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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189004250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-04
- Tag1890-04-25
- Monat1890-04
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.04.1890
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5. -rilll-e st» lkißW 8>jM»t >ü Aqchn Nr M. Fnilxz Kn 25. Apil 18S«. VolkswirthschaMches. «ll« f»r diese» DHeN bestimmten Sendung«, sind zu richte» au den Verantwortlichen Redactrur desselben T. G. L««e tu Leipzig — «prechzett: ,»r von 10-11 Uhr «an», und von 4—5 Uhr «ach«. Telegramme. «»rauksurt «. «.. 21. April. Abend« 5 Uhr 52 Min. Kssecten-Soclrtät. Credit 253',, Disconto 214,50, Tretdncr «ent 113,10, Darmstädter 154,70, Berliner Handel 157,50, «eisen- imheu 159^0, Laura 13«,50, Mainzer 119,10. Tendenz fest. V-n. Prag, 21. April. (Privat-Telegramm.) Da« Wochen- »lrl der Tux-Bod enbache r Eisenbahn beträgt 12 755 fl. Der Rohlenverkehr stieg um 85 Prvc. Da« Totalplu« 193 588 fl. — Wochenplu« ver Prag-Duxer Eisenbahn 5416 fl. Da« LotalpluS 33 722 fl. ADV. Bern, 24. April. Der Große Rath de« Canton« Bern acheill» mit 177 gegen 4 Stimmen die Ermächtigung, den Vertrag «t dem Bundetralh, bez. den Verkauf von 30000 Actten der g»ra-Simplonbaha an den Bund adzufchlikßtn. Alli. Petersburg, 24. April. Wie wir hören, beabsichtigt die Negierung in den nächste» Tag«, den Rest der in, Umlauf be- südlichen sechsten Stieglitz-Anleihe zu kündigen. Be- loncklch hat der Prospect, in welchem seiner Zeit die Besitzer zur lioiversion eingeladen wurden, ausdrücklich hervorgehoben, daß der damals bewilligte Annahmeprei« von 95 Proc. den wirklichen Werth scdr dedentend übersteige und in keiner Weise für die spätere kun- digang maßgebend sein sollte, die eben nur ans Grund des Wortlaute« der Stücke erfolgen kann. Danach fei kein Zweifel, daß die Rück« Mlung entweder in esfectiven Silberrubeln oder deren ungefähren Äerlh erfolgen kann. VD8. Prtrrüburg, 21. April. In dem Verein zur Förderung irr russischen Industrie und de« Handels wurde gestern ein Vortrag überdieSchädlichkeit derOperationen der amerikanische» Leben-Versicherung« . Gesellschaften ,^Nrw-f)ork" und s fassenden, Fqnitable" gehalten. Ter Redner ersuchte den Verein, Schritte zu ÜM, damit die Regierung aus Grund ihre« Reservatrecht» die ltttmichmungen der ausländischen LebciiSversicherungen in Rußland überhaupt und speciell die Thätigkeit der Gesellschaften „New-j)orl u»b „Equitadle" hierselbst untersage. Der Bortrag wurde von der zahlreich besuchten Versammlung mit großem Beisall ausgenommen. A'. Warschau, 24. April. (Privat-Telegrannn.) Dem „Kuryer Lattzaweki" zufolge hat die Staatörcgierung beschlossen, den Ankauf her iöarjchau-TereSpoler Bahn aus fünf Jahre hinau«. zuschieben. KDL Washington, 24. April. Nach dem Antrag der republi- iumlchen Partei im Senat und Repräsentantenhaus wird die Basis herSilbervorlage derart festgesetzt,daß da« Schatzamt beauftragt wird/ Silberbarren bis zum Betrag von 4'/, Millionen Unzen troo nlver moiiatlich anznkaufcn und in Zahlung dafür Schatznoten aus« zugcben, welche jederzeit beim Schatzamt« einlöSbar sind. Die »in- -kiöslen Noten dürfen wieder ansgegeben werden, doch darf kein Lletwg an Noten ausstehen, wofür nicht im Schatzamte die be- mssinden aekansten Silberbarren vorhanden sind. — Nachträgliche Meldung: Ter Ankauf der erwähnten Silberbarren zum Marktpreis soll jcdvch nicht einen Dollar von 371'/« Grad reinen Silber« über steigt» (?). Ein neuer Lurs nach Osten. X.K. Es ist ein schlimmes Ding um di« Selbstüberhebung. Leider GoticS gehört sie zu unseren Nationalnntugenden. Habe» vir irgendwo irgend einen Sieg erfochten, so legen mir die Hände vergnügt in den Schoß und läckzeln mitleidig auf die Unterlegenen hernieder. Aber daran z» denken, daß erst da« Festhalten am Siege itill» lein Ail.iiutzen den wirklichen Sieg verheißt, da» süllt uns nicht ein. Wie Schuppe» fällt e« uns erst von de» Augen, wenn wir ledeu, daß der Unterlegene au« seiner dNiederlage gelernt und das Hrlernte sckmell verwerthet hat. Ja, dann steht Michel wieder da und kratzt sich verlegen hinter den Ohren, nebenbei muß er sich auch rioih auslachen lassen. Wir fürchten, indem wir von der Vergangen- bci! aus die Zukunft schließen, die Zeit wird nicht mehr fern sein, wo wir wieder einmal de» Beweis für die Richtigkeit dieser Ansicht erbringen werden. Al« Kaiser Wilhelm im vorigen Jahre von seiner Lrieutirise heimkehrre, al« die Berichte «tnlieken, welche Hegelsterte Zuniahme der deutsche Kaiser bei