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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.12.1891
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1891-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18911202018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1891120201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1891120201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-12
- Tag1891-12-02
- Monat1891-12
- Jahr1891
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Mto»«e»e«tSPreV M der H«»»trxPedttto» oder den i» Stadt bezirk »nd den Vororten errichtete» Aus- oÄrslellell abgeholt: vierteljährlich ^14^0, bei zweimaliger täglicher Zustellaug ins Haas >« 5.50. Durch di» Post bezöge« für Deutjchlaad uad Oesterreich: viertel»ährlich >4 8.—. Direct» tägliche Vrenzbaildseadnoa tat Ausland: inonaUuh ^ 9.—. Die Morgen-Ausgabe erscheint täglich '/,7 Uhr, di« Lbeud-Ausgab« Wochentags b Uhr. Ledartion und Lrpeditiou: LotzanarSgaff« 8. DU Irvedttton ist uuunterbrache» >» SS«» «, früh S bi« «bvck« 7 Uhr. Filiale»: VN» «am»'« e»rli«. lAlsrrb Hatz»), lluiversitätSskrabe 1, Laut» Lösch-, 14, pari- und KSaigSplatz 7. Morgen-Andgabe. «ch Verlag va» S Pol» t» L-tp^g. UfGigcrTagtblall Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. JirsertioreSpreiS Morgen-Ausgabe: die 6flesp,iltene Petkk- »eile 20 Reclamen unter dein Nedoetions- strtch H4 gespalten) 50^, vor den Famitien- nachrichtea («1 geipalten) 40^. Abend-Ausgabe: die 6gespaltene Petitzeile 4V-L Reklamen unterdem Redactionsstrich l4gechal1en> I Familiennachnchten und Anzeigen verlorener Gegenstände iOgespalteni LO^ Größere Schritten laut uuiereni PrriS- verzeichnist. Tabellarischer und Ziffernsotz nach höherem Tarif. Er1v«-Betlasra (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbesorderung ^4 «L--, »tt Poftbezorderung ^ 70^-. Armahmeschluß für Inserate: Abeud-Ansgabe: Vormittag- 10 Uhr. Morge »-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Eon»- und Festtags srüh 9 Uhr. Lei be» FUialeu und Annabinesiellen je ein« halb« Stunde früher. -»sentt, sind stets an di« Lrbedttra» zu richten. Mittwoch» den December 1891. 85. Jahrgang. «V»! Amtliche Bekanntmachungen. Lekauntmachuug. Wir geben hierdurch bekannt, daß Abzüge Der diesjährigen Stadtvrro Snrlcn-Wahltifte von Tannerskaa, den :i. December Dieses Jahres, Mittag» ab sowohl im Lladthause, vbstmarkt 3. Erdgeschotz rrchtS, wi« auch in nachstehenden GrschäftSlacalit-tc», deren Inhaber sich der mit der Vertheilung dieser Abzüge verbundenen Mühe- waltung mit dankenswerlher Bereitwilligkeit unterzogen haben, von den Ltimuiberrchtigten — soweit der Vorrat!« reicht — in je einem Stücke in Empiang gcnommcu «erden können. ». tu Alt-Letdzta. Bayerische Stratze 2 bei Herrn Apotheker R. H. Blaser, Dorottzeeublatz 2 bei Herrn Franz Wolfs, Dresdner Stratzk 23 bei Herrn Paul Ludewig, Eltsenstratzr 23 bri Herrn Moritz Rßmann's Nachf., »leine Kies eher gaffe 2 bei Herrn Carl Ncstmann, Franksnrkrr Stratze 3l bri Herrn Friedrich Heinrich Eennewald, Grrbcrstratzc l l bei Herrn Franz Köhler, iürimmaischer Steinweg 2 bei Herrn Oscar Jeßnitzer, Grtmmaischr Stratze 30 bri Herrn Richard Lorenz, RannSorichrn 1 (Ecke des Raustädt« SteinwegS) bri