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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189002232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-02
- Tag1890-02-23
- Monat1890-02
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.02.1890
- Autor
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>. l0 «»-1«. !u»Zvr. »».«me Vrfchetnt täglich ftüh S'/, Uhr. tikdarlioil und Ervtditton IobonucSgasse 8. SPfrchKnndrn der Urdarlion. Bormillog- 10—12 Uhr. Rachmiiiaa« 5—6 Uhr. l t> t>« ttlick^b« »!-,«<««»>» v>«i,ulcrt»e, »«t> ftck tu >i«d»n>«» nick» «ntintilck. A,»»»«e »er für »ir nächMal«»»»« Nummer bestimmten Inserier ckn Liocheiitanrn bis 5 Uhr Äachmitra»». in, Lonn- tni» Aesttanrnfrüh bis ',,v Utzr. 2» den /ilialr» fiir Zns.-^nnadmr. c«t« lllcium's Dortiur. fAlfreb Hahn), Universiiät-iiraßc 1, Louis Lösche, ikothartneastr. 23 park. u»k> KöulgSplatz 7 nur bi» '/,» Uhr. 54. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, die ReichStagSwahl betreffend. Die Ermittelung und Zusammenstellung de- Ergebnisses der Wahlen in den 59 Bezirken deS hiesigen zwölften NeickS- tagSirahlkreife« wird von dem Unterzeichneten Wahlcommistar Montag, de« 24. Februar d. I.. Vormittags II Uhr im Saale der alten Waage (2. Etage) bewirkt und da» Gesammtergcbniß der Abstimmung unnultelbar daraus ver kündigt werden. Ter Zutritt zu dem bezeichnet«»» Local steht jedem Wähler essen. Leipzig, den 21. Februar 1890. Der Wabcommiffar deS XU. Lachsischen Wahlkreises. Hehler. "WM und Tagclilatt Llkyrittlkche Sitzung vcr ülamerorourlru Mittwoch, den 26. Februar I86V, ÄbendS 6»/r Uhr, im Taale der vormaligen Handelsbörse am Naschmarkte. Tagesordnung: I. Bericht de» Bau-, Oekonomie« und FinanzauSschnsteS über: Feststellung der westlichen Baufluchtlinie der Plauenschen Straße und Bestimmung der Breite dieser Straße. II. Bericht de» BauauSschulseS über: L. Herstellung zweier Orchesterzugänge und Einrichtung von Bibliothek- und E'holungszimmern im Neuen Theater; b. Einrichtung von ExpeditionSlccalitälen in dem Grundstücke Nr. 14 ain Markte. III. Bericht deS Bau- und OekonomieauSschuffeS über: Conto I „RathSstnbe" Budget Pos. 8, 84 (mit Aus nahme 84 ck der GehaltSliste). 85—91. und Conto 10 „WohlfahrtSpolizei" Budget Pos. 2. 22 (mit Aus nahme von c, g und ü), 23—26, 46. 47, 67—72 de» 1890er HauöhaltplaneS. IV. Bericht deS BersassungS» und Finanzausschusses über: Gründung einer neuen Rcsercnvarstelle. Der osficielle Anfang der diesjährigen Oster «esse fällt aus den 2l. April und eS endigt dieselbe mit de», I». Mat. Während dieser drei Wochen können alle in- und aus ländische» Handel-leute, Fabrikanten und Gewerbetreibende ilire Maaren hier öffentlich seilbiete», doch darf der Groß handel in der bisher üblichen Weise bereits in der znin Auspacken bestimmten Vorwoche vom 14. April an betrieben werden. DaS Auspacken der Maaren ist den Inhabern der Meßlocale in den Häusern ebenso wie den in Buden und ans Ständen feilhaltcnden Verkäufern in der Woche vor der Bvttchcrwoche gestattet. Zn», Vinpacke» ist das Osfenhalten der Meßlocale in den Häusern auch in der Woche nach der Zahlwoche erlaubt. Jede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Ossen- ballen eines selchen BcrkaujslocaleS» ebenso daS vor zeitige AuSpacken an den Ständen und in den Bure» wird, außer der sofortigen Schließung, jcdeSmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung, mit einer Geldstrafe bis zu 7» Mark oder entsprechender Hast geahndet werde». Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtliche» Lösung deS Waarenverschlusscs au bis mit Ende der Woche nach der Zahlwoche daS Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 1. Februar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Trönslin. Henaig. Bekanntmachung, die Aushebung deS ProgymastumS zu Leipzig Reudnitz betreffend. Hierdurch bringen wir zur allgemeinen Kenntniß, daß wir mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten beschlossen habe!', die der Reudnitzer Realschule angeschlosscnen :wei Progvmnasialclassen dadurch eingehen zu lassen, daß von Oster» diese» JahrcS ab neue Ausnahmen für dieselben nicht mehr stattfinden, um von jener Zeit an die untere und z» Ostern 1891 die obere dieser beiden Classen und damit daS ga»:e Progyninasium aufzuheben. Leipzig, den 18. Februar 1890. Der Rath der Stadt Leipzig >i. Will II. ä. 198/232. vr. Georgi ),lisch. Ass. Anmeldung zum Anschluß an die Lta»t-Ferns»reche>»rich»««,. Neue Ansckilüsse an die Stadt-FeriiprecheiuriMtnaq für LetOztst li d Vororte. Seren Hcrktrllunn im lausenSe» Jahre »«wünscht wird, sino spätesten» bis zum l. Mir» bei der Ober-Postdirection liier anzumelden. Verspätet eingehende Aomrldungeir können nicht berücksichtigt werde». E uer Erneuerung der hier bereit» vorgemerkteu Anmeldungen b.daif eS nicht. Leipzig, 6. Februar 1890. Der ilatferliche Ober-Vckftdirettar. Walter. HandelsgkbrSnche der leipziger Börse. Zulolqe Antrag» der I. Abtbeilung de» Börsen-Borstande- find von der Handelskammer einige Abänderungen be». Erqänzunaen der HandklSq'bräuchr IM Wechsel-, Geld- NN» Hsferten-Geschäft, d irch welche diese Gebräuche mit denen der Berliner Börse in Eiu- t anq gesetzt werden, aus Grund von 8- 16 der Börsen-Ordnung in Vorschlag gebrach», dergestalt, daß. wen» bi« zu« 25 März b. I. Einwendungen dagegen nicht erhoben werden. sie als geltender HandelSgebeauch »u betrachten sein würden. DaS Nähere ist all dem bezüglichen Börleu-An-Hana zu ersehen. Leipzig, den 22. Februar 1890. Die HanllelSkammer. WochSmuth. Borsitzender. vr. Aeosel. D. rhomasschule. Di« für die Sexta angem-ldeten Schüler haben sich Mittwoch, de, 26. Februar, Vormittag- '/,9 Uh: zur Piüfung cinznfinde». Leipzig, am 14. Februar 1890. vr. Sckvpmmu». Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Adonnemsntsprsi» vierteljährlich 4>', Mk. lncl. Vringerlvhn 5 Mk.. durch die Lost bezogen 6Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps Belegexemplar 10 Ls. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatr-Forma: qelaltti ohne Losibeiärdcrung »0 Mk. unk Posibesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schrillen laut uns. PreiSverzeichniß. Tabellarischer u. Zifierniap nach Höhen» Tan». Nrelamrn unter dem Redaction-strich die 4ae!palt. Zeile 50 Ps., vor den Fam > lienaachi ichtea die 6gespol!ene Zeile 40 Ps. Inserate sind stets an die Expevition zu seuden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenumenrncko oder durch Post« Nachnahme. Tonntag den 23. Februar 1890. 84. Jahrgang. Nutzklötze und Butz- und Vrenntzolz-Auction. Montag, den 24. Februar d. I., sollen im Forstreviere Eonuewttz die rn Abth. 4tu ausbereiteten Nutz- und Brennhölzer, alS: ca. 13 Weißbuchen- - 3 Ahorn» « 16 Eschen- » 7 Rlistern- - 27 Ellern- » 2 Linden- 15 Eschen-Schirrhölzer, sowie 2 Naummelcr Rüstern. t 2 - Ellern- s Brenuschette I - Ellern-Rollen und 15 Hausen starker Abraum unter den bekannt zu gebenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung au Ort »nd Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: Vormittag« 10 Uhr in der sogen. Nonne, ans