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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189011259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18901125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18901125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-25
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1890
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Hochwasser. * Leipzig, 25. November. Au- den Flußgebieten un tre- engere» BaterlandeS werden nach de» anhaltenden sc „ Nieterschlügen der letzt'» Tage wiederum bedeutriitr Wasser mengen signalisirt, so daß binnen kurzer Zeit abermals Hoch- i Walter in den Flüssen in Aussicht steht. Zur Zeit liege» darüber solgende Nachrichten vor: * Leipzig, 25. November. In Folge der gestrigen und vorgestrigen aukaltcndeu Negenniedcrgänge ist ein beträcht liche« Steige» der heimischen Flüsse zu erwarten. 9», Lause des gestrigen Nachmittag» ging an Natt,«stelle emc ganze Reihe Telegramme, bclressend te» Wasserwuch« der Elster, ein. Die erste dieser telegraphische» Nachrichten aus Zeitz, also dem Elstergcbictc, kam bald nach Mittag und lautete, daß bei stetigem Steigen der Wasserstau« 2 m betrage; nach dem letzten gegen 5 Uhr Nachmittag« eingegangencn Tele gramm betrug der Wassersland inZeitz bereit« 3 m und ist ein weiteres erhebliche« Wachsen zu erwarten. In analoger Weise dürste sich auch hier da« Steige» der Elster im Verlause der letzten Nacht vollzogen haben. Im Weiteren lagen telegraphische Miltheilniigeii au« Zwickau, betreffend die Mulde, vor, nach denen da« Wasser daselbst von 50 Eeiitimcter auf 2llt Ecntimctcr in die Höhe gegangen war. " Glauchau, 24. November. In Folge des anhaltenden Regen- iretter« ist die Mulde seit gestern bedeutend gestiegen und an vielen Stellen aus ihren Usern getreten. Ter Wassersland am Pegel der Ei'endahnbrücke beträgt heute Mittag 12 Uhr 2,00 in über Rull. Ta» Wasser steigt fortwährend rapid. * Crimmitschau, 24. November. Durch das seit einigen Tagen anhaltende Regen weiter ist unsere Pleiße ganz be- deutend gestiegen und an verschiedenen Stellen bereit» au« Len Usern getreten, ebenso sührt dieselbe aus ihrer Oberfläche bereit« viett'ach Holztheile mit sich. Tie in Wahlen und in der Stadt ani Flusse gelegenen Parterrewohnungen werden theilweije schon von ihren Bewohner» geräumt. Hört der niedergehende Regen nicht bald wieder auß dann steht die hiesige Gegend wiederum vor einein großen Unglück, äynlich dem 20. Mai 1882, und das wolle Gott verhüten. 7 Plauen, 24. November. (Privattelcgrainm) Tie Elster ist aus den Usern getreten und hat die Hoser Brückenthor-Borstadt schon jetzt, '.11 Uhr Vormittag», so hoch überschwemmt, das, alle Zugänge nach diesen Stadtlheilen von der linieren Stadl her geiverrt werden mutzten. Nur die König Albert-Brücke ist passirbar. Mehrere von dem Wasser umspülle Fabriken mutzten geschlossen werben. Eine bei Böhler s Fabrik angelegte Äothbrücke ist von den Fluthen weggesührt worbe». Tie Hoser und Reichenbacher Straße sind zu Fuße nicht mehr palsir- bar. Ter Ctadlralk läßt soeben eine» Fährverkehr aus diese» Strotzen entrichte». Tic Elster führt Kiste», Breuer und dergleichen mit sich. Ter C »rabach ist gleichsalls ausgetreten »nd ergießt sich als ein milder Strom in die Elfter. Tic Gefahr ist im Wachse». Biele Häuser in der Hofer Borftadt haben das Wasser schon in den üellern und Hausflure». Einzelne Häuier (Gerber Trügrr) haben tu Thüren und KeUeröffnungen schleunigst mit Eement und Steinen rermauern lasten, um dem Eindringen de« Wasser» zu wehren. * Dresden, 24. November. Lie Elbe mit allen Nebenslilssen in Böhmen ist im starken Steigen und ist wieder Hochwasser zu erwarten. * Greiz, 24. November. In Folge dcS anhaltenden Regen- Wetter» ist die Elster a» verschiedenen Stellen ausgetreten. Das Tchützenhaus steht unter Wasser, auch i» der Stadl ist die Elster im Austrcien begriffen. Tie Feuerwehr ist alarmirt. Aus Weida wird gemeldet, dass eine dortige mechanische Weberei unter Wasser steht. Tie Elster stieg gegen 2 Uhr Vormittags um 25 um. "Erfurt, 24. November. (Privat-Telegrainm.) Gelammt, verkehr aus der Strecke Jlmenau-Großbreitenbach in Folg« Hochwassers bis aus Weiteres eingesleUt. Tclegraphcnvcrkchr