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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.09.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18920910022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892091002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892091002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-09
- Tag1892-09-10
- Monat1892-09
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8222 werden zu lassen, daß sie mit dem Centrum die Mehrheit i gegen die N>r,w>,^liberalen (sie!) bilden kennten, verhallten! nngebört." Wenn diele? Gerede überb.rnpt einen Sinn hat. was inan nach den öden gttciinzcicbnele» Proben allectinzs bezweifeln muß, so ist daraus zu erwidern: Die Macht de? CcnlruinS war ja eben durch das „Carlel" gebrochen, sie wurde erst wielerbergestellt durch da« „Auticartel", das bei den Wahlen von >890 siebte und teni Centrum eine ansehnliche Verstärkung nicht weniger in der Habt der Abgeordneten, als in der Zuversicht, der Uedcrbebung und dem Machtbewnßtsci» gab. Daran haben ja aber gerate die Freunde der „Weser- zeitnng" mit nnbcgreislicher Verblendung und leikenschastlichcm Fairalismnü gearbeitet. Wir erinnern nur an Herrn Rickert, der wie eine Furie durch das badische Land jagte, um die allnationalliberalen Wabllreise den tlltramvnlanen anSzu- liefern, was iluu leider auch nur zu gut gelang. Tie Con- servaliven baden tainals nicht nur keine Verstärkung, svn dern eine Schwächnnz ersakren. Wir sind durchaus nicht geneigt, immer wieder alte Wunden cruszureißen, aber solche absurde Anzapfungen uiug man doch abwehren. 0. II. Berti», 8. September. Ans dem socialdemo- kratiscken Parteicongreß in Berlin dürste die Frauen- srage sehr stark in den Vordergrund der Debatten gerückt werden; denn mit einer ganzen Anzahl Anträge werten die weiblichen Telegiricn bervorrücken. Da werde» sie haupt sächlich beantragen, das; die socialtcmokratische Partei tasür energisch cintreten möge, das; den Arbeiterinnen das un beschränkte Recht der Vereins und CoalitiouSsreihcit gewähr leistet werec. Alle Anträge müssen bis Ende September an die Nclaction der „Gleichheit" cingeschickt werden. Frauen- versaminlungc» sellen unverzüglich slattsintcn, dieselben dürsten sich selbstverständlich mit allen diesen Anträgen einverstanden erklären Man glaubt vielleicht hierdurch eine Art moralischen Drucks auf den Parleieongreß ausüben zu können. Die leiten den streife der socialdeniokralischen Frauenbewegung beab sichtigen ferner eine Zusammenstellung von Arbeitsord nungen von Betrieben, in denen Arbeiterinnen beschäftigt sind, sei es allein, sei cs zusammen mit Männern, vor- zunclstnen. Groszen Eisolg werden die Frauen Zetkin, Baader, Hofstetten weder hiermit, »och mit ihren Anträge» an den Ccngreß haben. Auch die beabsichtigten Franenversamm- lnngen, in denen gegen die politische Rechtlosigkeit der Arbeiterinnen Protest»! werten soll, dürste» weitere Wellen wotst kaum werfen. — Die „Nat.-Ztg." hält ihre Meldung aufrecht, daß die Mehrforkerung der Militairvorlage 80 Millionen umfassen würde, falls alle Neuorganisationen vom Reichstag genehmigt werden sollten. — Der Rücktritt des Ministers Herrfnrtb wurde seiner Zeit auch damit »wiivirt, da«; derselbe im Zusammenhang mit der Slenerresorm auch eine sofortige Revision des Wahl syst eins für »oil»ve„tig erachtet, aber im preußischen SlaalSminislerinni leine Unterstützung gesunden habe. Jetzt melket der „Hamb. Corr": „Man glaubte damals, das, eS sich dabei nur um die Frage ge handelt bade, ob diele Wahigesetzresoriii gleichzeitig init der Stencr- reiori» oder nachträglich ins Wert gesetzt werden sollte. Jetzt aber wird bekannt, das; der Fiiianzunnisier ans eine wiche Reform über haupt verzichtet hat. chnreiis in dein Entwurf des Gesetz» s, welches die Ttaalsrcalsleuerii ans die «gemeinden übertragt, snioet sich ein« Beslimm.ing, das; die lüintige Veranlagung der Recilsieuern bei der Eiaffencinlheiinng der Lächler