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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193107115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19310711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19310711
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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158, 11. Juli 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. stellen müssen, daß der Kongreß von Jahr zu Jahr größere Ausdehnung angenommen hat, und auch Sie, meine verehrten Herren Kollegen, werden mir bezeugen, daß er Männer ge funden hat, die ihn neu erstehen ließen und seiner würdig sind. Besonders der diesjährige Kongreß hat uns bewiesen, daß unsere französischen Kollegen hervorragende Träger des Kongreß-Gedankens sind und daß sie ihn mit Unterstützung hervorragender Persönlichkeiten ihres Landes in ganz glän zender Weise organisiert und durchgeführt haben. Alle Deutschen, die an diesem neunten Internationalen Verlegerkongreß teilgenommen haben, danken den französi schen Kollegen für ihre außerordentlichen Bemühungen auf das herzlichste, und ich hoffe, daß wir uns alle aus dem zehnten Verlegerkongreß Wiedersehen werden.« Und nun ein kurzes Wort zu den festlichen Veranstaltungen. Am Montag Abend fand ein Empfang im Pariser Rathaus statt, dessen Festräume eine besondere Sehenswürdigkeit sind. Nach den üblichen Ansprachen, deren eine Herr Di. Kirstein als Beauftragter der Kongreßteilnehmer, insbesondere der deutschen Delegierten, hielt, wurden die Gäste durch Musik, Tanzvorfüh rungen und ein Singspiel erfreut. Hinterher blieb man bei Er frischungen noch einige Zeit in angeregter Unterhaltung beisam men. Am Dienstag Nachmittag empfing der Minister für aus wärtige Angelegenheiten im wundervollen Park seines Ministe riums, wobei die Kapelle eines Infanterie-Regiments ausspielte. Herr Briand war infolge Erkrankung leider verhindert, die Gäste persönlich zu begrüßen. Wohl aber waren zahlreiche son stige Würdenträger der Republik und ein reicher Damenflor er schienen. Der verhandlungsfreie Mittwoch galt am Vormittag der Besichtigung der Internationalen Buchkunstausstellung im Kleinen Palais der schönen Künste und des Hauses der Bücher auf der Internationalen Kolonialausstcllung. Es kann an dieser Stelle auf eine Würdigung beider Ausstellungen verzichtet wer den, da sie bereits von anderer Seite im Börsenblatt (Nr. 114, 148 und 154) erfolgt ist. Hervorgehoben sei nur, daß die deutsche Abteilung im ketjt l-olräs die deutsche Buchkunst würdig repräsentiert, wofür ihrem Sachwalter, Herrn Pro fessor Steiner-Prag, besonderer Dank gebührt. Die Bücherschau auf der Kolonialausstcllung zeigt den hohen Stand des franzö sischen Verlagswesens. Der äußeren Gestaltung nach ist sie durchaus in dem für Buchausstellungen üblichen Rahmen auf- gebaut; hier gibt es eben kaum Wandlungsmöglichkeiten. Be sonderes Interesse fand der Sonderpavillon der Firma Hachette; sie hätte vermutlich bei ihrem großen Geschäftsbereich im Ge meinschaftshaus kaum genügend Raum gefunden. Eine besondere Ehrung wurde einem kleinen Kreis von Delegierten zuteil, die einer Einladung des Präsidenten Doumer zu einem Frühstück am Donnerstag Mittag folgen durften. Die Einladung durch das Staatsoberhaupt der Französischen Repu blik muß als höchste Auszeichnung nicht nur der Geladenen, son dern des Kongresses selbst angesehen werden, denn in ihr kommt zum Ausdruck, welche Bedeutung die französische Regierung dem Kongreß und seinen Arbeiten zumißt. Deutschland war hierbei durch die Herren vr. Oldenbourg und vr. Kilpper vertreten. Den Abschluß und Höhepunkt der Festlichkeiten bildete am Don nerstag Abend das vom Kongreß im dkaison äs Is IKutuallts ge gebene Bankett. Hier war außer den Kongreßteilnehmern und ihren Damen nochmals alles versammelt, was in Paris am Buchhandel Interesse nimmt. Die Zahl der Ehrengäste war für den Nichteingeweihten überhaupt nicht festzustellen. Erst nach dem Essen wurde geredet, dafür dann aber in ausgiebiger Weise. Außer Herrn