Herrn C. August Thärichen, Pelrrsftrinwea 3 bei Herrn Julius Hofsmaaa, PeterSstrotzr 17 bei Herrn Gustav ttiey, Psaffendorser Stratze 24 bei Herrn Wilhelm Gründler, Plaue,Ische Stratze 2 bei Herrn L. B. Stichling. Promenadeustratzk 17 bei Herrn Friedrich Kind fr., Sebastian Bachftratze 12/14 bei Herrn Heinrich Schädkng, Tternwartknstratze 24 bet Herrn Max Eduard Albrecht, Sübplatz 2 bei Herrn Bruno Engelberg, Dauchaer Stratze 23 bei Herrn W. B. Grünthal, Westftratze 33 bei Herrn Heinrich Unruh Nachf., Winbmählenstratze 19 bei Herrn F. Wtttich. d. in Leibrig-Anger-Crottendorf. Zwetnaondorfer Stratze 2» bel Herrn August Schlag. o. in Lctzizig-bonnewtN. Herwanustratze 2 bei Herrn Gustav Adolf Frindt, Lange Stratze 52 bei Herrn Gustav Adolf Gliazel. Mittel stratze 21 bei Herrn Carl Albert kemmnth. ck. in Leipzig-Kntrttzsch. Delitzscher Ttratze 65 bri Herrn Bruno Winkler, Lindenstratze A4 bei Herrn Rudolf Weiß. ^ et« Letdjig-Gohli«. Ltnbrnttzaler Stratze 34 bei Herrn Oskar Wilma»». ^ O in Leipzig »leiiizichocher vaiiptstratze 82o bei Herrn Gustav Hermann Hrilemau», Luthrrstratze 1 bei Herrn Apotheker Wild. x. tu Lctpztg Lindriiau. Anrelienstratze 24 bei Herrn Heinrich August Gustav Walther, Gundorfcr Stratze 8 bei Herrn Ernst Stier, Leipziger Stratze 22 bei Herrn Robert Rauck, Markt 2 bet H«r» Gustav Wiesehügel. b. in Leipzig-Löhnig. Airchplatz 4 bei Herrn Localrichler E. Bemme. I. in Leipzig Nenrendnitz. Stötteritzer Stratze 10 bei Herrn Localrichter Friedrich Lremplrr. k. in Leipzig Reuschöneselb. Ctarastratzc 26 bei Herrn Franz Hofsmann, Ünsrnbahnftratze 82 bei Herrn Eduard Dörr. l. in Leipzig-Neustadt. Markt 6 bei Herr» Carl Weivstog. m. t« Leiprta-Plaawist. Albertstratze 45 bei Herrn Oskar Hagelganz, vrbmannftratze 8 bei Herrn Julius Scholz, Zschochersche Stratze 14 bei Herrn Friedrich Carl Aönigsdorser o. in Leipzig-Reudnitz. 8«»stantinstratze 1 b«i Herrn F. Theodor Parthey, vemetudestrahe 37 bei Herrn Gustav Sckimidt, Seitenftratze 22 bei Herr» O. Richard Nicolai, Ttiftsstratzr 1 bei Herrn Apotheker Louis Long, Dändcheutneg 65 bei Herrn Georg Schöne. ^ . »in Leipzig-Schlentzi^ Nr. 18 bei Herr» Ehrrgott Hermann Feist. p. in Leizqig-Sellerhansea. Dorfstratze 42 bei Herrn Gottheli Fischer, Wnrzner Mratze 21 bei Herrn E. Spaarmann. q. in Leipzig-Dhonberg. Nettzenhainer Stratze 55 bei Herrn Robert Saupe vnd r. in veipzig-volkmarsdorf. Swalbstratze 21 bei Herrn A. Krüger, sowie Sirchitratzr 4« bei Herr» Albert Trotte. Hierbei «rwthncn wir unter Bezugnahme auf unser« Bekannt, machong vom heuiiaen Tage, die Stadtverordneten-Wahl betressend, noch besonders, datz Widersprüche gegen die Wahlliste bri uad schriftlich oder im Stadthanse. Obstmarkt 3» lll. Stock, Zimmer 148. zn Protokoll anzubrtngen stad. Leipzig, de» 28. November l89l. Der Noth »er Stabt Leipzig. I L S4. vr. Georg«. Lkauß. Lrkanutmachuug. Di« Glaserarbeiten »u einem Anbon« der lb. Bezirksschnle in Letpztg-Sellertznns«» solle» i» öffentlicher AuSichretbnag vergeben Lekamltmachung. Nachdem zusolge unserer Bekanntmachung le. K423 vom l3. October I89l ter Plan st'. ». V. Ko. 4907 It. .