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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.04.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18940423014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894042301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894042301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-04
- Tag1894-04-23
- Monat1894-04
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Die gestrige „Abend»Motette" in rer JodaaniSkirckr, zu der Jeder freien Zutritt batte, vor, wie zu erwarten stand, ganz außerordentlich stark de» such»; e« mag rn dem uotrren Raume kaum ein Plätzchen leer geblieben sein. Dir Rührigkeit, mit der Herr Bruno Röloiz an dir stete Vervollkommnung de« Kirchenchore« geht, bat schon oft die besten Früchte gezeitigt und auch gestern wieder waren die Darbietungen de« Chore« unter seiner sicheren und verständnißvollcn Leitung sehr erfreuliche und be friedigende. Mil einer uuisoun anfangenden Melodie au« dem 12. Jahrhundert, »Christ ist erstanden", begann da« Pro gramm in stimmullgdereilradtr Weise; e» folgten dann später ter Psalm 98 für 2 Chöre von dem berühmten, vor etwa 200 Jahren lebenden Nürnberger Meister Pachelbel »Singet dem Herrn", »Sanctu«" au« der Liturgie von Alb. Becker unt »Jauchzet dem Herrn", Psalm 10t), achtstimmig von F MendelSsohn-Bartholdy. Au« allen Borträgen ging hervor, laß Eifer und Fleiß auf die Vorbereitung verwendet worden waren; e« wurde sicher, mit meist ganz reiner Intonation und guter Auffassung gesungen, so daß die klangliche Wirkung eine fast immer wohlthuende blieb. Mehrere Solo nummern fesselten außerdem die Aufmerksamkeit de« Publi cum«. Zunächst ist de« Herrn Malz zu gedenken, der mit schönem Tone und empfindung-vollem, doch nicht sentimentalem Äu-druck und der erforderlichen technischen Sicherheit die Romanze lU ciur) von Beethoven und ein Andante (k'äur) ron Gluck für Violine zum Vortrag brachte, letztere« mit theilwciser Benutzung der den Ton dämpfenden Sordine; ferner bot Krau Röthig die Haydn'sche Arie: »Nun beut die Flur da« frische Grün" und Fräulein Handrich ein .jlbendlied" von Th. Krause; beide Damen haben schon so oft ihre bewährten Kräfte in den Dienst der Kirche gestellt, daß es kaum nöthig zu sagen ist, daß auch gestern rhre gediegenen Vorträge zur Erhebung der Zuhörer schaft wesentlich beitrugen. Die Begleitung der Solonummern jaus einer Estey-Orgel von A. Mcrhaut) hatte Herr Organist V. Psanustiehl wieder übernommen und führte dieselbe in der stet» gerühmten stylvollen und sicheren Weise durch. Dir Vorträge fanden, wir sonst schon, vom Altarplatze au« statt. Noch wollen wir hinzufügen, daß für den Himmelsahrt«tag eine Ausführung de« Oratorium« »Tag der Pfingsten" von R. Bartmuß in Aussicht genommen ist. G. Schlemüller. * Bezüglich de« AbschiedSconcerte« de« Fräulein Edith Robinson, da- am vergangenen Donnerstag im Saale des alten Gewandhauses staltsand, wird un« mitgetheilt, daß die Concertsängerin Fräulein Clara Caslisch äu« Winterthur, deren Auftreten von bestem Erfolge gekrönt war, eine Schülerin unserer ausgezeichneten Gesang-kunstlerin Frau Meyler- Löwv ist, deren pädagogische« Genie sich bei dieser Gelegenheit aus« Unzweifelhafteste dargethan hat. * Ueber die talentvolle norwegisch« hier lebend« Lomponistin Fräulein Borghild Holms«», frühere Schülerin de« Leipziger Lonservatorimn«, welche unlängst mit Frl. Clara Polscher in Norwegen coucertirt hat (die norwegische Reis« de« Frl. Clara