02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920503023
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-05
- Tag1892-05-03
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AU« ein Theil der bei dem Armenier Garabet vorgefundearn Bückben dazu benutzt werden, aus der Bahnstrecke Zartbrod-Sosia einen Eijeabahnzug in die Lust zu sprengen. Wenn man den neuerding« au« Griechenland ein gehenden Miltheilungen Glauben schenken darf» so scheint e« ganz, al« ob König Georg mit seinem Vorgehen gegen Delyanni«, durch da« er eine Klärung der politischen Vage herbeirusühreu gedachte, sich stark verrechnet hat. Nach den Auffassungen der meisten griechischen Politiker veringern sich von Tag zu Tage die Aussichten aus da« Zustandekommen einer innerlich gleichartigen, festgefügten Parlament-Mehrheit^ und werden die bevorstehenden Wahlen keiner der drei einander bekämpfenden Parteien zur Majorität in der Kammer verhelfen. Berbällnißmäßig die meisten Wahl sitze dürften die Trikupistea erobern, aber doch weniger BundeSverhLltniß einzutreten, ein Carle! zwischen dem Letzteren und DelyanniS aber naturgemäß ausgeschlossen ist, so wird da« künftige Ministerium, La« wahrscheinlich Trikupi« bilden wird, auf ein System der „fallweisen Ma joritäten" angewiesen sein, ein System, da« schon in großen, innerlich wohlgefügten Staaten sein Bedenkliche« hat, für kleine, in ihrem inneren Bestände noch keineswegs gefestete Staat-Wesen aber geradezu gefahrvoll ist. Wie die Dinge gegenwärtig in Griechenland liegen, so wäre eS vielleicht da« Beste, wenn dort da« sogenannte parlamentarische RegirrungS- system, für welche« das Völkergemisch der Balkanhalbinsel bei Weitem nicht die nöthige politische Reife besitzt, eine Zeit lang in Ruhestand versetzt würde und eine eiserne Faust die Zügel ergriffe, damit vor Allem dem in Griechenland so üppig wuchernden Räuberunwesen der Garau« gemacht würde. Deutsches Reich. * Leipzig, 3. Mai. Aus dem neulich bereit« besprochenen Jahresberichte der Versicherungsanstalt für da« Königreich Sachsen aus die Zeit bis Ende 1831 theilen wir noch Folgende» mit. Die Einnahmen haben rund 7 450 000 >6 betragen, die Ausgaben rund 287 000 Die Verwaltungsausgaben haben sich auf 284 175 43 -s be laufen, wovon 132 016 42 aus dir Vergütung kommen, welche den mit der Einziehung der Beiträge und der Marken verwendung beauftragten Stellen (Krankencaffen, Gemeinde behörden re.) hierfür zu gewähren war. Der Aufwand für Quittungskarten und Herstellung der Beitragsmarken, ein schließlich der Kosten für Versendung der Quittungskarten, belief sich auf 47 878 44 die Schiedsgerichte und daS Verfahren vor denselben verursachte 4256 ^ 82 Kosten. Für die Räume der Versicherungsanstalt (MictbzinS, Heizung, Beleuchtung, Reinigung rc), sonstige Bureaubedürfnifse und dergleichen waren >7 773 >4 83 ^s, für da« Inventar 20 596 92 auszuwenden. An persönlichem Aufwand ist dir Summe von 61 651 90 erwachsen. In Werth papieren und Hypotheken sind 7 144 583 90 im Nvmiaal- werthe 7 665 900 angelegt. 88- Berlin, 2. Mai. In der hohen Politik haben die Ferien früh begonnen und Graf Caprivi wird während seiner Karlsbader Cur nicht durch aufregende Depeschen gestört. Aber auch in der inneren Politik wird e« ruhig, die Debatte über den NachlragSetat wird allgemein als politisch nicht bedeutend bezeichnet, und in den ReichSämtcrn wird bereit« in der gewohnten sorgsamen Weise neue« .Futter" für dir näHste Reich-tagSsession vorbereitet. Viel gestritten und ge schrieben wird darüber, ob die große Militairvorlage bereit« in der kommenden Session oder erst im Winter 1893/94 zu erwarten ist. Wenn man im Allgemeinen in unseren höheren Bcamtenkreisen sehr verschlossen ist, so ist die« in unserem Kriegsministerium in einem Grad» der Fall, daß Niemand, kein einziger Zeitung-correspondent, er mag sich noch so sehr al« unterrichtet oder al« „ofsiciöS" auf spielen, in der Lage