unterbrochen. — Strecke Eichicht-Unterlogwitz Wege» Hochwassers voraussichtlich aus 6 Stunden unsahrbar. * Ersurt, 24. November. (Privattetegraiuiii.) Verkehr auf Wutha-Ruhiaer Strecke wegen Hochwassers dis auf Weiteres unterbrochen. — Auf der Strecke WatterShausc».Schnepfen thal ist der Verkehr in Folge Damindurchbruchs a» mehreren Stellen aus unbestimmte Zeit eingestellt. Züge verkehren nur zwilchen Frütlstedt und Wollershausen. * Elberfeld, 24. November. In Folge starker Regengüsse ist die Wupper ausgetreten und ein großer Theil Elberfelds über- ichwcmmt. Tie meisten Schulen sind geschlossen, der Zugang zu Le» großen Fabriken ist gesperrt. Der Regen dauert fort. "Elberfeld, 24. November. Wie die „Elbcrselder Zeitung" meldet, ist ein großer Theil Barmens ebensalls überschwemmt; das Barmer Theater ist geschlossen. — Hier ist der'Pferdebahn Verkehr eingestellt. Das Wasser steigt. In den Fabriken des Vollme thats bei Hagen kann de« Hochwassers wegen nicht gearbeitet werden. * Elberfeld, 24. November. Tie „Eibers. Zlg." meldet: Das Wasser steigt bei anhaltendem Schneercgen fortwährend. Die Straßen in ostwestlicher Richtung, wie die Hosanerslratze und die Königstrabt, sind fast jämnttlich überschwemmt, mehrere dem Ein- stürz Drohende Häuser an der Wupper wurden polizeilich geräumt. Neumarkt in Sicherheit. vrrhältiiisst auf Erfüllung gerechter Forderungea geklungen werben. Die grstrigc Ausfübrung inlcrcssirte »amenllich bezüglich dcS Auslrelcns unserer Frau Moran-Olden. Da« Publi- cum nahm Veranlassung, die Künstlerin in enthusiastischer, fast schien c« bemor'nrativer Weise auSzuzeichuc». E« ind große Triumphe vier erlebt worden, den, welchen Frau Moran Olten gestern feierte» muß man trotzdem zu den größten Seltenheiten rechnen. Ich habe nicht alle Hervorrufe am Schluffe gezählt, aber die Zahl lt> würbe überschritten und immer und immer wieder ballte c« brausend durch« Hau« „Moran Olde», Moran." Wollte unser Publicum mit diesem Inbet andeulcn, wen e« für die größte Briiunhildc unserer Tage, für die Nachjolgerin von Frau Reicher» Kinderinan» hält ? Wollte c« eine Meinung bestätigen, die man sehr oft und namentlich in Berlin i»»ner und immer wieder auSsprrctzen hört? E« ist immer eine gefährliche Sacke, einer Künstlerin die erste Stelle zuluweisen, aber in unserem Falle ist c« sicher, daß stimmlich keine Sängerin der Gegenwart neben Frau Moran-Olden gestellt werden kan», am allerwenigsten aber in der Partie der Brünnbilde, welche von der Künstlerin mit einer Ausdauer sonder Gleichen anSgeführt wird. Die Stimme war gestern „siegende« Lickt", sie strahlte und leuchtete in unbeschreiblichem Glanz; die ganze Leistung glich einem Meteor, da« wir staunenden Auge« auf seiner Himmelsbahn begleiten. Der frenetische Beifall war nach so wunderbarer AnSfübrung einer der höchsten drama tischen Aufgaben nicht nur erklärlich, sondern er erschien als eine Naturnothwendigkeit, und wohl Niemand im Hause hat sich der herrschenden Begeisterung entziehen können. Möchten wir doch reckt oft unS so antzerorkenttichcr künstlerischer Gaben zu erfreuen baden. Neben Frau Moran- Olde» verblich so manches, was sonst gestrahlt hat, vielleicht vermochte nian auS diesem Grunde sich auch weniger an Herrn Schotl'S Siegfried zu erfreuen. Ter Künstler sang maß voller als sonst, uiil besserer Aussprache als früher, »nincr- hin mußte man an den Mangel an Iugendfrische und Ge schmeidigkcit denken, Herrn Schotts Stimme klang nirgend wie „siegendes Licht". Herr Witte topf bewies durch seinen Hagen, daß er immer bestrebt ist, sich zu vervollkommnen. Charakteristisch, wenn auch »och nicht ideal, war die Maske, charakteristisch war die musikalische Ausführung. Den Bewegungen mußte man noch mehr Ruhe wünschen; Schelpcr, der beste Hagen, den ich je gesehen, wirkt gerade durch die unheimliche Ruhe seiner Haltung in unbeschreiblicher Weise. Für die an strengende Waltrautcnpartie besitzt Frl. Calmbach weder Energie noch stimmliche Kraft in ausreichendem Maße Die, welchen eine schöne Erscheinung Alles ist, haben sich vielleicht befriedigt gefühlt. Frau Baumann wird so lange gcnothigt sein, die nur ihrer Vielseitigkeit erreichbare Rolle der Gniruiic zu singen, bis nicht eine von unseren jungen Sängerinnen