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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189003301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900330
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-03
- Tag1890-03-30
- Monat1890-03
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.03.1890
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21-t * Leipzig. 2». VUrz. Di« »«», SMenuig hat im G-M-e gehabt. »ah sich der Daffersp»^ ,u regen beginnt und ist die Pleiße bereit« mit einer größeren Anzahl Boote bevölkert. Es hat daher auch bereit« di« Wasser polizei ihre Ihätigkeil begonnen und fand gestern Nach mittag eine polizeiliche Revision der zu Wasser gebrachten Boot« statt. Di« Tesammtzahl der bet der Polizei zum Ler- mietheu aus der Pleiße augemeldetrn Boot« beträgt ILO, während ans der Elster nur lS angemeldet sind. — Nu« dem Bureau de« Stadtthealer« wird un geschrieben : Im Nene» Tbenter k»»wt am henttze» Sonntage die Oper „Das Slückche» de« Eremiten" und dieser folgend da« Ball« „Meißner Porzellan" zur Aufführung. Im Alten Identer tritt Friedrich Hanse aus allgemeinen Wunsch noch e umol in seinen vier Einakter-Rollen, als „Balgraud" in „Mn rcel", ai« „Briquev>lle" in „Mariens» mm er", als „vr. Holm" in „Eine kleine Gesälligkeit" und al« „Lhevalier de Rocheserrier" „ „Eine Partie Biquet" aus. Da« die Tage Sonntag bi« Mittwoch umsassend« Wochen- repertoire — an de» lagen Donnerstag, Freilag und Sonnabend bleiben die Theater geschlossen — weift in erster Linie die beiden legten Äastspielabende Friedrich Haase'S aus, von denen (wie schon erwähnt) der heutige eine Wiederholung seine« Einacterobeud« bringt. Der letzte Austritt-abend Haase'«, an welchem er den de Ryon'« in „Ein Freund der Frauen" spielt, findet am Dien-tag statt. Am Montag und Mittwoch werden ini Neuen Hause „Die Ehre" und „Wilhelm Dell" wiederholt. Im Alten Hause werden am Montag die Einakter „Frischen und Lie-chen" — „Sie weint" — ,, Verlob» ug bei der Laterne" — „Versprechen binter'm Herd", am Dienstag der „KSnig». gardist" und am Mittwoch „Die schöne Galathea" — „Bei Wasser und Brod" — „Lie-chen and Fritzchen" mit neu einstubirt „Hanoi weint — Haasi lacht" gegeben. — In dieser Woche bringt da- Kaiserpanorawa cGriminaische Straße 24) eine interessante Wanderung durch Palästina, Bilder von einem Lande also, da- u»S al» Schauplatz der biblischen Geschichte von Werth ist. Gerade in der nun folgenden ernsten Osterzeit dürfte Dielen die Ansichten au- dem gelobten Lande in Augenschein zu nehmen willkommen sein. Sehr hübsch au-geführt und durch die Beleuchlung doppelt fesselnd siud die Ansichten von Bethlehem, Jerusalem. Gethsemane, von dem See und der Stadt Tideria» rc. — Im Krystall-Palafi findet heute, wie allsonntäglich, in dem sreundlichen Wintergartensaale und den daran stoßende» geräumige» Kolonnaden Große- Militair-Concert der I06er uiil.r Matlhey'« Leitung statt. Die EintritlSbedinguiigen siud die gewöhnliche» und haben alle sich im Umlauf befindende» Berein»- und Abonnement-billel- gegen Entnahme eine- EntrüeprogrammS Giltigkeit. Im Blauen Saale concertiren zum vorletzten Male die Lieblinge aller Freunde einer gemülh- vollen Musik, die Wiener Damen. Da» Programm ist für da- heutige Concerl ein ganz besonder- gewähltes. Da» Concerl beginnt »/,8 Uhr. Morgen findet da- Abschied-« benesiz derselben statt. — Aus die im Anzeigentheile der heutigen Nummer ab gedruckte Abonnements-Einladung zum Besuch de» Zoologischen Garten» sei auch an dieser Stelle aus- merksam gemacht. Da» Neu-Abonnement beginnt mit dem 1. April d. I. und laust mit dem t. März de» nächsten Jahre» ab. Die Bedingungen sind äußerst günstige. — Eine Ukberraschuiig angenehmster Art bietet Herr H. Lange, Etablissement Bonorand, seinem zahlreichen Stamm- publicum. Er bat für die Meßwoche die berühmte (nur au» Damen bestehende) Capelle der Wiener Capellmeisterin Frau M. Schipek engagirt. — Der Kaufmännische Verein wird den 75. Gc- burt-tag de» Fürsten BiSmarck nicht vorübergehcn lasten, ohne für seinen Theit dazu