ist, etwa« Antbentische« mitzutheilen. E« wird au« kundigen militairischen Kreisen schlechthin Nicht« mitgetbeilt, also alle diesbezüglichen Meldungen beruhen lediglich aus Vermuthungen, oder mehr und minder geschickten Combiliationen. Daß eine Militairvorlage von Bedeutung zu erwarten ist, hat Graf Caprivi im Reichstage in öffent licher Sitzung mitgetheilt, wann sie kommt und was sie be sagt, muß abgewartet werden. Wenn einzelne Zeitungen, wie die „Düsseldorfer", sich al« besonder« gut unterrichtet hinzustrllen die Dreistigkeit haben, so erregt dies bei Kundigen lediglich ein Achselzucken. Der Berliner Corrrspondent dieses Blänchen« entbehrt jeglicher Beziehung zu leitenden Kreisen und zu Parlamentariern, und nachdem er Jahre lang sich verheben» bemüht bat, bei einem nennenSwertben Blatt Unter kunft zu finden, ist er dort untergeschlupft. Seine Ver muthungen über eine eventuelle Auflösung de« Reichstage« uud de« Abaeordnetenhause» hat er vorher auf der Iouraalisteutribüne de« letzteren zum Besten gegeben und wurde "dafür «»«gelacht, wie er e« verdient. Da» wird ihn freilich nicht abhaltrn, auch ferner „geistreich" zu prophezeien. Doch erscheint e« un« angezeigt. diese« Iour- nalisteuthum nach seinem wahren Werth zu charakterisiren. damit nicht auch rin ernstes und urtheilSfähige« Blatt aus Düsseldorfer Schwatz hinrinfalle. — Im Abgeordnetenhause wird jetzt im Plenum und in den Commissionen fleißig und rein sachlich gearbeitet. Da« hat immer nur für einen be stimmten Krei« Interesse und ist für da« große Publicum „langweilig". Doch werden die Geschäfte de« Parlament« und die Aufgaben der Allgemeinheit dabei am besten geför dert. Heute stand die Vorlage über die Gleichstellung der Lehrer an den kommunalen höheren Lehr anstalten mit denen an staatlichen Anstalten zur ersten Berathung. Ein wichtige« Gesetz, da« von den Bethei- ligtrn lange ersehnt worden war. Auf den Tribünen wohnten auch zahlreiche Gymnasial- und Realschullehrer der DiScussion bei. Da« Princip dieser Gleichstellung wurde übereinstimmend von den Rednern sämmtlicher Parteien willkommen geheißen, wenn auch gegen die zur AnSsührung gewählte Form mancherlei Bedenken geltend gemacht wurden, welche wohl in der Commission, an welche der Gesetzentwurs verwiesen wurde, sich zum Theil werden beseitigen lassen. Auch da« Gesetz über die Verlegung de« Bußtages wurde allseitig zustimmend begrüßt und hier nickt einmal commissarische Vorberathung für erforderlich gehalten. Es wird voraussichtlich unverändert zur Annahme gelangen. Es wäre erfreulich, wenn diese neue Regelung auch in anderen deutschen Staaten vielfache Zustimmung fände und wir mit der Zeit dabin gelangen könnten, einen gemeinsamen deutschen Buß- und Bettag im Kalender zu verzeichnen. P Berlin, 2. Mai. Die Zahlen, welche über die Be willigung von Invalidenrenten während de« ersten Viertels de« laufende» Jahres veröffentlicht sind, zeigen, daß mit der Erhebung von Ansprüchen auf diese Rente nicht so sorgsam vorgegangen wird, wie dies im Interesse der Be hörden sowohl als auch der zur Bestreitung der Renten bei tragenden Factoren, also der gcsammten Steuerzahler, wünschtnSwcrlb wäre. Wenn fast die doppelte Anzahl der bewilligte» Ansprüche zurückgewicsen werden mußte, so ist das kein günstiges Berhältniß. Bei der Erhebung von Ansprüchen zeigt eö sich namentlich auch, daß die Bestimmungen, welcke für die UcbergangSzeit, also bis zum 1. Januar 1896 gelten, nicht oder nicht genügend beachtet werden. Es ist deshalb dringend anzuratbcn, daß entweder die Arbeitnehmer sich selbst über die einschlägigen Gesetzesbestimmungen unterrichten oder von den Arbeitgebern darüber belehrt werden. Es ist selbstver ständlich, daß gegen die gegenwärtig geltenden Gesetzesbestim mungen keine Invalidenrente bewilligt werden darf. Es ist aber nur zu leicht begreiftick, daß Arbeitnehmer, welche aus Unkenntniß der gesetzlichen Vorschriften