den Moslem« gefunden hält» und es bestätigt wurde, daß der mächtigste Fürst der Welt dein angeblich „kranken Manne" de« Osten» die Hand zum festen Bunde da war eitel Freude in deutschen Lande». Aber, gefaßt, und da die anderen Länder sich scheinbar für diese« Project nicht erwärmten, so glaubte man, getreu dem Grundsätze, daß dl« Industrie für die Post, nicht aber die Post sür die Industrie da sei, deutscherskit« kein« Veranlassung zu einer Umänderung der be stehenden Formen zu haben. Die Möglichkeit, daß Frank reich, England und Oesterreich-Ungarn nur deshalb eine gleich- gilliae Haltung zeigten, um selbst In Salonicht die Ersten zu sein, schien au«grjchlossen oder man verkannte sie absichtlich, und w stehen heute dir Sachen Ihatsächltch so, daß, wenn wir uns nicht fürchterlich beeilen, da« Projekt von damal« wahr tverden zn lasten, wir postalisch und vor Allem industriell für immer au- dem Orient und den Balkanländern verdrängt werden. Ader was der Herr General-Postmeisier nicht sah, sahen Andere und diese Anderen richteten tm November 1888 im allgemeinen deutschen Interest« eine Denkschrift an den Reichskanzler Fürsten Bismarck, „in welcher über alle in Betracht kommenden Fragen ausführlich berichtet und der Nachweis geliesert wurde, daß bet Benutzung der Route über Daloutchi und Verlegung der Fahrten auf die Strecke Salonicht. Port Said eine Zettersparntß von 19 Stunden aus der Ausfahrt und 44 Stunden auf der Heimreise erzielt würde. Dir Folge war die Einrichtung de« Berliner Orient-E;preßznge- seiten» de« Herrn Maybach, für welche energische und umsichtig« Thal man diesem Minister bisher noch viel zu wenig Dank ge wußt hat. Jetzt will man auch in Oesterreich un« die Hand reichen und in der Türkt wartet man schon mit Schinerzen aus di» Beförderung der Post über Salonicht. Inzwischen haben sich auch sä»i»nllche deutsche Handelskammern über diese Angelegenheit ausgesprochen und ihr Unheil ist geradezu vernichtend für den mit Hartnäckigkeit bisher fkstgehaltenkii MvvuS der Beibehaltung der Linie Vrindisi-Port Said. Wir wollen hier nur den znsammen- einstimmigen Beschluß der Dresdner Handelskammer er wähnen, welcher dahin lautet: „daß 1) durch Abkürzung der Route die deutsche Post nach Lstasien rc. um zwanzig Stunden aus der Ausreise und um achtundvierztg Stunden auf der Heimreise be- schleuntgt werde; 2) die kürzeste Postverbindung zwischen Sinhrna u»V Griechenland hergestrllt würde und zwar unter Benutzung der daselbst bereit« verkehrenden Dampfer; 3) Salonicht al« Handelsplatz bester als AuSgangSpunct einer großen Dampserlinte erscheinen laste als Brindisi: 4) die Lebentfähigkeit der neuen Levantc-Ltnie dadurch ekrästigt werde, was wünschenswerth erscheine, da 5) die vorgenannte inie sur die Entwickelung unsere« Handels sich um so nothwendiaer derauSslellte, aiS die Tarifpotitik der österreichisch-nnaarischen Re gierung den deutschen Waaren den Landweg nach Len Balkanstaatcn zu Gunsten der einheimischen Waaren mehr und mehr erschwere; i>l auch die englische Regierung beabsichtige die indisch« Post über Salonicht zu führen: 7) au« der Uebersührung der Post und dem zn erwartende» Reiseverkehr den Eisenbahnen sowohl, wie den voin Verkehr berührten Orten erheblich« Vortheile erwachsen würden; und schließlich 8) weil der Norddeutsch« Lloyd sich mit der Verlegung einverstanden erklärt, dagegen die von anderer Seite als Ersatz sür die Aufgabe der Zwetglinie Brindisi-Port Said gewünschte Berdoppe- lung der Fahrten auf der ostasiatischen Linie ab,,«lehnt habe." ES »in» ferner noch ein Artikel vom 29. Rial 1889 aus der „Ham burger Börsenhaue" cttirt werden, deren nach Salonicht entsandter Chefredakteur seinem Blatte unter Andern» Folgende« schrieb: „Ein vortreffliche« Mittel zur Hebung de« deutschen Antbeil« am hiesigen (Salonicht) und dem Binnengeschäft würde ohne Zweifel di» seit einiger Zeit in der Presse discutirte unh auch hier viel besprochene Ver legung der Retchspostdompferlini« nach Port Said von Brindisi nach Salonicht sein. Unser Konsul in Nilh, Herr V. Richter, ist vor einigen Monaten tm Aufträge des Auswärtigen Amte« in Berlin hier gewesen, um die Frage an Ort und Stelle zn sludiren. Herr Richter hat dem Vernehmen nach dem Reichskanzler einen überaus eingehenden und gründlichen Bericht über die in Betracht kommende» Puncte erstattet. Ich bin persönlich der Ansicht, daß man in Berlin dem Plan« geneigt ist. Tie große Wichtigkeit der Beränderung wird nicht blo« hier am Platze von allen competenten Beuriheilern anerkannt, sondern auch lvett hinan« in