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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189011259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18901125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18901125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-25
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1890
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de« Vertranen«, welch, sei* Berus rrfordrrt, «uwürbig ^»1. Gegen diesen Beschluß sieht dem Betroffener» rin« Be rufung zu. Rach längerer Aussprache ward« dieser Antrag mit großer Stimmenmehrheit abgelehnt. Hieran schloß sich ein Antrag de» Vorsitzenden de« ärztlichen Kre,svereinS. Ausschusses im Regierungsbezirke Bautzen, Herrn Medicinalrath vr Hejse-Zittau, di« Revision d«S Regu lativs vom 29. Mai 1872, insbesondere der 88- 6 und 54 de- treffend. Der Antrag ging dahin: „DaS La»de«-Mkdic>aol4kolleoium wolle dt« Frage in Erwägung ziehen, ob eine Revision de« Regulativs vom 2S. Mai 1872. die ärztlichen uud pharmaceutischen LreiS- vereine betreffend, den Beitritt zum und da- Ausscheiden auS drm Vereine betreffend, nülhig oder rilthlich erscheine." Der Antragsteller erachtete den Antrag durch die vorauSgegangene Aussprache für erledigt und zog denselben zurück. Boa Herrn Be- zirkSarzt vr. Ha uckel-Glauchau »vard jedoch der Antrag im Interesse der Möglichkeit der Ablehnung unliebsamer Elemente wieder ausgenommen. Da» Collegium lehnt» de» Antrag gleichwohl nahezu ein stimmig ab. Es folgte sodann die Berathnng über den Antrag de» Vorsitzenden de- ärztlichen KrriSvrreln- im Regierungsbezirke Dresden, Herrn ve. m«ck. Unruh-DreSdeu, di« Vertretung der Aerzte »nit Sitz und Stimme im Vorstande der größeren Krankeucasseu betr. Der Antrag hatte folgenden Wortlaut: „Da» königliche HandeS-Mebicinal-Lolleginin wolle beim Königlichen Ministerium des Innern dahin vorstellig werden, daß bas Interesse sowohl der den Krankrncaffcn angehürigen Mitglieder, als der an denselben wirkenden Aerzte eine Ver tretung der letzteren mit Sitz und Stimme im Vorstände der Krankencassen uolhwciidig und die Anwesenheit einer Vertreters der Aerzte bei den Gencralversammlungen, so oft die Aerzte es verlangen, zulässig sei, und daß das Königliche Ministerium mit allen ihm zu Gebote stehenden Mittel» aus die Ein- sü-rung von derartigen Vertretungen hinwirkcn möge." In der Begründung seiner Antrages betonte Herr Irr Unruh, daß er keineswegs eine Abänderung des Rrichekrankeiieassen-GesktzeS bezwecke, sondern vielmehr lediglich eine Ergänzung der sächsischen Ausführungs-Verordnung in gleicher Weise, wie sie neuerdings von der Großherzoglich Badischen Regierung beschlossen und durch- gesuhlt »vordeu sei. In Buden sei den Aerzlcn aus dem Verord- »uugSiveg« eine Vertretung im Sinne seines Antrages eingerüumt worden. Ja der Aussprache über dem Antrag wurde von verschiedenen Seiten da» Hsedaueru über die Niclitbesragung der Aerzte bei E>n- richtung der Skraiikencaffen ausgesprochen. Herr Weh. Medieinalrath I<r. Merbach-DreSden wieS darauf hin, daß da« Neichrkrankencossengeseh bezüglich der Zusammensetzung de« Vorstandes der Krankenkassen sehr klare Bestimmungen enthalte und daß daher, wenn neue Elemente in den Vorstand hinein- getragen werden sollen, allerdings eine Aendernng LeS welsches er forderlich sein würde. Herr vr. Seltniann-Zaukeroda wollte die Stiinmberechtigung der Aerzte aus ärztliche und gejundheitspslegliche Fragen beschränkt wissen und stellte einen hieraus gerichteten Antrag. Herr Medicinalrath vr. Stelzner-DreLden hielt eS sür angezeiqt, daß den Aerzten eine Vertretung im Vorstände der Krankenkassen „mit berathender Stimme" eingeräiiint werde. Der Antrag fand schließlich mit geringen redaktionellen Ab änderungen nahezu einstimmige Annahme. Für den Fall, daß das königliche Ministerium de» Innern obigem Anträge nicht stattgeben sollte, beschloß daS Collegium ein stimmig nach dem Antrag« deS Vorsitzenden des ärztlichen KreiS- pereinS-AuSschusseS ün Regierungsbezirke Leipzig, Herrn Vr. mell. Reinhard.Leipzig: „Bei dem königlichen Ministerium zu beantragen: Den vor ständen der Krankencassen zu empfehlen, «ine dem Vorstände der Krankenkasse gegebenen Falles zur Sette stehende ärztliche Vertretung einzu richten." Ein Antrag de< Vorsitzenden de- ärztlichen kreiSoereinS im Regierungsbezirke Dresden, Herrn llr. nisll. Unruh-Tre-den, die