Polscher ist bereit« im Tageblatt bei Gelegenheit de« LiSztverein«. Loncerte« erwähnt. Die Red.), schreibt die „Christtauia Presse" „Ja dem Loacert wirkte Frl. Borghild Hotmsen mit, welche einen Ferienbesuch in ihrem Baterlande dazu benutzt hat, die aul- gezeichneten Resultat« ihrer Leipziger Studien darzulegen. Sie trat geiler» al« Pianistin, Begleiterin und Lomponistin aus, unbedingt am Bedeutendsten in der letzteren Eigenschaft. Di« zwei Lieder von ihr, „Wenn jung« Herzen brechen" und „SpielmannSlied" zeugten von großer Begabung, Farbe und Charakter in die Tondichtung hineinznleae», und man hat nach diesen Lompositioaen da« Recht, iernerhin schöne und gute Erzeugnisse au» der Feder der jungen Dame zu erwarten. Frl. Hotmsen wurde durch starken Beifall au«- gezeichnet und zweimal hervorgerufen." — Anschließend an dies« vortrefflich« Kritik sei bemerkt, daß die bi» jetzt veröffentlichten Compositionen von Frl. Hotmsen in den bedeutenden Verlag«. Handlungen von L. Warmuth und Gebr. Halt in Thrtstiaiiia erschienen sind. Ein weitere- Heft, schon im Manuskript mit Erfolg gesungener Lenorlieder wird demnächst zur Ausgabe gelangen. Vv. Lunsi un- Wissenschaft. Z Hai«, LI. April. In der philosophischen Facultät hiesiger Universität hielt heute vr. Hermann Schwarz seine Antritt«. Vorlesung. Dieselbe behandelte „die pshchochologische Begründung der Ethik". Die Habilitationsschrift von vr. Schwarz behandelt „die Lehre von den SinneSqualitäten bet De-carte« und Hobbe«". — An der Technischen Hochschule zu Hannover wurde vr. Fritz Rinne, bi-her Privatdocent an der Universität zu Berlin, au« Osterode o. H. gebürtig, zum ordentlichen Professor ernannt. Derselbe wird Geologie und Mineralogie lesen. Das Leipziger Viakonissen-Haus. -g- Leipzig, 21. April. Gegenwärtig gelangt der Jahre«, berscht über dt« Entwickelung der Anstalt in 1893 zur Ausgabe. Diesem ist zu entnehmen, daß da« dritte Jabr de« Bestehen« de« Tiakonisien-HauseS zu Leipzig in mehrfacher Beziehung bedeutsam gewesen ist. In seinem Verlauf« wurde dem Haus« «ine Oberin zu Theil, e- fanden die ersten Einsegnungen statt und e« wurde die erste Station außerhalb Leipzig« errichtet. Ausführlich verweilt der Bericht bet diese» drei für di« Anstalt so bedeutsamen Ereignissen. Die Einführung der Oberin Else von Werveck erfolgte am 5 März de« BerichftahreS. Gleichzeitig «ingesegnet wurden Anna Webberg und Marie von Liebe. Am 10. December erfolgte die zweite Schwestern - Einsegnung an de» Schwestern Elisabeth Siebrrt, Clara Melzer, Anna Marie Künstler und Marie Erck. Die erste außerhalb Leipzigs gelegene Station wurde in Grimma er richtet, woselbst dt« Einführung der Gemeindepfleg« beschlossen »vor« den war. Außer diesen wichtigsten Vorkommnissen ist al« von allgemeinem Interesse »och da« Folgend« zn erwähnen: Da» Jahr 1893 begann mit einer Schwesternzahl von L9. Ausgenommen wurde» im Laufe de« Jahre« 10 Schwestern, entlasten S. Am Schluss« de« Jahre« ergab sich somit ein« Schwesternzahl von 36, dt« sich zusammen, setzte au« 1 Oberin, 6 Diakonissen, 18 Betschwestern «nd 12 Prob«, schwestern. Die alten Stationen sind säountlich beibebalten worden, neuaufgrnomme» wurden 4 neu« Stationen. Privatpslegeu sind 5? geleistet worden. Da» Bethlehemstift ,» Lavsigk ist während der Sommermonat» von zwei Schwestern geleitet worden. Am 31. Oktober trat eine Pensionatrschwester in da« Han» rin, um im Krankenhause zu S«. Jacob eine» Curiu« in der Krankenpflege durchzumochen. Für da« Jahr 1894 wurde