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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1892
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18921203022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1892120302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1892120302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-12
- Tag1892-12-03
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83tt8 ringelte Scheiben; ob diese nun absichtlich so und ob von Unter« affineren oder Arbeitern nmringeit waren, weiß ich nicht; ich machte die Sache dann wieder gut, indem ich die Scheiben richtig uachumringelte. Zeuge bekundet noch, es sei auch wohl sorge« kommen, daß eine Scheibe 10 anstatt der vorgeschriebe»«« 5 Schuß« -eichen trug. Dann war vergessen worden, die Scheibe zu wechseln und mit 2 Gewehren nach demselben Scheibenbild geschossen worden. — Angeklagter: Dieser Zeuge ist von Löwe L Co. entlassen worden, später wieder «ingetreten: er ist bei anderen entlassenen Arbeitern gewesen und hat gesagt, er werde sich bei diesem Proceß ,.keine Laus in den Pelz setzen"; ich muß annebmen, daß aus seine Aussage eingewirkt ist. Zeuge bestreitet das entschieden. Zeuge Jsid. Löwe erklärt auf Befragen, weder habe er Geld zwecks Be stechung von Zeugen hergegeben, noch sei ihm bekannt, daß dies sonst von anderer Seite geschehen. Zeuge Arbeiter Knauerhase, noch jetzt bei Löwe L Co., war früher den Büchsenmachern als Hilfskraft beigegeben. Bon Unregel mäßigkeiten weiß er nichts; nur giebt er auf Befragen zu, daß Schmirgel-Reinigungen vorgekommen sind. Wenn Gewehre „gedrückt" wurden und die Büchsenmacher dies entdeckten, dann verboten sie es. Ans Leranlasjung des Lberbüchjenmachers Streicher sind deswegen sogar einmal «in Paar Arbeiter entlassen worden. Zeuge hat für die Meister und Büchsenmacher ostsmals Bier besorgt. Tie Büchsen« wacher haben aber ihr Bier fast immer selbst bezahlt. In der Nachmittagssitzung wird zunächst der Oberbürger. Meister a. D. Weber vernommen, dessen Erklärung gestern ver« lesen worden ist. Der Zeuge bestätigt den Inhalt derselben und erklärte die Behauptung Adlwardt's, es bestehe hier ein Comitö, das sich die moralische Vernichtung Ahlwardt's zum Ziele gesetzt und daS von Herrn v. Bleichröder Geld erhalte, sür vollständig unwahr, speciell sei auch die Behauptung vollständig unwahr, er (Weber) habe als Generalbevollmächtigter Bleichröder'S 75000 geboten als Preis für die Unterdrückung einer Löwe ungünstigen Aussage oder sür die Erlangung eines derartigen Dokuments. — Bom Angeklagten nach seinen Beziehungen zu einem Herrn v. Schwerin gefragt, bekundet Zeuge, ein Herr dieses Namens habe ihm ein Schriftstück zum Kauf angeboten, indem er gleichzeitig gedroht habe, andernfalls der anti semitischen Partei dasselbe zu überlassen. Er (Weber) habe das Er« suchen, das ihm ganz wie ein Erpressungsversuch vorgekommen, ab« gelehnt. — Er habe auch davon Abstand genommen, gegen Ahlwardt m Herrn Bleichröder'S Interesse vorzugehen, weil Herr Bleichrüder das sür unter seiner Würde halte. — Angeklagter: Ich möchte den Herrn Zeugen fragen, ob nicht er selbst zunächst mit dem Herrn v. Schwerin in Unterhandlung getreten ist- Zeuge Oberbürger meister Weber bestreitet daS entschieden. Zeuge Bordes bestreitet, zu wissen, daß von Herrn Löwe ver« sucht worden sei, Arbeiter durch Geld zu bewegen, belastende Aus« sagen gegen die Firma zu unterdrücken. Er bezeugt aus Befragen noch, daß er einmal ein Gespräch von Arbeitern der Löwe'schen Fabrik mit angehört habe, in dem davon die Rede war, daß die Fabrik bereits 5000 AuSschuß-Läuse glücklich losgeworden sei und hoffentlich auch den Rest loswerden würde. Ob es sich dabei um staatlich-preußische Gewehre oder andere gehandelt, wisse er nicht. — Zeuge Ball mann will Unregelmäßigkeiten in der Verarbeitung mangclhaster Gewehrhüljen in der Löwe'schen Fabrik bemerkt haben. Ob dieselben daun thatsächlich für die dem Staat zu liefernden Gewehre verwendet worden, weiß er nicht. — Zeug« bekundet noch, daß zwei ihm bekannte Unterofficiere ihm gegenüber gelegentlich geäußert hätten, sie hielten die „Löwe'schen Knarren" für sehr minderwerthig. Zeuge Generalmajor v. Kleckel, der als Zeug« und Sachverständiger vereidigt wird, war früher Jnspecteur der Berliner Gewehrsabrik. Er bezeugt, daß die von der Löwe'schen Fabrik ge- lieserten Gewehre sowohl bezüglich des Materials, wie auch bezüglich der Herstellung den Anforderungen durchaus entsprechen und denen anderer Fabriken in keiner Weise nachstehen. — Präsident: Bei einer Inspektion der Löwe'schen Fabrik haben Sie, Herr Zeuge, ge« sehen, daß sür das Abnahmc-Commando seitens der Firma Löwe ein opulentes Frühstück hergerichtet war? — Zeuge Generalmajor v. Kleckel: Jawohl, mir war das sehr peinlich, und ich äußerte auch, daß ich wünschte, daß das in Zukunft nicht wieder Vorkommen sollte. — Bertheidiger R -A. Hertwig: Kann der Herr Zeuge ver« sichern, daß die Ueberwachungs-Borschristen in der Gewehrfabrikation Gewähr gegen Betrügereien boten? — Zeuge Generalmajor v.Kleckel: Jawohl; kleinere Betrügereien allerdings, die die Arbeiter zur Er« langung allerlei kleiner Arbeitsvortheile begehen, können — wie bei jeder Fabrikation — auch hierbei nicht verhindert werden. Ueber die Abnahme und Nachrevision der Gewehre in Spandau und über die vom Oberbüchsenmacher Kirch sür Rechnung der Löwe'schen Fabrik gemachten Reparaturen werden die Zeugen Lieutenants v. Spangenberg und v. Drigalsky vernommen, die nichts wesentlich Neues aussagen. Die Rechnungen Kirch's über seine Reparaturen sür Löwe <L Co. halten beide Zeugen sür mäßig. In Spandau sind einmal an einer Anzahl Löwe'jcher Gewehre an einer unbedenklichen Stelle, an Len Schloßhaltern, Rost- steilen entdeckt worden, die dann leicht beseitigt wurden. Verschie- dene der militairischen Sachverständigen und Zeugen, namentlich Hauptmann Ülopsch und Major Hannig, erklären die Rost- Fleckchen lediglich sür unbedeutende Schönheitsfehler, welche die Kriegsbrauchbarkeit der Gewehre nicht im Geringsten beeinträchtigten. Ueber die Qualifikation des Oberbüchsenmachers Kirch werden mehrere seiner Vorgesetzten Lssiciere vernommen, die ihm sämmtlich das ausgezeichnetste Zeugnis, ausstellen und ihn sür einen äußerst tüchtigen und gewissenhaften Beamten erklären. Kirch's unmittelbarer Vorgesetzter, Pr.