Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-14
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1887
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7144 wurde», bestanden in den Zünften bis inS Id. Jahrhundert. Von eigentliche» Slawei-kriege» ist aber seit vtto I. nicht wehr die Rede. Weniger hartnäckigen Widerstand ersulireo die sorbischen Stämme (deren letzte Reste jetzt in der Lausitz leben), und eS vollzog sich hier die Germanisirung wesentlich von den Städten aus. Die schlesischen Fürsten vcrsuhrea bei Heranziehung von Lolanisiea wie die Landesherren im Norden, so dak schon im Mittelalter die Sorben auch im Osten vou der großen Slawenmasse ndgeschnitten wurden. Im Anhaltischcu iviirde bereit- im 13. Jahr- hundert die slawische Gerichtssprache verboten, nicht lange nachher auch in der Umgebung von Leipzig, 1363 im Osterlaade, erst 1424 in Meißen, vor der Resormotion reichte östlich der Elbe das Slawenthum sedr viel weiter als jetzt. Ihr Sebietsoerlusi ist inner- halb des preußischen TheileS der Lausitz bedeutender als in Sachsen, wo die Zitsammenschruinpsiiiig langsamer vor sich geht. Aber auch diese Slawen Versalleo wohl in einigen Jahrhunderten der endgütigea Germanisirung. Nach diesem interessanten Vorträge sprach Herr Prosessor Dr. Hennig über caudalsörmige Anhänge beim Neugeborenen, was durch Präparate. Photographien und Zeichnungen erläutert wurde. Li. Leipziger Lehrer-Verein. * In der Sitzung am 8. December sprach Herr Rüder über: „Die Gesichtspunkte sür Auswahl und Anordnung de» StolseS im Anschauungsunterrichte." Schon vor 12 Jahren beichästigte man sich im Lehrer-Berein ein- gehend mit diesem Gegenstände und nahm man damals solgenden Satz an: „Der Anschauungsunterricht ist vom Schreiblesen zu trennen und als selbstständiger Unterricht zu betrachten." Den, gegenüber ist bei der Schule Herbart-Zillers die Auswahl der Anjchauungrstosse durch die sogenannten „GesionungSstoffe", aus der Elementarstuje die Märchen bedingt. Redner erklärt sich hiergegen und sucht seine An sichten psychologisch zu begründen. Im Interesse einer harmonischen Ausbildung des Menschen kommt in Betracht: die Bildung der Sinne, der Phantasie und des Willens, bez. der sittlichen Einsicht. ES muß an Vorstellungen aiigekuüpst werden, welche daS Kind bereit- zur Schule mitbcingt. Sinnliche Interesteu herrschen bei ihm vor. Wenn der Unterricht sinnlich wahrnehmbare Gegenstände vorsührt, so kommt er diesen Interessen entgegen. ES ist ober genau »u prüfen, wie weit sie im Stande sind» die Sinne zu bilden. Besonders gilt die- von Kunstgegenständen, die mit ihren meist zufälligen und willkürlichen Formen, ihrem Mangel eigenen Lebens, ihrer im Vergleich zur Natur meist rohen Aus- suhrung nicht immer hierzu geeignet sind. ES sind daher nur solche üuiistgcgenstände ouszuwählen, die zugleich sür Gemüth und Phantasie bildend sind. In der Hauptsache aber sind Naturgegeu- stände zur Betrachtung ouszuwählen. Ist hierin die Ruewahl eine durstige, so läßt die Ausbildung der Sinne jedenfalls zu wünschen. Doch darf ebensowenig das Kind mit Naturdiugeu überschüttet werden. Auch der Phantasie ist bei der Auswahl entgegen zu kommen. Die freie Beweglichkeit der Boistellungkn, wie