CLEMENS COY Entwurf von Hans Herbert Wagner, München HEILBRONN A.N. STABEISEN, TRÄGER BLECHE, RÖHREN UND FITTINGS, ÖFEN, HERDE HERDBESTANDTEILE GUSSWAREN, BESCHLÄGE WERKZEUGE, HAUS UND KÜCHENGERÄTE GEGRÜNDET 1850 einer Perfönlichkeit fleht. Der Einwand, daß heute für die Geftaltung des Buchdrucks andre, und zwar ungünfligere Bedingungen maßgebend find als zur Zeit Gutenbergs, ift nicht ftichhaltig; denn wenn der Druckgeftalter auch nicht mehr felbft die Type fchaffen kann, die er zu feiner Formung benutzt, fo ift ihm mit dem vorhandenen Material, von tüchtigen Kennern entworfen, gelegentlich genug geboten, perfönlich und zeitgemäß zu gehalten. Aber er muß Geftalter fein und muß das Material kennen. Das foll nun nicht etwa heißen, daß wir auf der Akademie Setzer heranbilden wollen. Wir würden damit den Rahmen unfrer Lehrtätigkeit nach unten hin iiber- fdireiten. Handwerkslehre zu erfetzen, ift nicht unfre Aufgabe. Unfer Ziel ift, den Werbegraphiker fo weit mit dem Buchdruck vertraut zu machen, daß er weiß, was im Setzerkaften ift, und feine Entwürfe für Druckfachen auf ihre Ausführbarkeit hin fchafft. Er darf an Sachkunde nicht hinter dem Setzer zurückftehen, mit dem er zufammen arbeitet. Wir müffen verfuchen, aus dem Setzer kaften an Formgeftaltung herauszuholen, was nur herauszuholen ift. Dabei ift es für die Lehr tätigkeit nidrt von Bedeutung, ob fidi nun audi alle Druckformung heute fchon in der Praxis lohnend gehalten läßt.« Das find Worte, die uns ernftlich zu denken geben füllten. Es ift recht erfreulich, daß man an diefer Akademie zu der Einfidit gelangt ift, der Graphiker, der mit dem Setzer zufammen arbeiten will, müffe eine Ahnung auch vom Setzen haben. Bisher war das leider nidit immer der Fall. Für uns Buchdrucker befteht bei dauernder Ausbildung von Graphikern allerdings die Gefahr, Handlanger des Graphikers zu werden. Das können wir nur dadurdi verhindern, indem wir uns überall um unfre künftlerifche Weiterbildung bemühen und das ebenfalls zu erreidien fuchen, was uns von »jenen lichten Höhen« der Kunfthochfchulen gezeigt wird. Dafür füllten unfre Kollegen viel mehr Aufmerkfamkeit und Verftändnis auf bringen, als das bisher gefchah. Die in jenem Heft gezeigten Beifpiele gehören fall alle der Werbegraphik an, aber fie find zum größten Teil typographifche Ausdrucksmöglichkeiten und liegen auf der- felben Linie, die auch der vielumftrittene Auffatz Dreefen im Februarheft kennzeichnete, und wozu auch die gefetzten Schlagzeilen unfers Kollegen Karl Koch gehören. Selbft der in Heft 3