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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1894
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940210028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894021002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894021002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-10
- Monat1894-02
- Jahr1894
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1020 Volkswirthschastliches. flk dtrsrn Thrfl brsttminieü Sendnltgtu sind zu richten an den verontwottltchrn Redakteur deffelben C. G. L«t»e tu Leipzig. — Sprechzeit: aur von 10—11 Uhr Bonn, and vou 4—5 Uhr Nachm. Telegramme. *x Weimar, 10. Februar. (Privat-Teiegramm.) Diellntek- btlauz de« hiesigen Borschub, und Sparverein- isl nunmehr defiuitiv aus 26>BOOO sestgestellt worden. * Gera» 10. Februar. lPttvat. Telegramm > Tie G.-nera!- Bersauunluag der Handelt- und Lrrditbank beichloß, den luisichtsrath zu ersuchen, »in« Stell« (Oberländer L Blauiuß in Gera) zu bezeichnen, wo dir Actionaire die Ucbernahnie des Bergwerkes bez. Neugründung einer Actiengesellschast bewerkstelligen und sich binnen acht Tagen melden könne». Ter Concursverwalter orrhondelt wegen Abtretung des Bergwerkes um ein« halb« Million an die neu zu gründende Gesellschaft. IVTö. Verltn, 10. Februar. Der deutsch.russi sche Handels-Vertrag ist soeben unterzeichnet worden. — Tein Vernehmen nach bestimnit der Gesetzentwurf über die Aushebung det JdentttätS-Nachweise«, daß bei der Aussuhr von Äeize», Roggen, Hafer, Gerste und Malz Cinlritlsicheine er- theilt werden, welche zur zollfreien Einfuhr derselben Gattung in guter Qualität berechtigen. Tie Scheine haben sech-monatliche Giltigkeit. Der Bundesrath bestimmt die Stellen, weiche zu der AnSftrllnng der Scheine berechtigt sind. WDö. Manuhetw, 10. Februar. Der Bankier Ludwig Nattenheim, in Firma Gebrüder Nadenhetin, hat sich offenbar in der Aufregung über da« seinem Geschäfte in Folge der Maas'jchen rdataftrovh» gebrachte Mißtrauen vou hier entfernt. Man ver- muthet, dab der etwas aufgeregte Herr Selbstmord begangen hat. Verluste sind ausgeschlossen, vielmehr weist die Bilanz einen erheb- lichen Ueberschuß auf. 1VT8. Parts, 10. Februar. Ter frühere Tepntirte Baron Soubryran, Direktor der Bank d'EScompte, ist gestern Abend wegen seine Geschäftsführung betreffender Anschuldigungen verhaftet worden. 1VT8. Paris, 10. Februar. Die Liquidation der Baak d'EScompte ist beschlossen worden. vv. Petersburg, 10. Februar. (Privat-Ielegramm-l Von bester Quelle wird milgetbeilt, daß nach dem definitiven Abschluß de» deutsch-russischen Handelsvertrag» von der Staatsregierung eine Eisenbahnconfrrenz nach Petersburg zusammenberusen wird, um dt« Tarife beim Waarentraatport von und noch dem Ausland festzusetzen, beziehungsweise zu ermäßigen. Vermischtes. —w. Leipzig, 10. Februar. Verein selbstständiger Leip- ziger Kausleutr und Fabrikanten zur Wahrung be rechtigter Interessen. I» einer am 18. November 1893 ab- gehaltenen Versammlung beschlossen zahlreiche Vertreter der heimischen Handelswelt die Gründung eines Vereins, dessen Tendenz aus in einer gemeinsamen Besprechung und Lösung aller sie be rührenden geschäftlichen Fragen beruhen sollte. Diesem korporativen Zusammenschluß folgte «n der jüngsten, am Freitag Abend unter Vorsitz d«S Herrn E. G. Scheller (in Firma Earl Häuser) im weißen Saale des Hotel de Pologn« stattgehablen ersten Jahresversammlung die feste organisatorische Ausgestaltung der gedachten Bereinigung durch die einstimmig er- folgte Annahme der Statuten. — Zu Beginn der Zusammenkunft gab Herr T. G. Scheller seiner Freude darüber Ausdruck, daß der Gedanke zur Gründung deS Vereins in den in Frage koininenden Kreisen großer Zustiininunfl begegnet Hab, und daß die damit in Verbindung gebrachten Bestrebungen günstig ausgenommen worden seien. Die Erschienenen nahmen hierauf die Beriesung der von dem bisherigen provisorischen Vorstand ousgearbelteten Statuten entgegen, nach welchen a>S Zweck de- Verein» die Wahrung der Interessen de» Kansmonnsstande» in Leipzig festqestellt wird. Der Verein will alle aus Hebung des Leipziger Handels und der Leipziger Messe gerichteten Bestrebungen unterstützen, die unlautere Concurrenz und den Schwindel im Berkehr energisch bekämpfen, die Verbesserung de» kaufmännischen Lehrlingsweseus, sowie die Herbeiführung gesunder Ereditverdältnisse anstrebra und zu allen da» Interesse de» Kauf- rnanuSstande« berührende» Fragen die mit Rücksicht aus den Stand gebotene Stellvng nehmen. Mitglied des Vereins kann jeder selbst ständige, diSpositionSsähtge Leipziger Kaufmann und Fabrikant, sowie Jeder, der berechtigte» Interest« hat, werden. — Bet