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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.10.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941011015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894101101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894101101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-11
- Monat1894-10
- Jahr1894
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7S4V wurde. ml« dl« übrlge» d»«t1 »,»»»«»-«»,nrd« Bettt»««. ««»> VerwaltungSstLiteu. Hier nt. wa« Erfahrung und fortgeschrittene Technik an di« H.i»d gaben, aus da» Gewissrahastesle oerwekthet. Hell und lustig suiü die Ltallgebaude geschassea worden, um den Auienthalt für Ptci ich und Thier angenehm zu gestalten. Boa beiden Seiten dr< in Ler vsi'ronl de» südlichen Flügel« nrchitektonisch betonte» Mittel» b.iue: i:»l ieinem zitrlicheu Uhrlhürmche» südren Einaange in da« gegen die Notlage uertiest« Erdgeschoß, welche« lbO Pserdeu Platz onnidil, während zwei lustige Stampen den Weg in die »eitere > 'Vierde lassenden Stallungen de» Obergeschosse« »rössnen. Stein und E len bilden hier da« ausichltehlich» Baumaterial Zu den Wänden und zu den aus Elsenconstrucuonea ruhenden Gewölbe» sind durch», geh. nb« Borsdorier Nerdlendsieine verwendet worden und die Wand» Ilncheu über den ltrippenlischen sind mit Mettlacher Flies«» bekleidet. Das durchweg undurchlöijiH» Pflaster in den Pserdeslüadea besteht au» Lenienlbclon; m den stallgangen sind Zahnaer »der Marien» beiger Platten in Eement aus Lementbeton verlegt. Boa der An legung besonderer Jauchenabzugsrinaea ist abgesehen worden, dagegen wird die reichlichste Verwendung von Streu l Stroh, gegedeneniall« auch Ivrsslreu- und deren haustger Erneuerung der Vorzug gegeben. Die Pflege und Wartung der Pserde liegt in den Händen der Postillone! dir Ltreuerneuerung und di« Reinhaltung der Stallungen besorgen eigen» dazu bestimmte Stallleut». Umfangreiche Tung- siatlen zu beiden Seiten der Ttallrampen nehmen den Dünger aus Sie sind mit WeUdlechrollladea llberdeill und werden täglich mit Saiait überschüttet, welche« dir übelriechenden Stofs« bindet und dabei zugleich den Dungwrrtd erhöht. Ihr Heu erhalle» die Pferde nicht in Nausen, sondern vor de» Lrippenlisch gelegt. Zur Abtheilung der Stünde diene» geschmiedete eiserne Rohre, welch«, mit ilocosmatten behängt, in Setten am Snopentisch und an den gedrehten elchiaea Ltandsäulen hängen. Tie Tränkung der Pferde geschieht von einer Centralslelle au«, derart, dag die Lrlnkmuicheln in den Krippeatiichen von einem Bassin au« mit Wasser gespeist und immer in gleicher Höhe gefüllt erhalten werden, so dag den Pferden ilel« Wasser zur Verfügung ieeht lt« ist diese interessant« Lranlungteiarichtung der erst« gröger« Versuch dieser Art in Pserdeslällen. Ten ganzen Dachboden de» Stallgebäude« erfüllen di« Lager räume für die Fullervorräthe Wagen, aus i!ls«nichie»en rollend, sühren den Togeddedars an Hartsulter zu den tzaserquetschlnaichineii, welche ebenso wie die vorhandenen Schrotmühlen und Häcksel maschinen durch einen Elektromotor In Betrieb gesetzt werden. Elektromotorisch« Kraft bewegt ferner den Auszug, welcher da« Fullerkorn au» dem Erdgeschoß aus den Dachboden hebt und durch euie Schneckenvorrichluug über den Bodenraum hinweg zu der bestimmten Lagerstelle leitet, und sie schasst endlich aus einem Fahrstuhl die Heu- und Strohvorralhe zu deu Lagerstätten im Da L zelchoß. Da» Futter wird durch Holzschachte den in deu einzelnen «Seschossen angelegten Futlerkanimern zugesührt und von hier in Form von Tagesrationen den Postillonen übergeben. Die zur Bewegung der ungeheuren Futlermassea getrojsenen sinnreichen technischen Einrichtungen beschranke» bie menschliche Arbeit-leistung au> da» unkiiibehrlichst« Matz, wiewodl «norme Gewichllmengen necbei in Frage kommen Bedarf doch lebe« der gegenwärtig „n,ei:»lllen 2äu