die Partie zu übernehmen veriiiag. Wird aber jemals dieselbe schöner gesungen werde», als cS durch Frau Baumann geschieht? In den Nonien- und Rheinlvchter Sccnen batte man dieselben Künstlerinnen beschäftigt. Frau Dnnca» EhamberS ist nach wie vor eine schätzenSwcrlhe Stütze dcS EnscmblcS; recht unsicher waren die beiden anderen Damen Frl. Handel und Pewny, Frl. Handel'S schöne Stimme hätte inan lieber in der ersten Stimme gehört. Tie merk würdigste Erscheinung dcS Abends war Herr Köhler als Alberich. Der grimme Albe ist fromm geworden oder iuS Kloster gegangen, denn er erschien in einer Mönchs lulle mit einer Kapuze über dem Kops. Oder bestand etwa da« Habit aus einem türkischen Schlafrocke mit deutscher Zipfelmütze? Die Meinungen gingen auseinander, nur daö wußte man genau, daß die Zipfelmütze am besten der Regie für die merkwürdige Bekleidung Albcrich'S aufgesetzt werden sollte. Auffällig war das Verschwinden Günther und GulruncS (in der letzten Scene), die doch auf der Scene bleiben müssen, noch auffälliger war cS, daß einige Künstler fortwährend sprachen. So plauderte Günther ganz vergnügt mit Hagen, während Siegfried Vergessenheit trank, dann schien Günther auch während Siegfrieds Erzählung im letzten Aufzuge einem Choristen wichlige Mittheilungen zu macken, »zeugt d-'S von künstlerischer Gesinnung? apcllmeister Paur leitete die Aufführung mit machen. Herr sichtlicher Begeisterung. M. Krause. * AuS dem Bureau dcS Sta dtt kcalcrö: Morgen Mitt woch beginnt die Hosopernsängerin Frl. Mohor ihr leider j nur zwei Abende umsasscndca Gastspiel in der Partie dcS „Fidel io", als zweite Gastrolle singt Frl. Mohor am Sonnabend die „Isolde" in „Tristan und Isolde". die die Prof. vr. me6. Eoccius, k. s. Geheimer Medicinalrath -j-. Die Stadt durchläuft eine schmerzliche Trauerkunde: Hochschule hat eines ihrer hervorragendsten Mitglieder, Heilanstalt für arme Aliacnkrankc und Augenklinik ihren Chefarzt durch einen jähen Tod verloren. Geheimer Mcdieinalrath Professor I>r. Adolf CocciuS hatte am Sonnabend der Bestattung seines vor wenigen Tagen verstorbenen älteren Bruder-, des GerichtSdireclorS a. D. RechtSanwalk Hr. jur. Albert CocciuS, beiacwohnt, als er noch am selben Abend einen Schlaganfall erutt, der ihn bewußtlos machte und von dem ihn erst Sonntag Nachts der Tod befreite. Geh. Mcdieinalrath CocciuS war der drittälteste Professor im activen Proscssorencollegium der medicinischen Faeultät, da seine Ernennung zum Ordinarius aus dem Spätsommer 1807 datirt. AtS ihn der jähe Tod antrat, stand er scheinbar noch in der ganzen Fülle der Kraft, ein rüstiger Mann von 05 Jahren, von denen er vierzig al« er folgreicker Locenl und Operateur an der Hochschule zurückgclcgt halte. Sein Tod wird von seinen zahlreichen Schülern, wie von dem weiten Kreise seiner Patienten a»fS Schmerzlichste beklagt, aber auch noch über alle diese Kreise hinaus tief betrauert werden. Die Fachwissenschaft verlor viel an ihm; das wird erst jetzt recht klar werden. In Professor llr. CocciuS schied zugleich ei» vornehmer Charakter voll Lauterkeit, voll Be scheidenheit, einer der edelsten, hochherzigsten Menschenfreunde aus dieser Well des Scheins. Tic Lücke, welche sein Tod gerissen hat, wird überall nur zu herb empfunden und daher Andenken für alle Zeit eine aujrichlige, dankbar und liebende Trauer gewidmet werden. vr. Karl W. Whistling. seinem cbeende Musik. Neues Theater. Leipzig, 24. November. Dem „Siegfried" hat die Tl eatcrdirection nun auch die „Götterdämmerung" folge» lassen, wahrscheinlich, um die allgemeinen und leider durch aus gerechtfertigten Klagen über daS verbrauchte Repertoire der letzten Wochen einigermaßen zu beschwichtigen. Aber „eine Schwalbe macht »och keinen Sommer", und e- muß darauf bestanden werden, daß Verschiedene» in unseren Tl eaierverhältniffen von Grnnd aus ander» wird. So lange man unS nicht die klassischen Meister-Opern in d eie großen modernen Werke in bestimmten Zeitabschnitten va.jübrt; so lange man sich gegenüber den bedeutendsten Novitäten der Jetztzeit ablehnend verhält; so lange die Br s. nnng einiger Hauptfächer an unserm Tbeater nicht genügend . .löst ist: so lange kann sich weder Publicum noch Kritik mit ccn herrschenden Zustande» eiuverstanden