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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920611022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892061102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892061102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-06
- Tag1892-06-11
- Monat1892-06
- Jahr1892
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7 l!- HM Aber auch lm Herrenhause wird man der fleißig, Vorarbeit d-S anderen HauscS Rechnung tragen und bezüglich der Landgemeindcordnung sür Schleswig Holstein wird bier in dritter Lesung der Kamps gegen den Minister Herrsurth nicht wieder ausgenommen werde», trotz aller Aufstachelungen der „Krcuzzcilung". Auch bezüglich tcS Gesetzes über die An stellung der Mrlitairanwärtcr im Communaldienst wird die Hoffnung einer Verständigung ausrecht erhalten. Diese« «besetz soll am 15. im HerrcnkauS zur Verhandlung koinmen, hier die Regierungsvorlage wieder hergestcllt und da- Gesetz alsdann auch durch da- Abgeordnetenhaus gulgchcißen werden. Man ist eben am Schluß der Session allgemein „friedlicher" gestimmt und will Differenzen mit der Negierung möglichst vermeiden. — Tie wenigen PetitionSberichtc werden dann die Session schwerlich verlängern und so wird sich dann der Schluß Wohl spätesten-^um 2l. Juni lerbcisühren lassen. Im Ganze» würde die Zession keines wegs zu den langen zu zähle» sei», zumal die Serien recht ausgcdcht waren und nach Zurückziehung des Schulgesetzes leine besonders schwierige Ausgabe die Laiitbolcu beschäftigte. — Bekanntlich ist der Kaiser von Rußland jetzt zum „Admiral ü la »uito der Flotte" ernannt worden. Eine solche Stelle war in der deutsche» Marine noch nicht verbanden. Tie deutsche Marine hatte bis jetzt als Aus zeichnungen nur Stellungen „n In rmito der Marine" und ,,ä In üuitv des SecofficiercorpS". ln suite der Marine stcbcu ohne bestimmte Chargen der König von Schweden und der Erzherzog Karl Stephan von Oesterreich: 5 In suite des SccvssieiereorpS werden u. A. geführt der srübcrc Cbef der Admiralität, General der Infanterie z. D. v. Stosch und der Vice Admiral z. D. Vatsch. — Ter GrvHherzog und die Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin werden in de» nächsten Tagen zum Besuch bei dem Kaiser in Berlin cinlrcssen. Soweit bis letzt bekannt ist, wird die Grrßhcrzcgin von Mecklenburg- Schwerin am Sonntag Abend gegen 7 Uhr von Peters burg, der Großberzoz etwa eine Stunde später, um Uhr, ans Schwerin bier ankommen; das großherzogliche Paar st igl im Hotel Bristol ab, um sich alödann gemeinsam zum Besuch des -KaiserpaarcS nach Potsdam zu begeben. Dem Vernehmen nach werten die Gäste wäbreud der Dauer ihres Besuches im Potsdamer Stadtschlosse Wohnung nehmen. — Ter CulluSminister Dr. Bosse wird ossieiöö gegen den Verdacht vcrthcidigt, daß er in einem Einzclsallc anders entschiede» habe, als Graf Zedlitz es gcthan hätte. Tie „Berl. Pol. Nachr." schreiben: Tie Zurückweisung eine- Antrages aus cvnscssionellc Einrichlinig der in Danzig crsvrderliche» neuen Volksschule durch de» Herrn UutcrrichtSmniisler ist mehrfach als eine Abweichung von der durch seinen Anitsvorgänger geübten Präzis angesehen worden. Tiese Annahme trifft wenigstens für de» vorliegende» Fall nicht zu. «straf ,'Zedlitz sland gleichfalls aus dem StanLpuncle, das, die Schulvrrsassuiig einer Gemeinde eine einheitliche sei» luüsse und daß demnach da, wo ausnahmsweise die Schul- versassniig einer Stadt die Simultanschule sei. dcnigemas, auch neu zu errichtende Schulen als Simultanschulen einzuricküe» feie». Dieser «struudsatz ist auch i» dem 8- ll des vou ihm vorgelegten Enlwurss eines VolksschnlgtjctzeS niedergelegt und gegen ei» Amrndcmeut des Leutrums vertheidigt worden. Ta in der Stadt Danzig die Ver fassung jämmtlichcr Volksschulen die paritätische ist, sind in Lon- seguenz dieses (struudsntzes dort auch die neu zu errichtenden Volks schulen als