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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920324025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892032402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892032402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-03
- Tag1892-03-24
- Monat1892-03
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2034 spondeuz, welche der mit den officiösen Kreisen in Berbindung liebenden „Diisseld. Z tg." aus Berlin „von hochgeschätzter Teile" zügeln. Der Eindruck des Rücktrittes dieses Cnltus- miiiisters sei: „Lhn' »ine Thrän' im Auge Läßt man von hinnen ihn!" Der Graf habe sich durch eine Kraslproduction großen Etiles dauernd in Gunst setze» wollen, sei damit aber ge- sel,eitert. In RegierungSkreisc» sei gleich beim Amtsantritte des neuen Ministers ein großes Mißbehagen ihm gegenüber ausgetreten, da „die Lösung der gcsammten zveiaten und culturellen Zeitsragen tcmvnslrativ in der Tasche des Eultiisministeriums berumgeiragcn" wurde Während Gras Zedlitz sich mit einer großen Zuversicht dem Mon archen gegenüber sür die Durchführung seiner Pläne ver pflichtete, sehlte eS »och vor der cumulativen Unterzeich- iuing des Entwurfs schon nicht an gewichtigen Bedenken »n Schooße der Regierung, Dem gegenüber vertrat Gras Zeulitz den Sieg seiner Sache mit einer derartigen naiven Selbstübrrzeugtheit. daß ältere, erfahrene Staats niänner cs sür ratksam hielten, in ruhiger Abwartung der Dinge den Herrn Grafen sich seine Ernüchterung bolen zu lauen. Dieselbe blieb nicht aus, Tie Anspielung des Herrn v Bennigsen im Reichstage siel wie eine Bombe unter die Zedlitz'ichcn Zirkel Der Herr Gras war über die Bennigsen'sche Drohung, Himer welcher er viel Schlimmeres noch vermuthete, außer sich, und Eingeweihte wissen, daß eS in jenen Tagen gut war, daß Graf Zetzlitz nur Ressortminister und nicht Präsident und Kanzler war. Nach eifrigen Berathschlagungen privater Natur zwischen dem Herrn Reichskanzler und dem Grasen Zedlitz wurde kann im preußischen Abgeordneten- bansc der noch in Aller Gedächtniß lebende „kriegerische Ton" angeschlagen, der dem Hasse vollends den Boden ansschlug. Es sielen die in der Hitze deS Gefechtes (vielleicht!) entschuld baren Ausdrücke vom Atheismus und vom Ehristenthum, Gras Zedlitz verfiel ganz und gar in die Zeit seiner eavallcristischen Lergangenbeit und suchte per Hieb und per Stoß einen Gegner in den Sand zu Wersen, An maßgebender Stelle habe man indeß nicht den Wunsch gehabt, mit Hilfe eines ParlamentSconslicteS in den Hasen der allein selig machenden BolkSbilknngSscligkcit ;» gelangen. Man winkte ab DaS war in der Zeit, als die Namen von drei Ministern und einem Oberpräsiteiite» genannt wurden, denen in der Zetlitz'schen Atmosphäre unheimlich würde, — aber in dem engeren Kreise der Eingeweihten war eS damals schon nickt mehr zweifelhaft, daß die Tage des CultuSministerS gezählt seien: O-ros Zedlitz war schon in dem Augenblicke ein verlorener Mann, als inan darüber im Klaren mar, das, er nicht der erhoffte Bolks- schnlincssias sei: die vergeblich von der „Germania" und von der „Kien,Heilung»".Presse bekänivtte, weit um sich greifende Er regung LeS bürgerlichen Liberalismus glaubte Graf Zedlitz durch eine schneidige und doch schrittweise lioiniinssioiisberathung, wahrend welcher mit unverwüstlicher Liebenswürdigkeit und Boiihominie alle nicht klerikal-conservativen Anträge bachab ge schielt wurden, ganz >>a» a peu einschläsern zu könne». Pier aber lauschte sich der Minister abermals in seinen diplomatischen Ber chuungen, und als endlich der l7. März zum Rronrathe und zu den misnuuthige» Aeußeruuge» Sr. Majestät des Königs führte — da schloß sich einsach die Kette der Hehischläge. Jrrthünier und ,.M'ßve>f«ä»d»isi>", an denen daS Ministerium Zedlitz so sehr ge krankt, Se. Majestät der Kaiser und König machten vor versa»,- melteu Raiben der Krone, gereizt durch eine allzu lebhafte Ent wendung tes