der sich na dt« Stalutrn-Annahme schließenden BorstandSivahl wurden in daS Amt berufen die Herren C. G. Scheller, Vorsitzender, A. Ztrrsaß, Bicevorsitzeiider, H. Zimmermann, Schriftführer, M. Dumon «, stellvertretender Schriftführer, R. Friedrich. Eassirer, Wetnondt, Stellvertreter, und «iS Beisitzer dir Herren R. Wille. Bruno Hilgenberg und Sind Roeßiger. Bor Schloß der Versammlung, in welcher ein reger MeinungS- auStausch der bethetliatea Mitglieder die volle Zustimmung zu den unternommenen Schritten bezeugt», wies Herr Scheller noch auf die itzm von verschiedene» Seiten gewordene anerkennende Austnunteruag znm weiteren Ausbau de« eine Besserung in Handei und Wandel aastrebenden Verein» hin, wünschend, daß dem Verein auch ferner die Sympathie der Leipziger HandeiSweit nicht fehlen inüge. *— Allgemeine Renten«, Tapitol. und LebenSver iichrruugSbonk Teutonia in Leipzig. Tie GeschästSergeb- »iffe deS verflossenen IahreS sind durchaus zusrledenstellende armes,». In der LebensversichernugS-Abthrilung gingen ein 4457 Anträge über 16 452 813 Versichernngscapital »nd 6135 IabreSrentr, während 370l Versicherungsscheine über >3 089 848 Capital und 6135 »i Jahre-rente ausgesrrtigt wurden. Der Ge- sommtversicherungsbestond beltes sich Ende de- Jahre» auf 58383 Policen über 132 499 683 >4 Bersicherungscapilal »nd 1I6 2SO ^4 IahreSrrnte. Di« Sterblichkeit verlief, obwohl in den letzten Mo naten di» Influenza wieder bedeutende Verluste verursachte, recht günstig; »S wurden 1870 858 ^1 Versicherungssumme durch Tod fällig, 42 495 weniger als im Jahre 1892. Auch die Ergebnisse der Unfall-Abthettung sind als günstige zu bezeichnen, da sich die Prämieneianahm» von rund 125 000 >l tm Jahre 1892 ans rnnd 186 000 ^l im Jahre 1893 gehoben hat. Cs wurden 727 Tchadensällr angrmeldet (worunter 4 Todesfälle und 6 Fälle dauern- der Erwerbsunfähigkeit), für wrlch» bi« zum Jahresschlüsse rund 39000 ^4 au Entschädigungen gezahlt wurden. *— Deutsche Retchsbank. E« konnte mit Bestimmtheit ovrausgesagt werden, daß der Statu« in der ersten Woche be laufenden Monat«, wie die« »hatsächlich geschehen ist, eine weiter» Kräftigung erfahre» werde. Der Metallbestand, welcher in der gleichen Woche de« Vorjahres um 1739 000^1 zurückg,-gangen wor, hat sich diesmal um 8 584 000 » erhöht und stellt sich nunmehr aus 888611000 gegen 899 751000 ^4 am 7. Februar 1893. Der Wechselbestand hat sich um 1 120000 erhöht, während derselbe im Vorjahr« «in» Abnahme um 16 682000 -4l erfahren hatte, dagegen vermtnderten sich dt« Lowbarddeslände um 7 541 000 Mark gegen 4 >04 000 ^4 ln >893. Der Betrag der umlaufenden Noten ist um 2» 225000 ^4 (1893 34 848 0>« >!) weniger geworden, während dir Giroverdtadltchkettrn um >8 371 000 » (9 06 l 000) gewachsen sind. Dl« fteuerfret» Rotenresrrv« hat sich von 253,74 Millionen Mark in drr Vorwoche aus 282,67 Millionen Mark er höbt. Dieselbe berechnet« sich am 7. Februar 1893 aus 269,64 Millionen Mark. tz. Dressen, 10. Februar. DerAufsichtsratb der Sächsischen DiScont-Bank hat gestern beschlossen, die General-Bersammlung aus den 5. März d I. rtnzuberufen und derselben vorzuschlagen, von dem Reingewinn von 160169,27 ^4 eine Dividende von 6'/» Proc. (wie sei» einigen Jahren) znr Berlheilung zu bringen uad weiter« 2V, Proc. zu Rückstellungen zu verwenden. *— Eredtto»statt für Jadustrte und Handel ln Dresden. Wie schon «elegraphijch berichtet, ist am 8 d. M aus Bohemia ll (Korbttz) der Schacht aus den oberste» 20 in ringe krochen. Rach Mitthetlung der Bergdtrectton oder wird dir Aus gewältignng der ntedergegaaarnen Massen nicht mit großen Schwierig ketten verknüpf» sein uad rasch vor sich gehen: die Wiederherstellung d«S früheren Zustandes wird auch nur gerinae Mittel erfordern. Ein Ausfall in der Förderung wird «ach bei stärkerem Bedarf in der ZwtichenM nicht eintrelen, da di« Belegschaft von Bohemia II einstweilen bet der Hauptantagr Bohemia III mit angelegt wird, so Saß dieser Unfall «inen Einfluß auf da« Ertragnis, nicht au»- übe« wird SS Gtssnoch, S. Februar. Unser Gemeinderaib verhandelte gestern Abend über die Ausnahme eine« Darlrden» von 100000 ^4 bei der Thüringischen Versicherung».Anstalt Drr »lieferen». Commerzienrath Köllner, setzt» die Bortheile dieser Dar- lehrntausnahm» eingehend onsetnander. Bei den gegenwärtigen ASrsenaerhäitlllflea sei der Verkauf der städtischen Anleidescheine nicht so oarthrilhaft sür die Stadt, denn rtnjchlirßltch dem ConrS- »arlust stell» sich letzter« aus 3* ,, Pro«., während dir Verzinsung HM DaricheuS bet tz« Versicherungsanstalt «r S'» Proc. betrag«. Ferner erfolge die Hergabe de» Darlehen; in kleineren Tbeilrn, ent- Ivrechend wie er- das Fortschreiten der städtischen Arbeiten bedinge, wodurch keinerlei uunölhiyer Zinsverlust entstände. Di« DarlehenS- Auinahme wurde daraus hin genehmigt. 