dem Hinter lande Salonicht« — und daü ist ein großer Theil der Balkan Halbinsel — verfolgt man die Angelegenheit mit dem größten Inter esse rc. ES mag schließlich auch nicht unerwähnt bleiben, daß brr un« auS den Händen gewundene Export nach Egypten von Salonicht au« unbedingt wieder einen große» Aufschwung nehmen würde, was von Triest aus nie wieder der Fall sein wird . Die Frage der Vrrlegung der ReichSpostdamvfcrlinIe von Brindisi ' n Augenblicke wieder actuell nach Salonichl wird in diesem durch da- gereicht habe, da war V-ad aus; Herz, hat man wohl daran gedacht, die Vortheile schnell . vorstehende Erscheinen einer Broschüre von L. N. von Engelbrechten -- wabren die uns das durch den Ka.serbesuch ,n Konstant,nopel I Wiihelm'- Orienttrise und deren Bedeutung sür den deutschen bmorgcruscne, so überraschend gekommene, in . unserer ^ engeren j Neue Bahnen und Wege für den deulsctsen Ausfuhrhandel." gekommene, in unserer tzcimaih weit unterschätzte Uebergcwicht de« deutschen Einflusses in der Türket verhieß? Keineswegs! Wie immer freute man kindlich sich darüber, haß Frankreich und England, deren Hand schwer aus dcr Türkei lastet, ihren klaps weghattcn, und man ließ i:n Uebrigc» die Dinge gehen wie sie wollte», olme aus die Stimmen einsichts voller Männer zu achte», welche die Folgen dieses moralischen Liege« voll zu würdigen wußten. Ais Kaiser Wilhelm da« Bünd, ich schloß, welches die Interessen der Türkei enger an di« unserigen knapste, da wußte dieser energische, umsichtige Monarch ganz genau, wie eS mit der vermeintlichen .krankbeit des „alten Mannes'^ steht. Er wußte so genau, was aus dcr Türkei freundschaftlich zn holen iß, daß er heule, ebenso wie damals gewillt sein wird, jeden Schritt zu unterstützen, der Deutschland »nd die Türkei in irgend einer tziusichl naher bringt. Daß sein ernstes, einen weiten Gesichtskreis vederrfchenbes Wollen bisher nicht gefördert worden ist, ist sehr be bäuerlich. Aber noch ist es nicht zu spät, de» erlittenen Zeitverlust, dcv sich die concurrirenden Nationen in beängstigender Weise bereits -v Nutz« gemacht haben, «inzuholen und durch einen schnellen, nur Amhnle verheißenden Entschluß ouszngleichcn. Mancherlei bat sich incwöcden ereignet, was als gutes Omen aufzusassen ist. Noch ist zu denen, daß Kaiser Wilhelm'« Orientretse nicht vergeben- geniacht worden ist. Seit beiläufig zehn Jahren rivalisiren Oesterreich-Ungarn, Frank- reich und England im heißen Bemühen, sich die handelspolitisch« Hegemonie in den Balkanländern »nd der Türkei zu sichern. E» würde unS hier zu wett führen, wollten wir erzählen, mtt welchen Niüeln und mtt welch wechselndem Kriegsglück auf allen Seiten gekämpft wurde. Deutschland betheiligte >>ch sehr wenig an diesen Mitteilungen; in erster Linie wohl, weil seine geographische Lage e« diodettk, wirksam mit den HandeiSgroßmächten aus diesem Gebiete zu coucnrriren. Deutschland blieb sogar noch im Jahr« 1887 hinter dem kleinen Belgien zurück, welche» in diesem Jahre für 1151900 Franken nach Salonicht erportirte, während wir un« mit einem Umlatz von lltt'M Franken begnügen mußten, wogegen umgekehrt bereits in diesem Jahre von dort für 1600000 Franken nach Deutschland be- fördert wurde». Aber auch schon damals gab e» verschiedene, einsichtige Nenner der Handel-weg« tn und nach dem Orient, die sür die Er richtung von zollfreien Stapellagern in den größeren Hasenplätzea de« LruntS, vor Allein in Salonichl eintraten. Herr Loehai». seiner Zeit Darctor des „Deutschen HandclsvrreinS", hatte schon tm Jahre 1885 die Bedeutung dieses Platzes erkannt, leider kam aber die von Um dort geplante Niederlassung nicht zu Stande. Schon im Jahre 1888, allo vor Eröffnung der Bahn von Risch nach Pranja, »er lehne» aui der Rhede von Salonicht MO Dampfer mit 537 OM Reg, Tont und 4000 Segelschiff« mtt 86 OM Reg.-TonS, von letzteren allein 3700 Schisse unter türkischer Flagge, ein Beweis, wie sehr di, »üslenbewodno jener Zonen von jeher auf den Verkehr mit salonichi angewiesen waren. Kein Wunder, daß der Retchthum dt« Platzes von Jahr zu Jahr wuchs und wir unter den 130 OM Ein wohnern 40- bi» 50fache Millionaire finden. Al« die Anschlußbahn rach Salonicht fertig gestellt war, errichtete die Wiener Länderbank dort sofort eine Filiale, ,La Banque de Salonicht", wodurch unser Eflott dorthin aus 752 OOO FrcS. reducirt wurde. Belgien hat seit einem Jabre ebenfalls sein eigene« Mustrrlager tn Salonicht »ud sichett sich auf dies« Weise seinen Export nach der Türkei, denn wa« Hamburg für Hannover. Mecklenburg, Schleswig. Holstein, Dänemark, Schweden, Norwegen und die russischen tilieemovinzen ist, wird Salonicht nach Erhalt seiner direkten Ver diiduug mir dem Abendland sür seine Hinterländer, Albanien, Makedonien und Serbien, werden. Al« Salonicht seine Bahn hatte, trtt der bneit« einmal erwähnte Herr Löhnt« abermal« seinem eiuitigen Plane näher. Er hoffte, daß nun auch die Mittelmeer, weiqlck!