EultusiniuijterS. in drnsii'chcr Weise dein Unmuthe über gewiste versehlte Eombtnationen Lust. Im Kronrath» lauschte man der Scene mit kaum verhehltem inneren Behagen, den» den alteren Cabinetsmitgliedern sprach Se, Majestät aus dem Herzen, und sie hatten sich niemals im Zweifel darüber befunden, daß sich die Zedlitz'schen Neccpte eher für landwirlhschostliche al» sür Schul zwecke eigneten. * Die klerikale „Köln. VolkSzkg," veröffentlicht einige „StimninngSberichte", in deren einem sich solgrude bösartige Bemerkungen sinken: Gewiß steht unS in Zukunft noch ein Cnlturkamps bevor, denn die mittelparieilichen und liberale» Elemente werden ihren Kamps gegen die Kirche ja nicht ausqeben: aber vor dem nächsten große» Kriege macht man keine» Eulturkamps mehr. Für diese große Katastrophe mck.t man ja gerade jetzt alles zusainmenzusassen, so daß wiederLaprivt'- scheu BesühnungSpolltik di» vollste Berechtigung zuerlennen müsse». DaS Vaterland wird in diesem EntscheidungSkampse alle sein» Söhne nöthig haben: deshalb sucht man vorher da» Trennende zu verwischen, und der neue Eulturkamps wird sicher nicht früher beginnen als >ack> dre Beendigung des nächsten siegreichen Krieges. Wer sich in Berliner politischen und diplomatischen Kreisen auch nur oberflächlich beweg! Kat, wird diese Anschaltung überall vertreten gesunden haben. Selbst der heißblütigste „evongelstche Biindler" sagt offen, daß der Staat erst nach einem siegreiche» Kriege die Macht Iiabe und e« wagen dürfe, den KatholiciSmuS »ieder- »werfen, weck» nöthig, mit Gewaltmitteln. Gegen- wärlta sei eS die Ausgabe aller Patrioten, die BaterlatthSlieb« in allen Kreise» anzuworne» und zu stärken. Tw „Kölnische VolkSzeitung" hat indeß offenbar eine Empfindung dafür, daß mit diesen perfiden Andeutungen verständigen katholischen Lesern denn doch zu viel zugemuthet wird, und sie fügt hinzu: Air haben dir Aeußerungen mehrerer Berliner Berichterstatter über die gegenwärtige Krisis abgedruckt. Dieselben sind eben als Stimmungsbertchte zu betrachten. Wir möchten daher nicht jede einzeln« Wendung vertrete». Der Grundgedanke, daß man dem Unberechenbaren gegeuiidrrsteht, ist zweifellos richtig. Ja einer solchen Situation, die sich schwerlich von heute aus morgen kiärt, sondern voraussichtlich von längerer Dauer ist, kann man di« Dinge nicht kühl und ruhig genug betrachten. Das empfiehlt licki namentlich für die LentrumSpartri, aus deren Kosten ja ohne Frage zunächst die Wendung erfolgt ist, ohne daß aber vor der Hand nach Loge unserer innerpolitischen Verhältnisse und auch der äußeren Pvlilil eine entschiedene Wendung gegen die Centruins- partei erfolgen könnte. In einer solche» Lage sammelt man sich und hält sich aus Alles gefaßt. Gerade inmitten einer Zerfahrenheit, wie sie jetzt für Jedermann erkennbar in Berlin zu Tage getreten ist, wird diejenige Partei am weitesten kommen und zugleich dem Gemein wohl am besten dienen, welche kaltes Blut und ruhige Nerven be wahrt, und sich ebenso fern von Optimismus hält, der in der Politik niemals am Platze ist, wie von Pessimismus, der verbittert und lähmt. Damit sind auch wir ganz einverstanden. Die CcntrumS- partei ihrerseits hat um so mehr Grund, die Situation so anzuscbcn, da die katholische Bevölkerung mit der preußischen BolkSschulc ganz zufrieden sein kann und daher sür den Zedlitz'schen Entwurf schwerlich den heiße» Eiser empfand, wie die Agitatoren der Partei. * München, 23. März. Zur Kanzlcrkrisc melden die „Neuesten Nachr." auf Grund von Erkuntiguligen, daß die bayerischen maßgebende» politischen .Kreise sie sehr ernst nehmen. Ihre Entstehung und ihr Verlauf sei nebelbast und unbegreiflich. Die hochgradige Täuschung beider Minister über die Wirkung der Schulgesetzvorlage und die starre Hal tung der conscrvativ klerikalen Mehrheit habe die Absicht des Grasen Zedlitz, den Entwurf nach der erste» AuSschußlesung nmzuarbeiten, vereitelt. Die Krise sei sür die Parteidilrung im Reichstage und preußischen