bcriiclsichligi werden soll. Ans diese» Ausweg, den Herr Herrsurlh als unniögiich bezeichne»«, hatte schon im vorigen Jahre der Abgeordnete vo» «Meist hingewiesen." — Zur Frage tes militairischcn OuingucnnatS bringt das Hauptorgali der »ltramontanen Partei, die „stölii, Volksztg.", einige Beinertiiiigcn, von denen man annehmcn darf, daß sie lic angendlickiich in den leitenden Cenlruinö- kreiscn herrschende Anssassung widerspicgeln. Freilich ist sestznhatlen, daß ei» „Umsall" zil Giiiisicii LcS OuingneniiatS gegen eine eiilsprccheiide lycgciileislittig auf kirchcnpolitischem (>stbictc höchst wahrscheinlich ist. Daö iiltramontane Blatt schreibt: „Ta: ^..linqnennat scheint jetzt beschlossene Lache zu sein. DaS Jnlercsse des Vaterlandes ersvrdert aUcin, das, wir eine krallige, kriegsüiciitige und schlagkertige Armee baden. Alles Andere, Eeptennat. L.uinqueiinat und Aelernat sind Schaumllöste aus der Suppe. Sine Regierung, die das Wese» der Tinge im Auge hat, sollte sich um solche Formen nicht kümmern. Wir behaupten: Bei jährlicher Festsetzung des HcereSetatS wird die Militairsrage sich weit leichter er-j ledige» als bei siliisjühriger. Im letzteren Falle muß sie ginn Wahl-Schiboleth werden, und die radicalen Richtungen werben sich mit Eifer dieses Themas bemächtigen. TaS kan» Niemandem weniger erwünscht sei» als der Reichsregiernng und der Armee. Das „Lmingucnncit" stoßt aber, die Wähler wie die Parteien mit der Nase daraus, zur Armeeirage Stetlnnq zu nehmen. Wir können der Regierung gerade ün Julcrcjse der Armee nur rathen, daS ganze inconststiltionelle Brimborium, mit dem Bismarck die Militair- frage zu bepacken beliebte, hochherzig satten zu lassen. Bismarck wollte parlamentarische Kämpfe um diese Frage, weil er eS liebte, sich als „Reiter der Armee" hinzuslellcn und seiern zu lasse»; denn er wußte wohl, daß in Preußen nichts mehr geeignet ist, die Stellung eines Staatsmannes zu beseitige». Aber Graf Caprivi, an den wir appelliren, ist nicht ein solcher Egoist, und zudem ist er General, dessen Streben nicht aus Nebendinge, sondern darauf sich richtet, die Armee möglichst Irlegssähig z» machen. Gras Eaprivi hat selbst tingestandeii, daß die Frage des SeptennatS ». s. w. nur den Poli tiker, nicht den Soldaten angebe. TaS ist ein anderer Ton, als man ihn von Bismarck gewöhnt war. kein Reichstag wird das Nolhwendige für die Armee verweigern wollen und Abstriche sind noch weit eher Lenkbar bei fünfjähriger als bei ein jähriger Bewilligung. Ceptennat und Quinquennat sind sehr schwache Zäune zum Schutz der Armee, einzig wirksam ist dt« Ein sicht der politischen Notwendigkeit." — Zur Ausführung der Bestimmungen der Gewerbeord nung über den Maximalarbeitstag sollen im October dieses Jahres Erhebungen in allen Kleingeschäften über die Arbeitszeit angcstellt werden. Die Halste der Fragebogen erhalten die Angestellten zur Beantwortung. — lieber die Militairvorlage spreche» sich die „Preußischen Jahrbücher" in ihrem Septemberheft folgendermaßen aus: „In der Armeesrage haben wir früher linier» Ltandpnnct dahin präcisirt, daß die volle Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht unter allen Umständen energisch angestrebt werde» muß. Es giebt dazu zwei Wege: entweder die zwei>ährigc Tienslzeit vder eine starke Vermehrung der cursorisch ausgebildeie» Ersayreserve. Welche von beiden Methoden vorzuziehen sei, ist dem vo» der technischen Behörde, der kriegsverwalliuig, beraiheuen allerhöchste» Kriegsherrn zu überlassen. — Ter socialdcinokratische „Vorwärts" vom letzten Mittwoch wurde wegen angeblicher Beleidigung des Minister- v. Schilling beschlagnahmt. — Der Kaiser arbeitete vorgestern Mittag von 1t»/« Uhr ab nvch einige Zeit mit dem Chef deö MilitaircabinctS General der Jnsantcric v. Habnke. Zur Mittagstafel waren um ly« Uhr von den Majestäten der Premierlieutena»! im l. Garde Ulaneiiregimeiit v. Arcnstvrfs nebst Gemahlin geladen worden. Nack, Aushebung der Tafel niiternahincii der Kaiser