Einführung Von einem bestimmten Punkt aus können wir unser Wan dergebiet in seiner Gesamtheit überschauen: vom ragenden Turm auf dem Geisingberg, wo wir uns auf der Plattform in einer Höhe von 841,6 Metern über dem Meeresspiegel be finden (Berggipfel 824,5 m). Zu unseren Füßen liegt ein durch den Wechsel von Wäldern, Wiesen und verschieden farbigen Feldern nach Norden zu immer buntfieckiger wer dendes Land. Die Gestaltung des Bodens aber erscheint aus der Vogelschau wenig abwechselnd, ja, gleichförmig. Ist es wirklich ein Gebirge, was wir da vor uns ausgedehnt sehen? Die breiten Landrücken kann man sich ohne Schwie rigkeit zu einer einheitlichen Platte mit sanft geschwungener Oberfläche verbunden denken. Wenige ausgeprägte Berg gestalten stehen darauf. Es gibt keinen zackigen Gebirgs- kamm. Sehen wir nach Süden, wo sich das Gebiet von Zinnwalti als breite Kammfläche emporwölbt und die Häus lein gegen den Himmel stehen, so hat man die Empfin dung, daß jene Platte oder Scholle sich langsam von Süd nach Nord abschrägt. Wiederum können wir von unserem Standpunkt aus ins Rotwassertal rund 300 Meter hinab blicken, und gewundene Waldstreifen, die manchmal wie in schmalen Spalten verschwinden, deuten Täler an, die die Scholle gliedern. Steigen wir in sie hinab, so gelangen wir in felsige und von steilen Lehnen eingefaßte Gründe, durch die mit starkem Gefälle klare Gewässer eilen, also in echte Gebirgstäler. Die für das Erzgebirge überhaupt charakteri stische Gegensätzlichkeit der Formen der Höhen und der