beigetraqen zu haben, diesen Tag auch in seinen, Kreise zu einem festlichen und erhebenden zu gestalten. Herr Professor Iw. Maurenbrecher, der hochgeschätzte und allbeliebte Historiker unserer Hockschule, welcher schon de» Oefteren in lebendiger Rebe und schwung vollem Wort da» Bild de» mächtigen Kanzler« und die un auslöschlichen Verdienste desselben zu schildern Veranlassung nahm, bat sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, koin- menven Dienstag, den 1. April, vor den Mitglieder» de- Kaufmännischen Verein» in besten glänzend becorirtem Festsaal eine» Festvort rag zu ballen, welcher der geplanten Feier von Fürst BiSmarck'» Geburtstag eine besondere Weihe verleihen dürste. — Am heutigen Sonntag findet, wie au» dem Anzeigen theil bekannt geworden, im Tivoli große» Militair-Extra- Eoncert der Capelle de» königl. sächf. Ulanen-Negi» inenl» Nr. 17 unter Direclion de- Herrn StabStrompeler» Linke statt. Da- reichhaltige Programm besteht ausschließlich au» Streichmusik. Uebrigen» hatte sich da- letzte am Freitag Abend stattgesundene Familien-AbonnementS-Concerl eine- äußerst zahlreichen Besuche- zu erfreuen. — Heute finden in der „Guten Quelle" drei Vor stellungen statt, und zwar früh ll, Nachmittag« 4 und Abend- >,,8 Uhr. Alle neuengagirlen Künstler werden heute aujtrelcn, wie auch der Improvisator Herr Stein sein Gast spiel sortsetzt. Alle» Uebrige ist au« der Anzeige zu ersehen. — Ten, Vernehmen nach hat der Kirchenvorstand zu St. Matthäi dem Rathe angezeigt, baß von ihm Herr DiakonuS Pesch eck zum Archidiakonu» und der zweite DiakonuS Herr vr. Kühn zum ersten Diakonu» gewählt worden sei. — Au« dem Anzeigentheil der vorliegenden Nummer ist ersichtlich, daß B a l q u ö » Gesellschaftsreisen nach Italien am 22. April und nach Pari« am 23. Mai staltfinven. — Der am 10. d. Mt», im Bürgergarten Hierselbst ge gründete Consumverein bält, wie au» dem Anzeigentheil de» Blatte- ersichtlich, am Montag im „Tivoli" eine össent liche Versammlung ab, wozu auch die Frauen besonder- ein< geladen werden. * Leipzig, 29. März. Der hier bestehend« Berein der Dienstherrschaften für Krankheit-kosten-Ent- schädi^ung derDien st boten kielt am gestrigen Abend im kleinen «aal de- Kausmäunischen Verein-Hause» seine ordent liche General-Versammlung ab. Ten ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete der gedruckt vorliegende Jahresbericht sür 1889, dem wir Folgende» entnebmen. Ter Zugang von Mitglieder» bez. veriicheiten Dienstboten war im verflossenen Geswäst-jahre der stärkste seit Bestehen de« Verein« und die Beobachtung lehrt, daß der Verein al» eine noth- wendige sociale Einrichtung immer mehr er kannt wird und seine Leistlingen bei den Dienstherr schaften sowie bei den Dienstboten selbst volle Anerkennung staden. Anfang 1889 war ein alter Bestand von 2l0l Mitgliedern mit 2331 Dienstboten vorhanden und im Jahre >889 traten neu hinzu 849 Mitglieder niit 1014 Tienstbolen. so baß Ente 1889 vorhanden waren 2950 Mitglieder n»t 3348 Dienstboten. Zu erledigen waren im Ganzen 1354 Krankheitsfälle und zwar lll au» 1888 und 1243 ii» Jahre >889 neu anqemelbeie Fälle. Von letzteren blieben 32 sür den Verein kostenlos. da in 29 Fällen keine Ansprüche aus Entschädigung gemacht wurden und in 3 Fällen der Verein die verlangten Entschädigungen ablebnen mußte. Für die zu e»t- schädigenden 1322 Krankheitsfälle wurden bezahlt an Kranken bauskosten. Aerzte und Apotheken 12 714.63 .6 Die Gelammt einnabuien betrugen vom 1. Januar bi» 31. Tecember 1889 >9 308.05 die Gesaiiimtau-gabcn dagegen 17 427,68-6 und e» ergab sich somit ein llebcrschuß von >880,37.6 Die GesundbeitS- verbältnifie der versicherten Dienstboten waren auch im ver flossenen Gejchäst-lahre — trotz oeg epidemischen Influenza — durchaus günstige und normale. Die Zahl der Krank- beitSsällc war zwar im Verbältmß z» de» früheren Iabre» eine größere, doch war die TiirchschnittSdaucr de« einzelnen Falle» die niedrigste seit Bestehen de» Verein-, Sie betrug pr» Krankheit«?»» 