Landtage folgenschwer. Das stark enttäuschte Ecntrum werte §ur Opposition übergebe», wodurch die Bildung einer zuverlässigen Mehrheit sür die Regierung fraglich werde. DaS Scheiden Caprivi'S würde» die be freundeten Mächte und Bundesstaaten auf daS Lebhafteste bedauern. Caprivi'S Bleiben werde noch immer erhofft, dock gelte als eventueller Nachfolger Waldersce trotz der Ein Wendung gegen ihn, daß er als GeneralstabSosficier die äußere Politik lediglich vom rein militairischen Standpunkte betrachte. Leipzig, 24 März. * Der Reichstag wird, da der Schluß der Session am Dienstag, spätestens Mittwoch nächster Woche scsistclit, ein ansehnliches, zum Tbeil bereits zicnilich weit gefördertes Material zurücklaffe». Von Regierungsvorlagen werden die Gesetzentwürfe über Bestrafung des Sklavenhandels, über den Ebeckverlchr, über die Immunität der Abgeordneten, über Bekämpsung der Trunksucht und der llnsittlickkeit, über de» Verratd militairischer Geheimnisse und vielleicht auch der jenige über de» Belagerungszustand in Elsaß-Lothringen un erledigt bleiben. Der in der EommissionSberatbilng begriffene Gesetzentwurf über die Immunität der Abgeordnete» dürfte seine praktische Wichtigkeit verlieren, da allem Anschein »ach die bedenklichen Erfahrungen, die man mit den langen Ver tagungen gemacht, von der Wiederholung dieses Versuchs in Zukunft abbalten werden. Von den zahlreichen Anträgen aus dem Hause werden u. A. die Börsenanträge un erledigt bleiben. Es wäre wünschenSwertb gewesen, eine Verhandlung darüber im Reichstag herbcizuführen, indesseil ist die Regierung bereits i» einer Unter suchung und Vorbereitung für eine zweckmäßige Reform be griffen, und man wird sür die nächste Session eine Vorlage über den Gegenstand erwarten dürfe». Unerledigt geblieben ist seiner, auf daö eigene Begehren der Eeiitrumspartei, der Iesuitenantrag. Ucber einen von deutschsreisinniger Seite eiiigebrachle» Gesetzentwurf über die Verhältnisse eingetragener Berufsvereine ist soeben ein umfangreicher EommissionSbcricht erschienen, der aber auch schwerlich mehr zur Erledigung ge langen wird. Auch der deutschfreisiiiiiige Gesetzeulwurf zur Sicherung der Geheimhaltung der Abstimmung bei den Reichs «agswablcn ist in der Commission durchberathen, wird aber ebenfalls schwerlich mehr zur Erledigung kommen. Dasselbe gilt von dem conservativen Heimstältengesetzeiitwurs. * Zn der Eonimission für die Berathung der W elfen- fondSvorlage ist die national liberale Fraction durch die Abgg. I>r. Friedberg, vr. Krause, vi. Sattler und Tannen vertrete». Vorsitzender ist der Abg. Brandenburg (Ecntrum). Die Eonimission wird ihre Arbeiten in den nächsten Tagen beginnen. * DaS Ecntrum soll bereit sein, die vielbesprochene Kreuzercorvette L (erste Rate 2 Millionen Mark) in der dritten Lesung des Etats zu bewilligen. In zweiter Lesung war dies« Forderung bekanntlich, dem Antrag der Budgetcommissiou entsprechend, gegen die Conservativen, die ReichSpartei und die Mehrzahl der Nationallibrralen ad- gelehnt worden, das Centrum gab indessen zu verstehen, daß es sich die Sache sür die dritte Lesung noch einmal überlegen werde. Inzwischen sind nun die großen Ereignisse eiogetreteo, welche auf die Stellung und Haltung de» Crotrum» von be deutender Rückwirkung sein müssen. Gleichwohl besteht Geneigtheit, die Forderung zu bewilligen. DaS Eentrnm hält e« offenbar für zweckmäßig, seine Abschweukung in die Opposition nicht gar zu plötzlich und unvermittelt zu vollziehen. * Mit dem 1. April d. I. trete» bekanntlich die meisten Bestimmungen der GcwcrbevrkiiungSiivvcUe vom I. Juni 189l in Kraft, darunter auch die aus die Arbeitsbücher bezüg lichen. Die letzteren sind gegenüber den gegenwärtig zu Recht bestehenden Vorschriften mehrfach abgcändert worden. Es ist deshalb nothwendig, daß die Arbeitgeber für sämmtliche minderjährigen Arbeiter, die nach dem Gesetze Arbeitsbücher haben müssen, diese in der neu vorgcschriebenen Ausführung auSstellen. Die