uaeuigeiiliche Verabsolgnng gedruckter Anzeigeformnlare sür ansteckende »rankhettro au sämmlliche Aerzte deS Lande» betr. wurde angenommen. Bon dem außcrordenlslchen Mitglied« de» Collegium» Herrn vr. msll. DIIlner-Plauea i. B. lag ein Antrag vor betresis der Errichtung ländlicher GeaesungSstätten. Der Antrag lautet« wie folgt: „Das lünigllche LondeS - Medicinal - Collegium wolle be schließe», beim königlichen Ministerium des Innern dahin vorstellig zu werde», daß dasselbe sür Errichtung ländlicher M»n»'siing4stätten Fürsorge treffe, indem eS entweder zur Errichtung solcher ''Infiniten wirksame Anregung gebe oder, dafern eS nölhig erscheine» sollte, aus Staatskosten solche Anslallen errichte und unterhalte, sowie bereits bestehende unterstütze." Der Anlragsteller begründete seinen Antrag in ausführlicher Weise, wies aus das gute Beispiel anderer Staaten, namentlich Eng- land und Frankreich, in Bezug aus die Errichtung von solchen wenesungSsialten hin und bemenle u. A. auch, daß die Leipziger Lrtskrankrncasie mit gutem Erfolge eine Geiiesungssiälle für ihre Mitglieder in der Gegend von ^chneeberg unterhalte. In der Aussprache üver den Lilliier'schen Antrag konnte sich Herr Weh. Medicinalvlb Vr. Fiedler-Dre-den mit der Ansicht nicht einverslnndkn erklären, daß der Staat sür die Errichtung von wenesungrstütleu eintreten solle. Man möge die Fürsorge sür die wenejenden in erster Linie den Gemeinden, den Kranken kassen und der Wohl thäti gleit überlasse». Der Staat könne im Nolhsalle nur unterstützend und fördernd wirken. Verschiedene andere Redner schloffen sich den Ftedler'schen Anschauungen an. Herr Weh. Mrdiciualrath l)r. Merbach-DreSden stellte den Gegenantrag: „belin königlichen Ministerium dahin vorstellig zu werden daß dasselbe zur Errichtung ländlicher WenesungSstälten wirk- same Anregung gebe, sowie bereit» bestehende unlerslütze." Bei der Abstimmung ivurde der Dillner'sche Antrag abgelchnt. der Mcrbach'sche dagegen mit großer Cliininenmchrhcit zum Beschluß erhoben. Den Schluß der Berathnng bildeten zwei Anträge de» Bor- sitzenden deS pdarinaeruttschrn KreiSveretn» im Regierungsbezirke Leipzig, Herrn Apotbeker l>r. j-d. ElSner-Leipzig-Schoneseld. -- Aus ineblseiligen Wunsch aus der Mitte der Versammlung wurden diese Anträge von der Tagesordnung abgesetzt, um andere» phannaerulischrn Kreisvcrelnrii Gelegenheit zu geben, sich über dieselbe» zu äußern. Hiermit Sitzung-schluß Nachmittag» gegen 2 Uhr. Vessentl. Verhandlungen -erStadtverordneten a» 5. Noaemder IKK«.*) (Aus Grund de» Protokolle- bearbeitet und mitgetheilt.) In Aiiwesenbkit vvn 82 Stadtverordneten, Herrn Ober- lürgcrmeisier 1>r. Georgi, Herrn Bürgermeister Jiistizrath vr T röndl in, sowie der Herren Stadtriiihe Walter, vr. Fischer, Henischel, Ludwig-Wols eriffsiielr der Vorsitzende, Herr Vor- sicher Iustizralb I»r. Schill, die Sitzung, indem er solgende Re- gislraiiL.'n Eingänge zum Vortrag dringt: » Minheilungcn de» RalheS, die Untersuchung de» Wassers der Wasserleitung ans seine chemische und hygtklnische Beschaffen beit durch Herrn Geh. Medicinalrath Pros. vr. mell. Hos mann betr. (Der Bericht de« Herrn Geh. Mcdikinalraih Prosesior vr uuil Hosmann befindet sich in seinem Wortlaute in der 5. Beilage des „Leipziger Tageblattes" vom 31. Oktober e abgednxkl > l> Dankschreiben Sr Exc. de» GeneralseldmarschallS Gras Mollke sur dir Adresse zu seinem 90. Geburtstage, e. Ralbsschreil>en, Miivollzirdung de» mit Herrn Kitze in Leipzig Nrnsmdl über Einräumung eines BaurechteS s. w. d. a. ad- geschtvsienen Vcrlragk» brlreffend. Da» Eoklcginm ermächtigt den Herrn Vorsitzenden zur Mitvoll- jikhnng des Vertrage«. Hieraus tritt man in die Tagesordnung eia und verschreitet zu nächst zur Wahl eine- besoldeten CiadlratdeS aus 6 Jahre. Herr Pommer sungtrt aus Ersuchen de« Herrn Vorsitzenden al» Wahlgehilse. Es s»id 51 Mitglieder de» EollegiumS anwesend und bl Stimm zettel abgegeben worden, davon lauten 18 aus Herrn Landgericht», rnld Waller Eurt Büttner i» Leipzig, 2 aus Herrn Rathsaffeffor krelschinar; l Zettel ist unbeschrieben. Herr LaiidqerichtSrald Büttner ist lomit mit absoluter Majorität znm besoldeten -tadtratbe aus »i Iabre gewählt Herr Vorn eher Justtzralh Vr. Schill reserirt sür de» Wahl ausschuß über: 7) Eia-vogen bei der Redaktion am 15 Rovonber. ^ Nrcsamottoue, gegen Wahle» 1, de» gemischten ständig, Ausschuß für dt« die-jährig« Stad tver ordneten wähl »ntz enent. Ersatzwahlen. ' Die Reklamation de« Herrn Backhaus aach §. 