-Ltnt. U»Verdruß-Spandan, hat von der Ausführung der Reparaturen, die Kirch sür Löwe <L Co. gegen Bezahlung übernommen, Kenntnis; und gegen dieselben nicht das Geringste einzuwenden gehabt. Premierlieulenaut Stolle, der kV, Jahre beiin Abnahme-Cominando in Martinikenselde com- mandirt war, hat von Unregelmäßigkeiten, speciell auch von doppelten Scheibrnbildern, nichts bemerkt. Falsche, zweite Scheibenbilder — meint Zeuge — hätte er unbedingt entdecken müssen; er Hab« stets Stichproben von den Scheibenbildern ge macht. — Wenn einmal, wie das wohl zuweilen passt« sei, Un- ordnung beim Schießen entstanden sei — so daß die Gewchrlisten mit den Schießlisten nicht stimmten — dann habe er die fraglichen Gewehre stets nochmals durchschießen lasten. — Den Pserdedabn- kutscher Richter hat der Angeklagte Ahlwardt als Zeugen laden lassen; Richter soll aus einer Pserdebahnsahrt drei Criminalbeamten aus eigener Erfahrung Ungünstiges über Löwe'jche Gewehre erzählt haben. Ter Zeuge sagt indessen im Gegentheil sehr günstig über die von ihm bei einer Landwehrübung mit den Löwe'schen Gewehren gemachten Erfahrungen aus und constatirt, daß die Ahlwardt'sche Broschüre unter Denen, die mit ihm gemeinsam die betreffende Landwehrübung gemacht, sehr peinlich gewirkt habe. Zeuge Arbeiter Diezmann, 1889—1891 bet Löwe, weiß von Doppelscheiben und falschen Umringelungeu nur vom Hörensagen. Er habe aber gesehen, daß schon verschlossene Gewehr-Transportwagen vor dem Abgang derselben wieder geöffnet wurden. — Präsident: Das war ja zweifellos etwas Ungehöriges. Aber haben Sie gesehen, daß unangeschossene Gewehrein die Wagen gelegt und nach Spandau geschasst wurden? — Zeuge Diezmann: Selbst gesehen habe ich das nicht, aber ich habe davon sprechen hören. — Präsident: Herr Kirch, ist eS überhaupt jemals vor- ekominen, daß an nach Spandau gelieferten Löwe'schen Gewehren er Anschußstempel gefehlt und die Gewehre deswegen zur Fabrik zurückgesandt werden mußten? — Zeuge Kirch: ES ist allerdings zwei Mal passirt, daß je 1 Gewehr wegen Fehlens eine- un bedeutenden Stempels — aber nicht de» AiischußstempelS — zurück gesandt wurden. — Ueber den Patronendiebstahl sagt Zeuge Diez mann ähnlich wie Zeuge Gaus aus. — Zeuge Hauptmann KIopsch meint, daß bei der großen Zahl der verschossenen Patronen «in solcher Diebstahl wohl uneuldeckt bleiben konnte. Repertoire vom 4. bis mit 10. Tecember. Sonntag, 4. Tecember. Neues Theater: Carmen. Anfang '/,7 Uhr. —Altes Theater: Gastspiel deS Herrn Carl Sontag. Ter Schwiegervater ans Lachsen. Vorher: Frauen- Ciuancipattoii. Anfang 7 Uhr. — Carola-Theater: Der graste Prophet. Anfang 7 Uhr. Montag, 5. Tecember. Neues Theater: Ton Juan. Anfang V.7 Uhr. — Altes Theater: Pension Schüller. Vorher: Ter sechste Sinn. Anfang 7 Uhr. Dienstag, 6. Tecember. Neues Theater: Gastspiel der Biolkn- virtuosin Fräul. Frida Scotta. Concert von Mendelssohn (Fräul. Scotta). Hieraus: Basticn und Vaftiennc. Dann: Lolostückc (Fräul. Scotta). Zum Schluß: Ter Vetter. An- sang '/,? Uhr. — Altes Theater: Mamsell Ritouchc. An- fang 7 Uhr. Mittwoch, 7. Tecember. Neues Theater: Lohengrin. Aufang ' .7 Uhr. — Altes Theater: 14. Vorstellung zu halben Preisen: Minna von Barnhelm. Anfang 7 Uhr. Donnerstag,8.December. Neues Theater: Gastspiel derKgl. Hof- schauspielerin Frl. Rosa Poppe vom Kgl. Hostheater in Berlin. Mcdra. Anfang'/,7 Uhr. — Altes Theater: Die schöne Helena. Anfang 7 Uhr. Freitag, 9. December: Neues Theater: Ter Gouverneur von Tours. Anfang Uhr. — Altes Theater: Geschloffen wegen Vorbereitung zu „Die sieben Raben". Sonnabend, 10. Tecember. Neues Theater: Casilda. Anfang '/»? Uhr. — Altes Theater: Zum Besten der Wcihnachts- bescheerung für Kinder würdiger Armen. Zum 1. Male: Tie sieben Raben. Phantastisches Weihnachtsmärchen in 5 Bildern von Oscar Köhler. Anfang 7 Uhr. Nieolaistratze 4, Cckc vom Rirolaikirchhof, früher Grimmaischer Steinweg 8, empfiehlt de» streng reeller Bedienung goldene Tamen- und Herrenuhren, sowie silberne Uhren, ir^8iil»ti Iirv. Jede bei mir gekaufte Uhr ist gut abgezogen u. leiste 2 Jahre Garantie. GroßeAuswahl in <4e»I«I«»»ri», als: Ketten, Ringe, Armbänder, Broschen, Ohrringe, Medaillons in den neuesten Mustern zu sehr billigen Preise». M" Massiv goldene Trauringe ä Paar von 10./L an. -Mg «eteliv 4iin«»IiI 1» panneuete» B etliii»« Iit^xcn^IiOiiltvii. '.4 Cckc vomRieolaiktrchhos. Md"R4^IR4) »IR HI«»88"RRTH^RR wv VRRRRRRwv 1118^4. 84 114^11 I^EAII, Nieolaistr.4 p » Nieolaistr. 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I» Alt-Leipzig war und ist es nicht Gebrauch, bei Wahlen die Frage zu stelle», weichen Stadttheilrn dir vorgcschlagenrn Candidate» angrhörrn möchten; man kenn» nur eine Solidarität aller Vertreter sür das Ganze! Ander» wird freilich vielfach in den Vororten gedacht: man wünscht sich nicht nur specicllc Repräsentanten, sonder» anch eine möglichst stattliche Anzahl derselbe». Zum Thcil erscheint das erklärlich. Gar manchen von »»seren neue» Mit bürgern ist es eben noch nicht gelungen, tu die veränderten Zustände sich so rin- znlrbc». das; das vrwnsztsein. Glieder einer große» Grsammtgcmeindc zu sei», sic schon völlig nnd allein beherrsche. Vis jeder Unter,chicd zwischen de» verschiedenen Thcilr» derselben schwindet, wird wohl einige Zell vergehen. Und tnSbrsonderc in dieser UebergangSperiode hält anch der Alt-Leipziger es sür wünschcnswerth und vortheilhast, zu sorge», daß in dem Stadtverordncten- vollcgium den Vororten ctnc reichliche Zahl von Vertretern nicht fehle. Gilt es ja. durch dieselben genaue Auskunft nnd ortskundige» Rath für die Ver hältnisse a» der Peripherie der Stadt zu erlangen, die vielfach noch gar sehr der Crbrllnng und Klärung bedürfen. Temgemäß hat auch der Wahlausschuß der vereinigten Ordnungspartkien chandclt. Lein Wahlvorfchlag, der sich in de» letzte» Jahren regelmäßig der Zustimmung von der überwiegenden Mehrheit unserer Bürgerschaft zu erfreuen hatte, pflegte stet» ans die Vororte gebührende Rücksicht zu nehmen