sick zum Bezüge einer Invalidenrente berechtigt glauben und diese wegen Mangels der Ersüllung der gestellten Bedingungen nicht erhalten können, verstimmt werden. Lbwohl nun nicht das Gesetz, sondern die Unkenntniß desselben Schuld daran ist, so ist cs doch besser, dieser Verstimmung durch Belehrung über die cinscklägigen Verhältnisse vorzubeugcn. Was übrigens das Verhältniß der Anzahl der im ersten Quartal zur Anmeldung gelangten und voraus sichtlich davon zu bewilligenden Ansprüche auf Invalidenrente zu den im Etat für 1892/93 eingestellten Zahlen betrifft, so zeigt sich jetzt schon, daß, während für die Altersrenten im Jahre 1891 eine kleine Uebersckrcitung der in Ansatz gebrachten Zahl nothwendig geworden ist, für die Invalidenrenten des Jahre« 1892 die auSgeworscne Summe jedenfalls reichen dürfte. ES sind im Etat für da« lausende Kalenderjahr 88 196 Invalidenrenten vorgesehen. Im ersten Viertel sind 9809 Ansprüche auf Invalidenrente zur Anmeldung gelangt und davon 1503 anerkannt. — Der Kaiser begiebt sich am 13. Mai nach Stettin, alSdano nach Danzig und darauf nach dem Iagdsckloß Rominten. Erst Ende Mai wird der Kaiser zur Früh- jahrSparade nach Berlin zurückkehren. — Wie der „Voss. Ztg." aus Wien berichtet wird, sind zwei Oberbeamtr der österreichisch-ungarischen Bank nach Berlin entsandt worden, um Studie» bezüglich der Münzprägung anzustellen. — Die „Post" macht darauf aufmerksam, daß, nachdem e« einmal ausgemacht sei, daß der Kriegs min ist er von Kaltenborn zurücktritt, e« angezeigt wäre, wenn sein Nachfolger bald ernannt würde, da dem neuen KricgSminister ein Einfluß auf die Gestaltung der Vorlagen eingeräumt werden müsse, deren Vertretung seiner Zeit unter gewiß schwierigen Verhältnissen ihm zusalle. — Da« Kriegsministerium hat «S für zulässig erklärt, daß der für Os stetere vom Hauptman» und Rittmeister zweiter tllasse abwärts bei Rachsuchung des HeirathSconsenje« erforder liche VermögenS-NachweiS vom 1. April 1892 auch durch eiue in das Reichsjchuldbuch eingetragene Buchschutd gesührt wird, und zwar in gleicher Weis», wie solche- hinsichtlich de- Staattjchutdbuch«- vor geschriebe» ist. — In Sache» der Schloß „Berl. Tagrbl." folgende überrai l»tz«8»1terie ddingt da« ende Meldung: „Line unerwartete'Wendung ist in der vielbesprochene» Schl oh- platz-ltotterie »«getreten. Herr Kunze hat di« Lottrnefrage zwar, wie wir gemeldet, bi- auf Weitere- vertagt. Allein er ist mit einem anderen Vorschlag» an den Magistrat hrrangetrrten. Lr hat durch einen Brief, welcher in der letzte. Magistrat-fitzu», verlesen wurde, folgend« Mittheilung der Stadtverwaltung ge macht: Eine Anzahl patriotisch gesinnter Minner hätte» ihm. dem Herrn Kunze, anderthalb Millionen Mark zur Regultruug de- Schloßptatzes zur Beriügnng gestellt. Dies« Summe wolle er der Stadtverwaltung zum Ankauf der zwischen der Breitenstraße und der Kursürftenbrücke de- legen««, Grundstücke zuwenden, fall- diese iu die Anlage von Terrassen in einer Breite von 12 m, die Südfront des Schlosse- enilang, einwilligr. Der Wogenverkehr müßte für diesen Fall aus schließlich südlich vom Neplunsbrunnen geleitet werden. In der letzten MagistralSsitzung ist über diese- neueste Project de- Herrn Kunze lebhaft debattirt worden. Die Angelegenheit wird demnächst die Stadtverordnetenversammlung zu beschäftige» haben." — Den „Berl. Pol. Nackr." zufolge werden die Grund- e für die geplante Communalsteuerreform in rzem in ähnlicher Weise veröffentlicht werden, wie die« im „Reichsanzriger" bezüglich der Neuordnung der StaatS- brsteuerung unlängst geschehen ist. — Während eines Besuches in Berlin ist am 30. v. M. der Grneralconsul iu Warschau. Wirkl. Geh. Leg.