sie dem Kinde früh eigen ist, muß weiter auSgebildet und veredelt werden. Ungesucht lassen sich Gegenstände des Anschauungsunterrichtes zu Lebens bildern erweitern, wie: der Kilichbaum und seine Gäste. Dadurch entgeht man der Gefahr, solche Stusse rein analytisch zu zervflücken. Hier kommt auch das Märchen »nd die Fabeln in veracht. Letztere haben de» Vorzug, daß sic sich unmittelt-a. an die An schauung anschließen lasten, wie die Hey'schei, Fabeln, bei denen das Verstehen und Behalten wesentlich durch die von Künstlerhand ge zeichneten Bilder unterstützt wird. Fabeln »ignen sich auch zum Ein prägen. Märchen sollen nur in bes^cänkter Auswahl zugelassen werden, es muß bei allen genau geprüft werden, ob und wie weit sie geeignet sind, die sittliche E.«Wickelung z» fördern. Weiter maßgebend für ^ie Auswahl sind etvische Gesichtspunkte. Tie Unschuld deS Kind:- und die Eiiipsindlichkeit seines Gewissens sind zu schützen. Man darf nicht vergesse», daß das Won des Lehrer- bei de- Sssenheit des Kindes ein großes Gewicht haben kann. Der Unterricht versäumt j doch von Anfang an energisch und z'»lßNV»vl an der sittlichen Ausbildung des Kindes zu arbeiten, hierzu sind e»tsch>eüen mehr historische Stosse nüthig, als bishcr. So haben auch die Biblischen Geschichten im Anschauungs unterricht eine Stelle gesunde». Biele derselben sind hierzu wohl geeignet. Auch die Poet isckie Erzählung muß hier ihr Siecht finden. In solchen müssen Per- sonen der Träger sittlicher Ideen sein. Auch inujjen die sittlichen Gedanken möglichst vielseitig vertreten sei», damit da- Ktad schließlich über eine geschlossene Reihe sittlicher Grundsätze verfügt. Bei der Auswahl der Stoffe ist demnach immer der bildende Werth des Gegenstandes sestzuholtea. Der Schwerpunkt ist weder in der Bildung der Sinne, noch der Phantasie» sondern in der Bildung der sittlichen Einsicht zu suchen. Hieraus erörtert Vortragender die Anordnung de- Stoffe-. Dieselbe ist abhängig von den Anschauungsmitteln. Die besten liefert die Natur, daher wird man sich bei der Anordnung dem Gange der Jahreszeiten möglichst anschließen müssen. Da die Nalurdinge in gewissen Gemeinschaften auftretea, so wird sie auch der Unterricht derartig gruppier vorzusühren habe», z. B.: da- Feld und seine Bewohner, der Wald und seine Gäste. Weiter ist Rücksicht zu nehmen aus das sich allmälig erst rat- wickelnde Sprachvecstäadniß und die geistige Fassungskraft de- ÜindeS. Daher dars auch da- Märchea nicht den Aniang machen. Alle auSgkwähltea Stoffe müssen aber untereinander im Zusammenhang stehen und mit einander in Beziehung gesetzt werden. Einen noch den eniwickelndeu Grundsätzen ausgearbeitetr» Lehr plan wird der Herr Vortragende, dessen Ausführungen von den Zu- Hörern mit uvgetheiltem Interest« eotgegengenommra und durch reichen Beifall belohnt wurden, der im Verein bestehenden „Sectio» sür Methodik" unterbreiten. An den Vortrag schloß sich eine au-gedehnte, lebhafte Debatte. Ja dieser luchten die Anhänger Ziller'S die Auswahl und Anordnungen noch den Gesinnung-stoffen zu rechlserligea; während dem entgegen betont wurde, daß das Kind zunächst in seine Umgebung, also die Heimath, eingesührt werden müsse, hiernach seien die nötkigen