47, der re». Städte-Ordnung al« begründet onzuerkennr», wird von dem Wahl. auLschusse vorgeschlagen. Die« wird einstimmig beschlossen. Weiter schlägt der Wahlausschuß vor, an Stell« de« Herr» Backhaus Herrn Stadtverordneten ThömSgen »um Mitglied« de« gemischten Ausschüsse- zu wählen, und wird dieser Vorschlag, nach- dem man aus Anfrage LeS Herrn Vorsitzen-«» von Zettelwahl ab gesehen, einhellig gutgeheißen. Mangel» jeder Begründung wird di« Reklamation d«t Herr» vr. well. Weickert in LeipzigÄutritzsch al« unbegründet z»ruckzu- weisen empsohlr». Das Collegium tritt dies«« Antrag« et». rinunig bei. Herr Oberjustizrath Schmidt reserirt für den Verfassung»- auSschuß über: Proceßeingehung ans die klege d«< H«rrn Fleischermeister Ernst Sltüller hier gegen di« Etadtgemetnd« «veo-n einer Forderung von 380,70 ^4 s. A. Der Ausschust beantragt: Genehmigung zur Proceßeingehung »» erthellea. Der Herr Referent bringt die Klage zum freien Vortrag« und bemerkt, daß, wenn auch nach Ansicht de« Berfassuna-auSschuffe- dt« Angelegenheit nicht ganz zweifellos für die Stadt sei, man sich doch den, Gutachten de» Herrn Iustizralh Oehme aaschlteßr und Geneh migung zur Proceßeingehung Vorschläge. Ter AuSschußantrag wird einstimmig angenommen. Herr Landgetichisdireclor Sieber berichtet sür d«» Verfassung», und Finanzausschuß über: Verlängerung der EinschLtzungSperlod« sür die Grundstücke der nngeschloffenen Vororte bi« zur übernächsten, im Iabre 1894 erfolgenden Cteuereinschätzuug nach h. 2 d«S 1. Nach trag- zum Regulative sür di« Gemeiudeanlagen der Stadt Leipzig. Boa den Ausschüssen wird Genehmigung der vorlag» beantragt. Herr Referent verliest dt« Vorlage und bemerkt, daß dt« AoS- chüjse die geplante Abweichung von den Bestimmungen des Gemeinde- anlage-Regulativr hier sür zweckmäßig hielten, um so mehr, da eine Neukiiischätziiiig niit kolossale» Arbeiten und Geldkosten verknüpft ist, auch die Schwankungen der Werth« der Grundstücke in so kurzem Zeiträume nicht wesentlich seien. Die Ausschüsse meinen aber, daß die Abändcruiig des Regulativ» nur mit Genehmigung d«S königl. Ministeriums de» Innern möglich ist: der Rath werde also um diese Geilchiiiigniig noch nachzuiuchen haben. Ter Ausickiußanlrag findet einstimmige Annahme. Herr Vieevurstcher Herrwauu berichtet für den Finanz- und Vauausschuß über: Abrechnung über die bisher sertia gestellten Baoarbeiten für den Vieh, uud Schlachthos und Nachverwilligung der lieber« schrrilungssumme von 164 502 .G 35 betr. Herr Referent bringt die Abrechnung auszugsweise zum Bor trage, conjialirt eine Urderschreftung von 164 502 35 -H, »u welcher eingehciide Molivirnngen vorliegeu. Die Abrechnung sei geprüft und in Ordnung gesunden worden und di« Ausschüsse sind zu dem Antrag« gekommen: die Abrechnung richtig za sprechen and di« UebrrschreitungS- summe zu verwilligen. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. Derieibe Herr Referent berichtet für den Finanzausschuß weiter über: Verwendung von 500 » oanto 42 pos. 8 dt» diesjährigen Haushoiipiane» zur Beschaffung von Preisen sür die hier vom 7.—ll). November d. I. stattfindend« internationale BliimenauSslellung. Der GrnrhmigungSanlrag de- Ausschusses hierzu wird einstimmig angenommen. Es svlgt Berscht de« Herr» Roßbach sür den Ban-, Ökonomie- und Finanzausschuß über: Feststellung der Siraßenfluchtlinie für dl» Grundstücke Nr. 18 bis 24 an der UiiiversilätSstraße und Eintheilung d«S ver- bleibenden Bauareais dieser Grundstücke. Herr Referent verliest die Vorlage und bemerkt, daß die AuS- schütze hier nur Genehmigung der Vorlage empsehleo können. Der Genehmiguagsanlrag der Ausschüsse wird einstimmig an- genomnien. Herr Kohl mann reserirt sür den Stiftung»«, Bau» und Orko- »omlt-Ausschilß über die Vorlage, betr. »ine» PorcelliriingSplan und Bauvorschriften sür den zwischen derEilciiburgrr Slraße, der IohnnniSallee und der verlange«»» Brviiiiiieslraste gelegenen Theil der dem Johanni-Hospitale gehörigen Pareelle 295<t deS Flurbuch» für Leipzig Reudnitz. Herr Referent verliest die Vorlage, sowie da» derselben bei- liegende Gutachten des Herrn StadtbezirkSarzte- und bemerkt sodann: Die Ausschüsse halten da» verbot der Fensteranbringung an der Hintcrsrviil deS an der Broniulestraße gelegenen Gcbäudelhei!