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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189101158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-01
- Tag1891-01-15
- Monat1891-01
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1891
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»re »i-usL - ^ '"5 le täglich rüh k»/, Uhr. L»t«et«»n «nd Lkpe-ttion Iohaunesgaff« 8. SPrkch»«n>kn örr Urtiction: Lonnittsg« 10—12 Uhr. »«»mittag» b—6 Uhr. »kr 1KRU«»»se »uuki»»t>n HN<>»uice>»i, »,chl sich tu N«t»««u» »ich« ««rd,»tl>ch. >,u«hme tzer für »te nächftkalnenh» Ru»«er »eftiuimten Inserate «« ««»rntaarn hi« » Udr NachmM«,«. «,<«««-»»» Krft«a,en früh hi»'tttzr. Ir. -r» Fitiolri, s„r I»s.-^ii„iilimr: ktt« »lrmni » <«>srr» Ha»,». Univrrsitätsfrraße 1, Loui» Lüsche, KRHarinrnstr. 11 pari, und Könlgsplatz 7, »»r bi« ' .8 Uhr. LMM. TaMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichtc, Handels- nnd Geschäftsverkehr. VbonnemeotSpreiA vierleljährlich 4», Mk. In Alt-Lelpzlg, bist. Vrinaerlodn 5 Mb, durch du Pos» d»,l>g«a ü Pik. Einzeln« Nr». 20 Pf. Belege^mplar 10 Ps. tebüdren lue Ez trabeil ,a»a (in Tageblatt-Furmat aesalzt) aliiir Postbesörderuiig «>0 Mk. mit Posldesörderung 70 Mk. «, Inserate 6 gespaltene Petitzrile LO P Großer» Schriften laut uns. Preirverzeichats Tabellarischer n. Ziffernsatz »ach hohermlarh llttlamen unter dem Redactiontstrlch die 4qespalt, Zeile 50 Pi., vor denFamiliennachrtchteu die «gespaltene Zeile 40 Pi. Inlerat« sind stets an die 1»rt>eVttt«N 1» senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung praeuumsrancko oder Lurch Post« Nachnahme. 15. Donner-tag den 15. Januar 1801. 85. Jahrgang. i-tt.KSiiL . Id Auttliche Bekanntmachnggen. «uv„. Kt. «.Ti .0 ,' "1-, kt. «7i 161. «eik. k>». Kl. «7,Ul Lten. rtnr >r!>ln >'( »ttkT0l'. nk. »0 U>»l- er» ISLlu> rr in Nie Nerrntiruu,«- rtrrffritv. Lekanntmachung, »tr Nil«»!»»»« Milttairpfiichtii, rtammroUrn ko Nach der deutschen Wehrordnung vom 22 Noveniber 18«« sind sür jeden Lrt Verzeichnisse aller Militairpflichligen <R«crutir»»as- Liaminrollen) zu führen und es liegt für die Stadt Leipzig und die eiiiverleibten Vororle Eonnewitz, Lößnig, Lindenau, Plagwitz, Kleinzlchocher und Schlcußig die Führung dieser Stammrollen der Unterzeichneten Behörde ob. Heber die Meldefrist zu dieser Clammrolle enthält j. 25 der gedachten Wehrordnung folgende Bestimmungen: I) Nach Beginn der Mililairpslicht haben die Wehrpflichtigen die Pflicht, sich zur Ausnahme in die RecruttrungS-Siamm. rolle anzumelden. Diese Meldung mutz in der Zeit vom IS. Januar bis zum 1. Februar ersolgcn. L) Di« Anmeldung erfolgt bei der LrtSbehörde derjenigen Orte«, an welchem der MiUlairpflichlige seinen dauernden Aufenthalt«, ort hat. Al« dauernder Aufenthalt ist anzusehen: ». für militairpflichtige Dienstboten, Hau«- und Wlrlhichasl«. beamte, Haiidlungsdieiier, Handwerksgesellen, Lehrlinge und Fabrikarbeiter und andere in einem ähnliche» Ver hältnisse stehende Militairpflichtige der Ort, an welchem ki« in der Lehre, im Dienst oder in Arbeit stehen; d. kür militairpflichtige Sludirende, Schüler und Zöglinge sonstiger Lehranstalten der Ort, a» welchem sich die Lehranstalt befindet, der die Genannten angehören, sofern dieselben auch an diesem Ort« wohnen. 3) Hat der Miliiairpfiichtige keinen dauernden Aufenthalt, so meldet er sich bei der LrtSbehörde seine« Wohnsitze«. 