-i. Ko. bö3S, betr. Feststellung der Flnchtlliiien der Kaiser Wilhelm-Straße in Leipzig-Lindenau auf der Strecke von der Turncrstraße bis zur Lütznerstraße vorfchriftsmäßig, und zwar vom 18. October bis init 16. November 1891 ausgelcgen hat, Widersprüche dagegen aber innerhalb dieser Frist nicht angemeldei worden sind, so hat dieser Plan nunmehr aus Grund von K. 22 de» Regulative-, die neue» städtischen Anbaue und die Regulirung der Straßen betr.» vom 1ö. November 1867, für rechtskräftig sestgeslcllt zu gelten. Leipzig, den 26. November 189t. Ter Natt, der Stadt Leipzig. Io. 6274. l)r. Georgi. Ür. Redlich. Lekanntmachung. 5423 vom 14. October Fe. . Fluchtlinie in der Angcrstraße in Leipzig-Lindenau, am deren Streck« von der Dcmmcringstrusse bis zur Leipziger Straße vorschriftsmäßig, und zwar vom 18. October bis mit 16. November 1891 in unserer Tieibauverwaltung ausgelcgen har und ei» aiigenicldeter Widerspruch zurückgezogen worden ist, weitere Widersprüche aber nicht angeiueldet worden sind, so hat dieser Plan nunmehr aus Grund tz. 82 d«S Regulativs, die neue» städtische» Anbaue und die Regulirnna der Straßen betr., vom 1b. November 1867, für rechtskräftig feftgäftellt j zu gelten. Leipzig, den 2b. November 1891. Der Nath der Stadt Ia/6383. Istr. Georgi. lir. »geschickt auf dir Rede deS Herrn v. KoSziclski, daß die Pro- .viiiz Posen das, was sic heute sei, nicht der ^clbnvcrwaltuiig der polnischen Bevölkerung, sondern der preußischen Regierung verdanke. Der Abgeordnete Richter zog aus dein Zwie- Nachdem zufolge unserer Bekanntmachung le/b42Z 1891 der Plan st'. L. V. Ko. 4904 II. .X. Ko. 5653, betr. Feststellung der Sparkasse zu Leipzig-Connewitz. Der Zinsenberechiiung und deS Abschlusses der Sporconte» wegen werden Sparbücher in der Zeit vom 21. d. Mts. bi< mit 3. nächste» Monat« nicht expedirt. Es ist sonach der IS. Decrmber der letzte Expeditioustag dieses und der 4. Januar der erste Elpeditionstag de- uüchsten Jahres. Die Zahlung von Hhpothekenzinsen kann außerhalb der für den Sparverkehr festgesetzten Stunden täglich erfolgen. Leipzig, am 1. December 1891. TcS Nath« Deputation für Leihhaus und Spareaffe. Die Sparkasse ZN Liedertwoikwttz bleibt wegen deS vorzunehmcnden Rechnung« - Abschlußes b»« 8. Deeember 1891 bis mit 1. Januar 1892 sä, tze« allgemeinen Verkehr geschloffen. Der letzte Lassentag in diesem Jahr« wird am 7. Dtzkmb« der erste Lassentag im nächste» Jahr« am 2. Januar abqrhalten. Während deS SparcaffenschlusseS können Liulagen «ns bereits ausgestellte Bücher nicht bewirkt, auch ungeküadigtr Einlagen nicht zurückerhobeo werden. Dagegen wird in der gedachten Zeit Montags und Donnerstag- Vormittags von 9 bis lL und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr die Annahme der Hypotheken-Capitalzinscn pro 4. Quartal 1891 und di« Annahme von Einlagen gegen Lösung neuer Bücher erfolgen. Die Thätigkeit der in Stötteritz und Oelzschau bestehenden Zweiggeschäftsstellen bleibt während des Sparcassenschtusses aus die Annahme von Einlagen gegen Lösung neuer Bücher beschränkt. Liebertwolkwitz, am 24. November 18SI. Sparraffen - Verwaltung. ^ Dych Aufgebot. Di« Firma Schultz L v/dcnburg Nachf. zu Leipzig hat das Aufgebot zweier Wechsel ck. <i. Leipzig, den 8. Juli 1891, über ». 