75000 -st sollen znr Deckung deS Fehlbetrages des Etats und 25 000 znr Rückzahlung an den Neichs-Jnvalidensonds verwandt werden. V>'S«lei Langensalza. Aktien - Gesellschaft. Zur Beschlußtassung der aus den 3. Marz c. «inberuseneu ordentlichen General-Brrsainmlnng wird derselben ein Antrag von Actiouairen unterbreitet, wonach der Vorstand von 1891 und 1892 weg«» lln- regelmaßigkeiten pro 18l>l und >892, welche gegen das Acliengesetz verstoßen, durch dr» Staatsanwalt zur Rechenschaft gezogen werden soll. L- Berlin, 9. Februar. In unsere gestrige Müiheilung über die Pläne betreffs oes „Dortiniuid-Rhein-Caiials" hat sich insofern ein Irrlhuni eingeschlichen, als dort von der llonalifirung drr Lippe bis Weiel gesprochen wird. E? handelt sich allerdings nur um eine Erörterung des bezeichnet,» Projects zu Lern Zwecke, die neu geplante» Wcsierstraßen auch anderen Tbeilen des dortigen Montanreviers nutzbar zu machen. Zn dirsem Ende liegt eö in der Absicht, di« schon jetzt für den Canal in Aussicht genoinmene Linie Hain:,, bis zu dem Canal oben bei Datteln als voltwerthige Wasser straße auöznbauen und so den, ganzen von ihr berührten Landstriche die vollen Bortheile der großen Wasserstraße nach beiden Richtungen zu verschnsien. Zur Zeit handelt es sich sonach nur um di« Eanali- sirung eines kleinen Stückes der Lippe. C. II. Berti», 9. Februar. Line heute vou etwa 2000 Per sonen besuchte Versammlung vou Kaufleuten und Industriellen, weiche in der Produktenbörse tagte, nahm nach längerer Debatte über den russischen Handelsvertrag folgende Resolution an: „Tie am 9. Februar aus Berufung der Aeltesten der Kaufmann schaft im Börsengebäude versammelte» Gewerbetreibenden und Kausleutr Berlins beschließen hiermit folgende Erklärung: 1) Ter noch langen Verhandlungen zwischen den beiderseitigen Regierungen erreichte Abschluß eines umfassenden, ans 10 Jahre sestgeirgren Tarif-Vertrages zwischen Tenlichland und Rußland vervollständigt da» in Lankenswerlber Weise im Jahre 1891 in Angriff genommene und im Jahre 1893 fortgefükri« System von Handelsverträge» mit Eonventional-Tarife», welche allein dem internationalen Ver kehre die sür seine gedeihliche Entwickelung unentbehrliche Sicherheit gegen Zollerhöhungea des Auslandes gewähren können, in hoch er freulichem Umfange. 2) Ter Vertrag beendigt den seit einen, halben Jahre bestehenden bedauerlichen Zollkrieg mit unierem großen östlichen Nachbarreiche, dessen Fortdauer wichtigen wirthschostlichen Interessen Deutschlands unausbleiblich schwere Wunden geschlagen haben würde. 3) Tie durch den Vertrag verbürgten Zollermäßigungen und Erleichterungen sür den deutsche» Erport nach Rußland er öffnen der deutschen Industrie »nd dem deutschen Handel, ins besondere auch der Berliner Gewrrbethätigkeit, die Gelegenheit, de» hart bedrängten, theilweis« verlorenen Absatz auf dem russischen Markte wieder zu gewinnen, zu festigen und zu erweiiern, ohne berechtigte laiidwirthschastliche Interesse» zu schädigen. Wir erwarten vielmehr, daß die gegenseitigen Beziehungen des Handels und Verkehrs, welche sich nunmehr freier entwickeln tonnen, namentlich für unsere östlichen Provinzen von großer Bedeutung sein und vorttieilhast auch aus den landwiithschastlichen Betrieb dieser Provinzen zurückwirke» werden. Aus diesen Gründen richtet die Versammlung an den deutschen Reichstag das dringende Ersuchen: dem vorgeteglen deutsch- russischen Handelsverträge seine Zustimmung zu rrtheilen." *— Gegen den deutsch-russische» Handelsvertrag ivird jetzt der Vorwurf, daß darin die Interessen der deutsche» Industrie nicht genügend gewahrt seien, mit großer Energie erhoben, erhoben von — agrarischer Seite. Dir „Kreuz- zettung", in der Handelsvertragssragc die Vertreterin de» extremsten NgrarierthumS, beginnt ihre kritische Besprechung des russischen Ver- tragStariscs mit der Klage, daß die arme deutsche Industrie doch nur ganz unbedeutende Zollerleichterungen gewinnen werde. Stzer hätte in de» Spalten dieses Blattes, dem immcr nur die Ab- schließnug LeS deutschen Marktes gegen die Concurrenz ausländischer landwitthschasttichrr Erzeugnisse am Herzen gelegen, »ine so warme Theilnahme an dem Absatz der deutschen Etzvort-Industrie gesucht? Wer wird es aber der rücksichtslosen Bnndesgenossin der Agrarier aufs Wort glauben, daß ihr bei ihrem abtprechenden Urtdeit über den Vertrag nur das wahre Interest« der deutschen Industrie am Herzen läge? Seit langen Monaten ballt in ganz Deutschland der lärmende Ruf der agrarischen Agitation wieder: Keine