14.83 Tag«. — Da« laut tz. «0 der Satzungen seiten« de« gerichtlichen Sachverständigen — Herrn Professor vr. Gebhardt — abgegebene Gutachten spricht sich dahin au-, baß der nach den Regeln der Wahrscheinlichkeits rechnung erforderliche Reservefonds bereit- vorhanden ist. Der Iahre-dericht wurde in allen seinen Theilen ge nehmigt und zu der Iabre-rechnung die vorgeschriebene Entlastung ertheilt, nachdem der Rechnungsabschluß schon vorher von den bestellten Revisoren, den Herren Carl Ruschpler und Ed. Reusch, geprüft und al» richtig befunden worden war. An Stelle der au-scheidendrn Vorstandsmit glieder wurden die Herren vr. weck. Brückner. Ruschpler, Glaser wieder- und an Stelle de- au» Leipzig verzogenen Herrn Direktor Jäger Herr Kaufmann Kramer neugewähtl. In Betreff der Verwendung de- zur Verfügung verbleibenden lleberschuffe» in Höbe von llOO „6 beschloß die General- Versammlung, dem Reservefonds außer dem ihm nach dem Gutachten de- Sachverständigen zukommendeu Betrag noch die Summe von 400 zu überweisen und den Rest von 700 „6 in Gemäßheit der Verein-statuten den Mitgliedern de« Vorstände» und Au-schuffeS sür ihre Mühewaltung al» Gratification zu bewilligen. — Der seit einigen Tagen erschienene, uu» vorliegende rühjahr»- und Sommer-Katalog der Firma Gustav teckner bethätigt wiederum deren Bestreben, die in vor trefflicher Ordnung angesührten Artikel durch geschickte Benutzung aller graphischen Hils-mittel, sowie getreue Ab bildungen in übersichtlicher, leicht verständlicher Weise zur Keniitniß ihre» großen Kundenkreise» zu dringen. Wir weifen noch specietl aus die vorzüglich gelungenen bildlichen Gruppi- ruiigen der Kinber-Couseclion hin. welche, wie wir hören, von dem Special-Zeichner genannter Firma, Herrn Otto Beyer, in trefflicher Weise au-gesührt worden sind. Hierbei möchten wir bemerke», daß schon in den nächsten Tagen die neu errichtete Abtheilung sür Mädchen- und Knaben-Garderobe in dem hierfür bestimmten Tbeil de» Neubaue-, dessen äußere Fatzade allgemein den ungelheittcsten Beifall findet, unler- gcbracht wird, während der übrige Theit de» Neubaue-, wenn wir genau unterrichtet sind, erst in ca. 4—k Wochen dem geschäftlichen Verkehr überwiesen werben kann. — In dem Schaufenster von F. G. Myliu« am Markte sind seit ein paar Tagen vorzügliche Photographien ausge stellt, welche den Beschauern die vor nunmehr einem Jahre abgeschloffene.InternationaleIubiläuin-Au-stellung in Melbourne in einzelnen Theilen vor Augen gesührl. Die Blätter sind Eigentbum unsere» Mitbürger- Herrn M. F. Babse, welcher al- Mitglied der deutschen ReichS- cominission Australien nun zum zweiten Male besuchte. Bon besonderem Interesse sind die Ausnahmen einzelner Theile der deutschen Ausstellung, sie zeigen mit welcher Fürsorge die Rcich-regierung bemüht gewesen ist, den au»gestellle» Gegen- ständen deutschen Fleißes durch eine überau« reiche Decoralion besondere Anziehung zu verleihen. Die über dem Hauptcin- gangc postirte „Germania" mit dem Glückwünsche darunter — ücrmauz coligratnlLte» ^ustrnlin — (Deutschland beglück wünscht Australien) recht» und link» davon 1788 und 1888 versiiiiibildlicht die freundschaftlichen Beziehungen zu dem enl- scrnten Lande. Herrvorragcnv ist der Schmuck de- Conccrt- saales, in welchem die Claviere au<aestellt waren und welcher noch Raum bol sür ein zahlreiche» Auditorium bei den täglich Nachmittag» veranstalteten Conccrten, die oft bis 10 Uhr Abend» dauerten und dabei dem Publicum, da» hierdurch die deutsche Abtheilung al» Sammelplatz wählte, unsere deutschen Instrumente vorsührle. Manch' andere deutsche Trophäe ist der Beachtung werlh, iin Allgemeinen aber wird die Groß artigkeit der ganzen Aulstellung, deren Gebäude eine Grund fläche von 35 Ackern (ca. t5 k») bedeckten, überrasche», noch mehr, daß eine großartige, elektrische Beleuchtung an den Abenden in einem Lande au-gesührt war. da- vor einem Jahrzehnt von uns wenig gekannt war. Die au-gesteUken Bilder zeigen auch interessante Schaustellungen anderer Länder, besonders der australischen Colonien. * Leipzig, 29. März. Ein außerordentlich beklagenS- werlher UnglückSsall