und enthält auch diesmal sechs Ramen von Gingeseffcncn derselbe», da;» noch unter den Rrservcmännern fünf derartige Ramen! Wen» trotzdem gcwiffc Vorortskreise sich nicht znfriede» geben, sondern mehr fordern möchten, so dürste das nicht der Billigkeit entsprechen. Ziffern mäßig läßt sich beweise», wie wenig man an, dieser Sette berechtigt ist. sich zu beklage». Als nnsere Stadt dnrch das Hinzntreten der Vororte sich vergrößerte, wurde anch die Zahl der Stadtverordneten und zwar von sechzig auf zwriund- sicbztg erhöht. Davon sind am Schluffe dieses Jahre» sechaundzwanzia erledigt und bleiben für das nächste Jahr scchsnndvierzig dnrch die bisherige» Vertreter besetzt. Unter den letzteren haben aber dreizehn ihre Wohnungen in de» Vor orten. nämlich je zwei in Gohlis nnd Lindrnan, je einer in Anger, Connewit Gutritzsch. Rrnschöneseld, Renftadt, Plagwitz. Reudnitz. Sellerhausen und Vol marüdorf. Sollte nun, was wir hoffen, anch in diesem Jahre die Lifte der vereinigten ÖrdnungSparteirn znm Liege gelangen, so würde dnrch die sechs Candidaten, welche sie aus de» Vororten empfiehl», die Grsammtzahl von de» Vertretern derselben auf neunzehn steige» nnd nunmehr auch einer sür Klein zschocher vorhanden sein, während es Sellerhausen aus zwei und Gohlis, Lindrnan, Reudnitz aus je drei brächte». Also würden in dem Stadtverordneten-Colleginm nicht etwa nur die zwölf neu geschaffenen Stellen, sondern auch noch sieben Stelle», die ehemals den Alt-Leipziger» zukamcn, dnrch Gingcsefiene der Vororte besetzt werde» — da» ist mehr als ei» Viertel aller Stellen! Und dabei liegt die Möglichkeit sehr nahe, daß sich diese Zahl erhöht, wenn ein Reserven»««,, Gelegenheit erhält, in das Collegium einzntreten. Man wende nicht ein. daß da» besagte Ziffcrnverhältnitz nicht den Vrvölke- rungsmrngen von Alt-Leipzig nnd Reu-Lctpztg entspreche. Allerdings «mfaßt jenes nur wenig mehr Cinwohnrr, als diese». Aber anch wenn man - was nicht zn billigen ist — das Zugeständnis; machte, cS sollte» die Stellen im Stadtverordnetcn-Collrgium auf die verschiedenen Bezirke der Stadt ganz gleichmäßig vrrtheiit werde», so würden doch nur die Zahle» der wähl- und stimmberechtigte» Bürger in Betracht zu ziehen sein nnd damit die Rechnung sich beträchtlich zu Gunsten von Alt-Leipzig stellen. Und falls das nicht einmal der Fall wäre, müßte wenigstens das Cinc zugegeben werden, daß bei den wenige» Wahlen, die fett dem Anschluß der Vororte ftattgefnndrn baden, der Ansgietch in der vrrthctlung der Stellen bisher schon sehr bedeutende Fort schritte gemacht hätte. Cs findet sich also in dieser Beziehung kein Grund zur Unzufriedenheit sür Sie angrschloffriien Vororte. Darum keine «»begründeten Klagen, dafür mehr Gefühl der Zusammengehörigkeit mit Alt-Leipzig! vr. 8. ?. ?. Der ergebenst Unterzeichnete ge stattet sich den Eingang ,'ämmtlicher Neuheiten für Herbst und Winter in besten deutschen und englische» Fabrikaten anzuzeigen. Wie bekannt, liefere ich mir gegen Vaarzahlnug. aber dafür zu den billigste» Preisen: Clegante Anzüge von 45—75 Winter-Ucber- zichcr von 55—8V,/L unter Ga rantie für gute Arbeit und eleganten 8«, iüMlkit; Alls Aki- Itlittli ill Z -iliilSkil, « Lieferung der Stoffe rechne für einen Anzug 27 .6 j lltziiikicli VlliöM», Schneidermeister, Plauciifcher Hof (Brühl 23), Treppe 4. II. Telephon: Amt II, Nr. 2221. r«rxxrs«vvrrrrs»rxrrxxx^xxxr;;u Für mein Butter-, 4 et t «»»re»- u I-»»«Ienpr««Ineten.4l,,p;ro!