Pferd« täglich X Icg Hartluller (Haler mit Mai« gemischt) 3' , k; Heu und Häcksel ganz nach Bedarf. Auch di« Beförderung Ler Streu ist mit in Berücksichtigung zu ziehe». In ,tder HinslLi würdig passen sich die den Bestand der Post- haltere! bildenden Pierde den prakliichen und schöne», zu ivrer linlerkunst geschaffenen Raumen an. E« tritt dier ein durchweg varireisliche«. durch «snen qnirn Fullerzusland ansgezelchnktr», mrist aus vitpreusitiche», galizischen, russischen und dänischen Pierden bestehendes Pierdemaierial vor Auge». Seine Ergänzung ge» ichiel I lbeils Lurch Ankauf vou Händlern, tdeil« durch eigene, in Ltti, Gestüt des Gute» Panitzsch unterhaltene Zucht, für welch« Herr Poiidaller Jäger gegemoartig 150 Lollblut» und Halbblut pferde briitzt. Wie gemalt.g übrigen« mit dem Wachsen von Handel und Ver kehr in auserer Stadl auch der Postsuhrdienst zugenommeii hat, gehl baraus hervor, daß der Bestand an Poilpserden, der ün Jahre 1878 85 Stück betrug, aus 250 gestiegen ist, dag sich der Wagen» park i» derselben Zeit von X? aus 175 reichSeigea« Wage» und vou 24 aus 49 Posthallereiwagea vermehrt hat. —w Tlieatervorstellung in „Stadt Nürnberg". Leipzig. 10. October. Nicht jeder Autor ist so glücklich, sich wie Gustai. von Moser einer „Probebübne" erfreuen zu können, obwohl dieseldr nauienllich für jüngere Auloren, die i»il Len Bühnenesfecten noch nicht aus so vertraulichem Fuße siehe», von großem Borlheil ist. Erst bei einer Ausführung kann brr Autor srben, wo e« dem Kinde seiner Muse noch seblt, wo er ärztlich einzugreifen bat, um die Lebe»«krast zu befördern. So eine Probeaufsübrung stellt erst dem Stücke die Diagnose. Ter untrr dem Pseudonym Alex kommer ichreibenee Leipziger Autor konnte e« darum der „draina» .ischeii Special-Vereinigung im Bezirk Leipzig reö sächsischen Radsahrerbunde«" — nebenbei ,esag>, eine sehr unglücklich gewählte Bezeichnung — Dank wisse», daß dieselbe den geilrige» Abend im Theater i» „Ltacr Nürnberg" ibm Gelegenheit verschafft hatte, fein neues breiartige« Lustspiel „Fifi" vor der Versendung an >c Bühnen erst einmal auf den Bretiern dargestelll zu sehen Der Autor wird au« der Vorstellung sicherlich Nutzen ziehen, und den Faden der Handlung noch straffer anzirhrn, Ke er nnt seinem Werke an die großen Bühnen berantriit. Da« Lustspiel „F>fi" zeigt ebne Zweffel eine schöne Begabung seine« Verfasser« für da« bürgerliche Lust spiel >m Stile von Vrnedip. Tie Conflicte darin sind harmlos, aber nicht obne Humor gelöst. Die Zeich nung dcr Cbaraktcre erinnert ebenfalls an die zuweilen etwa« sehr spießbürgerliche, aber grunksolide Charakteristik ln vc» Lustspielen von Bcnedix und seinen Nachfolgern, zu eenen >m Anfang feiner Dichlerlausdahn namentlich Ernst Wickert zu zählen ist. Der Proscssor in dem Lustspiel ist z. B. eine echt Bencdix'sche Proscssorengestalt. Angeuebm berührt der sorgfältig auSgeseilte Dialog, der oftmals nicht ohne feine, humoristische Wendungen ist; er beweist, daß der Autor bestrebt ist, den Lustspieltou, der »euerting« von schwankartigeo Einflüssen noch selten lein gehalten wird, in Ebren zu halten. Bon Bor» Iheil würde e« für da« Stück sein, wenn Kürzungen v»rir«ommea würde». Auch ist «l, vallist v», Person« vorhanden. Die Gemahlin von Ttrrafrl« und die Mathilde Herweg z. B. tragen zur Entwickelung der Handlung nicht da« Geringste bei. und können auch nicht durch eigenartige Charakteristik ihre Eristenzberechtigung Nachweis«». Eigent lich sind in den, Lustspiel zwei Handlungen vortznnd«», «der sie sind geschickt mit einander verknüpft, s» daß tzer immer verhängnisvoll« dramatische Dualismus nicht die Wirkung beeinträchtigt. Einmal bandelt r« sich darum, «inen jungen Künstler, den früberen Töpfermeister Bellermaan. au« dem rin geachteter Bildhauer geworden, in de» akademischen Kreisen zur Geltung zu bringen, da« ander« Mal aber darum, dir lieben-ivurdig« Gabriele non