erNären und «S wird immer uod iiniilcr wieder im Interesse unserer Knifft- -li- Leipzig, 2t.November. DaS geistliche Concert, welches Herr Musikdirektor Alfred Iahrow am gestrigen Totlcnsonntag unter Mitwirkung dcS GewandhauSorganisleil Herrn P. Homcycr in der Alberlhallc veranstallcle, war von durchschlagendem Erfolge gekrönt; ein ungewöhnlich zahl reiches Publicum balle sich eingesunken, welches den aller dings ausgezeichncle» Vorträgen de« Solisten wie jenen der trefflichen Capelle mir größter Aufmerksamkeit lauschte und enthusiastischen Beisall spendete. Ganz besonderer Aus zeichnung hatte sich der Orgelvirtnose Herr P. Homcpcr zu erfreuen, welcher die schwungvolle Cpmphonie für Orgel und Orchester von Guilmant zum Vortrag brachte und sowohl durch die souvcraine Beherrschung dcS virtuosen OrgelpartS wie durch eine farbenprächtige Registrirung die Zuhörer entzückte. Nach der Symphonie sowohl wie nach der Bach'schen Toccata wurde er oftmals kcrvorgeiubelt. Zu welcher hoben Stufe künstlerischer Leistungsfähigkeit daS Orchester (Capelle de» 124. Regiment«) Dank den rastlosen Bemühniigcn ihres Dirigenten A. Iahrow in der trefflichen niustlalischen Ausbildung der Milglicder gelangt ist, bewies die mit sorgfältiger Abstufung der Tonnuanec» und mit feu rigem Schwünge und größter Accuraleffe erfolgte Wiedergabe der große» Leonorcn-Ouvcrture von Beethoven, in welcher namentlich die Streicher ein höchst respektable» Können ent falteten. DaS Trompelcnsolo klang außerordentlich schön. Mit dem Larghetto auS dein ^clur O-uintett für Clarincllc von Mozart präscntirte sich Herr Heyncck (auf dem königl. Conservatorium gebildet) als trefflicher Virtuose: er besitzt einen warmen, gesangvollcn Ton und große Technik Von den übrigen Programm-Nummern verdienen die Alhalia- Ouverture, der Tranermarsch au« der „Ervica", die Ouvertüre zu „Iphigenie in Aulis" und das Largo von Händel auf richtiac Änerkennuna. Tie Direktion des KrystallpalastcS hat sich mit dein Arrangement dieses ConcertcS den Dank zahlreicher Freunde ernster und schöner Musik erworben. trug in vortrefflicher, von Herzen komnrender und die Herzen ergreifender Weise Rasf'S bekannte», tiefempfundene« Todlen scstliet: „Sei still" (entschieden eine der schönsten Voeal coniposilioncn diese» Meisters) und ferner das gleichfalls wcrthvotle Ianscn'sche „Suchst Du den Friede»?" vor, während Frl. Kröte mit fyuipalbischer Altstimme von dunkler Färbung und gesättigtem, wobllanlendem Klange Schubert« „Litaney" und Z. S. Bach'S in echtem Kirchcn- ttt gebastene«, zwar einfaches, aber vermöge einer au« ibm preckenken innigen gläubigen Crgebcnbeil die Seele bewegen de« Lied: „Gotte« Zeit" zu Gebör brachte. Von beiden Damen ist zu sagen, daß sie mit ihrem Gesänge ihrer vortrefflichen Lchrmc>sterin, Frau listiger-Haupt, durch weg Ehre gemacht habe». Die Vorträge de« Herr» R. Schwarzbach auf der Orgel bestärkten u»S in der guten Meinung von seinem Können, die wir bei Gelegenheit seine« Auftreten« in dem Mendelssohn Concert, das am 4 Novcnibcr im hiesigen Eonscrvalorium^statffand (Herr Schwärzt ach piclt« damals die b'um»-Sonate für Orgel von Mentcls- ehn), gefaßt hatten^ Er hatte sich Bach?« schwierige, de deutende technische Sicherheit erheischende ^nu>» Fug« (mit Pracludium), sowie den l. und 2. Latz au« der -Vmoll- Sonate von Rbemberger gewählt; er zeigte sich zumal i» dem zweiten Stücke al« ein tüchtiger, vielversprechender Schüler dcS berühmten OrgelmcisterS Herrn P. Homever. Auch in Bezug aus die Registrirung verstand er eö, so viel reizvolle Abwechslung in sein Spiel zu bringe», al« cS bei dem nickt sebr »insangrcichen Werte in der Marluskircke möglich ist. Die Darbietungen de« Herrn von Olcreudorp aus dem Violoncello bestanden in einer Händel scheu Sarabanbe und einem srclenvollcn Abagio von Rcoiken. Abgesehen von einem einzigen etwas zweifelhaften Tone im Anfänge ter Sarabanbe, waren auch seine Vorträge von gutem Erfolge begleitet; besonder« angenehm berührte die gesunde Vollkraft seine« Tones. Die Begleitung dieser Nummern, sowie der sämmtlichen GesangSsvli würbe von Herr» Schwarz dam in dein Charakter ber einzelnen Stücke entsprechender Weis auSgesülirt. Der ttirckenchor (gemischter Cbor) interprclirt unter der umsichtigen Leitung de« Herrn Caiilor Schütze im Anfänge dcS CvnrcrteS Rinck'S „Selig sink de« Himmels Crbcn" und als Tcklnß»»»inier de« Programms eine Com Position seines Dirigenten: „UnS ist ein -Kinv geboren". In diesem letzte», recht ansprechend und wirkungsvoll gearbeiteten Cher war die Sliniiueiircinbcit im Tenor während einiger Taele eine getrübte: un klebrigen war ber Gesang durchaus lvheuswerth. 