«» des Hauses Nr. 4 zu bemängeln. Weiter sei die »»motivirt« Schlippe zwischen de» Häusern 4 und 5 an der Vrommeslraße ge tadelt worbe», sowie die dadurch bedingte Fa^edendurchbildung und daß an den freistehende» Giebelslächen der Häuser 4 und 5 nur Fenster angebracht werden dürsten, welche den Bestimmungen in Piiiiet 6 des 8- 81 (nicht 80) deS Entwurfs der Localdauorvnung «»sprechen. Tie Ausschüsse beantragen: Ablehnung der Vorlage und wünschen die Vorlegung eines neuen ParcelltrungSplane- und anderer Bauvorschriften. Herr Sladlraih Vr. Wan gewann erklärt, daß nur der kürze wegen aus den Enlwurs der Lrirdaiivrdnung Bezug genommen worden sei. Bei Genehmigung der BaueoncessionSgesuch« werde nach d«n Bestimmungen deS LandesbaugesetzeS Entschließung zu fassen sein. Aus saiiitairen Rücksichten bade inan die Vorschrift hinsichtlich der Schlippe zwischen den Grundstöcken 4 und 5 normirt und um eine genügende Bebauung der Grundstücke z» ermögiichen. ES werde sich kaum ein anderer Ausweg finden kaffen, wenn man in einer Front von 21 m Höhe zu bauen ermöglichen wolle, da sonst gänzlich „»genügend« Hosverbälliiissk entstehen würden. Herr Ehmig erklärt, daß er die zwischen den Grundstücken 1 und 5 entstehende Schlippe für unschön finde Es sei doch viel einfacher, wenn man da»» lieber die Hinlergedänte weglasst. Eine große Ennoertbung der Grundstücke werde durch die jetzt vom Rach« vor- geschlagenen Bestimmungen eintreten. Kelter regt Herr Redner an die Vioinmestraße 17 ,» breit herzustelleu und zwar mittelst Ver breiterung um 3 ni auf der gegenüberliegenden Seite. Herr Sladlraih vr. Wangemann bemerkt, daß er für seine Person dem Gedanken des Herrn Ehmig, die Brommestraße au 17 in zu verbreitern, sehr sympathisch gegenüberstehe. Die Raths- depulaiion Hab« bereits beschlossen, die sich an die Brommestraße an- schließende Hobeuzollernslraße aus 17 m zu verbreitern und man werde beide« nochmals in Verschling ziehe». Er alaub« aber nicht, daß damit eine wesentlich andere Geßailung der Bebauung herbri- gcsührl werden könne. Herr Pommer bat gegen den AuSschußantrag gestimmt, weil er die Schlipp« hier sür zweckmäßig finde, doch Hab« er sich in dieser Beziehung gegen die Vorlage zu wenden, daß di« Fensteranbringung a» der Hiniersront des a» der Brommtstraßk gelegenen Gedäube- tdeiles des Hcius«i Nr. 4 verboten ist. Für genügenden Luft, und Lichlzuiritt sei durch die Cchlippenanbringung gesorgt und er de anirage sür den Fall, daß der AuSschußantrag adaclehnt und die Rath-.'vvrlage im Uebrigen angenoinmen werde, au- der letztere» di« vvn ihm soeben bekämpfte Vorschrift zu streichen. Der Anlrag wird untcrslützl. Herr Stadtrath vr. Wangemann erklärt, daß rr persSnIich eine nochmalige Erörterung der von Herrn Pommer angeregten Frage berbeistibren würde, doch aber sreilich die Sacht nochmats der Mediciiial-Polijeibedürde vorzulegen sein würde. Mit großer Maivrilät wird der Ausschußaatrag augenommeu. womit der Pommer jche Antrag erledigl ist. Derselbe Herr Referent berichtet sür den StistungSau-schuß über Rechnung de« städtischen Krankenhanje« zu St. Jacob au das Jahr 1887. Hierzu beantragen die Ausschüsse: 1) die Rlchtigsprechuug der Rechnung, 2) den Roth zu ersuchen, dasür besorgt zu sein, daß in Zukunft dieRechnung im Einklang« mit dem Hau-daltplan gelegt werde Herr Referent bemerkt, dag die Rechnung geprüft und rechnerisch in Ordnung gesunden worden sei. Rur in formeller Beziehung Hab« man auszusteUea, daß die Fonn der Rechnung nicht der Fon» des» HauShaltplaae- entspreche und dadurch die Prusung wesentlich erschwert werde, dadurch erkläre» sich dt« AuSschußantrage. Herr Bürgermeister Jnstizrath vr. Tr Sndlin erklärt, daß dart, die Schwierigkeit in der «nfstellnng der Rechnung mit liege, da s die SlaiiimverinögeuSrechaung von der Skiftnngsbuchdalierei und die de« Betriebe» von der Verwaltung gelegt werde. Es sei indes»«, bereit« Vorsorge getroffen, daß bet der 1889er Rechnnua ein größerer «nfchttch an da- »WWt «futU^anch sei IvWtz»Me- Iähss di« Linrlchtnng getroffen, daß al- vrleg» nicht blo« inehr dt» Loh», liste», sondern Quittungen der einzelnen Empfänger dienten. Bei der 1888er und 188Ser Rechnunß sei diese« noch nicht der Fall und er wolle im vorau» in dieser Hinsicht um Berücksichtigung de- von ihm soeben Miiaetheilten bitten. Dt« Au-schußaiiträae werden einstimmig angenommen. Herr Ehmig berichtet für den Oekonomte-Au-schuß über: Pflasterung der verlängerten