Arbeitsbücher müssen vom 1. April d. I. ab u. A neben dem Namen deS Arbeiters, Ort, Jahr und Tag seiner Geburt, welche auch bisher schon verlangt wurden, den Namen und letzten Wohnort seine» VaterS oder Vormundes enthalten. * Dem Vernehmen nach dürfte schon in der nächsten Sitzung deS BiindeörathS über die Errichtung einer Com mission für Arbeiterstatistik Beschluß gefaßt werden. Bekanntlich ist dem BunteSratbe ein Regulativ sür diese Commission zur Beschlußfassung unterbreitet worden. So bald dasselbe Annadme gesunde» hat, steht nichts im Wege, die nötbigcn Schritte zur Bildung der Commission für Arbeiterstatistik zu »»lernehmcii. Außer de» vom BundeS- ralb ernannten fünf Mitgliedern, sowie einem Vertreter des Kaiserlichen Statistischen Amtes sollen in der Commission auch sechs von« Reichstage erwählte Mitglieder sitzen. Wenn die Letzteren nicht, noch vor Schluß der gegenwärtigen Session gewählt würden, so würde die Znsammcnsetzilng der Com mission für Arbeiterstatistik schon auS diesem formellen Grunde erst im Herbst des lausenden Jahres vor sich gehen können. * Die Mittheilung, daß die diesjährige Veranlagung der Einkommensteuer in Preußen ei» Mehrauskommen von etwa 40 Millionen in Aussicht stellt, trifft, wie die „Politischen Nachrichten" aus zuverlässigster Quelle erfahren, im Wesentlichen zu. ES ergiebt dies ein PluS von nahezu 55 Proccnl und außer dem für die Bedeckung der Staats auSgaben in dem Etat für l892/93 eingestellten Betrage von 7 Millionen einen für anderweite Zwecke verfügbaren Betrag von 33 Millionen Mark. Nach den Absichten der StaatS- rcgierung sollten davon zunächst 9 Millionen Mark für Zwecke der Volksschule verfügbar gemacht werden. Ob dieser Plan weiter verfolgt wird, stebt dahin. Jeden falls aber würden noch immer 24 Millionen Mark für Zwecke der Communatsteuerrcsorm übrig bleiben. Unter Zurechnung der Uebcrwcisungsbeträge au- der lex Uueue stellen sich daher die zur Deckung deS Ausfalls an Grund- »nd Gcbäudestcuer verfügbaren Beträge auf rund 50 Millio nen Mark. Es würde» somit noch über 20 Millionen Mark DeckungSmittcl zu beschaffe» sein, wenn die ganze Grund- imd Gebäudcsteuer als Staatsstcucr aufgegeben werden soll. Zur Beschaffung dieser Summe bietet sich, wenn, wie anzu- nehmen, die Gewerbesteuer als Staatssteuer, vielleicht mit einer Aciiderung, bcibebaUen werden soll, lediglich die Svn- derbelastung des jundirtc» Einkommens auS Grundbesitz undCa- pitalvermögen. Die dahin gehende Ergänzung des Einkommen steuergesetzes soll in Angriff genommen werden, sobald sich aus Grund der jetzigen Veranlagung die Höhe deS Gesammt- auskommcnS aus dieser EinkommciiqueUe wenigstcliS anuähcrnd übersehen läßt. Tan» wird sich auch erst ein Urtbeil darüber gewinnen lassen, ob eine der höheren Stencrkrast deS sun- dirten Einkommens gegenüber demjenigen auS Arbeitsverdienst entsprechende Sonderstellung des ersteren einen solchen Ertrag zu liefern vermag, wie er zur Durchführung deS Planes, von StaatSwegen aus die ganze Grund- und Grbäudesteuer zu verzichten, erforderlich sein würde. Daß eS im Interesse einer wirklich befriedigenden, aus lange Zeit vorhaltenden Reform der Bestcucruiig in Staat und Gemeinden im höchsten Grade erwünscht wäre, wenn die Grund- und Gebäudcsteuer ganz aus der Reibe der SlaatSsteuern gestrichen werden löniite, ist selbstverständlich. * Der Kaiser bat laut der „Schlesischen Zeitung" 45» 000 sür die schlesischen Handwebcr bewilligt, vornehm lich zur Beschaffung besserer Wcbstühle. * Ein Berliner Blatt batte sich auS Nord sch leSwig »iclden lassen, daß in letzter Zeit eine auffallend große An zahl Ausweisungen aus NordfchleSwig erfolgt sei und daß jetzt überhaupt wieder viel schärfer porgegangen werde. Tie Meldung ist, wie man auS Berlin schreibt, in jeder Beziehung unbegründet. Gegen die dänische Bevöl kerung NordschlcöwigS wird in letzter Zeit in keiner Weise scharfer mit AuSweisungSniaßregeln vorgegangen als in k» I Vorjahren. Es