1'. U. Leipzig, 24. November. (Volksliedcrabend.) Herr Eantor Kleine, weicher wiederholt durch die Leistungen seine» „Kucken- chores" und des Mannergesangvereins „Liederbain" bewiese» hat, daß auch in einem kleine», durch die Veihallnisfe weniger be günstigten Lrle recht tüchtige gesangliche Leistlinge» geboten werden kSiinen, sübric gestern Abend in „Kübliiigs Lato»" mit seinem „Liederhain" den Gedanke», einen Volksliedetabeiw zu ver- anstatleii, tn ersolgreicher Weise durch. Dieser Gebaute ist ein so ersreutichcr, dass zu wünschen wäre, eS inöchte das gute Beispiel namentlich i» den kleineren Gclangvercinen epidemisch wirke», in denen inan sich mituiiler Ausgaben stellt, deren Schwierigkeiten weit über die technische und geistige Leistungsfähigkeit der einzelnen Mitglieder hmansragt. Ta» von Herrn Eantor Kleine ausgeslellle Programm bietet vielleicht nianchein Vereine zu ähnlichem Vorgehen Anlaß; ich will cs also Lee-Halb vollständig uiittheileu. Es biatie: 1> Alldeutsche Volksweise» aus Lein 15. Iahrtnindert „Inns- druck, ich muß dich lasse»", bearbeitet von Serina; Iäger's Morgen- bciilch, bearbeitet von Jüngst; 2) Austüiidischc Volts weiten („Lang' ist'» her", Jusches Volkslied, bearbeite! von Jüngst: „Die blanen Blumen Schottlands", Schottisches Volkslied, bearbeitet von Türrner; „Spinn, spinn", aus dem Schwedischen nach einem eslb- ländische» Volksliede bearbeitet von Jüngst; „Nordlanüsinädchc»", ein in Schweden, Norwegen und Tanematk viel gesungenes Volte > lied, bearbeitet von Hürdler; „Tiandle lies driliit' im Timt", Kärnthner Volkslied, bearbeitet von Herbach; „Mei Tiandle iS sauber", steuerliches Volkslied von Kremier. So stand wenigstens aus dem Programm. Ohne gerade sür jede Note diese» sleuerncken Liedes einslehe» z» wolle», mochte ich aber doch behaupte», Laß die Koschat'sche Bearbeitung gesungen worden ist): 3) Teulsche Volks- weise» aus neuerer Zeit (Ter Schweizer, Ter Soldat, „Mei Maidte", alle drei von Silcher, Ter Lindenbaum, vo» Fr. Schubert, wohl auch in der Silcherstchen Bearbeitung); 4> Deutsche Volks weisen auS der neuesten Zeit (Heute scheid' ich, von Jseumaiin: Gut' Nacht, von Pseil, letzteres »och zu wenig bekannt, um ans Grund des Erfolges als Volksweise bezeichnet werden z» können). Gewissermaßen zur Einrahmung slir die Volkslieder sang der Acreiii als Einleitung Will, Tschirch's „Das erste Lied" »ud zum Schluß das Kalliwoda'sche „Teutsche Lied". Tie Eom- Positionen sind fast säminllich in den Gesangvereinskreise» be- kaiiiit; ich brauche also nicht näher aus dicseibcu einzugehe», nur auf das von Sering außerordentlich wirksam bearbeitete, vorzüglich gesungene „Innsbruck, ich muß dich lassen", sowie auf das aus ländische „NorLIaiidsinädche»" will ich besonders Hinweisen. Was die Veranstaltung des Vottc-liederabends betrissl, so hatte ich, osscn gesagt, besürchtet, daß der Geiami ilelnürnck ei» einsörmiger h-sti werde. Das war aber nicht der Fall, im Gegentheil, die Lieder fanden eine sehr freundliche Ausnahme, mehrere mußten sogar wiederholt werden. Es mag dies wohl mit aus den Umstand zurückzusühren sein, daß die in größerer Anzahl berücksichtigten ausländischen Volksweisen daS Programm interessant gestalteten. Vereine, die sich »nr auf deutsche Volkslieder beschränken wollte», würden gut thun, dem heitere» Element mehr Raum zu gäune». Tie Aussührung der einzelnen Nummern ließ eine sehr gcwistenhaite Vorbereitung erkenne». Vor Allein muß ich wieder, wie neulich bei dem Kirchenchor, die deutliche, jeder Silbe zu ihrem Rechte ver helfende Aussprache hervorhcben, die vielen Männergesangvereinen in Leipzig als Vorbild dienen könnte. Weiterhin ist hervorzuheben die Bestimmtheit der Einsätze, La» genau berechnete An- und Ab- schwellen, bei welchem die Kraslfüllc wie das zarte Pianissiino sich maßvoll von einander abhebc», ohne