Ge ist,uungSstoffe zu wählen. Weiler wurde beleuchtet der Werth der Biblischen Geschichte sür den Anschauungsunterricht» ebenso der der Märchen; ferner die sprachbildende Ausgabe de- Anschauung-- uoterrichleS o. s. w. L. hl. Kunstgewerbliche Holzarbeiten. * Bus der großen Anzahl werthvoller Schöpfungen de- deutschen Kunstgewerbes» die wir in der heurigen WrihnachtSanSstellung der Kunsthandlung vou Earl B. Lorck, Goethestraße Nr. S, finden, möchten wir heute noch aus einige eigenartig gearbeitete Kunst schränke und Eassetten süddeutscher Arbeit Hinweisen. Für diese unter Ausschluß jede» mechanischen Hilfsmittels hergestellten Arbeiten wird schon der Umstand sprechen, daß sie daS lebhafteste Interesse weiland König Ludwig'- ll. erregten» der diesem durch wiederholte Aufträge fördernden Ausdruck verlieh. Das größte und wohl auch best gelungenste Stück von diesen Arbeiten ist der Wartburg sch rank» dessen erst erstellte-Exemplar sich unter dem Nachlaß de- kunstsinuigen Bayernsürftcn befind«. Die Motiv« diese« au- Eichen- und Lindenholz gebauten SchränkchcnS in romantischer Architektur sind der Wartburg entnommen, ebenso die die Mauern zierenden Gemäldcheu, welche da- Zeitalter de- ManueS von 10 zu 10 Jahren in symbolischer ThierkreiSdarstellung geben. HauSschild, Wetterfahne und Stern» welche die Lebhaftigkeit der architektonischen Linien aus das Wirksamste unterstützen.sind kuaftoolle Miniatur-Schlosserhandarbeiten. WeitereEabinetstückchen sind da-Burg- vogthäuSchen, in seinem verwitterten AuSsede» einem Gebäude von der Burg in Nürnberg, der Wiege des Hohenzollern-Geschlecht-, getreu nachgebildet — und da- ThorwarlhäuSchen. Diele- Letztere stand seiner Zeit au dem Bestnerthore bei der Burg in Nürnberg und ist inzwischen ein Opser der Stadtmoderuisirung geworden. Eine weitere Reise-Eriunerung fiadet der Nürnberg-Kundige in einer ge treuen Copie de- berühmten „Bratwurstglöcklcin". Alle diese Schränkchen sind in ihrer inneren Einrichtung einem praktischen Zweck dienstbar gemacht, so kann z. B. der Wartburg, schrank als Hausapotheke dienen oder auch als Cigarren, Wein- oder Ligucur-Schrank, daS Bratwurstglöckl ha« man zu Papeterie gemacht, andere Stücke zu Schmuck-, Cigarren- re. Coffettea. Dem sür altdeutsches Wesen und jungdeutiche Kunst sich In- teressirendeo wird der Besitz einer solchen modernen Handarbeit ge wiß Freude bereiten. 0. Vermischtes. ---- AuS Berlin schreibt man der „Schlesischen Zeitung": WeihnachtS-AuSverkaus und WeihnachtS-Auctiou — überall trifft man jetzt aus diese Worte, in den Juseratspaltea der Zeitungen, an den Anjchlagssäulen» aus kleineu Zettelchen, die uns durch Dienstbeflissene aus unseren Spaziergängen in die Hand gedrückt werden, und aus den großen grellrothen Placaten, welche IN Dutzenden von Exemplaren an den mächtigen Schaufenstern angebracht sind. Wo bisher »ur ei» Lade» kerr stand, er wird gewiß einig« Woche» vor dem Fest zu hohem Preise vrrmiethet, und im Umsehe» ist er angesüllt mit Bergen von Pfefferkuchen und Zuckerzeug oder mit tausenderlei anderen Nichtigkeiten, von denen keine über eine Mark koste«; vo» fernher leuchtet eS uns aber schon in gewaltigen Buch- staben eaigegegen: GroßerWeihnachlS-Ausverkaus. Wieviel