ereignete sich gestern Nachmittag gegen > ,5 Uhr aus hiesigem Dorolheenplatze. In sausendem Galopp kam die Elsierstraße herein ein Ossicier geritten, dem e» trotz aller Anstrengungen nicht gelingen mochte, da» scheu- gewordene Pferd, welche« er ritt,' unter seine Gewalt und zum Halten zu bringen. Aus dem Dorolheenplatze rannte da» Tbier in eine der dort haltenden Droschken mit furcht barer Gewalt und kam so zum Stürzen; der Reiter aber, der Secontctienlenaiit und Adjutant de» 2. Bataillon» de« 107. Infanterie-Regiment», Herr Hossmann, wurde so un glücklich ans die Straße geworfen, daß er einen Schädel- druck erlitt. Der UnglückSsall versanimellc sofort eine An zahl Herren um die Ställe, wo sich derselbe zugetrage» hatte, welche die sosorlige Uebersübrung de» Schwerverletzten in da» städtische Krankenhaus veranlagten. Hier stellte sich heran«, daß alle Hilfe vergeblich war und erlag der 28 Jahre alte, vor Kurzem erst vrrheiratbete Ossicier. welcher sich der größten Werlhschätzung und Beliebtheit seiner Kameraden erfreute, und der am bevorstehenden t. April in den Rang eine» Premicrlieutenant» eintretcn sollte, seinen schweren Ver wundungen. Ucber de» Hergang de» Unsalle» ist „och zu berichten, daß da« Pferd bereit» im Rosenthale scheute, i» der Wald- und durch die Elsteistraße durchging, b>» sich aus dem Dorolheenplatze die Katastrophe ereignete. I Leipzig, 29. März. Ein in Möckern wohnhaster Handarbeiter benutzte vergangene Nacht in einer hiesige» Restauration einen günstigen Moment und stahl ungefähr 10 Pfund SchwcinSknoche». Der Dieb wurde polizeilich zur Verantwortung gezogen. — In der Berliner Straße, gegenüber dem Bahnhöfe, brach gestern Nachmiltag die Hinter achse eine» einem hiesigen Fuhrwerksbesitzer gehörige» Ziegelwagen», wobei derselbe umstürzte. Der Verkehr wurde hierdurch aus mehrere Stunden in der gedachten Straße unter krochen und mußten die Geschirre den neben der Straße gelegene» Fußweg b-fahren. — Der 26 jährige Mar ktbclscr eine» hiesigen Co»section»aesckäjtS halte zu wiederbeltc» Malen Petroleum au« dcnVorräthen seine» Principal» e»l wendet und an den Marklbelser einer Wein Handlung verschenkt. AIS die Polizei hiervon Kunde erhielt, ging sie gegen die beiden Marklhelser sofort vor, nahm eingehende Hau»- such iin ge» vor und stellte schließlich sest, daß der Markt Helfer de« Weinhairbler» seit Ansang de» vorige» Iabre« seinem Dienstherr» große Quanliläten Weine und Cham pagner gestohlen und dieselben Iheil» selbst getrunken, lheil« Verwandten geschenkt, lheil» aber damit de» Marklbelser de» ConseclionSgeschäsl» sür das von diesem erbaltene Petroleum entschädigt. die Geldbeträge aber, welche ihm von seinem Principal zum Ankäufe von Petroleum übergeben worden waren, uiilerschlagen hatte. Die sauberen Burschen kamen in Hast. — Ein 16jähriger Laufbursche au« Wiiltersdcrf, der l» einer hiesige» Preßbesensabrrk beschäftigt wird, batte den Auftrag erhalten, rückständige Gelder von Len Kunden einzucassire». Bei AuSsührung diese» Aufträge» unterschlug jedoch der ungetreue Mensch 54 „6 und Vernaschte dieselbe». Bei den Erörterungen ergab sich aber noch Folgende«: Ein anderer, allerer Lausbursche dieser Fabrik hatte ihm 10 .6 geborgt, zu deren Rückzahlung er außer Stande war. Die beiden Lausburschen verabredeten nun, daß der eine von iluien, der Gläubiger, Preßhefen a»S den Vorräthen ihre» Principal» stehle», der andere aber, der die 10 „6 schuldete, die Hefen verkaufen sollte. Nach dieser Ver einbarung ist eine nicht unbeträchtliche Onantität Preßbesc an de» Mann gebracht worben, so daß der Erlös die Schuld summe überstieg und der überschießende Betrag zwischen de» beide» Laujburschcn gelheitl werde» tonnte. — Eine 20jährige Verkäuferin stahl in einem kiesigen Schnitlwaaren- gesctiäste, »> welchem sie beschäftigt war. Maaren im Werihe vcn 33 6. die sie, theit« unter der Tournurc ver steckt. au» dem Geschäfte mit jortnahm, theit» ibrer Logis- »irthin, einer hiesige» SchreiberSehesrau, welch« sie i« Hose warten ließ, durch ein Fenster zugesteckl halte. — Der 