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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189104194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-04
- Tag1891-04-19
- Monat1891-04
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1891
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Reichstag. (Epeclalbericht de» „Leipziger Tageblatte»".) 103. Sitzung vom 18. April, II Uhr. Am Tische de- BundeSrathS: v. Berlepsch u. A. Ta» Hau- setzt die Derathuug der Gewerbeordnung-- Novelle (Arbeiten'chiitz) fort. Nach K. 137 dürfe» Arbeiterinnen in Fabriken nicht in der Nachtzeit von 8' , Uhr Abends bi- ü'.. Uhr Morgen- und am Sonnabend, sowie de» Vorabenden der Festtage nicht nach 5', Uhr Nachmittag» bejchäsligr werden. Tie Beschäftigung von Arbeite rinnen über 16 Jahre darf die Toner von 11 Stunden täglich nicht überschreilc». ferner diirfe» Wöchnerinnen 1 Woche» »ach ihrer Niederkunft überhaupt nicht und wahrend der folgenden zwei Wochen nur beschäftigt werden, wenn da- Zeugniß eine- apprvbirten Arzte» die» für zulässig erklärt. Ein Ainendemenl An er (See.-Tein.) will in dem ersten Satze dieses Paragraphen tagen, „von 8 Uhr Abend» bi» 6 llhr Morgen» , bezüglich der Wöchnerinnen: statt „<t Wochen" setzen „6 Wochen" und dem Paragraplren hiuzusiigen: „Eine Kündigung oder Ent« lasjuug der Wöchnerinnen aus der Arbeit darf wahrend dieser Zeit nicht stattjinden " Abg. Paper lPolk-p.) beantragt zn bestimmen: „Tie Be« schästigung von Arbeiterinnen über 16 Jahre darf die Tauer von 10 Stunden »ich! überschreiten." Abg. Vr. Schädler lCentr.) beantragt, dem Paragraphen hinzn- zulngen: „Verheirathete Frauen dürien höchsten» 10 Stunden täglich bcsclxisiigt »verd »." Abg 1>r. Gulsleisch lireis.) und Möller tnat-lib.) beantragen die Einfügung folgende» Absatzes in de» 8. 137: „Arbeiterinnen über 16 Jahre, welche ein Hauswesen zu besorgen haben, sind aus ihren Antrag eine halbe Stunde vor der Mittagspause zu enllosse», sofern diese nicht miulestenS ein und eine halbe Stunde beträgt." Abg. v. Münch lVvlkspartci, wild) beantragt, dein 8 137 hin- zuzusiigen: „Aus Grund von der Arbeiterin beigebrachtcn ärztlichen Zeugnisse- über ihre Genesung darf sie nach 3 Wochen wieder be« schäitigt werden, falls da» Lind todtgeboren oder gestorben ist." Außerdem beantragt die Commission folgende Resolution: „Tie verbündete» Regierungen zu ersuchen, mit der Frist de» 8.137 die Frist de» 8. 20 Nr. 2 de» tdrankenversicherung-gesetze» bet nächster Revision desselben in Uebereinsiimmung zu setzen." Abg. Vr. Schardler lLtr.s rechtfertigt seinen Antrag. AI» letztes Ziel sei e» stet» hingestellt worden, die Hausfrau au» der Fabrik zurückzusühren aus ihren Ehrenplatz a» den häuslichen Herd. Nun könne da» allerdings bei den jetzige» Verhältnissen nicht plötz lich geschehen, eS solle aber angebahm werden durch seinen Antrag. Ter verheirathetr» Frau sei eine doppelte Arbeit auferlegt, die Fabrikarbeit und die Sorge für ihre Familie. Der Wirkung-frei« der Frau lei da» Hau- und die Familie »nd e- sei de-hald noth- locndig, die Kräfte der Frau zu schonen. Würde die Frau da- Hau« nicht ordentlich erkalten, so gebe dies dem Manne Veranlassung, sein Hau» zum Schaden ieiner Jamilie zn verlassen. In der Familie erblicke er den Grundstein für jedes andere Gebilde, sür jede andere Gemeinschaft, und es miisse deshalb hier mit dem Schutze der »er- heirathetcn Frau der Anfang gemacht werde». Minister v. Berlepsch: Bei keinem Anträge bedauere er e» lebhafter sich dagegen erkläre» z» müssen, a.S bei den An trägen Nr. Schädler und Paher. Tie verbündeten Re gierungen erkennen die Nothwendigkeit de- Schutze« der ver- heiraltzclen Frauen an und Hab« die Frag« der Festsetzung eines losiündigen Mariiiialaibcüslageo die verbündeten Regierungen bei Ausstellung de» Enlwurss lehr eingehend beschäftigt. Et seien Erhebungen darüber angeslell» worden und die Angegangenen Gutachten haben den verbündeten Regierungen leider die Ucber- zeuauug gegeben, dass eine Annahme der beiden Anträge zur Zeit nicht möglich sei. Tie verbündeten Regierungen seien dannch zu der bestimmten Ansicht gekommen, dag, wenn die Anträge nngenommeii würde», die »olhivendige Folge sein werde, daß in den meinen Textilfabriken die verheirutbelen Frauen entlassen werden. Da durch würde der Betrieb der Fabriken