und die Kaiserin eine gemeiiischastlichc Spazier fahrt in die Umgegend von Potsdam. Während der Abend stunden verblieben die Majestäten mit ihrer nächsten Umgebung im MarmorpalaiS. Gestern Morgen gegen 8 Uhr unternahm der Kaiser, begleitet von de» Flngeladjutanlen vom Dienst, einen Spazierritt in die nächste Umgegend vo» Potsdam, von dem er um 9>/r Uhr zum MarmorpalaiS znrüilkehrle. Im Lause des Vormillags erledigte er RegieruiigSangelegen heilen. — Ter preußische Gesandte in München Gras zu Eulcnburg ist aus Liebenberg hier eingelrofsen. — Ter Attcichü bei der kaiserlich deutsche» Botschaft in London, von Thile-Winkier, tras heule früh ans London hier ein. * Alis Westfale», 8. September. In unserer Provinz macht sich seit einigen Jahren vornehmlich an den evangelischen Volksschulen ein Lehrermangel gellend. Rack» einer der „K. Z." verbürgten Miltheilung sollen allein im RegierungS- bezirl Arnsberg mehr als 150 Lehrer fehle». Die Schul behörde sucht den Uebelstand, so gut cs eben geht, zu be seitigen. Zur Aushilfe werden dort, wo cs möglich ist, Lehrerinnen eingestellt. Wenig angemessen erscheint jedoch die Maßnahme, daß SchulamtSbewerber, die taö erste Lehrerexamen nicht bestanden haben, oder gar Seminar- aspiranten, welche in die Seminare »och nicht ausgenommen werten konnten, mit der Verwaltung der Schntstellcn betraut werden. Um dem Lckrerstande den nötbigen Ersatz zuzu- sübren, ist i» Gütersloh das vierte evangelische Lehrer seminar eingerichtet worden, von dem die ersten Zöglinge »» Spätherbst nächsten Jahres in te» Schuldienst übertreten werden. Lb dieser Anstalt, welche zniiächst als vorläufige Einrichtung angesehen wird, Dauer beschicken sein wird, ist noch nicht bestimmt. Wahrscheinlich soll die Anstalt nur so lange bestehen, bis der hcrrscheiidc Lehrermangel gehoben ist. Vom nächsten Jabr ab werten von den vier evangelischen Lehrerseminaren jährlich l20 bis 1t«) SchulamtSbewerber entlassen. * Wotha» 9. September. Nach einer Mittheilung der Vorstände des Reichsvereins und des Nationalen LandeSvercinS sind dieselben übereingekommcn, für die Wahlen zum Landtage in der Stadt Gotha gemein- schastliche Wablmänner-Listcn aufzustcUcn, deren Be kanntmachung in Kürze erfolgen wird. (G- Z.) * Liinbnrn a. tz. Lahn. 8. September. Die hiesige Pa- lvltiner Niederlassung ist nunmehr von der preußischen Regierung definitiv genehmigt worden, so daß die Anstalt, welche bekanntlich Missionare für Kamerun heranbiltcn wird, im nächsten Monat eröffnet werden kan». * Nürnberg, 8. September. Die „Frank. Tagespost", daö Organ des Reiebötagsabgeordiicte» Grillenberger, macht den Vorschlag, mit Rücksicht ans die gegenwärtige» Gesunk- heiisverbältniffe den bekanntlich auf den I»',. Oetober t. I. nach Berlin anberauinle» socialdemokratischen Parteitag zu verschieben, „bis die Gesundheitöverhältiiisse sich ge bessert habe»". Diese Verschiebung sei, bemerkt daS ge nannte Blatt, ui» so leichter zu ermöglichen, „als eigentliche dringende Partcifragen nicht auf der Tagesordnung stehen". * Met;. 8. September. Der Münchner „Allg. Ztg." wird geschrieben, eine gemischle Gruppe vo» Metzer Einwohner» und Auswärtige» plane die Herausgabe eines Journals in französischer sprach« mit ter Tendenz der Versöhnung der nationalen Gegensätze. TaS Blatt soll den Titel „Vvou intoiuatiounl" erhalten, und man hoffe, für das neue Unter nehmen die dortige» Anhänger dcS „Weltfriedens" zu ge Winnen." * Karlsruhe, 8. September. Durch den Eintritt dcö demokratisch-freisinnigen Abgeordneten Di. Heimbnrger in ein SlaatSamt als Professor an der hiesige» Realschule ist das Mandat für den Wahlbezirk Lahr (Land) zur Er ledigung gelangt. ES ist dies ein viel bestrittener Wahl bezirk, in welchem nur durch eine cigcittbümliche Stimmen zuiammensetznnz die Wahl eines freisinnigen Canditaten möglich wurde. Ob dieselbe Combinalion sich bei einer Neuwahl wiederholen würde, ist immerhin fraglich. — Auch in der konservativen „Landpost" erhebt sich