-Rath Freiherr von Rechender«, der älteste Beamte im auswärtigen Dienst, im Alter von 81 Jahren an Lungenlädmnng gestorben. Der „Reichsan-eiger" widmet dem Verstorbenen folgenden Rachrus: Nachdem Freiherr von Rechenberg an den griechischen Freiheit-- kämpfen theilgenommen und darnach längere Zeit im Mini- sterium de« Innern gearbeitet hatte, wurde er im Jahr 1842 als rjoerSlairv - inlerprtzt«! der preußischen Gesandtschaft in Athen zugetheilt, wo er längere Zeit während der Abwesenheit des Gesandten mit der Leitung der Geschäfte betraut war. 1851 zum Legations-Secretair ernannt, fungirle er als solcher bei den Gesandtichasten in Kopenhagen und Madrid, bis am 17. Februar 1862 seine Ernennung zum Äeneral-Consut in Warschau erfolgte. Tiefen Posten hat er länger als 50 Jahre bekleidet und vermöge seiner genauen Kenntniß der Verhältnisse bis zuletzt die rrsprieß- lichsten Dienste geleistet. Zahlreiche Allerhöchste Anerkennungen sind ihm zu Theil geworden. Das Auswärtige Amt verliert in ihm einen hervorragenden Beamten von seltener Pflichttreue und Arbeitskraft, dem «in ehrendes Andenken dauernd gesichert bleibt. — Wie der „Reichs»»;." meldet ist durch eiue in der in Sin ga lt ore erscheinenden „Government Gazette" vom 25. v. MtS. ver öffentlichte Ratdskammer-Verordnung vom 21. o. Mts. die Aus fuhr von Waffen, Munition, Schießpulver, sowie von sonstigem Kriegsbedarf für Militair und Marine von der britischen Eo- lonie Straits Settlements nach Labuan und Britisch Nord- Borneo für die Tauer von sechs Monaten vom 15. v. Mts. an verboten worden. — E'.iltusminister Bosse hat auS der Thatsache, daß bei der allgemeinen Volkszählung im Deutschen Reiche am 1. Tee. 1880 die Volksschullchrer bei der Ausführung des Zählgeschästcs in verschiedenen Bezirken mit Rührigkeit und Arbeitssrendigkcit sich betheiiigt haben, Veranlassung genommen, Liesen Lehrern seine An erkennung durch die königlichen Regierungen aussprechen zu lassen. — Zu der ehrengrichtlichen Verhandlung gegen den Rechtsanwalt Stadthagen hört die „Bert. Zig." noch, da» e« in der Begrün- düng de- Urtheils hieß, eS sei nur deshalb nicht aus die höchste Strafe — Ausschließung — erkannt, weil di« dem Angeklagten zur Last gelegten Handlungen vor seiner früheren ehrengerichtlichen Ber- urtheilung begangen find. — Der Abgeordnete Vopelius hatte bei der dritten Berathung des Staatshaushalts gerügt, daß durch eine Ministerialverfügung den Rectoren der Universität die Pflicht auscrlegt worden ist, die LrtsanWesenheit der Studirenden einer Eontrole zu unterziehe», und daß diese Controle in Bonn durch Besuche der Pedelle ausgesührt wird. Wohl io Folge der Besprechung dieser Angelegenheit im Abgeordnetcnhause hat, der „Kölnischen Zeitung" zufolge, der neue EultnSminister den Erlaß vom 18. Juli 1880, betreffend die Anwesenheit der Studirenden am Universitätsorte, unter Aufrechthaltung der übrige» Bestimmungen dahin abgeändcrt, daß c- d«r darin für >edcS Semester vorgeschriebenen Ermittelungen bei wenigstens 10 Procent der Studirenden und da mit auch der Eontrole durch Besuche der Pedelle nicht mehr bedürfe. Ter Cnltusminister hat aber hierbei die Erwartung ausgesprochen, daß die akademischen Disciplinarbehörden »ach wie vor ihr besonderes Augenmerk aus die Lrtsanwejenhcit der Studirenden richten und in Fällen einer längeren unerlaubten Abwesenheit nicht säumen würben, mit den in den Erlassen vom 18. Juli 1890 vorgeschriebe»«» Maßnahmen vorzugchen. — In Berlin soll sich ein Festausschuß gebildet haben zor Vorbereitung von Vcranstaltnngeii für die 400jährige Jubelfeier der Entdeckung Amerikas. Zu dieser Feier sollen sich dir in Berlin ansässigen oder zeitweilig sich hier ausdallenden Amerikaner und frühere» amerikanische» Bürger zusammenjchließen. — Nach der „Apotheker-Zeitung" verlautet, daß da- Kammer- gericht in Berlin am 24. März d. I. über Thierheilmittrl io dem Sinne entschieden habe, daß dieselben unter dir kaiserlich« Ver ordnung vom 27. Januar 1890 fallen und demnach nur iu Apotheken verabfolgt werden können. Q Breslau, 2. Mai. Gestern fand hier eine Ber» trauenSmannerversammlung der nationallibe- ralrn Partei