und die Ernährung-Verhältnisse der Familien erheblich gestört werden. Tie verbündeten Regierungen seien de-halb der Ansicht, dasi da» in der Vorlage vorgeichlagcne Mas; der Arbeit nicht geändert werden dürfe, der übrigen« schon erhebliche Bortheile gegen den gegenwärtigen Zustand herbeisübren werde. Durch die Annahme eine- der genannten beiden Anträge wü'de da» Zustandekommen der Vorlage wesentlich gefährdet werden. Gegen de» Antrag Gntileisch habe er keine Bedenken. Abg. Vr. Hartman» ieonl.) erklärt sich in Folge dieser Bur- führungen gegen die Anträge Schädler und Payer »nd Abg. I>r. Schn edler zieht unter Wahrung seines principiellen StandpuncteS seine» Antrag zurück. Abg. Or. Hirsch lireii., beruit sich aus die gestrigen Ausführungen de» Abg. I>r. Barth über den Maximalarbeil-iag und erklärt, das; die von demielbcn geltend gemachten Gründe nicht für den vorliegenden Paragraph geltend seien »nd seine politischen Freunde veranlassen könnlcn, hier gegen den NormalardeilStag für verheirathete Frauen zu stimmen. Für die Fra» sei der sanitäre und moralische Gesickt«- punct von doppelter Bedeutung In dem 8. l.37 werde ein großer Fortschritt gemacht, aber die Mehrheit seiner Freunde sei der An sicht. das, cs nicht richtig sei, auf balbem Wege stehen zu bleibe», ioudern den Maxiinalarbeilsiag für Frauen einzusühren. Man dürfe die Frauen nicht gänzlich den häuslichen Angelegenheiten ent ziehen »nd eulsremden. Gerade auch die su.igen Mädchen müßte» Zeit haben, sich sür ihren Berns al» Hanssrau und Mutter vorzu- bereite». Trotz de» Widerstande« vom BnndeSrath-tilche empfehle er deshalb die Annahme des Antrages Paper, dagegen die Ab lehnung de» tvdtgeborenen Anträge? v, Münch. Abg. Ulrich zSoe.-Tem.) bedauert die Erklärung de- Minister» v Berlepsch. G»wisse Leute sagen immer: Morgen, morgen, nur nicht heute. Wenn man da» deute und auch etwa die nächsten Jahre sagen werde, dann werde au» dem Nrbciterschutz und nainenilich an» dem Schutz der Frauen sehr wenig werden. Ta» Tempo müsse de-halb eln schnellere- werden. Durch die Frauen- nrbeit Iverde das Faiiiilitnlcben vollständig zerstört und e« sei deshalb der Schaden, den die Frauenarbeit anrichte, größer al- man allgemein annehuie. Wenn die Frau I I Stunde» in der Fabrik ge- arbeitet habe, da könne sie zu Hans »ichl- mehr thun, namentlich siir die Erziehung der Kinder. Tic gesetzliche Regelung der Frage »nler möglichster "Beseitigung aller Ausnahme» sei dringend ge boten. In Elias;-Lothringen »nh in Baden würden doppelt so viel Frauen hesebä'ligt als Männer »nd in Schlesien betrage die Zahl der beschäillgten Frauen über 14 000, von denen nahezu IG») in Tag- und Nachtschichten beschäftigt seien. Tirje unerbittlichen Zahle» beweise», wie nothwendig e» sei, sich ernst mit dieser Frage z» beschönigen nnd dem Unfug ein Ende zu machen. Ter Bericht dcü Fabrikinsprclors in Hessen ergebe, daß die Frauen auch mit ihnen absolut nicht zukommcnden Arbeiten be schäftigt würden, so z. B in Lederfabriken mit dem Tran-port von i'edertaseln a»s Schiebekarre». Die Franenarbeit sei von dem EnpitaliSinu- nur eingeiührt, weil sie sich billiger stelle al» die Arbeit der Männer. Tie Arbeilerinnkttsrenndttchkeit werde recht »elt illusirirt in Berichten verschiedener vaiidel-kaminera, namentlich der badischen Handel-kaminer, in denen es heiße, das, die geplante Beschränkung der Beiricbszeit, der Frauen, arbeit :c., trotz der zngelasjene» Ausnahmen, aus di« Unternehmer lähmend clmvlrken müne nnd das, man besonders gegen die Be seitigung der Nachtarbeit der Frauen entschieden Front machen müsse. Nach seiner Ansicht würde die zehnstündige Arbeitszeit der Faue» absolut keine schädigende Wirkung auf d;e Industrie au«, üben, und die Bemerk»ng de» Minister», daß die Industrie dadurch zerstört würde, sei deshalb gar nicht tragisch zn nehmen. Redner rechtfertigt alsdann die socialdeniokratische» Anträge; nur durch deren Annahme würde sich eine wirkliche Besserung der in Siede stellenden Verhälliiiise herbesssthren lassen. Abg. Pa ner Bolk-p.' führt ans, das, er sich durch daü Beispiel de» .Herrn I'r. Schädler nicht veranlaßt sehe» könne, auch leinen Antrag znrückznziebe»: gerade weil I'r. Schädler den scinigen zurückgezogen babe, mülle er leinen Antrag ausrecht erhalten. E« bandele sich lediglich um die Frage, ob