sind weder allgemeine Anweisungen in dies» I Richtung ergangen, noch hat die Zabl der Ausweisungen i« folge strengerer Handhabung der bestehenden Grundsätze genommen. * Au- Weimar wird un- geschrieben: Äm weimarische, Landtage haben elf Abgeordnete den selbstständigen Aulrrz eingebracht: „die Regierung zu ersuchen, bei Vorlage t« Steuergesetzes sür die Finanzprriodr l893/95 als Normal- satz für die Sleucrdcgression 4 Proc. bei einem Einkommen von 100 000^ anzunehnicn und dieselbe so zu gestalten, dq sich die Steuersätze sür die Einkommen zwischen 9000 n«r 100 000 ^ annähernd gleichmäßig in angemessenen Stufe» bis 4 Proc. steigern". Es soll damit der jetzige Zustam beseitigt werden, wonach jede- Einkommen von 9000 »tei beliebig melir mit nur 3 Proc. zu versteuern ist. — Eu, weiterer selbstständiger Antrag geht dahin: „bei der Reick« regierung, bezw bei», BnndeSrathe die Regelung deS ze sammten GesinderechtS durch das bürgerliche Gesetzbuch u> Anregung zu bringen, im Falle der Unerreichbarkeit dieser Ziele« aber mit de» übrigen zum ObcrlandeSgerichtSbezirl, Jena gehörigen Staaten u»ter Wahrung der Grundprincixiu der geltenden Gesindeordnung einen neuen Entwurf zu einer solchen zu schaffen". Zu letzterem Anträge darf bemerli werden, daß daS Gesiiidewcf'kii nirgends so im Argen liegt, wie gerade in den thüringischen Kleinstaaten. * Die Hamburger Finanzdeputation veröffentlicht gegenüber ber Darstellung in dem Jahresbericht der „Hamburg Amerikanischen Packetfatirt-Actiengescllschast" eine Klarste!!»^ der Verhältnisse bei dein Hafenbau in Cuxhaven, i» welcher eS lxißt: Die Unternehmer waren verpflichtet, d« erstc» Hafenkops im Sommer I89l fertig zu stellen, könnt« aber wegen eines Wracks des gefunkene» Dampfers „Plebessi', welcher nicht zu entfernen war, dieser Verpflichtung »ich Nachkommen. Die Fertigstellung deS erwähnten Hafrnlheilck müßte daher bis zum Jahre 1892 hinauSgeschovrn Werder In der Erklärung wird schließlich betont, daß die auSführente Behörde keine Schuld treffe, daß die Verzögerung viflmehi lediglich einer „b'orce mezjoure" zuzuschreiben sei. * Der PetitionSauSschuß der bayerischen Kammer der Abgeordneten lehnte gegen die Stimme deS Abgeordneter. Kn bi eine Petition a»S 23 Städte» der Pfalz ab, ei» achtes VolkSschuljabr obligatorisch eiozusühren, m»ü Wegsall der Sonntagsschulen und der Christenlehre. Ter EultuSministcr hob hervor, ein 13jährigeS Kind wäre iu tn Landwirtbschast schon recht brauchbar. Bayern treibe ater vorwiegend Landwirtbschast. Die Stadtkinder könnten aber facultativ im siebenten Schuljahre auf dir Entlassung vn zichten. Ten Städten das Privilegium eine- achten Echu! fahreS einzuräumen, sei angängig. Die Volksschule dürfe der Gemeinde allein nicht in die Hände gegeben werden. Tu SoniitagSschule ohne Christenlehre sei undenkbar. * Die bayerische LandtagSsrssion ist bis zum l4. Mb verlängert worden. Die Nachtragssorderung deS Krieg» Ministers sür den Militairctat 1891/92 beträgt 1 072 338 .« » « * Der österreichische Unterrichtsminist er vr. v. Gautsch hat in Böhmen die Abhaltung von Gedenk feiern zu Ehren von AmoS ComeniuS verboten. Ä mochte ibn dabei die Erwägung leiten, daß mit dem Name« „Koinenöky" in Oesterreich bisher nur Kundgebungen gegen die Deutschen verbunden waren, wie auch die i» Wien eingerichtete czechischc Schule „KomenSky-Schule' beißt. Seltsamer Weife betrachten die Crechen den große» Schulmann ComeniuS, der ja ein Böhme war, »lt einen Vorkämpfer der czechischc» Sprache, obwohl der selbe jeder,falls besser lateinisch als czechisch schrieb. Tat Verbot der Feier bleibt aber trotzdem eine der Unbegreiflich leiten, wie sie in Oesterreich so häufig sind; eS ist aut unklug, weil e» der politischen Agitation in Böhmen Bor schuh leistet. Im Prager Landtage wurde bereit» interprllin, im Prager Stadtralhe wurde offen erklärt, daß der Gedenk tag trotz deS Verbote» de» UnterrichtSministerS al» Feiettrz an allen Schulen gefeiert werde, und