19jährige, bereit« mit 7 Monaten vorbestrafte Laufbursche eine» Hiesigen Kansmann« bekam von diesem den Auftrag, einen Geldbetrag von 23 .6 50 ^ einzucassiren und 1500 Stück Cigarren zu verkaufe«. Beide« führte der Lausbursche au», verjubelte aber sowohl den rincassiiten Geldbetrag, wie auch den sür die Cigarren vereinnahmten Kausprei». Der Bursche wurde dem Polizeiamte zugefübrt. — Vor einigen Tagen wurden einem Büssetier in Connewitz au» einem Koffer 350 ^6 gestohlen. Der Verdacht lenkte sich aus eine» Lohnkellner, der jedoch der Thal nicht übersührl werden konnte. Vergangene Nacht gelang e» nun, diesen Kellner in dem Augenblicke abzusaffe», al- er die Kammer, in welcher sich der fragliche Koffer be findet, mittel» Nachschlüssel» zu öffne» im Begriffe stand. Nunmehr erfolgte seine Festnahme. — Heule Vormittag ist >n der Taucha er Straße ei» l3jeihriger Knabe au» Neustadl von einem Fleischergeschirre überfahren worbe». Ter Knabe erlitt eine ungefährliche Quetschung am linken Unterschenkel und wurde in die Wohnung seiner Eltern gebracht. Den Gcschirrsührer trifft allen: Anscheine »ach ei» Verschulden nicht. — E»i wegen Diebstahl» und Unter- ichlaguiig festgenommener Handarbeiter von hier hat sich alsbald nach seiner Verhaftung im Polizeigesängniß durch Erhängen entleibt. Der Leichnam wurde nach der Anatomie geschafft. — In der Felixstraße in Auger- Croltendors stürzte beim Abbruche eine« alten Gebäude« eine Esse aus einen mit Slrol» belegten Boden und durch schlug denselben. Unter diese» Bode» batten sich die Arbeiter ei» Feuer hergerichtet, in welche» ein Tbeil de» Strohe» fiel und hierdurch da- Feuer einen größeren Umfang anilahm, che jedoch weiterer Schaden entstehen konnle, wurde da» Feuer wieder gelöscht v»b jede Gesckhr beseitigt. — Am heutigen Sonntag finden im „Schloßkeller" zwei große Militair-Concerle, au-gesührt von der Capelle des 134. Insan ter ie-Rc gi meu t S unter Direclion dc» Herrn Friebcmann statt. Da- Programm ist sür beide Concerle ein reichhaltige» und gewählte». — Die Capelle de- Wurzener Iägerbataillon» concertirt am heutigen Sonntag unter Direclion des Herrn Berger im „Albertgarten". — Im Schützenbau» Sellerhausen finden heute Nachmittag und Abend Concerle von der Capelle de» königl. säcks. 7. Infameric Regiment- Nr. 106 unler der Directio» de- Herr» Matlher, statt. Bei dem Abend» 7 Uhr stattsindeiiden Concert wird der Gesangverein „Karl Krause" au- Crottendorf Mitwirken. — Unter Leitung de» königl. Musikdirektor» Herrn Walther findet heute im „cvckiIlerschlößcken" da» regelmäßige Militair-Concert de» 107. I»santene-Reginie»tS statt. Demselben folgt ein PrüsungS-Concert de» Leipzig-Gohliser Knabenmusikcorp» unter Leitung de» Herrn Direktor C. Drescher. — Die mit so vielem Beifall im Etablissement „Drei Linden" in Lindenau ausgetretene Ungarische Damen capelle unter Direclion dc» Fräul. HegebüS Ianka der- anstaltet daselbst am heutigen Sonntag Abend ibr Ab- schied-conccrt. Die vorzüglichen Leistungen der Capelle baden ungetheilte» Lob und Anerkennung gesunden. Heute Nachmittag findet daselbst da» regelmäßige Militair- Concert der Capelle de» 107. Insanleric-Regimcnl» unter Direclion de» Herrn Schwerin statt. 5 Lindenau, 29. März. Die Einwohnerversammlung, welche heute in Angelegenheit de» Schulvirccloral» der Bürger- und der Bezirk-schule hier statlfinde» sollte, ist von der königlichen AmlShauptmannschast nicht gestaltet worden "Lindenau, 29.März. Am letztoergangeucn Donaier-tag wurde ein hier beschäftigter 4ljähriger Gärtner au» Werdau verhastet, weil er unzüchtige Handlungen vorgenommen unv damit gegen tz. 176, Absatz 3. de» Reich»flrasgrsetzbuche» verstoßen hatte. — Wegen gleichen Vergehen» wurde auch ein junger Mann au» Quesitz zur Anzeige gebracht. * Möckern, 29. März. Em erst 2ljähriger junger Mann au« Delitzsch, seine» Zeichen« Glasergesellc, war von der Bahn de» Neckten abgekomme» und verlegte sich darauf, Uhren zu stehlen. Er verübte zwei Uhrenkiebstählc hier >» Möckern, ferner in Leipzig und andcrwärlS. Sv rassinirl der Dieb dabei auch zu Werke gehen