der Provinz Schlesien statt, in welcher sämmtliche nationalliberalen Vereine der Provinz durch Dele- e vertreten waren. Seiten- der Cektttglleitung war der dg. Hobrrcht und von den schlesischen Abgeordneten die Herren Burghardt, von Schrnckendorff und Tschockr anwesend. Deo BerathunaSgegenstaud dildele die Besprechung und Feststellung eine» Aufrufs an dir Nationalliberalen Schlesien-, der den Vertrauensmännern vorher im Entwurf zugestellt war. Eia engerer Krei» derselben war vor der Versammlung zusammengetreteu, um über dir etwaigen Ab änderungen de« Entwurfs zu beratheo. Die Versammlung, zu welcher nur mit Karten eiageladrn, indrß doch die Refe renten von Zeitungen anderer Partririchtungrn zugrlaffcn waren, wurde durch den Syndicu« der Handelskammer, EraS, mit einem Hoch auf den Kaiser eröffnet, in welches die Versammelten begeistert rinstimmten. Al« Bericht erstatter de« größeren Tbrile« de« Aufrufe« trat der Professor an der Universität, Kaufmann, auf, dessen lichtvolle und beredte Ausführungen den lebhaften Beifall der Versammlung fanden. Tie Ausführungen diese« Redners werden demnächst in einer besonderen Broschüre veröffentlicht werden. Hierauf sprach der Abg. Hobrrcht, lebhaft von allen Seiten begrüßt, über die gegenwärtige Lage, indem er die Stellung der Crntralleitung in kurzen treffenden Worten darlegte. Zum Schluß ergriff der Geheime Commerzirurath WebSky das Wort, um die wirthschaftlicheu Puncte des Aufrufs zu beleuchten. Nach kurzer Debatte wurde beschlossen, diesen Ausruf, der noch einige zur Geltung gebrachte Zusatze bezw. Acuderungeu erhalten wird, in der Provinz zu ver breiten und der Centralleitung zur Kenutnißnahme und eventuellen Verwendung für e,n spätere« neue« Pro gramm der Partei zu überreichen. Von verschiedenen Rednern wurde in der Vorversammlung sowie in der Ver sammlung selbst betont, wie man e« mit Dank anerkenne, wenn die Provinzialleitung der Partei jetzt eia frischeres Leben in die Parteibcwcgung der Provinz bringe. * Potsdam, 2. Mai. Der Kaiser besichtigte heute am Gedenktage der Schlacht von Lützen die drei Bataillone des Ersten Garde-Regiment« zu Fuh. Ihre Majestät die Kaiserin wobnte der Besichtigung zu Wagen bei, ferner war Prinz Friedrich Leopold und eine große Anzahl fremdländischer Osficicre anwesend. Nach dem Parademarsch fand ein Ge- scchtS-Exercircn im Feuer statt, wozu da« Leid-Garde-Husaren- Regimcnt alarmirt worden war. Am Schluffe setzte sich Se. Majestät an die Spitze de« Ersten Garde-Regiment« und führte dasselbe in die Stadt, wo bei der Garnisonkirche noch mals Vorbeimarsch stattsand. Später nahm der Kaiser im OfficicrS-Casino des Ersten Garde-Regiment« zu Fuß da« Frühstück ein. * Halle a/2., 2. Mai. Dir Meldungen über Nach forschungen nach social-demokratischen Schriften in den Casernen sind nach der „Hall. Z." daraus zurück- zufübren, daß von socialdemokratischer Seite au« der Versuch gemacht worden war, den in die Casernen zurückkehrenden Mannschaften ein socialdemokratische« Flugblatt ruzustecken. Dasselbe ist aber von den Soldaten der Vorschrift gemäß sofort den Vorgesetzten behändigt worden. Ebenso wurde, als die Compagnien den Exercirplatz nörd lich der Caserne am Roßplah zum Dienst betraten, eine größere Anzahl der Flugblätter, voin Winde verweht, daselbst auszefunden, die ebenfall« sogleich zur Abgabe ge langte». * Gotha, 2. Mai. Herzog Ernst ll. und die Herzogin Alexandrine feiern morgen da« goldene Ehejubiläum. Erbprinz Ernst vermählte sich am 3. Mai 1842 in Karls ruhe mit der Prinzessin Alexandrine von Baden, der Schwester des jetzt regierenden Großherzogs. Sie wurde dem Prinzen, der am 29. Januar 1844 als Herzog dir Regierung über nahm, eine geisteSverwandle, verständnißvolle Genossin seiner Bestrebungen, und er selbst hat sich, wir die ,Mln. Ztg." in Erinnerung bringt, mit den Worten darüber geäußert: „An Alexandrine hat mich der Himmel finden lassen, wa« nur je