Schwindel, wieviel Betrog mag sich häufig hinter diesen wenigen Silben verstecken, wieviel Aerger, Verdruß und Zorn mögen sie zur Folge haben, welche kräftigen Schimpsworte werden den Käusecn entfahren, wenu sie sich erst „bei Licht" die nach ihrer Meinung jo „billigen Sachen" besehen. Ist bei diesen „AuSverkäusen" aber noch immer eiue Lon- triste möglich, so fällt sie säst ganz bei den Auclionea fort, von deikro Tag für Lag jetzt mehrere Dutzend i, Berlin ftatlsinden. Alle» uur Denkbare wird dabei versteigert, speeiell Bilder und Teppiche, mit ganz besonderer Vorliebe Weine, Spirituosen und Cigarren. Ein gute- Aushängeschild muß die Waare decken: „All dem Nachlaß eiaeS vornehmen KunftsreuudrS" heißt eS da, oder auch „AuS den Reftvorräthen eine- großen bankerotten Hause-". Natürlich existirt bezw. exiftirte weder der Knnftjreuud. noch da- Hau«, wohl aber existirea zahlreiche Fabriken, welche uur derartige Auction-waarea Herstellen, welche weiter nicht- sabriciren al- diese Nachlaß- und Baukerottsachen, di« niemals in den Handel kommen. Wieviel reellen Werth diese „echten Champagner" — die Flasche 3 ^l —. diese „echten Havanna-" — da- Hundert 8 ^l — oder die „echten Smyrna-Teppiche" — Stück für Stück etwa 50 — haben, kann man sich denken. Einen Schutz gegen dies« Betrügereien giebt eS leider nicht; besieht der Käufer seinen Schaden, so ist der Auctionator längst verschwunden oder er sagt, wobei er vollständig im Recht ist, daß er nicht den Inhalt der Champagner flaschen oder die Güte der Cigarren probirt hätte. — In manchen Kreisen der Berliner Einwohnerschaft macht sich aber neuerdings ein berechtigte- Mißtrauen solchen Snclione» gegenüber gellend, und es müssen daher andere Wege eingeschlagen werde», um da- „liebe Publicum" zu täuschen. Häufig liest man: „Wege» Abreise einer hohen Herrschaft ist da- gesammte Mobiliar von zehn Stuben sofort im Ganzen oder Einzeln zu verkaufen", oder „Wegen plötzlicher Ber- setzung eine- höheren Militairs", auch „Wegen Tode-sall- des Grasen Z. und nothweudiger ErbschaflStheiluag" ist eine elegante Einrichtung schleu nigst billig»» verkaufen — leider gab e- aber nie in Berlin diese „dohe Herrschaft" und diesen Osficier und Grasen, irgend ei» Händler hat sich in einer vornehmen Straße ein hübsche« Quartier gemiethet, hat daS- selb« mit den zu verkaufenden Mö.eln, Bildern, Vorhängen, Nippe-- lachen re. an-gestattet, verspricht dem Portier eine gute Provision und — nun heran, immer heran ihr Kauflustigen; ist die „gräfliche Einrichtung" glücklich „billig" abges tzt, jo ist an derselben Stelle zehn Tage daraus „da- gelammte Mobiliar de- Fürsten Strusa, der plötzlich nach seiner beffarablschen Heimath abreisea mußte", zu erstehen! — Aber e» giebt auch noch mancherlei andere Wege, zum Ziele zu gelangen, und zwar wo die Personen wirklich vorhanden sind, die al» Verkäufer angegeben werden, nur daß sie von dem Verkauf selbst nicht- wissen! „Ei» wundervoller Smyrna- Teppich ist durch Gelegenheit prei-werth zu erwerbe». Nähere- Vormittag- 12 bi- 2 Uhr Hohenzollernstraße 90, ll Lr. l." Wer dort vorspricht» fiadet «in Schild mit bekanntem Namen und Titel, „LegalionSsecretair, Gras Soundso", re., ein Diener öffnet, und nachdem er