Er- Mäßigung drr landwirlhschaftlichen Schutzzölle Rußland gegenüber! Nur sehr vereinzelt hat sich in, Zollbriralh und in, Parlament mit vorsichtiger Berechnung die eine oder andere agrarische Stimme dahin ausgesprochen, daß bei sebr großen Zugeständnissen sür die deutsche Industrie die Landwirlhschast bereit sei, mit ilirrr Zu stimmung zum Vertrage ein Opfer aus den Altar deS Vaterlandes darzubringen. Abgesehen von diesen wenigen Ausnahme», hat sür alle Agrarier bisher bedingungslos die Parole gegolten, baß jeder Vertrag mit Rußland verworfen werden müsse, welcher diesem Staate die vertragsmäßigen Lätze deS denlichrn Zolltarifs für Getreide und Holz gewähren solle. Wenn dieselben Leute letzt glauben machen wollen, daß sie besonders aus Interesse sür die Industrie den Vertrag verwerfen, so wird diese Spe- culation aus die Harmlosigkeit Anderer sicher eine verfehlte lein. — Und braucht denn die dentscht Industrie eine» agrarischen An walt? Sind die deutschen Industriellen, welche <m dem Absatz aus dem russischen Markt vorzugsweise interrssir» sind, etwa nicht in der Lage gewesen, ihre Wünsche rechtzeitig der Reichsregierung mtt- zuthetlen und auch i» letzter Stunde ihr Cchlußvotum über Annahme oder Ablehnung der letzten rnisischen Vorschläge abgeben zu können? Bei den Verhandlungen über die ersten Tarifverträge mit Oesterreich, Italien und Belgien bat die Reichsregierung sachkundige Industrielle »nd Kausleute gewissermaßen nur »n engen Kreise des bureau- kratischrn Geschäftsganges herangezogen. Aber drr damals begangene Fehler ist gerade beim Vertrage mit Rußland nicht wieder begangen worden. Nicht allein vor Beginn der Verhandlungen, sondern auch während de» ganzen Verlaufs derselben und schließlich bei der rnt- gtltigen Entscheidung hat dir Reichsregierung sich de< BrirathrS einer großen Zahl geschäftskundiger Sachverständiger bedient, dir für diesen Zweck von den gewerbtreibrnden Kreisen selbst in Vorschlag gebracht waren. Die „Äreuzzeitung" giebt kurzer Hand das Urtheil ab: „Eine genauer» Durwsicht des neuen Tarif« muß jeden Kundigen enttäuschen." Die nächste Zeit wird hoffentlich in Erklärungen gewerdtreibender Kreise allenthalben in Deutichland lehre», wo die „Kundigen" zu suchen sind und wir ihr Urtheil in Wahrheit lautet. Und wenn noch ein lledrigcs fehlt, so wird es drr Reichsregierung nicht schwer fallen, auS ihrem angesammelten Material den über zeugenden Nachweis zu führen, dotz gerade nach dem Urtheil der Sachkundigen wenn auch nicht olle» Wünschenswerth«, so doch in de» Hanptiachen alle- Erreichbare auch wirklich erreicht worden ist, und daß der nrue Vertrag, den das Agraricrblatt jetzt angeblich im Interesse drr deutschen Industrie zu bekämpfen such«, von der über wältigenden Mehrheit drr deutschen Industrie und deS deutschen Handel- sür vortdeithoft, vor Allem aber für tausendmal vortdeil- haster als ein dauernder Zollkrieg erachtet wird, tn den dasselbe mit verzweifelten Anstrengungen uns htneiozutreibea versucht ha» und auch jetzt noch hiueinzutreibev sucht. Q Im Aufträge von Mitgliedern deS ZollbelrathS ist vom Tentralverband« deutscher Industrieller eine mit reichem sachlichen Material ausgeslattete Denkichrist: „Materialien zur Beur- thetlungdesEnlwursS eines deutsch-rulsiichen Handels vertrage«" ousgearbeitet worden. In der Denkichrist wird bei irdrin Artikel, für den rin« Zollherobjetzung tm russischen Zolltarif statt gesunden hat, mehr oder minder eingehend die Bedeutung solcher Ermäßigung erörtert. Die Aussüdrungen erscheinen um io Werth- voller, da, wie In der Einleitung bervorgehoben wird, ats Unlcrlagen durchweg die Urtdeile von Sachverständigen ge dient haben, die in hervorragendem Maße tn der Lage sind, der Tragweite der getroffenen Vereinbarungen zu übersehen. Tie Broichüre. welche sowohl vom Bureau de« Centralverbande« deutscher Industrieller in Berlin ol» auch vom Bureau de« deutschen Handels- lages tn Berlin zu beziehen ist, schließt mit folgendem Reinms: „Alles tn Allem dürste sich lagen lasten, daß durch dt« vorstehend in Erörterung gezogenen Tartssestjetzungen ganz hervorragend« Zweige unserer deutschen Gewerbethältakeit «ine wrsenlltch» Förde rung erfahren werden. Wenn trotzdem viele» Wünschenswertd« nicht erreicht ist. so darf daraus nicht geschloffen werden, daß bei den Verhandlungen Interessen außer Acht gelassen sind. Die Grundlage der rassischen Handelspolitik, ebenso wir drr deutschen, bi'det da« Prineiv de« Schutze« der beimiichen Arbeit. Diele« an und sür sich berechtigte Princip durchbrechen »nd von Rußland die Preisgabe der Lcbrnsbedinaungen wichtiger Industrie zweige verlangen zu wollen, halte den versuch einer Verständigung