der lOstündige Maximal- arbeitstag schon gegenwärtig eingeiührt werden könne und in dieser Beziehung sei er. entgegen der Ansicht der verbündeten Regierungen, der Ueberzeugung, daß durch den Moximol- arbcilslag sür Frauen die wirklichen und wahren Interessen der Unternehmer nicht geschädigt werden würden, und wenn man dieser Ileberzengung sei, so müsst man auch die Constquenzcn seiner Ileber- zcngung tragen. Matheinatbisch könne er allerdings die Richtigkeit seiner lleberzeugung nicht nachivristn, dl» verbündeten Regierungen könnten die« aber ebenso wenig. Tr-Halb könne nur ein Bettuch zum Guten führen. Man habe sich io lange schnür versündigt »nd könne destxild jetzt nicht bei halben Maßregeln stehen bleiben, müsse vielmehr lhun, wo- nüldlg ist. „m einen genügenden Zustand Herl zuiiibren. Er sei der Ansicht, das, da- Eststtz an der Annahme seiues Anträge» nicht scheitern iverde. Geh. Roth I'r. König» wellt nach, daß die Annahme Le- An trages Paper unsere Eoneurrenzsähigkeit mit dein Auslände erheblich gesabrdrn würde. Da- einzige Land, welche- eine kürzer« ArbeilS- zei, nabe, al» wir. sei England, aber dort srien dir Arbeiter körperlich entwickelter und leist,len de-halb inekir. al- die dentschen Attestier. Ter Antrag Gulsleisch decke sich mit dem von her Com- niistion abgelehnle» Vorschläge der Regierung und empfehle sich der- selbe zur Annahme. Was den Antrag Auer wegen der Schonzeit der Wöchnerinnen ui;lange, so habe die Schimiz zwar eine «-wöchent liche Schonzeit, aber avch h»rt »erd« e» für zulässig gehakte», st» lut 4 Wochen »u ermäßigen. Auch lieg« ja in der llommifston«. die Swöchentlich« Schonzeit, in iasiung ichon die 6wöchentlich« Schonzeit, indem der Wiedereintritt der Wöchnerin in die Arbeit von dem ärztlichen Attest abhängig sein solle. Abg. v. Münch begründet kurzseincn Antrag. Abg. Bebel lSoeben,.): Di« Motiv« sür da« verlangen, dt« Frauen zu schütze», seien bereits eingedenk dargeiegt worden. Eia charakteristische« Merkmal der Entwickelung unserer Industrie ist, daß die Frauenarbeit immer mehr und mehr' ou-gedehnt wird. Di« Berivendung der Arbeitskraft der Frauen sei für dt« Unternehmer von erheblichem Bortheil gegenüber der Arbeitskraft der Männer. Einmal seien die Frauen gefügiger, al- die Männer und ferner seien ihre Arbeitslöhne geringer. Daraus erklär« sich die außer- ordentliche Zunahme der tveiblichen Arbeiter tu der Textil-, Porzellan-, Metall- u. s. w. Industrie Daß dies« Znnahme der Frauenarbeit schädigend auf die Familie wirken müsse, bedürfe keine« Beweise«. Dt« physisch« Kraft der Frauen sei geringer, al- die der Männer, sie dun« daher nicht so stark i» Anspruch genommen werden, um so weniger, »l- von ihueu di« Gesundheit de« künftigen Geschlecht- abhäng«. Daß schon jetzt eine erhebliche Entartung etngelretro sei, da- beweiseu die Milttoir-AuS- Hebungen und die Zunahme der Sterblichkeit der Kinder. Daß die Beschränkung der Frauenarbeit ans 10 Stunden eine Verminderung de- Arbeitslöhne« der Frauen tm Gefolge haben werde, müsse er entschleden bestreiten, dt« bisher vorliegenden Erfahrungen bewiesen da« Gegentheil. Gerade da, wo die Arbeitszett am meisten be- chränkt sei, da sei di« Arbeit intensiver und in Folg« dessen dt« Löhne höher. Ls sei durchaus nicht richtig, daß bet der längsten Arbeitszeit auch di« Löhne di« höchsten seien, wir z. B. Schlesien beweise, wo die längste Arbeitszeit besteh« und die Frauenarbeit ganz erschrecklich entwickelt sei. Die Leistungsfähigkeit der nnr kurze zeit beschäftigten Arbeiter sei eine bedeutend höhere und diejenigen Arbeiter, die gut bezahlt werden, seien tn der Lage sich bester er nähre» zn können und daher ganz andrr« Arbeiter, al« diejenigen, die länger arbeiten und geringeren Lohn erhalten. In dieser er- höhten Arbetttkrast der Arbeiter liege auch wieder, trotz der erhöhten Löhne, der Lortheil der Unternehmer durch die Vermehrung der Production. In England lei die Zahl der weiblichen Arbeiter in der Textilindustrie bedeutend höher al« bet un«, «nd dort hatten ich, trotz de- lOstündigen Marimalarbeit-toge-, die Verhältnisse »erartig entwickelt, daß heute nur 54—56 Stunden wöchentlich, also etwa 9 Stunden täglich gearbettet werde. E« sei klar, daß auch ür Deutschland sich die Thatsache verwirklichen werd«, die sich über- all da ergeben habe, wo