbare Denkmäler und Belegstück- bldru, d,e aus eme längst im Z'itnrooie dahin gelMwunbene. künstlerisch dochenlwckekte Eultur- Periode ein bi» j tzr ungrah ites Lichl werfen Haben die- jenigen. die die« l>ö en, gen'ü.lenren Geschmack, um das zu verstehen und zn würdigen, io brauchen sie eben ihn nüidiger zur Nahrung und Nolddurii, »nd der Staat, ja der braucht es auch werter, der muß sich ja gegen allerhand Frledeatbrecher nach bräunen nnd draußen * Neu ausgestellt sind folgende Oelgemäktz«: „Eta Lirelt", Der Täufling" und „Testamrulsausnahme" von Ludwig Bökel- manu ln Düss-lbori. „Hünengrab aus Rügen" von Friedrich Breuer ln Dresden, „Riva degli Sch avoul t» Benebln" »an Richard von Haga in Dretden, „D»ppelp»r«r»1t" v„ Altzys rdielt in München, „Lttrdschast" von O. Arendt I» München; zwei Portrnii», Kreidezeichnungen von »eorg Schwenk tu Leipzig. Busgestelll bleiben zwei Laadschafteu, Oelgrmtlb« »o» Otto Strützrl in Münch,,. .Des geiudes Nnche" »»» Ott» Lrd- mann ln Tülselbors, Seldftbtldniß von f Ausgl» Heuer dach, Aquarellen von I. Polli >u Mailaad, P. Sita i» Matlaud, . Rabertt >n Florenz, R. Reftelllut tu Florruz uub E. evorati >» B-uedig: Bildaiß Kaiser Friedrich'« va» grauz ou Lenbach in Müccheu, Sludien^kaps ,.L«G Vreuät" van Franz v.Desregger laielast, „Adialutio," »»» Ludwig Pasltai in Beied-g, „Der Zw-isler" vau Victor Valenttui t» Werwar. ^Jn G d nken" von Wilhelm Arnberg tn Berlbn, „Aus dem Mareneplatz ' ru Venedig v», EtioreTilo I» Baust'». „Schmiede" vun Ea Lharlemont, „Die Näherin ' von Edwr »ß Harduraar i» München, „Der KSnigssee" vo« Otto »an Krvekr tu Benin. Aller Mann" von Franz von Defregger in München, Bildntß des Eenrralseldinar'chall« Grase» Molike va» Iran» vo» Lenbach München, , Frühlingsreigen" von Arnold Böckli, l, Zürich. Drr Pioreßdauer" van Ferdinand Brütt t» Düflelbarf, „Gute Ltmmung" von Edmund Horbarger l» München, „Tr»eS Gelen" von Josepd Schenrenderg in Berit»,,,Mat» aus Rar» wegen" von Karl Oe stellet, in Blankenese, „Rener" da» V. Velten, „Laadlchait" von Otto Seltzer i» Münch«», der Kiinnairsichar» v»n Oscar Laiteroth l» Hamnmg, »w«k Webliche Silanss:" von Anna Laugerda»« lu L« ».lg, Boa plastiichen Werke»: ein polychromer Mätchenkops von Arthur V olkmann in Rom. „Trinkenaer Jün,Ii,g" ,,, An lau Schwitzt ln L-ivjig. eine Marmorgrnppe »on I. Kasssack tu Rom. Heute über ach» Tage Vortrag des Herr, Or. Heurh Thode au« Fraatsurt M. über tzte „KSlulscheMulrr- chnle". — Del Vecchio'- Lunstausstellung. Die beide» Ko ossaldilder, »ie Wetsrr'sche -ualerdrocheu« Trauung" und Bouchard's „Llninme de» Serails" werde» »»»- mehr nur noch heule Sonntag ausgestellt bleibe», um ladann der chon ong kündigten „ M a k-r t-A u« ft e 11 u u g " Plitz zn mache», loch auch ohne diese iuteresiaute J,«u«sirtstev»ng rji wieder gar manche» äußerst Bemerkenswrruie »nsaestelt. Zuerst sei eines B-lde» geda«i, welche» zwar «>chl völlig neu lit, aber doch gerate aegeuwürllg