für mich zu wünschen war." Die Herzogin, die daS schöne Wort gesprochen: „Als Fürstin stehe ich den Unglücklichen näher als den Glücklichen", wird allgemein al« wahre LandeS- mutter geliebt und verehrt. Herzog Ernst ist am 21. Juni 1818 zu Coburg, Herzogin Alexandrine am 6. December 1820 zu Karlsruhe geboren. * Köln, 1. Mal. Der Verleger der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung", vr. HanS Kiefer, hotte dem Fürsten Bismarck rin Exemplar seiner am Bi-marcks-Geburtstag gehaltenen, später im Truck erschienenen Rede übersandt, an deren Schluß eiue Parallele zwischen Bismarck und dem gefesselten Prometheus stark angedeutet ist. Ter Fürst hat sich bei dem Verfasser in einem kurzen Anschreibe» bedankt, das mit dem Satze beginnt: „Ihre Red« habe ich gern gelesen; promethetschr Gefühle liegen mir aber fern." * Königswinter, 2. Mai. Der „Boss. Ztg." wird von hier gemeldet, daß der König von Schweden am 6. Mai für rin bis zwei Tage hier Aufenthalt nehmen wird, um seine Gemahlin im benachbarten Honnefs zu besuchen. * Wiesbaden, 2. Mai. Wie der Minister v. Gier« dem hiesigen russischen Propste, der ihm jüngst in Peter«. Die alte Hökerin verließ mit einem leisen „Gute Nacht!" da« Stübchen. »Kann ich Dir irgend eine Erleichterung verschaffen, liebe Muhme?" fragte Lotte leise. „Nicht«, nichts, mein Kind; ich bin glücklich, daß ich Dich bier habe. — Wie da» Leben wechselt, liebe Tochter — so wie Du jetzt an meinem Bette sitzest, saß ich einst vor langen Jahren au Deinem Brttchen, al« Du da- Scharlach haltest — wo ick Dich zu verlieren wähnte. Du wolltest auch nicht- weiter, al« mich haben — ich durfte meine Hand nur» wenn Du »ingrschlafrn wärest, au« der Deinen zirben. — und wenn Du erwachtest, mußte ich gleich wieder am Bett sitzen und Deine Hand halten. So ist e» mir, ich bin schon ruhig, wenn ich Dich habe." „Bitte, liebe Muhme, sprich nicht so viel, e« regt Dich auf." „Laß mich, liebe« Kind, ^vielleicht ist e« unser letzte« Gespräch. „Ach, Lotte, auf diesem — e« muß gesagt sein — meinem Sterbebette bewegt mich die Sorge um Dich, mein Kind, sehr. Sieh, Lotte, ich weiß nicht, ob ich immer recht gebandelt habe gegen Dich, wir sind ja Alle voll Schuld und Fehle. IH habe in meiner langen Wittwenschast keinen anderen Tröster gehabt, al» diese«." Sie legte ihre abge- magrrte Hand auf da« vor ihr auf der Bettdecke liegende Buch, die alte HauSpostille. „Und immer hat e« mich wieder stark gemacht. Darum lasse ich e« Dir al« einzigen Schatz, den ,ch Dir hiutrrlaffen kann; versprich mir, daß Du Dich nie, nie von ihm trennen willst, Lotte, höre, hier in meine Hand versprich r« mir. Sie werden nicht auSbleibrn, die Stunden der Trübsal, für Dich — und darum hinterlaff« ich Dir meinen Schatz — und einst Wirst Du da« Andenken Deiner allen Mubme dafür segnen." »tte hatte ihren Kopf aus die Bettdecke der alten Frau und krampfhafte» Schluchzen erschütterte ihren Körper, i» Vand der Greisin fuhr leise über ihren Scheitel: eine nicht so, mein Kind, mache mir da« Scheiden nicht schwer. Wenn man über siebenzig ist, hat da« Sterben nichts Schreckliche« mehr, und Lotte, lebe in Frieden mit Deinem Manne — wir Alle haben unsere Feblrr. Vielleicht ist di» Stund« nicht mehr fern, wo auch er zur Einkehr in sich selbst kommt. Und nun, Lotte, dort im ersten Kasten der Commodr liegt mein Sterbehemd, die Haube oben aus: sorge, daß ich r« im Tode aubekomme. Die Möbel sind alle Drin und di« Wäsche; aber da« Bett soll die alte Meyer» haben, versprich e« mir. Sie hat e« sauer im Leben mit den Kindern. Und nun, Lotte, ich sehe, Dein Mann kommt nicht; bringe ih» «eine innigste» Grüße und Segenswünsche, und ich hoffe, daß Gott uns «inst all« in seinem schönen Himmel M««r zusa»«»-ckag«n wird. Und nn» möchte ich noch ein wenig schlafen, r« ist eine so sanfte Müdigkeit über mich gekommen." Mit Heldenmutb hatte Lotte ihr Weinen unterdrückt; die Kranke hatte dir