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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.11.1891
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911121018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891112101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891112101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-11
- Tag1891-11-21
- Monat1891-11
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7602 VollrsmrUchastliches. EM«v» stick M richte» » d» «ruUvortllche» R»d«1»»r deffelben L. G. L«U»r t, Leipzig — Sprechzeit: »»r »«, 10—11 Uhr von», u»d von 4—L Uhr «ach». >ll» für htchr» DcheÜ Fernsprechmeldunge«. ' ButwriS, 20. Siovember. Tie lßeneraldirection der öster reichischen Staatsdahu eröffnet beute aus der Theilslrekk« „Budweis- Crojan" der der österreichische,i Lvealeisenbadn gesetzlich concessionirten Linie Budwcis-Taniia» den allgemeinen Verkehr. " Madrid, 20. November. Tie amtliche „Gazeta" veröffentlicht eine Miltbeilung der Bank von Spanien, in welcher Liese an kündigt. daß sie von morgen ab die am I. Januar 1802 fülligen Coupons der auswärtige» Schuld und der Schuld von Cuba im Verhältniß zum Wechielcours wechselmüßig disevntiren werde. In Spanien prasentirlen Coupons wird eine Bonifikation von 10*/« Proc. gewahrt. Tie im Ausland prasentirlen Coupons werden wie bisher ,n London am Verfalltage in Pfund Sterling, io Poris in Francs und in Berlin in Mark eingelöst. Telegramme. 1VTK. Berlin, 20. November. Tie Conservativen, die NeichS- partei und das Centrum des Reichstages brachten einen Antrag ein, die Regierung wolle »och in der lausenden Session einen Ge setzentwurf vvrlegen, wodnrch der Mißbrauch desZeitgeschästes als Spielgeschast, uamentlich in Volksernährungs-Artikeln, slrasrechllich versolgbar sei und die Börsen uud deren Geschäfts verkehr einer wirksamen staatlichen Aussicht unterstellt werde. 5VDU. Frankfurt a. M.. 20. November. Nach hier vor liegenden Privatmelduiige» aus Paris soll ein Vertrag zwischen der portugiesische» Regierung und der Banque de Paris unterzeichnet worden sein, durch welchen die Zahlung des Januar- coupons der portugiesischen Rente gesichert ist. VVI'L. Lübkit, 20. November. Tem hiesigen Tampscr „Nau tilus" wurde in Reval die Abfahrt seitens des Zollamts untersagt, weil feine Weizeuladung über 8 Procent Roggenjusatz enthielt. Ter „Nautilus" muß seine Ladung löschen. >V Tanzig. 20. November. (Privat-Telegramm.) Nach amt licher Feststellung befinden sich aus de» hiesige» Lagern 12560 r Weizen und 12170 t Roggen, gegen 11 500 t Wcizen uud 13 300 t Roggen am 10. November >801. 5VTU. München, 20. Novembcr. Tie „Allgemeine Zeitung" meldet: in einer heute Vormittag statlgehabte» Sitzung der Tele- girten Oesterreich-Ungarns und Italiens wurde die Paraphi rang des österreichisch-ungarisch-italienische» Handels- vertragS vorgenommen. In der gemeinschaftlichen Sitzung, welche daraus folgte, verabschiedeten sich die Telegirten gegenseitig. Ein großer Theil derselben wird noch heute München verlasse». 5V-» Prag. 20. November. iPrivat-Telegramm.l Tie Oester- reichische Nordwcstbahn verständigte soeben die Anschlußbahnen, daß der Verkehr nach Laube, welcher seit 2. Roveuiber bedingungs weise für Sendungen mit Cerlisikalen aus reservirlen Bahn- oder Lagerraum wieder eröffnet wurde, nunmehr im vollen Umfange und be dingslos osscn sei. VV n Prag, 20. November. (Privattelegramm.s Ans der Tux- Bodenbachcr und der Prag-Duxer Eisenbahn herrscht eia derartiger Wage» Mangel, daß die Schacht« deshalb zur BetriebS- einstellüng gezwungen werden. >V-n. Prag, 20. Novembcr. (Privat - Telegramm.) Ter Cenlralvcrcin Nordböhmischer Äollindustriellen geht die Reichenberger Hammer a», dieselbe möge vom Haildelsininister die baldige Beruhigung der österreichischen Industriellen durch die Erklärung erbitte», daß der gegenwärtige zollpolitische Zustand aus einige Monate verlängert werde, wodurch eine ruhige Crwägung der gcsanunten Handelsverträge ermöglicht würde, da ohnehin vor dem I. Februar 1802 die zu berathenden Verträge nur einen Theil des Perlragswerkes bilde» würden. IV'l'I!. Ko-rnhagr», 20. November. Nach der Meldung des „Ritzau'schen Telegraphischen Correspvndeuz BnreauS" ist einer Depesche des dänischen ConsuIS in Odessa zufolge die Aus fuhr von Weizen verboten. IV. Warschau , 20. November. (Privat - Telegramm.) Tie gestrige hier slatlgesnndene General-Versammlung der Actiouaire der „Russischen Gcsellschast für Kohlengruben und .Hütteua»lagen in SoSnowice" (früher v. Krainsla'jche Erben) beschloß, für die erste achtmonatliche Geschäslsperiodc zl. Oclober 1800 bis 3l. Mat 1801) ein« Dividende von -1 Rubel 80 Kopeken in Gold gleich 10,20 Frcs. pro Aclie zur Vertheilung zu bringen. IV. Moskau, 20. November. (Privat-Telegramm.' Die be deutenden W o I l w a a r e n s i r in e » S. I. Sini rnow und A. Sapanow haben ihre Zah lungcn eingestellt. Tie Passiva betragen über 300000 Rubel bei der erstgenannten und circa !