Rückblick und Umschau aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens am 1. Juli 1924; [Werden und Wirken der Firma; Wesen und Wirkung ihrer Erzeugnisse; 1874 - 1924]
er siegreiche Krieg von 1870—1871 hatte das deutsche Volk unter der Kaiser* kronegeeintund alle inneren Grenzhemmungen fortgeräumt; in demstarken Glauben an eine große Zukunft schwoll aber der Unternehmungsgeist ins Maßlose und nach einer kurzen Scheinblüte in den „ Gründerjahren “ konnte der wirtschaftliche Zusammenbruch nicht ausbleiben. Etwa von 1874 an be* gann die deutsche Industrie, sich auf den Trümmern der eingestürzten Unternehmen zu gesunder Blüte zu entwickeln; mit Recht wurde der Aufbau des Verkehrswesens an erster Stelle in Angriff genommen. Schon konnte man auf einige Vorversuche von Schwebebahnen für Güterförderung zurück* blicken, die von v. Dücker, Hodgson, Obach, Carrington und anderen gemacht worden waren, als Drahtseilbahnen im heutigen Sinne jedoch sind diese ältesten Anlagen kaum zu bezeichnen. Adolf Bleicher!, damals Ingenieurin derMartinschen Maschinenfabrik zu Bitterfeld, hatte im Jahrel870begonnen, neben seinerberuflichenTätigkeitdieFrage derSeilbahnen zu studieren, und war zu der Überzeugung ihrerwesentlichen und vielfachen Vorzüge gekommen. Nicht, wie bei Eisenbahnen, sollten die einzelnenWagen zuZügen verbunden werden, weil deren Gesamtgewicht die Tragfähigkeit der Laufbahn überstiegen hätte. Eine gleichmäßige Ver» teilung der Last über die ganze Förderstrecke war das Ziel Bleicherts; es konnte nur durch Anordnung einer starken Laufbahn für die gefüllten und einer leichteren für den Rückgang der leeren Wagen erreicht werden. So entstand von selbst ein Kreisbetrieb, dessen Leistung