4) U«r innerhalb de« Reich«gebie»e« weder einen dauernden Auseniha>»«ort noch einen Wohnsitz hat, meldet sich in seinem Äcburt-ort zur Stammrolle, und wenn der Geburtsort im Au«lande liegt, in demjenigen Orte, in welchem die Eltern oder Famtlienhäupter ihren letzten Wohnsitz Hallen. b) Bei der Anmeldung zur Stammrolle ist da« Geburt«, zeuaniß*) vorzulcgen, sofern die Anmeldung nicht am Gevurt«orte selbst erfolgt. 5) Sind Militairpflichtige von dem Orte, an welchem sie sich nach Ziffer 3 oder 3 zur Stammrolle anzumeldcn haben, zeitig abwesend (auf der Reise begriffene Handlnngsgehilsen, auf See befindliche Seeleute u. s. n>3, so habe» ihre Eiter», Vormünder, Lehr-, Vrvd. oder Fabrikherren die «er- pftichtung, sie tunerhalb de« in Ziffer 1 geaanntcn Zeit- raum« zur Stammrolle zu melden. Dieselbe Verpflichtung ist, soweit die« gesetzlich zulässig, den Vorstehern staatlicher oder unter staatlicher Aussimt flehender Straf-, Besserung«, und Heilanstalten in Betreff der daselbst untergebrachten Militairpslichtigen ausruerlegc». 7) Die Anmeldung zur Stammrolle ist in der vorstehend vor- geschriebenen Weise seiten« der Militairpflichtige» so lange alljährlich zu wiederholen, bi« eine endgiltlge Entscheidung über dir Dienswerpflichtung durch die Ersatz. Behörden erfolat ist. Bei Wiederholung der Anmeldung zur Stammrolle ist der im ersten Mililairpslichtjahre erhaltene LoosungSschei» vorzulegen. Außerdem sind etwa eingelretene Veränderungen (in Betreff de« Wohnsitze«, de« Gewerbe«, des Stande« u. s. w.) dabei anzuzeige». 8) Von der Wiederholung der Anmeldung zur Slammrolle sind nur diejenige» Militairpflichtige» befreit, welche für einen bestimmten Zeitraum von den Ersatz-Behörden ausdrücklich hiervon entbunden oder über da« lausend« Jahr hinaus zurückgestelll werden. V) Militairpflichtige, welche nach Anmeldung zur Slammrolle i:n Lause »ine- ihrer Militairpflichljahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem andern Aushebung«, bezirk oder Muslerungsbezirk verlege», haben dieses vc- Huf« Berichtigung der Slammrolle sowohl beim Abgänge der Behörde oder Person, welche sie in die Stammrolle aus. genommen hat, al« auch nach der Ankunft an dem neue» Orte derjenige», welche daselbst die Slammrolle führt, spätestens innerhalb dreier Lage zu melden. 10) Versäumung der Meldefristen entbindet nicht von der Melde Pflicht. II) Wer die vorgeschriebenen Meldungen zur Stammrolle oder zur Berichtigung derselben unterläßt, ist mit Geldstrafe bi« zu dreißig Mark oder mit Hast bis zu drei Tagen zu bestrafen. Ist diese versäunlniß durch Umstände herbeigesührt, deren Beseiiigung nicht in dem Willen de« Mcldepflichiigen lag, so tritt keine Strafe rin. Wir fordern demgemäß unter Hinweisung aus die angedrohten Strafen all« oben envähnten Militairpflichiigen, soweit sie im Jahre 1871 geboren, rcsp. bei frühere» Musterungen zurückgestelll worden sind, beziehentlich im Falle der Abwesenheit deren Eltern, Bor- münder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherrcn hiermit zur Befolgung der im tz. 25 enthaltenen Bestimmungen, insbesondere aber dazu aus: in der Zeit vom 15. Januar bi» 1. Februar künftigen Jahre« Obstmarkt Rr. S, 3. Obergeschoß, Zimmer Nr. 143 145 im Ouartieramte, in den Stunden von Vormittag« 8—12 Uhr und Nachmittag« 2—6 Uhr unter Vorlegung der resp. Loosungsschein», die vorgeschriebene Anmeldr wirken. Gleichzeitig bringen wir zur Kenntniß, daß Reclamaiionen bei Verlust derselbe» einige Zeit vor der Musterung und