mochte, so ereilte ihn doch schließlich da» Schicksal, »»dem er an« vorgestrigen Tage hier verhaftet und der Behörde überliefert wurde. * Chemnitz, 29. März. Der Stand der Arbeits einstellung hier ist ein b>« jetzt unveränderter. — Am Freitag den 28. d. M. entgleiste aus der Strecke Zwickau-Schwarzenberg zwischen den Stationen Stein-Hartenstein und Fährdrücko eine leere Maschine. Der Nachmittag» gegen 5 Uhr von Aue nach Zwickau fahrenve P-rsoneiizug erlitt infolge dessen eine Bcrspäligung von nahe zu Stunden. Welkere Folgen Halle da» Borkommniß nickst. — Auerbach i. B„ 29. März. Sicherem Vernehmen nach wird während der Zeit der großen Schulferien der OrlSvorstand unsere» Nachbarorte» Vogel-grün, Herr Oito Kcauße. eine Feriencolonie sür Zöglinge höherer Lehranstalten in« Lebe» ruse». ES ist un streitig, daß der in unmittelbarer Nähe de« Bade» ReibolbS- grün gelegene Lustcurort VogelSgrü» sich außerordentlich gut jür ein derartige- segenbungeiivc« Unicriiebmen eignet »nv weiter, daß der genannte Unternehmer auch die Fähigkeiten besitzt, eine Ferieiicotonie zu führe». Diese neue Einrichtung macht aus die Pension-Häuser »rauße, deren Leiter der ge nannte Herr ist, keine» Cinbrnck Noch ist zn bemerken, daß schon verschiedentlich« Anmeldungen von Schülern aus Dresden, Leipzig, Zwickau und Chemnitz seilen» ihrer Ellen, erfolgt sind. Dresden, 29. März. Da» Ministerium de- Innern hat aus Ansuchen des Ban verein» Schandau (Sendig So Co.) letzterem Erlaubniß zu einer Ausspielung von Kunst- und kunstgewerblichen Gegenstände», welche in der sür die Zeit vom >5. Mai bis E»ve September diese» Jahre« zu Schandau in Aussicht genommenen Ausstellung derartiger Gegenstände ,»it ausgcsieltt werken solle», und zum Vertriebe der Loose dieser Ausspielung im Königreiche Sachsen unter der Bedingung ertheilt, baß die Nummer» der cwzogenen Gewinne spätestens acht Tage nach der sür Anfang Oclober diese» Jahre» festgesetzten Ziebnng i» der zu Schandau erscheinenden „Sächsischen Elbzeilung". in> „Dresdner Journal" und in der „Leipziger Zeitung" zu veröffentlichen sind. Die JeichenaussteUung der städtischen Fort bildungsschule sür Mädchen. Die noch heute Sonntag dem Besuche von lO—12 und 2—5 Ubr geöffnete oben erwähnte Ausstellung im Schullocale am Tdomaskirchhofe zeigt wieder wie die dem Ikichenuuterricht hier ge- steckte Ausqabe. sich immer streng a» die Ausgaben und ftweckc de» Handarbeilöunlerricht» onzuschlikßen, von dem Leiter desselben, Herrn «ustav Mühlbach in ersprießlichster skgenbrinqendster Weise ver wirklicht wird. Bet der tbl ederung de- Unterrichte- in zwei Elasten beginnt die zweite, untere Llosse damit, »iusache Muster zu entwersen sür Be- nähung von Stoffen durch Schnuren zunächst in einsachee Reihung dann init Auslösung derselben nach Molivcn de- HänaenS rc. Für Filel-Buipiire-Arbeiten werde» zunächst die einsachen Mc'Iive gegeben im Stooistich. Pvromidenstlch. üeilstich, Reliei- und Leinwan»si>ch, Spinnen- und Fullstich oder Fülljchlingcn und Ecksächerstnh. Diese Motive werben dann vereinigt zu einer einzigen Form, zum Beispiel der Gestalt eines Sterne« u. bergt. Bei diesen Losungen kommt siel« ganz srei de Indiv dualilut >cder Schülerin zur Geltung und e« ist interrisant die verschiedenen Auffasjnngea zn vergleichen. Lopirt ist hierbei „uzend« eiwoS: Dann reihen sich dt« Gestalt»»«»» za randrn Deckchen.Formea mit der verschieb«»ste» Berwendung, wie Lampenleller oder Schniucknioliv sür die Mitte großer Tischdecken rc. Bei der Bcarbeilung von Wellenbändern, Ranken rc. sür Bunislickereien wird die Einordnung der Schmuck blumen in rhythmischer Wiedcrholung slclS den einzelnen Schülerinnen überlassen, auch >» Bezug aus die Farbengebung, nachdem allerdings die nöihige Belehrung über Farbcnharmonien und Conlraste voranSgezange» ist. Die Borgescheitienrreu der zweiken Abtheilung gebe» bann schon dazu über, Kleiderem!