Horst von ihrer Abneigung gegen de» Osficier«stanv zu curirra Bei»«« bringt d»e flott«, üdermülb'ge, aber gutherzige .Fist", im Bund« nnt dem Militair-Attach« Alsred von Sternsel«, einem schneidigen Schwerenöther in zweierlei D»ch, fertig, und im letzten Act tritt der lose Amor mit Grnngtduung di« Herrschaft an Hymen ab. Die Rolle der „Fifi" girbl einer Naiven reichlich Gelegenheit, zu glänzen. Der Akabemiediener Hammer und der Professor Herweg lassen auch drn Komiker und Chargen- spieler zu ihrem Rechte kommen. Der Autor ist jedensall« demübt gewesen, alle Kräfte eine» Lustspiel-Ensemble« aus die Bühne zu bringen. Die gestrig« Ausführung, die leider durch da« rücksict»«los«, hier nicht aäder zu bezeichnende Benehmen der Zuspätkommenden erheblich gestört wurde, führt« Dilettanten »n« Bühneaseuer. Sie zogen sich ganz glücklich au« der Affaire und die Trägerin der Titelrolle bekundete ein ganz hübsche« Talent für die Darstellung eine« eukaut tenidle. Daß natürlich bei der Darstrllung von Beruj-schauspielern vir Novität noch einen ganz andern Ein druck bervoraerusen hätte, betars keiner writrre» Versicherung. Wenn Alex Lommer noch vertrauter mit drn theatralischen Wirkungen — er achte aus wirksamere Aktschlüsse — geworden sei» wird, dürft» wir vou ihm uoch Bessere« erwarten, all e« seine „Fifi" ist. Hermaa« Pilz. Gerichtsverhandlungen. <öut«tichr« Lantzgertcht. Strafkammer Ul. S. Leipzig, 10. Oktober. I. Unter der Anklage de« lm wieder, holten Nllcksiille verübten Diebstahl« hatte sich di« am 8. März 1865 >n Posen geborene, zuletzt tn Ei«iedei> wohiihafte ha»darbeiter«- ehesrau Marie Zacharia« geborene Plkowiack zu verantworten. Im Loiiimer diel,« Jahre» diente die Zacharias aus dem Ritter- gut« Oberdos in Grovdüizig. Am lS. Juli wurde die Zacharia«, di« damat» eine» ichunimea Finger hatte, nach Markranstädt zum Arzte geschickt, kam aber von diesem Ausgange nicht zurück. Sie halte sich angeblich verlaust» und war statt nach Markronslabt nach Leipzig geralde». Unterwegt ist ihr ihrer Versicherung zufolge ein Brief ihre« Mannet übergeben worden, der sie nach Eisiede« zurückberief, und st» ist auch dieser Auf- sordernng nachgekommen. Bon Eisleben au« hat sie dann driesllch ui» Uebersendung ihre« Lodne» gebeten. Di« Zacharta« wird nun beschuldigt, bei ihrem Weggang von Großdöizig «in«r Mit- ,»agd Sch, die damal« zu ihr«» Eitern g»reist war, ein Luch und ein« Schürz« gestohlen zu Hab«». Nach ihrer Behauptung hat aber die Sch. ihr die Sachen geborgt, uud sie hat dieleiden zwar mit nach Ei«!eben genommen, wollt« sie aber später zurückschicken. Bei ihrer ersten Vernehmung Hot di« Zacharia« ,«doch de» Besitz dieser Sachen geleugnet, dieselben sind erst bei einer Antsilchang in der Wohnung Ler Zacharia« vorgesunden worden. Da mdessea nach den eigenen Angaben der Sch. die Zacharia« wohl hat aanehme» können, daß di» Sch. nichk« dagegen habe« würde, wenn sie deren Sache» zu einem Ausgange benutze, hielt der Gerichtshos nur Unter schlagung für gegeben uud verurlheitl« di« Zacharia« zu SWoche» Gesönaniß. II. Aus Grund einer unter Aulschluß der Oessentllchkelt ge» führten Haupiverhand!ung wurde der »n etzt tn Großdölzig wohn- Hai»« Handarbeiter Kart Ernst Letschker wegen Sittlichkeit«, verbrechen« im Sinn, von tz t?S. S de« Reichrsteaigksttzbuchs unier Annahme mildernder Uwiiänd» z» 1 Jahr Gesäagatß und 3 Jahre» Ehrverlust verurthrilt. Ul. Der Boiksmund verbindet Im Sprichwort da« Tanzvergnügen mit Schlägerei, und in vielen Fälle» steht auch thaisächlich di» letztere ln enger Beziehung zu dem Dan,vergnüge». Auch di« am 19 August im Gasthok zu Grethen bet Grimma abgehalten» Tanz- »insit endet« mit einer Schlägerei. Schuld daran trugen zwei polnische Dienstknechte: der am 14. Februar 1869 geborene Wilhelm «ollosche au» Kleindöbern und »er am 17. Mai 1866 geborene Amon WolltvwSky au« St»rm«Lors, die beide e« wohl von An fang an daraus abgesehen halten, Schlägerei anzuiangen. Ohne >kd« Veranlassung gab Abend« gegen >2 Uhr in der Hausflur de« Gast boss Kollosche dem ans dem Rothen Borwerk bei Grimma dienenden Schweizer St. eine Obieige. Der Tagelöhner Z. vom Rotten Vorwerk fragte nun Kollosche: „W.Sdalb hast Du den ge- ichlagen, wo« hat er Dir denn oelhan?" Kollosche schlug zur Eiwideruug aus die!