spätesten« in, MusteruimStermine und durch obrigkeitlich beglaubigte Urkunden oder Stellung von Zeugen und Sachverständigen zu bescheinigen sind. Diejenigen Mililairpflichtigen, welche al- Stütze ihrer Ellern reclamirt haben, müssen Letztere in der Siegel im Musicrungsteriuiue vorstellen. Leipzig, am 31. December 1890. Der Rath »er Stadt Leipzig. X/U. 14009. Ilr. Georgs. Lamprccht. *) Diese Geburtszeugnisse sind kostenfrei zu ertheiien. Ltkannlmachilng. Da« vom ktistsraihe De. Jaho»» Franz Varn für einen in Leipzig geborenen, die Reckst« studlrendc» Sohn u. eine« Beisitzer» der hiesigen Jurisienfacultät, oder, da deren keiner vorhanden, b. eine« Beisitzers de« vormaligen hiesigen Schöppenstuhle«, oder, da ein solcher auch nichl wäre, o. eine« SialhLhcrrcn allhier, und wenn deren ebenmäßig keiner zu finden, ck. eine« hiesigen Bürger« gestiftete Stipendium ist ans die beiden Jabre 1891 »nd 1892 zu vergeben und beträgt aus diese beide» Jahre je 169 .öl <>3 Ter Empsäuger diese« Ltipeudii hat jedes Jahr am 12. Juni, oder, daiern lewerer ans eine» Sou», oder Feiertag fällt, a», 13. Juni über elu „ar^umnutuiu .jurülioum zu peroriren" und diese Oralion schriftlich bei uns einzureichen. Wir fordern diejenigen Herren Sludirende», welche um obige« Stipendium sich bewerben wolle», hierdurch aus, sich unter Be. schemigniig ihrer siislnnasgeinaßc» Qualifikation bi« znm 3. März dieses Jahre« schriftlich bei un» anzunielden, widrigenfalls sie dies- mal unberücksichtigt bleibe». Leipzig, den 10. Januar 1891. Ter Rath »er Stadt Leipzig. De. Georgi. ttrnmbiegel. Nuhliolr-Zttttiolk. Freitag, den 48. Januar o„ solle» vo» Voriniiiag« 9 Udr an auf dem Msttclwald'chlage in Abih 30a de« Vurgaurr Harft- revirr» im „verschlassciirii Holze", dicht am iirueit Schuyrn- sollen Hol)-Auktion. Freitag, den IS. Januar er., Haus». M Eichen-Klötze vo» 24—104 em Stärke und 2—12 m Länge 58 Buche». » - 23^ 49 » 2- 8 » 9 Ahorn- » - 26— 42 - - - 3-11 - 14 Eschen- - - 20— 44 - - - 3- 8 B B 34 Linden- - 24- 64 - » - 5-1S » « 24 Rüster- - 22— 52 - - 8-14 » 2 Birken- « 24- 25 « 5- 8 I Masholder- 25 - » 9 - O 2 Kirichbaum- - 23— 29 » - 8-10 - » 9 Eller- « 18- 28 - - 5-14 - - unter den im Termin« öffeeillich au«bängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Lrt und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusainmcukuust: an der verschlossenen Brück« am ueuen Echützenhaus«. Leipzig, am 12. Januar 1891. r,« «ath» Sarftdeputatian. Holzauktion. Mtttwach. den Sl.Janirar solle» von Bonnittag» 9 Uhr an auf dem Mittelwaldschlage ln Ablh. 30» de« Burgauer Forst revier« im ..verschlossenen Holze", dicht am neuen Schutze, haus« 125 Haufen Abraum- und 12V - Schlagreisig (Langhausen) unter den im Termine öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Lrt und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: an der verschlossenen Brücke am neuen Schützenhauje. Leipzig, am 12. Januar 1891. De» Rath» Forstdeputation. Städtische Realschule in Leip)ig-Ntlldlli1l. Anmeldungen zur A»s»al„»rpri>l»„g werden Mittwoch, den 14. Januar, lrüh von 10-12 Uhr, Freitag, den I«., und Soiittadrud, den 17. Januar, von v-12 Uhr entgegen genommen. Bei der Anmeldung sind der Geburt«- und Jmpsschein, sowie die letzte llensur oder da« llensurbuch des Ünaben vorzulcgen. Tie persönliche Vorstellung de« Knaben ist erwünscht. Die Ansiiahmcprüfnng findet für alle Elasten Mittwoch, he» 11. Februar (Ascherniimvochl, von früh 8 Uhr an