135 84 /H, zahlbar Medio Oclober n. e., d. 130 ^4, zahlbar Medio November a. v., beide gezogen auf Fräulein Marie Jürgens, Mode», in Wil helmshaven, Bismarckslrahe, und von dieser angenommen, mit der Uaterschrist der AuSstellerin Schultz Sc vobcnburg Nachf. zu Leipzia noch nicht versehen und an die Ordre der AuSstellerin lautend, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird ausgcfordert, spätestens in dem auf den 30. Inns 1892 Vormittags 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Gericht anberaumten Ausgebotstermine sein« Rechte anzumelden und di« Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dir strast- loserkläruilg der Urkunden erfolgen wird. Wilhelm-Hove», de» 2S. Oclober 1891. Königliche« Amtsgericht Zur Ctatsberathung. Mau kann daS Urtbcil über dir dreitägige EtatSberatbung »n Ganzen dahin zusanimensassen, daß die Lage dadurch wenig oder star nicht geändert ist. Die Mittbcilungcn über die auswärtige Politik enthalten in der Hauptsache persönliche Ansichten des Reichskanzlers, welche dadurch an Bedeutung gewinnen, daß sie im AuSlande einen guten Eindruck gemacht habe». Die internationalen Beziehungen sind dadurch nicht anders geworden, aber da« Vertrauen auf die Erhaltung deS Friedens hat sich gehoben, und daS ist viel Werth. Man mag mit den Gründen, welche der Reichskanzler für daS von ihm an den Tag gelegte Vertrauen beibringt, nickt einverstanden sein, so hat da- nicht- aus sich, wenn nur der Zweck der Beruhigung dadurch erreicht wird. Sehr erfreulich war eS, daß die Vertreter aller Parteien, welche^ daS Wort ergriffen haben, mit KostrnanschlngSkmmtla« and «edingungen könneo btt unsern I Ausnahme Bebel'S, den Standpnnc^ der skegierung^ im Ganzen »ab Beding»»««» köi Hochbau Verwaltung. Rathha»«, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5 Bezahlung von thiso ^ ent»««»«» werden und sind bis 12. December v o. Nachmittag« 5 Uhr t» verschlossrne« Lonvert ebendaselbst mit d« Anttchrkft: »Ginserarbett«» 15. vePrkSsthnlr Leiprt»-S«»erb«»ir»" wieder -bzngeben. Jede «rttschtteßrmg >b« Ben^bn», der Arbeltr» behalte, wir u»S v»r Leidig, d» 1. »wember 1891. Ser ber Stabt 8etp»ig. Id. 5413.Georgi. Lohs« Detzimstmachusß. Di« Lenchtkrvst de« städtische» Leuchtgase« betrng in der Zeit vom LS. bi» 29. November 1891 im Argandbrenner bet ISO Litern stünd lichem Lonsuni de« »8,4 fach» der Lenchtkrnft der dentschr» Nermal- kerze v»n bü Milltmewr Flammenhöh«. Da« hmcifffch, Gewicht stellt sich b, vkkvel nnf 0.4Ü1. Leipzig, a» 30. November I89l. De« Natha Depntatt»« p, be« GaSeostallc». DaS der Iba Mari« Ha «he «ns Leutzsch vom dortige» Gemeinde verstand« anSgrsteüt» Dienstbuch ist erstatteter Anzeige »»folge ab- kimmai »ad b, »nfstedaagDstitz, >» aas adgaUefer». lZ»1 MM GMgMW» M, GtaAt SAßllta. 6M4. vaakschaalhH ta gegen I gebilligt haben, wenn auch natürlich dir McinungSverschieden- -um s heiteu über die Wirthschaftspolitik und über die Stellung den Polen gegenüber sortbcstehen. Auch der Abgeordnete Richter hat einen gemäßigten Ton angestimmt und abgesehen von kritischen Bemerkungen über die Notbwendigkeit der Gegenzeichnung von Regierung-Handlungen deS Staat-ober Haupt« n»d da» Berhaltniß des gegenwärtigen Reichskanzler« zu seinem Vorgänger seine Forderung in die Schlußworte zusammengesaßt: Ahne Aufhebung