zur Besetzung der Freiburger GcschichlSprosessnr eine Stimme, die sich nicht damit einverstanden erklären könnte, wenn dieser Lehr stuhl in die Hand eines Gelehrten von Janssenscher Richtung gegeben würde. Die Geschichte babe wie alle Wissenschaft der Wahrheit und nicht einem Bekenntniß zu Kienen. * Au» Württemberg, 8. September. In katholischen Blättern, zuerst im RavenSburger „Obersckw. An;.", wird von der Auswanderung einiger Mädchen berichtet, die in Amerika in ein Kloster eirttrcten wolle». Dabei wirb dem klostcrschcuen Württemberg ein Hieb versetzt, als ob diese Märchen gezwungen gewesen wären, nach dem „freien Amerika" anszuwantern, um überhaupt in ein Kloster einlrele» zu können. Tharsächlich giebt cs aber in dein „klostcrschcuen Württemberg" für Klosterfrauen nicht weniger als t> besondere Eongrcgationen, von denen fast jede eine kleinere oder größere Anzahl von Filialanstalten besitzt. Tiefe Congregalionen zählten im Jahre 1891 zusammen 103!) wirkliche Schwestern »nb 139 Novizschivesierii. Außerdem wirkten »och in ter Tiöcese Rotlenburg 12 Schwestern aus einem auswärtigen Mutterhause. Danach befanden sich im vorigen Jahre im Ganze» >090 Frauenspersonen im Kloster innerhalb des Lankcö Württemberg; hierbei mögen einige Caiidiralinnen nicht mitgezählt sein. Diese Zahl hat im lansendcn Jahre sicherlich nick» abgenöniinen. Es trifft also auf 300 katholische Frauenspersonen Württembergs inindestens eine Klosterfrau oder reichlich >ä> der katholisch weiblichen Bevölkerung Württembergs lebt im Ortendstante. Angesichts dieser Zahlen muß inan die Wahrheit arg verkenne» ober sehr gedankenlo sem, wenn man gerade mit Bezug aus Kloster Frauen von einem „ttoslerscheuen Württemberg" reden und schreiben will. (Schw. M.) Testerreich-Uligarn. * Wien, 9. September. Es verlaniet, Erzherzog Eugen solle zum Olmützer Fürst-Erzbischof gewählt werten. Ter Erzherzog ist Eoadsutvr des deutschen Ritter vrdcnS und sturirte vor zwei Jabren an der theologischen Facultät in Olmütz, wo er auch sämmtliche Prüfungen ab legte. Gegenwärtig ist ter Erzherzog als Oberst und RegimciitSevmmandanl in Pest. UcbrigenS war auch der Prager Erzbischof Eardinal Schoenborn in jüngeren Jahren Osficier. * Wir», 10. September. (Telegramm.) Wie die „W. A. Z." erfährt, hat ter Kaiser dem vom Landtag genehmigten Armengcsetz für Nicder-Oesterreich nur aus dem Grunde die Sanction verweigert, weil darin ein Passus enthalten ist, daß nur den katholischen Geistlichen in den zu schassenden BezirkSarmenrälhen Sitz und Stimme erthcilt wirk, während den protestantischen und jüdischen Seel sorgern dieses Recht nicht cingcränntt sei, was einer Verletzung der durch die StaalSgrundgesetze gcwährlcistelen Gleichberech tigung aller Eonscssionen gleichkommc. * Pest, 10. September. (Telegramm.) Bei der Wanterversammlung der ungarische» Acrzle und N'aturfvrscher in Kronstadt kielt der protestantische Statt Pfarrer Franz Odert eine mit stürmischem Veisall auf genommene Rede, in welcher er u. A. betonte, daß der Ei» wnrf, die Religion werte durch die Nalurwissenschast beeilt trächligt, nur dann berechtigt sei, wenn die Religio» der Wahrheit abhold wäre. Tie Naturwissenschast sei die treue Verbündete jeder Religion, welche die Aufklärung nicht ;n scheuen brauche. * Prag, 9. September. Landtag. Am Schlüsse der heutigen Sitzung sprach der Abgeordnete v. Plc»er den Wunsch aus, daß die Frage der Rcactivirnng der Ausgleichs«»»»»»»»» morgen ani die Tagesordnung gesetzt werde. Ter Lberstlandliiarschall Fürst Lobkowitz erklärte hierauf, die Auslage des LandeSauSschlisses bei der Regierung, ob die in der vorige» Session nicht dlirchberaihcnen Boelagc» wiederum eingebracht werde» würden, sei noch nicht er ledigt; er könne Lader dein Wnnichc Plcncr's nicht Nachkommen. Plener werde übrigens im Lause der Session genug Gelegenheit haben, auf di« Frage ziirückznkviiunc». * Lemberg, !