statt. Leipzig-Reudnitz, Len 12. Januar I89l. I»r. II,. (ieldo. Director. Israelitische Reliaiousyemeinde. Die zur Theilnabme an meinem Ärltgianou»trrrtchtS-8urs»a neuangemcldete» Schüler versammeln sich Sonnabend, den 17. d. M.. 5'. Uhr Abends, Im grotzen Likiittgssaale de» SynagogciigrbiiudkS zur Ver. sem abrednng der feslzujetzendkn Unterrichtszeit. Rabbiner De. I'vrgen. I. >0»t Vormittaß» t» Uhr an auf dem Mittelwaldschlaae de« Burgauer Forstrevier» an der verschloffriirn Vrulte am iieurn Schntzenhausk 7« starke t-ltcr-Langhausen gegen sasartig, vaar- zahlung und II. »an Vormittag« ',11 Uhr ab auf dem Schlage in «bih. 28 k i» der Liiidenaiirr «attgr, an h«r grüne» Linie V« Abranmhansen gegen hie übliche Anzahlung und unter den öffentlich authängenden Bedingungen an Lrt und Stelle meisl- btetead verkauft werden. Leipzig, am 7. Januar ,891. De» Rath» Forst-Deputatian. Lirchtnvorkandswahl kür Lripzig-Voltniarsdorf Die von dem Rath der SlaLl Leipzig und dem Unterzeichneten Wahlaurschuß geprüfte Wählerliste ist am 14.. 15. „. I«. P. M.. vorm, st-12 U. ,, Nachm. 2 « U. zur llinsichlnahme in der Wohnung de« Unierzeichneten, Kirchsir. 35, auSaelegt. Leipzig-Bolkmarsdorf, den 13. Januar 1891. Diak. 1> vlrknel, S^ors. Leipzig 15. Januar. * Betreff» deS Nc,tio„aldenk»ialS für Kaiser Wilhelm I. an der Schloßfrciheil ist. wie man der .Nationalzcitung" miltheiit, unter den zur Bewerbung aus geforderte» Künstler» eine völlige Einigung nickt erzielt werde». So sind, wahrend zwei der hervorragendsten Bild hauer eine Betheiliguiig ablebnen. andere vorläufig »och uncnt- schieren. Auch ein Theil der Architekten dürfte von einer Mib ardcit enrgiltig znrücktrclcn, nachdem von einem Berliner Blatte gerüchtweise gemeldet worden, daß Hosbaurath Jlme mit Vor schlägen für die künstlerische Cäestaltung der Westseite de« SchlosscS und der Schloßfreibeit beaustragl worden ist. * Betreff« der angeblichen Aeußernng des Fürsten BiSmarck „I.o roi me rovervir" am Tage seiner Dienstentlassung hatte rie „Freisinnige Zeitung" gegenüber der letzten Erklärung der „Hamburger Nachrichten" geschrieben: Die Redaktion der „Freisinnigen Zeitung" war weder in jenen Märzlagen noch jetzt in der Lage, die betreffenden Freunde »nd Gäste de« Fürsten Bismarck zu Protokoll zu vernehme». Ander« wäre es, wenn wir in die Lage gebracht werden könnten, die de« treffenden Personen gerichtlich al« Zeugen vernehmen zu lassen. Liegt den „Howburger Nachrichten" so sehr daran, glaubhaft zu machen, Last jener Ausspruch „Lv roi nie revorra" wirklich nicht gefalle» ist, so mögen sie doch in Friedrichsrub veranlassen, daß di« Gaste jener Früksiückslafel sich darüber „auf Ehre und Gewissen" zu einer llollectiverklärung vereinigen. Darauf wird in den „Hamburger Nachrichien erwidert: Wir würden sehr gern dazu schreiten, wenn solche Zeugen über. Haupt existirten. Ter Abdruck von Lügen ist an und für sich nicht ttafbar, »nd »ine Lüge läßt sich über Wasser halten, so lang« man hre» Ursprung im Dunkeln hält. Es wird aber schwerer, so bald »an ihre Wahrscheinlichkeit durch Anführung von Dole» und Per- oncn zu uniersiützeu sucht Die Redaktion der „Freisinnige» Zei- tung" bat ntckil gewußt, daß über den Personenverkehr im Reichs- kanzleramle tägliche Auszeichnungen stallsandc», und au« diesen gebt hervor, daß am 2l. Marz vorigen Jahre«, also an dein vo» Herrn Eugrn Richter genannten Tage, Frühsiücksgasle im Kanzterpalai« überhaupt nicht anw-ieud