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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 25.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-25.1928
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192800000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19280000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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falfche Behauptung geftärkt, daß fich die elementare Typographie nur für Reklame und Propa ganda eigne. Bemüht fich der Akzidenzfetzer jedoch, das Hauptaugenmerk auf knappfte Form, gute Zeilenkompofition, Flächenharmonie und rhythmifche Farbenverteilung zu legen, fo wird bei verhältnisrichtiger Schriftgradwahl und korrekter Schriftbehandlung eine vornehme, elegante Form der konftruktiven Typographie entliehen, die fich der Sympathie auch der Auftraggeber er freuenwird, die heute der nichtgekonnten elementaren Satzweife noch ablehnend gegenüberftehen. Die Organifation ifl bedeutfam wichtig für jede Aufbauform; die neue fatztechnifche Ausdrucks form ift typographifche Organifation, die in Stilechtheit, Klarheit und Sachlichkeit nicht zu über bieten ifl. Sie ift keine bolfchewillifche Ausdrucksform; fie hat nichts mit typographifcher Akrobatik zu tun, ift keine vorübergehende Modeerfcheinung, fondern, aus reiner Zweckmäßigkeit geboren, ift fie beftändig, alfo zeitlos. Von allen bisherigen Satzrichtungen ift die elementare für Gelegen heitsdruckfachen ob ihrer einleuchtenden Wefensargumente die ftärkfte, aber doch zugleich die Form, die intenfivftes Studium erfordert. Die Arbeit des in diefer Richtung felbftfchöpferifch tätigen Satzkönners ift äfthetifch hochftehende Kunft, keine handwerkliche Fertigkeit. Ein Nachempfinden graphifcher Vorbilder ift hierbei nicht möglich — frei ift fein Schaffen und frei feine Kunft. Als lebenswahrfte bildliche Darftellung gehört zu der elementaren Typographie allein nur die Photographie, die in buchdrucktechnifcher Herrichtung als Autotypie für den Druck im Prinzip genau dasfelbe darftellt wie ein Schriftfatz. Während bei diefem die einzelnen Buchftaben die Druckträger find, befteht die Autotypie, wie jeder Fachmann weiß, aus kleinen Einzelpunkten, die den Druck abgeben. Alfo Typen und Bild find hier im Wefen das gleiche. Für die neue Satz- geft altung ift die Photographie eine Dekoration zweckmäßiger Art und zugleich ein Ausdrucksmittel von ftärkfter überzeugender Reklamewirkung, das in der Photomontage, dem kompofitionellen Zufammenfügen von Einzelphotos zu einem fpannungsvollen Bilde, befonders dankbare Anwen dung findet. Die fachlich-herbe Form der Typographie paart fich hier mit der Bildmontage zu einem Drude-Erzeugnis, das in den Kreifen reklamepfychologifch weitblickender Auftraggeber feiner unausbleiblichen Wirkung wegen vor allen graphifchen Entwurfsausdrucksmöglichkeiten den Vorzug erhält. Die klare Grotesktype in Verbindung mit dem Ausdruck der Photographie fprechen eine fehr verlländliche und doch unaufdringliche Sprache und find dem breiten Publikum ein ihm durchaus fympathifcher Angebotsbringer. Dem Gebrauchsgraphiker ift diefe Tatfache fehr wohl bekannt; ihm verbietet feine Auffaffung als Kiinftler, von der Tradition abzuweichen. Und doch haben fidi fchon einige in diefe Arbeit hineingefühlt, fo daß fie Kompromißlöfungen mit eingezeichneter Schrift fchufen, mit denen fie ihrer Auffaffung doch noch teil weife gerecht zu werden beabfichtigten. Unfre Aufgabe als felbftgeftaltende Fachleute: Type, Bild und Farbe zu einer Harmonie zu vereinigen, wird unfern Satzgeftaltern und graphifdien Lichtbildnern felbft mit gegebenem Material keine Schwierigkeiten madien. Die abgedruckten Beifpiele in diefem Heft geben zwar nur einen kurzen Einblick in diefes inter- effante Gebiet; fie bringen Bildkompofitionen mit frontal aufgenommenen Einzelphotos und auch folche, bei denen das Perfpektivifdie im Einzelbilde für die Gefamtbildform der Montage hat genau berückfichtigt werden müffen. Als Anfang zeigen fie aber treffend, wie der Geftaltungswille des Typographen fich mehr und mehr zur Sachlichkeit neigt, und wie mit diefer Paarung: Typo- und Photographie, dieWerbekraftjeder Qualitätsdruckfache gehoben werden kann.Nicht nur einzigund allein die allzu künftlerifch betonte graphifche Entwurfsart ift heute das Gegebene, zu ihr hat fich die typo-photographifche gefeilt, die bei zeitgemäßen Gebrauchsdruckfachen durch Zweckmäßigkeit und Wahrheit im Ausdruck der erftgenannten durchaus überlegen ift auch in der Wirtfdiaftlichkeit. REISESPARMARKE DES KREISES MÜNCHEN IM BDDB ALS VORBEREITUNG ZUM BESUCH DE R „PRE S SA" I N KÖLN 1928 ENTWURF: HERMANN HUFFERT, MÖNCHEN
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