>. September. Bei der heutigen Erössnung des Landtages drückte der Landmarichall das innigste Bedauern über Las Unterbleiben des kaiserheslicheS, jowie den Tank dafür aus, daß der Kaiser bei seiner Aosage wieder »nr die Fürioege sur das Volks- wohl vor Augen halte. «Begeisterte Hochrufe aus den Kaiser.) Ter Statthalter sprach daraus im Aufträge LcS Kaisers denen dankbare Anerkennung für die hingebungsvollen patriolischen Vorkehrungen anläßlich seiner »nr wegen dringender sanilarer Rücksichten sur die Bevölkerung »»terbliehene» Reise aus. * Innsbruck, 9, September. Ter heute eröffnet« Landtag nahm einen Tringlichkeitsantrag an im Sinne einer rigorosen Auslegung der Weüijolleianiel, betreffend die Untersuchung der italienischen Weine vor der Einfuhr, sowie die Nichtzulassung der Eliisuhr in Reservoirs, Hieraus beschloß der Landtag sich bis srnheslcnS zum Abschluß der Südlirolcr Eigänziingswnhleii, d, h. bis zum 27. L. M-, zu vcttage». Belgien. * Brüssel, 10. September. (Telegramm.^ Die blutigen Austritte in Bctbunc haben sich in der letzten Nacht er neuert. In Licven baden in verslossener Nacht französische Arbeiter ein Kaffeebaus demelirt, dessen Inhaber Belgier ist. In dem entstehenden Kampfe zwischen Franzosen und Belgiern wurde» mehrere Personen schwer verletzt. Tic Behörden er baten Verstärkung. * Antivcrpen, 10. September. (Telegramm.) Ein Ausschuß ist hier in der Bildung begriffen, um den Opfern der Cholera in Hamburg Hilfe zu bringen. „Ernsteres? Du erschreckst mich Hier trink erst ein GlaS Wein, daS wird Dick beleben, mein Kind" Er goß den schweren Portwein binnnler, nicht gerade wie rin Kind, das der Belebung bedarf „Der Vater ist ans einer seiner gebeiinnißvollen und — Pardon — überflüssigen Reisen, denn was er da treibt, weiß ich; er macht Spcculationen in koblen oder dergleichen Unsinn und bildet sich ein, dadnrch den Familienruin auf- znbalte»" „Karl August! Welche Sprache!" Die Gräfin war wirklich entrüstet, ihre Stirn war leicht gerölhct. Die» ging zu weit „Was ärgert Dick eigentlich dabei, Mama ? Die Koblen sind jreilich etwas schwarz. Run, er lan» ja auch in Eisen machen, der Unterschied ist nicht groß." „Was wolltest D» mit mir reden?" „Ich meinte nur, daß ich diese Sache mit Dir besprechen will, da mein Vater nicht da zu sein geruht, obgleich daS immer eine schaiiderbafle Sache ist »»'. Frauen. Aber e» paßt mir nun einmal!" Er trat wieder bercin, denn alles halte er, der Müller den Rücken zuwendend, aus dem Balcon lebnend gesprochen Jetzt setzte er sich aus da- Ende des RubebetteS, nachdem er noch mit einer verächtlichen Fnßbcwegung die schöne persische Decke vollends zu Boten geworfen batte. „Laß Dir also clwaS sage», Gräfin Mutter, geb. Freiin von ii s w, obne Vermöge», beute, ehemals und wahr scheinlich immer, denn da wir jetzt unter un- find und ernst sprechen, muß ich Dir sagen, daß der geebrte Vater nie so viel Gelt erwerbe» wird, als er zu dem Zweck verreist." „Wie ist eS mir möglich. Karl Anglist —" „Das; ick' kein Kind mehr bin, liebe Mutter? Ersten» lieg« daS im Alter Zweitens bin ich als Sokn solcher Eltern nicht dnm» und. Pardon! Jkr babt schon dafür gesorgt, daß ich unsere Verbältmsse begreife." Sie schmieg, und ei» Ausdruck vernünftigen ZubörenS legte sich auf ibre seinen Züge Ein Kind war es ,» der Tbat nicht, da» da zu ibr sprach, mir diesem entschlossenen Gesicht, dem kalten, festen Blick der schönen Augen, der etwas zusammengefallenen Haltung der gebogenen Schultern. „Du kannst und sollst Deiner Mutter Alles sagen, mein Liebling, aber Du kannst Dich ruhig dazu binlegcn, denn Tn siebst wieder recht angegriffen aus, tbcucrster Sobn." Sie setzte sich neben ihn und streichelte leise sein weiches, goldblondes Haar. „Nein. Ich will sitzen, denn ich bin nicht so weibisch schwach, wie ich aussehe oder wie Du mich findest, Mama. Ich fange an, den Mann in mir zu fühlen" „Mein Gott! Sobn, waS willst Du mir damit sagen?" Er sab sie verächtlich an. „ES ist aus Ehre nicht möglich, ein verständiges Wort mit Dir zu sprechen." „Aber