« Frage mit setnem Stocke nach Z., traf aber nicht diejea sondern den dadiuterslehenden Brenmneister H. Dir ec ließ sich natürlich diele Misshandlung nicht geialle», sondern schlug Kollosche dafür int Gesicht Nuuniedr erachtet« Wollkowtky lein« Zeit sur gekommen. Er packte H. und schleppte ihn durch die Hau», flur vor den Gastdos. Hier bearbeiteten Wollkow-ky und Kollesche den H. dermaßen mit ihren Stöcken, daß diesem da« Blut über da« Gesicht lies. Schließlich ließen sie ober von ihrem Opier ab und gingen eia Stück vom Gaüdos weg. Di« Leute vom Rothen Bor» werk und eintye andere Gäste folgten ihnen und al« H. fragt», wer ihn wohl grichlaqea hätte, deutet« der Dienstknechi St. au« Grimma aus Kollolch« mit deu Worten: „Der ist e« gewesen l" Kollosche, der die« hörte, ging sofort aus St zu und verletzte ihm eiaen Schlag mit dein geöffneten Messer in« Gesicht, so daß St. zu Boden siei Da« Messer durch drang dl« Backe und Hot auch di« Zunge verletzt. Glücklichenveü« heilte die Wunde lehr gut und »« ist nur eine undedeuteude, St. ein wenig «inslellend» Narbe zurückgeblieben. Jmmerdin ist St. sech« Tage lang ordeitsunlädig gewesen. Kollosche »ud Wollkoivsky wurden wegen gemeinschastlicher und bez schwerer Körperverletzung unier Anklage gestellt Mildernde Umstände ihnen zuzubilligen. lag bei der Rohheit der Tbat keinerlei Beroniassung vor. E» wurde daher Wolllowsky zu 2 Monate», Kolloschezu «Monaten Gesä » gatß verurlheitt, dem Letzteren wurde «in Mouat der erlitt«,»» U»t»1»ch»»>«t»ft «s tzt» erkannt« Gtr>s« t» >»rech,mg gebracht. Ja Ergänz«, bez». Berichtigung de« Referat« übe, di« Ge- richi«verhaudi«g gegen de, Buchhaliar Schnma», in Markraa. fttd« sei miigetheiil. »aß der dort «gegeben« Gehalttsotz von 1Ü0 ^1 pr« Monat bet Anstellung Schumann « gezahlt wurde. IM zweiten Mo«t wurde aber bereit« der Gehalt aus 17b ^l uud im »ritten M»n«t «s SVO erhöbt. Auch hatte Schumann nicht Jnc>si«»»lle«cht, s,,»«, ,ur Postvollmacht. Sport. D Drrsbe«, 10. October. In brr großen Haadtcap» Eteeple.Etzat», welch« am nächsten Sonntag aus dem Rena- piatz »u Setbattz-Dregben zum Au«tra, gelangen wird, weiden eia» leiten stark, Zahl von Pierden am Start «richeiaen, wenigsten« nahmen vaa 39 genannten Pferden 23 di» Gewicht« an Die Zahl der Plerdr ist überhaupt sehr groß; e« kommen sogar 3 au« Holland. E« dürfte bei dieser Geiegenheit hervorzudebe» lein, daß e« die Leitung der Dresdner Rennbahn nerstanden hat, dieselbe zu einer der brauchbarstea Hindernißbahnen Deutschiano« zu gestalten. Namentltch di« Laa« der Hinderntsi, selbst ist genau nach engliichen Vorbildern entworfen. Biet« Retter ziehen an« diesem Grund« die hieiige Bahn der von Lorilhorst vor und hieraus wieder ergebe» sich dir ial«resj«»t»n Endkamps« der zahlreich abiausenden Pferde Die Logensip», sowie der Ausrnthalt iu den übrigen geöecklea Räumen bietet jede Gewahr gegen etwaige Unbilden der Witterung. vermischtes. — Berlin, 10. October. Da« kaiserliche Gesundbeits- amt macht bekannt: Jo der Zeit vom l.