«-t»e- »elitikt juche ick, per Januar 93 einen Iteinenele». Derselbe muß ein durch und durch befähigter Vereitelter sei». Offerten mit Abschrift der Zengnisje unter 2. 2989 in die Expedition d. Bl. erbeten. Gesucht zum 15. December od. 1. Januar in einen kleineren Haushalt aus dem Lande ein sauberes Dienstmädchen aus anständiger Familie. Offerten mit Ge- haltsansprüchcn a» Bi»tlier, prakt. Arzt. Starkenbrrg bei Kostitz, L.-A. zu Fabrikpreise» Tnfonrstr. 3, I. 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Gestorben: Herr» Georg Opitz', Zimmer- srottcur in Dresden, Tochter Lieschen. Herr Louis Hammer, Bijoutcriewaarensabrikant in Geringowalde. Herrn Bernhard Blechschniidt'S in Zwickau Tochter Anna. Fräul. Marlha Stolze in Naumburg. Herr Johann Gottfried Pätz, Bllchdriickereibesitzer in Naumburg. Herr Carl Gottlob Brelschncider, Damenschneider- meister in Dresden. Herr Louis Zeidler, Kaufmann in Dresden. Herr Carl Friedrich vonHartmann, Gerichtsrath a.D. inBlasewitz- Drcsde». Herr Karl August Kunze inDrcsden. Herr Carl Emil Winkler in Dresden. Herr Hugo Horn, Bureaudiener in Dresden. Frau Ernestine Klotzsche geb. Garten in Dresden. Herrn Albert Schreck s in Cossebaude Sohn Curt. Herr Karl Heinrich Winkler in Dresden. Fräul. Katharina Mohr in Dresden. Herr Hermann Haufe in Dresden. Herr Richard Schumann in Cölln b. Meisten. Frau Jda Pauline Zschaage geb. Steinbach in Wechsel- burq. Herr Hermann Holler, Restaurateur in Limbach. Herr Emil Reinbard Wagner, Schlosser in Cbemnitz. Herrn Louis Grauer's in Chemnitz Tochter Johanna. Herr Paul Rudolf Canitz, Elektromechaniker in Chemnitz. HerrPolizei-Jiispcctor Ernst Julius Korffnger in Chemnitz. Frau Johanne Roth in Klein- zöbern. Frau Henriette verw. Gros; geb. Voigt in Crimmitschau. Herr Christian Bcnkcrt in Neukircben. Herr Max Saupc in Leitelshain. Herrn Bruno Scheiter'S in Glauchau Sohn Paul. Frau Henriette verw. Haubold in Dittersbach. Frau Christiane Charlotte Schu- mann geb. Zicklcr in Annaberg. Herr Ritt meister a. D. Adalbert von Hackewitz auf Klein-Zschachwitz. Frau Caroline Hesse geb. Müller in Wurzen. Herr Johann Friedrich Neubert, Strumpswirker in Limbach. Herr Johann Gotllieb Haupt, Ziegclcibesitzer in Falken. Fräul. Bertha Wiedemann in Limbach Heute ^.deiiä 7 Ilkr erlöste ein sunkter 1'oä meinen tkeuren inmFstFeliebten . Hlruili, äen Lucliärnekereidesitrer Zokami Ooltkrieä ?ätr im 73. I^edens.falire von seinen sckiveren teilten. Hlit. äer Litte nm stille Ilieilnaltme Ottllltz k»t2, rngleicli im Xamen iler Hinterbliebenen. Xaumburk a/8., 1. veedr. 1892. Die Leeräixunx ünäet Sonntag XackmittLF 3 Iltir statt. 'I'rauerteierlicllkeit im Lause. Hierzu eine Vettagr.
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