doppel uud dreisach deachienSwerth ericheiut, nämlich cinc Aastchi de» „Leipziger Marktplatz-«" von Easimir Getdel in Weimar, eiwa von der Ecke der P-iei-straße au«, mit prichligem Blick: «»> »afer alle« Rathhaus. Ganz abgesehen »on dem künftleri-chr, Serihe, den da- Bll» a!s stingemalte« Archnekiurftück bot, mit seiner edrajo iedrnswahreu, wie malerisch durchgriüdete, Wocheninarkisstaffage, wlid dasselbe jedenfalls sehr bald eine, bedenkende» historische» Weith gewinnen beim Eiulritte der wohl so ziemlich sicher bevor- steh »den ZerstSrung diS allen schönen Baues. Es möge daher die Aufmerksamkeit aus die» Geidel'jche Bild ganz beiouders gelenkt sei». E« schellt tn hohem Grabe geeignet, dereinst einmal ia unserem Museum bei den Beschauer» wehulülhige Eliuueruugen an den alten Raihhausban zu w-cken. In der Rüde dieses Bildes hängt jetzt eine große Schkachteplsvde von Theodor Rocholl in Düffelbori, rer van der l386er Berliner Ausstellung bekonute „Argriff der 7. Kuraisiere bei Viouville den 16. August 1870". Da» B ld, gegenwarltg Eigeutbum dec „Ber- bioduug sur h storisch- Kai st", ist gut gemalt, adgisehe, davon, daß e». srrilich turch den Stoff bedingt, eiwaS unruhig wirkt. Aber eben dieser Troff bringt auch eine iolchc Hausung de« Blat- rüi st gen, Ze hackten und Zerichoflene» mit sich, daß e» auch der gegen den Stoff abgehärtetste Beschauer nicht recht zu einem ruhigen künftierischrn Genüsse bringt. Ein schmuckes, da- Auge sesselnde» Thlerstück ist eia lebensgroßer ..Bruutthlisch" von Arthur Thiele. Da» piächnge Thier steht mitten in stimmungsvoller Hvchged rgSsce»er>e allein aus grüner Berglehne und erhebt sein herausforderndes, die Thaler dnrchhalleu- des Kriegsgeichrci. Für die S.ilr eine» Iagdichlofie» wirb sich kaum ein effkcwollere« Schmuckstück denken lasjeu, als dieser Thiele'sche Hirsch. Im dritt-n Saale ist gegenwärtig auch noch ein größere» ueaeS Bild von Ol Io Hehler >n Le pz-g autgeslellt, „K osterlrbea tm Frühiing", wie eS der Maler nenn», eine große weiträumige tkioster- balle mit dem Bück aus ein enges Klosteri äich-a, über d-ffen Mauer bl« Aeste nne» blüihenbedeckie» Obstoaume» herüberhängeo, unter diesem Baume steht eia jnn er Klosterbruder, sehr jnngsrauenvafi an Haltung und Miene, und siagi an- einem ansaeschiogrnen Buch« tn -eliger B-izückuag ein Likd, mavrichrinlich eia Fiüdiing-lied. liuter der Halle aus etner Bank »»terholien sich Einige ani eigene Hand und erireuen sich a» B umensträubchen, ein älterer Bruder Hai sein Sluotrzimmer ans der enge» Zelle in die Halle verleg! und ein an ichweiem Gedreste Leibender w-rb die Treppe herab in die Frühling», inst griührt. So mag e» also !M Kloster zur Früh-lUg«zeit znzehen. Für die demnächst bevorstebende Beiloosung stad die Bilder auch schon wieder gewählt und ist di» Wahl wieder aui lanier vorzützliche Sache» gefallen, welche ihren Ge« nnern sicher ausnahmslos die g> »ßle Freud« be reuen werden. Ein Hiuptstuck »«runier ist gewiß da« aroße Aquarellb-ld von Prokeffor Edgar Meyer „Ein Blut aui Lchiaß Auibras"; ferner begegnet man tem , Watzmuua" vo» Joief Schoverer, einer reizoolleu „Abendslimmung' von W. Setz, >>em p,Sättigen kleine» Max Pitzncr'ichru Bild« „Rückkehr vom Pierdemarkie', dem „Abend in Rom" von Karl Hetlmayer mit einem herrlichen Blick von Villa Dorla an« aus dir tu Das, gehüllte PeirrSkilche. Dazu kommen noch et» seine» „Stillleben" vau I. Mann-selb, eine ftimmnogevolle „Mondichetnlandichaft" vou L. Lanckow und eine reizende „Abendlanbichast" vo» Lauts Neubert, in der belannlen aomuthendeu Art dieser Male,-. Adols WerSke- Neue Lunstdarstellungen. * Wir erdalten solgcnde Zuichrist: Im Anschluß an den im „Le pPger Tageblatte" unter „Reue Kunsidalstellungen" erichieneura Au'iatz über dre Licht bilder- dariieilnngen au» dem Lebe» Irin, möchte ich »ui EialgrS hi-izuiügend bemerken. I« habe im stlovember vergaagenen Jahres d eje Bilder in Berlin gesehen und kann uur sagen, daß dieselben einen gciadezu üderwtitigeabea Eindrnck aus mich gemachl Hoden. Wer die Hofsmann'jcheu Zeichnungen (zwei Lammlnngeu «rschieue» unter den Titeln: Kommet her zu mir! nnd Gedenk» inetuk) kennt, drr weiß, welche Gewalt dieselben aus das Gemüth aus- zuüden vermögea. Mau denke sich nun diese Zeichnungen in mehr alt Lebensglöße, bis >»S Eiuzelafte künstlrruch d»rch- ge>üdrt, vor Augen und ma» w ro sich schau sagen köaaen, welche Wirkung derartige Darstellungen erzielen müssen. Soviel mir bekannt ist, finden augenblickliM Ausführungen tu Liegnitz statt unter Leitung deS Herrn Julius Pausche aus Berlin. E» würde kaum schwer halte». diesen Herrn sür Le pi-ig zu gewinnen. Wir versprechen «ns besonder« für »Oere Lonstrmauden und Kinder viel von diesem religiösen Anichounngsnnierrrcht; und wie heerllch ließe sich hier der ninstkaiischc Th-tt an-ftaltea. -« wü-dea sich - ew ß auch künstlerische Kräfte dereti finden lassen, zur ErhStzoag solcher erbaulicher Darstellungen beizutragea. Mir wird e« st-ts »»- vergeßlich bleiben. w>- eme B weguag der Andacht durch »>e »ach r-iuienden zädiende Zuichunrrinenge ging, als zu dem Bilde der Kreuzigung Ehristi der Ldor den wunderbare» Ldsral „Neu» -ch einmal jall scheiden" vo» I. S. Bach anst mmle. — Ia Berlin landen die Dnrstellunqeu rm Siadlniiisionsbauie, Iohau»«- tisch 6. statt. Der Soal war »tchi üoermsßtg «roß. wie dada» vier wen geeigneter» Sä e. Do iretlich tt-chi,ch«r Anfteich «,» da« vorduadeniein etner Orgel lehr erwunichi sind, io würde »ieüelcht in erster L>ni« au «in Local za denkcu sein, wie dar große Saal des eueni. Vereintdauie» in der Roßstraße. Wir euisiuu», uns, daß dort schon ähnliche Vorstellung', mit Trautparente» statt- aeinndeu haben, welche sehr gut d,iucht wurde». Del Berel» kür Inuere Mtssto» würde gew ß teiu« Brdeukra tra^u, sei»»» Saal sür eiue, derartigen Zweck zur vnksüg«, zu ßels».
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