Kind, liebstes, ich bin ja bereit Ich babe auf der Welt nichts HöbcrcS als Dick,! Verzeib Deiner schwachen Mutter, wenn sie Dir lästig fällt." Zwei große Tropfen stoffen über die Wangen der leicht Gerübrten. Auch er, dieser junge Graf, war leicht zu bewegen. Er gehörte zu der Art Menschen, deren Leben und Tbaicn fast eine Kette von Unrechtmäßigkeiten oder gar Grausamkeiten sind und die doch entschieden da- Prädicat gutmütbig rer dienen Wo sic in Anspruch genommen werden, sind sie gut miilbig bereit, wenn sie auch ibr Almosen oft den Bettlern von Prosession hinwcrfen. WaS kümmert eS sie? Einer Bitte widersteben können sie nicht. Karl August legte sanst den Arm um den gebeugten Nacken seiner Mutter. „Ich weiß das. meine gute Mutter, und ich wollte Dich weder erschrecken noch kränken. Ich wollte nur von meiner Zukunft mit Dir reden Sich', ich werde im nächsten Monat achlzebn Jabre Die Könige von Frankreich beiratbetcn in diesem Atter oder gar noch srüber. Habt Ihr Euch schon gelegentlich darüber greinigl, waS Eure Wünsche betreffs meiner Carrivre sind, ick, meine Ihr Eltern?" „Vor allen Dingen, liebes Kind, sollst Tu gesund werden " „Meine liebe Mama, mache Dir über diesen Punct leine Illusionen, welche vrrdängiiißvoll werten könnten, da man da kein rechtes Ziel und Ende abseben kann. Wenn Ibr so lange warten wollt, bi» ich gesund werde, wie andere junge Männer meine» Alter», tan» dürfte eS zu spät sein, an irgend welche BcriifSlhäligkoit z» denken. Ich bi» beinahe achtzehn Jahre alt. Also cs ist Zeit. Ans den Zufall, der mich auf irgend etwas flößt, kan» ich nicht warte». Auf die Gesund heit eines Herkules ebensalls nicht. Erstercr ist ausgeschlossen, weil ich keine Kanicraden bade, sondern den Einzelunterricht vcrschictcncr gewählter Lehrer genieße» muß. Eine der schwersten Aufgaben für einen Knaben. Das zweite, nämlich die Gesundheit kräftiger junger Leute meines Alters, ist eben falls ausgeschlossen, da ick, eine stets offen zu ballende Wunde an der Hüfte habe. Schließt sie sich einmal, wie Professor Berger sagt, so bi» ich verloren und gebe in kurzer Zeit ein. Also Ossciidaltcn diese- Geschwür-, damit eS nach außen ab leitet. Recht angenehm. JodcnsaUS ei» Unsinn, erst ans voll ständige Genesung zu rechne», ebc man an die Zukunft denkt. WaS also soll ick, eigentlich werten, Mama?" Er erbob sein schön geschnittenes Gesicht zu ibr, »nd ein Blitz zorniger Entschlossenheit glitt über ihre weichlich unentschlosicnen Züge. „Soldat kannst Du nicht werten. Es bleibt Dir also nur die diplomatische Lausbabn." „Du weißt wahrscheinlich, daß man dazu sehr reich sein muß'?" sagte er spöttisch. Sie schwieg besangen und nestelte an dem Spitzentuck, das aus ihrem Scheitel lag. „Du fragst zuviel, Karl August. Ich muß erst mit Deinem Vater sprechen." „Nun, dann will ich Dir wenigsten- meine Ansicht sagen, liebe Mama." Er war ansgcstanden und sab unbeschreiblich schön aus mit seiner schlanken, vornebmen Gestalt, seinem schönen, idealen Gesicht und den blitzenden, tiesumschattc'.en Augen. „Ich bin krank, unk Ibr seid arm. Ick, kann also an- mir selbst nickt- werten und macken ; zum Künstler scklt mir so ziemlich Alles. DaS Einzige, über das ich als Erbe ver füge, ist eine Art Schönheit, die, wie ick schon gemerkt babe, säst alle Frauen entzückt. Ick bitte Tick also, den Grasen, meinen Vater, daraus rorznbcrciten. daß ich wahrscheinlich einmal ein bürgerliches, ticssicbendes, aber sehr reiches Mädchen beiratbcn werke. Wie, was und wo sie ist, weiß icp vor läufig neck nickt. Aber mit dieser Carriöre bat eS auch Frankreich. * Paris, 10. Septem.>cr. (Telegramm.) Der Minister deö Innern untersagte die Ausschiffung der russischen auögewieseiien Juden, deren Ankunft in Marseille an- gemelrct ist. * Havre, io. September. (Telegramm.) 