Ardeilerichuygesede erlasse» seien, dies« wett entfernt gcweien seien, die Industrie zu schadmen. sie vielmehr der Industrie wcienlltch genützt hätten. Herr schädler Hütte seinen An trag nicht in Folge der Erklärung vom Regierungstisch« z ollen, für ihn und sein« Partei lieg« die Sach» s», das. chadel der Meinung am Ministertische ibre Anträge an! halten, um zu constatiren. in welcher Weis« den Arbeiterschutz verwirklicht, Abg. Möller inatlib.) erkennt die Nothwrndigkelt der Ver kürzung der Frauenarbeit an und ist der Ansicht, daß mit den Nor- chlägen der Commission ein bedeutender Fortschritt gemacht sei, ein erheblicherer Fortschritt, al« mit irgend einer andern Bestim mung der Vorlage. Tie Thalsachen, die der Vorredner aagesührt stabe. aber sprächen mehr sür die Vorschläge der Commission, al« ür seine Anträge Der vergleich mit England treffe nicht »», weil daselbst da» Maschinenwesen mehr Anwendung fände, al« bei un«. Durch den Fortsall der Nachtarbeit der Frauen sei deren Loge wesentlich gebessert und dieser Fortsall mach« schon einen ganz ge- malligen Einschnitt tn da« industrielle und wirthschastliche Leben. Eine zuweil gebende Verkürzung der Arbeitszeit würde nur dazu 'ühren, die Industrie in den große» Städten zu concrntrire«. Abg, Hitze (Eentrum) erklärt, daß der Abg. Vr. Schädler eine» Antrag nicht zurückgezogen Hab«, um dem Wunsch« de« Minister« zu genügen, sondern weil derselbe erklärt Hab«, daß die Annahme de- Antrag«- da« Zustandekommen der Vorlage tm höchsten Grade grsährte» würde Seine Partei, welch« da« Zu standekommen der Borlag« wünsche, welche wünsch«, daß sie noch in dieser Session zur Verabschiedung gelang», die sie sich ihrer Verantwortlichkeit bewußt und müsse so handeln, wie r« im iterejse de« Zustandekommen« der Vorlage liege. Würde man dem ispicle der Socialdemokraten folgen, so würde man noch im nächsten Jahre hier sitzen und an der Vorlage brrothen. (Adg. Bebel: würde auch nichts schaden!) Die Socialdemokraten hätten die Ans ätze, die Vorlage im Land« möglichst »u discrcditirt«. Da« kentrum ab« seit 1884 für die Vorlage gewim, freue sich »der dieselbe und ei nicht geneigt, die Sach« noch weiter hinau«zuichteben. (Beifall.) Abg. Singer (soc.-dem.):. Schon mehrfach habe fein« Partei be tont, daß selbst unter Annahme aller von ihr gestellten Anträge, immer noch nicht Zustände geschaffen würden, welch« sie im Interesse der Menschlichkeit für nothwendig halte. Der Umstand, daß die Socialdemokratie in der Minorität sich befind«, entbind« sie nicht von der Pflicht Anträge zu stellen und dieselben zu ver- tdeidigen. Ta« Centrum sollte doch nicht seine Vergangen heit vergessen nnd sich erinnern, wie e« bei jeder nur mög- licken Gelegenheit den Culturkampf tn die Debatten gezogen habe Da« Hau« höre die langen Reben der Gvetaldemokraten nicht au- Toleranz an, sondern der Umstand, daß da« Hau- öfter beschl unbe- t er- »urückziehen, geschehe die« kestigkeit der Ueberzeugung die Consequrnzen dieser Anl ehe die« dennoch, so sei e« ein Beweis für d daß man tn der Tasche getragen haben wtll. In Anbetracht seiner und bisherigen Unbescholtenheit billigte der Gerichtshof Hesse mil- derade Umstände zu und verurthctll« ihn zu 6 Mona ten Ge-l sängniß, von welcher Strafe L Wochen auf die erlittene Unter suchung-Hast angerechnet wurden. Wegen Uebertretung de- 8. 380,8 (Beilegung eine» falschen Namen« einen; zuständigen Beamten gegen- übers eetnelt Hesse 8 Lage Hast zuerkannt. II. Trotz ihrer Jugend ist die am 30. October 1870 in Telitzsch geborene Fabrikarbeiterin Anna Marie Hosmann bereit« drei Mal wegen Diebstahl« vorbestraft. Am 29. December wurde die Hos- mann au« der Strasanstatt entlasien, in welcher sie eine Geiängnih- trase von 7 Monaten wegen Rück>all«ditbstuhlS und eine Zusatzlirafe von S Wochen wegen Begünstigung, weiche Strafe ihr vom diesigen königlichen Landgericht am 10. Mai beziehentlich am I. October zudictirl worden war, verbüßt halt». Sie kam nach Leipzig und wo zur Fuhnverk-besitzerin O. in Gohli«. Ihre Bemühungen, llrbeit za erhalten, waren vergeblich. Am 23 Januar besserte sie bei der ihr persönlich bekannte» Handarbeitcrsehesrau W. in Reudnitz, au- Gefälligkeit und ohne Bezahlung dafür zu er halten, Kleider au«, Tabei benutzte sie einen günstigen Moment, um von einer Commode einen Geldbetrag von 1 Gt 