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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.01.1892
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920109012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892010901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892010901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-01
- Tag1892-01-09
- Monat1892-01
- Jahr1892
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Abounementspreis ln der Hauptexpedition oder den im Stadt bezirk und de» Bororten errichteten Aus gabestellen ab geholt: viert»ijü!>r>>ch.st4.50, bei zweniialiger lägticker Zuüeltung in« Hau» 5.50. Durch die Pvsl bezogen sür Deulichland und Oesterreich: vierteliübrtich ^ 6.—. Direkte (.'gliche Urenzbaiiöieiiduag ist Ausland: monatlich U—. DieDkorgen-Au-gade erscheint täglich '/.7 Uhr, die Abend-Ausgabe Wochentag- ^ Jdr. LkLaction und Expedition: A«tznuur»,as,r 8. Di» <kr»editioa ist Wochentags UN unterbrach«» geöffaet voa früh 8 bi« Abeuds 7 Uhr. Filialen: Dtt« »le««'« Sarttm. (Aisred Hahn), Universuarsstraße 1, Lauis Lösche. Katharinenstr. 14. pari, und König-Platz 7. Morgen-Ausgabe. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. InsertionspreiS Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Ree tarnen unter dem Rcdaeiionsstrich <4 ge» spalten) 50^j, vor den Faniiüennachrichteik (6 gespalten) 40^. OZrohere Schriften laut unserem Preis, vrrzeichniß. Tabellarischer und ZiffernsaP nach höherem Tarif. Ertra-Vetlaacn (gesalzt), nur mit de» Morgen.Ausgabe, ohne Poslbesörderu»- ./» 00-, mit Poslbesorderung 70.—. ^nnalsmeschlnb für Inserate: Abend-AuSgabe: Vormittag- 10 Uhr. Margeti-Au-gabe: NachmillagS 4 Uhr. Sonn- und Festtag- sriih 9 Uhr. Bei den Filialen »nd Aiiiiobiiiestellen je ein« halb« Stund« früher. Inserate sind stets an die Srpcdtttol» zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig Sonnabend den 9. Januar 1892. 8«. Jahrgang Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Lormtag, d. 10. Januar 180Ä, Bormittags nur bis 0 Uhr »cvsjnet. I-xp6«1ttlou <l( 8 I.elp/.lxer ^uee>»IrUte8. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, den einjährig-freiwilligen Dienst betreffend. Aus Grund der Bestimmungen in 8. 89 slg. der Wchrordnung vom 22. Rovrmdcr 1888 wird Folgende- bekannt gemacht: l) Die Berechtigung zum eiiijährig-srciwilligen Dienste bars im Allgemeine» nicht vor vollendetem 17. Lebensjahre nach- aesucht werden. 8) Junge Leute, welche im Regierungsbezirke Leipzig wohn. Haft sind und um die Berechtigung zum einjäbrig-srei- wiNigrn Dienste nachsuchcn wollen, haben dies spätrstrnS bis zum 1. Frbruar ves erste» Mlkttairpstichtjabrrs bei der unlcrzeichnelcn Königl. Prusungs-Eoiniiiissivn (Roß. platz ll, I Treppe) ,'christlich, unter gruauer Angabe ihrer Adresse, zu thun 3) Der Meldung sind beizusügen: » ein Geburl-zeugnih (zu Militairzwecken kostenfrei', b. eine Erklärung des Vaters oder Vormundes über vie Vereitwilligkrit. de» FreiVillige» während einer einjährige» activrn Dienstzeit zu bekleiden, anSzurüsteu, sowie die Kosten sür Wohnung und Unterhalt zu übernehme«. Die LKIel«- A»tt t«t e»t»ir1trIsv14Uvii »u t»e nt««-,» (8. 89, 4d>. c. UnbeicholtenheitsauSweiS bis zur Anmeldung. 