—8. Oktober er krankten bezw. starben an Cholera in Ostpreußen 7 bezw. 0, in, W-ichselgebiet l2 bezw. 2, im Netze-Wartde-Gebiel lk de;m. I, in Oberschlesien in dcr Zeit vom 30. Leptember d>« 6. October 18 bezw. 6, im Rbeingebiel 1 bezw. 0 Personen. E- Wien, 10. Oktober. (Telegramm.) Der Uhr macher Rudolf Turnitz, welcher im September eine Bergbesteigung in« Gesäuse unleriiabm, wurde unter dem Bruchstetn-Äipfel abgestürzt ausgefuneea. Ter hohe Schnee erschwert die Bergung der Leiche. — Innsbruck, 8. Oktober. Der Frauenmörder von Alb ran» ist nun aller Wahrscheinlichkeit nach endlich ge sunden und verhaftet. Er ist ein Bursche au- einem oe- liachdarteu Dorfe, der in Innsbruck bebienstct und kurz vor den, Morde entlassen worden war. Die eine der beiden ermorkeien Frauenspersonen, die übrigen« gar nicht Pelle- grin, heißen soll, sei die Geliebte de« Burschen gewesen, und die Kellnerin Philomena Würlenberger wurde wahrscheinlich »»r deshalb gleichjall« erstochen, weil sic eiwa bei ihrer Heim kehr an jenem Unglücks-Freitag dem Unhold znsällig in ven Weg kam und dieser sürchlelr, dag sie ihn erkannt habe und daß sie also später gegen ihn anssagen könnte. Da die Untersuchung betreff« de« Vetbasteien noch in, Anfang«- stacinm sich besincet und bedeutendere Dimensionen a»zu- nedmcn scheint, so dürsten nähere Detail« erst in einige» Tagen bekannt werden. Zu erwähnen ist auch, baß dieser Tage im Innthal eine allgemeine, umfassende Streifung gegen da« zahlreich -nftretenve, verdächtige Vaganten-Gesindet unternommen wurde. — tttztcgg», lt». Oktober. Die Prüfung de« Modells einer geeigneten Medaille für die Au-steller der Welt ausstellung IN Chicago bat einen unvermeidlichen Aufschub in der Veitheilung der Anerkennungen derdelgesührt. Da» Modell wirb nunniedr in einigen Tagen erwartet. Die Medaillen werben alSbann schnell geprägt werben. Die Diplome, welche im Stich bereu« vollcnoet sind, werben künstlerisch sehr reich au«gestattet. — »Aritz. «aß Tte «tr nicht vergessen, sie Handtücher «ttzuuehturn!" >o lautete die eindringliche Mahnung, die der Herr Lieutenant L. an seinen Burschen richtete, al« Beide sich anschicklen, in« Manöver auSznrückea. Mama hatte dem Herrn Lieutenant anempsohlen, doch ja eigene Handtücher uiUzunedmell. denn man könne nicht wissen rc. rc., und da ihm dieser Rath vernünskig erschien, Halle Fritz sechs „Reinleinene" mit aus die Reffe nevinen müssen. Trotzdem der Bursche detheuerle, erwerbeauchbieseuBesehlprompt aussühren, mußte der Herr Lieutenant doch nicht allzusehr von dein guten Gedächlniß seine« Fritz überzeugt sein, und deshalb erfolgte in jedem Ouartier »linier wieder dieselve Mahnung: „Daß Sie mir nicht vergessen, die Handtücher mitzuuehme» !" Da« Manöver war vor»«, unv man rück:« in b>e Garnison ein. Natürlich war. al« Beide wieder „zu Hause' waren, die erste Frage: .Haben St« auch nicht die Handtücher ver gesse» '? worauf Fritz eia Packet herbeffchlepple und demselben mu sichtlicher Befriedigung, aber zum großen Staunen de« Herrn Lieutenant — euiunddreißig Haubiücher entnahm. Fritz halte eben den Beseht falsch verstanden und überall, wo sie im Quartier wareu, die Handtücher milgeoommeo. Literatur. A>g««et»e «ose»-Zeitung. Verlag der Durrschea Buchhandlung iu Leipzig, Onerslraße 14. 96. Judrgang. Nr. 42. Inhalt: Klippen Novelle von Sophie Berg (Forljrtzungs. — Die Pst,geschwelter». Novelle von H. S. von Faikenderg cFort- jetzuag). — Fron Morte Schlawin smit Slohlstich). — Bucke ,n di» Rund«. — Modendericht. — ModenblattNr. 42 — Promenaden- Anzüge. — Feuilleton. — Albumdiäller. — Räthjet und Aus gaben rc. Aus dem Geschäftsverkehr. k Di« altbewährte Firma Ttzeatzvr RDszurr. Reich«straße 4, bat jetzt ihr« Velkaussüelle nach deu srenndtichen, elegant eing«. richteten Locaiuäten Ecke der Grimmailchen und Nicolai straß, »rleg». Dt« Mima wirb batz«r auch «etter ktz«, Gntgtz. lätzen treu bleiben und bei niedrigen Prellen da« Nenest« and G«- ichmackvollft, der Mod« iu bester Oualitä» bieten. Zur kommenden Weihnachitzeit wird sich manche« Kinderherz wieder a» der Au«- srelluna v»o Puppen aller Art dort «rsreuen können Bet etwaigem Bedarf kan» da« Gejchäst der Beachtung rmpsohiea wrrdea. r Herr -netz. Kneiß. Inhaber de« Vter-Pat«ftr«, Peter«, sietnwea 19. weicher sich, >vle bekannt, al- vorzüglicher Wirtd erweist, dielet seinen Gästen nicht nur du« Beste in '.eidlichen Genüssen iondern er wirkt