2b ^ zu stehlen, sowie au« einem offenen Kasten derselben sich eine Schürze, drei neue Taschentücher «nd ein Paar baumwollene Strümpfe an- zuetgnen. Am 26. Januar stahl sie ihrer Wirthin au- einem offenen Schreibtisch einen Kamm und eine Nadel, sowie ein goldenes Me daillon mit Kette. Am folgenden Tage erhielt die Hosmann die Mittheilung, daß sie polizemmllich wegen ihrer Vorstrafen aus au-gewiesen sei. Sie entsprach auch der Ausweisung, um ich ober Reisegeld zu verschaffen, plünderte sie die Garderobe ihrer köirthin, der sie ein Paar Stiefeletten, einen blauen und »inen braunen Kattunrock, sowie einen schwarzen wollenen Rock entwendete. Di« Kleider versteckte sie zunächst in einem Futtersack und verkaufte sie später. Ja der Houplverhandluug legte die hosmann «in umfassende« Geständniß ab, nur behauptete t«, de» Lamm und die Radel tn Gelneinschaft mit der O. gesunden zu haben. Die« war ihr auch nicht zu widerlege», cS erfolgte daher bezüglich dieser Gegenstände die Freisprechung der Angeklagten. Medaillon und Kette waren noch im Besitz der Hof- mann, als dieselbe verhaftet wurde, sie können daher der Eigen- thümrrin wieder zurückgegebe» werden. In Rücksicht daraus, daß di« Angeklagte da« achtzehnte Lebensjahr noch nicht lange über- dienst abjzelehnt hatte, wurden in« Präsidium Mirbach. »«. Noch er (Augsburg), von der Heydt (Elberfeld) und > Ter geschäft-füorende «u«schuß Umstände zugebilligt und dieselbe unter Anrechnung von zwei Wochen der Untersuchungshaft zu 10 Monaten Gefängniß verurtheiit. Strafkammer V. In Nr. 24 de» „Aerztlichen Centralanzeigcrs", der In einer Auflage von 17 000 Exemplaren gedruckt wird und an ämmtliche Aerzte unentgeltlich zur Versendung gelangt, erschien am 15. Juni vorigen Jabre« «in von T»r. meck. Max Kormann i» Leipzig ver- oßter Artikel unter der Ueberschrist: „Ter Kampf gegen die Cur- Pfuscher", durch welchen sich der NaturheiUchrer und frühere Bade- anstait-besitzer Loui« Kühne in Leipzig beleidigt fühlte. Kühne tellle daher am 14. August 1890 sowohl gegen I'r. Kormann ai de» Verfasser des Artikels, wie gegen I)r. invck. Köppel in Berlin, den verantwortlichen Redacteur de« in Hamburg erscheinenden „Aerztlichen Lrntralanzeiger«", Strafantrag wegen Beleidigung. In der am 8. December vorigen Jahres abgehaltenen Sitzung de« königlichen Schöffengericht« wurde vr. Kormann zu 100 vr. Küppkl zu SO Gl Geldstrafe verurtheiit. Während 1)r. Koppel sich dem Urtheil nnierwars, legten sowohl vr. Kormann wie Kühne Berufung ein und e« hatte sich infolge dessen die Strafkammer V de« königlichen Landgericht« mit der Privatklagesache zu beschäftigen. Zur heutigen Zerhandlung war Kühne in Person mit Herrn Rechtsanwalt Gustav »ofmann, die VVr. Kormann und Köppcl wurden durch Herrn iechttanwolt Frey tag I vertreten, derselbe theiltc inst, daß vr. Kormann zugiebt, den inerimintrteu Artikel versaßt und an die Redaction de- „Aerztlichen Lenlralanjeigers" geschickt zu haben. Ebenso bekenne vr. Köppel, daß er den Artikel mit Kenntniß seine« Inhalt« zum Abdruck gebracht habe. Die Privatbeklagten bestreiten dagegen, die Absicht der Beleidigung und behaupten, sie hätten durch den Artikel nur die Interessen ihre« Stande« wahren wolle». Aus Grund der Beweisaufnahme verwarf der Gerichtshof die vom Prtvatbeklagten vr. Kormann eingelegte Berufung, dagegen >ab er derjenigen Kühne - Folg« und erhöhte die gegen vr. Kormann erkannte Grldstra fe von 100 auf 200 >!, die legen vr. Köppel erkannte Geldstrafe von 30 auf 100 »l 3N der Begründung de« Urtheil« wurde au«a«sührt, daß der Gerichtshof zu der Ueberzeugung gelangt sei, daß der Inhalt des Arttkel« den Privatkläger Kühne Hai treffen sollen. Bezüglich der tncrtminirten Stellen ist sowohl in objektiver wie tn sudjectiver Beziehung der Lhatbestand der Beleidigung sestgestcllt worden. Wenn auch de» Privatbeklagten der Schutz de« 8. l»3 de- Reichs- strafgesetzbuch« (Wahrung berechtigter Interessen) zur Seite steht, so ist doch au« der gewählten Form die beleidigende Absicht zu er- kennen. Im HinbUck darauf, daß di« durch den Artikel begangene rverletzung sehr gröblicher Natur ist, erschienen die vom königl. Schöffengericht au»geworsenen Strafen zu niedrig, der Gerichtshof hat dieselben daher in der oben mitgetheilten Weise erhöht. der Antragsteller, sowie davon, Anträge nicht tragen