Slmnltauschulen zu organisiren, und es würde jener 'Antrag daher auch von dem Amlsvorgängcr des jetzigen Herrn lluterrlehismiiiiste: Z ablehnend bcschieden worden sein. — lieber die Neuregelung des A potbckcnwesenS wurde jüngst eine Nachricht verbreitet, wonach Preuße» damit selbstständig vorzngchcn beabsichtigen sollte. Diese Mittheilung dürste nach der „Apotheker-Zeitung" nicht richtig sein, vielmehr sei gemäß den zahlreichen Erklärungen der Vertreter der ReichSrcgicrung »ach wie vor anzunchmen, daß diese Frage für daö ganze Reich cinbeitlich geregelt werden würde. Bis zu welchem Stadium die Regelung der Gcwcrbesrage ans den« Rcichöwcge gediehen sei, entziehe sich zur Zeit der Bcurtheilung. Mit Rücksicht ans die Einzcl- staatcn seien die Erwägungen und Instanzen so zahlreich, daß man den Zeilpunct wohl als nicht in allzu großer Nghc liegend werde betrachte» müsse». — Bekanntlich sind Mitglieder der Selbstverwallungsorgane in Hannover wegen Vetheiligung an wclsijchen Agitationen bu ch Verfügungen haunoverschcr VezirkSregicrnnge» und bsrkeiiiilnisje der Bezirksausschüsse auS ihrer Stellung enlserut worden. Nach einem Lrkenuluiß des Diseiplinarscnato deS preußischen Obervermal, tuugsgerichts vom lsth April d. I. ist cS nicht zulässig, wenn Träger obrigkeitlicher Aemter der Selbstverwaltung sich stir ihre Tlieiluahme an derartigen Agitationen aus de» „gesetzlichen Weg" berufen. Nach der allgemein herrschenden Aujsajjung und bei der heutigen Weltlage kann ein Verzicht aus Hannover von den Nepräsentaulen des preußischen StaatS- willeus nicht anders als durch die äußerste Vedränguiß in Folge äußerer oder innerer Kriege und Wirren erzwungen werden. Tic Möglichkeit eines freiwilligen Verzichts aus das vormalige »ouigrrich Hannover ist im Hinblick aus die Bedeutung der Provinz für die Staatsintercsseii nach menschlicher Voraussicht völlig auSgc- schlossen, wie den» auch ein solcher (stedanke — abgesehen von de» Anhängern der Welsenpartei selbst — von keiner Seite, insbesondere nicht von irgend welchem Organe des preußischen oder eines anderen Bundesstaate« jemals angeregt oder als etwas ernst- lich zu Erwägendes behandelt worden ist. Deshalb könne» die, wenn auch nicht gesetzwidrigen Bestrebungen der Wclsen- parlci in keinem anderen Lichte sich darslcllcn, als in dem der zeitige» Vorbereitung der künftigen politische» Ausbeutung solcher staatlniicr Nvlbstüude in der Richtung ans die demnächst z» erzwingende Los- lösung der Provinz von Preußen und ans die Iurücksührnng der früheren Herrschersamilie. . . . Ei» üssenilicheS Eintreten, eine thutige Mitwirkung für solche Parteibestrebungcn, welche eine dem Staats- inieresse schädliche Ausbeulung erwarteter staatlicher Noch- und Zwangslagen vorberciteu und ermöglichen sollen und welche zweifellos in der Bevölkerung da- Gefühl der Unruhe und Unsicherheit de- züglich einer stetigen gedeihlichen Entwickelung des StaatSlebenö erwecken oder doch rege erhalten, ist den öffentlichen Beamten durch die besonderen Pflichten ihres Stande« untersagt. — Zur Vorgeschichte der Verhaftung Ahlwardt'S erfährt man noch Folgende-: Bereit- Anfang Februar d. I., kurz vor der Hauplverhandlung gegen Ahlwardt wegen Be leidigung des Berliner Magistrat» re., wurde von der Staats anwaltschaft der Antrag auf Verhaftung gestellt, weil mit Rücksicht auf die zu erwartende hohe Strafe Fluchtverdacht vorlicge. Ter Antrag wurde jedoch damals abgelehnt. Uninitlclbar nach Einleitung der Voruntersuchung gegen Ahlwardt wegen Beleidigung Isidor Lowe's n. s. w , also vor 1t Tagen, wurde wiederum vom Staatsanwalt der Antrag gestellt, Ahlwardt zu verhaften, weil Fluchtverdacht vorliege und weil zu erwarten stehe, daß er seine Freiheit zn weiterem agitatorischen Treiben benutzen werde. Sowohl die Uiilersiichlingörichlcr, wie die Strafkammer lehnten diesen An trag, letztere unter eingehender Begründung, ab. Ans die weitere