der ausgesüllten schwarzen Lache, am Fuß. weg« vom Ketlensteae nach Plagwitz. Leipzig, am 7. Februar 1890. DeS RathS Forst Deputation. Der Inhaber deS abhanden gekommenen Sparbuches Ser. I Nr. 19127 und deS von unserer 5. A»- nabmestclle gleichfalls als verloren angczeigten Oniltungö- IcheineS Über VaS Sparbuch Ser. ik Nr. 163 236 wird hierdurch ausgefordert, sich damit binnen drei Monaten und längstens am 24. Mai 1890 zur Nachweisung seines Rechte», bez. zum Zweck der Rückgabe gegen Belohnung bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, widrigenfalls der Spar- cafsenorennng gemäß den angemelveten Verlustirägern nach erfolgter Beeidigung ihrer Anzeige a» Stelle des abhanden gekommenen Buche», welche» alSvann für ungiltig zu erkläre» ist, ein neues Buch auSgestelll, bez. daS cingelieserte Buch auch ohne Rückgabe de» alsdann ebenfalls silr ungiltig zu erklärenden QuittnagescheineS auSgehändigt werden wird. Leipzig, de» 22. Februar 1890. Die Verwaltung deS Leihhauses und der Sparkasse. Bekanntmachung. Gemäß 8- 40 deö Siatuie» der Oci-trankencasse für Leipzig und Umgegend findet die Wahl der «knera>versam«lnu,a»ertretrr unter Leilung de« Lassrnvorstande« sür die Silsteiimitqllrller Dienstag, »eit 25.. und Mittwach, dei» 26 Februar 18S6, im tlrtnen Saale vcr Tonhalle, Elsterstraße Nr. 12, sür die Ardrilgeber Donnerstag, den 27. Februar 18SV i» der Geschäftsstelle der gasfe. Weiistrafie Nr. 32, I. — a» den dre> Togen von Bormiitag 9 l>is NbeiidS 8 Uhr ohne Unter brechung — sür alle drei Ablheilungcn gleichzeitig in sojgciidcc Weile statt: I. Behufs Wahl der Vertreter werden die Lassenmitglieder in drei Abtheillingei, getbeilt, deren erste die solgcnde» Gruppe» der RcichsberusSstalistik umsastt: Industrie der Slcine »nd Erden, Bergbau, Hütten- und Salinen- wesen, Torsgräberei, Metallverarbeitung, Industrie der Maschinen, Werkzeuge, Instrumente und Apparate, der Verfertigung von Musil, instruiiuiiicn, der Holz- und Schn yswsfe und endlich der Bange- werke, während die zwrtte Abthetlnug die Grupp? der chemischen Industrie, der Land- und Forstwiriyschast. der Erzeugung und Bearbeilung sorstivirthschasilicher Ncbenproducte, Lcilchistoffe, Feite, Oele und Firnisse, der Tcxlilindustrie, einschließlich der Bleicherei, Färberei, Druckerei und Avpretur, der Papier-, Leder- und Gumnii-Jndustric (jedoäi au-schliißlich der Vllchl'iiiderei, der Lartonnagen- und der Portesciiillesabrikation), der Kunst- und HandelSgärtnerei »nd Fischerei, der Industrie der Nahrung-- und Geniißinitlel, der Beklei dung und Reinigung und endlich der Beherbergung und Erquickung umsaßl, und tue dritte Abthrilnng sich aus die übrigen krankenversicherung-- pflichligen Gruppen, also die Berns-arten und Erwerb-zweige der Papici- und Led rindustrle, Blichbiiid.r, Tabakiiidustrie, polyiraphiiche Gewerbe, Handel-- und Versicherung-gcwerbc und der Vcrkcyrsgc- werbe erstreckt. Freiwillige Miiglleder werden, soweit sie nicht vermöge ihrer Beschäftigung der ersten oder zweiten Abtheilung angehören, der dritten zugezähli. II. Die Wahl ist nicht durch Bevollmächtigte oder Bertreter, sondern nur persönlich auszuäben durch Einlegung des Wahlzettels in die sür die betrcsfeiide Abiheilunq bereit stehende Urne. Die Wahlzelle! für Abih ilunq I sind weiß, diejenigen für Ab theilniig II blau und die der Abtheilunq HI grün; sie enihallen so viel mit lausenden Ziffern versehene Rubriken, als Bertreter von dem der Abtbeilung Angehörendcii zu wählen sind. Foimulare hierzu werden vom 17. d. M. ab in der Geschäsi-- stcll' der