wolle. Er sei übrigen- der Ansicht, al« sei der Antrag Schödler übmhaupt nnr gestellt worden, um Raum zu geben sür ein« Erklärung von der Mmister- bank, wie man sie gehört habe. Hätte da« Hau» den Antrag Schädler angenommen, so hätten auch die Regierungen nachaegebrn. Er empfehle di« Annahme der Anträge Auer, wenngleich er wisse, daß diese Bitte eine vergebliche sein werde. Im Volke werde man nicht per- stehen. we«dalb vr. Schädler seinen Antrag zurückgezogen Hab«: eine Conlequenz lieg» in diesem Verhaken nicht. Zu bedauern sei r« nur, daß auch bas Eentrum schon so wett gekommen sei, vor einer Aeußcrung von der Mtnislerbank zusammen zu knicken, tn einem Augenblicke, wo e» im Stand« sei. '' " (Wlderipruch.) Abg. Gutsleisch (sreis.) erklärt, daß er mit einem Thelle gegen die socialdemokratischen Anträge stimmen werde, weil er glaube, daß durch die Annahme derselben da« Gesetz, Wenn nicht vereitelt, so doch aus unabsehbare Zeit beseitigt werden würde. Er glaub« dauitt aus dem richtigen Wege zu sein. Abg. vr. Hitze weist die Anschauung de« Abg. Singer, daß der Antrag Schädler nur gestellt sel, um ein« Erklärung de« Minister« zu extrahiren, entschieden zurück. Die Zurückziehung de« Anträge« sei erfolgt im Interesse de» Hause«, der Geschäftslage und der Vor lage selbst. Zusammenaeknickl sei da« Lcntrum nicht, e« steh« noch Outrecht und lei noch ebenso unabhängig, wie j«d« andere Partri. Abg. Bebel verweist daraus, daß im Jahr» 1887 dir ganze Reichltag für rin Arbeiterschutzaesetz gestimmt Hab«, mit dem 1l siündlgen Arbeitstag und dem Antrag« Schädler, den lOstündigen Arb»ii«taa sür Frauen. Die Vorlage sei damal« von den ver bündeten Regierungen nicht angenommen worden. Man müsse also nach dem heutigen Verhalten de« Eentrum« glauben, daß r« damals sür dies» Bestimmung gestimmt Hab«, weil e« wußte, daß dieselbe nicht angenommen werden würde. Abg. Hitze erwidert, daß man damals di» Stellung der per- bündele» Regierungen nicht kannte, während man -eute wifie, daß da« Gesetz, dessen Zustandekommen man wünsche, noch Annahme de« Anträge« Schädler fallen würde. Tie Ti«cussion wird nunmehr geschloffen. Bei der Abstimmung wird der §. 187 unter Ablehnung aller übrigen Anträge tn der von der Lommisston vorgeschlagenen Faffung mit dem Antrag« vr Gutsleisch-Möller anaenommen. ebenso die dazu von der Commission beantragte Resolution, de-gl. auch 8. 138. Hieraus wird die weitere Veroihuna auf Montag 12 Uhr vertagt. Schluß 4V« Khr. Gerichtsverhandlungen. K»ni,liche» ««tttztz.rtchr. Ltr»sk«>»«r, N. lA Leipzig, 18 April. 1. Wege» »«rsuchteu schweren Dieb, stahl« hatte sich ver am 22. Septem der 1872 i, Mosel bei Zwickau geboren«, bi»her unbestraft« Arbeit-bnrsch« hug» Herma», Otto Htlje zu vnantworten. Hess« hatte am Ab«»» »« 18. Mär^ um sich tür einig« Tag« mit Leben-mittel» — WurA oder Käs» — »u verioraen. im Haut« Zeitzer Straß» Nr. 8» d«i Keller«k»deil,ngn, erbrochen, indem er imttelsi eine« Eil«»» jede« Voi den Bügel de« Vorlegeschlosses ausiprengt». Er mußt» aber unverrichteter Sach« abzielxn. da er in den Kellerabt-eilungen nicht« Mittxhmdarc« Vorland. AI« er am Abend de« l». Mte» eben im Begris war. den Bügel de« Vorlegeschlösse« »u eia«, Selleradtdeilung de« Haust- Ztider Straß, Nr 41 in gleicher «eil, ausz». sprengen, ward« Hess» durch »ine» dinzukommenden Ha,1den>ohn»r an der AuSiüdrnna de» ElnbruchdiebsiaylS gehindert. Noch i» der- selben Rocht verdenket, man Hess», aus dem Polizetamt erklärt« er den, Beamten, welch» ihn »»nah«, gegenüber, er heiß, Müller. Hesi« sudele übriqen« nicht nur Licht »nd »krichhölzchen, iondernavch »ine Anzadl Schluss«! bei sich, di» er angeblich gesunden nnd zwecklos ^ Gericht Kr männliche Vbdachlvsk. lstraße Nr. 28, in der Zeit vom 11. bi« 18. April 1891. k»rr »ie Kreque«, t« «s»l kür Lhalstraßt Nr. 28, Nacht vom Borge- sprachen Aufge- nornmen Zurück gewielen II.April »um 12. April 1891 . . »7 37 — 12. . . 13. O . . 42 40 2 13. . . 14. - 53 51 2 14. . . lk. - 49 48 1 1k. . . 1« « 44 44 — 18. . . 17. 3ü 35 — 1?. . . 18. - .... 