von vornherein «IS aussichtslos rricheinen taffen muffen. Nur di« Anerkennung der Tdotioche, daß auch tn Rußland ausgevrägtr Interessen vorhanden sind, die Berücksichltgvng erheischen, tonnte da« Znstandekommea einer vereinbar»«- gewährleisten. Der Ver trag selbst aber, wie er geschlossen ist, erscheint ohne Zweifel ge- eignet, weite Kreise nicht nur der Industrie, sondern auch de« Handels, besonders tn den Ostieestädtrn, zu neuem Leben erblühen zn lasse», und es war« deswegen zu wünschen, daß die Inkraft setzung mit möglichster Beschleunigung betrieben wird." O.T.I. Tie Berliner Strumpfwaaren-Fabrikanten sitzen aus das Zustandekommen deS russischen Handelsver trages große Hoffnungen. Gerade in Len billigen Slavclgenres, die der Berliner Plan in Massen sabricirt. hofft mau in Rußland großen Absatz zu linden, nachdem die Zollsätze, wie voraeschlagen, ermäßigt sein werden, uin so mehr, da die Strumpswaareusohrlkation in Rußland nur geringe Fortschritte gemacht hat *— Zur Börscnenquele I» ^teratbungea der Börsen engueteevmmission bat Gras Arnim-Muskan die Aeußerung gethan, „eS werde Alles an der Börse umgangen'. Gegen diese Aeußerung hobrn die Aeltesten der Magdeburger Kausmannichasl. wie der ,,.H. B -H." geschrieben wird, in solgendrr Reiolution Verwahrung rinprlrgt: „Wir sehen »ns in iinjerer Eigenschaft alö ein einer Börse rocgrseyles Eollegium veranlaßt, die schwere, gegen alle Börsen ge- richtete Anschuldigung, „es werbe Alles an der Börse umgangen", mir Entschiedenheit zurückzuweiien. Wir können ferner nicht umhin, dem Erstaunen und Bedauern darüber Ausdruck zu geben, daß rin Mitglied einer von der Rrich-rrgierung zum Studium ernster uud hochwichtiger Fragen berufenen Commission, deren Pflicht vor Allem sirengc Objektivität sein müßte, in seiner amtlichen Eigenschaft eine derartige Aeußerung thun konnte." Münzprägung. Aintlicher Rachweisung zufolge wurden während deS Monats Janiiar 1894 in den deutichen Münzstätten an Rkichsmüiizcn antgeorägt: Doppetkronen sür 10144 440 uud zwar sümintUch ans Privatrechnuiig, Fünfmarkstücke sür 023035.«, Zebnpsrnnigstücke sür 16 800 und Einpfennigstücke sür 42 566,55 ' — Deutsche Kohlrn-Einfuhr nach Holland. Im Jahre 1893 wurden 4 423035 t deutsch« Kohlen nach Holland cingeiührt gegen 4 2I00ii4 t im. Vorjahre, aljo ein Mehr Vvn 212 371 l. Ein großer Tdeil dieser Kohlen gebt noch Belgien. -rk- Die Eisenbahnzüge mit nuinerirten Plätzen haben iür die preußisch» Eiienbahiiverwaltung eine wohl beachtenswerthe Uebereinnahiuc gebracht, indem die Einnahme für Platzkarten z» den vorerwähnte» Schnellzügen im Etat der preußischen Eisenbahaver- wallnng für 1894 95 mit 1' « Millionen Mark in Ansatz gebracht werden konalen. Verlin-Anhalter Maschinenfabrik. In der außer- ordrnilichen Gcnerol-Bersainmluug wurde der von der Verwaltung gi-si.-llte Antrag, Los Actiencavital von 2 325000 um 675000 auf 3 000000 -ä! zu erhöhen durch Ausgabe neuer Aktien ä 1000 >t, weiche den Besitzern alter Retten zum Conrse von 110 Proc. derart anarboten werden sollen, daß aus je 9600 alte Aclien eine neue enliällt, einstimmig angenommen. -— Deutsche Bereinsbank. In der gestern staitgehabten Plenarsitzung des Auisichtsrathes legte die Tircclion die Bilanz pro 1893 vor, welche nach reichlichen Rückstellungen einen Reingewinn von 1 421 604,41 .« — gegen 1 498 696,50 ./» im Jabre 1892 und 1581 815.43 >4 iin Jahre 1891 — ausweist. Es wurde belchlossen, der aus den 28. Februar d. I. einberuseiien ordentlichen Gcnerai- Verianlinlliiig »eben den übliche» Tolirnngen die Berlheilung einer Dividende von 5 Proc. ----- 30 — alw gleichkoch als im Vor jahre — in Vorschlag zu bringen. Auf neue Rechnung würden danach rund 28 000 ./t zum Vortrag kommen. Dem Reservefonds werden 71 080,22 .6 zngesührt, wodurch derselbe sich ans 1 233 823,35 Mark erhöht. ToS Delcredere-Conlo bleibt mit 450000» bestehen. ^— Berlin-Neuendorser Spinnerei. Wie verlautet, ist das Geschäft wieder recht unbesriedigend gewesen, so daß die Aclio- naire aus eine Dividende auch sür 1893 verzichten müssen. Für daS neue Geschäftsjahr sollen bessere Aussichten bestehe». *— Aachener Tisconto-Gejeilschast. Der Abschluß für da? Jahr 1893 ergiebt einen Gewinn an Zinsen vvn 503 289 », Gebühren 264 987 », Werlhpapicren 29 168 », zusammen 97 445 » (gegen 754 300 » im Vorjahre). Nach Abzug der .Handlungsunkosten mit 114 684 », Steuern 45 622 ». Adichrei- billigen 13 762», ferner Ueberweisungcn an die Rücklage, Bcamt«»- cassc und Gewinnantheile bleiben 52I2I6 », woran» 6'/, Proc. Tivldende (gegen 6 Proc. iin Vorjahre) vorgeschlageu uud 33716>t auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. Tortmil»», 9. Februar. Der Aulüchtsroth der Westfälischen Bank beschloß, drr Geileral-Bersauiinlung 6 Proc. Dividende vor. Zuschlägen. 