waren, sondern nur der engste Famitie». kreis. Die Gäste, welche die bekannte Aeußerung weiter griragen haben sollen, sind also eine Erfindung des Richter scheu Blatte», * Bei der Berlesung de» kaiserlichen Dank- chreide»« in der ReichStagSsitzung vom Dien-lag blichen die Social demokralen und ci» Theil der Deulsch- reisi uniaen zdaS fortschrittliche ..Berlin er T ageblatl" nennt u A. die Adgg, Barth. Munckel und Nickt er) sitzen, während das ganze übrige Hane sich erhob. Ter Borfall erregte Aufsebeil und läßt erkennen, daß die deutsch- srcisiiinige Partei antimonarchisMe Elemente entbält. * Wie aus Hofkreisen verlautet, wird Prinz Heinrich .unächsl zeitweilig beim M inisterinm de« In »ern thätig sein Der Minister de» Innern, Herrsurtb, hat enien dcm- einsprechentcn kaiserlichen Auftrag erballe». * Wie für verschiedene Universitäten, so sind auch silr einige lechnischc Hochschulen im preußischen Etat für IK9I 92 neue Doccnlenstellen in Aussicht genommen. So soll für rie technische Hochschule in Hannover eine etalSmäßigc Lehrstelle für Kunstgeschichte, für Aachen eine solche snr Nationalökonomie errichtet werden, Zn der Erweiterung de« Unterricht« an der technischen Hochschule i» Berlin sind die NemniieralionSpositionen beträchtlich erhöbt worden. Es soll dadurch für Soiikcrvorträgc ans dem lVebielc der chemische» Technologie, in der Differential- und Integralrechnung, für die Erweiterung des UnlcrrichlS im SchissSinaschilienbau, im Figurenzeichnen gesorgt sowie die Honorirnng eines Doccnle» in der Elektrotclegraphie ermöglicht werde» Der Font« sür Honorarassistcnteii an der Berliner Hochschule ist um 1 l 500 erhöht worden. * Am Monlag Abend ist der frühere preußische Landtag«- Abgeordnete Nr. Natorp, Geschäftsführer des Vereins für die bergbaulichen Interessen i», LberbergamlSbelirk Dort mund, »n Alter von 6« Jahre» gestorben. Er hatte dem Al'geordnetenbause zwei Legislalurperioden al» Vertreter de« Wahlkreise« Altena-Iserlcbn angebört und sich durch seine- reichen Kenntnisse, namenllich aus wirlhschaftlichem Gebiet, eine angesehene Stellung erworben. In allen den Bergbau betreffenden Fragen war er eine Autorität ersten Range«. Die nationalliberale Partei verliert in ihm einen treuen Anhänger und ein hochgeachtete« Mitglied. * An« Meiningen wird »n« vom 13. Ianuar ge schrieben; Gestern Abend fand wieder eine stark besuchte Versammlung de» hiesigen Reich«vevein» statt, in welcher der Vorsitzende, Steuer, ralb Grinberg, eenleiicnd daraus hinwies, daß am 2. Januar dreisiig Jadre verflossen waren, seit unser grvsier Heldcukaiser Wilhelm I. de» vreusiistlien Thron bestiege» habe. Achluuhzwanzig Jahre später sei er, bewundert und verehrt vv» der ganzen ge sitteten Welt, als deutscher Laiscr in das Grab gestiegen I» diese 28 Jahre falle die grösste und herrlichste Zelt der deutschen Geschichte, und Kaiser Wilhelm vor alle» Anderen sei »«, dem Deutschland seine Größe z» verdanke» habe. Seine vielen und arvßeu Herrscher eigenschasten, seine Tugenden brachten da« Werk zu Staude, au dein die Besten verzweifelten — die Gründung de« Deulschcn Reich«, Hieraus nahm der Landgerichtsrath Unger da» Work z» »ine», nach Inhalt und Form »iktslerhaslen Vortrage über den „Enttvurs eine« bürgerlichen Gesetzbuches sür da« Deutsche Reich" Redner schilderte zunächst den gegenwärtige» Zustand unsere« düraer lichen Rechtes und legte dar, wie sowohl da« dculsche, al» da« rümilche Recht theil« in