« der subvenlioninrn RnchSpoftdampser anstatt Brindisi Salonicht al« AnlausShaien wählen würde, um zunächst dt« Be- fSrbenwgSkttst für die Post abzukürzen Der Norddeutsch« Lloyd d-ue dann eine eigen» Agentur in Salonicht errichten müssen und iv Anbindung mit dieser war eine eigen« Niederlassung de« „Deutschen haideltvereü,«" lacht zu ermöglichen. I» heut« kaum begreiflicher fdlrjsichchffeit tonrde di« »«s« 8«g« «l< «tue rein poftansche auf« drei,»Icke« Oel. Holzöl, und ol« Rückstand da« Schnfterpech oderc kchcfföpech. Der au- Birkenholz gewonnene Birkenholzihrer wird! wel in Rußland hergestellt und dient zur Bereitung de« IuchtenlederS. AuS dem Vucheliholitteer wird eine eigentbümlich slüchtcge Substanz, 1 da« in der Mediciu zur Anwendung kommende Ereosot, gewonnen. S« ist ouch im Rauche von unvollständig brennendcm Holze vorhanden und «st der wichtigste Beftonhiheil beim Räuchern von Flcischwaaren j in solchem Rauche. Bon allen Ihrerarten die wichtigste, der AuS- gang«puuct eiuer Menge von chemiichen Industrien, ist der all Neben- s produtt bet Herstellung de« Leuchtgase- au- der Steinkohle gewonnene Steinkohlentheer. Gegenwärtig ist er indessen durch die vielen Produkte, dle ou» ihm hergestellt werden, säst mehr da« Haupt- product und da« Leuchtgas Nebenprodukt. Die erste erheblich« Ver wendung von Steinkohlentheer in Deutschland war dir zur Fabri- kotion von Dachpappe, wozu der Theer von secoen flüchtigen Bestand. ! lhetlen befreit sein muß. Statt diese zu gewinnen, rrhctzie man den Theer ta offenen Besäßen und erst Bcöauer in Frankfurt a. M. ge wann 1846 durch Destillation ein leichte« Oel daran«, welche« unter I dem Namen Bröoner'icheS Fleckwaffer »och heute benutzt wird und größltiitheil« au« Benzin besteht. Durch Destillation de- Theer« und Auffangea der flüchtige». Prodvcte erhält man mehr oder wen! er specifisch schwere Oele, die! zu verschiedener Berarbetkung getre.cnt ausgesangen iverden. Die I ersten Destillate bezeichnet man mit Leichtöle. die schwieriger über gehenden, weniger flüchtigen Bestaudtheile mit Schweröle; der Rückstand wird nIS künstlicher Asphalt zur Fabrikation von Dach- pappe, zu ASvbalipflastrr und in der Lacksadrikation benutzt. Der flüchiigste Thril de« Destillat«, Benzol. Benzin oder Naphtha, dient als Fleckwaffer, Leuchtmaterial und besonder» zur Darstellung von Nitrobenzol, dem künstliche» Bittermandelöl und des Anilin«. Aus den schwerer drstillirendea Orlen bereitet man Anlhracen und künstliche« Alizarin (welche« sich in der Kropp- wuezel sertig gebildet findet). Neuerdings hat man au« de» schwere» Theerölen da- ungemein süße Saccharin hergestellt. Durch cvnrpliclrie cheniiiche Behandlung werden au» den Theerölen die im Jahre 1856 zuerst hergestelltec, Antltnlarden gewonnen. Ein wettere« Product au» dem Theer ist da- bekannte, gegen Motten ongewendete Naphthalin. Den verschiedenen, au« Tdeer gewonnenen leichten Oelrn nahe verwandt ist das in der Natur al« fertige« Product vorkommenb« Petroleum. Die bei «iuer Hitze von 38" 6 überbeftiNireude» Oel« wrrden zu verschiedenen Produkten verwendet, wie zu Rhigo lin, zu Petroleumäther, zu Naphtha oder Benzin, Ligroin »c. Das bei höherer Temperatur üderdestillttenbe Oel, rohe« Destillat, beträgt ungefähr 50-M Pro«, de« Rohöle«; es wird benutzt, uni daran« durch Bevandlung mit Schwefelsäure und später mit Kalkbrei das rasfinirte Petroleum herzuslellt». AuS dem Rückstand« in der Dcstillirblas« wird uoch Schmieröl und Basclin gewonnen. Die Wehenernte der Hauptländer der Welt 1889. ? schritt „Die Weizenernte der Welt" wird de- Oesieren al« lieber in Handel«- und landwirthschoslltchen Zeitungen gefunden; dieselbe ist fedoch immerhin als eine irreführende zu bezeichnen, da noch Niemand versucht hat, eine vollständige Liste Uber die Wetzen Production tn jedem Lande aufzustcUen, die eben tn größerem oder minderem Maßslabe Weizen andonen. ES '' in Asten, Afrika und Südamerika, in denen die Mengen auch nur kaum annähernd bekannt werden Mengen sür China und Japan z. B. sich in Ziffern aufgefübrt finden, so können dieselben immer nur als sogenannte „geschätzte' oder „mulhmaßliche" betrachtet werden. In der solgenven Aus. stellung, die