vorkslraße zwischen der Eutritzscher und der Berliner Straße mit Schlackrugußsteinea anstatt mit bossirteu Steine» 2. Elaste. Der Geuehmiguag-autrag de« Au-schuffe- wird einstimmig an- ***E» folgt Bericht desselben Herrn Referenten sür denselben An-schuß über: di« Abrechnung über de» Umbau der Pleißenwilbfluthbrück« in der Plaawitzer Straße. Der Ausschuß veautragt: die Abrechnung richtig zu spreche». Herr Referent bemerkt, daß hier «tu« Ersparniß von eirra 47 000 vorliege und zwar eine wesentlich« bet den Elseuarbetten. Mit der hier vorliegenden Eriparniß sei aber der Ausschuß nicht einverstcnden, da nach seiner Ansicht das Geländer der Brücke eine reichere Ausstattung hätte erhalten können. Bei den ASphallarbtiten ei eine Ersparniß von ca. 11000 ^l «ingetretea. Herr Pommer fragt an,' ob bei der Bearbeitung de- Aeußeru der Brücke die Hochbauverwaltung zugezogen worden sei. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi erklärt, eS besteh« die all gemeine Vorschrift, daß Brückenbauten von Hoch- und Tiesbauamt zemeinsam zu bearbeiten seien. Ob freilich im vorliegende» Falle dem nechgegangen sei, wisse er nicht. Herr Pommer beantragt: den Rath zu ersuchen, daß tu Zukunft bet gr-ßrren Brücken bauten zur Bearbeitung der äußeren Gestaltung da- Hoch bauamt zugezogen werde, »nd bemerkt, daß e« jo auch vorgrkommen sei, daß Brücken von Privalarchitekten für die Stadt entworfen und gebaut seien. Der Anlrag wird unterstützt. Herr Oberbürgermeister Vr. Georgs erwidert, daß, wenn die Stabt den Brückenbau einem Privatarchitekten übertrage, die- noch nicht die Zuziehung de« BauamteS bei der Bearbeitung auSschließe. Der Ausschußantrag und der Pommer'sche Antrag werde» ein- timmig angenommen. Herr Ehmig reserirt für den Oekonomie-Ausschuß über: Erbauung eine- heizbare» Häuschens aus dem Tüngerablade- platze hinter der Gasanstalt 1 mit 690^1» conto 10 „außer- ordentlich" de- die«,«ihrigen HauShaltplane-. Herr Referent verliest die Borlage und beantragt Namen- de- Ausschüsse-: die Vorlage zu genehmigen. Dieser Antrag findet einstimmige Annahme. Herr Roßbach bittet zugleich im Aufträge der anwesenden Mit glieder der beibeiligten Ausschüsse, die Vorlage, betreffend: Ausjührnng eine» Anschlüsse- der Carl Tauchnitzstraße an den Iobannapark mit 7800 » conto Slammoermögen und Herstellung einer Ent« uud Bewässerungsanlage niit 5754 äl a conto Betrieb beute abzusetzen, da e« wnnschenSwerth sei, die Angelegenheit unter Zuziehung deS PrrfassnngSausschnsse« nochmals zu berschen, nachdem ich heule Abend noch juristische Bedenken ergeben hätten. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi will zwar der Absetzung deS Gegenstände« nicht widersprechen, erklärt aber, daß die Vorlage auch i» rechtlicher Hinsicht auf daS Genauest« unter Zuziehung des Anwaltes der Stadt im Minckivitz'sche» Processe, sowie der in letzierem von, Gericht zugezogenen Sachverständigen geprüft und unbedenklich besunden worden sei. Das Collegium erklärt sich einhellig mit der Absetzung deS Gegen- tandeS einvciliaiiden. Die öffentliche Sitzung wird geschloffen. b«ch»e. «« schloß sich hier«, »er de« Herr, Diakon», Schuch über „Karl Gero»", et»«» der »roßen Tobte» diese« Jahre«. Der Herr Vortragende beleuchtet« zunächst deu bedeutunaSvaklen Ems, der Feier de« Todteasonntag- uud wie« daun aus dt« außer- gewöhnlich reiche Ernte, welch« der Tod tu diesem Jahre gehalleu »at, hin, die durch dt« heimtückisch« Jusluenza^kpidemi« «tue» Um- ang erreicht habe, wie derselbe seit dem Jahr« der Cholera »ich, dagcweseu sei. Besonders erwähnt wurden sodann vom Hem, Redner von de» großen Tobten diese» Jahre- Kaiserin Augusia. Fürst Georg von Schwarzenberg, Prinz Amöben-, v. S»brass,. v. Franckenstetn, Bendemana, v. Lolkman», v. Döllinger, Haase. iranz Delitzsch, und dann auch von ibm daraus hiugnviesru, wie ein Trouerfall so weit und tief gehend« Theil nahm« ge. und»», al- der Tod de- württembergischen Oberhof-Prediger« Karl Berok. Herr Diakon»« Schuch gab sodann in an- jiehender Weise ei» Bild der Jugend- und EntwtcketungSzeii, s» wie de- Wirken« uud Schaffen- Karl Gerof«, der durch setue >ehaltvolleii Predigten der populärste Prediger seiner Zeit geworden t und sich durch seine finnigen uud formvollendeten Dichtungen den Namen der schwäbischen Nachtigall «nvorbeu hat. Außer al« t iredlger und Dichter wurde Serok vom Herrn Vortragenden att liebenswürdiger und