der un« überlieferten Gestalt, theil« i» ihrer innere» Beschaffenheit erhebliche llebclstände ausweiien. Nachdem er dann einen Rückblick geworfen aus die Geschichte der Bestrebungen, welche zum Entwürfe »ine« bürgerliche» Gesetzbücher für da« gleich geführt und de» stoffliche» Umfang desselben erläutert hatte, ging er zu einer eingehenden Eharakierislik des Entwürfe« üver, den er als ein im Große» und Ganzen sehr gediegenes und gelungenes Werk bezeichnet. Die Aurstellnnge», welche ina» seither sowohl gegen die Form wie gegen de» Inhalt de« Entwürfe« gemacht hat, wnrde» eingehend beleuchtet und deren Grundlosigkeit nachgewlese». Wenn auch noch verschiedene Jahre vergehen würden, di« wir auf da« bürgerliche Gesetzbuch für dar Deutsche Reich rechnen könnten, dürfe un« die« doch nicht entmnthige»: nachdem da» dcnlsche Volk beinahe ein Jahrtausend aus ein eindettliches bürgerliche« Recht gewartet, komme e« auf ein paar Jahre nicht an. Das Werk werde desto langer dauern, je gründltcher e« sei. — Z»»> Schluß legte Redner den Nutze» und die Bedeutung dar, welche ein einheittiches bürgerliches Gesetzbuch sowohl für das praktische Leben wie sür die Rechtswissenschaft haben, und wie» ans den großen patriotische» Gewinn hin, de» dasselbe bringen werde. » * Anläßlich der am 3l. December >890 in Oesterreich- Ungarn dnrchgeführten BolkSzählung dürste e« nicht nn interessant sein, auf die Znnäbmc der Bevölkerung i» Böhmen in den letzten zwei Jahrhunderten hinznwcisen Vor dem AuSl'ruche de« 30jährige» Kriege« zählte Böhmen ungefähr 3 Millionen Bewohner. Nach dem westfälischen Frieden sank die Zahl aus 800 oo» Seelen >751 zählte man wieder l!»»128I, >772 2 31 » 785, 1786 2 757 919, 1806 aber 3 169 795 Bewohner. Im Jahre >830 hatte Böhmen 382871», >850 4 385 891. 1869 5 N06I9, 1880 aber 5 560 819 Einwohner. Die soeben dnrchgeführte Bolks:äh>ung wird jedenfalls eine Bcwohnerzahl von rund 6 Millionen ergeben, wenn man den starken Geburlcnüdcrschnst in 'Betracht zieht. 2", Millionen werken sich zur deutschen, 3-"« Millionen zur czechisckcn Umgangssprache hekenne». * Die von dem Pariser „TempS" veröffentlichte Mit- thcilung, Prinz Waldemar von Dänemark habe sich behufs Aufnahme de« Herzog« von Orleans in die russische Armee an den Kaiser von Rußland gewendet, cnlbcbrt jeder Be gründung. (Wiederhol! * Der frühere rumänische Minister »nd Historiograph Ilarion Papiu bat im Jahre 1860 dem damaligen Fürsten Euza von Rumänien ein Memorandum in der Frage DacornmänienS unterbreitet und in demselben auch das rumänische Ideal ausgestellt, nach dem jeder Rumäne, jede rumänische Regierung streben müsse. Dieser Memorandum ist im l883er Jahrgang der „Revisor" erschienen. In neuester Zeit, da in Rumänien di« Irrekentistensache wieder in Fluß gebracht wird, so daß Minister Lahovar» sich genölbigt sah, in der rumänischen Kammer sich in dieser Angelegen beit »n äußern, gewinnt der ans da» rumämsche Ideal bezügliche Tbcil der Denkschrift ei» neues Iutereffe, so tag verschiedene Zeitungen den wesentlichen Inbalt des bezüglichen Theilc« jene« Schriftstücke« mittheilen. Da« rumänische Ideal ist die Vereinigung sämmtlicher Rumänien zu einem politischen Körper, d. d. Dacorumänicn. Die rumänischen Länder, und »war Rumänien, die Moldau mit Beffarabien und der Bukowina, Siebenbürgen (mit dem Banat »nd den Eomitaten Bihar und Marmaro« bi« zur Tkeißl baden eine Aurteknnng von 5720 Ouadralmeilen. Dieser Gebiet wäre so