Augen geschloffen und leiser und immer kühler umschlossen die Finger der Sterbenden Lotten« Hand. Ein seliger Frieden halte sich über da« Gesicht der Mubme gebreitet, und al« die alte Schwarzwälder Uhr zum zwölften Schlagt auSbob, wußte Lotte, daß da« beste, treueste Herz auf dieser Welt für sie zu schlagen aufgehört hatte. Franz Sturm war doch erschüttert, al« er, spät in ber Nacht nach Hause kommend, Lotte nicht vorgefundru hatte; Licht anzündend, fand er Lotten« Brief. „Nun. so krank wird sie ja nicht sein; ich gehe morgen früb." Damit legte er sich schlafen. Doch wie erstaunte er, al« er Lotten früh» noch im Halb dunkel, ein Packet unter dem Arme, still bereintreten sab. „Nun, wa« macht die Muhme? War e« wirklich nötbig, daß Du um so rin wenig Kranksein der Alten die Nacht fort- blirbesl?"' „Ja, Franz, e« war nöthig, sie ist zur Ruhe gegangen, und auf dem Sterbebette noch bat sic mir die herzlichsten Grüße und Segenswünsche für Dich aufgetragrn." „Nun. weine nicht, Lotte", sagte er wirklich gerührt, „sie war ja über siebzig, ihre Zeit war um; hoffentlich hat sie etwa- Erkleckliche« erspar», und wir bekommen e« nun." Lotte seufzte; sie wußte, daß die Mubme aethao hatte, wa« sie konnte, und der wenige, aber solide HauSratb der Muhme war wohl da« Einzige, außer der lieben, alten Postille, wa« sie erbte: und so war e« auch. Die alte Frau ruhte längst unter ihrem stillen Hügel; e« war in der Weihnacht-Woche, fünf Tage vor dem Feste, al« bei Sturm« rin Junge zur Welt kam. E« war rin hübsche«, kräftige« Kindchen, und Lotte begrüßte e« mit Thränen — Franz sah e« kaum an. Frau Müller, die hilfreiche, von Franz so grschmäbte Nachbarin war auch hier in werkthätiger Liebe wieder zur Hand. Franz fragte nicht, wo sie herkameu dir stärkenden Nahrungsmittel für die Wöchnerin, aber er dankte der guten Frau auch nicht; am liebsten war er außerhalb. Der Streik mußte sich ja uun »um Besten für sie kehren. Freilich, die Eaffrngeldrr waren fast erschöpft, aber die Principale mußten ja nun auch nachgeben, der Nrun- stundentag mußte siegen Bleich und traurig saß Lotte am Wrihnacht«abrad in ihrer Halbdunkeln Stube; ihr Geld war alle, sie selbst noch so schwach, da« Kindchen schlief ruhig in seine» Bettchen. — Franz war, wie gewöhnlich, auswärts. E« klopfte, Krau Müller brachte Lotten Kaffer und leichte« Gebäck: „So, lieb« Frau Sturm, bleiben Sie ruhig sitzen; bei un« wird gleich der Baum «»gezündet; wenn dir Be scherung vorüber ist, komm, ich »och rm Stündchen zu Ihne» und bereite Alle« für die Nacht vor." Sir zündete die Lampe an und stellte sie vor Lotten auf den Tisch, legte neue Kohlen in den Ofen und verließ mit einem fröblicken „Auf WiedersehenI" dir Stube. Draußen läuteten die WeihnachtSglockrn von allen Tbürmen — ach, wie ander« hatten ihr dieselben ver gangenes Jahr geklungen, wo noch die Muhme ihr bescheert batte. Nur rin Jahr war verrauscht, aber e» hatte all dem Weltkinde ein ernstes, gereiftes Weib gemacht, und beim Ertönen der feierlichen Klänge ward auch ihre Seele stille. — Friede auf Erden! „Der Streik ist zu Ende, die Gehilfen haben sich be dingungslos den Principalen gefügt." Mit diesen Worten trat Herr Müller, der Nackbar Sturm'«, in seine Wohnung. „Gott sei Dank, lieber Wilhelm, wenn nur Sturm wieder Arbeit findet! Mir thul die arme Frau so leid. Wie doch ein Mensch sich ändern kann in Gottes Schule! Wer hätte eS dem jungen, unerfahrenen, putzsüchtigen Weibe zugetrant, solch' ein wahrhaft gotteSsürchtige«, fleißiges, sanftes Weib zu werden." „Sollte eS nicht auch rin wenig Deine Schule sein, Mutter?" fragte Herr Müller neckend. „Ach, geh', Alter, ich kann von ihr lernen; denn wer weiß, ob ich so geduldig Dir gegenüber wäre, wenn Du nur halb so schlimm wärest wie Sturm." Sie strich liebkosend über sriu Haar, in dem sich schon mancher Silberfaden zeigte, und ging in die Küche, um da« Mittagbrod aufzutraaen. Ja, er war zu