>00 000 Rubel bei der aiideren Finna. Tie Lodzer Wollwaarea- fabrikantcn sind sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. IV'I'V. Prtcrsbnrg, 20. November Nach einer heute ver öffentlichten Verordnung des Finanzministers dars die Bei mischung von Kornproducten, deren Ausfuhr verboten ist, zu Weizen bei der Ausfuhr ins Ausland nicht mehr als 8 Proc. betragen. * 5V. Petrrsburg. 20. November. (Privat-Telegramm.) TaS Finanzministerium macht bekannt, daß die von ausländischen Blättern r>erbreilete Nachricht von einem Ausfuhrzoll aus Flachs, voll ständig unbegründet ist. Wie stellt sich -ie deutsche Industrie zu -er Wettausstellung in Chicago? Ti« Idee, in den Bereinigten Staaten eine 'Weltausstellung ab- zuhaltrn, wurde in Deutschland fast gleichzeitig mit der Kinley-Bill bekannt. Damals würde die Antwort aus obige Frage wesentlich anders als heute gelautet haben, denn jenes Gesetz hatte in den Kreisen unserer deutschen Industriellen eine derartige Verstimmung gegen die Bereinigten Staaten wachaerusen, daß man wenig Neigung zeigte, der Einladung nach Chicago Folge zu leisten. Seitdem vollzog sich jedoch »ine merkliche Umwandlung. Man denkt heute sowohl »der die Kinley-Bill, wie über l«ne Ausstellung ruhiger. Und das geschieht mit Recht Einerseits stellt siel, immer mehr heraus, daß die Ikinley-Bill und die mit ihr im Zusammenhang sichende Zvll-VerivallungS-Bill die deutsche Industrie wohl augenblicklich schwer schädigten, keineswegs aber im Stande sein werden, uns vom dortigen Markt zu verdrängen: andererseits kann man sich oder unter diesen Umständen nicht verhehlen, daß ein Fernbleiben der deutschen Industrie von der Cdicagoer Ausstellung eiue» um so schwereren Fehler bedeuten würde. Zwar wird diese Anschauung auch heute noch nicht von allen deutschen Industriellen getheilt, aber in. Allgemeinen ist man doch der Ansicht, unser» deutsche Erwerbsthätigkeit habe gewichtige Gründe, i» Chicago so würdig als möglich vertreten zu sei». Diese Gründe sind nicht allein industrieller, sondern auch social- politischer Natur. Es kan» kein Ziveisel darüber sein, daß die Lebenshaltung der deutsche» Arbeiter wesentlich mit davon abhängig ist, ob wir unsere alten Absatzgebiete behaupten oder verlieren, ob wir zu den vor- bandenen neue gewinnen oder nicht. Das Letztere aber ist bet der gewaltig gesteigerten Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie zur Nothwendigkeit geworden. Die fernere gedeihliche Entwickelung der selben. das Wohl unserer Arbeiter verlangt es. Und wir habe» zu diesem Zwecke den friedlichen Lbettskreit in jener rasch aufblühenden Handelesladl an den User» des Michigansees nicht zu fürchten. Wer die Entwickelung der deutschen Großgewerbe in de» letzten zehn Jahren, und selbst seit der Pariser Ausstellung, aufmerksam verfolgte, dem werden die großen Fortschritte, welche wir auch seit dieser Zeit aus indnstrieNei» Gebiet machten, nicht entgangen sein. Ohne Urberhedung laßt sich heute sagen, daß wir den Urthcilsspruch „billig und schlecht" in den Vereinigten Staaten nicht wieder zu furchten haben. Selten ist im Erwerbsleben der Völker eine bittere Lehre derart beachtet worden, als van Deutschland >ene, die ihm die Philadelvdioer Ausstellung ertheilte. Greisen wir zwei grotze deutsche Erwerbszweige beraus: sowohl unsere Maschinen- wie unsere Texril-Iudustrie sieht im Allgemeinen hinter dem französische», englischen und »ordainerikanischen Mit- bewerb nicht mehr zurück. Ja, sie hat diesen in einzelnen Zweigen, was die Gute der Leistung anbelangt, selbst überflügelt. Co ist es z. B eine bekannt» Tdatjach», die anch außerhalb industrieller Kreise einmal erwähnt zu werden verdient, daß gewisse Teztilwaaren, welche besonders feinen Geschmack e,fordern »nd früher in Frank- reich oder ousfchließlich in Paris bergenellt wurde», jetzt selbst von französische» Großkauser» aus Sachse» »nd anderen deutschen Gegenden bezogen werden Ebenso haben deutsch, Lvcvnioliven, deutsche Werkzeug, und Eisbereilungsmaschinen, deutsch» Wissenschaft- liehe Inskrumeni», deiiliche chemiiche Product» „. s. w den Mtl- bewerb anderer Industriestaaten keineswegs allein durch ihren wohl- seilen Preis, sondern auch durch ihre technische Gediegenheit zurilck- >«d«a»-r Das sind Gründe, die für eine Betheiligung an der Welt ausstellung in Chicago sprechen. Aber noch andere kommen Hinz». Wenn wir auch