der Kornzöllc kein Friede zwischen un« und dem Reichskanzler. Von besonderem Interesse war cS, zu hören, daß Herr Bebel die nationale Zugehörigkeit der socialtemokratischrn Partei zum Deutschen Reiche in demselben Umsange zu gestanden hat, wie Herr v. Vollmar, und eS war durchaus sachgemäß, daß der Abgeordnete Richter Herrn Bebel auf den Widerspruch aufmerksam machte, welcher in der An erkcnnung der Notbwendigkeit, da« Deutsche Reich gegen äußere Angriffe zu vertbeidigen, und der Verweigerung der dazu nöthigen Mittel besteht. Ferner waren die Aus führungen des Herrn von AoSzirlSki über die Stellung der Polen im Deutschen Reiche von hervorragender Bedenlung Er brkauutr offen, daß dir Polen an ihrer Nationalität schalten, aber trotzdem trrn zu Kaiser und Reich uad zur Whxstnsth» ftrhs» »erd«». Der Reichskanzler erwiderte sich, gespräch dcS Herrn von Ko-zielski mit dein Reichskanzler den Schluß, daß der Hundcrl-MillioiicnsolldS zuin Anlauf polnischer Grundstücke ausrugeben sei. Auch darin ist dem Abgeordneten Richter beizustiiiimc», daß aus dem Zusammen bruch einzelner Bankiergeschäfle keineswegs aus die Fäule unserer Gcsammtzustänte zu schließen sei und daß die Soeialdemokratie keine Hoffnung habe, aus den Zusammen bruch der heutigen Gesellschaft in Folge eines Krieges zu rechnen. Damit ist aber das positive Ergebniß der ^erathung erschöpft, und daraus erhellt, daß ein bestimmter Slaudpunct des RcichSlageS de» verbündete» Regierungen gegenüber vor läufig nicht besieht. Als allgemeine Richtschnur ist der Grundsatz aufgeslelll, daß man prüfe» und danach die Ent scheidung treffen werde. Von irgend einer vorgefaßte» Meinung dieser oder jener Partei ist bis zu den Freisinnige» herab nichts :u merken, die grundsätzliche Opposition beginnt erst bei den Socialdcmokrateii, und auch diese ist durch die Erklärung Bebel'S, daß die Socialdemolraten milwirke» werden, die Einbeit de« Reicks gegen äußere Feinde zu vcr- theidigen, wesentlich abgcschwächt. Wie das Eenlrum i» der Wcbrsrage denkt, hal cS durch den Mund des He v. Huenc verkündet. Er sagt: .Im Großen und Ganzen wird auch dieser Reichstag bewillige», was zur Er haltung der Schlachfertigkeit unseres Heeres für nothwendig erkannt wird." Unter diesen Umständen kann von einer tiefgehenden Be unriibigung und Unzufriedenheit, wie sie vor der Etat« heralhuiig als vorhanden angenommen wurde, nicht mehr die Rrdc sei». Eine Aussprache der verschiedenen Parteien im Reichstage hat gezeigt, daß wohl Meinnngsadweichungcn be stehen und das manches anders gewünscht wird, als es ist, aber im Ganzen und Großen ist die Lage doch nicht so schlimm, wie sie von cinem Thcilc der Presse geschildert worven ist Der Druck, welcher auf einem großen, vielleicht dem übcr- wiegendenTheile dcS deutsckenVolkeS lastete, hatte seinen Grund hauptsächlich in der Unsicherheit darüber, ob wir unmittelbar vor einem europäischen Kriege stehen, oder ob dieser Krieg noch auf Jahre hinauSaeschoben, vielleicht ganz ver mieden werden könne. Ein Volk, welche- vor einer solchen MLalichlsit oder gar Wahrscheinlichkeit steht, legt einen viel kritischeren Maßstab an alle RegierungShandtungen, als dasselbe Volk, welche« der Erkaltung dr- Frieden- sicher ist. Es kommt