Ort-krankencasse ou-grgebe». Nur diese oder mit ihnen in Farbe nild Vordruck übereinstimmenden Formulare haben als Wahlzelle! Giltigkeit. III. Von den kkassenmitaliedern sind wahlberechtigt und wählbar nur solche, welche großjährig und im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte sind. Wer sich hiernach über sein Wahlrecht unterrichten will, erhält den Personen-Kaialoq (Mitgliederverzeichniß) während der Zeit vom 17. bis mit 2l. dieie- Monat- innerhalb der GeschästSstunbrn vorgelegt und kann Reklamationen spätesten« bis zum letztgenannte» Tage an bringen. Spätere Reklamationen bltiben unberücksichtigt. Da- wählende Mitglied legitimirt sich am Wahltage durch Vor legung deS MitgliebSbuchea, welches, wenn sich aus dem Personen kaialog die Wahlberechtigung deS Inhaber« ergeben hat, obgestempelt wird und bieraus an der Urne dem die Wahl Leitenden vorznlegcn «st. Zum Zeichen der stattgesundcuen Wahl wird taS Buch sodann anderweit avgeftempklt. AlS Vertreter der Casienmitglieder sind sür Abiheilung l 94 Arbeitnehmer - H 71 - III 67 zu wählen. IV. Bon den Arbeitgebern sind wahlberechtigt und wählbar nur solche, welche sür Tassenmitglicder zur Zeit der Wahl noch Beiträge au« eigenen Mitteln leisten, überdies großiährig und im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte sind. AIS Nachweis der ersterwähnten Bedingungen gilt die Vorzeigunq eine- laufenden Lontos oder einer Quittung über für December 1889 geleistete Beiträge. Al- Bertreter der Arbeitgeber sind sür Bbtheilung I 46 Arbeitgeber . H 33 - Hl 32 zu wählen. V. Wegen sonstiger, die Wahl betreffender Bestimmungen wird aus 8 40 de« Statut- verwiesen. Leipzig, d n 15. Februar 1890 Die Vrt»tr«gkenraffc für Leipzig unS ttu«,kgenv. Ehinig, stell». Vorsitzender. Bekanntmachung. Die Meffbörse für dt- Lederindustrie in nächster t)r. TröndU». Heimig. 1. April 1890 Vekaniitliiiichmig. Die Lieserung deS Veda>s- a» Unttrs-tirii, bi» Ende März 1691 - ^st inq-iahige B-werbcr au«>ieac»de» AcLinguiigen Subimislon an ie>„u,.g», vergeben werde», und zwar ca. . " 140 Ecnlnec verichiedene trockene Gemu,e, 2Ö - Roggeinnehl. g20 . Bcod, 55 » Semmel, 185 - Fleischwaarea. 30 - Speisesalz. 160 Hektoliter Braunbier und <«-bräli 30M Porimuen B'veiiich verieheiie Deri-tilossene. nn. der Ausft-riit: Onert n siiid bi- zum 2n. Fcb uar d. I. Bormiliags w"cher Z-it der Termin stallfind t. Portofrei auher Leipzig, an» 15. Februar 1890. 10 Uhr, zu kinzusendc». socialdemokratischeir und 17 000 reichStrene» Stinrmen u»ter allen Umständen, mag dagegen auch gethan werden, waS nur jiaend möglich ist, der Eanvival der ersteren Partei gewählt werden muß, Leipzig-Land ist eben an die Seite der beiden Berliner Wahlkreise gerückt, in denen jeder Kamps gegen die Socialdemokratie vergeblich ist. DaS Zengnitz wird den Ord- nungSparteien keS Leipziger Landkreises nicht versagt werden können, daß sie bei der Wahl aus da» Aeußerste gekämpft, daß sie Muth, Entschlossenheit und thatkrästigeS Geschick entsaltet haben und daß sie mit allen Ehren unterlegen find. Wir betrachte» eS als unsere Pflicht, auch an dieser Stelle dankend hervorzn- bcbe» wie namentlich der Eanvivat der OrdnungSpartcie», ,0>err Ho mo<1. Ferdinand Goeh, wacker seinen Mann gcttcll! hat. ES gehört wahrlich ein hoher Grad von Mnlh und Charaklcrsestigkeil da;», sich sür das Vaterland auf einen so cxponirtcn Posten zu stellen, wie daS Or. Goetz in der letzten ReichStagSwahlbcwegung gethan hat, und die Jluth von Beschimpfungen und Kränkungen mit in Kauf zu nehmen, die seine