stark sind, so dürfen wir doch selbst nicht den Schein auf uns laden, als ob wir schwach seien. Leicht könnte man es falsch auSIegen, wollte sich die deutsche Industrie aus Verbitterung über die »inlen-Bill oder weil sie „ausslellungsmüde" ist, in den Schmollwinkel stellen. Aus dem Markt der Vereinigten Staaten werden für uns wichtige socialpolitische und industrielle Interessen entschieden. Und rS handelt sich ja auch keineswegs darum, unseren Einfluß allein in den Bereinigten Staate» zu festigen. Aus der Aus- slellung in Chicago versammeln sich die Käuier aller Cultur-Natione», besonders jene der überseeischen Länder werde» dort zahlreicher als aus einer europäischen Ausstellung vertreten sein Ihnen dort die Entwickelung und Leistungsfähigkeit unserer Großgewerbe zu zeigen, ist unter heutigen Verhältnissen nicht nur kaufmännisch klug, sondern patriotische Pflicht. Diese Erwägungen scheinen anch die deutsche Reichsregierung zu leiten. Es ist bekannt, daß sie »ine würdige Vertretung der deutschen Industrie in Chicago, so viel als es ihr möglich ist, fördern wird. Augenblicklich finden noch in den deutschen Handelskammern und in andere» heimische» Interessen- krrisen Erörterungen darüber statt, in welcher Art Deutschland sich an jener Ausstellung betheiligen soll. Uns ist cs nicht zweifelhaft, daß man überall erkennen wird, wie ganz unerläßlich es sür die deutsche Industrie ist, dort ein vollständiges Bild ihrer gewaltigen Leistungssähigkeit zu geben. Wir wollen dort beweisen, daß die Gediegenheit derselben weder durch die Kinley-Bill, noch die schlechte Lage des Weltmarktes erschüttert ist, sondern, unbeirrt durch äußere Verhältnisse, sich auch in trüber ZeU weiter entwickelte. Vermischtes. Leipzig, 20. November. *— Vom Geldmärkte. Ter letztverüffentlichle Ausweis der Deutsche» Reichsbank ist als ein recht befriedigender zu be zeichnen gewesen, der Notenumlauf ist nicht größer als zur gleichen Zeit des Vorjahres, während der Metallbestand 015 Millionen mehr beträgt. Tie Wechsel belaufen sich aus 30 Millionen niedriger, während auf Giro-Conto 132 Millionen inehr ringezahlt sind als in der ent sprechenden Woche des Jahres 1800. Der GelLstand bleibt andauernd ein flüssiger; gestern wurde in Berlin der Privatdiscont mit 3' « Proc. notirt. Nach dem Ausweise der Bank von England ist das Portefeuille um 84 000 D erleichtert worden, während dem Baar- vorrath 131000 L zugeslojjen sind. Der Notenumlauf ging um 260000 D zurilck, die Guthaben der Private» haben um 536 0ML abgenoinmc», während diejenige» des Staates „in 536000 L ge- wachsen sind. Tie Totalreserve erhöhte sich aus 400 000 L. Tas Procenlverhältniß der Reserve zu de» Passiven beträgt 43' , Proc. gegen 40',, Proc. in der Vorwoche und 35',, Proc. in der gleichen Zeit des Vorjahres. Am offenen Markte in London macht sich neuerdings tür Deutschland Nachfrage »ach Oiold bemerkbar. Tcr Privaidiscont sür Drei- monats-Bankwechsel stellt sich aus 2'f„ Proc. Geld ist leicht. Bei der Bank von Frankreich ist das Portefeuille um 16901000 Francs erleichtert worden, gleichzeitig weisen auch die Lombard- bestände eine Verminderung um 1428000 Frcs. aus. Tie laufen den Rechnungen der Privaten stiegen um 23 140 000 Frcs., während die Guthaben des Staatsschatzes um' 3 010000 Frcs. abgenommen habe». Dem Baarvorroth in Gold sind 11482 OM Frcs. und dein in Silber 5 221 000 Frcs. zugeslossen. Ter Notenumlaus wurde um 18013000 Frcs. verringert und beträgt sein Verhältniß zuin Baarvorroth 85,14 Proc. gegen 84,00 Proc. vor acht Tagen und 77,00 Proc. in, Jahre 1800. Der Privatdiscont in Paris be trägt 2^, Proc. Bei der Lesterreichisch-ungorischen Bank habe» im Gegensätze zum starken Geldbedarf in der erste» November- Woche zum Medio die kommerzielle» Ansprüche an das Institut wesentlich abgenommen. Am 15. d. MlS. bezifferte sich der stelle» pflichtige Banknolenumlauf mit 3,468 Mill. Gulden (— 0,804 Mill. Gulden). »—Sächsische Bronzewaarenfabr ikvorm.tt. A.Seifert in Würze». Tie von der General-Versammlung beschlossene Er- Höhung deS ActieneapitalS von 500000 -st aus 800 000 -st, zerlegt in 800 Stück auf den Inhaber lautende Actien zu je 1000 ^t, hat stattgesunden. -r- Hhemnitz, IS. November. Di« Wirkwaarenindustrie hat zwar in den letzte» Wochen einen Anlauf zur Besserung ge- nomine»; aber der Ausfall im Export »ach den Bereinigten Staaten will sich schwer decken lassen. So ist z. B drüben die Herstellung von Kammgarnhaildschuhkii schon ziemlich wohl gelungen und unsere Handschuhsabrikantcn fühlen auch, daß hierin ein Rückgang im Ver sandt zu verzeichne» ist. Tie jetzt eingehenden zahlreichen Aufträge aus Deutschland. England, Südamerika und Australien können diesen Schade» kaum ausgleichen. Auch die „Leipz. Monotschr. sür Textilind." berichtet, daß die Mac Kinley-Bill für die Hand- fchuhindustrie fühlbarer ist als sür die Strumpssabrikation. Bei letzterer ist der Angriff der amerikanischen Concurrenz durch die genannte Bill beinahe abgeschlagen. Im New-?)»rker Zollhause hatte man geglaubt, daß der aus den Rechnungen angegebene Preis mit 2,60 -st pro Dutzend Paar Strümpfe zu niedrig und nur aus Täuschung berechnet sei; allein die Untersuchungen haben ergeben, daß sür diesen Preis thalsächlich geliefert wird. Amerika kann natürlich die Waaren nicht so billig Herstellen. Falkeuftein, 10. November. Beim Bahnbau Falkenstein- Muldenberg sind ganz erhebliche Terrainjchwierigkeiten zu über- winden. So machen sich unterhalb des „Schwarzen Steines" in der Nähe von Falkenstein zwei große Böschungen nöthig, von denen die eine 70 m breit und 20 m hoch, während die andere 35 m breit und 17 i» hoch wird. Zur Herstellung dieser riesigen Böschungen sind bei der erster«» 62 8t>0 cbm, bei der letzteren 18 086 obm Erd reich erforderlich. Diese beide» Böschungen werden von einer Schleuste »ntersührt, welche daS Waldwasser weiiersühren soll. Ferner find zu der Böschung vom Batmhos Falkenslein bis an die Oelsnitzer Straße 76 803 < lim Erdmasse erforderlich, die letztere Erdmasse wird von der zwischen der Falkensiein-Zwickaucr und der Herlasgrüner Gleisanlage am Bahndos Falkenslein lagernden Erdschicht gewonnen. -r- Aus dem tsirzgedtrgr, 10. November. Tie Erhöhung der Holzpreise bringt nicht nur unseren Holzsägewerken, sondern auch den Holzschleifer«!«!! insofern große Nachtheile, als dies« nicht in der Lage sind, die Preise ihrer Fabrikate dementsprechend zu erhöhen. Tie Ursache der Preissteigerung liegt nicht etwa in einzelne» Zu- sälligkeiten, sondern ist in der Lage de» Weltmarktes begründet. In England, Frankreich und de» Vereinigten Staaten hat sich die Stimmung befestig», weil di» Borrätbe a» Holz nicht groß sind und auch grofte Zufuhren vor dem Winter nicht erwartet werde». Tie schwedischen, norwegischen und russischen Holzhändler baden natürlich dieser Stimmung Rechnung getragen und höhere Preise verlangt. Teutschland, der Mittelpunkt des europäischen HolzmarkteS, koniitc davon nicht unberührt bleiben, und es ist bei solcher Sach lage nicht gut möglich, daß die Holzschleifer«!«» und Bretwaaren- sabrikanten Erübrigungen in ihrem Geschäfte machen. Bei der Holz- Versteigerung in der Lberpsalz wurden schon 40 Proe. über der Taxe erzielt, und in unseren Staalssorsten wird das Holz auch Ideurer, weshalb ja auch nn Etat der Ertrag der Staalssorsten höher angenommen ist als bisher. U. Pirna, 10. November In der gestrigen Stadtverord- ilktrii-Sitzung kam es zu einer längere» Eisenbahn-Debatte. Es bandelte sich um die erbetene Unterstützung in Sachen eines An schlusses der Pirna-BerggieSbiibler Linie an die in Bödmen projeetirte Localbahn Aussig-Tellnitz-Tyssa-Peterswald, wobei der Rath de» Ctandpunct einninimt, daß von einer bezüg lichen Petition, von weicher man sich zur Zeit nichts verjpiechen könne, vorläufig abzusebcii sei, während im Gegensatz hierzu der Vorsteher unseres Stadtverordnete» - Collegiums, Cominerzirn- ralb Hansel, unter ausführlicher Begründung der aus einer Verwirklichung des betreffenden ProjeclS zu erwartenden wirthschast- lichen Vorlbeil, jehr lebhaft für di» Mitunterzeichnung der o» die Slaalsregiernng bez. den Landtag z» richtenden Petition eintrat. Ter i» der Sitzung anwesende Bürgermeister Schneider vertheidigte die Haltung des Raths u. A. damit, daß ei» weiterer Anschluß nach Bobinen angesichts der längst als nottnvendig anerkannten Ent lastung der jo gewaltig überbürdeten Pirna-Bodenbacher Linie so zu sagen von selbst kommen müsse; Conimerzienrath Hansel sowohl als auch mehrere andere Mitglieder des Collegium« verblieben jedoch dabei, daß ein Beitritt PirnaS zur gedachten Petition durch die Bei däll- »issr als geboten erscheine Eine in diesem Sinn» gehaltene Reso lution sand daun auch einstimmig» Annahme. - Eine andere zur Zeit lebbait besprochene Verkehrs-Angelegenheit betrifft dir Herstellung einer Pferdebahn von Schandau nach dem Großen Wasser fall, in welck^r Hinsicht die Garantien sür genügende Capital- deschassung bereits geboten fein sollen. ES heißt, daß die Fiuan- zirung des Unternehmens durch eine Bank in Dresden erfolgt, und daß alsdann Anldeilichrine auSgegeben werden. Kommt dir Ba» »ur Ausführung, so dürste die Frequenz de« gedachte» Pnnctr« der «ächfischea Schweiz, »eich« jetzt dnrch den fi arten Zng nach der EdmundSklamm wesentlich zu leiden hatte, rin» bedeutende Erhöhung erfahren. Actienbierbrauerei Meißner Felsenkeller zu Meißen. Ter Aussichtsralh wird der diesjährigen ordentlichen General-Versammlung, neben reichlichen Abschreibungen und Rück stellungen, die Vertheilung einer Dividende von 5 Proc. lgegcn 6 Proc. im Vorjahre) Vorschlägen. Ter letztjährige Gewinn beträgt 44 426 ./t »nd ist hinter dem vorjährige» nni 6810-st zurück- ebliebcn. Tie Verschrotung beziffert sich aus 23 308 hi und über- tieg die des Vorjahres um 1284 1,1. iß Drrüden, 10. November. Dresdner Papierfabrik. Die 32. ordeniliche Geiitral-Verjammluiig der vorgenannten Actien- geiellschast, welche beule iin Saale der Dresdner Kaufmannschaft, unter Bclheiliguiig von 17 Actionairen in Bcrtretnng von 276 Aktien uud Stimmen, abgehalteii wurde, genehmigte einstimmig und ohne Debatte de» Rechnungsabschluß sür 1800/Ol, sprach i» gleicher Weise die Entlastung der Verwaltungsorgane auS und erklärte ihr Einversländniß mit der vorgcichtagenen Gewinnvcrtheilung. Ten Verwaltungsorganen wurde schließlich auS der Mitte der Versamin- lung Tank und Anerkennung gezollt sür die im letzten Geschäfts jahre unter schwierige» Verhältnisse» erzielten besriedigeiideii Ergeb nisse. Vom grünen Tische konnte milgctbeilt werden, daß die Aus- sichten sür das lausende Geschäftsjahr mindestens nicht schlechter seien als i»i Vorjahre. — Tie aus 5', , Proc. (gegen 4',, Proe. im Vorjahre) sestgeietzte Dividende kann vom nächste» Sonnabend ab, außer im Comptoir der Gesellschaft, bei den Banksirinen George Meusel ch Co. in Dresden und Schirmer L Schlick in Leipzig erhoben werde». It.li.llck. Berlin, 10 November. In der ain 10. November d. I. im Consercnzsaale der Berliner Maschineiibau-Actien-Ge- sellschast vormals L. Schwartzkopss stattgesundenen Gencral- Verianiinlung der Aclionaire waren im Ganzen 2812 Stimme» mit einem Capital von I 687 200 .St vertreten. Bo» einer Verlesung deS Geschäftsberichts wurde Abstand genommen und dem Vorstände und Aussichtsralh unter Genehmigung der Bilanz uud Gewi»»- und Verlusircchiiuiig Entlastung ertheilt. Tie ausscheidenden Mitglieder des Aussichtsraths, Herr Justizratb Winterfeldt und Herr Mini- sterialdireclor Wcishaupt, wurden wiedrrgewählt. Tie auf 18 Proc. festgesetzte Dividende gelangt vom 20. November d. I. ab bei der Berliner Handels-GeseUichafl und den Herren Gebr. Echicklcr zur Auszahlung. *— Zur Wahl des Zinsfußes bei künftigen An- leibe». Ter „Reichsanzeiger" schreibt: „In der Tagespreise wird das nenerliche Sinken des Courses der dreiprocentigeu Reichsanleihe mit der angeblicheu Absicht der Reichsfinanzver- wallung i» Verbindung gebrächt, auch bei künftigen Auteihe- bcgebungen a» dem dreiprocentigeu Typus seslzuhalten. Es wird dabei aus die dein Etat der Reichsschuld sür 1802 03 beigegebene Tenkschrist über drn Geldbedarf zur Verzinsung der Reichsschuld Bezug genommen, in welcher bei der Peran- ichlaguug deS Zinjenbedarss sür die zur Zeit noch nicht reali- sirtcu Aiileihebeträge die Begebung 3 proe. Schuldverschreibungen zu Grunde gelegt sei. Ter betreffende Absatz der Tenkschrist lautet: „Das am 2. Januar und I. Juli zu verzinsende Schuldcapiial be zifferte sich am I. Octobcr 1801 aus 632 Ä7 700 Ta nicht »lit Sicherheit übersehen werde» kann, ob und in wie weit noch eine fernere Begebung 3'/, proc. Schuldverschreibungen erfolgen wird, so ist bei Ausstellung des Etats der Reichsschuld für 1802 03 davon ausgeaange», daß die »och offenen Anleihecredile sämmtlich durch Ausgabe 3 proe. Schuldverschreibungen zur Realisirung ge lange» werden." — Wie der Wortlaut ergiebt, bandelt es sich hier nicht um eine Bestimmung des künftigen Anleihetypus, sondern lediglich um eine Schätzung der Zinsenausgabe sür daS nächste Jahr. Ter bestehende» Hebung entsprechend schließt sich diese Ver anschlagung an das bei den letzte» Anleiheausgaben innegehailene Verfahren an. Ein wesentlich abweichendes Ergebniß würde sich übrigens auch bei Zugrundelegung eines hübercii Zinsfußes wegen d»S dadurch bedingten höheren Begebungscourjes nicht Herausstellen. — Welcher Anleibeiypus sür spätere Begebungen gewählt werden wird, kann der Natur der Sache »ach erst entschiede» werden,wenn solche nahe bevorstehen, da hierbei die jeweiligen Verhältnisse de« Geldmarktes Würdigung finden müssen." *— Die Reichsbank wird von de» miersreulichen Verhältnissen an der Börse so gut wie gar nicht berührt, die Anlagen habe» in den letzten Tagen abgenommen, der Metallvorrath hat sich weiter gehoben und die Notenrescrve ist in fernerer Zunahme begriffen; Metall- und Baarvorraih ist, wie wir schon neulich bervorhode», beträchtlich stärker wie im Vorjahr. Unter diesen Verhältnissen wäre die Bank ganz in der Lage, eine Tiscontcrniüßigung eintrelen zu lassen, da aber ersahrungsmäßig die Anforderungen im Tecember steige», so dürste wohl erst »ach Beginn des neuen Jahres und im Zusammenhang mit dem praßen Rückfluß von Geld, der sich stets im Januar einstellt, eine Herabsetzung des Bankzinsfußes er folgen. An den Fallimenten der letzten Zeit ist die Bank nicht betheiligt mit alleiniger Ausnahme der Zahlungseinstellung in Unna. Ter Besitzer der Firma Heinr. Herbrecht hatWechsel- sälschungen in umfangreichstem Maße betrieben und solche falschen Wechsel sind auch in den Besitz der Bank gelangt; von den Wechseln ist »in Theil völlig gefälscht, bei einem andern ist der Inhalt gefälscht, indem mit einer Geschicklichkeit sonder Gleichen die Zahlen beseitigt »nd dann neu eingeschrieben worden sind; auch dem scharfen Auge der Reichsbankbeoiiite» sind diese Fälschungen un erkennbar gewesen. lBerl. Börj.-Ztg.) In Folge von Vorstellungen einiger Handelskammern hat kürzlich das preußische Finanzministerium dem „Han». Eour." zu folge aus den Wunsch der Betdeiligten die Anordnung getroffen, daß in denjenigen Fälle», in welchen hinsichtlich der Zoli- tarifirung von Waaren von einer auf unzutreffender Aus- legniig der bestehenden Vorschriften gegründete» ständigen oder längeren Praxis der Anwendung eines zu niedrigen Zollsatzes abgegangen wird, den Vorsitzenden der betheiligten Handelskaininern und kauf männische» Corporation«» von der richtigen Tarisirung zu einem höhere» Zollsatz« mit lhunlicher Beschleunigung Nachricht gegeben werden soll, damit Schädigungen weiter Kreis, von Gewerbetreibenden vermieden werden. Bekanntlich haben dies« Benachrichtigungen bis- her nicht slatlgesunden, obwohl durch den mehisache» Uebergang zu einer andern Praxis in der Tarisirung Schädigungen der Impor teure gar nicht zu vermeiden waren und auch in der Thai häufig genug gelegentlich der vom BundeSrathe vorgenommeaen Ab änderungen des amtlichen Kaarenverzeichniffes zum Zolltarife vor gekommen find. "—Einführung der zweiten Stückgutclasse. Der ständige Ausichuß des preutztschen Landes-Eisenbahnraths hat nach dem „Berliner Activnair" in seiner letzten Sitzung den Be schlüssen der deutschen Eiscnbahn-Tariscoininiision zugestimmt, die dahin gehen, eine zweite Stückgutclaffe mit ermäßigtem Einheitssätze von 8 sür den Tonnenkilometer eiiizuführen sür Artikel, welche solche Frachtermäßigung notdwendig haben. Tie Artikel sind noch nicht genannt, sondern die Interessenten werden für die einzelne» da- Bedürsliiß liachzuweise» bade». Für Rohpriroleui», welches seit rsniger Zeit i» verschiedene» Orten im Elsaß am Fuße der Vogesen gesunden wird, wurden einstiuii'üg niedrige Ausnadmetariic besürworlet, ui» Le» Absatz nach de» Pelroleulii-Raifiuerien i» Mittel- und Norddciilschlaiid zu ermögliche». Tie Abstiininuiigc» des Ausschusses wurde» der Plcnarvcriammluiig des Laudes-Eiien- bahnrathS Anfang Tecember zur Beschlußfassung unterbreitet -rl>- Die elektrischen Straßenbahnen gewinnen immer mehr Boden; auch Europa verhalt sich nicht mehr so ablehnend, wie »och vor wenige» Indien. Mehrfach sind Versuche ii» Großen auch in Teutschland »»! der neue» BelriebSkrast gemacht worden uud überall waren die Ergebnisse der Versuche günstig sür den elektrische» Be trieb. Tie in der Hauptsache nicht erhebliche» Schwierigkeilen, welche der allgemeineren Einführung bis jetzt noch entgrgeiislehen, werde» i» adieiibarer Zeit auch uberwunde» sein. I» Amerika haben jetzt schon lü> Proeent von der Geiainimiänge der dortigen Straßenbadne» elektrische» Betrieb <4700 üi» vo» 15640 I»»0. In 150 Städte» findet man dort ichvn elektrische Straßenbahnen. Einen intereliaiiten Vergleich »brr die Kosien verschiedenartiger Betriebe hat Birmingham anfiellen Ionen. Tort beanspruchte der Pserde- beirieb 80 Proe., der Tampibelrieb 70 Proc. und der elektrisch« Betrieb 6«! Proc. der Belriebseinnahme. " Abzahlungen vo» Zoll- und Steuer-Crediten. Das Credilreglcment sagt, daß wenn der Treditnehmer den Ad- zoliliingStcnnin einmal versäumt, er dann den Anspruch auf fernere Credildewilligung verloren habe. Liese Bestimmung wird vielsach dabin ausgesaßt, daß ii.i Falle des einmaligen Veriäumnin»« Le« ZadlungSlkrmiues die Crediibewilligiing aushüren müsse. Die- er scheint unS irrig, denn wenn nur der Anspruch aus fernere EreLit- bewilligung verloren gebt, so ist damit nicht gesagt, daß die eiedit- dewilligende Behörde de» Credit unbedingt entziehen muß E« wird dabei lediglich daraus ankoinmea, welch« UrEche di» Termiaveriäumutß gehabt hat. Ergiebt sich all solch« der Eintritt finanziell« Ver legenheit oder der Mangel an kausinännischeni Credit überhaupt, dar» allerdings wird die crrditbewiUigende Behörde sich den Verlust des An- sprucheS ans fernere CreditbcwiUigung zu Nutze machen »nd den Creiit u ihrer eigenen Sicherheit zurückwciieu mügen und wird ihr Lies, da ie Mitglieder der creditbewilligenden Behörde persönlich sür etwaige Ausfälle bei der Credilirung haftbar sind, Niemand verargen können. — Hat die Terminversäniiinisj dagegen ihre Ursache i» Zufälligkeiten, bloßer Bergeßlichlei: oder »nlirdsarner Versäumnis deS Termins durch beausliagle Dritte, La»» wird die Credit be willigende Behörde den Verlust de? Anspruchs aus Creditbeioilligung nicht alSbald znm Anlaß der Credil-Enlziehuiig nehmen; jeden- falls aber mutz sie noch Len jetzt bestehenden Bestimmungen den, Creditnehmer eröffne». Laß ee den fraglichen Anspruch verloren habe und dir fernere Creditbewilligung daher hinsorl, trotz aller be- stellten Sicherheit, nur noch vo» dem Ennest»» der Behörde abhaage. Aber schon eine solche Eröffnung hat, abgesehen von bei» Verletzenden, das darin nach kansinännischrn Begriffen einem gut siluinen Geschäftshause gegenMher liegt, eine weittragende Bedeutung und kann — mißdeutet cker initzverslande» — zu großer Schädigung Desjenigen, au den, sie odrejsirt wird, Anlaß geben, namen:- lieh, wenn der AdreHat nicht eine einzelne Person, soudern st«? Gesellschaft irgend welcher Art oder ein industrielles, zahlrnid,- Personal hallendes Etablissement ist. Unseres Erachtens n>W daher die fragliche Bestimmung dahin lauten, daß den Ansprich aus Creditbewilligunp verliert, wer de» Zahlungstermin, abgesehen von einem entschuldbare» Versehe», versäumt. W versäumt dürste der Termin aber nicht sofort gelten, wenn der Zahlungstag ohne Zahlung verstriche», sonder» erst dann, wenn nicht Tag« daraus, »ach Eriuueruug, der Betrag gezahlt und die Versäuuiniß als entschuldbar »achgewiese!: wird. Besonders dann aber jvllle die Zahlungsfrist als iuuegeholte» gelten, wenn »achgewiese» würde, daß die Zahlung an die Reichsbank am Fälligkeilslag» lhatsächlich erfolgt ist. Biele Ereditiiehmer, namentlich solche, die hohen Eredit genießen, lassen die fällige» Beträge bekanntlich durch Dritte bei bei Reichsbank eiiizatilen. Soll nun die Beuachrilbiigung, daß dieses geschehen, rechtzeitig bei dem betrefienden Hauvtom!« cm- tresseu, so muß die Einzahlung schon mehrere Tage früher geschehen, und dadurch erwachsen bei hohen Suininr» erhebliche Zins verluste. Und doch kann es »nr daraus ankoinlnen, daß der Betrag sich ain Verfalltage in der Staat-cosse befindet, ob dies die Reichsbank- oder die Reichsstoats- oder die Regierungs-Haupt- oder die Hauptamts-Casje ist, dürste gleichgiltig und es nur nvthwendig sein, daß die Benachrichtigung von der stattgehabte» Einzahlung ivätefikns 3 Tage nach derselbe» an die verrechnende Cajie gelangt. Geschähe dies nicht, dann könnte die Kündigung deS Credits, bezw. die Eröffnung des Verlustes des Rechtes aus solchen auch »ach Ablauf von 3 Tagen ohne Nachthcil sür das fiscalische Intereste immer noch erfolgen. *— Der verhaftete Bankier Maaß wird gegen Caution keinesfalls entlassen. Tie Feststellung der Aktiven und Pastiven hat »och nicht erfolgen können, da die Bücher unordentlich geführt worden sind. *— Grusonwerk. Nach dein Bericht über das Geschäftsjahr 1800 01 betrug der Jahresumsatz l 1384 4M -L, von denen rund 7 778000 .st auf Kriegsmaterial und 3606000 .st auf Erzeugnis» sür die Eivilinduitrie entfalle». Ter Reingewinn beträgt 1 344 857 und läßt die Vertheilung einer Dividende von 10 Proc. zu. Tie Abschreibungen bettagen zusamme» H05 264 Tem Gebäude- Conio sind 737 437 zugesührt, bauptjächlich für den Bau des neuen Verwaltnugsgedäudes. Tie Modellkvslen sind mit 34 033 abgeschrieben, desgleichen die Koste» iür Palenle mit 25 178 -st und Vrrsuchstosten mit 177 508 .st Die restlichen zur Amortisation be stimmten Anschaffiinqskosten des Schießplatzes Tangerhütte betragen 102 801 ,/t, hierzu loiunit sür Mindcrbewerlhuug erworbener Forst bestände 27 066 ./t, zusammen l.30857 ,/t. von denen rund 33', Proeent mit 43 857 ./» abgeschrieben st id, so daß sür spätere Amortisation noch 78 OM -st verbleibt». Aus den in die letzie Bilanz eingestellten Aktivposten von 4M OM ./t für vor- ausbezahlte Patenlprümien sind 180000 ./t zur 'Verrechnung gebracht. Ter Verbrauch und die Erneuerung von Werk- zeugen, Coquillen und Formkaste» beanspruchte 531» 081 Gt Der hierin liegende Eoauilleil - Verschleiß belragt 114 008 ^t Die Zahl der in, letzten Geschäftsjahre dnrcstchniltlich beschäftigt ge- wesciien Beamten und Arbeiter beträgt 28.55. Ter Geschäfts- gang des letzten Bilanzjahres ivar im Allgemeine» recht dem«, digend. Sämmtliche Werkstätten waren in angestrengter Thätig- keil, und die Belrieb-sergebnisse sind deshalb auch in finanzieller Hinsicht günstiger als im letzlen Geschäitsjahre, trotz der laut des vorjährigen Geschäftsberichts statigehablen Lohnerhöhung und der unveriilcidlichen Einflüsse, welche die Preissteigerung der Rohmaterialien vom Jahre 1880 auf den Gewinn eines großen Theiles der im verslosfenen Geschäftsjahre zur Abliefe rung gelangten Erzeugnisse gehabt hat. Tie aus dem vorigen Geichästsjahre übrrnoinineiien Bestände an Austiägen aus Kriegs- material haben sich seit dem I. Juli auf rund 13 OM000 er höht. Ter größere Theil dieser Aufträge wird voraussichtlich im lausenden Geschäitsjahre zur Nbrechnuug gelangen. Der Bestand an Austrägen i» Aitikeln der Civiliildnslrie ist in oben a»geuebe»er Ziffer nicht enthalten. Ter Umsatz darin beträgt im ersten Viertel des begonnenen Geschäftsjahres nahezu dasselbe wie in dem gleiche» Zeitraum« des vorigen; es läßt sich auch im lausenden Jahre ein ähnlich guter Absatz wie i» dem abgeschlossene» GeschäslS- jahrr erwarte». T. Stadtanleihe in Cassel. Wie verlautet, wird die Stadt Caisel in nächster Zeit eine Anleihe vo» mehreren Millionen Mark zur Ausführung von größeren Baute» ausnehmen. Die Stadl hotte vor 1866 noch nicht einmal l Million Schulden, jetzt betragt die Schuld etwa 14 Millionen Mark; danpliächlich sind dafür grog- arlige Banwerke. Schulen. Schlachtlmus u. s. >v. ausgesähtt, edenio sind Wasser-, Gas und elektrische Anlagen erbaut. — Mit Rücksicht aus die Lage des Geldmarktes wird die Anleihe wahrscheinlich »tue vierproceiitige werden. *— Ei» Zollcuriosiim. Nachstehender Schriftwechsel, welcher kürzlich zwischen einem rheinischen Geichäslstreibcnden und dem kaiserlich deuljcten Consulat in Wien geführt worden ist, verdient weitere Verbreitung. Tas Schreiben des Geichäitstreibcnden laniet: „Hiermit gestatte ich mir, beiliegend eine Adreßkarte, sowie ein Reise-Avis meiner Firma, welche beiden Sachen ich auf meinen Geschäftsreisen stets mit mir führe, zu überreichen. Diese Karlen babe ich zu meinem großen Erstaunen laut beigesügter Zoll-Quittung in St. Margarethe» als Papierwaare» verzollen müssen, und erlaube ick, inir die bösliche Anfrage, ob die Zollbedürde in Oester reich berechtigt ist, für dergleichen Karten, welche, wie schon aus dem Indalt derselben hervorgebt, doch lediglich als Empfehlung bei der Kuiidschast Verwendung nnden, einen Zoll zu erheben und dem reisenden Publicum unnützen Aufenthalt, sowie überflüssige Belästigungen zu ver ursache». 'Nach meiner Ansicht kann dies »»möglich im Sinne des betreffende» Gesetzes liegen. Ich nehme bei dieser Gelegenheit Ver anlassung, mich über das Benedmen der betreffenden Zollbeamten in St. Margarethen bitter zu beschweren" u. s. w. Die Antwort der deutschen Coiiiularbedöcdein Wien besagt: „Wien, 3.November 1801. Ilire Beichwerde vom 1. v. M l)<tt mich veranlaßt, den Sachverhalt der k. k Finanz-Bezirks-Direction zu Feldkirch, als der dein Hoiiptzollamle St. Margarethen Vorgesetzten Behörde, zur Kennlniß zu bringen und um Abhilfe zu ertlichen. Die genaimlc Be hörde ldeitt mir nunmedr mit, daß über die Angelegenheit anläßlich einer Zeitungsnotiz Erhebungen gepflogen worden seien und daß das k. k. Finanzministerium die vorgenommene Verzollung der GeschästSkarten nach den bestehenden österreichischen Zoll- g,setzen für begründet erachtete Di» weiteren Erhebungen er- gäbe» nach der erwähnten Mittheilung keine Veranlassung, gegen den Zollbeamten vorzuaehen. Tie Beilagen Ihres be- zogenen Schreibens stelle ich mit dem Ersuchen zurück, das diesseits verauslagt« Porto von 10 C demnächst anher zu erstatten. Der kaiserliche Cvnsul o. Liebig? Die „Köln. Ztg." bemerkt dazu: Für die im Zuge be- sindltchen Handelsvertrogs-Perhaidlungen bildet diese unpw»bliche Zollenlicheidung ein gewiß schätzbares Material! Das schreiben des kaner'ichen Coni'ulats giebr zugleich zu dem schon früher einmal aus adnlickiem Grunde geäußerten Wunsche Anlaß, di» deutschen Consulalk so z» stellen, daß sie 10 sür Briefporto sich von deutsche» ReichSongehürigen nicht besonder« eiasenden zu lassen brauchen! lieber das Vermögen der sallitrn Bonsfirma Heinrich Herbrechl in Unna ist nuninedr da« Concursversahren eröffnet und Herr Rechtsanwalt Lueg als Couc»r«v»rwalter ernannt. Den Passiven in Hobe von annähernd 1 Million Mark sieden verhältniß- mäßig wenig ausslekende Forderungen grg»»üd«r, so daß sür di« Gläubiger noch nicht einmal 5 Proc. in der Masse liege». Der große Grund- und Gedäudebesitz der Firma, welch» allein in Unna über 2M Morgen Acker »ad v»idr«, sokvi« es« >»i»hl höchst werthvoll» Hörner besitzt. ist sch»a seit Jahr«, tot»!
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