Beschwerde der Staalsa»waltsck,aft beim Kammergericht be schloß der Erste Strasscnat desselben am 2. Juni die Ver haftung Ahlwardt'S. Bestimmend für diesen Beschluß war in erster Linie die Erwägung, daß der gegen Loewe erhobene Vorwurf deS LandeSvcrralhcS eine so schwere Beleidigung enthalte, daß mit Rücksicht ans die zn erwartende hohe Strafe Fluchtverdacht als vorliegend erachtet werden müsse; ferner die Erwägung, daß Ahlwardt seine Frcikeit zu weiterem agitatorischen Treiben benutzen werde. Noch in derselben Stunde wurde dieser Beschluß dcö KammcrgcrichtS, gegen den es kein Rechtsmittel gicbt, durch eine Depesche deS Ober staatsanwalts an das Polizeipräsidium mit der Bemerkung „Haftbefehl solgl" zur Ausführung gebracht. Uebrigenö hat der Ablwardt-Scandal, wie aus Berlin gemeldet wird, die Folge gehabt, daß die türkische und die brasilianische Regierung die Bestellung von Probegewehren auS der Lvwe'schcn Fabrik rückgängig gemacht Halen. — Krciizcrcorvetle „Arcona", Commaiidant Corvellen-Capiiain Dracgcr, is! am ll. Juni er. in La Gnaura eingelrosscn. Fahrzeug „L»reich", Eounnandant Evrvellen Eapliain Gras v. Mollle I., ist am ll. Juni i» Haissa cingclrojfcn, an dcmscihen Tage nach Beirut «Shnsche Küste) in Tee gegangen, „Loreleh" am 10. Juni er. i» Beirut (Shrischc Küste) cingctrojfcn und geht am 12. d. MlS. nach Cmhriia. — Ter denlsch amerikanische Politiker Karl Schurz in Ncw-Nvrk ist mit der Niederschrift seiner Memoiren be schäftigt, die er unter dem Titel „Erinnerungen über Zeit genossen und Zeitereignisse" demnächst in Bnchsorm erscheinen lasse» will. — Die „Krenz-Zcitun.z" widerruft ihre Nachricht von der Umwandlung des Warschauer Gciieralconsulats in ein Eonsulat. Sie meint, wahrscheinlich habe der Einsender ihrer Mittheilung sich durch die Thalsachc irre führen lassen, daß zur Zeit, d. h. so lange das der Wittwe des verstorbenen GcncralconsnlS Frdrn. v. Nechcnbcrg znslehcnde Guadcn- quartal dauert, ei» Stellvertreter die Gcschäslc besorgt, welcher den Rang eines Generalconsuls nicht hat. — Daß ei» katholischer Geistlicher als Vertreter dcö Propste- Iahncl an der Begräbnißseicr für Forckcnbeck thcilgciioinmen hat, wird »nnmcbr in der „Germania" be stätigt. Damit steht allerdings, so bemerkt die „Freisinnige Zeitung", die EenlrumSpartci erst recht blamirl da. Ten» wenn sogar ein katholischer Geistlicher als Vertreter dcö ProbstcS Iahncl sich a» der Begräbnißseicr bethciligen konnte, so ist den EcnIrilmSmitgticdern, welche zu dem verstorbene» Forckcnbeck in weit engeren amtlichen Bczicbnngen gestanden haben, als Propst Iahncl, auch die letzte Ausflucht genommen, um ihr grundsätzliches Fernbleiben parlainentarilch» sittlich und mcnschlich rcchlfcrligcn zu können. Die „Germania" schreibt über diesen Geistliche», welcher a» der Begräbniß- scier Ikeilnabni, Folgendes: Ter Herr Prvvst Halle ans Einladung zu der bürgerlichen Feier, die ümi Sonnabend gegen Abend zuging, allerdings, da er Mitglied der städtischen Cchuldevuiaiiv» ist und auch sonst amtlich lehr viel Berührungen mit dem Lüerbiirgerineijlcr hat, an den Magistrat ein Schreibe» gerichtet, daß er wegen UmvohljeinS leider auch in privater Eigenschast nicht theilnehmen könne, oaß er aber n» einen Aints- hrnder um die Vertretung schreiben werde. Und dieser Anitsbrndcr, Pfarrer Nenher von St. Sebastian, der selbst ans Tankvarleit sür die lleberlassniig des städtischen GarteiiplatzeS privatim und in Eivil- »eidcrn an der bürgerliche» Feier iinRathhanie lheilzunchnic» wünschte, ist diesem Austrage auch »achgckonnnc». Nachdem Neubcr, der zu gleich Pfarrer ist sür die Sträflinge in Plötzensce, Montag Morgen den dort als sonntäglichen Gottesdienst gellenden kirchlichen Tienst gehalten, ist er im Nachhause so früh als unter diese» Umständen möglich, nnd zwar nnmiltelbar vor Eröffnung der Feier erschienen, hat aber bei der Ncberinllnng deö Saale» nur in den Hinteren Nänmcn