groß wie Italien oder Großbritannien mit einer Bevölkerung von zekn Millionen Seelen, unter welchen c« kaum eine Million Fremde gäbe. In nationaler Hinsicht wäre also der ideale rumänische Staat einer der homogenste» Europa«. In strategischer Hinsicht wäre kein zweiter Staat Europa« mcvr begünstigt. Die Karpathen »LiebenbürgenS wären die natürlichen Schutzwälle ganz Rumänien«; wer Herr diese« strategischen Mikielpunctcs ist, ist zugleich Herr Siebendürgen« und somit des ganzen Gebietes bis zur Theiß, beziehungsweise bis zum Schwarzen Meer Ohne Siebenbürgen haben die rumänischen Fürstcnlhümer keine Zukunft in Europa. Auf die Frage, ob ein Großrumänien, wenn die Umstände das Zustandekommen desselben begünstigen würden, auch die Interessen Westeuropas zu versöhnen geeignet wäre, ant wortet da« Memorandum, daß Europa eine« inächligcii Donaustaates bedürfe, welcher Rußland gegenüber da« eure päisch« Gleichgewicht aufrecht zu ballen Helsen werde. Dieser Dviiauliaat müßte nun weder ein österreichischer, noch ei» ungarischer, sondern ein rumänischer sei». Wen» diese« Ziel erreicht werde» soll, müßten sich die Rumänen folgende Ausgaben stellen: Organisation und Vermehrung der Wehrkraft um jeden Preis, Einrich tung einer guten Justiz. Heranbildung eines tüchtigen selbttstäiidigcn Bauernstände«, nationales UnterrichlSwese». Der Fürst muß zu Italic» nnd Frankreich im beste» ver hälinlsse sieben. Die rumänischcn Agenten sollen nicht ans börcn, die Regierungen dieser Länder zu überzeugen, daß Siebenbürgen ein rumänisches Land ist. Mit Oesterreich und Rußland soll die rumänische Regierung die Freundschaft nicht verderben, die Freundschaft mit Oesterreich aber darf nie so weit gehen, daß die Regierung je die Erlaubnis! zur Errichtung deutscher Evlonicn aus dem Gebiete der Fürftcn- thüiner crlheile u s. f. * Au« Bukarest, » Januar, wird der „vossischenZeitung" gemeldet: Die Nachricht, daß Madame Tscherbetzky, die tn der Affairr Lutzki viel geiiannte Zuschleppertn der russische» Geheim. Polizei, mit einer im Vorjahre langer« Zeit in Bukarest weilende» angeblichen Generalin Wasiljew eine »nd dieselbe Persönlichkeit sei, hat hier um Io größere» 'Aussehen erregt, als sich an den Namen dieser Generali» Wasiljew und an deren Bukarester Aufenthalt eine heftige, erst kürzlich durch den Ausspruch eine« Ehrengericht« zu Gunsten de« Journalisten Arbore beiaelegte Zeilungrsehde ge- knüpft halte. Arbore, ein eingewanderter Bessarabe, welcher sich in dem vo» ihm geleiteten „Telegrasul romän" durch seine Ent- HUllunge» über die Lrganisation der russischen Geheimpolizei sür Rumänien in außerordentlicher Weise bemerkbar gemacht ha», hatte kurz nach dem im vorige» Sommer erfolgte» Anstauckien der angeb. lichen Generali» Wasiljew in Bukarest letztere mit dürren Worten als ei» Werkzeug der russischen Geheimpolizei und a>« ein vo» Herrn Hittvwo als besondere Vertrauensperson schon wiederholt zur Er- ledignng heikler Austrüge bcnutzic politische Agentin bezeichnet. Madame Wasilscw suchte sich gegen diese Anschuldigung dadurch zu verlheidige», das: sie uiiler Vermittelung eines Miiarbeiiers der n»t dem „Telegrasul roniän" in parleipvliiischein Hader lebenden „Jn- döpendnnee romaine" im letzterwähnten Blatte ei» Interview ver- össenttiche» ließ, welche« Herr» Arbore als eine» Erpresser und als ein selbst nach den, Solde eine« russischen Polizeiagenlen strebendes Individuum verdächtigte. Dan» fand es die