Gegner über ihn auSgossen. Dieser Pnnet führt uns zu einem Zweiten, was bei dem Wahlergebnis; de» Leipziger Landkreises wesentlich inS Gewicht fällt W>r behaupte» aus Grund vorliegender massenhafter Berichte, die sammklich von Auge»- und Obrenzenge» her- rühren, daß in Leipzig-Land von einer freien Wahl absolut nicht die strebe sein kann. Tie Socialdciiio« NöiiiglichcS Gariiisou-Lazarkth. bürt».ich bekannt, daß die l.lr da» ^l» 18!», er- ^lädle Brrli». fphrmnltz, Lresoc», Hamburg und Mniichc» m Nr. 2, Part. I»>k») ou-- Wir m chen schiene»?» Adrestdücher der Frankfurt a. M. Halle a. S.. i.eqe,, und dort von Jedermann eni- gebühr von 25 während der gewöhnlich:» Geschäs,-stunden qcseben werden können. .m n, E...... r>... ^ vermißt wird dos Dienstmädchen «Ima Hrdwlg vrauime. geboren am 6. Oclober 1871 in Thurm bet Zwickau, welche sich am I. l. MlS widerrechtlich aus ihrer bi-heriqe» Sielluiig eittsernt bat und b,S letz' weder zu ihren in Schmölln wohnhaften Ettern zurnckgekehrt, no,. sonst zu ermitteln gewefn ist. Es ist nicht nu-geschlosjcn, dag sich di« Genannte ein Leid angelhan hat. . . ^ Im Falle der Ermittelung des Aufenthalt- der Lromme oder der öfindung de« Leichnams derselben wirb um sofortige Mit- ihi-ilung »riucht. > . .. . . D,e Genann e ist kräftiger hstaiur, dal volle« Gesicht, braun?« Haar und trug bet ihrem Weggänge groubravne« Iaquel und braunen zkopsshawl. Leipzig, am 20. Februar 1680. , Da» Poltretamt der Stadt Leipzig. V. 30. Bretschncider. P. Vas Wahlergebniß im Königreich Sachsen. * Wir baben schon in der letzten Nummer darauf bin- gewiesen, daß namentlich unser engere» Vaterland Sachse» dieses Mal keinen Anlaß hat, »iit Befriedigung aus de» Ausfall der Wahlen hinzublickeii. Welcher Contratt zwischen jetzt »nd vor drei Jahre»! Damals marschirte Sachse» a» vcr Spitze vcr reichslrcueii Erfolge, waren 22 von de» 23 sächsischen Wablkreisc» in den Händen der vereinigten Ordnung»- Parteien und die sämintlichen socialdcnickratischeii Abgeordneten, deren Zahl 6 betragen hatte, und eben so die vier Dcnlsch- srciflnuigen wie niit einem Ruck hinwcgqrsegt. Heule ei» vollständiges Kchibild von alle dem. Die 6 Svcialdemo- kraten sind bereits wieder zurückgckehrt, dazu sieben sie in 4 weitere» Kreisen zur Stichwahl. Außerdem kommen in 4 Kreisen die Deutschsreifinnigen in die engere Wahl. Gewählt sind vor der Hand nur 10 Ahgeortnete der Eartelpartcien, in Wahlkreisen gelangen deren Eandidaten zur Stichwahl. Wenn die Anhänger der Orknungöparteicn nicht alle ihre Kräfte »och anspannrn, dann ist c» sehr leicht möglich, daß die Socialdemvkratcn und Deutschsreifiilnigen nock weitere Erfolge erringen. Auch in Betreff der abgegebenen Gesamintstimmen ist da» Ergebniß so un erfreulich als nur möglich: etwa 240 000 sür die Ean- dibaten der OrdnungSparteie», 2l0 000 sür diejenige» der Socialdemokraten, 41000 sür dicj-»igcn der deulich- sreisinnigcn Partei. Während 1887 die Gesammtzahl der i» Sachsen abgegebenen rcichStrcuc» Etiiniiici: eine beträchtliche absolute Mchrbeit dnrstcllte, find sic bei der jetzige» Wabl von den Stimme» der vereinigten Opposition überholt, E» ist da« ein Ergebniß. welche« wabrlich nicht geeignet ist. eme sreudige und erbebende Empfindung auskomme» zu lassen. Nur allein die Hoffnung aus eine bessere Zukunst, die mit der guten Sacke, welche wir vertreten, unlöslich verknüpft ist. kann den Blick wieder auSsichlSvollcr gestatten und die bessere Zeit wird, sie muß kommen, wen» die OrdnungS- parteien d,e begangenen Fehler eiiischcn und vcrmrldc», wenn