ja im Leben meist nur darauf an, wie etwas scheint, nicht wie eS ist. Wenn die Mehrheit den Schein für die Wahrheit nimmt, so wird schließlich Wahrheit daraus, weil sie ihre ganze Handlungsweise nach dem Schein einrichtct. Ueberwicgt der Ernst der Lage, dann gewinnt er auch Kraft und bricht sich in Tbal suchen Bahn. Soweit sind wir glücklicherweise noch nicht. Wenn solche Beweise für die Friedlichkeit der Lage noch durchschiagen, wie sie der Reichskanzler vorgebracht hat, dann können wir der Zukunft getrost entgcgcnsehen, dann haben unsere Feinde triftige Gründe, den Frieden ungestört zn lassen. Und solche Gründe liegen ja auch thatsächlich vor, ein Blick auf die Lage im russischen Reiche genügt, um dar zuthun, daß ein Reich, welches von einer schwere» Hungers noth hcimgcsucht ist, nicht an Krieg denken kann. WaS ohne diesen Zwischenfall geschehen wäre, verliert seine Bedeutung, weil immer nur Thatsacken in Betracht komme». DaS russisch-französische Bündniß oder Eiuvernchnicu tritt erst dann in Kraft, wenn beide Thcilnehmer actionSfähig sind, und da» ist gegenwärtig nickt der Fall. Der Reichskanzler führt die Friedlichkeit der Lage auf die persönlichen Intentionen de« russischen Kaiser« und aus die Festigkeit der französischen Regierung zurück. Diese beiden Ursache» leuchten nicht ein, aber es sind andere Ursachen vor banden, welche nicht genannt wurden, und diese bilden den Ausgleich, um dasselbe Ergebniß zu ermöglichen, zu welchem der Reichskanzler gelangt ist. Die Mittel, durch welche der BerubigungSzweck erreicht wird, sind glcichgillig, aber cS ist politisch, daß dieser vorübergehende Zustand nicht als ein Anlaß benutzt wird, um ein Nachlassen in den Anstrengungen zur Verschärfung unserer Webr kraft, sondern in, Gtgentbeil eine größere Anspannung zu begründen. Der Gedanke, daß wir Frankreich um etwa zehn Millionen Menschen an Bevölkcrnngszabl über legen sind und daß trotzdem die Franzosen mehr Soldaten inS Feld stellen als wir, führt mit zwingender Gewalt zu der Maßregel, diesen Vorthcil auch für unsere Wehrkraft auSzunntzcn. Schon der KriegSniinister v. Bcrty du Vernoiö bereitete auf diese» Schritt vor, nur that er cs leider zur Unzeit, aber die Richtigkeit de« Gedankens hal seitdem größere Anerkennung gesunden, und wir begrüßen es mit Befriedigung, daß ver Reichskanzler darauf zurückgekommen ist. Die Bürde der Last, welche die Vorbereitung aus de» zukünftigen Krieg allen Bürgern deS Deutschen Reiche« auserlegt, ist jedem Belbeiligte» bewußt, aber andererseits herrscht Uebereinstimmnng darüber, daß die höchste Anspannung »»serrr Wehrkraft da« beste und einzige Mittel ist, um den Frieden zn erhalten und den Sieg im Falle der Unvermeidlichkeit deS Krieges zu sichern. Wirtbschafttich winken un» die Handelsverträge als Ver bcsscrung unserer Lage, und auf diese ist die allgemeine Aus merksamkcit jetzt in erster Linie gerichtet. Wir hoffe» aus ein gute« Ergebniß an» den Verträgen mit Oesterreich-Ungarn, Italien und der Schweiz, und ton» damil nur da«, wa nn- angesichts der schutzzöllnerischen Bewegung in Frankreich zur Pflicht gemacht ist. * Anfang Juli, sämmtliche Lasten mitnehmend, nach Kibiro inarschirten. Emin Pascha habe erklärt, daß er nicht auf