sich am Schluss« eine« größeren Aussätze« in dem „Royal Agricultural EocielyS Journal" vorsindet, sind die Ziffern sür alle Länder, die hauptsächlich Wetzen producirende sind, osjccirlle, während über die erbauten Mengen in gewisse» kleine» und entfernten Ländern die SchätzungSztfferi« eingestellt sind, wie solche von „Beerbohm'S Evcning Corn Trade List" in London und „Echo Agricoie" an geführt wurden. (Berlin, Friedrichs L Co.). Die Zeitungen werden sich zweifellos des Gegenstandes wieder beinächiigcn ans Grund der Daten und Ziffern, die ein so gediegener Kenner de- Orients wie Hcrr von Engelbrechten es ist, tn so klarer und allgemeiner faß Itcher Weise in seiner Schrift ntedergelegt hat. Herr von Engelbrechten — und ihm muß Jeder beipslichte», der die Türkei au« eigener Anschauung kennt — betont mit Recht, mtt welcher UeberzeugungS- treue alle Ammenmärchen, die über die Türkei und ihre Bewohner tn Umlauf gesetzt sind, geglaubt werden. Daß aber der Türke eine ehrliche, rechtschaffene Haut ist, daß die SichrrhciiSzusiände auf den Orientbahneii gegen die dcr italienischen Eisenbahnc» geradezu para diesisch« sind, glaubt bei uns Niemand. Wer die Türket besucht hat, wird ferner überrascht sein von der Grüße der deutschen Lolonten sowohl al« von ihrem Einfluss«. Da« Vertrauen, da« der Türke von jeher zu uns gehabt bat, hat seit dem Besuche des Kaiser« i» Konstantinopel eine großartige Befestigung erfahre» und nichts würde seinen freundschaftliche» Gefühlen einen härteren Schlag ver setzen als die Nachricht, daß unS Frankreich oder England in Salonicht zuvorgekonimen sind. Die mit 400OM-«l Subvention bedachte Zwcig- linir Brtndisi-Port Said hat noch dein letzten Jahresabschlüsse nicht nur diele 400000^1, sondern auch noch einen «rheblichen Bruchtheil de» eigenen Capital« des Norddeutschen Lloyd verschlungen. Da- gegen ist e« bereit« al« feststehend zu betrachten, daß dcr Pariser Orient.Expreßzug. der zuerst einmal in der Woche, jetzt zweimal verkehrte, von allernächster Zeit an täglich expedirt werden wird. Tie Folge davon wird sein, daß der Berliner Orienlerpreßzug folgen wird. Run bedenke man. daß jährlich über M OM Engländer allein nach Indien gehen, die Menge Touristen nicht gerechnet, welche die Türke, jährlich besuchen. Legen wir, sobald d>e RetchSposidampser Salonichi anlaufen, einen ähnlich dem französijchcn Expreßzuge elegant au-gestatteien Zug Vlisstngen, Berlin, BrcSlau, Pest, Belgrad, Konstantinopel mtt einer Abzweigung nach Salonicht ein, so baden wir »« in der Hand, einen großen Tyeil dieser englischen Reisenden zu zwingen, über Deutschland zu reise»! Wenn wir un- erinnern, wa« der Kaiser dieser Tage an Bord der „Fulda" gesagt hat, daß ihn jeder Erfolg de« Lloyd mit Stolz erfülle, wenn wir un« erinnern, daß r« fein Entschluß jel, di« deutsche Industrie aus dem Weltmarkt« concurrenzsähig zu erhalten und dadurch ihre und der Arbeiter Existenz zu sichern, so dürfen wir un- wohl der gerechten Hoffnung hingeben, daß dies«, da industriell« Wohl unsere« Volke« so tief einschneidende Frage ihr« vernunftgemäße Lösung finde. üuroväilite >» Vnlhkl« kLndcr >»N I-UN QrNerrela . 8k8I*t«>0 2,:»il2k!> Una»n> . . 181 8?02<N >2, El«, Netzlm . . IL»lIYE IS«,»»«« Vulj>»rtkn « «NM«» 88M0W Däinmatt , »«VX« IU«»,1«tt gr-oktia . 2711217««, «oblk'NU D-iujchiuiid. S2N241MV V4i»«00i> Gr>e«kol«nd 4N871N 4 400,00 Helland . , 4t»»U>« «I,,«<»« Ilalirn . . 101 >82 «22 ia,08>4^ Sierweqe» . 312 I2L 81212.', Porluaal. . s,o>n»> INumanini , U72VIÜ2 «8 400 VVO Nlislland, Aiitzerniror-iliSe Theer un- seine Producie im Handel. —w. Obgleich die unter dem Namen „Theer" im Handel vor- kommtnde» Stoffe im Aeußerea sihr ähnlich sind, so ist doch sowohl ihr« Zusammensetzung al« ihre Anwendung eia« sehr verschiedene. Brauukohleutheer. Torstheer wird belouder« durch trockene Destillation der Hellen bituminösen Braunkohle, de« Bilumiuit«, namentlich in der Provinz Sachse» bei Wcißenscl« und Zeitz, ge Wonnen. 140 Kilo Kohlen geben etwa 20 Kilo Theer. Bei der trockenen und trartioniriea Destillation diese« Theer« erhält man zunächst leichte Oele, welche al« BeleuchtungSnialerial unter der Be. zeitbnunq Photogen und Solaräl bruutzt werden; au« den später überdestillirendea schweren Orlen scheide« sich in der Kälte eine weiße, wach«1hnliche Substanz, Pa ras sin, ab; da« nachbleivende dickflüssige braun» Oel wird al« Parafsinöl und Lulcaaül zu Wagenichmieren verwendet; al« Nebeaproduct wird noch Earbolsäure gewonnen während man den in der Destillalionsblase verbleibenden Rückstand zu künstlichctn Asphalt verarbeitet. H o lzihrrr, im Handel al» Flchteaholztbrer. Buchenholzthrrr »nd Birkenbvlztheer unterichieden, wird meist ol« Nedenpioduc» bei Ge winnung der Holzkohle erholten. Durch trocken« Destillation knorriger Wurzrlftücke unterer Nadelhölzer erzeugt mau weiter den Fichteahotz- lheer, welcher. Fäulniß hindernd wtrkend, zum Anstretchen den Holz, werk, zum Theereu der lauwirk« und zum Ualiatrr» benutzt wcrd > wen» Theer nochmal» destillirt »ird, so erhält man e» flüssige« Ilaeiien. Arürnlimlche Rerul'lik G-brelt*«!« «nd «Irintslen . , »UstinIlkN und I»-!i . öan.da ». zw.ir L'nt.no und Mnniloia nnr Sw-äolon. >c. üdili.... c^vdim. . . Qstiiidlea . . Persien . , , «vnen . . . il«crc>nl»t« Plante» Nordamerika« 1UÜMöÜ-el 1ll«»7«S»U Ukderdau»« E.tiwiNNN enniutovao ixSk'.siö« emlidl. Polen MOAIKX» ISNSiXOM Perdirn . . «NMnoo »tiviicx»» eranirn. . K>7>i00»> TükÜNiiciO e-dwrdrn . :I!^N(ii»> ea»rei, . . 20«8vco ütöcxoo T iil tr«. . . d ntin voo IM NM Ui» «rostrilan.. 74 «MIM Uedrr Hand! ES wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß in der Aufstellung Länder wie Marrokko, da» ehemalige Kaiserreich Brasilien, Ecuador, Uruguay u. s. f. schien; in diesen Ländern werden aber rbenfalls ganz nennenSwerthe Mengen angrbaut. Nach obigen Ziffern ergiebt sich folgend« Zusammenstellung: Für 1888 21,8 728 281 B-shel« 1889 2 058 793 340 . ölalich 59 934 914 Bushcl« Verminderung sür 1889 oder in Hektoliter 21120000, also eine Menge, wie sie sonst in Rumänien und Serbien erbaut worden ist. Vermischtes. Leipzig, 24. April. - Bürsenbeschluß. Di« Aktien deS Obrrbohndors-Schaber Steinkohlenbau»Vereins sowie der Zwickouer Bürgergewerkschaft werden von heul« ab ohne die Divtdendrnscheine pro 1889 ge- handelt und notirt. Hierauf sind dt« gegen gestern herabgesetzten Notiruagen an der Börse zurückzuführen. *—L«i«niger Mühlenactiengesellschast (A. Uhlmann), Let«nig. Ti« heutige 18. General-Versammlung der LeiSntger Mühlenactiengesellschast in Leitnig war von 10 «cttonairen besucht, welch« 397 Actien mit 79 Stimmen vertraten. Sämmtlich« Gegen- stände der Tagesordnung wurden einstimmig angenommen. Tie neue Finanzoperation eröffnet nach der Erklärung der Verwaltung insofern ein« günstige Perspective, al» durch dieselbe mindestens so viel Zinsen erspart werden, wie di« jährliche Amortiiattonsrote iür beide hypothekarische Anleihen ausmacht, so daß eine Dividendenschmälerung dadurcb nicht zu befurchten ist. Eine Anfrage bezüglich des neuen Geschäfts,ahre» wurde dahin beantwortet, dag man den btShertgen GnchästSgang al« normal bezeichnen könne. Die ans 4 Proc. fest gesetzte Dividende gelangt vom 25. April ab zur Auszahlung und zwar am hiesigen Platze durch die Allgemeine Teulsch« Lredil-An statt und in Le,«nig durch die dortig« Spar- und Ereditbank. X Au» »e« v«,tlan»e. 23. April. Wenn jetzt tn der Stickerei-Industrie di« Hast wegen rechtzeitiger Lieferung der bestellten Stickereien einem ruhigeren Geschäftsgang« Platz gemacht hat, so ist das sür die Industrie nur vortheildast, weil dann noch größere Sorgfalt tn der Aussührung walten kann. Für die deutsch« Kundschaft werden gestickte Streifen und Einsätze wieder tn größeren Mengen erzeugt, weil die Mode diese Artikel wieder stark beaün Wie der „Lpz. Monatschr. sür Textil-Jndustrie" gemeldet wird, b«. dürfen England und Amerika wieder großer Mengen Lastspitzen, die sowohl ans der Hand- wie aus der Schlffchenmaschtne hergestellt werde». Tüllspitzra scheinen gleichiall« wieder beliebt zu sein; denn e« wadr» noch fortwährend solch« bestellt. Im GarLinengelchast werden besonder- beste und mittlere Was»» gekauft. tz Z»t«n«. 23. April. In der gestern hier abgehaltrnrn General. Versammlung der VeretnSbank tn Zwickau, welche von 81 Aclionatren mit 416 Actten und ebenso viel Sttmmenzahl besucht war. landen die drei Geqenstünd« der Tagesordnung: Entlastung de» Vorstände«, Verwendung de« Reingewinne« «nd Ban etne« «lgenen BankqebäudeS einstimmig Annahme. Hiernach werden lO Procent Dividende gleich 50 pro Actt« gewährt. 3075H2 fließen dem Reservefonds und 12 OM dam Epecialreservesond« zu, so daß die Gesammtreserven 181 047F1 ^l betragen. Durch die Ueberweisung von 14 850 -«ll für das GrundstückSconto werden auf das kürzlich sür 70 OM -«t zur Errichtung eines Bankgebäude« er- wordene Grundstück 20 UM abgeschrteben. Dem Pensionrsouds wrrden 5M0 -«l zugewiesen und 6M für wohlthätige Zwecke bestimmt. l. Schwarzenberg, 23. April. Der Rrchenschast-berlcht de« Credit- und Spar-Verriu« zu Schwarzenberg aus das GeschäslSjahr 1888 89 giebt dir Einnahme au» 583380 an, welcher eine gleichhohe Ausgabe gegeiiübersteht. Di« Rückzahlungen aus gegebene Vorschüsse betrugen 231911 >l. die ausgenommen«,, Darlchne und Spareinlagen 219103 >t, dle Zinsen und Provisionen vo» Vorfchußempsänger» 19 087 -«l, di« gegebene» Vorschüsse 247 732 die Rückzahlungen aus Darlehne und Spareinlagen 202 334 .«i, die VenvaltungSkosten 4398 Ter Reingewinn von 3219 .«l gestattet eine Dividende von 25 -«! auf den Etammanthei!. Das Vereinsvennögen besteht in II250 .«t Slamnianthetlen der Mitglieder »nd 21718 -«l ReiervesondS; birrzu kommt »och ein Extra-Reserveiond von 11478 .«t Ter Bestand in Wechseln betrug am Ende des Geschäftsjahre« 90 763 «i l«. Freiber g, 23. April. Nachdem tn diesen Tagen der Anschluß zn der Riesenesse der fiskalischen HalSbrücknrr Hütten sertiggrsteUl worden und damit die RauchcondensalionS-AnIagrn be endet waren, erfolgte gestern bei der fiskalische» Cchmelzhütte di« Inbetriebnahme der bohen Esse, welche durch die Beseingnng der kostspieligen Hütlenianchschäten zum Segcnspender für da» ganz« Muldenihal werde» wird. Noch vor der Inbetriebnahme wnrde das Riesenbauwerk am Sonnlag vo» dem etwa 70 Mann zahlenden ArbkitcrsvrlbtldungSverrine zu Freiberg besichtigt, der gleichzeitig von dcr freundlichen Erlaubnis! de» königlichen Ldrrhattenamte«, die siscaltschen Hütten in Halsbrücke zu besichtigen, dankbar Gebrauch machte. ZunLchst bildeten sich vier Abtheilungen, die unter vier sach kundigen Führern die ausgedehnte» Etablissements besichtigten. Zunächst trat man tn den Niederlagsraum, in welchem die von den Gruben eingclieserlen Erzvorräthe 'aufgehäuft lagen. Hier werden dle mehr oder mtnder edlen Erze (eS waren von ,/AlIe Hoffnung Gottes" Erze mit 36er Silber, von „Cdurprinz" solche mit 8>>er Silbergehalt rc. vorhanden) sortirt, gewogen und berechnet. Gewöhnlich lagern die Erze hier 14 Tage, binnen welcher Frist die betreffende Gruben. Verwaltung ihr Einverständniß mit der ihr von den siScaltschcn Hütten angeborenen Höhe der Erzbezahlung zu erklären hat. Von hier au» begab man sich in die Röstkammer, wo das Erz immer in fünf Posten zu >e 15—16 Meler-Centnern von Herd zu Herd ge schaufelt und bei einer kolossale» Hltze so geschmolzen wird, daß sich der Arsen und der Schwesel loSIösen, um durch »nlerirdlsche Eanäle weitcrgefübrt zu werdrn. Die gerösteten Erze, in denen Silber und Viel noch vermischt sind, werden auf Schienenwegen nach dem Vorrathsmagazin gebracht, wo sie noch immer in unscheinbarer Gestalt ruhen. Von den hochgelegenen Böden au» konnte man sich überzeugen, wir die Erze, durch einen Zusatz von Eoak« und Glätte schmelzsähiger gemacht, zur wetteren Veredelung tn den Schmelzofen gelangt. A» der Umsastung diese« letzteren wird aus sehr sinnreich« Bttise beständig kaltes Wasser zugesührt und warmes abgeleitet. Auf der einen Seite wird von Zeit zu Zeit das edle Metall ab- acnomintn, während aus dcr anderen die glühenden Schlacken fast beständig tn kreiset- oder glockenähnliche Gesäße sollen, die dann zur Abkühlung ins Freie gebracht werden. Tort ruhen nun unzählige solcher blanker Schlackenhüte, welche sväter wieder geschmolzen wrrden und noch ansehnliche Biomassen liesern. Eine» mächtige» Eindruck gttbl einige Länder I '»acht das in dcr Nähe ausgrsteilte riesige Cylindergeblaie. welche» die alljährlich erbauten I Wiiivzuführung im Großen besorgt und gleichsam all Rieseublasebalg >en; »nd wenn die l flo die Schmelzarbeit dient. Im Vorbeigehen mustert« man »u» den Sciperosen, indem aus dem Erz da» Kapser gesondert wird, sowie de» Rossinirose», wo verschiedene andere Product« z. B. Zinn und Antimon adgcstricheii werde». I» der EoncentrativnSanstalt sah man die »edeneiiicknder geordneten, mit Riescnjchöpskellen versehenen Troge, tn welche» die verschiedenen Bleisorte» und das Silber geschieden werde» und staunlc über die a» den Seilen und in den Nebenränmen ausgcschichlcte» Masse» der brodsörmigen glänzenden Metallslücke. Baio daraus stand man vor dem stammenden Treibhcrd, aut wcl- chein die Glatte glühend abläus», i» dem aber da« Silber am Boden hastet. Ein nahe dabei stehender Lreibherd, in welchem da» noch goldhaltige Silber mit seinen Leglrungc» versetzt wird, war gerade nicht in Betrieb. DaS Gleiche war bei der ANen-Sublimatio» der Fall, doch konnte ma» wenigstens einen Blick ans die dort angehäufte schneeweiße, nnheimltche giftige Masse werte». Von hier au» schritt man zu den Rauchventllaloreu, die theil» durch Dainps, theil» durch Wasser getrieben werden. Dann sah man in eine», NiederlagSrauni den etwa 70 Proc. Kupscr enthaltende», sogenannte» „Stein" aus- grstaprlt, der zur Kuvservitrivl-Erzeugung briiuht wird. Die zu dieser Fabrikation dienende» Auslösgejaßc und KryslallisalionSkästeii, besonders aber das wunderbare Blau de» massenhast gewonnene» Products gewährten großes Interesse. In der Bleiwaarenfabrik erläuterte der sreundliche Führer insbesondere die Wirksamkeit der dort ausgestellten hydraulische» Presse und geleitete dann die Be sucher In einen große» Maschinenrciuni, in welchem mächtige, wie Silber glänzende Bleibleche gewalzt wurden. Von dem Besuch« der Cclnvefelsäuresabrit mußte infolge der yorgerückte» Zeit Abstand genommen werden. Tie Goldcheideanstalt wird überhaupt nur selten gezeigt. Der Gesainmteindrnck des weitverzweigten und einen riesigen Flächenraniil einuehincndc» Staats-Etablissement» war ein groß- artiger und giebt dem dcr siscaliche» Werke in Muldciihüiteii »ickils nach. Bei dcr künftigen Leichtigkeit der Verbindung mit Freiberg werden die fiskalische» Halsbrückner Hülle» sicher von ;etzt ab zahlreich besucht werben »nd Vielen «inen interessanten Einblick in einen der interessantesten staatlichen Betrieb« gewähren, der bei der Verarbeitung so vieler ausländischer Erze I» dieser sächsischen Schmelz- Hütte einen wahren Weltrns genießt. s"s Dresden, 23. April. Dresdner Bank. Die Gerüchte über die Belhetligung der Dresdner Bank an einem auswärtige» Fallissement, sowie über einen angeblick»«» Wechsel in der Direktion werde» von zuständiger Stelle als böswillige Erfindung bezeichnet. Z Nordhausen, 23. April. Dir sämmtlichen hiesigen sowie die benachbarten Bierbrauereien zu Kelbra, Ilfeld, Artern veröffentlichen heut« in Gemeinschaft mit dem Gastwirthrverein von Norühausen IS «« MV innmvnv »icitvon iss» «zm««! 2» non nun sr in noo «MM 42MVNM »rem am 8 8 I N'NN 12c» «u»» nonomo 20» 872 nun 21 Nk>2NNN I« IN! 120 2r,M!MI IN» WNU NNUU0VU «87l«7>s»I 22UNNNU0 12 4VUUUN n und Umgegend die Erklärung, daß sie vom 1. Mai ab de» Preis des Lagerbiere« tn Gebinden an Private aus 20-H vro Liter festgesetzt haben. ES bedeutet dies also eine Erhöhung von 3—4 pro Hektoliter. - Aua Thüringen. Einem Vortrage des Pfarrers Wuttig auS Frankenheim, welcher dos Amt eines VerbandSdirertors der „Thüringer DarlehnScassenvereine" bekleidet, entnehmen wir die Mittheilung, daß die Zahl der DarlehnScassenvereine nach dem System Raiffeisen in Deutschland bereit- aus 1320 heron- acwachftn ist. Im benachbarten »urhessen hat sich die Zahl verartiger ländlicher Creditinstitute tm vorigen Jahre allein von 58 aus 96 erhöbt. Die ersten Ratsfeisen'schen Darlehn-cassen wurden vor vierzig Jahren in« Leben gerufen und wäbrend dieses ganzen Zeiträume« >st weder ein Verein, noch eines seiner Mitglieder zn Schaden gekommen. Durch die Central-DarleknScasse tn Neuwied ist allein im letzten Jabre der Ankauf von 824 000 Ctr. Steinkohlen und 600000 Ctr. Kunstdünger vermittelt worden. *—- Leben-versicherungSbank sür Deutschland in Gotha. Tie genannte älteste und größte deutsche Leben-versicherungS-. anstatt bat auch im Jabre 188!» im Allgemeinen wieder recht be friedigende Ergebnisse erzielt. ES wurden von ihr 4319 neue Ver- sicherungen über 32 402 700 abgeschloffen. Der Abgang durch Sterbesälle unter den Versicherten blieb ganz erheblich — um nahezu 8 Millionen ^l — hinter der rechnungsmäßigen Erwartung zurück, und die Abgänge bei Lebzeiten hielten sich ebenfalls in sehr mäßigen Grenzen. Demgemäß erfuhr der Versichernngsbestand wieder nne ansehnliche Zunahme; er stieg aus 73 581 Personen mit 567 653 700 Versicherungssumme. Ganz besonder» günstig waren wieder die sinonzielleu GeschäftSergebnisie. Der reine Ueberschuß tm Be trage von 7 091 271 .«l stellt sich höher, als in jedem früheren Jahre und ist außer dem günstigen Verlaus der Sterblichkeit haupt sächlich dem Umstand» zu verdanken, daß die Bankfonds ungeachtet de« niedrigen Stande» de« ZtnSsnße« immer noch einen den rechnungsmäßigen Bedarf erheblich übersteigenden Ertrag lieferten, und daß die VrrwaltungSkosten aut der außerordentlich niedrigen Ziffer von nur 4,77 Proc der JadreS-Einnahmr gehakten werden konnten. Der BermögenSbestand der Bank erreichte di« Höbe von 159 566 005 ^ ; davon bilden 29 229 068 den Bestand de« EicherdeilSsondS, welcher in den nächsten 5 Jahren 41« Divi dende an die Versicherten vertheilt wird. Für da« Jahr 1890 be trägt dies« Dividende 38 Proc. der tm Jahre I880 einaezahltei, Rornralprcuuit »och de» alten System und 29 Proc. der Normal,
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