d,e Summe von unerfüllbaren Versprechungen, womit die unwissenden Wähler geködert worden sind, gleich einer Seifen- blase sich in mchlS aufgelöst haben und sich'klar herauSgeskellt baben wird, daß diejeniqpn, welche heute am gesainmte» StaalSivescn und seinen Lenkern kein gutes Haar finde» die Tinge absolut nicht besser, wohl aber viel schlechter machen können. Ein Wahlresultat, welches gradrzn verblüffend gewirkt hat »» v°" Leipzig.Land. Genaue Kenner dieses Wahlkreise« und seiner sociale» Verhältnisse hatte» allerving- sckv» vor der Wahl keinen Glauben, daß dort fiir die rcichSlreiien Parteien der Sieg möglich sei. In den letzten Jahr?,, ist de» zadlreichen großen Leipziger Vororten daS Wach-Ihu», der Großindustrie ein so rapide« gewesen, daß die >Zaht der Arbeiter ,ich um diele Tausende vermehrt hak und daß trotz ^r Zügel,örigkeit von mehreren hundert Dörfern von einen, Gleichgewicht der Kräfte, wie eS noch be, der 1887er Wahl der Fall, schlechterdings nickt mehr b,e Rede sc», kann Und dazu erleichtert da« enge Beieinandcrwohnen der Arbeiter der socialdemokratischen Agitation in bobcin Grade ihren trau- r>gen Berus, Daß ab^r die Socialdemokraten 28 000 St»»- men sur ihren Eandidote» ausbringen würde», das hat wobt Niemand erwartet. Die Mehrheit von l I 000 Stimmen ist io erdrückend, daß eine erfolgreiche Gegenwehr, wenn i-icku ganz autzerordenttiche Umstände und Zivischcnsälte ejiilrrken ' r Richtung h,n ei» rinsaches R che»ere,npel dar- so be- stimmt 2 und 2 v,er sind, so bestimmt ist eS, daß be, 28 000 traten sind die Ersten, welche über Wahlbecinslnssung zu schreien psi'gcn, sobald nur irgend rinmal ein Arbeitgeber oder ein Vorgesetzter seinen Einflnß bei de» Wahlen gellend macht, aber sie selbst baden in Leipzig-Land bei der letzte» Wabl sich dcrnllergröbste» Wahlbecinflussunge» schnldiggemacht, indem sie in viele» Orlen durch ihr wiisicS Auftreten, durch ihre wört liche» und handgreiflichen Bedrohungen der Gegner rinen Zwangözusianv herbeiführten, der lhalsächlich viele Wähler dermaßen eingeschüchtcrt hat, daß sic entweder den Social- tcniokralen oder gar nicht wählten. ES werden in dieser Be ziehung zum Beispiel auS den Gemeinden Connewitz, PanuSdorf und Kleinzschocher socielistische Aus schreitungen gemeldet, die aller Beschreibung spotten und den vollen Thalbesland einer unter dein ärgste» TcrroriSmnS seitens einer Partei stattgcsundenc» Wabl enthalten. Wenn ein solcher TcrroriSinuS nicht gleichbedeutend mit ungesetz licher Wablbeeinflussnng ist. dann wissen wir überhaupt nicht, wie die Begriffe sich noch decken solle». Und »n» noch die übrigen Wahlergebnisse unseres Lanke«. Sie sind, wie wir schon hervvrgcboben haben, trüb selig genug. Hauptsächlich ist e» von den Cartelpartrien die geniätzigt liberale, die national-liberale Partei, welche in Sachsen die Zeche bczablt, mährend die deistschconservative und die sreicoiiservalive Parte, ihre Mandate zum großen Thcil behauptet haben. Zunächst ist eS ei» äußerer Grund, welcher den Eonservativen i» der Wablschlacht zu Gute ge kommen ist; sie besitzen meist Wahlkreise, in denen die Land bevölkerung den Ausschlag gicbl und kiese ist doch noch nicht in so lwhciii Maße von der socialdciiiokratischcn Wühlerei beeinflußt. Die Nationattiberalcn hatte» dagegen ihren Besitzstand fast ausschließlich in den größeren Städte» und in dustrielle» Mittelpunkte» und diese waren »atnrgemäß in erster Linie dem Ansturm der Socialdemokraten ansgesetzt, sie befanden sich somit von vornherein i» einer weit »»günstigeren Lage als die