ätze und Aehpliche« sowohl in der Umrißzeichnun > wie ia der Blomeo- schmückung und Farbengebung zu bearbeite». Dazu tritt ia der ersten Elaste vor Allem noch die Ausgabe der Etreumusterdilduag. Weiler fügt sich »och an die Ausgabe sür gegebenen quadratischen Raum »ine schmückende Aursüllung zu schaffen, wie z. B. zur Be- stickung eines Ruckcukissens. Die Lösung, welche sie hier findet, ve,dienen t» der Tbal alle Anerkennung und sprechen sür die Bor- trefflichkeit der Methode. Noch weiter ist der Lehrgang dadurch ge« sührt worden, daß mehrere Schülerinnen, welche schon de» zwei jährigen Cour« durchgemacht und sich zu Handarbeits- oder Zeichea- lehrerinneu au«b Wen wollieo, noch schwierigere Ausgaben zu löse» bekamen. Der Haupisortichritt in dieser Beziehung liegt ia der zeichnerischen Bchanoiung de« Körperlichen, wenigsten« in den eta- sachsten und praklisch ersprießlichsten Ausgaben. Auch hier bekundet die Au-slellung, daß Fleiß und Geschick der Schülerinnen in richtiger planvoller Anleitung sehr ErsreulicheS zu leisten im Stande sind. Adolf Wei,ke. Drl Vecchio's Kunstausstellung. Zwei recht anziedende, mit nicht geringem malerischen Geschick durchgesührle Bilder bat letzt Otto Hesjlec ausgestellt, eine figurenreichere Compositiou. „Psingstzett" und eine interessante Einzelfigur, eine lunge Dame mit einem „zerbrochenen Teller". Die „Pstngstzeit" zeig! in einer mit prächtiger Löiung ve« zerstreuten InnenrauiiiSlichte« behandelten großen Halle einen ollen Schloßderr» bei sestlichem Mahle im »reise von lauier >ungea reizende» Lhatelaiae», wobl seine» Töchiern undNichlen, demGesange einer derselben lauschend, wohl eine ZwillingSichwester des singenden Mönches im neuliche» Klosterbilbe, wälirend die jungen Recken nur in dnnkler Ecke dem Gesänge beiwohne» dürfen. Die einzelnen Figuren sind mit seinem Bersiändniß behandelt. La« andere Bild, tue junge Tarne mit dem „zerbrochenen Teller" ist besonders durch seinste, geschickteste Stosf- vehandluiig inleressant. Der Beschauer sowotil wie die Dame selbst sind noch ungewiß, ob sie über das Unglück lieber weinen oder lachen sollen. Zi» Jnicresje der leider Bielen, welche die reichliche Ver wendung von Schwarz im Schatten der Fleischiöue nicht ebenso würdigen wie der Maler, und gar wohl meinen, die Maid habe sich gründlich berußt, wird der Maler gut Ihun, vorläufig diese Verwen dung von Schwarz rlwas sinzuichrankc-». Ein kulzückc'iidc« Landschasisdild von Nicht zu großem Umsange ist der „Oslstestrand" von Prof. E. Dücker in Düffeldorf. Abendliche Rübe liegt a»i dem Duuc»sa»dc und kein rubige» weil weithin sich strickenden Spieg-l, au« dem am fernen Horizont eben die Boll- niondsscheidc austaiichl, während die Ränder der am Himmel schwelenden Wölkchen noch von de» warmen Lichtern, der eben im Rücken des Beschauers hinabslnkenden Soone umsäumt sind. Der prächtige» Pallsingerhchcn „Hirschfamilie" im zivenru Saale schräg über hängt cm allerliebstes Bild von I. Kleiamichel „gemischlc Gelcllschasi", im Wicsengrün am Äaldrsraude spieienoe Sladlkmder, denen sich eben, wie eine dazu kommende Mama zu ihrem Schrecken bemerkt, cinige Doiskmdcr mit etwas unmitleldarcrea Umgang-sormen beigkmischt haben. Faröcugcbung. Gcsaiimiistimmung und Lharaklrrisi- ruug der Figurcvcn gl eme durchaus anheimelnde. Etwas weniger sormlos ist der Sioss aus dem Pseidebilde Franz O'Stückcnberg's „vom Blitze getroste» '. Um eine» vom Blitze, übrigens aus ziemlich heilerem Himmel au> der Weide lmigestreckten Braunen siebt man eine Pscrdeheerde ia de» verschiedensten, lrefflich geschilderten Ab stufungen der Iheilnahme gruppirt. Alle Gestalten zeigen die bei diesci» Maler bekannte vorzügliche Nalurwahrhcit. Recht romantisch ist das Moiiv zu I. W. Liedlar'S „Eapelle am See", einer reizenden Partie am Lagomaggiore. Eia prächtiges Idyll ist Martin Wilberg's „Einsam nicht alleine", ei» traumvcriunken aus einer Bank unler einem ollen Apfelbaum sitzendcS lungcs Mädchen, deren zarte Gestalt das rückwärtig auffallende Sonnen licht in» pikante» Randlichtern »msäunil. Zwei Nachiflücke und zwar beides Caprimcstwe Hai I. Mariens mit geschickter Behandlung der Beleuchlung«'ssecle gemalt. Beim „Somme,nachlstraum" schaut eine r.izenrc B.vndinc von einem Balcon, mährend Lampen licht durch Thürspalle und Fenster des Zimmers diingk. Bei der „irrinnerung an Eapri" sitzt eine spinnende Fraucngestalt aus mond- deglänzier Terrasse im Schauen einer Weinpcrgola, während ein Knabe neben ihr aus die »ivndbrleuchleic Insei und daS dunkle Meer Hinausscham. Erwälmt sei »ach eine wirklich treffliche „Winicr- landschasi" „nt Hirschen am verschneiten Waldrande und eine sei» duichgesuhrle „Grwittersiimiiiung" von Horst Hacker, «in wirklich sein impsundenes Bild. 