56 54 2 310 309 7 dorss. Fischer (Augsburg), vi Wi-iicenu- (Leipzig) gewählt, ... besteht au« Pilgrim, Arnim - Miii?kau. Mehnert. Tronin" Arendt, Olzem, Belowsaleske. Scbweinfurtb, Goetz (Leipzig), "aeckel (Jena), Schroeder, Poggelow, Hoffman,, (Berlin)', Hßmann, Haffe (Leipzig) und Preyer «Berlin). Der Vor stand beschloß uock eine Reibe von Zuwahle» und setzte einen demnächst zu veröffentlichenden Ausruf fest, vr, Peter« wurke einstimmig zum Ehrenmitglied gewählt * Berlin, 18. April. Bei dem heutigen Diner, an welchem der Kaiser, die Kaiserin, Graf Moltke, der Reich«, kanrlcr und General Oberst von Pape thkilnahinen, hielt der Kaiser eine der Bedeutung des Tages entsprechende Ansprache, mit dem Wahlspruche ,,prn gloriu vt patriu" beginnend, so- dann ging der Kaiser über aus Luther, der gesagt habe, er gebe einen schwere» Gang, aber dieser Gang hätte gerate mit ur Größe Preußens beigetragen, da- durch die Reformation tark geworden, der Achtzehnte sei überhaupt ein bedeutung-- voller Tag in der Preußischen Geschichte, er war der Krönunae- tag deS ersten König-, der Achtzehnte war der Tag der Bc- -zründung deS Deutschen Reichs, den Achtzehnten war die -schlackt bei Leipzig, sowie den Achtzehnten die Erstürmung der Düppelcr Schanzen, In allen diesen Gedenktagen vorangegangener Zeiten war cö die Armee, welche Ersvlge errungen und da« Baterland geschützt, und so hoffe er zu verlässig, daß wenn ähnlich schwere Zeilen an daS Vater land herantrelen sollten, da»» würde wicter die Armee, den erhabenen Traditionen entsprechend, ihre Pflicht erfüllen, und in diesem Sinne trinke er ihnen, den anwesenden Berlreiern der Armee, zu. Diese Worte wurden stehend angrbört und vom MusikcorpS der Gardesüseliere und den Trompetern der Gardekürassicre mit dem Hohcnfriedberger-Marsch be gleitet. * Hildburgbausen, 18. April. In dem benachbarten Orte RLmhild brach vergangene Nacht eine große FcuerS- brunsl aus, welche bis heule früh 30 Häuser einäscherle. * Straßburg, 18. April Die „Straßburger Post" erklärt die ZeituugSmeldung, betreffend den Rücktritt te« StaatSsecrelairS Puttkamcr, für vollständig unbegründct ES liege nicht« vor, was die Meldung veranlassen konnte. * Nom, >8. April. Ein Telegramm der „Opinionc" meldet, der Genuaer Gerichtshof lehnte daS von der Gcsell- chaft Lavarello nachgesuchtc Moratorium ab und erklärte dieselbe für fällst. "Brüssel, l8. April. In einer Unterredung mit Journalisten erklärte der Führer der Arbeiterpartei Bolder«, wenn die Revision des Wahlrechtes unter den Bedingungen 'tattfände, welche in dem gestrigen Bericht der Ceistralsecttoii rufgestellt seien, würde dies eine Täuschung und Heraus orderuna der Arbeiterpartei sein und ein allgemeiner Streik würde sofort angeordnct werden. " Petersburg, 18. April, Der Kaiser Unterzeichnete gestern einen UkaS an den Finanzmiinster zur Ausgabe einer vierproecnlige» inneren Anleihe vou >90 Millionen Papier rubel, zwecks Einlösung der ersten Orienianleihe. Meteorologische Leobachtungeil nuk cker 8tei'nrr»rto i» I.elp/lir. II,>Im 1 l!'bl, lvr liker ilem-leer Leir der ttoohachruug. N»I OM. Ihttt. LIll l tisrnlo- INttkSl. Ilyl-tLi v« !«>«(:!>- Uck. *u »jolthllll^ '1. Lliu'k«. IlilUUVl». 17.äprüAb. 8kl. 747,3 -f- 0.3 88 8E 3 trüke 18. - big. 8- 747,9 -f- 3.0 95 80 3 trül-e ') - Kelim. 2- 747.7 -i- 3.9 89 1VXVV I trübe') blaiiunun cker Temperatur — -s- 9",0. LUnimum — ') *) siegln. Hiibo eler biieilontelllüM 6 mm. Wetterbericht «ü«» M. v. IkI«l«»«»r«»I«»>xi>" vom Iw. Rpril 8 Uhr ilorpeir». vermischtes. ---- Barmen, 16, April. Der Entwurf einer Schlacht- hosanlage mit Biehmarkt wurde von der Stadtverord netenversammlung genehmigt. Berfasser desselben sind Stadt- baurath Winchenbach und Baumeister Moritz, letzterer Miterbauer der mustergiltigen Leipziger Schlachthof« und Biehmarktanlage. Die bewilligten Baukosten be tragen für die Schlachthofanlage 1 8l5 710 ,-e und sür den Biehmarkt 470000 Die GrundstückSkosten für den Schlacht hof 200 000 und für den Biehmarkt 150 000 >L X Gelegentlich des Bahnbaues der Linie Traunslcin-Trost- berg sind im Spätherbste des vorige» Jahres einige hundert Schritte südöstlich von Hörpeldina mehrere Gräber durch schnitten worden. Herr Apotheker Hindt in Traunstein hat nun daselbst weitere Ausgrabungen angcstcllt, die von Erfolg krönt gewesen sind. Mehrere Gräber sind ausgedeckt worden, denen man neben Skeletten folgende Beigaben gesunden hat: eine sehr schön erhaltene Spata von Eisen, theilweise noch mit Resten der Holzscheide und des Griffes. An den Eisentheilen des Griffe«, dem Knaufe und der oberen und unteren Zwinge de« HolzgriffeS