4000 Notb- lcidende haben sich gestern vor dein Ratbbause versammelt. Für beule ist eine Versammlung sämmtlicher Arbeitslosen geplant. Schweiz. * Bern, 10. September. (Telegramm.) Heute wird beim Eisenbahndepartcmeiit da- Coneessionsgcsuch wegen Durchbohrung des Simplontunnels cingereicht werden. * Hirns, lo. September. (Telegramm.) Das In stitut für internationales Recht bat folgende Reso lution angenommen: Tie Zulassung der Ausweisung Fremder soll »io willkürlich sein, sondern gesetzlich geregelt werten. Tie Answcisnng friedlicher Ausländer soll nur ans äußerst wichtigen Gründen erfolgen. Ter Eintritt ins Land soll Fremden »nr im Kriege oder zu Senchozeiten verboten werten, dagegen der Zutritt den Vagabonten und Verbrechern immer untersagt sein. Italien. * liienua, 9. September. Ter Eommandant des franzö sischen Geschwaders Admiral Nicuiiier wurde mit seinem Stabs chef und den Eommandantcn der srcnizösischen Kriegsschiffe heute Nachmittag vom Könige cmpiangcn. Ter Admiral hielt bei dein Empiange an de» König folgende Ansprache: „Sire! Ter Präsident der Republik hat wie die Ehre erwiesen, mich zn beauftragen, Ew. .Ocaseslat in «einem Namen zu begrüßen und Jbnen seine Wünsche sur Las Glacc Ew. Niajeßät und der königl. Familie zu überbringcu. Indem ich Ew. Niaießät das Schreibe» des Präsidenten der Republik überreiche, bitte ich Sie, den Ausdruck meiner ehrfurchtsvollste» Huldigung auuehinen zu wollen." Ter Admiral überreichte hieraus das Schreiben des Präsidenten Carnot. Ter König erwiderte etwa Folgendes: „Tie Begrüßung und die Wünsche des Präsidenten der sraiizösischcn Republik, mit deren Ueber- bringnug Sie beanslragt w,irden, werden von mir und meinem Volle hoch gewürdigt. Indem Ihre Regierung Sie bei einem so ieicrlichc» Anlässe mit dieser Mission betraute, hat sie uns den Beweis einer Freundschast gegeben, welche uns theuer ist und welche inneren Gefühlen lebbaiter Sympathie für Frankreich entspricht. Die Des: luirung Ihrer Person hierzu ivar uns insbesondere angenehm. Ich bin erfreut, Ihne» meine nilsrichtigste Genttgldnung knndgcbcn «» lönnen." Ter König stellte hieraus den Admiral den Prinzen und den Minister» vor. Nach der Audienz, welche 50 Minuten dauerte, uiuerhiett sich König Humbert in leutseligster Weise milden Lisicicren des sranzüsischc» Geschwaders. Alsdann wurde der Ad miral auch von der Königin Margheriia cnipscinge». Bei der A»s- sahrt wurden die franzöyschen Lmeiere von der vor Lein Palais angesammcitcn Menschenmenge wiederhoit mit lebhaften Zurufen hegrüßt. Ter riimäniiche Ebers! Mnrgesco, welcher unter demselben seier- licheu Eeremoniel wie Admiral Rieunier nniuittelbar nach demselben vom König i» etwa halbstündiger Audienz empsangen wurde, über- brachte demselben einen Brief seines Souverc,i»s und erklärte, der selbe habe, von Lern Wunsche beseelt, seine sreundschastlicheii Gefühle gegen has italienische Königshaus zum Ausdruck zn bringe», ihn bcaustragt, dem Feste zni» Gedächtiliß Columbus' bcizuwvhncn. Tie A»we>enhcil der rumänischen Flagge bei dem Fest der italie nischen Nation sei ein Ilnterpsaiiö für die Innigkeit der beide Nationen mit einander verknüpfenden Beziehungen. Ter König be tonte in seiner Antwort, die gegenseitige» Gesuhlo brüderlicher Frenudschast seien durch den jungst crsolgten Besuch dcS Königs von Rumänien in Italien »en gestärkt worden. Um so mehr wisse er de» ueuerUchen Beweis vo» Sympathie zn schätzen, welchen das mit Italien aus gcinciniamein Ursprung entspross »« Rumänien durch die Theitiiahme am Eolumbusfeste ihm wie der gcsanimtc» italienischen Nation darbringe. Nach der Vorstellung des Gefolges nahm Lbcrsc Murgcsco Gelegenheit, der Königin seine Ehrfurcht zu bezeige». ' b>1ei»lil, 10. September. (Telegramm.) Nach dem Em pfang beim König wurde der sraiizösische Admira: Rieunier und die ibn begleitende» Ossicierc der Königin, den Prinzen „nd Ministern r-orgcstellt. Tic Königin Halle eine längere Unterredung mir dem Admiral. Um st Uhr besuchte der Prinz von Neapel die ainerilauiichei,, englischen »nd sranzösische» Schißt. Tic verschie denen städtische» Abordnungen, welche aus Turin, Mailand und Genua sich