demselben Wege zurückzukehren beabsichtige. Sruhlmann Halle zu Mpororo ein kleine- Gefecht. * Auö Weimar wird unS vom 30. November ge schrieben: Wie vorauSzusehen war, bat sich die vorgestern Abend vom hiesigen .Freisinnige» Verein" veranslaUete Wähler-Versammlung, in welcher der weiiuarische ReichStagSadgeordnete Sam Hammer über den Friedens- congrcß in Rom sprach, zu einer leeren Komödie gestaltet. Der Redner gab im Wesentliche» nur eine Art Aufenthalt«- bild und mußte zu den Verhandlungen selbst zugestchc», daß die unter BeseitigungdcS deutschen Antrags angenommene Forde rumz, die FricdcuSsache durch eine internationale Organisation zu fördern, wenig erfreulich sei. Trotzdem meinte Redner in einem bei dem bekannten Pessimismus de« DenlschfreifinnS kaum zn erklärenden Optimismus, daß schließlich den wabrbaft be geisterten Friedensaposteln in keinem Lande der Erfolg seblcn werde. — Nach dem Vorträge fand die übliche „DiScnssion" statt, in welcher die anwesenden socialdcmokratiscbc» Fnbrer den Vortragenden von ihrem Slandpuncle auö sckars angrifsen. So meinten dieselben, und zwar nicht ohne ein Körnchen Wahr heit, der Herr Abgeordnete bade lieber an den letzten Sitzungen des Reichstags theilnekme» und dort im Interesse der arbeitenden Elasten wirken sollen, als über die doch zweck lose Romreisc zu berichten. Die Socialvcmokraten wissen eben sehr Wohl, daß sie eS sind, welche dem Herrn Groß- kaufmaiin Samhaninicr aus Sonneberg da« NcichstagS- iiiandat verschafft haben, und glauben sich deshalb auch zu einer strenge» Revision der Thätigkeit desselben berechtigt! — Leipzig 2. December. * Der Kaiser wird sich in der ersten Hälfte dieses Monats nach Stettin begeben, um dem Stavellauf eine- neuen Panzer schiffes beizuwobnen. Der Hof steht vor der baldige» Ueber- ^siedlung vom Neuen PalaiS zu Potsdam in da- Berliner königliche Schloß E« heißt, so meldet die ,Berl. Börs.-Ztg ", der Kaiser beabsichtige, im Frühjahr dem Könige von Ru mänien einen Gegenbesuch zu macken. * DaS .Eolonialblatt" theilt einen Bericht SiallS a»S Tabora vom 31. August mit, nach welchem Emin Pascha und Stuhl»»», »ach L»g»de »«« S«1t»«S von Mwamda Man ging schließlich in dem Bewußtsein auseinander, daß jede einzelne trockene Patrone den Frieden mehr sichert, als zehn champagiierseuchle Reden und alle Beschlüsse der FricdenScongrcßler. » * « Die .Neue Freie Presse" sagt in einem Leitartikel, Kalnokp habe die weltliche Herrschaft dcS Papstes nicht gebilligt; die Aufregung der Italiener sei daher grundlos. — <in einer Berliner Eorrespcndcnz erblickt die .Neue Freie Presse" die Bedeutung der knrzlichen Rede de« Reichskanzler- von Caprivi in dem offenen Kamps« gegen den Fürsten Bismarck. * Die ungarische Delegation nahm in der gestrigen Plenarsitzung da« Armeebudgct in der Generaldebatte an, die Spccialbcrathung beginnt morgen. Ein Antrag Bcoethy auf Rückverwcisung des Budget« an den Ausschuß behus» Vornahme verschiedener Streichungen wurde abgelehnt. * Der gestrige französische Ministcrrath beschäftigte sich mit der demnächst in Venedig znsainmciitrctcndcn iutcr- zur Beratdung der Re organisation ber Sanitätöcominission in Alexan drien und zur Prüfung der BeLiuguuaeii, unter denen die Durchfahrt