Platz finde» und sich Niemanden vvrstellen können. — Tie Berliner Maurer gedenken demnächst wieder in eine Lohnbewegung einznircte». Jur Besprechung der z» »nie» nchmciidcn Schritte waren sür gestern Abend gleichzeitig drei Ver sammlungen ciitberusen sür den Westen, Osten und Nvidmeste» sMoabit). Milgeiheill wurde, daß die Arbeitslöhne höchsten Falle» nur noch 50 für die Siniidc betrage», während vielfach schon die klsstiiiidigc Arbeitszeit eingcflihri werde. Man beabsichtigt vvrlänsig niit Banjpcrrcn gegen die die niedrigsten Löhne zahlende» Unter nehmer vvrzugehc». Feste Beschlüsse sollen am nächsten Sonntag gesagt werden. * Thor», 8. Juni. Der EiscnbahnbetriebSamtS-Zcichner Albcrti, der unter dem Verdachte des Landcövcrraihs ver- baslcl worden ist, soll der „Germ." zufolge staatliche Zeich nungen ausländischen Behörden verlaust baben. * Weimar, lo. Juni. Tic diesjährige (HI.) Haupt versammlung deS Verein- sür Massenverbreitung guter Schriften findet am Sonntag, den tll. Juni, Nach mittag zu Weimar statt. Außer der üblichen Rechnungs legung mit Erstattung de- Geschäftsberichtes und LsrstandS- Ncuwahl sollen diesmal Anträge au- verschiedenen Zweig- vercinen zur Verhandlung kommen, welche schon dadurch da« lebhaftcste Interesse erwecken, daß sie das Erwachen einer regeren Antheilnahme wie einer lebensvolleren Thätigkeit für das Unternehmen auch in den localen Bereinigungen be kunden. Wir werden nicht verfehlen, auf die Ergebnisse dieser Versammlung, wie auf de» gelegentlich ihrer zur Ausgabe gelangenden Rechenschaftsbericht deS Verein« über daS Jahr 18Sl seinerzeit näher zurückzukomme». * Köln, 10. Juni. Bezüglich der Ausführungen regierungsfreundlicher Blätter über die Wichtigkeit deS Falls, daß die Staatsweisbcit deS Fürsten Bismarck in irgend einer Form dem ReichSintercssc wieder zugeführt wurde, bemerkt die „Westdeutsche AUg. Ztg", daß hierzu leider jede Voraussetzung fehle, da an den entscheidenden Stellen die Absicht nicht bestehe, den Rath des Fürsten in ernsten Fragen in Anspruch zu nehmen. * Trier, 10. Juni. Geucrallieutenant von Laue, Commaiidant von Metz, ist zu den Lsficieren von der Armee versetzt worden. Generalmajor Patrunky, Commandeur der 27. Insanteric-Brigade in Düsseldorf, ist zum Commandanten von Metz ernannt worden. * Darmstadt, 10. Juni. Nach einem hier umlaufenden Gerücht soll sich Prinz Heinrich von Hessen gestern in Groß Umstadt mit der Hofsängerin Milena vermählt haben. — Ans Wunsch deö Herzogs bcräth die Kammer über die Erhöhung der Civilliste in geheimer Sitzung. Tic Minderheit will nur 30 000 mehr für die Erhöhung der Hosbcamteiigchalte bewilligen. * Karlsruhe, 9. Juni. Der „Badischen Correspondenz,, zufolge ist Slaatsrath Eiscnlohr zum Präsidenten dcö Ministeriums des Innern ernannt worden. — Den „ge mäßigteren" unter den Socialdemokraten sind die osscn- berzigen Ausfälle des Mannheimer LandtagSabgeordnctcn Nndl sehr unbequem. Sic betonen deshalb sehr angelegent lich, Rürr balle seine Stellung als „freireligiöser", d. h. atheistischer, Agitator und als socialistischer Führer nicht gc- börig auseinander, und dies werde in weilen socialdemo- lratischcn Kreisen sehr bedauert; er sei nun einmal Atheist, aber daö sei seine Privatsache. Natürlich! Aber es ist nicht Zufall, daß alle socialistische» Führer und Agitatoren Atheisten sink. Rütt unterscheidet sich von den anderen hierin nicht sachlich, sondern nur formell, insofern er seinen Atheismus auch öffentlich liiiumwuiidcu bekennt und dafür geradezu Propaganda macht. * Tigmaringen, 10. Juni. Prinz Ferdinand von Hobe» zvl lern, der rumänische Tbronsolger, ist heute von seinem Besuche in Coburg hier wieder cingctroffen. Oesterreich-Ungar»». * Wien, lo. Juni. Der hiesige klerikale Hofadel agitirt »nler seine» Mitgliedern dafür, daß diese an der TrauungSscierlichleit bei der Vermählung des Grafen Herbert von Biömarck mit Gräfin Hoyos nicht