cingcfunde», besuchte» die Rhede und sangen vor der französischen Flotte die Marjellaisc. Einige Kundgebungen «anden auch vor den nincrikanischcn und englischen Schiffen statt. Ter König wurde überall aufs Freudigste begrüßt. — Gestern Abend hat die Stadt eine» äußerst glänzende» Ball veranstaltet, aus welchem so wohl das Köuigspaar, wie säminttiche Befehlshaber und deren TtabSoisieierc zugegen waren. Ter König »ud die Königin hoben sich wiederholt längere Zeit mit den sremden Admiralen nntcrhcilten. Ter Verlaus des Festes war nach jeder Richtung hin glanzvoll. " Eleima, 10. September. (Telegramm.) Tic gestern Abend von der Miinicipatität veranstaltete Soiröe nahm einen glänzenden Verlaus. Ter Königspalast, die Mairie, die Passage, das Palais de Podesla waren aus das Prächtigste geschmückt und erstrahlten in seenhasier Beleuchtung. Unter den zum Feste Geladenen, etwa :ü«00, erblicke man den Fürsten von Monaco, die Minister, das diplomatische Eorps, die Admirale der im Hase» befindlichen sremdcn Schiffe, die Vertreter der Behörden. Kurz nach 10 Uhr trafen »ntcr dein Jubel der die Straße» Kops an Kops füllenden Menschenmenge der König und die Königin hier ein. Nachdem die Majestäten die Ehren bezeigungen rutgegcngciioinmen hatte», bitdetc» der Bürgermeister, die Mitg. jeder des S ladleaths und andere Zeslgäs.e mit ihren Tainc», welche, etwa 800 an der Zahl, farbenprächtige Toiletten angelegt hatten, eine doppelte Reihe, durch welche die Majestäten zum mittleren Saal hineinschriltc». Infolge der großen Zahl der Theilnehincr ivar der Saal übersnllt. Erst gegen Mitternacht konnte die Küniqs- quadrillc getanzt werden. Zehn Paare nahmen daran Theil. Ter Bürgermeister führte die Königin zum Tanze. Später statteten die Majestäten dein Palais de Podesta einen Besuch ob. Nach Mitter nacht zogen sich die Majestäten zurück und nahmen an einem be- noch einige Jahre Zeit. Doch denke ich, sie — als einzige — n machen." „Ter Gedanke an fick, mein Sobn, ist nickt so verwerflich, vorausgesetzt, daß Du Deine lünstige Frau glücklich zu machen denkst", sagte die Gräfin olnic Uebcrraschung. Er lächelte fast träumerisch, und wie schön sah er aus mit diesem weichen Lächeln aus seinem edlen, vornehmen Gesicht. Sechste« Cavitcl. Wie warm und gölten ist die Luft! Ein Herbstabend so schön, daß ilm kaum je eine« Dichters Feder, eines Malers Pinsel ganz so getroffen bat. Doppelt sckön, weil so gesättigt von Schcidcivel'iiiulh, von Ahnung des Endes. Wann ist die Natur je so schön, wie an solch' einem weichen, wchmüttngen Herbstabciid? Wie ein edle-, vornehmes Gesicht, aus dem des letzten Kampfe« Ende schon vorgezcichnct steht. „Bitte, mache» Sie mir ans." „Warum nickt, kleine Schönheit, oder muß man Sie schon gnädiges Fräulein nennen?" Graf Kari August stand aus der inneren Seite des hohen Eisengitters, daS den Drei-Häuser-Hof nach der stillen Land straße zu begrenzte: Loltchcn aus der äußern. Sic trug, wie immer, seit Mauth Dandy liier gewesen, ein weißes wollenes Kleid und jetzt noch einen schwarzen Spitzensbawl um ibr braunes Köpfchen geworfen. Sie sab a»S wie eine kleine spanische Dame, mit der eine» Hand die Spitzen über der Brust zusamincnballcnd, mit der andern vergeblich versuchend, das Thor zu öffnen. Die schwere Klinke, sonst stet- offen, war eingeschnappt, und Gras Karl Anglist fand es nickt ganz Kickt, die verrostete Feder in Bewegung zu bringen. Er ließ die Hand aus der Klinke rube», als eile eS ibm weiter nickt. „Bitte, mache» Sie aus", klang es gebieterisch von Neuem. „WaS, wenn ick fragen darf, inackl den» Fräulein Markus zn dieser Dämiiierstiindc außerbalb de« väterlichen Zwinger-?" ,agtc er srötliscb, daS holdselige Gcsichtchcn durch das 'Gitter sehr interessirt betrachtend. Auch sie betrachtete ihn »nb mit einer so kindlich naircn Bewunderung jeincr Erzengel Schönheit, daß er lächelnd noch mals stark ans die Klinke drückte, die sich nick-t rührte unter
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