4) Der Nachweis der wissenschaftlichen Befähigung für den ein. lähria-srciwilligen Dienst hat entweder durch Beibringung von Schulzeugnissen (8- 90), oder durch Ablegung einer Prüfung vor der Unterzeichneten Königlichen Prüflings. Commission zu geschehen und sind der Meldung daher ent> weder: ») die Schulzeugnisse, durch welche die wissenschaftliche Befähigung uachgewlesen werden kann, beizusügen, oder 1>) eS ist zu erwähnen, bah dieselben nachsolgen, in welchem Falle die Einreichung bis zum 1. April au-gesetzt werden darf, oder e) es ist in der Meldung da- Gesuch »m Zulassung zur Prüfung auSzuiprechcn. In diesem Falle ist ferner anzugeben, in welchen zwkt srrmdc» Lprachr» der sich Meldende geprüft sein will. Auch hat der sich Meldende einen selbstgeschriebene» Lebenslauf beizusügen. b) Da- Gesuch um Zulassung zu der im Frühjahr slattfindenden Prüfung iit ebenfalls spätrstrnS bi» zum 1. Februar bs». As. mit den unter 3»—v erwähnten Schriftstücken bei der Königlichen PrüsungS-Commission rinzureichen. Leipzig, den 2. Januar 1892. Königliche Prüfunas vommtssion für Einjährig-Aretwiiltge im AegierungS-vqtrte Leipzig. von Seckendorfs, Semig, Geheimer Regierungsrath. Lberstlieulenant. Graul, S. Lekanntmachung. Tie Hundesteuer beträgt: 20 tm Stadtbezirke Alt-Let-zig. 10 - — - in den Stadtbezirken Leipzig-Reudnitz, Leipzig- Reustadt, Leipzl,z-VolkmarSdorf und Leipz'g-Plggwit». 8 . — . im Stadtbezirke Leipzig ÜtohliS, I: L: N Kü zig-Linbenau, 6 - — - in den Stadtbezirken Leipzig-Renschöneseld und Leipzig-Tbonbrrg, 5 - — - in den Stadtbezirken Leipzig-Vutritzsch, Leip zig - Penrenbnitz, Leipzig-Angrr- »rottenborf »nt Leipzig-Lchlenszig. 4 « - - im Stadibezirke Leivzig-8'onurwitz, 3 - — » in den Stadtbezirken Leivzig - Lellerbansrn, Leipzig-Kleinzschochrr. Leivzig.Losznig und Leipzig-Rrusederhansrn. Tieiklbe ist sür Leitzzig-Nknsrlerhansrn bei der Zweiggeichäfts- fülle Leipzig-Bolkmar-dors und im lledrigen bei den wiederholt delannt gegebenen ZweiggeschöslSstellen untere» SleueramteS zu br- zahlen. Hierzu veröffentlichen wir folgende, imGrsetze vom 18. August 18«>8, beziehentlich nach 8- 4 diese- Gesetze» von un- getroffenen Be. slimniungtn: 8. I? Dir »ollr AnbreSstrner ist sür jeden Hund, welcher am lO. Januar de- betreffenden Jahre- hier gehalten oder sväicr im Laufe des Jahre» hier angeschafft wird, zu entrichten. AuS genommen sind: a jnngr Hunde bis zur nächsten Vluinahme, also bi- »um 10. Januar de- solgenden Jahre-, >»d»nsall« aber so lange, als sie gesäugt werden: d. Hunde, welche an ander,n Lttrn im Königreich Lachsen gehalten und versteuert waren, im Lause de» Sieueriabres aber hierher gebracht worden sind, bis zum nächsten Steuer- lermine, also ebenialls bi- zürn 10. Januar de» solgenden Jahre-, 8. 2. Tie Steuer sür die am Ist. Januar jeden Jahre» al tem gesrtzUchen Lttchtage mittels! der Hau-Iiste auiqenommenen Hunte isi bis zum 21 vcssrlbr» Monats, di» Steuer sur „den im Lause de- Jahre- angeichafflen sienerpftichtigen Hund binnen ll Tagen vom Tage der Anschaffung a» bei Vermeidung zwangsweise erfolgender Einziehung gegen Quittung und Empfang »er Lteuermarke an die Hundesieuer-Einnohine zu entrichten. 8 3 Wer Vie Hunbestrurr binterzietzt. in»brsan»rrr erne» am Auinabmetagc gehaitrnen Hnn» »erbrimlich« ober e- unterlöszt. einen in, Lauir vrS Aabre» angeichafften ffkiierbstichligru Hu»v binnen 14 Tage», von Z„« »er An- ichaffung an. bei ber Hunbrstenrr chinnahmr zur vesteuernng «azuwrlben. »rrsällt in dir i« tz. 7 br» Gesetze« grarburtr Gkrase de« beersachrn Betrage« «er Ltruer. L 4. Wer «iu Steuerzeichen otzu« Heu Hund, für welchen daffelb« Düsfl ist, an Dritl» überlätzt; wer et» für »tue» junge» Hund »hu« Steuerzahlung (8. 