die „Narodoi List«' fordern daS gesammte böhmische Volk auf, sich der Bcrort- nung nickt zu fügen. Es unterliegt auch keinem Zweifel, daj gerade in Böhmen dir ComeniuSfeier besonder- großartiz werden wird. ES v'erlaulet auch, daß seiten» der czechisch« Studenten die Absendung eine- in französischer Sprache ab gefaßten Telegramms an den deutschen Kaiser beschloss« wurde, in welchem diesem der Dank ausgesprochen wert« soll, daß der preußische UnterrichtSmiuister den Schulbehörde» die würdige Begehung der ComeniuSfeier an» Herz gelegt hat * In der ungarischen Reichst aaSsitz ung am Mm wock ereignete sich ein peinlicher Zwischenfall. Der Ab geordnete Karl EotvöS von der Unabhängigkeit-Partei hallt als Einreicher de» Adressencntwurfr« seiner Partei da« Schlußwort. Er sagte dabei, der verstorbene Iuliu» Andrasß, Kel-ren wir also jetzt zu Felicie zurück, die in einer fieber- basten Aufregung der Wiede,kekr idrer Gesellschafterin ent- gegensah, dir in eigener Angelegenheit, wie sie gesagt, einen wichtigen Gang zu machen batte. Tie junge grau ging von ihrem offenen Schreibtisch zum Fenster, von da zurück; immer wieder suchte sie in den ein zelnen Fächern mit fieberhafter Hast, ohne aber zu finden, Ma nsch vor wenigen Tagen in ihrem Besitz gewesen war. Das Kästchen, in dem sie ihre wichtigsten Papiere und ihren Schmuck ausbewahrtc, war spurlos verschwunden; sie entsanii sich genau, eS noch vor wenig Tagen an dem ge wöhnlichen Orte gesehen zu haben. Gerade mit Paula hatte sie »eck deshalb vor Kurzem einen kleinen Disput. Die (KeseUfchastcrin hielt nämlich den fast stet» offenen Schreib tisch zur Aufbewahrung so wichtiger Docuinente nicht für geeignet und in ihrer oft zu Tage tretenden Menscheiiver- achtung batte sie sogar auf die Möglichkeit eines Diebstahls biiigewiefen, den Felice lachend als absolut unmöglich bin- gcstcllt, da ja außer ihnen Beiden nur noch Rudolf und Nora, da» Dietislmädchen und ein vor kurzer Zeit von Rudolf angenommener Diener die Wobnung betrat. Jetzt aber stand das Factum eine» DiebstaklS fest, und wenn auch Felicie an die daraus möglicherweise resultirende» Folgen nicht im Entferntesten dacht«, sonder» den Diebstahl ikreS werlbvolleit Schmucke» al» das leitende Motiv ansah, so war ibr doch der Verlust ihrer Papiere sehr schmerzlick, und ein bange», unheimliche», unsichere» Gefühl beschlich sie bei dem Gcdanlkii. daß sie jetzt durch nicht» beweisen konnte, die recht mäßige Geinaylin deS Baron» Rudolf v. Sternau zu sein, wie sie durch den Verlust ihrer anderen LcgitimationSpapierc auch der Behörde gegenüber in eine schwierige Lage kommen konnte, wenn nickt Rudolf mit seinem Einfluß und seiner ihr verpfändeten Ehre sür sie eintrat. Sie bereute e» jetzt bitter, daß sie nicht, wie Nora eS gewollt, ihr jene Documcntc zur Ausbewabrung übergeben batte; ein gewisse», nicht ganz zum Bewußtsein kommendes Mißtrauen gegen die schöne Schwester ihre» Gatten halte sic daran gebindert. Was würde Nora, was Rudolf dazu sagen, wenn sie ihnen ihren Verlust klagte, wenn sie die notdwcndigen Schritte zur Wiedererlangung der Papiere und de» Schmucke» einlcitcn und dabei, wie Dicö unerläßlich war, ihr Gcheimniß enthülle» mußte'?! Nora und Rudolf halten Beide einen ganz kurzen Termin sestgestcllt. den sie noch innehaltcn mußten, eke sie den Ellern und der Welt gegenüber die Wahrheit verkündeten, um damit die immer peinlicher werdende Lage der jungen Frau zu beenden, aber tiefer — batten die Geschwister ernst und fest behaupiel — mußte absolut innegehalten werden, und Felicie wollte sick darein fügen. Trat sie jetzt» in Folge de« Diebstahl«, mit der Wahrheit heraus, bandelte sie allein, ohne di« Hilfe Rudolfs in An spruch zu nehmen, dann standen ibr Kämpfe, Widerwärtig keiten in Aussicht, denen sich di« junge Frau nicht gewachsen fühlte und die ihr jetzt, wo ihr Rudolf entfremdet war, doppelt schwer erschienen. Was sollte sie beginnen? Sie sehnte Nora herbei, und doch fürchtet« sie