Schlusswort: (Vr>ir sind am Ende mit der Aufstellung der Erinnerungsblätter. -^vEg dürfte kaum gelungen sein, aus dem überreichen Stoff ein völlig treues und erschöpfendes Bild der Vereinstätigkeit im Kinder turnen längstvergangener Jahrzehnte zu zeichnen. Aber zwei berech tigte Gründe machten mir den Versuch zur Ehrenpflicht- Einmal der Wunsch, dem Andenken der Männer mit herzlichem Danke gerecht zu werden, die in unablässigem und selbstlosem Bemühen für die hohen Zwecke und Ziele des Vereinskinder turnens gestritten und gelitten und zum anderen, die wohlmeinende Absicht, den kommenden Ge schlechtern in einer möglichst getreuen Schilderung der Ereig nisse eine Richtschnur ihres Handels darzubieten. Nicht immer ist es gelungen, den Bestand der Kinder-Abteilung des alten ehrwürdigen Stammes der Dresdner Turnerschaft zu wahren und seiner Aufgabe völlig gerecht zu werden. Wie in der Geschichte unseres Volkes, so sind auch bei ihm Rückschläge eingetreten, die geeignet waren, sein Fortbestehen ernstlich in Frage zu stellen und seine Ziele zu gefährden. Die Entwicklung der heutigen Verhältnisse aber gestaltet die Ziele der Deutschen Turnerschaft zu einer hohen und ernsten Aufgabe. Mehr denn je scheint auch heute noch nötig, unsere Fugend stark und wehrhaft zu machen, ihr deutsche Sitte und deutsches Volkstum zurückzugeben, sie für deutsches Tun und Denken zu begeistern. Das sind die Aufgaben, die den Kern und Inhalt turnerischen Slrebens auch für die Zukunft bilden werden — diese hohe und heilige Mission erfüllen zu helfen, sind die Turnvereine in erster Linie mit berufen. Eine Entwicklung des Kinderturnens ist, von jedem Gesichtspunkte aus bettachtet, erfreulich. Sie ist aber auch nötig. Feder Einsichtige verlangt heute für die Kinder eine ausgiebige und erfolgreiche körper liche Erziehung, die sich gleichwertig neben die geistige Erziehung stellen soll. Das Vereinskinderturnen soll die wirkungsvollste Ergänzung des unzulänglichen Schulturnens sein, und zwar nicht nur nach der gesundheitlichen, sondern auch nach der erziehlichen Seite hin. Im Turnen werden die Kinder bekanntermaßen in hervorragendem Maße erzogen. Noch ist die deutsche Fugend den Turnplätzen nicht ganz entfremdet. Wohlan! Ähren wir sie erkennen, dass der Segen verjüngender Kraft der Quell ist, aus dem die Siebe zu Volk und Vaterland entspringt. Um diese Aufgabe zu erfüllen, bedarf es Helfer, die mit starker Hand helfen und beim Kinberturnen den Anfang machen. Ein gutes Verständnis für die körperliche und seelische Eigenart des Kindes wird vorausgesetzt, und ein guter Wille erleichtert diese Aufgabe, macht sie zp einer freudebringenden und segenbringenden unseres Allgemeinen Turnvereins und damit der deutschen Turnsache zu Nutz und Frommen unseres Kinöerturnens! Sn diesem Sinne möge auch der Allgemeine Turn verein mit seinem Kinderturnen bis in ferne Ankunft blühen,wachsen und gedeihen; getreu seinen altenlleber- lteferungen, eingedenk einer grossen Vergangenheit! Dresden, im Oktober 1920 Gut Heil! Foh. Schulz. 49