thcil- nclnucn, weil, obwohl die letztere katholisch (?) ist, die Trauung prolestanlisch vollzogen werden soll und die Garantie fehle, daß die Kinder aus der zu schließenden Ehe katholisch erzogen werten. — Die „Neue Fr. Pr." bezeichnet das Dank- lelegramm deS Zaren an Kaiser Wilhelm, sowie die Kundgebung FlourcnS als beruhigendes Zeichen. Man könne diesen russischen Rückzug nach dem mißlungenen Vorstoß nur mit Vergnügen coustatircu und brauche sich nicht weiter bei den drollige» Ucbcrlrcibungcn, mit welchen die Pariser Boulevard-zeitungen sich sür die Kieler Enlrcvue zu ent schädigen suchen, aufzuhaltc». * Pest, 10. Juni. Ein glänzender Fackelzng unter Theilnabme von 3000 Fackelträger» und eine Serenade im Burghof« schlossen heute Abend die Festlichkeiten anläßlich de- Regierung- Jubiläums ab. lim llh- Uhr Abends hat der Kaiser Fra»; Joses, von begeisterten Ovationen der Volks menge begleitet, die Rückreise »ach Wien anactrelcn. — Durch kaiserliche Enlschiießung wirk die Stadt Budapest künftig den Titel Haupt- und Residenzstadt führen. — Aus mehreren Orten Ungarns wird gemeldet, daß anläßlich dcö KrönuiigS-Iubiläninö die schwarzgelben Fahnen hcrabgcrisscn und beschmutzt wurden. In Papa be warfen Stndcnlcn die Fahne mit Kolh, so daß Husaren ei» schritten und die Menge zersprengten. Frankreich. * Paris, lO. Juni. FlourenS leugnet heule seine gestrige Erklärung; der hiesige Vertreter der Londoner „Ccntral- NcwS", dem gegenüber er sic abgegeben hat, hält jedoch die Genauigkeit seines Berichtes voll aufrecht. Italien. * Rom, 10. Juni. Dcputirtenkammer. Vor Eintritt in die Bcrathung der Budgetvorlage wurden die außer ordentlichen MilitairauSgabcn in geheimer Abstim mung mit 192 gegen 111 Stimmen bewilligt. Der Minister deS Aeußcrcn Brin erklärte in Beantwortung einer Interpellation der Deputieren Lazzaro und Nicolosi dir Gerückte über ausgetretene Schwierigkeiten oder Einschränkungen bei Anwendung der Weinzollclausel sür durchaus un begründet. — In der fortgesetzten Bcralhung de- Budget - provisoriumü sprachen Baritano «äußerste Linke) und Sonnino (Ccntrum) gegen, Bacchelli (Linke), Panizza (äußerste Linke) sür das Cabinet, tll Tagesordnungen sind sind beantragt. Der Referent Cadolini befürwortete die Annahme de« CommissionSbeschlusseS betreffs Gewährung «ine- einmonatigen Provisoriums. Nachdem die Motiviruitgen der Tagesordnungen begonnen hatten, wurde die Weiter- berathung auf morgen vertagt. Die Abstimmung über die Budgetvorlage erfolgt wahrscheinlich morgen. Großbritannien. * London, 10. Juni. Gestern wurde, wie schon tele graphisch gemeldet, zwischen der Negierung und den Führern der Opposition vereinbart, daß die Auflösung deS Parlaments am 25. d. M. amtlich verkündet werden soll. Die Neuwahlen i» den Städten beginnen am 2. Juli. Der „Stand." erfährt, Balfour werde am nächsten Mittwoch eine Rede halten, welche die Kundgebung der unionistischen Politik bilden werde. Gladstone wird vor seiner Abreise nach Schottland eine Rede in Chester ballen. Lord Roseberry, Cbamberlain und Lord Spencer hielten gestern Wahlreden. Lord Spencer erklärte, keine Homerule vorlage würde die Herstellung der katholischen Staalskirche in Irland gestatten. Chamberlain sagte, die bevorstehende» Wahlen würden die wichtigsten und kritischsten dieses Jahrhunderts sein. Lord Roscberry kritisirte die jüngste Birminghamcr Rete Chamberlain's und beschuldigte Chamberlain, alle seine liberalen Grundsätze geopfert zu baten, um eine Toryregierung am Ruder zu kalten; auf eine freisinnige Gesetzgebung könne letztere keinen Anspruch erhebe». — Der internationale Bergarbciter-Congreß nahm in längerer Bcrathung mit großer Majorität den Antrag der belgischen Delcgirten an, wonach Vorbereitungen für den internationalen Streik zu treffen seien, sür den Fall, daß die Negierungen den Achtstundentag zu legalisiren sich weigerten. (Wiederholt.) Spanien. * Barcelona, 10. Juni. Der