zeigen sich Tauschirungen mit Silber. Ferner zwei Scramasaze, wovon da« eine scyr groß und breit ist, meyrerc eiserne Riemenzungen, zwei Pfeilspitzen mit Widerhaken, vier Eisenmefscrchen, mehrere farbige GlaS- unv Thonperlen. Auch ein gut erhaltener Schädel konnte gehoben werden. In einige» der geöffneten Gräber fanden sich vermuthlich sitzende Skelette, denn c« konnte genau fest gesetzt werden, daß die Unter- und Oberschenkel Knochen gerade auSgestreckt dalaaen, dann kamen die Beckcnknvlhen und unmittelbar darauf der Schädel und dann war da« Grab zu Ende. Bei Anderen dagegen war dies nicht der Fall. LlLtiorw-Kawe. d S Z r Lichtung uud Stärke de» Winde». IVetter k e L 7 Lodii .... IIa,,arauda . . 7«>9 768 080 leicht X h-i, ht Iieitcr wolkeiilo« 3 tt 8k»de.->n!i.« . . 766 0X0 leicht evolkig -f- 3 Stockholm . . lvope-ihagen. - »lemel. . . . 8'viuemünda. . 766 760 76S 760 XO leicht OHIO uokucaeh 0 leicht .tili hcdevkt Itegc-o I>alh bedeckt bedeckt -r- 2 -i- 4 -i- 7 -i- ö 8kage» . . ?6t XO »chevac-h I,a»> bedeckt 4 8x11" .... 7«>0 80 mäa-ÜLc liegien -f- 4 IIa,»h»r>r . - 759 8X0 leicht bedeckt -i- 2 llvldor. . . . 764 X «kvacli evolkiu -4- 5 Oherbourg . 766 880 leicht «»»Iken'.o« -f- 10 k'ari» .... 767 881V leicht vvolkcnlo« -i- 3 Ilüüuter . . . 759 ltkgeu -i- 2 Lettin. . . . 759 8 « IievacI, cvolkig -i- 5 Raworelaiiter» 764 XIV iiiä^ig «ulkig Lamberg 761 IV t'i i.ch bedeckt -i- 3 Ilillh»u«vn i.^luaau 766 8 « irisch beiter -f- 7 llünchcn, . . 764 IV Istiüvl, evoikig -i- 2 Oliemuitte. . . 760 8 leiclit evulkig -i- 2 IVjcu .... 762 VV loickt aulkig -t- 5 Istag .... 761 8>V «clnvacl. hv>Icckt -f- 4 sirakau . . . 76 l 1VXVV Iciclit ltegeu -8 5 Lemkees. . . 757 8 leicht kelt<-r -ff 7 Vetoraliurg . . 765 0X0 leicht Vun.t -si 4 IleriuLuustadt . 761 IV leichr l,ed>ckt -i- 7 Trioat.... 761 0X0 I.-ickt bedeckt -f- 9 Olennoot. . . 766 XIV leicl.t n-olkenio. -8 5 Oork .... 766 080 leichr Xelicl -I- 7 Aberdeen. . . 767 X leickt «ulkig -f- 8 Veder-Iokt eler XVittorunk?. Untor Uovlttarcreckeiouiykon bat »ich >xk-stern von »uem klieckoncklazx ninirnxlollt, «le-r i-.um Tlioil ul-e üraupcln uiul 8c>u» o nielleruiim 7>io IVitrnimeuouhmo hielt an, «o elaa-i oii-gvi»!!, nu-hr b>'»ehtn-»«t oioteat »n-> ,1m, küelutt«; Tax-r-eniiltcl bi, über 7" (Iweselen) betrug. Ver IV'ii»! eoiasto immer mehr Xeil-u»», ei, I> nach 8 ru drehen, veehalh Hein ans,alle,»ler -Hentern),her: horncdto. — I» breitem, 8trom erntre.kt »ich heuto üae I'e prcs-üomvehict Uber »xaiix älittoleuropa lile nach 80, vtthren-I «ick eler Iroko Druck immer «eiker »aeh X verlegst, «n ela« ilio Xorckve-etztrvmmig bald allgemein «ein dürfte. Ver eingetretenc VVttnnerücht-amx litaat bei un« «len Xiedereehlag vielfach »I« 8>hnes »»ftrvkwn, im IV i«t dio Temperatur «enis- verändert. >n «in« Ue««rung der IVetterlago ist leaum «o bald ru denken «l^m Htz tüt«rui»>r»t»vri< >1» van «lnr 8«evart« ru Hamburg, am 17. Xpril I89l, Sloruen« 8 llhr Berichtigung. In de« gestern wtehergegrbenen Text« brr Rede de« Fürsten Bismarck an di« Kieler Depulaiion befindet sich ein sinn- störender Lrnckfehler. L« muß heißen: „Es verstand sich kür mich von selbst, daß ich diese« preuhifche Bewußtsein, in dem ich auigewochsea war, sehr lebhaft empfand, sobald ich ober überzeugt war. daß da« preußisch« Nationa'.getüdl der Amboß lei zum Zu- sammtnschmiedea der anderen, Hab« ich auigchüri, einseitig preußisch« Ziele zu verfolgen," An Stelle von „Amboß" stand „Anstoß , was hiermit berichtigt sei. Nach Schluß der Redacliou eiugegaugeu. * Berlin, 18, April, Der Vorstand de- .Allgemeinen Deutschen Verbandes' constituirie sich beut« im Abgeordneten haus«. Nackdem Vr Peter« wegen Eintritts in den Reichs- Station»-Kümo. r r Z t Lichtung »nd Stärke de» W inds». Letter e b- Il'illagmovr». . 768 »till >,cd eckt ff- 8 t3>r,««ian»ovd . 763 880 leicht halb bedeckt "ff " Iluska» , . . 764 <>V' leiser Xug bed-ckr ff 3 kieolabr'vuEr . 761 881V seiclit bedeckt') ^ 6 lvarueruh«. , . 762 83V 8tunn liegen ff s V, ,e,bade» . . 760 tt' leicht a-ulkzg') -i- <> llreela» . . . 762 8 leicht »»ulkig >'irr. 765 XO mämig tvolkenlrr» -f- 10 ') biackmittag liogca ') Oc««oru Xackt uad heut« Itegvu SevacNeottliser Nrd.'clmr tzcinr, QN Sil t, tzitr »m ««Iltttilchk, Idol Ue. LScar Paul tu Yct»»t»
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