Hachette, Herrn Ove Tryde und anderen ergriff vor allen Dingen der Vertreter des französischen Han delsministeriums, Herr Drouets, das Wort zu sehr launigen und formvollendeten Ausführungen. Zum Schluß erwartete die Gäste ein ganz besonders auserlesener Genuß, der besonders die anwesenden Musikverleger mit Genugtuung erfüllen durfte. Die Soolsts äss Instruments Lnclsns spielte Werke von Element, Rameau, Daquin und Destouches und erntete reichen Beifall. Damit endeten Arbeit und Festgenuß. Die meisten ausländi schen Teilnehmer, wenigstens unter den deutschen, traten am nächsten Tage die Heimreise an. Sie schieden mit unvergeß lichen Eindrücken. Mancher Deutsche vielleicht mit der bitteren Erkenntnis, daß wir in Deutschland derzeitig ausländischen Gästen kaum Gleichartiges bieten können, aber auch mit dank barem Gefühl für den formvollendeten Takt der französischen Verleger und mit Bewunderung für die großartige Gastfreund schaft der Stadt Paris und der französischen Regierung. Die neunte Tagung des Internationalen Verlegerkongresses war allen geäußerten Zweifeln zum Trotz ein Erfolg, llm so mehr Aussicht besteht, daß die nunmehr aufgenommenen Ar beiten erfolgreich weitergesührt werden und sich zum Segen des Verlagswesens aller Länder auswirken. Und sicher werden nach dieser erfolgreichen und interessanten ersten Zusammenkunft des Kongresses in der Nachkriegszeit die deutschen Verleger, falls es die Entwicklung der wirtschaftlichen Lage des deutschen Ver lagsgewerbes nur einigermaßen gestattet, der Einladung zur nächsten Tagung im Jahre 1933 nach Brüssel gern und zahl reich Folge leisten. vr. H e ß. (Genaues Verzeichnis der Referate mit Angabe der Namen der Berichterstatter.) Sektion Mr. Gilt (Spanien): va Situation dos pazks oü les kormalitos du döpot loZal sollt attributives de propriöte. vr. Kirstein (Deutschland): v'etat aotuel de 1a rekorine du droit d'auteur on ^.llemaZne. Mr. C. A. I. van Dishoeck (Holland): Uepereussion de 1a repro- duetion dans les journaux et pöriodigues sur 1a vente des Lditeurs de vivres. Sektion L. Mr. Ciarlantini (Italien): ves ooordinations de ekkorts des edi- teurs des diüörents pa^s d'Lurope et d'^nieriyue prineipale- ment a l'sßard des traduetions. Mr. E. Fouret (Frankreich): ves Transports natiollaux et Inter- llationaux ell uiatiere du livre. Mr. R. Mainguet (Frankreich): va kreFlementation de la vente du livre. vr. Oldenbourg (Deutschland): va Garantie des prix de vente kixss par l'öditeur L l'intörieur et L 1'etranZer. Mr. F. Melcher (Vereinigte Staaten von Amerika): va ?ublieite aux Ltats-Vnis en inatiere du livre. Mr. L. Pichon (Frankreich): üe vivre d'^rt. Mr. Stanley Unwin (England): ve Lüsterne Oommereisl des vibrairies eireulantes en Orande LretaZne. Sektion 6. Mr. Clausetti (Italien): va dimillution de 1a vente des Lditions musieales. en matiöre de reproduotion musioo-meoanique. vr. von Hase (Deutschland): va Vente et 1e ?ret du IVlateriel d'Or- obestre. Entschließung zum Bericht des Herrn Hachette. a) Der Kongreß bestätigt die von den früheren Kongressen in Paris, London und Leipzig ausgesprochenen Wünsche, wonach alle geeigneten Mittel ins Auge gefaßt werden sollen, um die der Berner Konvention noch nicht beigetretenen Länder für diesen Beitritt zu gewinnen. d) Der Kongreß spricht — in Übereinstimmung mit den auf dem Kongreß zu Madrid gefaßten Beschlüssen — den Wunsch aus, es möge in der Gesetzgebung der verschiedenen Länder Übereinstimmung in dem Sinne erzielt werden, daß der Schutz des Urheberrechts sich überall auf mindestens fünfzig Jahre nach dem Tode des Urhebers erstrecke. Entschließung zu den Berichten der Herren vr. Oldenbourg und Mainguet: Der Kongreß ist der Meinung, daß vollkommene Freiheit in den Handelsbeziehungen zwischen Verlegern und Buchhändlern die Grundlage jeder Regelung bilden müsse und daß der in zahl reichen Ländern bestehende Brauch, Bücher an Privatkunden zum ungekürzten Ladenpreis zu verkaufen, unter Berücksichti- 659
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