opferwilliger Mensch uud vaterland-sreund geschildert, dessen Gedächtatß für alle Zeiten hoch zu ehren und dessen Beispiel nachzustreben ist. Durch den Bortrag einiger Bedichte von Gerok und besonder- durch da- tiefempfundene und mächtig wirsend« patriotische Gedicht „Fürst Bismarck zu« 70. Geburtstage" und da« »odesahnungsvolle: „FriedhosSsttnimen" vermittelt« der Herr Vor- tragende seinen Zuhörer» den Dichter nach dessen Richtungen. Mit de» mahnende» Worten, di« Serok seiner Gemeind« a»S Herz legte: ,Hch muß wirke», so lang« «- Tag ist, «- kommt die Nacht, da Niemand wirken kann", schloß Herr Diakon»» Schuch seine AuS- ühningen, deuru dt« Zuhörerschaft mit athemloser Stille andächtig gefolgt war und deren tiefergreiseud« Wirkung der stürmisch gespendete jeisall bekundete. Herr Salz mann erfreute hierauf noch die Anwesenden durch deu Gesang der Arie für Tenor an- „PauluS" von Mendelssohn-Bartholdi: „Sei getreu bis in den Tod" uud de- Liede« „Der Berg de- Gebets" von Gerok, comp, von Lassen, und erntete für seinen sehr ansprechendcu Bortrag die lebhafteste Anerkennung, ebenso die Sänger, welche noch die sliinmungSvolle Compojitton „Glaube, Lieb«, Hoffnung" vou Zwyssig in gut geschulter Weise vortrugen. Einen weiteren Beitrag ur ernsten Feier de« Tage- bot ein Mitglied der declamatonicheu lbtheiluna durch den Vortrag de« lies ergreifenden Gedichte» vou Gerok: Caesar, worituri de salutant.". Killlstliertins-Ailsstellung. Eine Anzahl von trefflichen, den Beschauer fesselnden neuen Sciilpinrarbeilen sei vor Allem erwähnt, und zwar zunächst zwei Rcliei-McdaillviiS und eine Portraildüsle, sämmtlich in GypS von der Hand deS Professors M. zur Straßen. Di« beiden Reliefs, Abend" und „Morgen", rin Paar Gegenstück«, sind freie, die Be griffe Abend und Morgen in gelungenster Weise allegorisirende dealeompositionen. Um die in die Seligkeit deS KusseS versunkenen «stallen deS EroS und der Psyche schlingt eine Schaar lieblicher Nympben einen Reigen; hinter dieser Gruppe flattert eine Eule auf und die Moiidgötlin zieht aus ihrem mit Hirschkühen bespannten Wagen am Himmelsgewölbe hin. Ta» ist der „Abend". Aus dem „Morgen" steigt der Sonnengott mit seinem Viergespann empor und vor ibm der schweben die Morgenstunden, eine Schaar schmucker Fraueiigeslalle», rechter Hand von einem tapseren Hühnlein munter angekräbi, während aus der anderen Seite das Käuzlein scheu zuräckweicht vor dem Morgenihau, deu eine dieser daher schwebenden Jungfrauen ans ihrer Gießkanne spendet. BewundernS ivertt» ist die bei aller Jdecilil.it der Aunasfiiiig so reiche Indivibna- lisirung aller dieser Gcslalicn, bemundernswetth auch die tttinst. mit welcher die reiche Mannigfaltigkeit der graziösen Acte, besonders der tanzenden Gestatten durch daS bloße Relief zu voller plastischer RuliLwirkuiig sür daS Auge gebracht ist, sowie die ebenfalls durch die seinsühligk Reliesbehaiidlung erzeugte, anS Malerische grenzende Ranmvcrlicsiiiig. Dabei ist in beiden Fällen der Linicnsiuß der Eoinpojitioil vvn ungezwungenster, sich in die Rundsläche deS Me daillons wie ganz selbstverständlich eiiischuiiegender Schönheit. Die dritte erwähnte zur S traßen'sche Arbeit ist eine Portrait düste „Palestrina'S", de- größten Meisters der römische» Ton- schule. Wen» irgendwo, so iit hier im Portrait zur Straße» so ganz und gar auf seinem Schassen-gebiete. Dieser Palestrina ist einer jeiner schönste» Charakicrköpsc von ebenso irischem Wurfe wie meiste» licher Durchbildiing. Die Arbeit ist um so bedeutender, a!S der Künstler »ur Unterlage einzig und allein einen alten Kupferstich aus dem Besitze der VaiicanS benutzen konnte. Ueber die Pvrirail- ähniichkeit der Büste mit den Zügen deS alten Pränestiners wird daher keine Macht der Welt entscheiden können; doch ist solche Behn- lichkeit im Grunde bei zur Straßen etwas Selbstverständliche». Ganz unwillkürlich drängt sich übrigens bei Betrachtung de» Kunstwerkes der Gedanke auf, daß dieser Palestrinakops in Marmor autgcsührt eia kostbarer Schmuck sur unser neues Gewandhaus wäre. Wirklich i» Marmor auSgesührt »st übrigen» auch eine prächtige Porlraiiorbeit ausgestellt, nämlich das von Adolf Lehnert model- lirte „Medaillon Äildniß" einer allen Dame, der verstorbenen Frau Grimpe, früheren Besitzerin des Thüringer Hofes. Die Arbeit ist auSgesührt im Aufträge de» kunstsinnigen und pietätvollen Sohne», und sie ist von diesem auch in