erfahren, um was eS sich Handeft. führt er den Lusragenden eilfertig in sein Zimmer, wo ein schöner Teppich auSgebreitet liegt, „den der Herr Gras billig verkaufen will, da die Farbe nicht ganz zu dem Mobiliar de- Salon- paßt." Hier hat sich der Händler mit dem Diener ui Verbindung gesetzt, der für jeden verkauften Teppich ein tüchtiges Trinkgeld erhält, denn natürlich wird da- Kunststück so oft wie möglich wiederholt. Genau ein derartiger Fall wurde hier kürzlich cnttekt. da ein Bekannter eine- GesandtschastS-AttachLS sicd einen derartig auS- gebotenen Teppich kaufe» wollte und dem ahnungslosen Verkäufer direkte Mitlheiluag davon machte; der Diener wurde sortgejagt, nachdem er gestanden hatte, „zwölf echte SmyrnaS" an den Man» gebracht zu haben. Ein beliebter Kniff wird mit dem Verkaufen von Clavieren gemacht. „Lin fast neuer Flügel ist Verhältnisse halber billig zu verkaufen. Monatliche Tbeilzahlungen gestattet. Nähere- Linden- straße 140 bei Müller." Man sinket dort eine sehr ehrbare Familie, der Flügel verengt ihnen die Wohnung Loch zu sehr, heißt es, sie müßten ihn leider, leider sortgeben, und ähnliche Redensarten mehr Kaum ist er fort, so steht schon ein anderer an seiner Stelle, und der Biedermann Müller streicht vergnügt die paar Thaler in die Tasche, die ihm der Fabrikant sür jeden verkauften Flügel giebt. — Das sind auch „Geheimnisse einer Weltstadt", nur daß sie vor Aller Augen passireu und mit wechselndem Raffinement unauf- hörlich wiederholt werden. — Ipvkda, 1k. Decemker. Hier herrscht, namentlch unter unserer Fubrikbevölkerung. große Aufregung wegen der in letzter Zeit vorgekommenen frechen Die bstähle i» Woll garnen. die größtentheils in den Färbereien und j„ so großen Quantitäten auSgesührt wurden, daß man glauben muß. die Behörden befinden sich einer organisirle» Bande gegenüber. Beim Färber Nied in Mattstavt stähle» sie in einer Nacht einen Ballen Garn von 500 Pfd. Drei drin- gend Verdächtige sitzen bereits hinter Schloß und Riegel. Loch scheint man die Hauptmacher immer noch nicht zu haben. Neben diesen Diebstählen hat man einen großen Betrug resp. Unterschlagung entdeckt, welche ein hiesiger Fabrikant oder bester gesagt Factor H. eine» Berliner Hause- unter Beihilfe eine- dortigen Buchhalter- auSgesührt hat. Die Höhe der Bcrualreuungen soll sich bis heule bereit- aus 36,000 be laufen. H. ist bereit- an das Berliner Landgericht abge- liesert. — Diese Borkommnisse sind natürlich das ständige Thema in den Kneipen und in den Werkstätten und ArbeitSsälen. Unua, 10. December. In der Nacht vom Donners tag rum Freitag stürzte aus dem Schachte Königsboru II der bereits bis zu einer Höhe von über 50 Meter gebrachte, im Bau begriffene Kamin ein. Wahrscheinlich hatte der Sockel die Last nicht zu tragen vermocht. Wäre der Einstur; am Tage geschehen, so wären die sämmtlichen am Bau be schäftigten Arbeiter dem Tode verfallen gewesen. --- Wien, ll. December. Wie seit einer Reihe von Jahren wird auch Heuer der Oesterreichische Tourisien- Club die Mission übernehmen, in einer bedeutenden Anzahl von armen Gebirgsdörsern WeihnachlSbescheeruuqen zu veranstalten. Der Club, welchem da- Verdienst gebührt, die erste unter den alpinen Cvrporationen gewesen