durch den Snczcaual unter Ouaranlainc erfolgen kann. Die französische Regierung wird ans der Eonsercnz in Venedig durch den Gesandten Barre und die Doctorcn Bronardel und Broust vertreten sein. Ter Ministcrrath beschäftigte sich sodann mit der Haltung der Bischöfe. Der französische Botschafter Herbette hat sich gestern auf seinen Berliner Posten zurück begeben. * Gestern ist die Arbeit in dem ganzen Kohlenbecken von Lc»S wieder ausgenommen worden. Die dorthin beorderten Truppen und Ge»darmen kehren in ihre GarossonS- orle zurück. * Ein Icsuitenpredigcr äußerte in der Kathedrale von Bayonne, der Papst billige die Haltung de- Erz bischof« Gouthe-Soulard; der anwesende Bischof unterbrach den Prediger und »nlersagle ihm, weiter zu sprechen; der Papst habe dem Stern« untersagt, sich in politische Dinge zu mischen. * In der gestrigen Sitzung der italienischen Dcpn- tirtcnkauinier gab der Schatzministcr Luz za I i ein Expos« Uber die finanzielle Lage. Da« berichtigte Budget l89l,92, in welchem das Eabinct begonnen bade den Haupt fehler der früheren Budget«, daß die Ausgaben die Ein nahmen übersteigen, abzubalten, werde mit cinem Deficit von nur einer Million abschließen, da« durch die ncnercn finanncllcn Maßregeln bequem gedeckt werde. DaS 'Budget 1892/93 werde daS erste sein, daS mit cinem Uebcr- sckiiß abschließcn wird. Die esscetivcn Einnahmen deckten alle esscclivcn Ausgaben, alle Pensionen, die gesammtcn aus 30 Millionen bcrabgcsetzlcn Ausgaben für Eisenbahn bauten und jll Millionen für Amvrlisalio» der Schuld. Tann bleibe noch ein Ucbcrschnß von 9 Millionen. Es sei das erste Mal in der Geschichte der ilalieiiischen Finanzen, daß ein derartiges Resultat erreich! würde, aber hierzu sei eS erforderlich, alle von der Regierung vorgeich'.agencn Ersparungen und Einnahme-Erhöhungen zu bewilligen. Der Minister kündigte sodann an, in welcher Weise er die in diesem Budget nicht ausgesührten Ausgaben für die Vatri monialcasse, die Eisenbabncn, die Maßregel» zn Gunsten der Stadt Rom und die Umbildung der Schatzschuld zn decken beabsichtige. * DaS .Journal de St. Pttersbourg" meldet, daß der Minister dcS Auswärtigen v. Gier« die Leitung der Geschäfte wieder übernommen bade und beule zum ersten Male dem Kaiser einen Vortrag Halle» werde und bemerkt dazu: Obwohl die Reise de- Minifters ausschließlich aus Gcsn»dbc:tS- rücksicklkn nnternonimcn worden sei, habe dieselbe naturgemäß doch zu gewissen Begegnungen geführt. Die unzähligen Eonimcntare über kiese Begegnungen, welche anfangs wesentlich von der Wirklichkeit abgewichcn seien, batten später zutreffenderen Auffassungen Platz gemacht. Die Mebrzabl der ernsten russischen u»v auvtandiiche» Blätter batten fick von der wabren Bebentniig des Gedankenaustausches Rechenschaft gegeben, z» welchen! der Anfeiitbalt des Minister« in Italien und Dcurschland, sowie sein Besuch in Pari« Ge- legenbcit geboten habe. ES dürste sich daraus ergeben, daß die Lage klarer und frei von jedem Mißverständnis geworden sei, während gleichzeitig neue Unterpfänder für da« gegen seitige Vertrauen und für die Ansrechterhaltung de« allseitig gewünschte» »od wnnscheuSwerthea Friede»« ge» wo»»«» sex».
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