sehr gute Hände gelegt worden, denn auch Lehnert. der Schöpfer der bekannten Reicher-Kindermann- Büste, LiSzt Büste u. s. w., ist ein gediegener Porlrailist; daj hat er wieder mit diesem hochcharaktervolle», Lebe» alhmenden alten Frauenkopfe bewiesen. Weiter zu erwähnen ist heute noch eine von Arthur Volk mann in Rom in Bronze anSgesiihrtr „Reiterstatnette". Dem knnstter hat offenbar rin antiker Fund als Motto gedient. Da» Pserd ist in der slylisirten Manier der Anlik« gehalten, ebenso auch der nackte, nur mit Lendenjchurz bekleidete, einen langen Speer tragende Reiter. Die Arbeit zeigt, daß Volkmann, wenn er nicht wie bei seinem neulich ausgestellten „Ganymed" über Marotten brütet, auch sehr Anniuthendes schaffen kann. Von den ausgestellten Gemälden lei zunächst eine» von Müller Kurtzwelly in Oel ausgesührten „Winterabend-" gedacht, Strand- scenerie mit verschneiter Fischerhütte, trefflich gemalter Brandung», lini« und Wasserresiexc» der über und unter der Wolken bank am Horizonte aus deu Meeresspiegel lallenden Lichtmaffen E. Th. Comp ton hat rin italienische» Landschastsiiwttv von ziemlich bewegtem Terrain behaudttt mit hübicher Bewältigung de» Lusttone-. William Wauer in Leipzig führt sich mit einer Erst-Ausstellung, einem „Knaben-Bildniß" in Pastell, ganz in Vorderansicht gehalten, al» Portraitist aus das Beste hier rin. Da» blonde, blauäugige Bürschchen mit braunem Sammetwam» und Höschen, aus hohem Kiffen sitzend, schaut gar munter in die Welt hinein. Eine andere Portraitarbeit sei gleich noch hier angeschloffen: ein leben-große» männliche» Bildnis, von Helene Meiishauiea ii Berlin in Oel «»»geführt. ES stellt dasselbe den früheren Seual»- prasidenten am Reichsgericht hier, jetzigen kamiiiergerichlSprästdenien in Berlin, Vr. Drenkmann, dar. Ta» Bild ist »iit tadelloser Korrektheit und ni-.yemein abgeglättet gemalt und ist gewiß auch mit dieser Lorrecthett ungemeia charakteristisch sür die Person de« Dargestrllteo. Avals WriSke. Verein fnr Volkswohl. * Leipzig, 24. November. Der gestrig« verein-abend gestaltet« sich durch di« Herz uud Gemach erhebenden Darbietungen zu einer dem Erustr de« TodtrnsonntoaS entsprechenden würdigen Feier. Eiu- geleitet «urd« derjelde durch den Gesang eine» von Herrn Th. Solz- mau» geleiteten Quartett«, welchk« da« stimmungsvolle Lieb: »Svrnun schläft da Sänger, dessen Ohr gelanschet hat an anderrr Welte» Th«", comp, von SÜcher, acht wirt»ng»voll znnz Vortrag Kröpfer-Äusstellung im „Eldorado". . * Leipzig, 25. November. Eine „aufgeblasene Gesellschaft" ist gegenwärtig im „Eldorado" zur Schau gestellt. Mitglieder einer Gruppe von Han-tauben, die unter dem Namen „Kröpfer" eine hervorragend« Stellung innerbalb der gesaniniten Taubenwe» einzunehmr» wissen, eine bevorzugte Stellung, welche sie in neuerer Zcil zum Gegenstand rationeller Züchtung gemacht hat. Dem Verein deutscher kröpserzuchter, an dessen Spitze Herr Pastor Bercudt-Klein-Otterslebeii steht, ist e» zu danken, daß er unsere Stadt zur Abhaltung einer Ausstellung, welch« heute Dienstag und morgen Mittwoch in den Sälen de» „Eldorado" stattfiudet, au-ersehen hat. Fachmann und Laie werden hier einer überraschenden Mannigsalttgkrit der per- schieden«» Züchlungea der Kropflaub« begegnen und dabei mit be- rechttgtem Erstaunen die von den einzelnen Züchter» erreichten großartige» Ersoige wahrnchmen können. Im Ganzen sind nicht weniger ai«35Classr» von kröpfe» arten vertreten, zunächst die glattbeinigrn deutschen gemöuchtcn Kröpfer, diese prächtigen Tauben mit weisem Kops, dann di« glatt, bkiiiigen deiitscheu eiiifarbigen Krüpscr und die mit weißrn Flügeln und mit weißen Köpfen gezeichneten deutschen Elstern. Es folgen dann die an de» Beinen gefiederten deutschen Kröpfer und die ächsischen Holländer, theils mit, theil» ohne Striche aus den Flügeln. Auch die Urform der Kröpser-Rasse, die holländische, fehlt nicht. Zahlreich sind vornehinlich die englischen Kröpfer vertreten, jene schwarz, blau, roih, gelb und weiß geherzten hübschen Lauben, deren charakteristische» Abzeichen in einer haldmondarttg um den Hai« lausenden Federsärbung besteht. Neben 1«n „geherzten" Eng ländern treten die ihnen ähnlichen, jedoch elwaS schwächlich ge- bauten glatlbeinigen Franzosen und die sogenannten Amster damer BallonS hervor, bei welch letzter» der niedliche Kops unter dem zu enormer Ausdehnung aufgeblasenen Krops belnape verschwindet. Es