zu sein, welche WeihnachtSbetheiligungen sür durstige GebirgSdorskinder veranstaltete, hat seitdem in einer großen Zahl von Alpen gemeinden — Dank den vielen und reichen Spende» freigebiger Menschenfreunde — seine kindersreundliche Thätigkcit sott- gesetzt, und so wurden in den letzten drei Jahren durch ihn etwa 2000 Kinder iu beiläufig achtzig Gemeinden bekleitet. Gegenwärtig liegt aber bei ber Centralleitung de- Clubs eine derartig große Zahl von Gesuchen verschiedener Alpe, - gemeinden, vo» Orlsscbulrälhen, Schulleilungen u. s. w. um WeibnachtSbclheiligungen vor, daß die eigenen Mittel des Clubs hierzu nicht mehr auSreichen. Ter Central-Aussch.:; cppellirt nunmehr an die Mildlhälizkeit des PublicumS und bittet alle Menschen- und Kludersreunde, ein kleine- Schersleiu sür die armen kleinen GebirgSkindcr, deren Lage im Winter oft unsäglich traurig ist, beizulragcn. — A u» Rom, 6. d.» wird geschrieben: Seit vielen Jahre» wußte man schon in Italien, Garibaldi Hab« bei seinem Tode eine zuin Drucke bestimmte Selbstbiographie hinter- lassen. Man säbelte, daS Manuscript befände sich in mehreren Koffern und sri zu umsangreich und ungeordnet, um gedruckt werben zu können. Nun bestätigt sich dies nicht. B>elmchr werden wir schon in nächster Zeit daS merkwürdige Werk aus dem Büchermarkt begrüße» dürfen. Mil geradezu kalligraphischer Regelmäßigkeit hat Garibaldi sein« Memoiren auf 667 Seiten hingeschrieben, und als 500 Seilen starker Band werden sie tem- nächst aus Barbera'S Berlag in Florenz hervorgehen. Gari baldi erzählt sem Leben von der Kindheit ongesangen. halt sich mit eingehender Liebe bei seinen milikairischcn Unter- nebiuungen aus und leitet so zu sagen aus seiner Lausbahu gewisse allgemeine militainsche Gesetze ab. Auch der dculsch- sranzösische Krieg, an dem der Einsiedler von Caprera einen etwas abenleucrlichen Autheil genommen, findet seine B - baiidlung. und ber Autor kommt eingehender zu sprechen aus die Schlachten von Lanlcnay und Aukun. Aber weitaus das größte Interesse dürste wobl die Darstellung der siciliamscheii Expedition sür sich in Anspruch nehmen. kiintle kiuvlnei'iniiM (cker ID 8erl« xwelte) tm kleinen kiuule Oe^euenKnvüllillirtt»^ vu I.a-ipvitr ÜMckE ßkll I?. siMiM M lllit wirkencke: DieHerrevt'nncertmeiiiterkelri.B»!!»»,! (Violine), vokeosteln (Viola) »uck8eliröcker (Violoucvll). kN 0 on,1 m äk. llSl-kl <tnr»r1e«I«- lürLtreielü» tsuinente — Op. 18, Xo. I, kckur — Op. ü9, Ko. 3, Lckur — Op. 132, ^»inll — vou 1». vun Beethoven (thcb. flau 17. December 1787). L-. »rav, Gardinen, Halblawa, Jnlet«. gegen sofortig» Boarzahlung meistbietend der stei le« werden. vrntzl K6 VXoar pökle. Teppich'Auetion. verschiedener Art. Bett vorlagen sind zum billigsten AuctionSprcis z» verlausen. Brtztzl ». » l. G k. kokte vonvoi*1 äes Xöllizlicßell Lollservatorillws cker llnsill M VlmstvK Los voocks ror Lrrlvktolls «wo 8 vsoKwLlS lll IivlpÄK Nlr l ei Ix Miickel88«I»l-kLrt llvI^ Kr«»»?, »1er» LS. Veevw»l»«r 1887, im Saals ä68 neuen voneervatoriuins. Onve-rlnrv „Oie Hedrickev" (Op. 26, Amol» vontirt kür Liluwkorto (Op. 40, Omull) Lo — killet!« a) xu 3 .< 50 b) xu 2 50 kür «li« klätxc Xo. 611—618 in cker Dorr» D ninck im Dureou ckes bleuen Oen'aackbauüe!, (küvxau!