in die unvermittelte grelle Tvnschattiruna zu verfallen. Tas sind Vorzüge, denen gegen- über einige Ausstellungen nicht so schwer ins Gewicht tallc». Beispielsweise würde in dem Herbach'schcn Liede seitens der Tenor« eine genauere Behandlung der Kvvssltiiline, die) letzte Strophe auch sehr erwünscht gewesen sein. Ter schon lobend erwähnte» Aus sprache des Hochdeutschen entsprach nicht diejenige in den kärnihn,-- rischen, sicherlich«» und in dem schwäbischen Liede „Mei Maidlc". Namentlich in dem letzteren ist die genaue Aussprache Voraussetzung für La- Treffen des gemiilhvollcn Toner. Sowohl in diesem Liede wie i» dem „Schweizer" wurde der Schluß der einzelne» Strophen wiederholt. Ich weiß nicht, auf wessen Conto diese »nberechiigie Neuerung zu setzen ist; Silcher hat es aber nicht so geschrieben In dem Ritardando, »aineiillich am Schlüsse der Strophe», ging der geschätzte Herr Dirigent meines Erachtens manchinat etwas zu weit Schließlich sei noch erwähnt, daß die Pausen zwischen den Gesangs vorträgen durch Streichmusik ausgesüllt wurden. H. Pfeil. Leipzig, 24. November. Trotz tcS wahrhaft abscheulichen Wetter«, weiche» dem gestrigen Todtensonntagr auch äußerlich einen trüben, traurigen Charakter verlieb, war der Besuch des zum Besten der Gesellschaft „Armenfrennde" zu Reudnitz in der Markuskirche veranstalteten geistlichen Con- ccrtcS ein so starker, wie er in Anbetracht des menschen freundlichen Zwecke« und der Vortrcfflichkcit der miisikalischcn Darbietungen wünschenSwcrih erschien. Mehrere in den musikalischen.Kreisen Leipzig«sich eineSgutcn künstlcrischenRiisc« erfreuende Solisten und der durch die Stärke seiner Mil gliederzahl ansgezcichnkte Kirchenchor zu St. Markus wett eiferten mit einander in dem Bestreben, allen Denen, die sich vom Wetter nicht halten abhalten lassen, von nah und fern berbeizucilcn, durch möglichst vollendete Leistungen zu danken und sie die Unbilden der Witterung auf eineStnnde vergessen zu machen. An erster Stelle verdienen die beiden Sängerinnen Frau Glänz«! und Kränk«'» Krörr genannt zu werden Erster« <5 Im Llegnitzcr Stadttheatcr ist am Freilag eine neue Operette „Eajauova" von Benno Pulverinacher, Eapell Meister in Breslau, Text vvn Born und Hattendorf, zum ersten Male aufgesührt und hat eine günstige Ausnahme beim Publicum gesunden. Die Urlheile der Kritiker laute» verschieden. Ter des „Liegnitzer Anzeigers" stützt seine Zweifel, daß die Operette nach diesem „äußeren Erfolge" ihren Weg in ihrer ictzigen Gestalt über die deutsche» Bühne» nehmen wird, mit dem Hinweise auf große Schwächen, welche da» Werk neben Len Vorzügen eine« glücklich aewahilen Sujets, einer interessanten Handlung und mancher must kalischcn Schönheiten besitze. Ta>i, gehöre die Verflachung der Situationen, der witz- und geistlose Dialog »nd außer einein gewissen Mangel an Originalität der Melodien auch der Mangel an char»! tensirender Färbung in der Musik. — Weit günstiger leitet das Urtheil des Kritikers des „Liegnitzer Tageblattes", welcher gerade die hübschesten und sangbarsieu Melodie» als alleinige« Eigen thun, de» Eomponisle» bezeichnet und nicht weniger als elf Munk stücke als besonders ansprechend hervorhebt »nd die durchaus vrigi nelle Behandlung de» Orchesters rühmend betont. F Zum Domcapellmetster in Breslau ist vom Tomcapstel der au« Schlesien gebürtige, aus ber Musikschule in Regensburg und dem tlonservalorium z» Leipzig gebildete stellvertretende TomcapeUmeiiier in Köln, M Filke, gewählt. Nach seinem Ab vom Eonservatormin war er llhorreclor in Straubing, seit lgust trat er tn den Kölner Tom »in. - Aus Köln wird unS Folgendes von unserem 8t-Bericht- crstatter gemeldet: „Ter Verwaltungc-rath des stabtkölnischen Theater- Aelten-Vc rems bat in seiner tetzien Sitzung beschlossen, den mit dein Jabre 1822 zu Ende gehenden Siabttlieaier-Pachwerirag mit Herrn Direetor Julius Hosmäun dis z»m I. Juli i820 unter den bis herigen Bedingungen zn verlängern." * Jin ersten dicswinlerlichen GesellschasiSconcert zu Wien feierte Häudel's seit dem Jahre 1870 nicht wieder autgesührtes Oratorium „Israel in Egnvten" »»ter W Gerikr s Leitung eine solenne Auserslebung nach zwanzigjähriger unverdienter Ruhe im Archiv. An der Anssührung desselben nahm nach