die zweit» Stell« der Gemrindepslegr zu Reudnitz errichtet. I» der «»«bildung der Probeschwestern sind bemerken«werthe Aendernogeu nicht eingetretea. Unter dem 17. Avril wurde abermal» «in Aufruf zum Eintritt in da« Han« in den verschiedensten Blättern Deutschland« ver- öffentlicht. Er ist nicht ohne Erfolg geblieben. — Im April bildet« sich ferner aus veranlastung der Frau Oberin ein Damennahoerein, der am Schlüsse des Jahres au« inehr denn 30 Mitgliedern b«. I tand. Auf dieselbe Veranlassung hin haben sich einig« lunge Damen zum Nähverein zusammengejchiosjen. — In de» Tagen vom 15. zum 18. Mai nahmen der Hau«geistl>che und die Oberin aus ergangen« Einladung hin gastwen« an der Conserenz evangelisch. I lutherischer Diakoniffenhäuser im Henriettenstift zu Hannover Theil. Ter am 13. Oktober erfolgten Einweihung de« neuen Kranken- »auie« de« Tre-dner Diakonistendause» wohnten al« Vertreter der Leipziger Schwesteranstalt Herr Pfarrer von Seydewitz und die Oberin bei. Aus rin an idn erlassene« Gesuch hat der Sächsische Londe-verein für Inner« Mission da« Leipziger Diakoniffenhau- wiederum bei der Verlheilung seiner Landescollecle berücksichligt, und zwar diese« Mal mit 5 Procent de« Ertrage« ,830 .80. Ebenso haben die Leipziger Krei«stände für die Jahre 1893 und! 1894 eine jährliche Gabe von 100 ^4 gewährt. — Die Feierlichkeit der Ernennung zur Betschwester wurde reicher au«geslatlet, al- sie e« bisher war. — Bon hochstehender Seite wurde mehreren der Diakonissinnen erquickender Sommerausealhalt gewährt. Auch die Privatpflege ersuhr eine sesteRegeiung. E« wurde eine „Anweisung für die Schwestern de« Diakonissenhause» zu Leipzig, welche zur Privatpflege in Familien entsendet werden' entworsen und autgeheißen. Jede Privatpflegeschwester erhält «in» 1 olche und hat sich streng noch ihr zu richten. Die Angelegenheit de« Hau-baue« ist zwar vertagt worden, doch hofft der Verband, von der wohlwollenden Gesinnung der beiden lädtischen Eollegien allmählich sein Ziel zn erreichen. Der Bericht schließt mit dein Ausdruck der Hoffnung, daß die Anerkennung und die Theiinahme unserer Bürgerschaft dem Hause auch zu weiterem inner» und äußern Ausbau verhelfen werden. Allen, die seither dem Hause Hilft und Dienste geleistet haben, wird im Berichte warmer Dank ausgesprochen. Gerichtsverhandlungen. Königliche» Landgericht. Tkraskammrr HI. 6. Leipzig, 21. April. Unter der Anklage der vorsätzlichen Brandstiftung nach tz. 308 Leö Reichsstrasgesetzbuche« hatte sich der am 9. Februar 1877 in Prießnitz geborene Dienstknecht Emil Richard Raumann zu verantworten. Naumann kam nach beendigter Schulzeit zu einem Schuhmacher in Borna in die Lehre, hielt ober nicht lang« als Schuhmacherlehrling aus, sondern entlies und wurde deswegen vom Amtsgericht in Borna zu 3 Lagen Hast verurtheilt. Hierdurch wurde aber seine Neigung zum Schuhmacherhandwcrk nicht gefördert, im Gegeniheil zog Naumann e« vor, in der Landwlrlhjchast in Gejindedienst« zu gehen. Aber auch hier zeigt« e« sich, daß Naumann die Veränderung liebte, er blieb nicht lange bei einem Herrn. Am 1. Januar hatte er sich zum Gut«besctzer H. in Tautenhain bei Seitdain vermiethet Bereit« Ende Februar ober paßte dieser Dienst Naumann nicht mehr, er hielt die Rost für zu schlecht, auch war ihm nach seiner Versicherung zu viel Arbeit ausgebürdet, da er di« Arbeiten für den Grobknecht mit zu machen halte. Leide Klagen sind vollständig unbraründet, denn die Kost auf dem H.'schen Gute ist nach Angabe