- Oraüsi-Htrwise) Vorwiirau-, von!» diü 12, Xael,mittag von 3—6 Dlir »uck 8ounadeuck .Ibeucks u» cker c'asse ervvaiiuleu Li»ea»x;ez x» b ibe». Llllluüii 6'/, I In »Inkuue 7 I kr. Die < o„, erl-B!reel!on. M.liilllilinmüi Ski MM-MM-VMM vooandenck, cken 17. December 1887, Ldeackn linld 8 Dbr im 8aals,.I1»nor>»>»«I" uoter xütiuer ililwirbu»^ von krau von biouppstnvckt nun Arolsen. kuite (Dckur) kür Orchester von k. 8. Lack, ärie au» ,,8em«cke" vou b'r. Iluiickvl. „I pastor« ö i caeciatoro" tür Orchester-vou D. Loeekeriai. Di-cker mit plLiiokortedegleituuz von Lckudert, Kien uuck Orieff. d'eptett op. 20 vou Beethoven. -InkaoL prilci- kalb 8 vdr. Kucke st kldr. viüetes rverckeu bei llerru pllinieb, -X»I?n»tio«pl!ttr 2, »usuekäuckiut. ei« o»> Kartell xn ckem ckarauk tulLeockeu kumiüeu- aoemk WeihnachtS-Auctiou. Heute und folgende Tage sollen «ine Partie Herr pdlllp Anlstenck au» Blackburn (Lnxlauck). Herr Onstnv Bore her» au» VVolkclldvNel. Herr p«Ux Berber aus ckeoa. Hnndlucher, Wckchiiiider, Tisckiiucher, Barchent, V-Nzeuge, n. s. w. n.s.w. I'vti;r88tra88v 33, 1. IxrlpLls. Äon Montag, den 12., bis Mittwoch, den 14. Decbr. 1887, freies Entree. Heilte Mittwoch, den 14. December, Vormittags 10'I,Uhr sollen auf Ordre des Herrn 8lH«ckI als Cura- tor des Herrn k'priUilaiul aus dessen Be sitze hcrstammende Sammlung vou 108 origiml-GkmSIdeil moderner Weißer, durch den Unterfertigten meistbietend verkauft weiden. Ausstellung bei freiem Entröe täglich vou 10 Uhr Vor mittags bis 7 Uhr Abends. Kataloge im AuSstcllungSsaal gratis zu beziehen. Aufträgc nimmt entgegen ,1. L*. Auctionator «. Taxator. Neuer Verlrrr« von Lreltlropk Illlrtel in laelp/lLs. Am 17. December ervckeiut: MIWVM8 Verße. MklMM. 46 bislier uuFellruekto ^Verkv. kollo. klattevckrucft. 373 Saite». Brosch. 23 ^l, red. 30 L«kf.1eile«r.»IM'ML'^ Olas». o. mock. S1u!>Ul, 2- u. 4bänckir, 8aIeo!>tUeIle, Tilnre, Iliirvebe, l-Iecker, )1rieo etc. — Kur beliebte kiöceu. — Vorxügl. 8>icb u. Druck, stark, kapier. Verxeieko. erat. u. kr. v. keltn 8ienel, Belpxlir. Dörrieostr. 1. :s L2.S 3 3- -« kräulcio Rarxaretk« Tüorler ? 3 aus Obewoitr. Ossvssttnv aus „kaulus" Ovrsevrt kür Violwo (Op. 64, Bmo») Doneert-^i-lv (Op. 94) Oaverturv xur Oper „Löoir Llaukreä" voll Bari ketoeeke. c'ouovrlNilkel aus cker Hok-kiaookorte-kadrik voll I. 01t111»«cr» 8perrs1trblllet, L 3 ^l siack uo Bureau ckes neue» Oollservlltortllllu (Onmsi- 8tras,e>. sowie am Ooucert--1dcucke an cker l'nsse ru babeo. Blolnss halb 7 Tdr. AlltttzF um 7 T'lrr. Locke rexen S vdr. LS»» Lttreetsrtsis»». Lttun dorikmnn'» 'DTD Me^latn »er »ckvnr*»an LiS sattem Virevcttan ttar »»in Xol Latdrre 1v^' lott mtrt vainarxsn dl» «rn LottvmdLHlHdOch tiarr Lng«mnnri. 4 Md daarn 3» »mN koiipvm-kliilKnunR. An unserer Coupons-Casse werden die am 1. Januar 1888 fälligen Coupons der. Altenburger und 41« LandeSbank-Obligationen, Deutschen GrundcreditbankHsandbriefe 1.-V.Emiff.u. Ztvickauer Vürgergetverkschast 5°>o Anleihe vom 1b. December er. an spesenfrei eingelöst. Leipzig, deu 14. December 1887. UFamrnv»' -ß- MloNintar. L« 1. Januar 1888 fällige Coupons, ingleichen ouSqelooftk Piandbrikse des Landwirthfedaftlichen Eredit« Verein» im Königreich Lachsen ;u Dresden und der Tnd» deutschen Bodenkreditbank zu München werden »«« Heute ab au unserer Taste sPesrnfrri eingelöst. vrscklt- Ml6 8p»rdallU-V«r»M v. L, Nathartiienftratze 4. 