mit dem gleichen Erfolge auch in der Schassuna geistiger Darbietungen. Derselbe hat schon wiederum für eine neue Unterhaltung gesorgt, indem oon heut« ab täglich große« Eoaceri de« Gesang«., Instrumental-und Lriginal-Schudolatttänzer-Eusemble« „Die Wallberaer", 4 Damea, 3 Herren bei freiem Enträ« und ohne Proqrammverkaiif stallsindet. Wie bekannt, kommt außer dem alt- bewährten, feinen böhmischen und Lagerbier der Ulrlchscheu Brauerei da« ganz «»»gezeichnete, dunkle Erlanger Lxportbler der Brauerei Erich zum Ausschank. Berichtigung. Da« Referat über die Generalversammlaug de« Gewerk- schaklscartel« in der Nummer vom Dienstag Abend ist dahin zu berichtigen, Laß zum Lajsirer der Schmied Nlck-dors wieder- gewählt wurde. Vach Schluß der Nedaclion eingegange«. L.Verttn, lO. October. (Privattelegramm.) Professor Schweninger ist anläßlich der Erkrankung der Frau Baronin v. Reckow auf Stolp, rinrr Jugendfreundin der Fürstin BiSmarck, nach Varzin abgereist. Fürst und Fürstin BiSmarck befinden sich wohl. * Hamburg. 10. October. Auf die vom hirsigen Journalistenverrin al« Vorort de« Jourua» listentage« nach Heidelberg gerichtete Anfrage ging beute hier ein Telegramm de« Oberbürger meister« Or. Willen« mit der Namen- de« Stadtrath« abgegebenen Erklärung ein, daß der allgemrioe deutsche Journalisten» und Schriftstellertag im nächsten Jahre in Heidelberg willkommen sei. Demnach findet der Journalisten- und Schriftstellerlag 1895 in Heidelberg statt. U. Hamburg, 10. Oktober. (Privattelegramm.) Heute Mittag kurz nach 1 Uhr brach in den Lagerräumen der Harburger Gummi-Compagnie in Harburg ein Feuer au«, welche« nach zweistündiger Tbätigkeit mehrerer Feuerwehren bewältigt wurde. Der Dachstuhl de« Lager hauses ist zerstört. Der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. Der Schaden ist beträchtlich. * Wie«, 10. October. Der Minister de« Aeußern, Graf Kalnoky, ist bierber zurückgekehrt und hat die Leitung seine« Ministerium« wieder übernommen. * Rom, tO. October. (Meldung der „Agenzia Stefani".) Der Papst rmpfing beute den spanischen Parteiführer Ca siel ar in einstündiger Audienz, wobei der Papst seine Politik gegenüber Frankreich und Spanien darlegte, da« demnächstige Erscheinen von Encykliken für Nordamerika und Südamerika ankündigte und den lebhaften Wunsch «»«drückte, zu dem internationalen Frieden beizutragerx Ter Papst machte auf Castelar den Eindruck vollkommener Gesundheit und geistiger Frische. Nach der Rückkehr in da« Hotel empfing Castelar den Besuch de« Ministerpräsidenten Cri«pi. * London, 10. Octobrr. Dem .Reuter'schen Bureau" wird au- Shanghai unter dem heutigen Tage gemeldet: Nach einem noch unbestätigten, sich al« authentisch betrachtenden Gerüchte seien 40 000 Mann Japaner bei Sdan-Hai-Kwan gelandet und sollen den Telegrapcndraht durchschnitten haben. Eia ankere« Gerücht meldet, eine weitere Streitmacht sei bei Viusbwong gelandet, niedrere japanische Kriegsschiffe seien in der Nähe de« Hafen« vou Taku gesehen wordcu. — Ferner wird dem Bureau au« Shanghai gemeldet, gestern habe zwischen den Avantgarden der Japaner und dcr Chinesen nördlich de- Aalu-Flusse« ein Gefecht statt- gesunden; die Japaner seien zurückgeworsen und gezwungen worden, wieder über den Fluß zurückzukehren. Die Aus besserung der chinesischen Kriegsschiffe in Port-Arthur ist vervollständigt, die Flotte wird heule wieder in See gehe». — Nach Meldungen au« Tientsin sind die Gesandten England« und Rußland« dort eingetroffen uud werden sofort nach Peking abgeben. L. Belgrad. >0. Oktober. (Privattelegramm.) Zankow rrklärte gegenüber dem Berichterstatter eine« Blattes die Nachricht, daß er nack> Rumänien übersiedeln wolle, für erfunden; er werde vielmehr io Belgrad die Ent scheidung der Sobranje abwarten. * Bukarest, 10. October. Tie dreitägigen Manöver endigten gestern mit einer glänzenden Truppenschau und einem Vorbeimarsch der Truppen