Belagerungszustand ist in Calahorra proclamirt worden. Die Meuterer warfen Steine auf den Bischof. Die Lage bat sich sehr verschärft. Tie Arbeiter griffen mehrere Hauser von Fabrikanten an. Die Gendarmen, welche dazu kamen, wurden zurückgedrängt. Tie Meuterer feuerte» auf die Gendarmen, um ihre vcr- baflctcn Genossen zu befreien. Man glaubt, daß der Be lagerungszustand über Barcelona verhängt werden wird. Niederlande. * Utrecht, ll. Juni. Anläßlich der heutigen Ankunft der beiden Königinnen versuchten die Socialisten republikanische Tcmonstralioncn zu veranstalten und vcrthciltcn Schuiäbschriftcn gegen die Königin Emma auf der Straße. Die Polizei nahm 7 Verhaftungen vor. Norwegen. * Christiania, 10. Juni. DaS Storthing hat nach zweistündiger Debatte mit 63 gegen 49 Stimmen die Errichtung eines eigenen norwegischen ConsnlatS- wesenS beschlossen, sowie die Regierung zu ersuchen, die ncthwcndigcu Schritte zu unterncbmcn, um daS gegenwärtige mit Schweden gemeinsame ConsulatSwesen aufzulösen. Orient. * Belgrad, 10. Juni. Die Meldung der liberalen Blätter bezüglich der Demission des Ministers des Innern wird ofsiciell "kategorisch deinentirt. Pasitsch wird sich nach Beendigung der HandelsvertragSverhandlungcn mit Oesterreich auf Urlaub begeben. * In Montenegro wird die Thatsache, daß in der letzten Zeit eine Neilie angesehener Personen vaö Land ver lassen bat, tief empfunden. Allerdings wird von mehreren dieser Personen in Abrede gestellt, daß ihre Auswanderung ans Unznfricdciihcit zurückziifübren sei. Eine solche Erklärung ist von dem Dichter Iavanovitsch abgegeben worden, und ebenso bat jetzt der ebcmalige bosnische Metrcpolit Kossa- novitsch in einer Verlautbarung in Abrede gestellt, daß er wegen Mißhelligkcitcn mit dein Fürsten das Land verlassen Kälte, und vielincbr erklärt, daß er dem Fürsten Dank schulde. Allein der üble Eindruck dieser Auswanderungen und beson ders der deS Wojwoden Mascha Wrbiza, der sich in Bosnien niedergelassen hat, ist nicht zu verwischen. WaS die Auswanderung deS Letztgenannten anbelangt, so bat nun daS Organ dcö Fürsten, der „GlaS Crnagorza", angrkündigt, daß cs demnächst die Auswanderung des Wojwoden eingehend beleuchten werde. * Die Pforte stellt sich auf immer Kesseren Fuß mit Bulgarien und wenn sic auch nicht alle Forderungen be willigte, die Bulgarien in seiner Protestnote anläßlich der Ermordung des Dr. Vnlkowitsch geltend machte, suchte sie dir sactischc Anglicdcrung zu fördern. Wie bereits gemeldet, er- tbcilte sic die Conccsston zum Bau einer Eisenbahn von Saloniki längs dcö Acacischcn Meeres über Drama nach Dedeagalsch an der Maritza. Es ist dies die sogenannte südmakcdonischc Bahn, welche Bulgarien nur einen beschränk ten Nutzen gewähren würde. Wie aber die „Times" auS Sofia berichtet, hat die Türkei Bulgarien einen anderen be deutenden Vorthcil gewährt. Anstatt der Anscklußlinie KUstendil-Ucsküb an die von Serbien auS über Nisch und Branja nach Salonili führende Bahn stellte sie eine fast süd wärts gebende, von Sofia über Radomir und Dubnitza, dann durch Makedonien daS Staumatbal hinab bis SereS laufende in Aussicht. Bei SereS wurde diese Linie in die südmaketo nische Bahn einmünden und die kürzeste Berbindung Bul gariens mit dem Meere Herstellen. Von der Bewilligung bis zur Ausführung ist zwar noch immer ein weiter Schritt, aber wenn daS Sosianer Cabinet erst einmal den Ferman in der Tasche hat, wird eS schon sür dir Verwirklichung sorgen. schönste Straße der Stadt, die Markigasse, ein — und was sich nun meinen Blicken bot, überstieg alle meine Er lvartungen. O, seliger b>r. Giinlbcr, hättest Du die Marklstraßc lpian ote») gcscbcn, Du würdest alle Robrküilcn, ans denen D» damals in jener Gecgrapbicstnnde Dcbrcczin ausbantest, znrückgcnoiinncn habe»! Breites, sehr brcileS Asphalt irolloir zur Seile prächtiger Hänserrciben, dann zu beiden Seiten je ein brcilcr Fabrstcig, der zur Linken