Eonservativen. Damit wollen wir aber nicht die Fehler beschönigen, welche seiten» vcr iiationalliberalen Partei und deren Leitung schon seit langer Zeit begangen worden sind und auf welche binznweisen gerade wir nnS berufen fühlen. Nach unser», Dafürhalten krank! die iiationalliberale Partei in Sachsen — wir rede» hier zunächst von Vieser — an dem Mangel einer gntc» und thatkräflige» Organisation, und wenn wir auch weit entfernt davon sind, den Herren, die an der Spitze der Partei stehen, zu nahe zu trete», so müssen wir dock gerade in der gegenwärtigen Stunde, wo die Nationallibcralen in Sachsen eine so herbe Niederlage erlitten haben, die Wahrheit bekennen »nd sage», das; die Eonservativen rühriger und bester organisirt sind; aus diese» Nmstand bürste zum guten Theil da» bessere LooS, welche» sic bei den Wahlen erreicht, mit zurückzusührcn sei». Wir haben schon seit Jahren daraus hinacwicscn. daß »amenllich die Abgeordneten der iiationalliberalen Partei den dringendsten Anlaß hätten, mit den Wählern in fortdauernde persönliche Berührung zu treten, ibnen auch wäbrend der Dauer der Legislaturperioden von Zeit zu Zeit Bericht zu erstatten über die parlamentarischen Vcrbandlnngen und hiermit nicht erst bi» kurz vor den Neuwahlen zu warte». Wir habe» ferner betont, daß seiten» der Parteileitung öfters tüchtige Redner hi»a»Sgcsc»det werden möchten i» die einzelnen Wahlkreise, »m in Versammlung«! anregend und ausklärcnv auf die Wähler einzuwirkcn, und wir sind immer der Meinung gewesen, daß in die Organisation der Partei ein strafferer Zug kommen müsse. Wir erinnern daran, daß in dieser Bezictzung in der Generalversammlung de« Nationallibcralen Vereins sür da» Königreich Sachse» im Jahr 1888 ganz bestimmte Anträge Vorgelegen baben, d,c aber leider in Vcr Hauplsachc ohne greifbare» Resultat ge blieben sind. Gerade was den Hauplpuuct anlangt, daß die Abgeordneten der Partei stete persönliche Füblung mit ihren Wähler» nnterhalten, so ist hierin stark gesündigt worden. Mit der Abhaltung einer einzigen General-Versammlung de» Nationallibcrale» Vereins und einigen Vorträge» bei dieser Gelegenheit im ganzen Jahre ist nicht viel gctban. Wir haben daS bestimmte Vertraue», daß die Verhältnisse sich wieder günstiger gestalten werben, denn zuletzt siegt doch der Verstand, siegt die gute Sache. Wenn eS aber bester, wenn die erlittene Eckarte wieder auSgewetzt werden soll, dann muß man de» selbst begangenen Fehler wieder gut macken, lind in dieser Beziehung richten wir an die nalional- liberale Partei i» Sachsen die dringende Aufforderung, baß sie so schleunig alS möglich dazu verschreilcn niög-, I>ch eine bessere und strammere Organisation zu gebe». So wie jetzt die Dinge liegen, kan» eS unmöglich bleiben, denn sonst geht die Partei an ihrer Ruhe und Be haglichkeit, an ihrer geringen Energie zu Grunde. Warn», kann zum Beispiel der national!,berate Verein in Leipzig seine Mitglieder nicht wenigstens ,m Monat einmal versam meln und ihnen Gelegenheit geben, sich mit den politischen TageSsragen zu beschäftigen? Die Mitglieder lernen sich dabei bester kennen und da» giebt Leben und Anregung. Und so wie in Leipzig kann daS auch in de» anderen Orten geschehen. Die Nützlichkeit eines solchen fortgesetzten persönlichen Meinungsaustausche», einer solchen gegenseitigen Berührung haben am besten die Socialoeinokraten begriffen. lind so rufen wir denn allen nnsern Gesiiinnng-genoste» in Stadl und Land zu: Laßt uns von unseren Feinden lernen!
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