Ende, der Streik; aber mit ihm nicht die Noth. Biele, viele arbeitslose Schriftsetzer gab r« und unter ihnen Franz Sturm. Ueberall war er abgewirseu; er war einer der schlimmsten Wühler gewesen und den Principalen wohl bekannt. Seine Erbitterung kannte keine Grenzen, und Lotte hatte unsäglich darunter zu leide». Da« Schick sal Nagte er an für seine Tbaten. Die alte, von der Muhme geerbte Postille hatte Lotte vor ihm verstecken müssen, er drohte, dieselbe in« Feuer zu wrrsen. Dir alte Malern hätte ihm lieber rin paar hundert Mark binterlassrn sollen; aber „da« hätte die alte, schein heilige Betschwester gewiß ihrem Pfaffen gegeben für wer weiß wa« für Stiftungen", denn sie müsse doch gespart haben, die Alte. Sie batte ia jederzeit so gute Lehren zu geben verstanden darüber. Lotte schwieg zu alledem, aber mit blutendem Herzen mußte sie heimlich ein Stück nach dem anderen von dem guten, derben Leinenzeug der Muhme auf« Leihhau« tragen. Die naßkalte Witterung de, letzte» Tage war eine« schnellen, barten Frost« gewichen. Franz war wieder den ganzen Tag auf der Arbeit«suche gewesen; Lotte hatte Dank der freundlichen Frau Müller einen, wenn auch spärliche», so doch festen Verdienst durch da« Schürzennäh«» gesunde». Es klingelte draußen, e« war iu der zehnten Stunde Abend«. Mein Gott, wer mochte r« noch so spät sein; Franz hatte dock dir Schlüssel. Zaghaft kragte Lotte, wer Einlaß begebre. „Bitte, Frau Sturm, ich b,n r«, Frau Müller, öffnen Sie doch einmal!" Uud Lotte öffnete, und die gute Frau folgte ibr in« Zimmer. „Sie müssen nicht erschrecken, liebe Frau Sturm, Ihrem Manne ist rin kleiner Unfall passirt, er ist „Tobt", sagte Lotte mit geisterbleichem Gesichte, indem sie den Arm der Nachbarin, wie um nicht umzufinken, fest packte. „Nein, liebe Sturm, um Gotte-Willen, kommen Sie zu sich, er lebt, er lebt, ein kleiner Unfall — gleich kommt er mit meinem Manue. Wie ungeschickt ich zur Vermittlerin paffe. Sehm Sie, er hat einen bösen Fall grthan auf dem Trottoir und — doch da find sie schon." Und wirklich kam Franz, den Kopf stark verbunden, auf de« guten Müller- Arm gestutzt, zur Thür hereingewankt. „Franz, Franz — um Gotte«willen, mein lieber, guter Mann . . . „Laß mich, Lotte", sagte er matt, „bringe mich zu Bett, mein Kopf. . ." und bewußtlos sank er zusammen. Wie eine Diakonissin bettete dir gute Frau Müller den Hilflosen mit Beistand ibre« Manne«, während Lotte, unfähig eine« Worte« oder Werke«, in thränenlosrm Schmerz an seinem Bette saß. Dann kam der von Herrn Müller schnell herbri- geholte Arzt und besichtigte di« Kopfwunde. Sturm war, nicht ganz nüchtern, aus der Straße »»«geglitten und hatte sich ein Loch in den Kopf geschlagen. „Nun, nun", tröstete der Arzt auf Lotten'« angstvolle« Fragen, „die Wunde wollen wir bald heile»; aber die Bewußt losigkeit will mir nicht gefallen bei so kräftiger Constitution — »ch fürchte rin Nervenfieber." Und r« kam. Furchtbare Tage und Nächte wachte Lotte am Bette de« todtkranken Manne«. „Erhalte ihn mir, Gott!" flehten ihre trockenen Lippen, während sie die Stirn de« iu wilden Fieberphantasirn sich wälzenden Manne« mit Ei-compreffen bedeckte. Mitleidig sah der Arzt auf da« junge Weib; kaum «ahm sie fick Zeit, ihr Söhnchen zu versorge», keine Pflicht versäumte sie am Krankenbette» und adermal« lernte sie Luther'« Ausspruch von „getreuen Nachbarn" kennen. Sir war nicht verlassen ia ihrer Noth, and endlich kam rin Taa» wo der Kranke, schwach und hilflo« wie rin Kind, ihren Namen rief. Wir Lotte da am Bette nirder- sank und mit thräaenübrrftrömte« Gesichte ihren Franz küßte! Wie sie ihm jubelnd seinen Knaben, der sich kräftig entwickelt«, brachte; wie er da- Kind küßte! — Ach, alle- Zeichen rinn kommenden, rschönereu Zeit. Ach, wenn er nur erst ganz gesund wäre; ihr Herzen-manu — weg mit d» Sorge» für du Zukunft; der Gott, der ihn ihr »ud«r-
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