vor dem Könige. Die Manöver zeigten große Fortschritte aller Waffengattungen. Heute früh kehrte der König mit dem Thronsolgrr nach Sinaja zurück, woselbst er heule Abeud eintrifft. beschnittenes Ouartblättchen" geschrieben — al« ein heilige« Andenken auf; wie er fick au»trückt, .al» einen Beweis von Bectbdvcn'S Freundschaft und Liebe für mich". Beiläufig bemerkt, ward Nie« in Coblenz, wo er sich der französische» Militairbebörde verstellte, glcichwobl für dienst- »»lauglich erklärt, da die Sehkraft de« einen Auge- in Folge der Blatlernkrankheit seit seiner Kindbcit arg verkümmert -,'ar — Nach einem mehrjährigen Aufcntbalt in Pan» er scheint Nie« im Jahre 1808 wieder in Wien, um unter Beethoven« Aegidc fvrtzuwirken. II. >)m Jahre 1809 sollte die Fürstin Joseph,»« von Liechteo- >:e,n Gelegenheit bekommen, ibren ebenso heroischen als Nom»,«», tdelmütbigen Charakter gegenüber dem lieber- niiilbe sranzössischer Ofsiciere zu bewäbren. Beim Ausbruche re» Kriege«. ,»> Früblinge diese« Jahre«, batte >br glor- reiüe» Galle, Fürst Jobann Joiepd, den Oberbesebl über ea' Carallcric- und Grenadicrrescrvecorp« übernommen. Narcleon bezog iein Quartier in Schöndrunn bei Wien E« moä'ie nicht lange nach der für Oesterreich so ruhmreichen Schlacht de, Alvern, Wien gegenüber <21 Mai), gewesen >>n, worin der Fürst neben dem eigentlichen Helden, dem r:beizoge Karl, Wunder der Tapferkeit und Geschicklichkeit .»brachte, so daß er später an de« Erzherzoge« Stelle Oberbesehlohabcr und Felbmarschall ward. c.uch di: snrllliche Villa >n HUtteldorf erbielt im Mai d - Jabrc« lx>»i sranzösi'che Cl»q>iart>er»ng Der Fürst war im ,iclde. die Fürstin »> Wien, wäbrend di« Aussicht über die Villa einem allen sctzwcrbörigen Hausmeister anverlraut ward. der seine» Amtes unwirsch und nachlässig gewaltet ' - Ti: jüngeren Otsicttre sübrten besonder* über - ' gnna und Ziiniueroirnnng Klage Der Castellan , uw.lc alle Beichwekdesubrer. an deren Spitze General Dvrseiiac lla.it, m drü-ker Weise ad. Tee General jchnrd darauf — wir e« die Memoiren de« ersten Kammerdiener» Napoleon'«, Eonstant, darstelleu — an die Fürstin nach Wien, die wobl heilsame Anordnungen traf, obne jedoch den Brief de- Generals zu beantworten. Da« Tischzeug blieb nach wie vor unsauber. Einmal nun gab der General rin großes Souper; Alle» war frbr schön, bi« auf da- auffallend unsaubere Tischzeug Der General entschuldigte sich mit der GrieSgrämiftkeit und schmutzigen Oekonomie de« Concierge, wobei es nicht an Seiteudieben aus di« mangelnd« Höflichkeit der Fürstin fehlte Allgemeine Entrüstung der versammelten Gäste. Da« darf nicht geduldet werben — schrie man durch einander — diefe Gastwirtdin muß zur Ordnung gerufen werden — dieser „priucesse äs Osrmnuis" muff« Lebensart beigedracht werden. Al« witziger Kopf unter den Osficieren galt besonder« Ler Cdirurgleo-Major M Diesen forderte der erregte Cboru« auf, ein gepfefferte« Schreiben an die Fürstin ab- zufaffen. Der sehr angedriterte M schrieb denn auch an die Fürstin von Liechtenstein einen Brief, wie man ihn selbst im Earneval nicht an «ine Person au« der niedrigste» Gesellschaft zu schreiben wagte. Man denke sich da« Ent setzen der zartbesaiteten Fürstin, al« sie diese« ganz frech«, schmutzige, gemein» Schreiben zu lesen bekam, welche« nicht etwa aavnvm. sondern klar und deutlich unterzeichnet war: bl ... . clururgiell-mHor äs l» gaväs impsrial« -ravtzai»«. Was tdat die unsäglich beleidigte Fürstin? Sie übergab da« schändliche Schreiben dem französische» Gouverneur in Wien, dem General Ankrsoffh. unv verlangt« Genugihuung. Der auf« Höchste erzürnte Gouverneur begab sich sogle w nach Scböndruna, wo er dem Kaffer, al« dieser eben eine P>rab« abdielt, die verdänanißvolle Epistel eindäovigtr. Naro eon'« Zorn ist obne Grenren Mit schrecklicher Stimme befiehlt er dem gr»nci-m-,rSoh»I, den M M ... herbeizuholen. Alle» zittert unv bedt. Der