'Adolf Wciske. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Orcnlte. Departement dra bultus u»S öffentlichen Unterrichts. Zu besetzen: eine neuzubegründende Lehrerstelle an der Schule zu Radewii.Ir. Eollaior: die oberste Sirulbrhörde. Einkommen: 1200 .«t Gkhali, 120 ./t Wolmungsgeld tue einen unverheiraihete» und 2l»> .«t sür einen verheil minie» Lehrer und ciue sechsmalige Alitlszulage in Höhe von >e 100 .«l von 4 zu 4 Jahren von, vollendeten 25. Lebensjahre ab. B Werber ha' cn ihre Gesuche bi« zum 6. April an den königl. Bezirksschuliiispeclor Schreycr zu Auerbach i. B. kluzureschen. vermischtes. ----- Berlin, 29. März. Gestern Freitag Vormittag um 12 Ilhr fand vor dem Kaiser das Schlußluriien der Eleven der königlichen T»r» le b rer - B i 1 buiigS -Ansl al 1 statt, über da« wir schon kurz berichtete». Pnncllich um 12 Uhr fuhr der Kaiser in Begleitung de» Flngcladjulanlen v. Secken dorfs vor dem Hauptpvrtal vor, empfangen vom Minillcrial- tirrclor Balkhausen, dein Dircclor der Anstalt Geh. Odcr- RegierungSralü Weictzolbt und dein UnterrichlSdirigci.len Pros. Iw. Euler. Der Kaiser begrüßte die Herren ans da- Freund lichste und betrat kann den Saal, wo ibm da» Lehrer kollegium vorgestcllt wurde. 'Nachdem der Kaiser sodann die Reibe» der 7l Eleven entlang geschritten mar, begann das Turnen niit Freiübungen — Arm- und Beinlkäligkeiten — unter Eoniinando des Oberlehrers Eckler. Dan» folgte, zum erste» Mal bei solchen Vorstellungen vorgeführl und mit dem lebhafteste» Interesse der Zuscbauciiden verfolgt, ein Keule »schwi» ge n unter Leitung deS HilsSlebrer» Otto. Nachdem dasselbe i» ganz vorzüglicher Weise zn Ende gesübrl war, ließ sich der Kaiser von einem Eleve» eine Keule reiche», pruste ibre Schwere und drehte sie mehrmals iin Handgelenk, wobei er äußerte, die Hebungen gefielen ihm sehr nnc »er dienten ganz besonder» gepflegt zu werden. Daraus traten unter dem Besekl de» Hilfslehrers Witt zehn Paare zuin Fechten an. Die Paare sockten einzeln nach einander in Glacö-AuSlage, zuni Schluß ci» Paar in bohcr Auslage. Dann begannen die Ge rät h Hebungen. Zuerst unler dem Commaiido de» Hilfslehrers Wcinsbeinicr an je zwei Pferden und zwei Springkäste», an denen dieselben Hebungen zu gleicher Zeit von vier Mann auSgesülut wurden. Der Kaiser freute stch über die Hebungen am Spriiigkasten. an den, er al» Haupl- lneinn viel habe lurne» lassen. Tic Geralde waren erst quer, dann läng« gestellt Worte», und machten dann zwei Doppcl- pserken Platz, von denen je rin Pferd quer und eins läng» stand. Diese Hebungen, »nlcr Hilsslcbrer Otto, fesselte» auch sehr da» Auge dc» Kaiser-, ter dieselben zum ersten Male zu sehen erklärte. A» 4 Barre» wurde unter HilsSlekrer Gauhl, an 4 Necken unler Hilfslehrer Bcgcmann geturnt, und kamen besonder» die a» beiden Geräthen al» Maffen- übungen anSgeführleir Stütz- und Hangwaaaen zur schönsten Geltung. Nach einem vorzüglichen Stadhochspringen wurden nnler lebhafter Anerkennung de- Kaiser» von Professor Euler Slütziibniigeii von je zwei oder drei Eleven an und auf ein ander zur Darstellung g-I rächt und den Beschluß der Vor stellung ineichle wie jede» Iabr, ein von demselben componirtcr und von 6 t Cleve» geschrittener Reigen, »»ter dem mehr stimmigen Gesang de« Liede» „Vom Fel» zuin Meer", von dem Direktor Gehennralh Waetzold gedichtet. Der Kaiser trat sodann in de» Halbkrcr» der Eleven und Inctt eine An sprache an dieselbe» Er sprach seine außckordeiiUiche Zu friedenhett mit dem Gesehenen au- unv betonte besonder»
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