der Zeugen «ine gute und wenn es auch richtig war, daß der Groß knechl am 2b. Februar abgegangen und »in Ersatz sür ihn noch nicht beschafft war, so hatte doch nicht Naumann die Arbeiten de« knechte« zu besorgen, dieselben wurden vielmehr vom Sohne de« Gutsbesitzer« H. verrichtet. Trotzdem ging Naumann zu seinen Dienslherrn, bat um seine Entlassung und verlangte sein Dienstbuch. Sein Herr chlug ihm aber da« Verlangen rundweg ab und sagte ihm, er solle nur dableiben und seine Zeit au-halten. Das paßt« nun aber Naumann nicht und er sann daraus, wie er e« anfinge, au» deni Dienst gejagt zu werden. In Verfolg dieser Erwägungen meinte er am L6. Februar, al« er mit der Großmagd aus dem Boden der Scheune mit Binden von Ttrohseilen beschäftigt war, zur Großmagd: „Am besten ist e«, ich brenne di« Bude weg!" Bet diese» Worte» entzündete er ein Streichholz, aus di« energische Zurechtweisung der Großmagd: „Du bist wohl nicht recht gescheit!" löschte er aber selbst da« brennende Streichholz wieder au« Tag« darauf band er mit der Kleinmagd wiederum aus dem Scheunen» Hoden Strohseile und sprach abermals davon, die Bude wegzubrennen. Seinen Worten ließ er auch sofort di« Lhat folgen, indem er da»- brennend« Streichholz in das Strohbund hielt. Dasselbe stammle im Nu auf, eilig sprang bi« Kleinmagd unter dem Zuruf „Du bist wohl verrückt" hinzu und ihren Bemühungen, die durch Naumann nunmehr selbst unterstützt wurden, gelang e«, die Flammen zu dämpfen und die Gefahr zu beseitigen. Dieselbe war aber immerhin «in« ganz erhebliche gewesen, denn in der Scheune bez. auf dem Gute lagerten gegen 30 llentner Heu, 63 Schock Schütt- und 50 Lentner Maschinenstroh, sowie 80 Centner Heu. Wenn also der Brand nicht sofort beim Entstehen unterdrückt worden wäre, jo hätte bei der reichlichen Nahrung, die da» Feuer gesunden hätte, sehr leicht der ganze, au« Wohngebäude, zwei Seitengebäuden und der Scheune bestehende GutScomplex wegbrennen können. All dem Dienst kam »war Naumann nunmehr, wie er gewünscht hatte, er wurde aber sofort in Hast genommen, da seine That sich al« da« Verbrechen der Brandstiftung »n Sinne von tz. 308 de» Reichsstraf, gesetzbuche« darstellt. Zur Aburtheilung diese» Verbrechen«, da« mit Zuchlhau« bi« zu 10 Jahren, bei mildernden Umständen aber mit entsprechender Gesängnißsttafelbei Erwachsenen nichr unter 6 Monaten) bedroht wird, ist in erster Linie da« Schwurgericht zuständig, da aber der Angeklagte da« achtzehnte Lebensjahr noch nicht erreicht Hot, mithin noch der gesetzliche StrasmilderungSgrund der Jugend nach Z. 57 de« ReichSstrasgesetz-uche- ihm zur Seit« steht, so wurde die Allklagesache dem Landgericht zur Hauptverhandlnng über- wiesen. In derselben gab Naumann an, e« sei nicht sein« Absicht gewesen, di« Schenne und die sonstigen Gebäude in Brand zu setzen; er Hab« lediglich herbeiführen wollen, daß er au« dem Dienst getagt werde. Dem stehen jedoch die von Naumann den Dienstmägden gegenüber gethanen Aeußerungen gegenüber: Am besten ist e», ich brenne di« Bude weg. Auch hat Naumann, al« ihm von H. die Entlassung au« dem Dienst und die Rückgabe de« Dienstbuch«« ver- weigert worden war, sich geäußert: Wenn ich nur wüßte, wie ich dem Herrn ein« anSwische» könnte. Die zur Erkenntniß der Straft barkeit seiner Handlungsweise erforderliche Einsicht hat Naumann »wrisellos besessen, er war daher aus Grund der ungezogenen Gesetze«- bestimmung zu verurtheilen. Wenn ihm auch mit Rücksicht daraus, daß der angerichlete Schaden nur ein ganz geringfügiger gewesen ist, vom Gerichtshof mildernde Umstände zugebilligl wurde», so mußie doch strassteigernd die Gefährlichkeit und Frivolität der Hand. lungSweise de- Angeklagten berücksichligt werden. E« wurde daher Naumann unter Einrechnung eine« Monat« erlittener Untersuchung«, hast zu vier Monaten Gesängniß verurtheilt. keiten in gleich verläßlicher Weift dienstbar zu machen Da« Motor. Zweirad ist eine hervorragende Errungenschaft der Gegenwart, dir »beiisowohl für militairijche Zwecke, al« sür den geschäftlichen und vergnügliche» Reise-Verkedr unzweiftldaft von höchster Be deutung ist. Tie seit Monaten unausgesetzt vorgenommenen Probe» sahnen ergaben sehr günstig» Resultate, die ihrerftils wieder infolge geinachler Eriahrungen zu Abänderungen und Verbesserungen führten, weich, diese- neue gadrrad deute in einer, selbst den höchsten An- ipruchen ganz und voll gerecht werdenden Construction zeigen. Ta« Motor-Zweirad hat in seiner äußeren Gestaltung den TypuS de« modernen Niederrade« fast vollständig deibehallen, ist gleich leicht lenkbar wi, diese«, »och wett bequemer zu besteigen, beziehungsweise zu verlassen, verursacht im Belncb verschwindend geringe Kosten, auch läßt sich die treibende Kraft in Bezug aus Geschwindigkeit nach Belieben reguiiren und sofort ganz einstellen Vor ca. drei Jahren wnrde der Lau eine« solchen Fahrzeuge- Lurch den Ehes-Rebacteur de- „Radsahr-Humor", Herrn Heinrich Hildedrand au» München, angeregt und ist nun »ach rastloser Arbeit von dem Maschinen- Eonstructeur Herrn Alois Wolimüller und dem Maschinen-Techniker Herrn Han- Gaijenkos verwirklicht worden. Da« Motor-Zweirad ist tn allen EuIIurstaaten zum Patent ongeincldet. Nennen zn Landow» Park Lonnadentz, den 21. April. The Great Sandown Hurdle Race von 500 2. Br. H. „General Gordon" 1., „Lhater" 2., „Guaidrain" 3. The Grand International Steepl« Chase Handicap von 500 L. „Lady Pat" 1., „Nelly Gray" 2., „Man fron» Borneo" 3. vermischtes. — Ans Thüringen, 21. April. Eine bcklagenSwertbe Nachricht wird vom Walde mitgetheilt, indem dort die Folgen de« vorjährigen trockenen Sommer« überall recht deutlich ini Walte ru Tage treten. Die jungen Holzbestände sind durch Raupenfraß bedeutend gelichtet unt die Einwirkung der vor jährigen großen Hiye haben ein starke« Absterben der Bäume während de« Winter« bervorgedracht. Auf trockenen Bcrg- lagcn sind abgestorbene Hölzer so zahlreich, daß ungesähr ein Sechstel de« Bestände« abgeschlagen werden muß. — Nach einem Berichte de« „Königs. Anz." wurde in den letzten Tagen in der Person eines Döschnitzer Einwohner« der Straßenränder verhaftet, welcher im vorigen Sommer den bekannten Raudansall aus den Cassendoten der Äebr. Voigt'schen Porzellanfabrik in Königsee verübt und sich dabei die Summe von 4000 angecignct hatte. Für seine Ermittelung, bezw. Festnahme war ein ansehnlicher Geld betrag anSgcsetzt worden. — Dank der strengen Absperrung« --- Philadelphia, 20. April. 8a«ker gewann die ! zehnte Schachpartie nach 35 Zügen; er hat imawrhr s sich» gewonnen, Sleinitz zwei. Zwei sind Remis. Literatur. Eindrücke pan meiner Reise t« Rußland im Aagast und September 189l. Bon E. Tottleben, Major a. D. Stuttgart. Verlag von Aböls Bonz L Co. 1894. Soeial- politische Angelegenheiten der letzten Monate haben mehr al« je unsere Blicke und Gedanken nach Osten gezogen. Eine friedliche Wendung der Dinge — ob zu unseren Gunsten oder Ungunst«», muß die Zukunft lehren — hat vorläufig jede Krieg«gesahr von Rußland her für un- zerstreut, und durch dt« Lectür» de« vor- liegenden Buche«, dessen Schilderungen die strengst« Objektivität verrathen, werden wir noch mehr in dem Glanbe» bestärkt, daß Deutschland« Frieden durch de» mächtige» Zaren nicht bedroht werden wird. Da« Bestreben de« Verfasser«, dt« russischen Zu- stände. Sitten, Gebräuche. Gewohnheiten, Rußland« Politik, sein Militär re. so vorurtbeilöftei wie nur möglich zn betrachte», macht da« Buch zu einem ebenso werilivolle« wie liebenswürdigen. Wa der Autor au» seinen intensiven Eindrücken heran« über die Zuvorkommenheit der russischen Beamten, über Bndegesellschafteu, Familienleben, Dienstboten, Uber P»ter«bnrg und Mo«kau u. I. w. plaudert, trägt den Stempel treuester Unmittelbarkeit Di« rassische Armee bat einen so guten Eindruck aus ihn gemacht, daß er die Deutschen vor allzu großem LptimiSmu« warnt. Der interessanteste Abjchnilt de« Buche» ist zweisello« der vierte, in welchem ein Ge- ivräch de» Autor« mit dem kaiserlichen «dei«marschall D. wieder- gegeben worden ist und dazu dient, den Charakter Alexander'» IN. in der rechten Beleuchtung zu zeigen und leichtfertige Auffassungen der Kronslädter Ereignisse zu corrigirrn. Die Lektüre de« Buche« hat uns so manche Aufklärung über russische Verhältnisse, politische Dinge n. s. w. gebracht, daß wir dem Verfasser für sein» Arbeit ausrichtig dankbar sind. Franz Woentg. » * » Die Wochenschrift „Von Han« zu Hau«", heraaSgrgeben von Anny Wothe, beginnt in der neuesten Nummer (29) ein« höchst spannende Erzählung von N. Tätz „Vorüber". In seiner Rubrik Reiselust" enthält „Von Hau» zu Hau«" eine kleine Bäderzettnng, die den reisenden Leserinnen manchen wertyvollen Fingerzeig und guten Ratb giebt. In der Knurrecke sür die Männer geißelt ein Mitarbeiter die Unsitte der Frau, ihrem Mann gegenüber sich gehen zu lasse» unter der Spitzmarke „Nur mein Mann . Werthvoll sür alle jugendlichen Leserinnen sind die Kostenvorschläg« sür eine Au«, sieuer, sowie die mancherlei Anregungen sür Fragen an« dem Reiche de« Haushalt«. Jede Nummer dieser vortrefflichen reichhaltigen vetrag ansgefttzl workew — 4)2nk ter ftrengen Absperrung«. Zr<>ue,izeilschrift bringt ein PrciSrolhftl. sür deren beste poetische maßregeln, ter gruutlichen De«>n>kktlon und ten ionsiigen I n,„,iwolft au-gcietzt sind. Der Bezugspreis sür Sport. 8. Da« Motor-Zweirad, da- neuest« Verkehrsmittel. Auf dem Gebiete der Fahrradtechuik, welche in den letzten zehn Jahren so außerordentlichen Aufschwung genommen hat, ist nun seit Einführung de« mit Kettenübersetzung getriebenen BicycletteS und seiner systematischen Berbrssrrung bi« zum kegligen TypuS de« Niederrade« eigentlich keine wirklich umgesialtende Neuheit aus getaucht; denn die in verschiedenen Jahren mehr oder weniger zahl reich ausgetretenen neuen AntriebSvorrichtungen für Föhrräder waren bisher sämmtlich nicht tn der Lage, rin« Umwälzung auf diesem FabrikationSgrbiete hervorzurusen, auch wenn sie vereinzelt da oder dort wirklich praktisch« Anwendung gefunden haben. Da« Neueste im Alle« erobernden Radsahr-Tport ist nunmehr die Lösung de« großen Probleme«: »tn Zweirad durch Motorbetrieb in Be wegung zn setzen «nd diese» Motor-Zweirad zum Gebrauche aus ebenen wt« bergigen Straßen, sür geringe und groß« Hftschwindig. sanilairen Anordnungen sind neue Erkrankungen an Blattern weder in Oberweißbach noch in der Umgegend vorqekommen. Die Krankheit ist dem Vernebmen nach au« Zessendors im Kreise Sagan in Schlesien eingeschleppt worden. Von den Erkrankten sind zwei gestorben, alle übrigen sind in der Genesung begriffen. Ein Fortschreiten der gefährlichen Krankheit dürste nunmcbr ausgeschlossen und die dem Orte Oberweißbach drohende Gefahr beseitigt sein. — An« dein Lebuser Kreise, 20. April. In Unter-Lindow ist die alte Zigeunerin Friederike Herrmann, genannt Mutter Strauß", am 16. d«. Mt«, im Alter von 102 Jahren 2 Monaten und 15 Tagen gestorben. Sic war nach ihren eigenen Angaben zu Stechhaupt bei Ratbcnow am t. Februar t792 geboren, zog nach Zigeuner- weise wandernd von Ort zu Ort und ist seit etwa 80 Jahren in Unter-Lindow ansässig gewesen. Sie war nur wenige Wochen bettlägerig, sonst immer verhältnißmäßig geistig und körperlich frisch Mannheim, 20. April. Ein rafsinirtrr Brand stifter, der Kaufmann Hermann Grünstem, ist von dem hiesigen Schwurgericht abgeurtheilt worden. Grünstem be absictttigte, in Gemeinschaft mit dem Reisenden Julius Beck in Mainz eine Schuhfabrik zu gründen, und hatte sich zu einer Einlage von 20 000 ^ verpflichtet. Um diese Summe flüssig zu machen, wollte er sein Kleider-, Schuh- und Hui geschäft, da« er in Wcrtheim a. M. betrieb, verkaufen, allein e« fand sich kein Liebhaber. Er beschloß deshalb, durch In brandsetzen der Waaren die höhere Versicherungssumme zu erlange». Am Abend des l7. Februar stellt« er 5 Flaschen Petroleum, denen er die Köpfe abgeschlagen batte, an ver schiedenen Stelle» seines Ladens unter die Regale. In die Hälfte der Flaschen steckte er je einen PapiersidibuS, den er umbog und auf dem Holzschafle mit Wachs tropfen befestigte; auf das Ende stellte er eine Wachs kerze. Dann zündete er die fünf Kerzen an und begab sich in seine Wohnung. Durch diese rasfinirte Einrichtung erreichte er, daß sich daS Petroleum nicht sofort, sondern erst dann entzündete, nachdem die Lichter heruntergrbrannt waren. Morgens zwischen 3 und 4 Uhr wurden die im zweiten Stock des Hauses wohnende Ehefrau deS Viehhändler« Nathan Spatz und der Nachbar Jak. Vollhard durch den Brandgeruch aufmerksam und konnten die Bewohner deS Hauses — drei starke Familien und zwei ledige Personen — noch rechtzeitig warnen, so daß sie dem ErstickungSlode durch die Flucht die Hintertreppe hinab entgehen konnten. Das Vorderhaus war nicht mehr zn passiren. Die Feuerwehr löschte den Brand, der noch nicht viel Schaden angerichtet, sehr bald. Grünstein erhielt eine Zuchthausstrafe von drei Jabrcn sechs Monaten, 1500 -6 Geldstrafe und 5 jährigen Ehrverlust. (Krkf. Ztg.) — Lemberg, 2l. April. Vom 7. bis 20. April sind in den Bezirken BorSzczow und Husiatyn 23Personen an der Cholera erkrankt. Davon sind bisher 2 genesen und 10 gestorben, während die übrigen 1l sich noch in ärztlicher Behandlung befinden. Heule ist indessen kein neuer Cholerafall vor gekommen. --- Lnntzon, 21. April. Der neue für die Route Harwich- Hoek van Holland bestimmte Dampfer „Berlin" der Great Lastern Railway machte heute die Probefahrt, an der 80 Gäste, darunter von der deutschen Botschaft die Herren Gras v. Metternich, Freiherr v. Eckhardtstein und Gras v. Perponcher, theilnahmen. Bei dem nach der Fahrt in Halbwich stattgefundenen Banket erwiderte Graf v. Metternich den Trinkspruch aus die Gäste. ----Lissabon, 22. April. (Telegramm.) In den letzten 24 Stunden sind 85 choleraartige Erkrankungen vor- aekommen. 14 t Personen sind genesen. Ein Todesfall hat sich nicht ereignet. — Athen, 2l. April. Nach den über da« Erdbeben m Lokri« eingetrofsenen Nachrichten ist die Zahl der Opfer der Katastrophe in dieser Gegend weit größer al« man ker- muthet hatte. Die meisten Häuser sind einaestürzt, die Be völkerung camvirt auf offenem Felke. Die Regierung beeilte sich, den Unglücklichen sofort Hilfe zu senden. ein Vierteljahr beträgt nur 1,50 Probenummern iverdea von Adolf Mahn'« Verlag in Leipzig an jede Adresse kostrusrei versaudt. Meteorologische Leobachtmige» »ns cker 8ternM»r<« la I-elpela. Uöks 119 Ilster itder clsw Reer. Xsit cier Beobachtung. 21. Xpri1äb.8v.i 22. - Ag.8 - ÜLrom. red. Ank I'dek-ino- meter. O1».-Or. NvI»Uve » . Villä- rikykiior n. 8i»rU«. Ni«m«i>- auatokt. 748,5 -ft 9.8 69 N 2 trüb« 746,4 -ft 8.0 96 X 2 trübe dlioiwum -s- 7".6. aut «ler Onleer»l11lt',-8tevnnarte rn I.«tprlss vom 15. bis 21. Xpril 1894 LZ >- -3 a Ü s ägL b-S L s Z " ä« LUnmel» 8 752.5 -ft 10.0 95 080 2 fr»t trüb« 15. 2 751.8 -ft 17.9 55 8 1 s»»t trüb« 8 750.5 -ft 13.7 84 0X0 1 trüb«') 8 747.7 -ft 13.2 79 080 2 bevöllct 16. 2 7452 -ft 20.7 58 080 2 laet trübe 8 745.8 -ft 14.7 90 1V8VV 1 benölletd) 8 744.2 4- 112 90 0 1 trübe 17. 2 743.8 -ft 18.0 60 8 2 trübe 8 745.5 -ft 13.2 81 1V8VV 2 trübe') 8 747.3 -ft 10.8 89 880 2 bevöllet 18. 2 747.4 -ft 16.7 57 XO 2 ke»öl>ct 8 745.5 -ft 12V 82 0X0 2 iVuIIllg*) 8 7485 -ft 9.1 96 X 1 trüb« 19. 2 748.8 -ft 14.5 75 X I bevöllct 8 747.8 -ft 13D 79 xxo 2 devöllet 8 748.9 -ft 89 93 X 3 trübe 20. 2 749.7 -ft 10.7 75 XXIV 3 trübe 8 750.5 -ft IO.L 74 xxvv 3 ta«t klar 8 750.4 -ft 6.8 8? XX7V 1 trübe 21. 2 748.9 -ft 108 63 X 2 trüb« 8 748.5 -ft 9.8 69 X 2 trübe ') Vormittag:« ' .10 llkr ^deml, 6, 7, '/.8 ft kr Kegen. *) klack mittE« .6 unck V-6 lffir liegen. ') Xas'liwittlLjss uuit ',.5 llkr liegenlrvpftu. *) (Im dliiteruaebt herum Kegen. ^0» «lOl» Htz ttl« v,i«>znl>»e>vtkl»t een cker 8«vn»rt« ru Hamburg. Vom 21. >pril 1894, lilorgenz 8 (Ibr. * 8tatioua-Xams. r r o -- o o atz « 2 r SI Kicktung uocl 8<LrIcs äse IVüulea. Vetter. s Lelmullet . . 758 880 leickt beckeclct -ft I> Odr>st>an8im>t . 76,: O «ehvaek »olicenlcw -ft 9 dloelcau , . . 765 XO lewer 2ug 'voliceolos — 2 Xvufakrivaver. 760 0 «cdeeach b«,leckt -ft 7 liarlürubs . . 759 XO »chvraeh bv'Iecict -ft 8 zVieskalleo . . 760 X lewer Lug iieilseict -ft 9 Kreelau . . . 760 VVX1V leiekt . siegen -ft 9 Xier» .... 749 «till Kegen -ft 11 v«r»»twottlich« Netzotteor vr. Her«. KKchllNtz i, Lettztzktz. ! 8iir dm musikalischen Tbetl Profestor Vr. k«ear dank tu Leitztzitz. j«ß»ß«G»G«ß»G«G«G»G'G«G«ß'G»G»O«G«G»G'G»G»ß»G»G»ß"G»G'ß'߻߻G«G»G«G»G«GsD»G»G«G'G»ß»G«G*G»G»Gch»O«ß»G»G»ß»G»G»G»G»ß»G«G«G»t4 Hierdurch erlaub« sch mir, Sie auf mein Uvi'i'sn-Kai'iIvi'obv-Rjlaass-VvsvkSII b auf« Nene aufmerksam zu machen. Mein Geschästsprincip: Rur tzetzrn Vaarzatzluna 1« arbeite«, ermöglicht e« mir, di« denkbar billigsten Preift zu stellen und ist die fortwährend steigend« Vergrößerung meine« Kundenkreise« der best, Beweis, daß mein » Princip überall Anklang gesunden hat. Mein sehr reichhaltige« und besten« affortirte« Ltasfla»er, beste tzentscht und entzlische itzabritate, ermöglich« e« mir, Jeden nach seinem Geschmack und leinen Mitteln zu bedienen, uud leist« ich sür gut« Arbeit > uud elrgauteu Gitz jede Garantie. von 48—7L Mk. klvg»n1» von 3V—LL Mt. W>W»W» »»ck Ir» A4 vtnaAer». VWWMWK Bet Velbstlteseruna der Stoff« rech»» sch für eine» Anzug 27 Mark mit sämmtlich»» Futter uud guthaten «» Telephon: Amt I, 2221. H°»ach.°ng.°°° USLni'L«!» « tz Lchneibermeistrr. Planrnscher Hak. vriitzl 28. Tretztze 4, II.
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