deren Borwürfe, die der armen, ahnungs losen jungen Frau ganz gerechtfertigt erschienen; sie wagte nicht, Rudolf, den sie erwartete, den Diebstahl mitzutheilen, da sie seine Heftigkeit fürchtete, und doch verlangte sie nach seinem Ratbe, seiner Hilfe, wie sie sich darnach sehnte, aus seine» Augen die Beruhigung zu lesen, daß er sie noch liebte und sür ihr Glück Opfer zu bringen bereit sei. Nock nie war sich die junge Frau so einsam, so rath- und fassungslos ei-schienen, wie »i diesem Augenblicke. Endlich, nach stundenlanger Pein kebrte Fräulein Schirmer wieder; sie war sehr bleich, aber aus dem llngcn und sanften Gesichte lag ein befriedigter Ausdruck, als sie ,n daS Zimmer Felicien'S trat, die zitternd vor Erregung eilig auf sie zutrat, indem sie hastig die Frage hervorftieß: „Paula, habe» Sie den Kasten in Verwahrung genommen? Sie wissen, wie wichtig mir der Inhalt ist." Fräulein Schirmer konnte rin tiefe» Erschrecken nicht ver bergen, rin blitzähnliches Leuchten ging auS ihren Augen, um die Mundwinkel zuckte es. „Der Kasten stand noch vorgestern hier, an seinem alten Orte", sagte sie hastig, Baroneffe Nora hat noch mit dem Schlosse gespielt". „Jetzt ist er fort und mit ihm meine Brillanten und meine wichtigsten Papiere", klang eS tonlos von Felicien'S Lippen, die bleich und angstvoll vor sich hinstarrte, ohne die Unruhe ihrer Gesellschafterin zu bemerken. „Helfen, ratbe» Sie mir, Paula: die Papiere sind für mich unersetzlich; die Brillanten rcpräsentiren rin Vermögen! Was soll ich thua, da ich Rudolf nickt compromittiren, unser Gehcimniß noch nickt entbüllcn darf?" „Den Diebstadl de» Kasten» sofort der Behörde anzeiaen", meinte Fräulein Schirmer aufgeregt, indem eine rasche Rötb« über ibr sonst so bleiche« Antlitz flog. „Sie sind die« mir und auch den Dienstboten im Hause schuldig; nehmen sie keine Rücksicht auf Herrn v. Sternau; entdecken Sie sich dem Beamten, der Ihr Geheimniß treu bewahren muß. Vielleicht ist es gut, wenn Sir sich Jemandem anvrrtraurn, der Ihne» bcistebrn kann. Soll ich die nothwrndigen Schritte thun, gnädige Frau?" Sie batte rascher, lebhafter als sonst gesprochen. Röthe und Bläffe wechselten auf ihren Wangen; eine geheime Sorge sprach au» ihren Augen, di« unruhig durch daS Zimmer flogen. „Womit soll ich denn meine Aussage beweisen?" warf Felicie ausweinend ein, „o, Paula, warum Hab« ich den Rath Nora'S nicht befolgt und ihr die Papiere übergeben, warum nicht auf Sie gehört, liebe Schirmer, als Sie mich davor warnten, den Kasten den Blicken Anderer preiSzugcben? Man wird mich, die Ausländerin, die jetzt keine Beweise für ihre Rechte hat. als Abenteurerin betrachten, wenn nicht Rudolf da» Schweigen bricht und mir seine Hilfe leibt. Paula, sehen Sie nicht so starr, so trostlos au»; helfen Sie mir aus meiner Sorge, ich weiß. Sie meinen eS treu und gut mit mir." Paula zog in einer ihr sonst ganz fremden leidenschaft liche» Erregung die Hand der jungen Frau an ihre Lippen: „Dank sür ihre Worte", sagte sie leise und innig, „nicht wahr, Sie zweifeln nicht an mir und glauben, daß ich Ihnen ganz ergeben bin; kein Funke de» Mißtrauen» gegen mich ist in Ihnen aufgetaucht. Sic haben das Vertrauen zu mir nicht verloren? O, gnädige Frau, der Fluch der Abhängigkeit, der Dienstbarkeit wird gerade in einem solchen Falle, wie der Ihrige, fühlbar, wen» nicht zwischen Herrin und Dienerin volles Vertraue» herrscht." Felicie begriff erst jetzt, was Paula gefürchtet und sie so sonderbar gestimmt hatte. Ein flüchtige- Lächeln flog über das reizende, aber bleiche Antlitz Felicien'S, und sanft über die Wangen Paula s streichend, meinte sie herzlich: „Ebenso gut. wie Ihnen, könnte ich mir selbst einen Diebstahl Zutrauen! Meine liebe Paula, so viel Menschenkennlniß besitze ich doch, um an Ihne» nicht zu zweifeln, obgleich" — setzte sie mit einem schweren Athcmzuge hinzu — „ich mich oft getäuscht, bitter getäuscht habe." „Soll ick ,u Baroneffe Nora fahren und ibr Mitthriluug