8. Rheinisch.Westfälische Bank. Wie wir hören, wird der nächsten ordentlichen General-Versammlung der Rheinisch-Westsälischen Bank der Antrag untelbreitrt werden: 200000 ^1 Actien im Slibmissionswcge zum Courie von 60 Proc. zurückzukaufen. Dieser Antrag wird zweifellos di« allseitig« Zustimmung der Actionalre finden, da bei den« zeitigen niedrigen Courie der Actien es als opportun bezeichnet werde» muß, diesen Rückkauf, durch welchen der Bank ein Gewinn von 80 000^1 zustiebi. vorzunebmcn. Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn. Ma» schreibt der ,Soss. Ztg": Nach Erkundigungen bei der Dircction über die Verhältnisse der Bahn schließt die Rohbitanz pro 1893 sehr gut ab. Sowohl auf die Stammactien wie auf die Prioritäten kommen, wie bereit« »elegrapdiich gemeldet, 4'/» Proc., also je si, Proc. mehr als im Vorjahre, zur Vertheilung. Beide Bctien- kotegorien sind in Folge dessen nunmehr gleichgestellt. Obligationen hat bekanntlich die Bahn nicht. Der Januar d. I. hat gegen den selben Monat de- Vorjahre- eine Mrhieinnahine von über 10000 Mark ergeben. Nach dem übereinstimmenden Unheil drr Sachver ständigen im Bergbau werden die vier neuen Schächte, weich« an die Bahn angeschiossen sind, binnen sebr kurzer Frist der Bahn ein gleich großes Kohienquantum zur Beförderung übergeben als die bisher an dir Bahn ongeichloffeaen fünf alten Schächte. Zwei drr neuen Schächte sollen schon tn diesem Jahre in Betrieb kommen. Der eiste wird der von Minister Stein sein, welcher schon im Sommer gleich von vornherein etwa 40 Doppel- wagen pro Tag fördern wird. Bedenkt man nun, daß da« Empor- blühen der Bahn seit der Betriebseröffnung der an dieselbe an- geschloffenen Zechen dalitt und mit der Entwickelung derselben gleichen «Ltttt gehalten hat, io ist die in Aussicht gestellt« erhebliche Ver mehrung, brzw. Verdoppelung des Kohlrnverkehr« für die Bahn von höchster Bedeutung. Da nun auch im Uedrigea drr Verkehr in erfreulicher Entwickelung begriffen ist. io bedarf e» bald einer ent- sprechenden und auch bereit« in Aussicht genommenen Capital«. Vermehrung zur Durchführung einer Erweiterung drr Bahn, iowie einer Vermehrung des Locomvtiv- und Wagenparke-, wodurch wieder di« Ausgabe junger Actien bedingt wird. Ha«n«vrr, 9. Februar Der Auisichtsrath der Wollwäscherei und Kämmerei in Döhren wird der ölenrrat-BrriamniIiiug nach 256000^1 Abschreibungen »nd 50 000 Rejervedotiruug 10 Pror Dividende (wie im Vorjahr) Vorschlägen. Lübttk, 9. Februar. Die General-Versammlung der Lübecker Commerzbank genehmigte den Rechnunqsablthluß und die Ver- thellung einer Dividende von 6' , Proc. sür das Jahr 1893. *— Lübeck-Buchener Eisenbahn. An drr gestriaen Berliner Börse machte die Sontremine niiter drr Führung einer kleinen Sprculationsfirma, wie dies schon früher »u Leileren beliebt worden ist, eine» Angriff aus die Actien der Lübeck-Büchener Etjenbahn Gesellschaft. ES wurde von Neuem die bereits so oft auigewärmte Behauptung hervvrgedolt, daß durch die Fertigstellung deS in AuS- sicht genoinmene» Baue« de« Elbe-Trove-Sanals eine einichneidende Coucuereuz für den Frachiverkehr der Lübeck-Buchener Stienbahu «intreten werde. Dein ist entgegenznbalten, daß di» Fertigstellung des Canal« erst in vier Jahren erfolgen könnte, voransge'etzt dag Alle« gut geht, und demnach e« doch wohl als sehr verfrüht er- scheint, eine Abnahme des Verkehr« aus der genannten Bah» schon jetzt io dem Lours« der Actien escomptiren zu wollen. *— Chemische Fabrik „Union" tn Stettin. Den Actio- nairen wird daS BezugSrecht aus die 1 200000 -Sl neuer Actien in drr Zeit vom 20. bi« 28. d. M. angeboten Aus 8000 alter Actien entfällt rin» neue 4 >200 >4 zu 103 Proc. s 3«»rze, 9. Februar. lAlissührtich« Meldung.) Die Donner« marckdütte erzielte im Beschäswiadr 1893 «inen Nettogewinn von 1329000^l Der Auisichtsrath beschloß auf Antrag der Direktion in seiner heutigen Sitzung, der für den 31. März d. Ir«, nach Breslau einzuberusrndenGeneral-Beriammlong vorznschlagen, 442 862 Mark Abschreibungen, 190 000 al« erste Rate kür den ne», gebildeten allgemeine» Erneuer» nqSfond«, 34 807 » für den ordent lichen Reservefonds, 22 000^1 für Wohlfahttszweckr iür Beamt« und Arbeiter zu verwenden und eine Dividende von 6 Proc. wie in den beiden Vorjahren zur Berlheilung zu bringen. An Tourismen für Aussichtsroth und Direttion entfällen 33 706^4 Zu Neubauten und Neuerwerbungen wurden 261 582 -«4 verwendet, denen 23 469 ^l Erlös au« vrrwertbeten Objecte», 442 862 Abichrribungen, 224 807 Mark Dottrnng de« Erneuerung«- und Reservefonds gegenüber sieden, so daß dt« fiaonztell« Log» de« Unternehmen« sich um 429 556 ^4 verbessert hat. *— Lberfchlestsche EisrabahubedarfS-Gesellschast Aus den 13. d. M. ist ein» Sitzung de» AuksichtSroth«; Kerns,» ^ in derselben wird di« Direttion den Rechnungsabschluß kür da-> Jahr 1893 vvrlrgen und der Auisichtsrath über dir vorzuschtagende Dividend« beschließen. Wir vertäutet, soll daS Ergebniß de« ab- gelaufenen IahreS unter Berücksichtigung der ungünstigen Conjunttur. die aus dem Eisengrwerbe in der gauzen Betriebszeit lastete, ein befriedigendes und nur dadurch erzielt worden sein, daß e» der Verwaltung gelungen ist, dir Werksanlagen sowohl in baulicher wir in technischer Beziehung aus eine hohe Stufe drr Leistungsfähigkeit zu bringen, so daß in allen Abtheilnngen mit vekhLltuißmäbt.i niedrigen Gestehungskosten gearbeitet wird. Z I» Oberlchtesten, weiches am schwersten unter dem Zoll- kriege mit Rußland gelitten hat und dessen Hauptindustrien In dem jetzt vereinbarten Handelsverträge weitgehende Zugeständnisse erlang, hoben, ist die Agitation sür Annahme des Vertrags besonders leb- hast. Man ist bemüht, ziffermäßig dir Bortheile nachzuweiieo, welche die wichtigsten oberichlesischen Industrien von dem Vertrag« haben werden. Eine Berechnung im „Ob. Anz." weist darauf hin, daß bei Verdoppelung der Kohlenausfuhr nach Rußland rin Mehrerlös von 1,75 Milk. Mark jährlich in Aussicht stehe und 1000 Arbeiter mehr beschäftigt werden können. Bei der Walzeisrnsobrikation sind noch im ersten Halbjahr 1893 über 25000 t im Wetthe von 2,88 Mill. Mark abgejetzt morden, zu deren Herstellung mit Einschluß des Roheisens, des Cooks, der Kohlen und Eisenerze 4750 Arbeiter thätia waren, dir zusammen täglich an 10000-ckl verdienten. Be, der Zink- und Zinnblechsabrikation handelt es sich um Beschäftigung von mindestens 5000 Arbeitern. Dazu tritt dann noch die wichtige Cemealindustrie, die bei einem Nachlaß von 20 Proc. des 1891 er Zolls aus bedeutende Ausfuhr rechnen darf, sowie Eisen- und Schwefelsäure Industrie, so ergiebt sich eine ansehnliche Zahl von Arbeitern, die von dem Aushvren dcS Zollkrieg- lohnende Beschäftigung za er warten haben. 4VPö. Manchen, 9. Februar. Die Kammer der Abgeordneten beendete beute die Berothung des Eisenbabnetots und setzte die jähr- lichen Eisenbahnrinnahmen aus N8I24000 die Aus gaben auf 80 539506 fest. Der Ueberschuß beträgt somit 37 584 500 Hieraus wurde die Generaldebatte über den Postetat begonnen. Nürnberg, 8. Februar. Die Handels- «nd Gewerbe- kammer von Mittelfranken hat in ihrer heutigen Sitzung der Reichsregierung ihren Dank für die mit Umsicht gepflogenen Ver handlungen bezüglich des deutsch-russischen Handelsvertrags ousgedrückt. Bezüglich des Handels mitTchmatz wurde eS von der .Handels- und Grwerbekainmer alS wünschenswerth bezeichne!, daß in Deutichland einheillichr Nonnen für di« chemisch« Unter- mchiing ausgestellt würden. Wien, 9. Februar. Wie verlautet, soll die Dividende der Böhmischen Nordbahn mit 10,50 fl. festgesetzt und io neuen Actien zum Cours« von 185 fl. ausbezahit werden. Baslaatlichungk- gerüchte sind vorläufig unbestätigt. — Oesterreichische Nordwestbahn. Die Bilanzarbriten bet der Oesterreichischrn Nordweslbahn werden wobt gegen Ende des nächsten Monates beendet sein. Allein die provisorischen Einnahme- Ausweise tm Zusammenhalte mit dem bisherigen Resultate der buch halterischen Richtigstellungen ermöglichen schon jetzt eine annähernde Beurtheilung der tm abgelausencn Jahre erzielten finanziellen Er gebnisse. Wenn man aber die provisorischen Ausweise der Nord- westbahn, beziehungsweise die in denselben sür da« Jahr 1893 verzeichncten Mehreinnahmen mit den osficiellen über den Eisen bahnverkehr im Monat November 1893 vorliegenden Daten ver stricht, so ergiebt sich auS der großen Differenz zwischen den n den beiden Publicotionrn gcboienen Daten, mit welcher Vor sicht bei drr Nordweslbahn bezügiich der provisorischen Einnahme- Nachmeiiungen vorgegangen wird. Nach den von der Geiellschast veröffentlichten Daten betrug die provisorische Mehreinnahine im obgelausenen Jahre bei der garanttrten Linie rnnd löl 000 fl., bei der Elbelhalbahn rund 244 000 fl. Aus Grund der definitiven Richtigstellungen hat da« Pins der Cinn ibme bis End« November >893 bet der garanttrten Linie rund 320 000 fl. bei derElbethatdaha rund 500 000 st. benagen. ES ist nicht zu bezweifeln, daß dieses PtuS durchdie ür den December vorzunehinendc Richtigstellung, Iowie durch das Saldo der Abrechnung au- den Earteten eine aniehiiliche Vermehrung erfahren werde. Bezüglich der garanttrten Linie kommt dieser Umstand sür die Actiona>re deshalb nicht in Betracht, weit dieses Netz im Vor jahre die Staalsgarantie in einem dt« Ziffer von 500 000 fl. über steigenden Betrage tn Anspruch genommen hat. Bei der Elbeihal- bahn dürfte die definitive Mrhreinnahnie unter Berücksichtigung der erwähnten Momente, vorsichtig geschätzt, den Betrag von 650000 si. zum Mindesten erreichen. Nimmt ma» an, dag die Ausgaben unter Zugrundelegung des vorjährigen Betriebscossficienten sich um circa 200 000 fl. erhöht haben, so verbliebe ein Plus von rund 450000 fl., welches, da schon im Vorjahre bei drr Elbc- thalbahn die sünsprocentia« Dividende überschritten wurde, als Ueberschuß über diese zwischen drr letzteren und drr Nordwestbabn im Verhältnisse der Actienzohi der beiden Netz« zu Ihrileo ist. Es entfiele daher aus di« Actionaire der L-Linie aus diesem Titet «in um 250000 fl. höherer Anlheil al« tm Vorjahr, in wrlchem der selbe rund 39 000 fl. betragen bat. Da die Attionairr drr garan- lirten Linie für das Jahr 1892 eine Dividend« von 9 fl. erhielten, so würde da- Erträgniß des abgetauseoen Jahres, da auch dir „verschiedenen Eiiinahmea" sich döher gestaltet haben, die Der- theilung einer solchen von 10,50 fl. ermöglichen. Die Actionaire de- k-Netze- haben sür da» Jahr >892 eine Dividend« von 10,50 fl. bezogen. Die noch Abzug dr- Anlheil» der ^-Actien vrrblelbende Mehrelnnahme von ca, 200000 si. zuzüglich de» Gewinnvortrags von 53 000 fl. würde die Bcrtheilung einer Dividend« von 12 si. per Acti» gestatten. Die Nordweslbahn hat also rin sehr günstiges Jahr hinter sich und die- um so mehr, al« dir erzielten Resultate nicht durch außergkwühnliche Umstände, sondern durch die natur gemäß« Entwickelung des Verkehrs erzielt worden sind. ' Nom, 9. Februar. Die Meldungen über eine An leibe Italiens bei Rothschild in London werde» drmentirt. (Kl. I.) *— Barlettaloos r. Blättermridungen zusolge werden die gezog nen Barlettolooie vorerst nicht bezahlt, weil die Sparkasse, bei der dir Gelder der Stadt oepoairt worden siad, eia Moratorium nochgesucht bat. sV. Falsche» holländischesPaviergeld. Außerdem mangelhaften Wasserzeichen giebt die Amsterdamer Polizeibehörde noch als Erkennungszeichen an, baß sich die Falsifikate >m Gegensatz zu den echten Scheinen sehr weich onsnhlen, daß daS die Ziffern >00, 200 und 300 einschtießende Schild ttesschwarz ansgetragr» ist und daß aus drr Rückseite dt« Strafbestimmungen sichtlich noch- träglich ausgedruckt sind. Bisher sind 10 Personen, vorwiegend Deutsche, verhaftet, welch« o» der Bersertiguug oder Verbreitung bc- theiligt sind. Der Betrag der umlausrndra Falsifikate wird aui 100 000 fl. geschätzt. IV. Patratgrsrtz tu Holland. Da sich dir Handelskammern über den Regirrungskiitwurs betreff« Wiedereinführung eines Paiem- geietzes meist ablehnend geäußert haben, bereitet drr Verein uieder- tänoischer Industrieller eine Mnssenpetilion an dir Kammer» vor, * Vrüffkl. 9. Februar, Tie vom Iustizmintfter eingesetzte Börsenenquetecommisston bat ihre Arbeiten beendet, jedoch werden die Ergebnisie der Beratdung gebeimgehalten. Es scheint aber gewiß, daß die Regierung der Lommiisioa eine Vorlage unter- breiten wird, wonach die Ennjsion zweifelhafter Papiere und die Lanrirung zweifelhafter Grschäst» durch di« Press« uotrrdrückt werde» soll. * L«»P«N, 9. Februar. Drr „Timrs" ivird aas Philadel phia gemeldet, daß die demokratischen Mitglieder der FinaN)- romuiisjion des Senat- einen Gesetzentwurf vorbereiien, welcher die WIlion-Bill dahin abändrrn soll, dnh die Zolletnnohmrn bedeutend erhöht werden, besonder» sollen die Zölle ans wollene Waoren und aus gegohrene Getränke eine bedeutende Erhöhung eriahren Tie Silberbatssr. So empfindlich auch der Preis des Silber- während der letzten Tag« geialle» ist, vollzog sich doch gestern an der Londoner Börse eia tvriterrr Rückgang. Schließlich war di« Nolirnng 29'/4 6. Noch schärfer war die Boiffe bei Rupien, di« unter ganz regellosen Umsätzen bi« 56'/» wichen and sich von dirsem tiefen Stande nicht mehr zu erhole» vermochten. Di« maß los« Bewegung trägt da« Mißtrauen tn die tvritesten Kreise. 8 New.Parker Germania, Lebensversicherung«.Ge- sellschast. (General - Agent für Leipzig: Adolvh Schars.) Die Europäische Abtdeilung erzielt« auch im Jahre l893 wieder ein lehr juirtkdknsieVendeS Geschäft Znr Prüfung logen drrielbeo tm Ganze» 3924 Aoträqr über 22 548 274 ^4 Versicherungssumme und 7115^ Rente vor. Davon wurden 3263 Policen über 18 t 18 434 Capital und 7115 ^4 Rente durch Ausstellung der Policen perlen wodurch der gelammte Bestand de« europäischen Geschäfts sich aus 22 698 Policen über 127 180 768 ^4 Lapttal «L N5 292 lRente wtt einer jttzrliche» Prämieueinuahm» von nunmehr über
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