Major erscheint. .Sind Sie e«' — derrscht >dn der Kaiser — ,tz«r dies«« Greuel (ovtts twrrsur) geschrieben hat?" „Sire" — stäinmelt der Major. „Antworten Sie, ich befedlc e« Jbnen. Sind Sie e»?' „Ja. Sire, in einem Augenblicke der Vergessenheit, nach einem Souper." „Elender" — schrie der Kaiser in entsetzenerregender Weife — „Sie verdienten, ans der Stelle füsilirt zu werden! Eine Frau so feigherzig zu infultiren!" „S.re, ich bin schuldig, ich gestehe r«, aber meine Reue ist groß. Grruden Sie an meine Dienste zu denke»; ich habe achtzehn Feldzüge mitgemacht; ich bin Familienvater —" Gerade diese« letzte Wort verniehrte noch de« Kaiser« Zorn „Man verbaste ,bu!" ries er au«, „man entreiße ihm seine Dekoration; er ist unwürdig, sie zu tragen. Daß er binnen 24 Stunden gerichtet werde!" Daraus kedrtr er sich zu drn Generalen, die vor Entsetzen unbeweglich geblieben waren, und sagte: „Sehen Sir. meine Herren, lesen Sie! Erden Sie. wie dieser Gassenjunge eine Fürstin behandelt — und da« iw Augenblicke, wo ihr Gatte mit mir über den Frieden verbankelt." Nach beendeter Parade begaben sich dir Generäl« Dorsenne und Larrey zur Fürstin von Liechtenstein, erzciblten ibr dir schreckliche Scene, die sich soeben zugetragen, überbrachten ibr di« rührendsten Entschuldigungen im Namen der ganzen kaiserlichen Garde und beschworen sie, für «inen Unglückl'chen einzutretea, der obne Zweifel sehr schuldig sei, der jedoch ke»or Vernunft besaß, al« er da« schrieb; jener Major drreur seine Schuld auf« Tiefste, seine au-gezrichneten Talente seien da« einzige vermögen seiner Familie; was sollte au« d>ejer werdea, wenn man ihn töbte. Da« batte die Fürstin nicht erwartet. Nachdem sie alle Einzelheiten de« kaiserlichen Zorne« vernommen, schrieb sic unverzüglich an Napoleon, «ir rrklärte >ore Edre für voll kommen wieberhergestellt und bat kemüthigst um Verzeihung sür M. M . . . . Kr,»« Antwort. Du v«r«tltlrr bestürmt« tzch «nnlhvoll« Fürst« »ns« Nene, die sich nun Vorwürfe machte, jenen Brief dem Herrn Gouverneur gezeigt zu daben. Ta Josepbine Sopbie nun fest eiitschlofftil war, die Begnadigung ibre« Beleidiger« zu erlange», verfaßte sic eine besondere Bittschrift a» den Kaiser, die sie mit diesen liebealbmeuden Worten beschloß: „Sire, ich gehe, an meiner Belstelle nicderzuknieeo, uud werde nicht srüker aussieben, bi« ich vom Himmel die Gnade Eurer Majestät erlangt baden werde." Nun konnte Napoleon nicht länger widersteben; er be gnadigte den Cbirurg>e»-Majvr, der mit einem Monate strengen Arreste« seine Schult sühnen konnte. Auch naw dieser Zeit fudr die Fürstin wie ihr helden- baster Gcinabl fort, Künste mit Wissenschaften eifrig zu pflegen. Im Jabre 1810 dielt Friedrich Schlegel, der Verfasser der indischen Literaturgeschichte und rer„Luc>nde". in Dien populär wissenschaftliche Vorträge. In der Hörerliste waren „20 Her zoginnen und Fürstinnen" verzeichnet. Wie Schlegel unlerm 30. März >8>0an SulpizBoifferöe schreibt, waren „unter denen, dir bi« zuletzt au-darrten, auch der Herzog von Württemberg und die junge Fürstin Liechtenstein". Aller Wabrscdeinlicdkeit nach ist diese« unser« Iosepda Sopbie, die Heldin der Schönbrunner Episode mit Napoleon. Jndcß konnte Schlegel auch eine andere Fürstin Liechtenstein meinen, die zur anderen Linie mit der Secundogeniiur gekörte. Daun wäre e« die junge Fürstin mit den „tiesblaucn Augen", denen Goetbe'S Muse zu Dank verpflichtet war. Da» war die Fürstin Leopolbiue von Liechtenstein, geborene Fürstin von Esterhazy, Gemahlin de« Fürsten Moritz Joseph Liechtenstein, der zu Wien 1175 geboren warb und 1819 stark Unsere mit Beetdoven« Geniu« verbundene regierende Fürstin Iosepda Sophie von Liechtenstein starb, 72 Jabre alt, am 23 Februar 1848, überlebte ihren genialen Gatte» <s >836) also etwa nm zwölf Jahre. Ihre Ehe war eit» fehr glückliche gewesen.
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