n. Reiche turnerische Tätigkeit (7>er Turnverein mußte unter den obwaltenden Verhältnissen seine ^gemeinnützige Wirksamkeit auf dem Gebiete der allgemeinen Volks bildung zunächst einstellen. Die Vereinstätigkeit hinsichtlich des Turnens in der noch be stehenden „Turnanstalt für Kinder" wurde ganz in der alten Weise weitergeführt, ohne das) von der Militärgewalt irgendein Hindernis in den Weg gelegt worden wäre. 1850. Verhandlungen mit dem Staötrate folgten über die Ein führung des Schulturnens, und die Annenschule erhielt am 1ö. April einen Turnlehrer (Vihsche). Der beliebte Kinder-Turnlehrer Herber erhielt, infolge der Mai- Greignisse, behördliche Weisung, Dresden binnen 14 Tagen zu ver lassen. An seine Stelle trat der frühere Vorturner Seidemann, bisher Turnlehrer in Großenhain. Sm Zuni 1850 wurde endlich das seit Jabresfrist in der Schwebe hängende Schicksal des Turnvereins entschieden. Das Vereinsgesetz gestattete das Fortleben derselben; man zählte sie aber ohne weiteres den Vereinen zu, die sich mit öffentlichen Angelegenheiten beschäftigen. Dies brachte drückende Beschränkungen mit sich, und nur dem ent schiedenen Eintreten Tüllmanns für die alte Hrunöverfassung des Vereins ist es zu danken, daß der Verein damals nicht aufgelöst wurde. Am 25. September gründete sich die Vorturnerschaft wieder neu und wählte Ernst Hraubner zu ihrem Vorsitzenden; der Turnbetrieb wurde in althergebrachter Weise nach und nach wieder betrieben. Am 23. Oktober erfolgte endlich auch die Neu-Eröffnung der Kgl. Turnlehrer-Btlbungsanstalt zu deren Leitung an Stelle Lehmanns Moritz Kloß berufen wurde. Unterricht in derselben erhielten zunächst 108 Knaben, 12 Seminaristen und Lehrer, die zum Teil Mitglieder des Turnvereins waren. 1851. Inzwischen hatte sich der Turnverein trotz der drückenden äußeren Verhältnisse wieder mehr und mehr gekräftigt. Das erste Schauturnen (ohne Prüfungsturnen) nach schwerer Zeit fand am 14. September 1851 statt, und eine Ehristbescherung für 50 arme Turnschüler bildete den Schlup des Zahres. Als Entschädigung für mancherlei Unbill und als Aufmunterung zu geduldigem Ausharren durfte es angesehen werden, daß der Vor turner Heldner des Vereins als Inspektor an das Waisenhaus und ein Turnlehrerzögling desselben, Tilger, an die Annenschule als Turnlehrer berufen wurden.