1 Dannerstaa, vr« IL. December. »tz fa>Ge»»e Ta«c »«» früh IG—H VHr kommen in der »Nler'schen Nohnnng. G, znr Ber ste gerung ««Ich- n. 8III»»V»»«I»»H», MI«Ich»»U». MtchoXO. ^«»xch- mich 8pe»r«»e»>It«l, I'vvavil»» «»ch Visa», »»««»tltos», »>Ich«r, HVwtv» «t«. G»»ch- »och Sp»»ch-I-1«I»>»»G«v »e>a«a Iseaoochcr» ch»r«»T »»1o»»rN»»o» »«»s. Taebook, Localrickner königlich SSGsche ANersrentenbii«k. Für Personen vorgerückte« After«, welche beizutretcu beabsichtigen, um eine sosa« de- ginnende Altersrente zu genießen, empfehle ich deu bevorstehenden Termin. Der bi« Ende de« Jahre« seige Reute erwirbt, genieß» dieselbe schon »ach Ablauf de« nächste» Viertel- jahre«. Nähere« die Agentur, Latteriecvlerti«« M»ch»IpN IUI»», Kkostergaff« S, 2. Stage link«. Im AuctionSlocal Brübl 27 ist eia Jagli- H»»S heute zwischen 11—12 Uhr zu versteigere. Vltrollell-Lllvlloo. Morgen Donnerstag, d. IL. December, Bormittag 11 Uhr gelangen in den Lp.ki- tionSläunien des Herrn k. 8tlekel, >m Hahnekamin, Eingang an drr Dresdner Lahn, 25 Kisten Citroncn, schöne tadellose Waare, öffentlich melslbieleiid zur Versteigerung. 4. k. koble, Auctionator. ^RieNon. Im Auctiou-locale des Köaigl. AmtSgk- richts hier sollen Freitag, vcn 16. December H. I.» BormittagS Ist Utzr, D Füffer Franksurter Traiibencssig «06 Flasche» vcrjch. Weinr. L«g»eure, Wenzen u. Sstirttuosea u. 7666 Ltnck vrrsch. Ligarre« unter den daselbst aushäugenden Bediiigiingrii versteigert werden. - - Leipzig, am 12. December 1887. llaocktrax, Ger.-Bvllz. koneiirs-iluetlon. Freitag, den IS. d. M„ von Morgcn- G Nbr an. fiuvet die Versteigerung des zur Schwulde'schen GoneurSmaffe grdörende» sein Mobiliar- in best. Wohnung, Moltke- ftratze Nr. S8. L. Etage, bestehend aus seiner vauseusr ua» Fauteuils, krtur» Bücherschrank van Etcheuholt, Gieibrr- srrretair, Lvvha. Tischen. Etützlen u. dgi mehr, Alles in setze gute« änftanbc sowie seiner Sncheneinrichtnng, Dasel- servicea. Meffer, Gabeln» Ale» »sn Neufilber, verschikdeuen Schlachten- und anderen guten Biltzern. sowie einer «roßen Anzahl «otzerner Bücher u Hefte, euie Partie Herrenkleiber und dergl. mehr, gegen baare Zahlung stall. Lck. Utzllcker, Localrichter. G»«t1»». ErbtheiknngShalber sollen die zum Nachlaß de« verstorbenen Uhrmacher- G. M. Rebhuhn vier gehörige» Uhren, al« div. Regulateure. Pendulen, Wand- und Toschenudren, sowie Uyrketten und Schmucksachen von Gold, Silber und Metall aad sämmtliche Werkzeuge -ad Fouruitnrea «outag. »e, IG. Tere»ber 1887. Vormittag» vo» 10 Udr an. i» der Kaauert'jche» Restauration hier meist bietend gegen gleich baare Bezahlung verlaust werden. WalterShausea, den 8. December 1887. Die Lrdeu. IstSllkStv siMW,. k. W. N k. KcklM. ». M stad entdalten in 1250 Folio-Seitea der Veataeden INnstrlrleo Teftnng 1887, Prachttztz. Statt 26 sür 8 Vrachtwrrte, In,en»schristen Sbiele. überhaupt Gescheakliteratur sür Jung u. Alt zu sehr ermäMen Preisen. Reichste Auswahl. Kataloge araiis v. vursSorH Ii«Mll L Erster Laden vou der Grtmmaisch» Gtraße.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder