IV. Hin Zweiter Aufstieg <7>m Jahre 1889 hatte die Vereinsleitung nach einem neuen, tat- ^kräftigen Vorsitzenden Umschau gehalten. Die Wahl eines Führers, der einen vr. Hermann zu ersetzen und den nunmehr mächtig vor- wärtsstrebenöen Verein mit entsprechendem Geschick zu leiten ver mochte, war keine leichte. 1890. Das Glück, das dem altehrwürdigen Stamme der Dresdner Turnvereine schon in mancher Lebensfährnis zur Seite gestanden, war ihm auch diesmal hold. Gs gelang, einen mit grossem Vertrauen begrüssten Leiter in der Person des Oberlehrers Or. pkil. Paul Max Weidenbach zu gewinnen. Auch er hatte sich dem Verein bereits früher als geistvoller Sprecher bekanntgemacht. Gleich am Anfang des Jahres wurde der Verein durch eine betrübende Nachricht überrascht- Eduard Lehmann war am 11. Januar 1890 zu Baltimore verschieden. Das leytemal war er am 7. August 1885 zum 6. Deut schen Turnfest unter uns gewesen, wo dem Wackeren ein Ehren abend im Verein veranstaltet wurde. Fern von der Heimat, der er auch in der Fremde ein treues Gedenken bewahrte, hatte er sein tatenreiches Leben beschlossen. Der Allgemeine Turnverein hat ihm viel zu danken. Es dürfte dem Verein deshalb die Ehrenpflicht erwachsen, durch eine besondere Würdigung des Strebens und Wirkens seiner Be gründer — auch in den Kinöer-Abteilungen — dessen Gedächtnis der Nachwelt zu erhalten und damit den wohlverdienten Dank für die so oft bewiesene Treue abzustatten. Der turnerische Betrieb brachte verschiedene Aenderungen und zeitgemässe Neuerungen. Endlich am IS. April 1890 wurde auch das Kinber-Turnen wieder ausgenommen. Der Anfang dieses vor Jahrzehnten mit so grossem Erfolge betriebenen Zweiges der Vereinstätigkeit war zwar nur ein bescheidener, doch gelang es unter der pflichttreuen und sorg samen Leitung der Lehrer Otto Socher und Arno Backhaus bald, auch bei diesem Unternehmen einen immerhin beachtenswerten Erfolg zu erzielen. Als einer weiteren Neuerung ist der Einführung von Spieltagen zu gedenken, und am Schluffe des Jahres zählte man bereits wieder ?S Kinderturner. Die Vorturnerschaft ernannte von jetzt ab einen Oberturnwart (Hähnel), und der turnerische Betrieb des Vereins hatte damit bas Ansehen eines Turngaues gewonnen, der S immerhin stattliche Turn vereine umfasste. 18