falsche Fra» Generali» doch für angezeigi, aus Bukarest z» verschwinden. Aller Waln- scheinlichkeit nach Hai sie das Aussehen, welches der erwähnte Zciinngs. Hader auch i» Bulgarien erregte, veranlaßt, .de» nun doch einmal anrüchig gewordene» Namen einer Madame Wasil>ew mit den, einer Frau Tscherbetzk» zu vertausche». Und daß sie unter diesem Namen in Sofia mit Glück gearbeitet hat, beweist eben der Fall Lutzkt. Für Rumänien aber ist dieser Zwischen., fall »ine neue Aufforderung, der allenthalben im Lande ihr Unwesen treibenden russischen Wühlerei und Spionage gegenüber so viel al» möglich aus der Hut zu sein. Und wenn sich auch die Re- aierung hierdurch ci» ungnädiges Slirnrnnzeln des rnsnsche» Ge- sandten Herr» .vilrowo zuziehen sollte, so wird doch dieses viel eher zu ertragen sein, als wen», wie es ja im Vorjahre geschehe», russische Auswanderer unter Beihilfe bestochener rumänischer Beamten voin rumänische» Gebiet hinweg aus russisches Gebiet sortgeschlcppt werden. Eine nachträgliche Bestrafung der Schuldigen vermag solche Fälle nickt wieder gut zu machen. Da heißt es vor Allem, dem Ausgangrpuncle de« Unheil«, dem von russische» Agenten betriebene» Besiechunargelchäsle, mit aller Entschiedenheit eittaegenzutrcte», namcnllim aber jenen al« Hansirer verkavpten rujsijchcn Send- singen das Herninvagabundiren in de» Dorfgemeinden zn verleide», wo, wie ja der Banernaujstand vom April 1888 bewies, der ge ringe Bildnngrzusiand und die Arinnlh und Unznsriedenhcii des wcilanS größten TbeileS der Landbevölkerung jeglicher Wühlarbeit eine» leicht zn bearbeitende» Boden vorbereitet haben. * Bisher sind in Kanea wegen der Ermordung de« deutschen Gelehrten Ilr. Re in sch 15 Türken verhaftet worden. Bei fünf derselbe» wnrde nachgewicsen, daß sie an dem Morde mehr vder weniger betliciligt waren. Es war, wie es scheint, eine ganze Bande mit dem Sitze in Kanea, welche die Thal schon Tage vorher beschlossen hatte »nd schließlich durch zwei ihrer Genossen auSsührcn ließ Die Unlcrsnchung bat dies bisber ergeben, ohne daß die beide» Ihäter ein Geständnis; ablegten; sie leugnen vielmehr hart »äckig. Die Wcrthsachcn und die geraubte Ilbr fand inan auf dem türlischcn Friedhosc vergraben Ikania nennt sich der Hanpllhäter unk Kotzisoö ist der Ansübrcr der Bande, der bisber als Führer der Baschiboznks einen gnle» Namen besaß Die Untersuchung wird fortgesevt, die GerichlSvcr- hanklnng dürste aber erst in etwa vier Worben beginnen. * Der ..Politischen Evrrcspcndcnz" zufolge könne berech tigter Weise von einer armenischen Frage keine Rede sein, nachdem der armenische Patriarch Frieren mit dem Sultan und der Pforte gemacht, in Armenien vollständige Rübe bcrrschc, keine Mackst die Agstationcn begünstige »nd alle Mächte in dem Wunsche eines feierlichen Arrangement« der Schwierigkeiten einig seien. * Wie man der „Post" an« Madrid schreibt, fand am vorigen Donnerstag im Palais de« dortige» deutschen Bol fchaster«, dev Freiherr» von Stumm, ein Gala Tincr zn Ehren de« spanischen Ministerpräsidenten Eancvao tcl Eastillo statt Unter den Geladene» befanden sich außer dem Ministerpräsidenten, welcher de» preußische» Rrlbc» Adler-Orden trug, »nd dessen Gemahlin, der Minister de« Innern, Silrela, der Minister de« Aeußcrn. Herzog von Tetnan, Beide mit ibrcn Damen, ferner der französische Botschafter und der Gesandte der Bereinigten Staaten, sowie zahlreiche
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