von dem Geschehenen macken?" fragte Fräulein Schirmer rasch. „Dir müssen handeln, gnädige Frau, ehr die Diebe ihren Raub in'Sicherheit gebracht baden, oder gestatten Sie mir. für Sie zu handeln? Dir Diamanten müssen und werden sich finden, der Kasten ist leicht zu kennzeichnen." „Und meine Papiere, Paula? Erft jetzt erkenne ich die ganze, volle Wichtigkeit derselben an; sie sind vielleicht wich tiger al« Gold und Edelstein." Fräulein Schirmer wendete sich «in wenig ab, um da« Erröthrn zu verbergen, da« sich über ihr Antlitz ergoß; sie machte sich im Zimmer etwa» zu schaffen und erst, nachdem sie wieder Herrin ihrer Empfindung geworden, trat sie zu Felicie hin, und ihr Antlitz zu der jungen Frau, die ganz gebrochen im Sopha lehnte, herabnrigend, sagte ste leise: „Ich tbrile Ihre Ansicht, gnädige Frau, daß die Papiere wichtiger find, al» alle« Andere Hoffe» wir, daß sie sich wiederfinden." Langsam und träge ginge» dir Stunden vorwärts; «S war ei» trüber, regnerischer Tag, der so recht zu der Stimmung Felicien'S paßte, di« noch zu keine« Entschlösse gelangt war und, in schmerzliche« Tränmrn versenk», ans der Chaiselongue lag, während Paula Schirmer im Nebenzimmn mit einer schriftlichen Arbeit beschäftigt war, die ihr aaiizO Nachdenken zu erfordern schien, dmn von Zeit zu Zeit sah sie ernst vor sich hin, als suche sie eine etwa« verblichene Erimik- rung aufzufrischen; ihre Lippen bewegten sich leise; eine tich seelilche Erregung malte sich in ihren Zügen. Sie hatte lange geschrieben; der Abend brach schon ffii berein; der Regen rieselte unaufhörlich au» dem nachtschwarz« Himmel herab; von Zeit zu Zeit huschte der Mond Herrn, um gleich wieder hinter den Wolkenmaffen zu verschwinde» Endlich hatte Paula ihre Arbeit vollendet; mit einen tiefen, die Brust erlösenden Athcmzuge schrieb sie mit sestn Hand den Namen unter da« umfangreiche Schriftstück, dann drückte sie ein deutliches Siegel darunter. Einige Minuten basteten ihre Augen mit einem unruhige» Ausdrucke an dem Schriftstücke; dann schloß sie eS in ei» Couvert eia, da» sie mit mehreren Siegeln versah; leise murmelten die bleich gewordenen Lippen: „Nur für den Nolt- fall! Dann aber bilst kein Zögern, kein Zaudern; die Ge rechtigkeit soll ihren Lauf haben." Ein grelle» Läuten an der Corridorthür riß fie au» ihn» ersten Gedanken, wie e» Felicie» au» ihren wachen, schmerz lichen Träumen aufschreckte. „An Frau DupretiS", klang die Stimme de» Postbote», der ein recommandirt aufgrgebeorS Packet, welche« aus Pott- dam datirt war, überbrachte. E« war eine unbekannte Handschrift; «in fremder Name war al« Absender bezeichnet. Mit einer gewissen Spanuuiiz bat Felicie Fräulein Schirmer, da« Packet ru öffnen, wahrend sie neugierig näher trat. Al« dir erste Umhüllung gelöst war, verbreitete sich ein sonderbarer, häßlicher Duft im Zimmer, Paula griff an ihre Stirn, Felicie taumelte zurück, gewann aber noch so viel Kraft, um da« Fenster zu offnen; leicht zusammenzuckend, sank sie dann auf« Sopha, während Paula, mit einer Ohnmacht kämpfend, aus die Knie gesunken war, die halb gebrochenen Augen auf da« enthüllte Packet geöffnet, au« dem da« verloren geglaubte Kästchen hervorschimmerte. Der Luftzug, der durch die Fenster drang, wirkte belebend und erfrischend auf die narkotisirten Damen; allmälig kehrte die Farbe in Felicien'S Antlitz zurück. Paula richtete sich mühsam auf, mit einer gewaltsamen Bewegung riß sie die in Eblorosorm getränkten Papiere fort, um sie vastig au» dem writgeöffneten Fenster zu werfen; mit erstaunten, ungläubigen Auge» starrte Felicie den wirdergefundenen Schatz au, der ihr aus so sonderbare, geheimnißvolle und gefahrbringende Weise zurückgestellt worden war. Da» Schlößchen war er brochen, ihre zitternden Hände öffnete» mühelo» de» Deckel de« Kasten«, au« dem ihr da« Feuer der Brillanten entgegen- strahlte, von den Papiere» war keine Spnr vorhanden, (ffrrtsetznn« f»IM
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