dem „Wiener Taqblalt" neben den Damen Körner und Stand ha rin er auch die k. k. Hosoperlijängcrin Fraulein von A rin er'hervorragende» An- Iheil. Das genannte Blatt spricht seine Freude darüber aus, daß man in der Künskleri» einen so iresstichen Oratorien-Sopran ge sunden habe. — In der Royal Albert Hall zu London fand am Donnerstag Abend et» Patli-Concert statt, welches, da »S das letzte vorder Abreise ber Diva nach Petersburg war, iiiigrwöhulich zahlreiche Bclheiliguna Halle. Die riesige, fast 10000 Personen fastende Halle war Lichlgetüllt. Adrlina Patti war ungeachtet der Anstrengungen ihrer jüngsten Concert - TournLe in der Provinz vorzüglich bei limine. Ihr Vortrag der Bravmir-Arte „Eruan, iiivolaml" riß das Publicum zum Enlzücken hl». Ferner saug sic den „Schlitten- ianz" aus „Tmorah" und Arditi'S „Kußwolzer", sowie als Zugabe drei englische Balladen, welche die italienische Primadonna, wie schon Glabsione beinerkie, besser zu singen versieht als die einheiiili'chcn Sängerinnen Herr Wilhelm Ganz leitete an der Spitze eines großen Orchesters daS interessante Concert, in welchem neben der Diva Englands berühmtester Tenor, SlinS Reeves, der Bassist Novara. die Eubanische Altistin Alice Gvmez und der Pianist Emil Bach milwirkteu. * Notizen. Ter Stuttgarter Liederkranz" beabsichtigt, im kommende» Sommer eine Sängerreisc »ach Berlin zu machen und dort Las schwäbische Volkslied erklingen zu lassen. Etwa 150 Sänger werden sich belheitigen. — Frau I>r. Clara Schumann Uetzl 7l Jahle atti Hai iin ll. Museiimseoneert zu Frankfurt a.M. öffentlich gespielt und mit dem Vortrag von Eliopin'S I-'»wU-Eoucerl ! große, Triumphe gefeiert. Tas nächstjährige anhaltische Musik- fest stndll m Dessau statt; zur Aiistüliruug soll u. A. Friedrich Schneider s „Wellgericki" kommen. — Ehabrier's Oper „Gwendotine" Hai im Münchener Hosthealer bei vollbesetztem Hause eine uu- gewöhutich warme Ausnahme gesunden. Ter persönlich an wesende Eomponist wurde mit den Darstellern und General- directoc Levu wiederholt stürmisch gerufen. — L i l l i a n Saildcrson soll vvn der Gewandvausdircctiv» in Leipzig siir eines der »ochsten Coucerte eingcladen worden sein. — Im löiiiglicben Opernhaus« zn Berlin habe» die Vübuenproben zu „Hitttiie". große Oper in vier Acten und einem Vorspiel von Hans von Bivnsarl und Friedrich Vodensledt, Musik von In ge borg von Vronjacl, Gemahlin des Jiitt-nda»!«» der Hvsbühiic in Lßestnar, ibren Aniaiig genommen. — In der Philharmonie veranstaltet Frau Amalie Ivachim drei populäre Liedeiabende. — Für das könig liche Opernhaus i» Berlin ist Lie Franchelli'sche Oper „Asrael" angenommen worden. — Herr 1>r. Seidl, der erste Heldentenor des Kötner Stadliheaters. welcher seinen mit der Berliner Gcneral- Jnieudanz sür das königliche Opernhaus geschlossenen Vertrag aui gütlichem Wege gelöst Hai, ,il, ivie dein „Berliner Tagevlatt" inilgetheili wird, für das Tresdncr Hvslhealer in Aussicht geuoiuiue». Ter Künstler wird, bevor er in den Verband der Dresdner Hosopcr einlrilt, in mehreren Gastrollen singen. — Tas Hoslhealer zu Bra»»schweig hat Hans Cvmniers Oper „Lorelei", auS der ein größere« Bruchstück auf der Tvnlnnstler- Veiiainiiiluiig z» Eisenach Anstelle» erregle, zur Aufführung an genommen. — Fraiicheltt'S Oper „Asrael" kam in Eodurg mit Erfolg zur Erstaufführung. Die Kammersängers» Marie Will in Wie» machte aittäßtich ihre- Scheidens von der Kunst eine Stiftung bei der Grazer Statthalter«, in Höhe von 100 000 st. mit zehn Slistpläpen sür Grazer und Wiener Universilüts- bürer. i>r. Wilhelm Kienzl veranstaltet in Graz vier historische Liederabende (die Entwickelung des deutsche» Kunstliedes darstellend) mit seiner Gattin Lili Kienzl. — Aus Innsbruck wird geschrieben: „Sataniet", Operette in drei Acte» vvn Earl Görlitz und »leinhold Gerling, ist hier bei vortrefs- lichec Tarslcllunq mit gutem Erfolge ausgesührt worden. Da« Libretto ist eine anßerordenttich geschickte Bearbeitung eines sran- zösischen Romans „Memoiren des Teufel«", mit der noch einige recht fesselnde Episode» kunstvoll verwirkt sind. Tie vvn Adolf Ferro» geschriebene Musik ist recht gefällig und melodiös, an manche» Stellen sogar packend. Ter Vöalzer „Wenn ich müsst, ob's mir gelingt" und das Couplet „Man muß es erlebl habe», um es zn glauben", sind wunderhiibsch und werden bald populär sei». — Tie sächsische Hofopernsaugeiin Fräulein Irene v. Chavanne, welche als Aimicris in Verdi« „Aida" am Wiener Hosopern- lheaier ei» Gaslspirl eröffnet, wird im weitere» Verlause desselben am 27. d. de» Orpheus und am 22. d. den Adriano i» „Rienzi" ingen. — I», Wiener Hvsvpcrntheater soll die Altistin Fräulein Hcink vom Stadttheaier in Hamburg in der zweiten Halste des nächsten Monals in den Opern „Ter Prophet", „Troubadour" und „Luerezia Borgia" gasliren. Lilli Lehmann ist unter Hans von Bülow's Leitung in Hamburg mit außerordentlichem Erfolge ittisgeirclen: nach der Fideliv-Arie wurde die Künstlerin nicht weniger als acht Mal gernsen. Nach ihrem Berliner Concert be gab sich die Künstlerin zn einem mehrwöchigen Gastspiel »ach Pest. — Beettioveii's Neunte Shmphonie ist mit große»» Erfolge auch in Warschau zuui I. Male ausgesühri >vi»rde». — Aus London wird geschrieben: Ter Prvspeei der Uoncerie der unter dem Name» Bach-Chor !>n Jahre 187«, gegründeten, unter dem Patronat der Königin von England stehenden Gesellschaft ist erschienen und verspricht in vier, cn» 10. Tecciilber dieses Jahres, am 10. Februar, 10. und 12. Mai nächsten Jahre» anizusiihrenbcn Evinerten, von denen die erste» drei in St. James Hall, das letzte in Piiizcs Hall slaltsinden werden, Hervorragendes. Sv haben wir i» dieser Saison zu erwarten: Brabm's Requiem, I»r. Hubert Parry'S „St. Cacilias Tay", Bach'S zwei Cantaten „Ich hatte viel Be kümmernis," und „O ewiges Feuer", desselben achtstiinmige Motette „Singet dem Herrn'^ ferner ein Bach iches Violin-Eoncert und eine Violm-Sonate (Pros. Joachim); endlich befindet sich unter den aiiszusübrenden »kümmern »och ghoraluiusik ohne Begleitung. Tas Besiehe» des unter der »insikaliiche» Direktion des Prosessors C. Vittiers Stanford siebende» Vacl^Ehor« und sei» Anspruch aus Lie Unterstützung des PublicuniS stndet seine Begründung in de» außerordkiittlchen Tieiisie», welche die Geiellschasl dem Fort schritt der Musik i» England leistet durch Rufführen von Werken, die aus verschiedenen Ursachen von andere» englische» MusikgescU- schaslen vernachlässigt sind. - Ter Kammervirtiivse AlsredGrün- seid bat mit dein New-fforker Jmhreiario Herrn Leo Goid mark »inen Vertrag cibgeichlossen, welcher ihn für die Saison 1821 „ntcr glanzende» Bedingungen zu einer Serie von 00 Concerlen in de» Vereinigte» Staaten vo» Nordamerika verpflichtet. Für dieselbe Tviirnk-e wurde auch der preußische Hofcellist Heinrich Grünseld engagirl. Alsred Grünseld, der sich »ach Verls» begab, concerlirt in dieser Saison in Deutschland, Oesterreich, Rumänien, Holland und in der Schweiz. LmidtS-Mdimlal-Colltgium. ß Dresden, 24. November. Mit Genehmigung de» königl. Ministeriums des Junern hielt das Landes-M.die>ual-Eollegium seine diesjährige Plenarversammlung heule von Vormittags 10 Uhr an im ^itzuiigssaale des Kurlander Palais ani Zeughausplatze hier ab. Ter Vorsitzende Herr Geh. Medicinalrath I>r. Günther- Dresden »rössneie die Versammlung mit einer herzliche» Be- grüßiing der aus allen Theile» des Landes erschienene» Mit glieder und gedachte zunächst mit Worten ehrender Erinnerung beS durch den Tod ausgeschiedknen Mitgliedes I>r. Neuberi-Leivzig. Tie Bcricililininug ehrte das Andenken de» Verstorbene» durch Er beben von de» Plätzen. Weiter hieß der Herr Vorsitzende die neu in das Collegium eiugetrclenen Mitglieder Herren I'r. Unruh- Dresden und I>r. Reinhard-Leipzig herzlich willkommen und brückte sein Bedauern darüber au», daß La» langjährige Mitglied Herr Medicinalrath I»r. Seiscrl-Tresdea eine Wiederwahl ob- getchnt habe. Zur Tagesordnung stand zunächst ein Antrag de« anßerordent- tichen Mitgliedes des Collegiums Herr» I>r. >»<-<>. Hanckel- Glauchau, einen Zusatz zu tz. 54 de» Regulativ» »ber die ärztlichen und pharmaceutischen KreiSvereine vom 22. Mai 1872 betreffend Nach den: gestellten Antrag« sollte der angezogene Paragraph, welcher von dem Erlöschen der Mitgliedschaft hantelt, folgenden Zusatz erhalten: „o. durch Beschluß des BezirksvereinS wegen Verletzung der Berusrpsticht oder weil der Betreffende sich der Achknng und
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