11) empiungenes Zeichen einem sieuerpffichligen Hunde anlegt, sowie Derjenige, welcher von Anderen ein Steuer zeichen ohne den betreffenden Hund uim Zwecke der Verwendung erwirbt, verfällt cbkiiiull.> der Tirase der Sle»erhinlerzie>imig. 8. 5. In gleiche Suase sind serner Diejenigen z» nehmen, welche die Slcuerzeicheu audcrer Lrlc zur Umgehung der hiesigen Steuer mibbraucheu. Tie oben in z, I unter b gedachte gesetzliche Befreiung greift nur bau» Platz, wenn der sraglickie Hiiiid vo» einer a» dem be treffenden Orte wohnhafte» Perlon beseise» und verüeuert worden war, ehe er hierher gebracht wurde, Personen, welche auswärts Grundstücke besitzen, aber i» Leipzig wesenilich >ovh»hast sind, haben ihre Hunde hier zu versteuern, dalern sie dieselben hier rcgclmasjig bei sich habe», 8. 6. Wer im Laute eines Sieuerjahres einen nach 8. 1 unter a. und b. nicht zu versteuernde» Hund anlchajit, bei sich auiuimmt, oder beim Umzüge mit hierbei bringt, bat Lies binnen 14 Tagen bei einer Lrdnuiigssirase von 5 ./t bei unserer Hunreneuer-Ciiiiiahine anzuzeigen und gegen Erlegung von 2.', ei» Steuerzeichen zu lösen. Hierbei in das 'Aller junger Hunde durch »bierärzlliche Zeugnisse, die anderwärts erfolgte Versteuerung ober durch Steuer- zcichkii und Lluiliuiig nack'ziiwci e». 8- 7. Wer sich nur zriNvrilig hier auilialt und Hunde bei sich iihrt, bat, daiern der Aufenthalt die Tauer von 14 Tagen erreicht, binnen dieser Frist bei 5,.« Slraie für jeden Hund ein Steuerzeichen gegen Erlegung von 2,'> zu lo'e». Wird hierbei die erfolgte Versteuerung an einem anderen Lrtc des Königreich- Sachsen nachgewieie», so bat es hierbei zu bewenden. Entgegengesetzten Falles i>t ein die Steuer deckender Betrag zn depvniren und bei der Abreisr wird hiervon ein der Zeit des Aufenthaltes entsprechender Steurrbetrag tnncbchatien, der Rest ober gegen Rückgabe deS Zeichens zuriickerstaltet. Hierbei wird für 1 bis 6 Tage 30 /U, sür jede Woche, josecn nicht ein Monat erfüllt ist, 40 für jeden Monat 1 ^ ->0 ^ an autheiliger Steuer erhöbe». Bei der Berechnung nach Woche» und Monaten wird die an- geiangcne Woche, beziehentlich der a»gefa»ge»e Monat für voll angenommen. Gasthalter und Aslerverniiether haben bet üStrafe die bei ihnen wohnenden Fremden, sobald die Letztere» einen oder mehrere Hunde hatten, bezw. onschasfen, von vorstehenden Bestimmungen In Kennlnitz zu sehen. 8 8. Brsitzer von Hünbsnnrn, welche geworfen habrn, sind verpflichtet, dies und die Rasse, die Zahl und das Geschlecht der geworfenen Hunde bei ü .Sl Strafe binnen 14 Tagen bet der Hunde. slkuei.Elnnahme anzuzeigen, auch, soweit die zungen Hunde hier bleiben solle», sür jeden derselben ri» Steuerzeichen sür Lö ^ zu lösen. ». Li» Steuerzeichen sind von den Hunden «» H«l«»«nbe zu tragen. Huiive, weiche autzcrhnlb «er Häuser, Getzoftr n»d sonstigen grschlofirnrn Räume ohne giittg, Steurrztichrn am Haisbande getroffen werbe», sin» vom tzavillcr wrg;»- tangr» »nb die Besitzer der weggeialinrnkil Hunbc sind »m :t si zu brstraie». Biliuen drei Tagen können die ciiigcsangenen Hunde gegen Nach, weis der Bezahlung der Strafe und Steuer, sowie vo» .'O ^ Faug- gebühr und l .« Futlergetd sür jeden Tag ausgelüst werde», noch Ablauf dieser Frist aber sind dieselben z» tüdte». Diese Borfchristen leiden auch aus solche Hunde Anwendung, welche nach dem Lbigen der Steuer nicht unlerwvrsen sind, oder bezüglich welcher die Anineldcsrisl »och nicht abgelaufen ist. (K. 1 und 8- 7.) 8. 10. Im Falle unverschuldeten Verlustes des Steuerzeichens wird gegen Erlegung von 1 bO H rin anderes ausgehandigt, welches „Loch zuruckzugebe» ist, wenn das Brrloren« sich wieder sindet Ueber die Hundesteuer sind vielfach irrige Ansichten verbreitet, zu deren Berichtigung wir aus Folgendes Hinweisen: Tie Sleuerpslicht ist begründet, sobald überhaupt ein Hund gehalten wirb. Lb dersttbe Eigenihum Ler Persv» ist, welche ihn bei sich Hot, oder nicht, ist völlig glrtchgtlttg. und etwaige besondere Umstände, welche den Besitz deS Hundes herbeigesührt haben, können nicht von -er Steuerpsllcht befreien. Daher sind Hunde, welche zugelaufen sind, welche man aus Probe oder in Pflege hat, welche man nicht dauernd zu behalten beabsichtigt, sowie diejenigen, mit denen Handel getrieben wird ic., keineswegs-steuerfrei Ebensowenig befreit die Abschaffung oder der Verlust eines ein gezeichneten oder im Lauie des SteucrjahrcS angcschassten HundcS, sür welchen die Steuer noch rückständig ist, von der Pflicht zu bereu Entrichtung. Tie Steuer Ist nach dem Obigen fällig am 10. Januar jeden Jahres, beziehentlich am 14. Tage nach der Anschaffung des be- treffenden Hundes. Wenn kurze Zeit daraus ein Hund abgei'chasfl wird, oder sonst in Wegfall kommt und deshalb um Erlas, der Steuer nachgesucht wird, kann »ach Befinden ein entsprechender Erlas, bewilligt werden Aber die sogenannte Abmeldung de- Hundes bei der.Huiidefteuer Einiiahme ist m dieser Hinsicht wirkungslos. Säumige Steuerpflichtige haben sich svtoriiger Zwangsvollstreckung zu gewärtigen, und eS ist keineswegs erforderlich, daß eine Eriiine rung vorhergeht. Nach der ausdrücklichen Bestimmung in den 8j. ü, L und 7 des angezogenen Gesetzes haben die Hunde baS Steuerzeichen am Halt- banvc zu tragen: es wird daher dem Ge'etze nicht entspreche», wenn das Steuerzeichen am Maulkorbe beseitigt wird. Hiernach ist die zur Abwendung der gesetzliche» Strafe häufig gebrauchte Entschuldigung, das) ein Steuerzeichen zugleich mit deu» Mautkorbe abhanden gekommen sei, diniällig. Uebrig ns svrechen wir hie Erwartung auS, bah die Hausbesitzer, bez. Hausverwalter bei der Ausnahme der Hunde sür di« richtige Ausfüllung ^er Haustiste Sorge tragen, besonders sich genaue ikeuntnih davon verschaffen werden, ob und welche Hunde gerade an, 10. Januar Im Hau!» vorhanden sind, damit Uligeiiauigkeilen, wie sie nicht selten vorgrkommei» sind, vermieden werden. Auch sind die HouSlislcn vorichriiismästig von den Besitzern oder Verwaltern her Häuser, Ntchk abcr von den Hausmännrr» zu unterzeichnen. Leipzig, den 5. Januar 1892. Der Rath Ser Stad» Leipzig. Or. Trö »dt in. «och. Gefunden oder als herrenlos angemeldet resp. abgegeben wurden in der Zeit vom 16 bis 31. December 1891 folgend», zum Theil vermutblich auch von verübten Diebstählen derrridrend» Gegenstände: mehrere PortrmonnnieS mit tt 2>» ,j., tz 2» sj und mit geringeren Beträgen, ein Geldbetrag von 5» ^l, ein golbrnrr Trauring, eine goldene Halskette, »in goldenes »^erlogne, eine Shlipsnodel. »in Medaillon, ein Armreis, 2 i-lberne Radeln, ein» Brille mit Futteral, ein Klemmer, ein Taschenmesser, »in LethbauSicheiu, »in Paar grau» Damem Handschuh», ein neuer Kinderichuh. ein Damen-Petzkraaen ein Jllismuff, »in schwarzer Filzhut, »iu Packet Pclzbemtz, mehrere schirme, ein» Anzahl Schlüssel, 2 Kislchen Cigarren. >in Beiluberzug, »in Seitengewehr, »ine Peitsche, ein Sprung. Gurt, einige Hundemaultörd» ein» Kiste mit einem Bet« und zwei Mannsröcke», «in Lack mit einem Bet«, »i»e Quantität ae. trocknete Kald-därm», »in« eisern» Handwageübtemmleine »ud «in« Schrotlriter, sowie eine Za»g» «,» ei, Piewmeile» Die unbekannten Eigenihümer dieser Gegenstände werden hier durch auigriorderi, sich zur Empfangnahme derselben in unserem Commisiarint rechtzeitig zu melden, andernialls darüber nach 8. 239 des B. G.-B. anderweit versugt werden wird. Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, welche während der Monate Oktober, November und December 181B Fundgegenslande bei und abgegeben haben, aus, diese Gegenstände zuriickzusordern, andernialls auch hierüber den Rechten gcinäff versügt werden wird. Leipzig, den 4. Januar 1892. Das Poliiriam» brr Stobt Leipzig. Bretschurid er. MI Inr internationalen Lage. Die internationalen Beziehungen habe» gegenwärtig zwei einander entgegengesetzte Hielc, und eS ist schwer zu ermitteln, welches vo» beiden erreicht werden wird. D>« Bestrednnge» der Friedensfreunde sind daraus gerichtet, mit Hilfe der Handels verträge de» friedliche» Berkeyr der Volker zu cntwickelu und ihre Lebenöbediiigungcn sicher zu stellen, während die aus Veränderung der europäischen Machtverhältnisse sinnenden Parteien an der Politik deS Abschlusses der lLinsuhr von sremteii Erzeugnisse» sestbaltcn und dadurch wirkt,schastlick, die Herrschaft über die ander» Staaten zu erringen trachten. 'Ans beiden Seiten ist man bestrebt, die militairischc Rüstung auf die höchste Stute zn dringen, um im Augenblicke der Entscheidung dem Gegner mit voller Kraft entgegeulrcteu z» können. Das ist ein äußerst unerguicklickier Zustand, welcher die Kräfte der Völker langsam, aber sicher aufreibt, die Hoffnung aus die Zulunsl kann deshalb nur darin bestehen, daß w>r du»ch die wirthschasllichc Wohlfahrt allmälig zur dauernden Herrschaft des FriedensgedantenS gelange». Was sich beute nur hoffe», aber nickt mit mathematischer Gewißheit feslstcUcn läßt, ist, daß die Politik der Handels verträge die richtige ist, und daß dadurch der angestrcbte Zweck auch wirklich erreicht wird. Wir haben uns stets zu der Auffassung bekannt, daß Zollbündniss« oder Tarifverträge der sreieu Entfaltung ber Dhätigkeit auf allen Hauptgebielen dcö »iciischlichen Strebcnö förderlicher sind als Hobe Schutz zölle, welche die Hebung des in»ereu Markte« zum Zweck haben, dir Versckiedenartigkeit der Interessen ist aber so groß, daß e- schwer oder sogar unmöglich ist, die Wirkungen der neuen Wirthschast-politik, wie sie durch die H-Oidtk-vBkkräge zur Erscheinung treten werde», mit Sicherheit vorauszusagen. Dir Wahrheit liegt in der Mitte. Es ist offenbar eine unbegründete Befürchtung, daß die deutsche Landwirtbsckaft durch die Herabsetzung de« Getreidrzolle« auf 3,50 einen schweren Schaden erleiden wird, und ebenso wenig sind die Klagen gerechtfertigt, welche die Wein bauer» über die Herabsetzung deS WciiizolleS erheben. Diese beide» Strömungen sind diejenige», welche in Deutsch land am meisten gegen die Handelsverträge gewirkt habe», die Industrie hat sich in der Hauptsache avwarteud ver halten, sie weiß, daß geringe Veränderungen der Zölle m der allgemeinen Bewegung deü Wettbewerbes ibrc» Aus gleich finden und daß schließlich doch der Bedarf daö Absatzgebiet schafft. Tie wirklich gute Waare wird stclö der miutcrwerthiacu vorgezogen, wenn der Preisunterschied nicht »iimögliche Anforderungen an die Abnehmer stellt. Man mag die Sache ansehen, von welcher Seile man wolle, mau kommt stets zu dem Ergcbniß, daß die Ersahrung das letzte Wort bebält, wir können über die Wirkung der Handrls- verkräge nicht eher ein cndgilligeS Urtheil avgebcn, als bi« wir sic thalsächlich erprobt baden. Bis dahin muffen wir unö mit der guten Meinung begnüge», welche ihnen von allen bclheiligte» Regierungen und Volksvertretungen entgegcngebracht wird. Wir können uns nicht auf den Standpunkt stellen, daß die Handelsverträge ein politffcher Fehler sind, weil sich Graf Kanin und Herr v. Kardorff dagegen erklären, oder weil Nr. Bubl mit den Weinbauern darin übereinstimmt, daß sic dem Weinbau in der Psalz Schaden bringen werden. Wir müssen das Gesammtergebniß abwarten, welches sich nach Eintritt der Geltung der Verträge herauSstcUt. erst dann werden wir in der Lage sein, ein cndgiltigeö Ilrtbeil abzugeben, und dieses wird »ach unserer Ueberzeugung günstig lauten. Abgesehen von der wirthschastlichen Frage, ist Rußland der Mittelpunkt sür die internalionalt Enlwickrlnng. Es ist un- zweifelhaft, daß Rußland mit der gegenwärtigen Gestalt der europäischen Verhältnisse ebenso unzufrieden ist wie Frankreich, und deshalb haben sich beite Mächte verbunden, um das augebiich durch den Dreibund gestörte europäische Gleichgewicht wieder herzustellen. Da« ist eine Ausgabe, die näher be zeichnet werden muß, bevor sie verstanden werden kann, e« müssen die Punkte angegeben werden, welche angeblich das europäische Gleichgewicht sto,-en. Bisher ist dar» keine An stalt getroffen worden, man ist also lediglich auf die Klagen angewiesen, welche von russischer und französischer Seite in dieser Beziehung seit einer Reihe von Jahren erhoben werden. Es ist kein gute« Zeichen für die Berechtigung dieser Klage», daß sie immer nur auf dem Wege der Presse in die Oeffcntlichkeit gedrungen sind, daß sich aber die Regierungen wohl gehütet haben, sie zu sormulircn, weil da»» der AuSbrnch de« Kriege- unvermeidlich gewesen wäre. Statt dessen haben beide Mächte Kriegsrüstunge» i» einem Umfange betrieben, welcher unmöglich zu Frirdcii-zwkcken be- stimiitt sein kan». Der Dreibund bat fein Mögliches getban» um hinter diesen Anstrengungen nicht zurückzubleibcn, aber di« Zahl der russischen und französischen Streilkrafle hat er dennoch nicht erreichen können. Jetzt ist eine Stockung in diesen Vorbereitungen »ingc treten in Folge der HungerSnoth in Rußland, und wenn die vereinzelte» Nachrichten über dieses Ereigniß, welche seit einigen Monaten verbreitet worden sind, aus Wahr- beit beruhen, woran nicht zu zweifeln, so ist der Rothstand in Rußland so schwer und so nachhaltig in seinen Wirkungen, daß der AnSbruch eine« Krieges dadurch sür längere Zeit unmöglich wird. Alle Meldungen aus Rußland stimmen darin überein, daß die Zusiäude in den NolhstantSbezirken überall in der Auslösung begriffen sind, und daß sich die Folgen de» UebelS im ganzen Reiche zeigen Der Nihilismus erbebt drohend sein Haupt, e« tritt «in Grad von Siitenvrrderbniß hervor, der alle« di«hrr Dagewesen» in Schatten stellt, denn der Notbstand wird von aewiffenlosrn Measchen zur Bereicherung »«»gedeutet, dir gerühmte russische Gutniiithjgkeit erscheint in der trüben Beleuchtung der Charakter losigkeit, welche durch Habsucht und Faulheit zu einem nationalen Unglück erweitert wirk. Um in Rußland wieder gesunde Zustände zu schaffen, bedarf es einer rettenden Thal, durch Mittel, wie sic die „Moskauer Zeitung" cinpsiehlt, durch die Anwciidung der Gesetze in ihrer ganze» Schärse, durch Verbannung der Schuldigen »ach Sibirien ist das Uebel nicht zu bekämpfen, sondern nur durch vollständige Acnteruiig des Systems. Wenn der Minister des Inner» „jchi den Much hat, dem Kaiser die wahre Sachlage iiiitzulheilc», wenn in so furchtbarer Noik, wie sie in einer große» Anzahl von Regierungsbezirke herrscht, Verheimlichung der Wahrheit als das geeignete Mittel angesehen wird, um der Schwierig keiten Herr zu werke», kann ist das der beste Beweis flir die Unbalibarkeit deS bestehenden Systems. Die einzige Pracht, welche das ungeheure Reich »och zn- saiiimeiihäll, ist die Armee, und diese ist von den nihilistischen Elementen durchsetzt, und ein großer Dbeil des OssicicrcorpS ist durch die Verschuldung de» Grundbesitzer mit betroffen. Es sink das lauter Verhältnisse, welche ans die Dauer nicht lebeiiSsäbig sind, cs hastet ihnen der Modergeruch au, welcher auf die bcvorstchcnkc Auslösung hindeutct. Daß die Maschine bisher »och im (Lange gehalten worden ist, liegt an der sitt liche» Verkommenheit der Bevölkerung, die der Fädigkeit zu selbstständigem Denke» entbehrt uittHich in das ihr brschievene Schicksal fügt, rtwa >u demselben Geilte, wie der Mohammedaner die Unabänderlichkeit des „KiSmet", ke il»» bestimmten Leben-gange« hiniiimuit. Mit solchen Kräften wird die Welt nicht auS den Fuge» gebracht, das ist die Nutzanwendung, welche wir für unsere Zulcrcsscu darau- iehcn. * Leipzig U. Januar. * Gegenüber dem Festhalten der Zeitungen an den Meldungen über das Bestehen von Differenzen wegen Besetzung der vierten Armee Znfpection mit der bayerischen Regierung und andere» mili- tairischen Frage» mit der mecklenburgische» Re gierung sagt der „Reichsanzeiger": Was die vierte Armc«- Inspection anbetrissl, so haben weder vor noch nach den letzten Manövern Verhandlungen zwischen de» bctheiligtc» Regierungen staltgefuntcn. »in so mehr, als die Znsprction gar nicht vacant ist. Bezüglich der angebliche» Differenzen mit Mecklenburg scblt jeder Anhalt, worauf jene völlig falschen Gerüchte gründe» oder entstanden sei» löiincu. * Wie man a»ö Berlin melde!. wird sich Major Wissmann, den ucucste» Berichten zufolge, zunächst behufs völliger Wiederherstellung nach lLbcr-EgYpteu begeben. Erst dann dürste es sich entscheiden, ob und in wieweit a» ein Verbleiben de- hochverdienten Mannes im Dienttc gekackt werden könne. Wir sind fest überzeugt, die Frage des Ausscheidens deS Herrn von Wissmann aus dem Reichs' dienst wäre längst >m verneinenden Sinuc erledigt, wenn man seiner Dhätigkeit nicht vo» oben herab seit Jahr und Tag Hindernisse in den Weg gelegt hätte. * Kanonenboot „Iltis", Eoinmandaut E'apilain- Lieutenant Müller, ist am 8. Januar er. von Shanghai »ach Ehinkiang in Sec gegangeiif * Der LaiidcSauSschuß für Elsaß-Lothringen wird gutem Vernehmen nach zum 28. d. M. ciiibcrufcn. * Der schweizerische BuudcSratk bat gestern eine Verordnung über die Vertbeidigniig »nd die Ver waltung der Gotthardbefestigung erlassen. Dar nach soll an der Spitze ein Eommandaitt (Obcrstkivisioiiair) stehen und die Sicherheitsbesatzuiig meist aus Truppen der Landwehr entnommen werde». Ta« Fort Airolo soll eine ständige Besatzung erhalten. * AuS Paris wurde bereits eine Meldung deö dortigen „TempS" telegraphisch übermittelt, die über angeblichen Sklavenhandel an der westafrikanischcn Küste östlich vom deutschen Togogebietc bcrichlcte. Der König von Dahomey habe eine Razzia gemacht und namentlich tvluatchi- come, die Hauptstadt der ElualchiS, zwei und eine halbe Stunde vo» Groß Popo gelegen, geplündert, um seine» cvu- traetlichcn Verpflichtungen gegenüber dem belgische» Eongo staale bezüglich Lieferung von Arbeitern sür den Eisenbahn bau nachzukvmmcn. Der deutsche Daiupscr „Gertrud Woer mann" habe vor einige» Tagen iu Whida eine» Transport von dem Könige Lcbanziu gelieferter Sclavcu cingeschistt. Ein in Whida ctablirtes deutsches Haus diene offen als Vermittler zwischen Bebanzin und dem Eongostaatc unk habe bereit« tausend Sclaven für 2.'»z>«mo .4 gekauft. Es sei vom Eintreffen von 400 0«n> zum Fortfctzeu der Sclavcnkäusc avisirt worden. Mit Bezug aus diese un glaubwürdigen Angabe» erhält jetzt die „National Zeitung" folgende Meldung: Pari«, 7. Januar. Von coinpeienier Stelle in Brüssel aus werden die Angaben de« Corrcspondenle» des „Tcinps" sür unwahr erklärt. Niemals habe die Regierung des EongostaaieS direct oder indireet irgend welches Abkommen inlt dem Könige von Dahomr» abgeschlossen. Verschiedene französische, englische, portugiesische und deutsche Geichäste seien beauftragt, ilir die Congobah» freie Neger a>« Arbeiter zu beschaffen, welch», sür ei», zwei »nd drei Jahre engagirt, nach Ablauf ihre« llontracte- in ihre Heimaib zurllck- beiördert wurden. Di« meiste» Ainverbuiige» finden in Whida statt unter Aussicht der dortigen europäische» Eonsular-Agenten. Der Transport nach dem Eonaosiaate erfolge ebensowohl durch sra»- zösische, als englische oder deutsche Schiffe. * In einer Besprechung der marokkanischeil Frage billigt der Madrider „Jmparcial" die Entsendung der fran zösischen Kriegsschiffe nach langer, bemerkt abcr, Frankreich werde besser »hnn, den Engländern keinerlei Grund zu der Behauxlung zu geben, daß sic durch Frankreichs Eingreiscn im Westen und Süden Marokkos Slcllung zu nehmen ge zwungen würden. Spanien werde sicherlich auf ^cite der Mächte stehen, welche die durch die Vcrlräge geschaffene Lage verthridigen würden. Der „Globo" meint, Spanien müsse den stutus quo vrrtbeidigen, wenn abcr dieser kerlaffen werden sollte, könne eS nickt indifferent bleiben Der „Liberal" zollt der Entsendung der spanischen Kriegsschiffe nach Tanger Bestall. * Wir man au« Bukarest meldet, hat König Earol am Tage seiner Abreise nach dem AuSlande solgenden Tage«- befehl an dir Armee erlasse»; .Officirrr» Untrrosficier« und Is'sDiöu
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