sind dann noch die Brunner zu erwähnen, weiße, roihe und schwarze Thiere, sowie Isabellen, welche weiße Striche aus den Flügeln tragen, und endlich die au» 1890er Zucht hervor- zegangciitn Vertreter de» JunggeslügelS. Nach dem Katalog zeigen ich die gesaniinlen Kröpfer aus 151 Nummern verihellt: e» sind Erenipiare darunter, die mit jOO ./ll, 200 >l, 300 ^l, 4M -Sl, bÖO .Si, ja mit 6«i0>l zum Verkaufe gestellt werden. Beträgt doch der Gcsammttverth aller ausgestellten Kröpfer rund 20 OM >l Unter Beihciliguiig der ersten Kröpscrzüchter Deutschland», wir nennen P. Bercudt-LtlerSleben, O. Blau-Halle, C. Bültemann. Gcrlebogk, G. Gestner-Zeitz, I>r. Müller-Kerpen-Köln, H. Rebert und F. Lhn>».Hl'lle, H. du Roi-Brannschweig, O. Scheithauer-Gaumnitz, H. Schenck-TreSden, F. H. Seeling-Neuschöncseld und F. Siede- Magdeburg, hat die Ausstellung einen Umsang gewonnen, der sie zu einer der sehen-lverldtslen -ihrer Art stempelt. Es fehlt weder an hochinteressanten Specialitätcn, noch an gediegene» Exemplaren geeigneter Zuck,Waffen, so daß da» Unternehmen ein wirklich lehr- reiches geschlossenes Bild eines neuerdings mit großer Vorliebe ge- pflegten Zweiges der Taubenzucht zu bieten im Stande ist. Der Besuch der Ausstellung sei Jedermann warm empfohlen. Mlilairverein Kameradschaft. * Leipzig, 24. November. Tie gestern Abend vom Militair« verein „Kameradschaft" zum Besten der Christbescheerung hilfsbedürftiger Wiltwen und Waisen verstorbener Kameraden im großen Saale der Ccntralhalle veranstaltete Abendunterhaltuug war trotz des schlechten Wetter», wie alljährlich, außerordentlich zahlreich besucht. Di« gebotene Unterhaltung war ein« mannlg- lache und trug den verschiedensten Geschmacksrichtungen Rech nung. Recht wirkungsvoll war der von HanS Hagen ge- dichtete und vom Dichter selbst vorgctragcne Prolog. Derselbe bebandelle sehr sonngewandt und von warmer Vaterlandsliebe durch, glüht da» Thema: „Unserer Väter heißes Sehnen — Deutschland» Eindcit ist erstritten! — Unsre Brüder haben freudig — Für da» Reich den Tod erlitten! — Enkel mögen Neulich walten — Schwer- errungenes scstzuhaltcn!" Tie Vortragsweise deckte sich mit dem trrss- iichen Inhalt und der vollendeten Form deS Gedicht» und übte eine zündende Wirkung aus die Zuhörerschaft au», welch« durch stürmischen Betsall ihrer Anerkennung Ausdruck verlieh. Gleich vortrefflich waren die Gesänge des Re in Hardt-Quartetts unter Leitung des Herrn O. Reinhardt, welche» „Hymne an die Nacht" vou Beethoven, „Ständchen" von Abt und zwei Volk-llcder: „Trennung" und „Ab- schied" von O. Reinhardt, vortrug und ebenfalls die wohlverdiente Anerkennung im reichsten Maße ernteten. Sehr ansprechend waren ferner di« Zithervorträge de« Herrn Schwarz, Dirigent de« Leipziger ZithervereinS, der Variationen über „Der Schmcizerboa" von Meßner und „Die Post im Walde" von Schäffcr meislerhaft spielte und lebhaften Beifall empfing. Endlich wurden noch zwei »iuactige Theaterstücke ausgesührt, bei welchen sämmlliche Mitwirkend« eine ancrkeunenSwerth« Routine au den Tag legten und durch ihr flotte- und sicheres Spiel ungetheille Anerkennung fanden. Zwei lebend« Bilder au» dem Soldateulebrn, „Abschied de- Recruten" und „Aus dem Verbandsplätze", zu dercu erstes verbindender Text von Han- Hagen gesprochen wurde, fände,: ebenfalls den lebhaftesten Beifall. Alle- in Allem war e- sür dic «»wesenden ein höchst genußreicher Abend. Bemerkt muß noch werden, daß Herr Alfred Merhant da- »ur Verwendung ge- kommeae Harmonium i» danken-wrrthrr Weise zur Verfügung gestellt hatte. Gewinne s. Lliffe 118 tätttgl. sichs. Lande--Latteric. Gezogen iu Leipzig deu 24. November 1890. Oh»« Geividr. Richdnick »er»«!kn. kr. vl-,1. »«Uecti«». 11990 SV »k« bei Herrn S. Halle. Leipzig. 20060 L««0 - - G. E. Froh-, Freiberg. 2733l k«»0 . - E. I. Ullmauu, Zäblitz. 72174 L 000 . - F. «. Roßbach, ^riha. Gewittpe »» »000 Mark. Rr. 2250 4829 5127 6454 11480 12208 14061 I414I 17N2 17126 I75I2 17954 I!V70 22373 28145 31720 3236!» 3:44!» z 42984 46713 47378 48065 50533 521476 54319 59176 59287 6426, 66084 68594 68958 68052 80083 82354 83966 84027 84347 858v6 86138 91972 92305 92633 93218 99335 99729. »e»1»«e »» 1000 Mart. Rr. 731 3346 6313 7213 8615 11664 1250g 16376 161,5 18156 20772 22263 24351 24585 28473 30640 34634 3488, 40853 43333 45873 «5922 46392 188k» 50198 52414 54282
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