das nötbigc Terrain sür die Tainpsbalingleise frei läßt, in der Mitte eine von schattigen Akazienreibcn besäumte Promenade, der die Bänke und Haltestellen sür die Fialcr nicht scblen. aus der cS sich bei Sonnenschein und Mondenschcin aiigcncbm spazieren und rubcn läßt, elegante Gcschäilslocalc, nicbr- slöckigc Privathäuscr, moderne Eas,'-S a la Fclscke und Bauer in Leipzig, ein kleiner Walk von Thürmcn und Tbürmcken — Alle- vereinigt sich zum Bilde der Großstadt. Biegt man aber seitlich in die schier endlosen Gassen und Gäßchen ein, dann gewährt man beim Verfolg derselben, daß sich die Häuser verflachen und daS Aspßaltlrotlvir einem leidlich passablen Pflaster weicht und da, wo cS schließlich auch ein ' i.de nimmt, ist der städtische Ebarallcr vollständig verwischt. Wir glauben uns in einem Pnßlcndorsc zu befinden. In einigen Iabrzebnten freilich dürste Dcbrcerin diesen aus fällige» Conlrast zwischen Innen und Außen kam» noch zeigen, denn überall, wohin ich blickte, wurden neue 'Bauten ausgesübrt, denen man ein durchaus städtisches Gepräge z» verleiben sucht. „Gut rst's bei uns!" batte der Portier vom „Weißen Roß" gesagt. Bei unserer Ankunst im Hotel, daS in der Eeglöder Straße gelegen ist, wollte ick, freilich nicht reckt daran glauben, denn der grauköpfige, wortkarge Wirlb empfing mich äußerst kiibl und würdigte mich kaum eines Blickes. „Wir'S in den Wald bincin schallt, so schallt « heran-." Er war taber auch vollständig sür mich Lust, als ich eine Viertel- slunke später von meinem prächtigen Zimmer in die kühlen, schattigen Eolonnadrn de« Hoteldosr« hinabstirg. um in aller Otntz« vi, ans »n K«»kr«t»n Stepp« gesammelt»« Pflanzen schätze zu ordnen. Mit ansmcrksaincn Blicken verfolgte der Alte von seinem Tische a»S nicine Thätigkeit, stand auf und umkreiste mich mehrere Male ... Er lchwicg, ich schwieg, dann kehrte er auf seinen Platz zurück. Endlich rief er: „Schaun'S, kommcnS doch hierher mit Ihrem Kraut!" Von dem Momente an war unsere Freundschaft besiegelt. Weiß beule nicht mcbr, wie'- gekommen, daß ich in spater Abendstuiidc immer »och idm gegenüber auf demselben Platze saß und von dem köstlichen Weine trank, den er ans den fernste» Winkeln seine- Kellers bcrausbole» ließ. Freilich waren wir längst nicht mehr allein. Sein schwarzäugige-, liebenswürdiges Frauchen und eine große Anzahl der Stamm gäste deS Hotels, darunter viele Deutsche, bildeten eine fröh liche Tafelrunde. Nur als der Mond herausstieg und die runde Kuppel de- schlanken TburmeS der kleinen rcformirtcn Kirche in der Marktgaffe mit seinem bleichen Glanze übergoß, entfernte ich mich unbemerkt, schlenkerte die Marklgaffr binnnlcr und beobachtete da- überaus bunte und muntere Leben nnd Treiben an einem der artesischen Brunnen, welche etwa 50000 Seelen im ruhelosen Rauschen und Sprudeln ihr Wasser spenden, das in riesig langen Holzröhrcn anfgr- sangcn wird. Hierher komint Arm und Reick, Jung nnd All der Debrecziner Frauenwelt, um in banckigcn trügen das kühle Naß zu schöpfen, und ein lebhafter Wechsel aller liebster Scciien und Genrebilder entzückt da- Auge de- stillen Beobachter-. I» Ermangclnnz eine- Flusse« speist auch ein artesischer Brunne» das mit allem nöthigen Comfort auSgestattcte, elektrisch beleuchtete städtische Dampfbad, mit dem sogar eine Schwimmanstalt verbunden ist. Gegenwärtig bohrt man in »»miltelbarer Nähe der zweitbürmigen reformirtrn Hauplkirche, welche den Marktplatz abschließt, einen neuen Brunnen, ist aber trotz der jahrelangen, äußerst kostspieligen Tirfbohrung bi« jetzt noch zu keinem Resultate gekommen. Ein Abend-Straßenlebcn nach dem Begriff eint« deutschen Großstädter« kennt man in den ungarischen Städten nicht. In kleinere» ungarischen Orten ist mir in der zehnten Stunde, «, bei »u« da« Lebe« doch rigeutlich erst beginnt, weder Hund noch Katze begegnet. Und auch in Tebreczin schliefen an jenem Sonnabend Abend gegen cls Uhr die Kntsckcr ans ,brem Bocke, und daS einzig Lebendige Ware» die flackernde» Gaslatcriicn über den Köpfen der Schläfer nnd daS i», lauen Abciidwinde melancholisch säuselnde Ge zweig der lichrdlirchflutbetcil Akarienallce. Desto lebendiger war cS aber in den Colonnade» des Hotelhofs zum „Weißen Roß". Erst als cS kübl zu weben begann, leerten wir unsere Gläser, um sic nicht wieder füllen zu lassen. „Sagen'« nur, Sie verfilzter Tausendsassa", raunte mir ein ehrlamcr Esizrnadra (Schuhmacher) denn Abschiede in'S Obr, „WaS baben - nur unscrin Kopeczky für » Zaubertränkel gebe? Daß der'n Wein spcndirt, da- iS noch nit dag'wcse, un i kenn ihn dock lang g'nua, Hab i doch mit ihm auf an und demselbe Schulbänkcl g'scsse, droben iu unser»» lieba Steiermark!" Ja, wer da- Deinem Land-mann hätte sagen können, Du, Perle aller Wirtbc de- Ungarlande-, der Du mich, zum neuen Erstaunen Deiner Freunde, auf allen meinen Wegen in dem ausgedehnten Stadtgebiete begleitetest, der Du Dich trotz aller Einwänd« mit meinen Apparaten beschwertest und mit mir schwitztest, der Du immer Rath wußtest, wenn sich der Realisirung meiner Wünsche Schwierigkeiten rntgegen- stellten; und Du hättest doch so ruhig und behaglich in der ewig kühlen und schattigen Colonnade Deine- prächtigen Hotel« an Deinem Lieblingsplätzchen sitzen können I Ja, wer da« zu sagen vermöchte I (Schluß folgt.) Südliche Frühlingstage. von Paul Lindeuberg. H Carba»«. Cordova ähnelt in vieler Beziehung lebhaft Toledo; wir diese«, fesselt r« nur noch durch dir arschichtlichen wir steinernen Ermnerungen »iner ruhmreichen Vergangenheit, wie diese« Nichten« «er»»««». War cS einst der Sitz eines blühenden Staates, erfüllt von regstem politische», künstlerischen, wissenschaftlichen Leben, wie dieses ist eS heute eine stille und bescheidene Provinzstadt, in die kein Tourist seinen Fuß setzen würde, wenn ihr nickt der Stempel einer großen und denkwürdigen Zeit auf- gedrückt wäre. Und so ewig dankbar wir sein müssen, daß uns au« jener Zeit eines ihrer größten und bewundcrnk- werthesteu Denkmäler — die Moschee Abd ur NabmnnS — gerettet wurde, so sehr müssen wir eS gleichzeitig bedauern, daß n»S nicht mehr erhalten geblieben ist, daß wir nicht auf weiteren Spuren jener ruhmvollen arabischen Epoche hier wandern können, hier» wo dir Khalifcn dereinst die stannenSwertbcslen Schätze der Künste und Wissenschaften an- gehänst batten. Denn gerade Cordova erfüllte ja mit seinem Ruse und Rubine den Orient und Occident; eS sollte sür den letzter» nach dem Wunsche jenes eben erwähnten Sultan« und seiner Nachfolger ei» zweites Mekka werden, nicht nur als WallfabrtSpunct der MoSlemS, sondern auch mit Hinsicht ans die idealsten Seiten deS menschlichen Leben-, und, dieses Ziel im Auge, versammelten Abd urRahniLnund scin SobnHcscbam I. wie deren Nachfolger die ersten Gelehrten, Künstler und Dichter um sich und krackten Wissenschaften, Künste und Poesie ;» höchster Blüthe. Damals zählte Cordova über «ine Million Einwohner, die Mrdicin, die Mathematik, Astronomie nnd Chemie schlugen hier unter der Führung der ersten Gelehrten ganz neue Wege ein, die Meisterwerke der griechischen Literatur wurden von hier au« dem Abendlande in mustrrgiltigen Ueber- setzungen vermittelt» ein großer botanischer Garten enthielt die seltensten Pflanzen auS allen Wrltgegcnden, unter Anderm die erste Dattelpalme, die von hier au- ihren Weg dnrck da- süd liche Europa nabm, und die Bibliothek war so umfangreich. daß allein ihr Katalog über vierzig Bände zählte, nnd die« Alle-, woblgemerkt, zur Mitte und zum AuSgana de- zwölften Jahrhundert«! Willkommen war jeder Gelebrte. willkommen jeder Künstler, jeder Poet am Hose der Kbalifen; fürstlich« Belohnungen wurden ihnen für neue Entdeckungen, wurden ihnen für nrugrfchassrne Werke zu Theil, und die Sultane selbst verkündeten ehren Xub« uud ließe» ihn««
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